Die dunkle Macht hinter dem Geld
Noch immer ist die Geldpolitik der Amerikaner ein grosses Thema auf den Weltmärkten. Meinem Versuch, das «Quantitative Easing» etwas in Schutz zu nehmen, mochte sich kaum eine Kommentatorin oder ein Kommentator anschliessen, obwohl sich viele zum Thema ausgelassen haben. Grund genug, auf das Thema und vor allem auf eine Argumentationslinie zurückzukommen, die etwa folgendermassen lautet:
Geld aus dem Nichts zu drucken, ist moralisch verwerflich und für die Wirtschaft schädlich, das führt letztlich immer zu Inflation. Das Beste wäre, Zentralbanken lassen von der Manipulation des Geldes möglichst die Finger.
Einige Kommentierende können sich das Verhalten der US-Notenbank daher nicht anders als mit dunklen Absichten der Amerikaner erklären. Doch sind die zwei obigen Sätze so vernünftig, wie sie auf den ersten Blick zu sein scheinen? Im Gegenteil!
Der wichtigste Grund dafür ist, dass das Geld, das eine Zentralbank per Notenpresse – oder vielmehr per Knopfdruck – schafft, nicht dem entspricht, was in der Wirtschaft als Geld ankommt. Das Notenbankgeld ist sogar der kleinste Anteil des tatsächlichen Geldes – jenes, das seinen Zweck als Kauf- oder Aufbewahrungsmittel erfüllt.
Der Grund dafür ist im Kern simpel. Etwas vereinfacht lautet er so: Banken geben das Geld von der Zentralbank als Kredite aus (ein Teil davon behalten sie als Reserve). Mit dem von den Banken erhaltenen Geld finden alle möglichen Transaktionen statt. Am Ende behalten die Leute und Unternehmen einen Teil als Bargeld, der Rest landet wieder als Einlagen auf Bankkonten. Dank diesen Einlagen können nun Banken erneut Kredite vergeben, die wiederum nach allen möglichen Transaktionen entweder als Bargeld oder als erneute Bankeinlagen enden. Und schon geht der Prozess erneut von vorne los. Ja, das heisst, dass wir unser Geld nicht zurückerhalten würden, wenn es alle gleichzeitig von ihrem Konto abheben wollten. Geld ist eine ziemlich flüchtige Grösse.
Nun aber ganz konkret: Welchen Einfluss hat denn die Geldschöpfung der Notenbank auf das tatsächlich in der Wirtschaft vorhandene Geld? Die folgende, selbst gebastelte Grafik zeigt den sogenannten Geldschöpfungsmultiplikator für die Schweiz seit 1985:

Die Daten zur Grafik kann man hier der Schweizerischen Nationalbank im Excel-Format entnehmen. Dann wählt man eine für die Wirtschaft relevante Geldmenge, die man dann durch die Notenbankgeldmenge teilt: Jeder Punkt in der Grafik zeigt daher den sogenannten Multiplikator für einen Monat an, also die Wirkung der Geldschöpfung der Nationalbank auf die tatsächliche Geldmenge. Ich habe als Geldmenge M2 gewählt, zu der das Bargeld und die Sicht-, Transaktions- und Spareinlagen gezählt werden. Nimmt man andere Geldmengengrössen, ergibt sich in etwa dasselbe Bild.
Hier die Darstellung für die USA:
Diese Grafik lässt sich mit dem Werkzeugkasten des Federal Reserve von St. Louis, die zum System der US-Notenbank gehört, ebenfalls einfach selbst erstellen (hier der Link zum selber Pröbeln).
Was zeigen die Grafiken:
- Der Multiplikator ist nicht stabil. Die relevante Geldmenge würde sich daher selbst dann ständig verändern, wenn eine Zentralbank das von ihr direkt beeinflussbare Notenbankgeld stabil halten würde.
- Im Zuge der Krise ist dieser Multiplikator sowohl in der Schweiz und noch viel stärker in den USA dramatisch abgestürzt. Dieser Sturz widerspiegelt die Krise. Denn aus Angst haben sich alle an Bargeld geklammert und die Banken an ihre Reserven. Eine Finanzkrise ist dann die logische Folge, denn die Banken haben das Geld ihrer Einleger nicht zur Verfügung. Nur Garantien der Bankeinlagen durch den Staat und eine grosszügige zusätzliche Geldversorgung durch die Notenbanken kann den Totalabsturz einer Wirtschaft in dieser Ausgangslage aufhalten.
- Hätten die Notenbanken ihre Geldmenge in der Krise konstant gehalten, wäre die tatsächliche Geldmenge in der Wirtschaft auf etwa die Hälfte eingebrochen. Die Wirkung wäre daher dieselbe gewesen, wie wenn das Fed in den USA oder die Nationalbank in der Schweiz mitten in der Krise die Zinsen extrem erhöht hätten. Eine zweite Depression wäre wohl die Folge gewesen.
- Die Behauptung, die Geldschöpfung der Notenbanken habe die gleiche Wirkung wie vor der Krise und sei daher mit denselben Risiken verbunden, ist falsch.
- Eine Manipulation der Geldmenge durch die Notenbanken drängt sich zuweilen geradezu auf. Der Multiplikator ist die wahre dunkle Macht, die sie zu solchen Aktionen verleitet.
Übrigens wäre aus dem gleichen Grund auch eine erneute Bindung der Währungen ans Gold keine gute Idee – dazu ein andermal mehr.
Und, ist das Verständnis für die Notenbanker etwas grösser geworden?
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Entschuldigen sie meine Rechtschreibefehler. Ich habe den Text zwischen Tür und Angel hingekleckert. Das grenzt an Wahnsinn, was solls.
Pardon wo beginnt das Universum, wo hörte es auf, wollte ich fragen. Falls sie als Antwort darauf mit Big-Bang und Hintergrundsstrahlung antworten. Frage ich weiter was war vor dem Big-Bang? Was liegt hinter der Hintergrundsstrahlung? Herr Baer der Mensch war in seiner ganzen Geschichte noch nie so stark im sich selber anschwindeln. Es gibt keine Sicherheit. Burkhalter nannte heute die ETH das Zentrum des Wissens. Sorry, jeder begnadete Wissenschaftler gesteht, wenn er ehrlich ist, ein, dass er NICHTS absolut weiss. Wahr und richtig ist lediglich der Beweis, dass eine These falsch ist. Und jede Behauptung stimmt nur solange bis einer kommt und ihre Unrichtigkeit beweist.
Fauler Zauber (Zirkus, Film etc) ist mir oft lieber, als von der Grossindustrie gesponserte scheinwahre und scheinsichere Business-Wissenschaft.
Man sollte einfach den Stecker raus ziehen. Was wenn sämtliche Währungen der Welt ab dem 20.11.2010 völlig wertlos wären. Wetten, dass sich die Menschheit neu organisieren könnte? Das schönste an diesem Szenario wäre, dass jene welche auf ihrem vermeintlich sicheren Tresor hocken mit heruntergezogenen Hosen dastehen würden. Man müsste wieder für die Gesellschaft arbeiten, um von ihr versorgt zu werden. Die Verwalter, Finanzjongluere, Medienmogule, Novartishelden, Spitzenpolitiker wären ein Hauch von Nichts. Ich könnte mir jedenfalls gar nicht vorstellen, Hingegen all die Arbeiter, Bauern, Bäcker etc würden wir sehr wohl gebrauchen. Wenn man sich dieses Szenario genau durchdenkt fälllt einem wie Schuppen von den Augen, dass das monetäre System konsequent jene belohnt, die wir eigentlich in der Gesellschaft zum überleben gar nicht wirklich brauchen.
Wirtschaftsakademiker versuchen vorzurechnen, dass es durchaus sinnvoll sei, wenn NB in der aktuellen Krise massiv frisches Geld in Umlauf bringen. Nur so könne das Wirtschaftswachstum (denn ohne Wachstum funktioniert in unserem System gar nichts) angekurbelt werden. Tatsache aber ist, dass 5-10% reiche alte Menschen mehr als 90% des Vermögens horten. Wer einmal ein Vermögen gemacht hat, verschenkt es sicher nicht, oder sehen das die Wirtschaftstheoretiker anders. Seit der Nachkriegszeit sind die Preise (Immobilien, Auto, Oel, Strom, Land, Rohstoffe, Lohnkosten, Steuerbelastung etc.) im Gegenzug massiv gestiegen. Wir haben heute eine absolut hoffnungslose Situation. Eine alteingesessene schwerrreiche Elite kontrolliert sich selber und verwaltet den Staat mit dazu. D.h. Gesetze werden zu Gunsten der Elite zurechtgeboten (Pauschalsteuern, Steueroasen, Holdings, Trusts, Stiftungen). Für die Justiz ist die Elite sowieso kaum antastbar siehe (Ospel, Kurer, Ebner, Rich u. viele andere).
Wer also emporkommen will, muss entweder direkt aus diesen Familien stammen, oder aber in diese Familien hineinheiraten (Ospel, Vasella, Spuhler). Die Masse (das Volk) muss sich immer mehr verschulden und kommt kaum aus dieser infernalen Spirale heraus.
Wenn man ein derart marodes, verkrustetes System hat, nützt einem die beste Notenpresse der Welt gar nichts. Das Geld (siehe Bankenfiasko (Irland, UBS) wird zur Sanierung von to big to fail Wackelunternehmen und einer nimmersatten Verwaltung, Insidergrossaufträgen und einem kranken Gesundheitswesen verwendet. Dem Volk bringt das neue Geld gar nichts. Zudem wenn schon Geld gedruckt wird, dann will man auch wieder Zinsen dafür. D.h. neue Schuldner entstehen, oder alte sanierte Schuldner müssen noch mehr Zinsen bezahlen. Firmen und Staaten versuchen dann diese anfallenden Schuldzinsen mittels steigenden Steuern einzutreiben (Merhwertssteuer etc).
Ich meine, dass das System grundlegend geändert werden müsste. Die Geldelite und deren Verwalter leben auf sehr grossem Fuss, ohne Verantwortung übernehmen zu müssen und dies voll auf Kosten der Masse. Wir befinden uns in einer Art absolutistischem NEOFEUDALISMUS. Dieser Krankheit kommt man mit Notenpressen nicht bei.
Man erinnere sich an die Aufruhr in Frankreich, als das Volk die steigenden Staatsausgaben und somit steigenden Steuern nicht mehr duldete. Die Misere hatten damals eine kleine Zahl von Höflingen, Vasallen und Verwaltern zu verantworten. Ich sehe wenige Unterschiede zur heutigen Situation.
Früher hiessen die König Louis. Heute UBS, Nestle, Berlusconi, Putin, etc. etc etc etc.
@Günter 18:43: Peer-Ökonomie ist kein System des überbordenden Altruismus. Dem offenen Zugang zu allen Ressourcen (Open Source) kann auch ein Egoist einiges abgewinnen. Thomas Geberts Utopie-Skizze bedient altruistische wie egoistische Triebe des Menschen gleichermassen. Im Gegensatz zum heutigen System, das den Egoisten überproportional belohnt und den Altruisten als dummen Gutmenschen dastehen lässt, ist die Peer-Ökonomie ausgeglichen und entspricht somit der menschlichen Natur.
Natürlich haben viele schlechte Erfahrungen ihren Ausgang bei guten Ideen genommen. Warum? Weil es keine Zeit in der Menschheitsgeschichte gibt, die nicht auch von guten Ideen begleitet wurde. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie allen zukünftigen Entwicklungen lieber schlechte Ideen oder gar keine Ideen voranstellen möchten, nur weil auch die guten Ideen schlechte Seiten haben könnten.
Ah, allen Interessanten Alternativen zum Trotz. Obwohl ich den Menschen primär als soziales Wesen anerkenne glaube ich das die „niederen“ Attribute wie Geiz, Hass, Gier, Neid, Eifersucht, Machtlust usw. überhand nehmen werden. Das ist leider bereits schon heute so… Nicht weil diese Menschen vieleicht in der Mehrheit wären. Nein, vielmehr lässt sich mit diesen Attributen das eigene Interesse besser durchsetzen…
Was mir zusätzlich Auffällt ist, das durch die Neoliberale Indoktrination der vergangenen +20 Jahre viele von uns mehr und mehr asozial und egoistisch denken. So im Sinne von, die IV Renter, die Sozialhilfeempfänger, die prekär Beschäftigten, die Arbeitslosen, die Armen sind Grundsätzlich selber Schuld. Ist das nun das tatsächliche Mensch sein, der auf etlichen Podesten stehende Homo Oekonomikus wie er so propagiert wird? Nein, vielmehr wurden die Nationen dank des globalen Steursenkungswettbewerbs in die Ecke gedrängt und wo fängt man am einfachsten an zu sparen um die Steuersenkungen durchdrücken zu können?
Richtig, man packt sich ein paar Minderheiten ohne Stimme, spielt diese Gegeneinander und gegen den Rest der Bevölkerung aus. Funktioniert zudem auch noch ziemlich gut… Nicht?
Von Freiheit und Demokratie wird da geredet. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus… das fängt etwa schon beim Landeigentum an. Ohne diese Vorraussetzung bleibt jegliche reale Ausweichmöglichkeit/Alternativen beim ersten Schritt stehen.
Was macht man mit denen die Krank werden und nicht mehr Arbeiten können?
Geht es total ohne Umverteilungssysteme so im Sinn der heutigen Steuern oder kann man das Steuerkonzept komplett weglassen?
Sollten wir nicht aufhören zu Jubeln wenn Unternehmen ihre Arbeiter trotz Profiten entlassen und parall dazu der Börsenkurs steigt? Merken wir schon gar nicht mehr wie wenigen Individuen solche Meldungen tatsächlich nützen und wieviel deswegen auf die Nase fallen?
Dann kommt noch das unsichtbarste aber Elementarste das uns allen das aktuelle Denk- und Machbarkeitsschema auferlegt. Die WTO Handelsverträge ersticken jegliche Alternative so umfassend das wir das schon gar nicht mehr merken. Es ist aber genau dieser Rahmen der die Nationen verpflichtet so zu handeln wie es heute gemacht wird. Wie das am Ende dann mal aussehen kann, lässt sich bei Betrachtung des Zustandes aller ex. GUS Länder erkennen. Allesamt ausgeraubt und jeglicher Manöverierfähigkeit entzogen hängen diese Länder primär am Goodwill der Investoren weil andere Einnahmequellen eliminiert worden sind und/oder die eigene Bevölkerung schon mit sehr hohen Zangsabgaben belastet wird.
Zusätzlich zerfällt wegen der Verschuldung ein EU Land nach dem anderen. Hier speilt einmal mehr der Globale steuerettbwerb die primäre Rolle um die Nationen und die dort lebenden Menschen exklusiv den Bedürfnissen der OECD geschützten Investoren/Kapitaleigner gefügig zu machen.
In den Vergangen +20 jahren wurde primär ein Ziel verfolgt. Die Vermögen von unten nach oben zu transferieren. Das genau wurde durch den Neoliberalen Umbau a la WTO erreicht. Beinahe alle Erfolgsmeldungen basieren auf Daten/Zahlen die diesem Zweck exklusiv dienen. Immer noch wird so getan als sei dies die elementarste Vorraussetzung um überhaupt existieren zu können.
Ganz zu schweigen vom leisen aber stetigen Abbau Demokratischer Strukturen die in diesem Konzept nur hinderlich wären. Man schaue sich mal an wieviele Verträge bis heute ohne die Mitsprache der Bürger ratifiziert worden sind.
Die Zivilgesellschaften bleiben aussen vor und müssen sehen wo sie bleiben… wärend die Zentralbanken immer noch so tun als wären sie für alle da.
@Brock 11:38: Sie prangern all die von Ihnen genannten Missstände aus einer Verteidigungsposition heraus an und mit der Vorstellung von Machtlosigkeit. Nicht nur Land ist nötig zur Realisierung von Alternativen, sondern alle anderen möglichen Ressourcen genauso. Jeder Mensch hat Ressourcen zur Verfügung – und sei es nur sein Know-How oder seine Arbeitskraft. Wenn man sich mit anderen Menschen zusammentut, kann man auch die jeweiligen Ressourcen zusammenlegen und sofort Synergien wirken lassen, etwas daraus machen. Je mehr Menschen mitmachen, desto grösser sind die Möglichkeiten. Aber auch mit einer handvoll Leute lässt sich etwas sinnvolles und nützliches unternehmen. Man muss einfach ein Inventar der Ressourcen machen und seine positiven Phantasien, Wünsche und Träume gemeinsam spielen lassen. Wichtig dabei ist aber, die monetäre Profitlogik bewusst auszuschliessen und beiseite zu lassen. Sonst begibt man sich wieder in dieselbe destruktive Negativspirale, wie sie unser (noch) aktuelles Wirtschaftssystem beherrscht (womit wir wieder bei der dunklen Macht des Geldes angelangt wären).
Was der Mensch braucht zum Leben ist Nahrung, Bekleidung und ein Dach über dem Kopf. Was der Mensch zusätzlich für ein glückliches sorgenfreies Leben braucht, ist eine positive Lebenseinstellung und das Verständnis, dass sich die Wirtschaft nicht dauernd steigern kann und auch zwischendurch mal einen Rückschlag erleidet.
@Günter 0:06: „Direkt, brutal und blutig“ ist eine Beschreibung, die auf die heutigen ökonomischen Verhältnisse zutrifft. Demokratische Strukturen hingegen waren schon immer Foren zur gemeinsamen Entwicklung von Problemlösungen und gleichzeitig zivilisierte Arenen für die Austragung von Konflikten. Hingegen sowohl Diktaturen als auch das Faustrecht tragen zumindest latent gewalttätige Tendenzen in sich. Das heutige Wirtschaftssystem basiert auf einer Kombination von beidem: diktatorisch strukturierte Unternehmen begeben sich in ein Faustrecht-Feld, um sich zu behaupten und die Konkurrenz auszuschalten. Facettenreiche Ausdrücke von Gewalt sind somit vorprogrammiert.
Eine äusserst interessante alternative Wirtschaftsform ist m.E. die Peer-Ökonomie:
http://www.freie-gesellschaft.de/wiki/Hauptseite
Sie ist zivilisiert, direktdemokratisch, solidarisch, frei von menschengemachten Zwängen, nachhaltig, bedarfsorientiert – und kommt ohne Geld aus. Sie ist nicht einfach nur eine Kopfgeburt, sondern hat sich schon vor der Formulierung der entsprechenden Theorie hier und dort bereits in der Praxis still und leise entwickelt. Sie ist ein Phänomen, das langsam aber stetig immer mehr Bereiche erfasst, in denen Menschen sich zusammentun, um in Selbstorganisation sich für eine bestimmte Sache oder einen bestimmten Zweck zu betätigen. Um in der Realität tatsächlich eine Alternative zum Kapitalismus zu sein, muss sie sich weiterentwickeln und weiter bewähren. Aber die bisherigen Erfahrungen sind ermutigend genug, um diesen Weg weiter zu verfolgen.
Wahrscheinlich würde ich gerne in einer solchen Gesellschaft leben können. Leider wird weder mit der Entropie, in der Faulheit mancher Menschen begründet, noch mit der kritischen Masse, in Form von Bildung von Interessengemeinschaften, gerechnet. Wie wird in einem solchen System verfahren, wen mehr Menschen Bedarf anmelden, das Angebot aber limitiert ist? Z.B. ein Haus am See (bliebig fortsetzbar). Schlussendlich muss wieder jemand lenkend eingreifen und künstlich verteilen. Eine solche Tätigkeit korrumpiert zwangsläufig, jedenfalls mit den heutigen Menschen. Schade eigentlich.
@Günter 13:05: Wie wird denn heute mit Knappheit verfahren?
Diejenigen, die Geld haben, können sich heute ein knappes Gut leisten, die anderen nicht. Man kann sich darüber streiten, ob das u.U. ein gerechtfertigtes Allokationssystem sein könnte oder nicht. Spätestens eine Stufe weiter wirds dann aber bereits schwierig mit der Rechtfertigung: denn wer genügend Geld hat, kann sich sogar von einem knappen Gut mehr leisten, als er wirklich braucht, während andere nichts davon abbekommen. Und es geht noch weiter: diejenigen, die besonders viel Geld haben, können sich ein NICHT knappes Gut derart massenhaft unter den Nagel reissen, dass es für die anderen knapp wird. Dadurch erhöht sich in unserem Geld- und Marktsystem der „Wert“ des künstlich verknappten Gutes (das Gut ist real natürlich nicht knapper geworden, denn es ist immer noch gleichviel vorhanden. Nur liegt es im Eigentum von jemandem, weshalb es dann für die anderen nicht mehr zugänglich ist; jedenfalls nicht legal zugänglich). Der Effekt: jemand, der ein durch ihn selbst verknapptes Gut in einer Menge besitzt, die er nie und nimmer selber benötigen würde, kann „gnädigerweise“ dieses Gut wieder zur Verfügung stellen, einen exorbitanten Preis dafür verlangen und seinen vorherigen Geld-Reichtum vervielfachen. Dies alles, ohne dabei einen volkswirtschaftlichen Nutzen generiert zu haben. So funktioniert ein Teil der Spekulation, aktuell z.B. bei Getreide. Diverse Gewichte in bestimmten Märkten möchten dies wahnsinnig gerne auch beim Wasser so handhaben können, etc.
Wenn alle an einem See sind, dann bin ich die erste, die da nicht hingeht. Im Ernst: in einer Peer-Ökonomie gibt es keinen privatisierten See. Heute ist ein grosser Teil von Seen und drumherum privatisiert. Nur an bestimmten Stellen sind Seen öffentlich zugänglich. Höchstens auf schmalen Pfaden direkt am Ufer wird der Öffentlichkeit ein bisschen See zugestanden. Dies erzeugt ein Bild von Knappheit beim Gut „Seezugang“. Dabei hätte es bei allen Seen sehr viel Platz drumherum. Peer-Ökonomie schafft die Kommunikation nicht ab, sondern holt sie auf eine persönliche, interaktive Ebene (anstelle des anonymen, wortlosen Geldes). Wenn eine Gemeinschaft direktdemokratisch beschliesst, einen See nicht zu besiedeln (Gründe gibt es viele!), dann wird er nicht besiedelt. Bzw. es wäre sehr sehr aufwändig, ihn gegen den Willen der Gemeinschaft doch zu besiedeln. Wer sich dann am See fest niederlassen will, der macht sich das Leben selber schwer. Denn er würde sich selbst von der ganzen Peer-Ökonomie und ihrem unbestrittenen Synergie-Potential in sämtlichen Lebensbereichen um ihn herum ausschliessen. Ein vernünftig und ökonomisch denkender Mensch käme nicht einmal auf die Idee, das zu riskieren.
Ein junger britischer Comedian meinte kürzlich zur Strategie seiner Regierung, die Finanzkrise mit noch höheren Schulden zu bewältigen; „Spending ourselves out of debt sounds to me like w**king myself out of loneliness“. Hat er da recht? Fange ich mal ganz unten an. Da Professor Binswanger d.Ä. in dieser Diskussion schon mal erwähnt worden ist, nehme ich seine Meinung gerne als Basis. Er geht mit seiner Wachstumsspirale prinzipiell davon aus, dass, um Produzieren zu können, zuerst eine Schuld durch Kredite entstehe. Da diese Kredite zurückbezahlt und natürlich darauf noch Zinsen gezahlt werden, müssen für künftige Investitionen immer mehr Mittel eingesetzt werden, welche nur durch fortlaufendes Wachstum bereitgestellt werden könne.
Aber ist diese Schuldfrage so einfach zu stellen? Da der Produzent die Kredite in Form von Geld entgegen nimmt, glaubt er daran, dass dieses sowohl als Zahlungsmittel wie auch als Kapital funktioniert, der Hintergrund des Geldes (dessen Schuldner) ist ihm also wichtig. So gesehen, ist die Bank als Kapitalgeber gar nicht so essenziell, sie ist nur Zwischenhändlerin, die Wertschöpfung findet also zwischen dem Basiswert des Geldes und der zukünftigen Leistung des Produzenten statt. Das Geld ist also nur ein Versprechen, ein standardisiertes Kommunikationsmittel und niemand käme auf die Idee, es gäbe zu viel Kommunikation. Interessanterweise wird der Produzent damit selbst zum Teil des Basiswertes. Solange wir also glauben, jemand könne mit seinen Fähigkeiten einen Mehrwert herausholen, solange sind wir auch bereit, ihm die Mittel zu geben. Dieser Vorgang ist absolut essentiell für künftige Innovationen, dadurch kann Diversifikation ja überhaupt erst entstehen.
Da wir jedoch nicht allwissend sind und nicht den zukünftigen Wert jeder Investition kennen, muss es zwangsläufig zu Korrekturen kommen. Die Kapitalzinsen sollten also immer im Zusammenhang mit den zyklischen Korrekturen betrachtet werden. Es kommt also auf die richtige Risikoverteilung an, um das System nicht zu blockieren. Es ist also unser aller Interesse, die Risikosysteme zu erkennen und, wann nötig, staatlich zu stützen. Das kann ich mir durchaus als Stromnetzwerk vorstellen. Der Erhalt des Netzwerkes ist wichtig, der Stromhersteller sollte ruhig auswechselbar sein. TBTF Problematik kann auch einmal aus diesem Gesichtspunkt betrachtet werden.
Betrachte ich das System auf diese Weise, macht es absolut keinen Sinn, die zur Verfügung stehenden Gelder zu reduzieren nur um vergangene Schulden zu tilgen, welche ja sehr wahrscheinlich nur ungleich Verteilte Kapitalerträge sind. Vielmehr sollten mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit keine Schaffenskraft brach liegen muss und künftiger Mehrwert noch vor Entstehung gestoppt wird. Seh ich das richtig?
@Günter 02:34: Wenn ich Sie richtig interpretiere, hinterfragen Sie die volkswirtschaftliche Nützlichkeit der Rückzahlung von Krediten, bzw. zumindest die Zahlung von Zinsen/Kapitalrenditen. Sie tun dies, weil Ihnen die reale Schaffenskraft z.B. eines Unternehmens wichtiger ist, als der Anspruch des Kapitalgebers auf ein Einkommen, für das er selber eigentlich nichts konkretes geleistet hat*.
Meines Erachtens ist das Kapitalerfordernis, d.h. also das Erfordernis, Kapital zu haben, um unternehmerisch tätig zu werden, völlig unnötig, ja sogar hinderlich für Innovation und Fortschritt. Der Mensch kann auch ohne Kapital aktiv werden und sich für sich und die Gesellschaft sinnvoll und nützlich unternehmerisch betätigen. Ich möchte an dieser Stelle auf meinen Beitrag von 02:35 hier unten verweisen.
*Der temporäre Verzicht auf anderweitigen Kapitaleinsatz ist keine Leistung. Wir müssen täglich entscheiden, wie und wo wir unsere Ressourcen einsetzen, ohne dass wir für den tatsächlich eingeschlagenen Weg mehr heraus bekämen, als das Ziel des Weges an sich. Z.B. wenn ich mich entscheide, ins Kino anstatt in den Park zu gehen, muss das Kino mir gegenüber nichts weiteres dafür leisten, als den angekündigten Film zu zeigen. Es käme mir nie in den Sinn, dem Kino vorzuhalten, dass ich auch in den Park hätte gehen können, dass es mir deshalb dankbar sein solle, dass ich trotzdem hierher kam und dass ich dafür eine gewisse Dankbarkeit erwarte, z.B. eine gratis Popcorn-Tüte oder zumindest eine Eintrittsermässigung.
Keineswegs, ich beabsichtigte nicht die Hinterfragung der Kreditwirtschaft sondern möchte gerne die einzelnen Elemente der Wirtschaftstätigkeit genannt haben. Es käme niemandem in den Sinn, die intellektuelle Tätigkeit eines Schriftstellers als reales und handelbares Gut darzustellen, trotzdem ist deren Wert unbestritten, falls jemand daran interessiert ist, und kann durchaus volkswirtschaftlich nützlich sein. Die wirtschaftliche Tätigkeit ist jedoch die Produktion des Datenträgers, die Werbung, der Vertrieb und sonstige Verwertung. Eindrücklich demonstriert z.B. durch die Geschichte von Harry Potter, welche eine Multimilliarden-Industrie entstehen liess. Die Geschichte ist aber nicht aus dem Nichts enstanden, die Autorin hat der Entstehung der Geschichte einen Teil ihrer Lebenszeit geopfert, während sie ja auch anderes hätte tun können. Das lässt sich aber nicht beliebig wiederholen. Für grössere Projekte, wie der Bau eines Kraftwerkes, ist dies ja kaum durchführbar. Eine Hunderschaft wird kaum Familie und Lebenszeit opfern, um irgendwann vielleicht etwas herstellen zu können, was die vorausgeleistete Arbeit kompensieren wird. In der Regel ist man also auf jemanden angewiesen, der die ertragslose Zeit vorfinanziert und die Risiken über das Gelingen trägt. Am einfachsten wird dies immer noch durch die Kreditwirtschaft im weiteren Sinne erfüllt.
Daher mein Vergleich mit der Stromwirtschaft. Zweifellos gehören Stromproduzent und Stromverbraucher unmittelbar zusammen. Da sich aber nicht jeder einen privaten Stausee leisten kann und nicht jeder, der nicht an einem Stausee lebt, auf Strom verzichten will, muss jemand dafür sorgen, dass der Strom auch über ein Netz verteilt wird. Wie auch immer die Verteilung erfolgt, fact ist, es bleibt immer etwas Strom im Netz hängen und unabhängig davon, wieviel Strom gehandelt wird, schlussendlich bestimmen Produzent und Verbraucher wie gross die Gesamtmenge sein wird.
@Günter 12:58: Wenn eine Hundertschaft Familie und Lebenszeit opfern muss, um ein Kraftwerk entstehen zu lassen, dann sollte es dieses Kraftwerk vielleicht gar nicht geben. Wenn die Nachfrage nach Energie gross genug ist, um dies doch zu tun, dann kann es ein Kraftwerk geben. Tatsächlich führt das heutige Kapital-System dazu, dass Menschen Dinge tun, die sie sonst nicht tun würden (z.B. Kinder unter sklaventreiberischen Bedingungen Textilien herstellen zu lassen). Eine „Freiwilligen-Ökonomie“ könnte ähnlich wie bei der unsichtaren Hand fast wie von selbst Entscheidungen darüber fällen, was zu tun sei und was nicht.
Mehr als die Hälfte der volkswirtschaftlich relevanten Arbeit wird unbezahlt, d.h. freiwillig (hoffentlich!), erledigt. Man könnte aus purem Gerechtigkeitssinn fordern, dass auch diese Arbeit bezahlt sein sollte. Würde man sich an die Umsetzung dieser Forderung machen (was ansatzweise auch geschieht), würde man bald merken, dass das unmöglich ist. Aber soll man es darum einfach bei dieser Ungerechtigkeit belassen, dass nach willkürlichen Kriterien die eine Arbeit bezahlt wird und die andere nicht? Eine Möglichkeit, hier doch Gerechtigkeit walten zu lassen, wäre, gar keine Arbeit mehr zu bezahlen. Das klingt im ersten Moment abstrakt, aber das würde relativ rasch in eine interessante Gesellschafts- und Wirtschaftsform münden, die durch den wunderbaren Beitrag oben von Thomas Gebert 9:21 (17.11.) beschrieben wird. Vielen Dank an ihn, für seine motivierende Skizze!
Um die Verbindung zum ursprünglichen Thema wiederherzustellen: QE1,2,3,4,..n sowie eine dunkle Macht hinter dem Geld betrifft uns nicht mehr, wenn wir die Peer-Ökonomie realisieren (vgl. Binsberger 02:35 vom 17.11.) und damit sowohl für die Produktion wie auch für den Konsum und für alles andere kein Geld mehr benötigen.
Absolut richtig, vielleicht sollte es dieses Kraftwerk nicht geben. Vielleicht sollte es auch Verkehrsmittel, Züge, landwirtschaftlichen Maschinen, usw, nicht geben. Viele werden denken, wieso sollte ich für jemand anderes die Kartoffeln ausgraben, Äpfel aufheben, für mich und meine Familie reicht es. Oder, warum fährt Hans den Traktor und ich schaufle die Exkremente. Woher kommt dieses Vertrauen an einen latenten Altruismus aller Menschen? Wer sagt, was gut für ‚uns‘ ist und was nicht? Die skizzierte Utopie von Thomas Gebert ist eine Annäherung an ein natürliches Leben. Die selbe Natur, welche gnadenlos Kranke und Schwache vernichtet. Nun, sehr kurz ist der Weg von der Idee einer gesunden und glücklichen Gesellschaft in die Niederungen nationalistischen Gedankenguts von NSDAP Prägung. Das muss natürlich nicht so sein, aber viele menschliche Tragödien fanden in einer guten Idee ihren Anfang. Es gab durchaus auch Gesellschaften, welche nach den skizzierten Prinzipien funktionierten. Das gemeinsame Merkmal war jedoch immer, es war eine überschaubare Gruppe, es war Lebensraum im Überfluss vorhanden und die Zufuhr von Lebensmittel war problemlos sichergestellt. Wir sprechen hier aber von 7 Milliarden Menschen, welche nur hochtechnisiert Überlebensfähig sind. Da fühle ich mich doch wohler, wenn die Geldmenge erhöht und Innovationen angetrieben werden (was natürlich nicht zwangsläufig so passieren wird).
Die ganze Sauerei haben uns die Banker eingebrockt
Globalemarktwirtschaft funktioniert nur mit verstaatlichung der Banken.
Der Staat gibt das Geld den Banken, ergo sind fie Banker eigentlich Staatsbeamte.
Wären sie wieder Beamte, hätten wir dieses ausufernde auf minimum 25% rendite zielende abzocken nicht.
Alle Börsenprodukte dürften nur auf einen Titel lauten und auf diese kann man puts oder calls kaufen oder verkaufen.
Die Hybriedenkonstruktionen welche heute möglich sind helfen nur den Banken. Die Babylonische-Sprachverwirrung lässt grüssen.
Heute kan man so verwirrende Produkte mit grossen Rendite versprechungen kaufen, wo die Bank in 90% den Gewinn einstreicht.
Wenn Nobelpreisträger erklähren sie wüssten nicht wohin diese Konstruckte führen und für sie sei nicht absehbar was daraus wird, gibt mir das schon zu denken.
Also machen wir die Banker wieder zu Beamten und nicht zu Kreateuren von Börsenprodukten die keiner versteht.
Wie z.B. :
10 Roch, 50 Sonowa, 100 UBS, 50 CS, 50 Nestle usw. / wenn keine dieser Aktien den Level berührt bekommt der Käufer die versprochene Rendite. . . um das ganze für die Banken noch rentabler zu machen kommt noch eine kleine Hürde, die volle Rendite wird nur ausbezahlt wenn am 31. Dezenber, ein Schmetterling über dem Uetliberg einen laut hörbaren Furz lässt der auch am Paradeplatz zu hören ist.
Anders gesagt: Was die Banken mit vom Staat geliehenem Geld veranstalten ist eine Schweinerei ohne gleichen.
Sie die der Volkswirtschaft dienen sollten bereichern sich auf unverschämte Art und Weise am Volksvermögen.
Also noch einmal: “ MACHT SIE WIEDER ZU BEAMTEN“
Sie können noch 10 Artikel schreiben – Geld drucken wird nicht besser. Die dargestellte Argumentation verzerrt die Wirklichkeit extrem: Klar nimmt der Multiplikator ab, wenn die Notenbank Geld druckt wie blöd! Zwitgleich erhöht sich M2 derzeit nicht. Das ist erst dann soweit, wenn die Notenbank Gratis-checks an alle Haushalte verschickt. Und dann dieses Argument umzudrehen und so darzustellen, als würde die Geldmenge dramatisch sinken, wenn nicht die Notenbank weiter wild druckt, ist eine Beleidigung an alle Leser. Nennen Sie eine Volkswirtschaft, die sich durch Gelddrucken nachhaltig und ohne hohe Inflation erholt hat und ich nenne 10, die durch Geld drucken ruiniert wurden!
@Samuel
Ich kann Dir kein Beispiel nennen. Etwa genau gleich schwierig ist es aber, eine Volkswirtschaft zu finden, die sich durch Untätigkeit in eine Deflationsphase gebracht hat und sich dann, wie durch ein Wunder nachhaltig und ohne sich zu ruinieren, erholt hat.
Hinweis: Das ganze Horrorszenario (für einige) des Gelddruckens kann die FED in Kürze wieder dem Markt entziehen. Und das bedeutet, genau gleich wie minus eins plus eins Null ergibt (-1+1=0), dass wir wieder NEUTRAL sind. Und ich hoffe schwer, dass dannzumal auch die ganze Panikmache verschwindet.
und da Bernanke gesagt hat, er will ALLES unternehmen, um Preisstabilität zu erreichen, sollte man vielleicht auch noch ein QE3 und im „worst-case“ ein QE4 dazwischen einbauen. Und das bedeutet: -x+x=0, ist und bleibt also neutral!
Don´t fight the FED! 🙂
In der Wirtschaft gibt es bessere und schlechtere Phasen, und das ist gut so. Wenn man versucht, die schlechten Phasen zu verhindern (z.B. durch Gelddrucken), sind die schlechten Phasen zwar aufgeschoben, dafür kommt sie später umso härter. Entschuldigung, aber zu glauben, dass die FED die ganze Liquidität wieder abzieht, ist sehr naiv. Die FED müsste ihre Bilanz um 2/3 zurückfahren! Das will ich sehen! Wieso gab es denn in den 70ern so hohe Inflation? Die FED hätte doch einfach „x-x“ machen müssen… End the FED! Ron Paul for President! Seit die FED existiert, ist der Dollar in Gold gerechnet um 98.5% gefallen! Das nenn ich Mal Preisstabilität!
@Samuel
Preisstabilität im Zusammenhang mit der FED bezieht sich logischerweise auf die Stabilität der Konsumentenpreise.
Was interessiert denn den Mann (Frau) auf der Strasse der Goldkurs ?
Die Tatsache, dass der Preis für Computerspeicherkapazität in den letzten Jahren gesunken ist, ist für die Mehrheit viel wichtiger, zum Beispiel!
Wie stand es mit der Preisstabilität bevor es die FED gab? Ich nehme an, nicht sehr gut, sonst wäre der Hauptgrund für deren Gründung wohl kaum die Preisstabilität gewesen.
Sie haben recht, wenn sie sagen, dass die schlechten Phasen teilweise verhindert werden. Diese Verhinderung kostet in der Zukunft einen gewissen Anteil an Wachstum, das stimmt. Was nicht stimmt, ist, dass dies später umso härter ist.
Es ist nämlich ganau umgekehrt: Eine erneute Depression wäre um ein Vielfaches härter, als eine restriktive FED-Politik, sobald sich die US-Wirtschaft wieder in der Nähe des Potenzialwachstums befindet.
Historisch betrachtet ist meine Ansicht, dass die FED wieder alles aus dem Markt ziehen wird, tatsächlich naiv. Aber sollten wir tatsächlich eine Phase mit hoher Inflation erleben, dann versteht es sich von selbst, dass die FED alles und noch mehr aus dem Markt ziehen wird. Warum? Preisstabilität!
Und: Ron Paul ist ein interessanter „konservativer Freak“!
Die hohe Inflation in den 70er Jahren dauerte so lange (x + x + x), weil erst Volcker die Lösung hatte (-3x). 🙂
@Hampi 16:14: Nein, das hat nichts mit Logik zu tun. Gemessen am offiziellen (und amtlich geschönigten) Konsumentenpreisindex ist der Dollar seit der Existenz der FED um 96% gefallen. Zufrieden? Warum versteht sich von selbst, dass die FED die Bilanz um 66% reduzieren wird? Was hat die FED für ein Interesse an Preisstabilität? Was für Schritte hat die FED in der Vergangenheit unternommen für die Preisstabilität? In de 90ern gab es in mehr als 10 Staaten Hyperinflation. Womit wurde in Zimbabwe gehandelt: mit Edelmetallen, Edelmetallen, Edelmetallen und Zigaretten. Gold ist Geld, alles andere ist Papier! Ron Paul ist der mit Abstand beste US-Politiker. Der Presse nachplappern war selten richtig. So! Und jetzt beantworte ich nur noch fundierte Kommentare.
Wenigstens werden hier im Blog meine Kommentare veröffentllicht 😉 Bei den Artikeln bringt man lieber 90% meiner Kommentare nicht…
In den 70ern/80ern musste die FED den Zinssatz (derzeit bei 0%) auf 19% anheben, um die Inflation zu bekämpfen. Trotz 19% Zinsen ist die FED-Bilanz in keinem dieser Jahre geschrumpft!!!!!!! Derzeit verwendet der US-Staat ca. 15% aller Steuereinnahmen für Zinsausgaben. Die Zinsen für US-Staatsanleihen sind derzeit rund 3%. Wenn die Zinsen für US-Staatsanleihen je auf 20% gehen, ist der US-Staat FAKTISCH pleite – dann braucht er 100% aller Steuereinnahmen für Zinszahlungen!!! Aber Bernanke glaubt man alles. Er ist ja schliesslich FED-Chef… Viel Glück an alle Naiven und Gutgläubigen – Ihr werdet es brauchen.
Ich möchte nicht die Entwicklung der FED-Bilanz beschönigen. Das sieht in der Tat hässlich aus.
Aber das heisst noch lange nicht, dass die FED inmitten einer Mega-Krise ihre Bilanz verringern sollte.
Das wäre unüberlegt, denn es würde kurzfristig die Lage so stark verschlechtern (wie wär´s mit einer Deflationsspirale), dass die langfristige Projektion der FED-Bilanz schlechter aussehen würde!
Übrigens: zwischen „Bernanke glaubt man alles“ und „Ron Paul’s Abschaffung der FED“ liegt ein weites Feld !!!
Guter Text, danke. Die skizzierte Argumentationslinie scheint mir etwas extrem (es ist nicht verwerflich, Geld aus dem Nichts zu drucken – dagegen steht zumindest hoffentlich eine theoretische Gütermenge -, und ja, Geldmengensteuerung braucht es). Doch mein Verständnis für den amerikanischen Notenbanker ist nicht grösser geworden.
Natürlich ist das von der Zentralbank gedruckte Geld nur ein kleiner Teil, jedoch als erster Faktor im Geldschöpfungsprozess zentral. Hinzu kommt noch die Beachtung, die eine Zentralbank in der Kommunikation oder Ausübung ihrer Politik erhält, die oft wegweisend für Handlungen der Marktteilnehmer sind. Die Zentralbank hat mit ihrer Geldmengensteuerung und was sie darüber kommuniziert sehr sorgsam umzugehen.
Natürlich ist der Multiplikatoreffekt nicht immer der gleiche, weshalb nicht jede Geldmengenausweitung oder –verkürzung gleich problematisch ist. Jene Tranchen, die im Zuge der ersten Welle gesprochen wurden, waren m.E. unproblematischer als die kürzlich gesprochenen 600 Mrd. Etwas salopp und verkürzt: Wenn das Pferd schon den ersten Kübel Wasser nicht leersäuft, weshalb dann noch einen zweiten hinstellen?
Die 600 Mrd. hätten besser, oder gar nicht, eingesetzt werden sollen. Besser im Sinne von arbeitsplatzfördernd und nicht, um schlussendlich notleidende Schuldtitel zusammenzukaufen (FNMA u.a.). Oder gar nicht, um wenigstens nicht die falschen Signale zu verbreiten („Konkurs kann sich auszahlen“). Claude hat recht, eine angemessene Depression wäre reinigend gewesen. Aber eben – aus die Maus, die Raubrittermentalität und das Bonuskarussell drehen sich munter weiter, ohne mehrwertschaffend zu sein für die Gesellschaft.
Richtig – die Goldbindung ist im Prinzip antiquiert oder höchstens deshalb noch sinnvoll, weil sie viele Marktteilnehmer (noch) als „richtig“ empfinden. Wahrheit ist nicht das, was wahr ist, sondern kann jeder Unsinn sein, was die Leute als wahr empfinden.
Lange Rede kurzer Sinn:
Die FED ist nicht doof! Warum redet jeder von Gelddrucken bzw. Bilanzaufblähung? Das wissen wir doch alle, aber denkt doch mal weiter, wo findet die nächste Bubble statt??
In den Zinsmärkten, den Bonds… da sind wir uns doch einig, oder?! Also, wenn alle wieder mal greedy werden und aus den Bonds in den Aktienmarkt investieren, oder ihren stop ziehen weil die Zinsen langsam steigen, oder langsam Inflation entsteht etc. etc…. dann werden die Zinsen steigen! Und das könnte plötzlich ein panisches Ausmass annehmen… Dies wäre tödlich für die Weltwirtschaft.
Wer wäre dann der einzige Käufer, der den Markt in erster Instanz stabilisieren könnte?? Ja genau… da wär doch die FED, welche weiter gedacht hat und vorbereitet ist mit einer ersten Tranche… Europa wird erst mal darüber diskutieren und handeln, wenns bereits zu spät ist…
Es gibt und gab keine „Gefahr für die Weltwirtschaft“.
Solange es Menschen gibt, werden sie essen, trinken, sich kleiden, irgendwo wohnen, Energie brauchen, kommunizieren, transportieren, lernen und lehren, pflegen, usw. Die Ressourcen und die Rohstoffe zu all dem und mehr sind im Überfluss vorhanden. Die Welt löst sich nicht in Luft auf, nur weil unser Finanzsystem nicht funktioniert. Wirtschaft wird stattfinden – in welcher Form auch immer, aber sie wird stattfinden. Es gibt und gab keine „Gefahr für die Weltwirtschaft“ – ausser Menschen, die andere Menschen daran hindern wollen, ihren Bedarf sinnvoll zu decken.
Jetzt raten Sie mal, ob ich den Staat meine, der die Unternehmer hindert, oder ob ich die Kapitalisten meine, die die Nichtkapitalisten hindern, ihre Wirtschaft selber zu machen.
Ups-ups-ups…, sehe ich aber etwas anders. „Keine Gefahr…“? Theorie hin oder her, ein an den Ohren herangezogenes Beispiel aus der Praxis: Gerade dieser Tage sieht es doch so aus, das z.Bsp. im Kt. SZ aufgrund von Neuzuzügern und i.d.Zsh. erhöhten Immobilien-Preisen diverse „Alteingesessene“ ihre Eigenmietwerte (Einkommenssteuern) und steuerlichen Neueinschätzungen (Vermögenssteuern) nicht mehr finanzieren können und als Konsequenz dessen wegziehen müssen. Immobilien-Blasen, resp. Preiserhöhungen haben durch die Hypothekarverschuldung (20/80-Regel) mit Sicherheit einen Einfluss auf die Gesamtgeldmenge, weil kreditschöpfend… (Aktivposition in der Geschäftsbanken-Bilanz). Richtig oder falsch?
Sie gehen von einem grossen, komplizierten Finanz-System aus, das bestehen bleibt. Aber angenommen, es bliebe nicht bestehen. Angenommen Banken, Börsen, Geld und Gold und auch die Altersvorsorge sind nicht mehr. Null. Was tun Sie dann? Setzen Sie sich hin, weinen, drehen Däumchen – und verhungern? Oder begeben Sie sich auf einen lebenslangen Überlebens-Feldzug gegen Ihre „Konkurrenten“?
Die Sonne scheint, der Wind bläst, das Wasser fliesst, das Gras wächst, etc. auch ohne unser „Finanzsystem“. Die Welt bleibt bestehen, egal ob QE oder nicht, ob FED oder nicht, ob CDS oder nicht, ob Immobilien oder nicht, etc. Und diese Welt ist zwar beschränkt, aber Knappheit gibt es für die Menschheit noch ganz lange nicht, sofern sie nicht künstlich erzeugt wird (z.B. durch Spekulation, Patente, Eigentum, etc.) und die Ressourcen nicht nachhaltig genutzt sondern absurd sinnlos vernichtet werden. Die unsichtbare Hand und der Homo Oeconomicus leisten heute die Ihnen von der Theorie zugewiesenen Aufgaben in der Realität ganz und gar nicht – im Gegenteil.
Persönlich würde ich mich mit meinem direkten und erweiterten Umfeld zusammentun, ein paar Versammlungen abhalten, an denen besprochen wird, was wir benötigen, was wir so alles können, welche Ressourcen uns unmittelbar (in der nächsten Umgebung) und mittelbar (in etwas weiterer Entfernung) zur Verfügung stehen und wer welche Aufgaben übernehmen will. Und dann würden wir uns alle darum kümmern, dass es uns gut geht: Essen, Trinken, Kleidung, Obdach, Wasser, Energie, Kommunikation, Transport, Bildung, Pflege, usw. – das alles und viel mehr sind Erzeugnisse aus dem persönlichen Engagement jedes Einzelnen von uns. Es sind die Produkte aus unseren fleissigen Händen, intelligenten Köpfen und engagierten Herzen. Das ist bereits heute die handfeste Realität, egal ob mit oder ohne „Finanzsystem“.
Ehrlich gesagt: sehr viel anders als es heute läuft, würden wir es wohl nicht machen. Aber das, was uns nicht einleuchtet, würden wir einfach nicht mehr machen: z.B. Textilien aus Kinderarbeit beziehen ( weils irgendwie nicht angebracht ist) oder Äpfel aus Australien importieren (weils ganz schön mühsam und ineffizient wäre). Und das, was wir für sinnvoll halten, würden wir weiterziehen: z.B. Wasser durch Sonneneinstrahlung aufheizen (weils so naheliegend und kinderleicht ist) oder Gebäudefassaden durch Verzierungen verschönern (weils ein lustiges Hobby sein könnte und die Stimmung der Anwohner und Passanten hebt).
Es würde sich eine Wirtschaft entwickeln – eine etwas andere als die heutige, aber es wäre eine. Denn was ist Wirtschaft? Sie ist das Gütermanagement für den alltäglichen und den nicht alltäglichen Bedarf der Menschen. WIE dieses Gütermanagement strukturiert oder nicht strukturiert ist, kann je nach Präferenz der betreffenden Gesellschaft total verschieden aussehen. Auch das totale egoistische Faustrecht wäre eine Wirtschaftsform – meines Erachtens keine wünschenswerte, aber es wäre eine. Und sie würde dem heute (noch) dominierenden blutrünstigen Konkurrenzsystem sogar sehr ähneln. Aber persönlich würde ich ein demokratisches, ein möglichst direktdemokratisches Gütermanagement bevorzugen.
Egal was passiert: irgendeine Wirtschaft wird es also immer geben, solange es Menschen gibt. Denn sie werden ihren Bedarf an Gütern aller Art auf der Basis der real existierenden physischen Welt in irgendeiner Form organisieren – und sei diese Form noch so abstrus (wie z.B. die heutige). In diesem Sinn wiederhole ich mich: es gibt und gab nie eine „Gefahr für die Weltwirtschaft“.
Schöne Geschichte, Frau Binsberger. Über Alternativen sollte man durchaus nachdenken dürfen. Sie können aber auch davon ausgehen, dass Ihre Geschichte sehr direkt, brutal und blutig verlaufen dürfte. Da ziehe ich die Geldwirtschaft als zivilisiertes Kommunikationsmittel, was es schlussendlich auch ist, eindeutig vor. Es wäre interessant zu erfahren, wie Sie sich ein demokratisches Gütermanagement vorstellen. Ich für mein Teil, bin immer noch überzeugt, dass die Geldwirtschaft der menschlichen Natur am ehesten entgegen kommt.
Ich unterstütze die Thesen von Nadine Binsberger voll und ganz! Es beseht absolut keine Gefahr für die Weltwirtschaft und ebenso wenig für das Leben. Hingegen sehe ich das totale Ende des Geldes und anderer Tauschmittel als unmittelbar bevorstehend.Und dann, wenn es kein Geld und keine anderen Tauschmitel mehr gibt? Hört dann einfach das Leben auf? Was machen wir denn mit all den Kartoffeln und Karotten, den Äpfeln und Birnen die frisch und munter einfach weiter wachsen? Wollen wir sie vergammeln lassen, oder bewegen wir uns, um die Früchte und Ernten untereinander zu verteilen? Unser Planet lässt uns mehr als genügend Lebensmittel für über 20 Mia. Menschen produzieren! Das Problem liegt nicht darin, dass wir nicht genug haben, von ALLEM was wir brauchen. Das Problem liegt darin, dass wir aus allem Geld machen wollen. Man kann Geld zwar nicht essen und trinken, hingegen kann man Waffen produzieren, die sicherstellen sollen, dass niemand „unserem Land“ das „unserige Geld“ wegnehmen kann. Wer mit offenen Augen hinschaut wird nicht darum herum kommen, zu erkennen, dass wir unweigerlich auf eine „neuartige“ Weltwirtschaft zusteuern. Stellt sie euch doch einmal vor ohne Geld.
Wenn wir uns für ein „das Leben bejahendes Bewusstsein“ entscheiden können – und wir alle können das, es ist nur eine Frage des Wollens – dann werden wir erkennen, dass eine Weltwirtschaft ohne Geld nur Vorteile mit sich bringt! Und zwar für jeden einzelnen! Für jedes einzelne Lebewesen auf dem ganzen Planeten Erde! Nun, wenn kein Geld mehr da ist, dann sind wir alle unsere Budget-Probleme los. Keine Innovation, keine Technologie, keine Qualität ist dann mehr unerschwinglich, weil uns das Geld fehlt. Es gibt dann keine Ausrede mehr, etwas, das dem Gemeinwohl dient entwickeln und produzieren zu können. Das Budget ist schlicht vorhanden, weil es gar keines mehr gibt! Also produzieren wir. Lohnkosten sind auch kein Problem mehr. Wir werden alle unser Wissen und Können zum Wohle aller einbringen ohne dafür Lohn erhalten zu wollen! Ja, richtig. Wir brauchen kein Geld mehr, weil wir nichts mehr damit kaufen können, weil sich auf der ganzen Welt niemand mehr für wertloses Papier interssiert. Und dennoch, es wird uns an nichts mangeln! Denn es gibt Menschen, deren grösste Freude es ist, die auch ohne Geld wachsenden Kartoffeln, Karotten, Äpfel und Birnen zu ernten. Und es gibt Menschen, deren grösste Freude es ist, die Ernten zu transportieren und in die Verteilzentren, sprich Läden zu bringen. Und es gibt Menschen, deren grösste Freude es ist, die Quellen von Energie noch effizienter nutzbar zu machen. Und sie werden mangels Budgetproblemen Transportmittel entwickeln, von denen wir heute nur träumen. Und sie werden Güter produzieren, die 10 Jahre lang und noch viel länger halten. Nur noch die allerbeste Qualität! Weil der Preis keine Rolle mehr spielt. Die Natur wird davon profitieren. Unsere Müllberge werden schrumpfen und verschwinden. Wir werden weniger produzieren, weil das Wenige viel länger hält. Somit werden wir weniger Zeit arbeiten, dafür mehr Zeit für das übrige Leben haben. Dies obschon dann auch arbeiten mit Freude verbunden, für uns alle ein wertvoller, angenehmer Teil unseres Lebens sein wird. In der „arbeitsfreien“ Zeit werden wir das Leben wieder in seiner ganzen Herrlickeit kennen lernen. Wir werden wieder entdecken, wie wunderbar die Natur für uns arbeitet. Wir werden verstehen, dass sie das seit jeher ohne Geld oder andere Gegenleistung für uns getan hat. Wir werden uns wieder bewusst, dass die Erde sich unaufhörlich dreht ohne je eine Rechnung für benötigte Energie bezahlt zu haben. Und wir werden erkennen und erfahren, dass es Menschen gibt, deren grösste Freude es ist, uns wieder die wahre Liebe zu lehren. Wir werden lernen Liebe zu leben, ohne Bedingungen zu stellen und wir werden erfahren, dass Liebe alles Ungesunde zu heilen vermag. Chemische Medikamente? Sorry, wird es nicht mehr brauchen. Waffen? Sorry, es gibt nichts mehr zu verteitigen und zu bekämpfen!
Nichts mehr zu verteidigen und zu bekämpfen, das ist noch ein heisses Eisen, auf das ich abschliessed noch eingehe. Noch gibt es Religionen und Regierungen. Und diese werden sich allem Anschein nach am schwersten tun, ihre Kontroll- und Machtansprüche aufzugeben. Als erste werden Angstellte der Staaten und Komunen nicht mehr zur Arbeit gehen, wenn es kein Geld mehr gibt. Ja, sind wir ehrlich, was willst du auf der Finanzverwaltung noch Papierstapel wälzen, wenn es kein Geld mehr einzutreiben gibt? Was willst du in der Kirche, wenn du niemandem mehr den Zugang zum Himmel ohne Umweg über die sowieso inexistene Hölle „verkaufen“ kannst? Was wollen all die Menschen in den Finanzbereichen noch arbeiten, wenn es kein Geld mehr gitbt, das arbeiten will? Ich weiss, die grosse Mehrheit unserer Gesellschaft ist noch nicht bereit, diesen Gedanken zu folgen. Zu utopisch erscheinen sie uns aus heutiger Sicht noch zu sein. Kein Geld mehr, keine trennenden Religionen mehr, keine korrupten Staaten und Behörden mehr, keine Gründe für Waffen und Kriege mehr… Und dennoch ist es am entstehen. Ein neues Bewusstsein, in den Köpfen und Herzen aller Menschen rund um den gesamten Planeten Erde.
Die Zeit ist da, die Einladung zum Aufwachen allen Menschen in ihr Bewusstsein zu legen. Warum sonst sind wir wirklich hier? Wir werden in weniger als 3 Jahren erfahren haben, dass es weitestgehend sinnlos war, mit aller Kraft Geld und mehr Geld nachzujagen. Wir werden erleben, dass es ohne Geld viel besser funktionieren wird, schon längst hätte funktionieren können. Wir werden erleben, dass es ohne Kriege viel besser funktionieren wird, schon längst hätte Friede und Liebe sein können. Es ist nur noch eine Frage des Wollens. Denn wir können Geld in Bälde einfach ersatzlos aus unserem Alltag streichen. Das Beste was man heute mit viel, sehr viel angespartem Geld bewirken kann, ist die Unterstützung und Förderung eines neuen Bewusstseins, welches eine Welt in Frieden und Liebe verfolgt. Das ist weit sinnvoller als sich Sorgen zu machen, wie man aus wertlosem Geld mehr wertloses Geld machen kann. Die Einladung git. Aufwachen! Alles wird besser – ohne Geld! Habt keine Angst, vertraut. Die Sehnsucht nach einer Welt in Frieden und Liebe wohnt in jedem Herzen. Auch in meinem – und auch in deinem. Danke, dass du da bist und dir ein paar Gedanken über den Sinn deines Lebens machst.Spannende Monate und Jahre stehen uns bevor. Lassen wir zu, dass sich unser Denken verändern kann.
Jo, klingt recht gemütlich und gesund. Glaub Ihnen schon dass Sie für sich da Lösungen hätten. Irgendwie werde ich aber das Gefühl bei Ihren Ausführungen nicht recht los, dass Sie da eine ganze Gesellschaftsschicht nicht in Ihre Überlegungen miteinbezeihen. Diejenigen welche heute Macht und Aktiven besitzen, werden diese nicht ohne weiteres für „Ihren“ Traum aufgeben. Es ist kein Menschenrecht, Habende zu enteignen, also bleibt Ihnen bloss noch eine Revolution. Der Preis ist also heiss….
@Peter Don Kleti;
Es ist richtig, dass es da diese Schicht der Habenden gibt. Nur was haben sie denn, wenn Geld wertlos ist. Was haben sie denn, wenn Kunstobjekte, Luxusfahrzeuge, Jets, Villen von niemandem mehr gekauft werden können, weil alle Nichthabenden kein Geld mehr besitzen und kein Geld mehr anstreben? Sie haben „Material“ angehäuft. Dieses Material kann auch weiterhin Freude machen und an vergangene Zeiten erinnern. Dieses Material wird jedoch keine Macht mehr ausstrahlen. Es ist einfach noch da. Die Schicht der Habenden wird immer kleiner. Die Kapitalschere verursacht, dass ca. 90% der Werte von ca. 10% der Bevölkerung kontrolliert wird. Nun stellt sich die Frage, wenn 90% Nichthabend sind, mit wem wollen denn die 10% Habenden noch Geschäfte betreiben? Nur noch unter sich. Und das wird mit jedem Tag schwieriger, so lange die Kapitalschere aktiv ist.
Ja, Revolution ist ein Wort, das duchaus treffend sein kann. Ich würde es die Revolution der Liebe nennen. Sie kommt von der Basis (den 90% Nichthabenden) und verzichtet auf Gewalt. Sie wird niemandem etwas wegnehmen wollen. Sie wird uns alle erkennen lassen, dass wir längst alles im Überfluss haben. Für uns alle, auch für die heute noch Habenden. Niemand wird den anderen verurteilen. Wir werden erkennen, dass alles nur Erfahrungen waren. Und wir werden aus Liebe zueinander alles miteinander teilen. Keiner wird mangeln. Der im Stillen vor sich gehende Bewustseinswandel wird unser Denken mitverändern. Auch dasjenige der heute noch Habenden und Mächtigen.
@Nadine Binsberger:
„Keine Gefahr für die Weltwirtschaft!“ – Sie vertreten ungefähr dieselbe Meinung wie das „Risk-Managment“ der alten UBS vor der Krise.
Ihre nachfolgende Aussage ist ein Widerspruch in sich:
Es gibt und gab keine „Gefahr für die Weltwirtschaft“ – ausser Menschen, die andere Menschen daran hindern wollen, ihren Bedarf sinnvol zu decken.
Solange es Menschen gibt, die andere Menschen daran hindern wollen, ihren Bedarf sinnvoll zu decken, gibt es sehr wohl eine Gefahr für die Weltwirtschaft! Egal, ob die Verhinderer nun Kasperli-Kapitalisten oder Kasperli-Politiker sind.
@Hampi 10:10: Das ist kein Widerspruch. „ES GIBT“ tatsächlich keine Gefahr für die Weltwirtschaft – ausser die einen kreieren sie aktiv und die anderen lassen sie passiv zu. Es liegt also in unseren eigenen Händen.
Doch, wenn man es linguistisch betrachtet, haben sie recht. Aber auch die folgende Aussage ist richtig:
„Unsere Erde ist eine flache Scheibe – ausser sie ist ungefähr eine Kugel!“
Und trotzdem ist sie „ein bisschen“ widersprüchlich, nicht?
Das ganze ist geradezu peinlich einfach: Man kann nicht Geld als Äquivalent für reale Werte propagieren und gleichzeitig den Leuten versprechen, sie bekämen Zinsen und Renditen, ohne dafür arbeiten zu müssen. Irgendwann muss man sich entscheiden, welches der beiden Versprechen man einlösen will. Offenbar hat man sich mit dem QE aktuell dafür entschieden, die versprochenen Zinsen und Renditen (= arbeitlose Einkommen) zu decken. Dies zum Preis, dass Geld nicht mehr als Äquivalent für reale Werte funktionieren kann.
Aber egal, wie man sich entschieden hätte: das (noch?) aktuelle Geldsystem wird so oder so radikal in Frage gestellt bzw. als vollkommen untauglich geoutet. Es wird interessant sein zu sehen, wie lange es dauert, bis man diese einfache Wahrheit endlich anwendet ehrlich zugibt, dass alles bisherige auf surrealer Unlogik basierte. Aber eines ist gewiss: danach sind die sogenannten Wirtschaftswissenschafter, Ökonomen, Banker aber auch die Politiker, die einen solchen Unsinn auch noch mitgestützt haben, nichts anderes mehr, als Kasperl, die die Welt Jahrzehntelang zum Narren gehalten haben oder selber zuwenig intelligent waren.
Um unschöne Szenen zu vermeiden, müssen dringend alternative Wirtschaftsformen entwickelt und evaluiert werden, damit sie rasch bereitstehen und das bisherige System nahtlos ersetzen können. Hier könnten die bisherigen Kasperl eine konstruktive Rolle spielen – wenn sie es schaffen, sich selbst von Reichtumsstreben zu lösen und zukünftig im aufrichtigen Dienste der Gesellschaft arbeiten zu wollen.
Hans Christoph Binswanger?
Ups, ich fühle mich geehrt!
Lassen Sie Frau Binsberger ruhig ihre Gedanken zum Ausdruck bringen, Baer, die Frau ist nämlich saugut! Wir sind jetzt bei den Geldwerten und Geldformen- und die sind in den letzten 20 Jahren nur schon rein quantitativ betrachtet geradezu explodiert. Alleine der Umfang aller ausstehenden Derivate hat mittlerweile gut das zehnfache der weltwirtschaftlichen Gesamtleistung von einem einzigen Jahr erreicht, womit sich zeigt, dass Frau Binsbergers Theorie zweifellos richtig ist, auch wenn sie auf den ersten Blick etwas gar marxistisch klingen mag.
Sollte eine Theorie nicht logisch konsistent UND empirisch gestützt sein? Sonst könnte ich etwa behaupten, dass Störche Babies herstellen, und „als Beweis“ eine Statistik aufweisen, die zeigt, dass Regionen mit einer hohe Storchendichte zu einer hohen Kinderrate führt. Korrelation bedeutet nicht Kausalität, nicht? Dass die „Geldmenge“ in den letzten Jahren explodiert ist, ändert nichts an der Sache, dass Nadine nicht einmal eine logisch konsistente Definition von Geld anbietet.
Arbeitsloses Einkommen: der Begriff verschleiert, dass nur dann dem Gläubiger ein Zins gutgeschrieben werden kann, wenn er beim Schuldner eingetrieben wird. Klar kann der Schuldner das aufgenommene Geld auch wieder (wohl zu einem höheren Zins) ausleihen – doch den letzten beissen dann die Hunde: er muss arbeiten.
Dass sich eine Blase nach der anderen bildet, und dann alle zwei bis drei Generationen mit einem grossen Crash platzt, liegt daran, dass der Zinseszins mathematisch zwingend zu einem exponentiellen Wachstum der Guthaben und damit auch der Schulden führen muss. Unbegrenztes Wachstum gibt es nicht. Stösst ein System an seine Grenzen, muss es entweder rechtzeitig sanft abgebremst werden oder es gerät ausser Kontrolle und kollabiert.
Nahtloser Uebergang in ein neues Wirtschaftssystem: so wie sich die Blasen in den letzten Jahren überschlagen, glaube ich nicht daran, dass es ein nahtloser/schmerzloser Uebergang wird. Die sogenannten Verantwortungsträger sind momentan vollauf damit beschäftigt von einer Flickschusterei zur nächsten Fehlentscheidung zu eilen, und damit die nächste Blase anzuheizen. Wenn uns dann der real existierende Kapitalismus um die Ohren fliegt, dann heisst es nur noch: Rette sich wer kann; jeder für sich, und Gott gegen alle !
@ pinkpoet. Sorry für den Wortschwall. Also noch zu Ihrem EIntrag: Ja, wenn Sie an den Bankomaten gehen und 100.- abheben, „verschwinden“ 100.- auf der Passivseite der Geschäftsbank. Jedoch ist dieses Depot weiterhin m Bankensystem registriert; nämlich auf der Passivseite der Nationalbank (unter dem Konto „Notenbankumlauf“). Während Sie also vorher einen Anspruch auf ein Passivkonto bei einer Geschäftsbank haben, haben Sie nun einen Anspruch auf ein Passivkonto bei der Zentralbank. Um Geld zu verstehen, muessen Sie die Bilanzen aller Banken „im Kopf“ fusionieren, damit Sie Transaktionen verstehen.
Ja, Geschäftsbanken MUESSEN ein Konto bei der Zentralbank haben. Dieses Konto stellt gleichermassen ein Guthaben der Geschäftsbanken gegenüber der Zentralbank dar. Ueber dieses Konto werden die Schulden und Guthaben „gesettlet“, entweder mit einer RTGS-System (Real Time Gross Settlement) oder am Ende des Tages.
Zum Wort „Liquidität“: Es ist sehr unpassend. Geld ist nicht Wasser, und Transaktionen sind keine Ströme oder Flüsse, sondern Buchungen. Das Wort Liquidität verdeckt bloss Unwissen und sollte wenn möglich vermieden werden.
Es gibt soviele Banknoten im System, wie Bankkunden Banknoten halten wollen (Es passiert in unseren Breitengraden nicht, dass Banknoten aus dem Helikopter fallen, wie Friedman dies sah). Die Geschäftsbanken haben keine andere Wahl, als ihren Kunden die Banknoten zu geben. Diese Banknoten erhalten die Geschäftsbanken jedoch nur, wenn sie der Zentralbank denselben Betrag überweisen. Dieser Eintrag steht dann auf der Passivseite der Geschäftsbank und auf der Aktivseite der Zentralbank. Somit ersetzen Banknoten Bankdepots, und ergänzen diese nicht.
Ja, machen Sie sich da mal keine Sorgen, Hr. Diem Meier. Die „dunklen“ Mächte werden sich so rasch nicht outen… Wozu auch, läuft ja alles bestens.
Der Punkt aus meiner Sicht aber ist, dass wie im Artikel erwähnt, das Geld bisher nicht wirklich in der Wirtschaft gelandet ist, sondern an der Börse (würd ich mal meinen, aufgrund der derzeitigen Index-Stände). Das ändert aber nichts daran, dass Nationalbanken, als eigenständige juristische Personen, wie im Falle von QE2, Gläubiger des Staates werden. Hatten wir doch früher schon mal, irgendwann.. (ich denke da an die alte Weisheit: „wer zahlt, befiehlt!“ oder diesen komischen Namen Macchiavelli..). In Anbetracht dessen, dass diese „Firmen“ eben a) privat sind, und b) das Volk der Staat ist, scheint mir dieses „Geschäftsverhältniss“ doch eher etwas suspekt… Aber ja, zugegeben, die Version von der dunklen Macht ist natürlich wesentlich aufregender als sachliche Argumentation 🙂
Schönen Tag
Baer klingt aggressiv und aufs Erste intelligent, dennoch: Bargeld kann abgehoben werden = verschwindet aus der Bank. 2. Banknoten können den Banken „zur Verfügung“ gestellt werden (reales Papiergeld) = buchhalterisch Kredit von der SNB, nicht geschenkt. Dies nur 2 grundsätzliche Einwände zur „Beweisführung“ von Baer. Es geht doch um Liquidität – ich muss nicht bankrott sein, dennoch kann ich ohne Geld da stehen! Apropos Ersparnisse: ich hole einen Kredit und investiere oder konsumiere – gut: aber jener, der mir was gibt, will Geld sehen. oder?
Im übrigen bin ich überzeugt (weiss es nicht), dass Banken ein Kontokorrent haben mit der SNB – es würde keinen Sinn machen, Papiergeld gegen „anderes Geld“ zu tauschen, oder? Notabene wird viel behauptet, m.E. nichts wirklich wahres belegt oder gesagt…mit oder ohne Keynes. PS: Als die ZKB von UBS-Kundengeldern überflutet wurde, hat sie bestehende Kunden kontaktiert, um ihnen günstige Hypo-Kredite anzubieten! Soviel noch zur Bankbuchhaltung…
„Eine zweite Depression wäre wohl die Folge gewesen.“ Jawohl, und zwar eine angemessene! Ein reinigendes Gewitter, sozusagen. Besser als Staatsschuldenexplosion und die nun zu erwartende Sparerenteignung (Infaltion)!
Und wieso sagt ihr Schweizer „widerspiegelt die Krise“ statt „spiegelt die Krise wider“?
weil wir schweizer sind?
Wieso studieren Sie nicht einmal die Buchhaltungspraxis von Banken und das Funktionieren von Zahlungs- und Settlement-Systemen? Oder Keynes reicht auch schon. Er schrieb doch selbst, dass es KEINE vorherige Ersparnisse braucht, um zu investieren. Es braucht auch keine vorherigen Reserven. Eine Kreditvergabe einer Bank fuehrt zu einem NEUEN Aktiv- und einem NEUEN Passivkonto. Ueberlegen Sie doch mal, wie so eine Bankbilany funktioniert. Banken geben nicht Ersparnisse (auf der Passivseite registriert) weg, wenn Sie Kredite verleihen. Auch werden Banknoten nicht von der Zentralbank ins System „gepumpt“! Ich bitte Sie. Banknoten werden von der Zentralbank an Banken vergeben, wofuer die Banken der Zentralbank ein Guthaben im exakt selben Umfang ueberweisen MUESSEN. NIE kommt es vor, dass Banknoten irgend jemandem geschenkt werden oder dass der Staat auf dem Produktemarkt einkaufen kann, ohne ein Einkommen aufzugeben oder sich bei jemandem zu verschulden. Es gibt keine Gutschrift ohne eine korrespondierende Lastschrift. Nie (ausser grundlegende Bankgesetze werden gebrochen, was in modernen Staaten nicht passiert). Deshalb stellen Banknoten nicht zusaetzliche Kaufkraft dar, sondern sind ein Substitut fuer die Passivdepots von Geschaeftsbanken, die eben diese bei der Zentralbank hinterlegen werden MUESSEN. Bitte, lesen Sie das nach.
@Baer
Ich habe auf ihrem Blog einen Kommentar hinterlassen, bin mir jedoch nicht sicher ob er auch bis zu Ihnen durchgedrungen ist. Trotz anderslautenden Versprechungen haben sie weder den Wert erklärt noch die klassische Arbeitswertlehre richtig wiedergegeben, ich musste mich sehr wundern. Der Preis besteht laut Marx aus Wert+Mehrwert, nicht aus Wert, was für eine zielgerichtete Verfälschung um dem Kapital eine wertschaffende Qualität zuzusprechen, sehr verbreitetr Irrtum aber unter Ökonomen! Weiter: Der Wert wird laut Klassikern als gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit getauscht, nicht absolute Arbeitszeit, Fähigkeit spielt bei dieser Erklärung zu Recht keine Rolle. Die logischen Sackgassen haben sie nicht den Klassikern zuzuschreiben sondern ihrem ungenügenden Verständnis derer.
@Trent. Sorry, der Kommentar wurde tatsächlich nirgends vermerkt. Schön, Sie stehen zu den Klassikern. Die Klassiker waren auch Klasse. Ich möchte Nein-Doch-Nein-Doch-Diskussionen nicht führen. Deshalb bloss eine zielgerichtete Frage: Wie und wann werden nach Ihrer Meinung Zahlen mit physikalisch heterogenen Gütern und Dienstleistungen integriert? Die Existenz von Preisen müssen doch von einer guten Theorie erklärt werden können? Wie Sie sicher wissen, versuchte David Ricardo sein Leben lang, absolute Preise zu erklären, indem er ein Gut als Wertstandard suchte. Antwort auf Blog evtl besser, mag Kommentarseiten eigentlich gar nicht.
@Baer: Existenz muss man nicht erklären, die ist selbsterklärend. Tatsächlich muss man erklären was ein Preis ist, das heisst ihn zerlegen in die Gesamtheit seiner notwendigen Elemente, nämlich Wert und Mehrwert. Also Arbeit und Profit. Zum Ursprung der Quantifizierung: Das wie: Tausch, Gleichsetzung von vergegenständlichter Arbeit, das wann: Irrelevant. Ein Standard ist eine willkürliche Setzung, es bietet sich alles und nichts an. Jedes Gut mag Wertstandard sein, denn jedes Gut besteht aus Arbeit und Arbeit ist Wert.
Ach ja, entschuldigen Sie das verweilen hier, ich wäre auch lieber auf ihrem Blog, aber der funktioniert ja nicht, bzw. meine Kommentare wandern in die astrale Ebene.
Existenz ist Selbsterklärend? Interessanter Ausgangspunkt für eine Wissenschaft. Und: Wenn jedes Gut ein Wertstandard sein kann, dann ist Geld in Ihren Augen ein Gut. Da es Wert besitzt, besteht es also aus Arbeit? Interessant. Demnach muss die Geldmenge zum BIP dazugezählt werden, um alle Güter und Dienstleistungen zu erfassen. Und wie genau ist Wert vergegenständlichte Arbeit? Arbeit ist eine Bewegung im Raum, nicht wahr? Wie transformiert sich eine Bewegung im Raum in eine Zahl? Und zum Preis: absolut einverstanden, der Preis besteht aus dem Wert (also die Kosten, die für seine Herstellung aufgebracht wurde) und dem Mehrwert (sprich dem Markup auf den Produktionskosten).
Ja Existenz ist selbsterklärend, man muss nicht ekrlären, dass etwas da ist, man muss erklären was es ist. Natürlich ist Geld kein Gut, sein Wert ist befohlen, es besteht auch, wie Sie zu Recht anmerken, nicht aus Arbeit. Wenn Sie sich ein beliebiges Gut anschauen dann besteht das immer aus 2 und nur 2 Elementen: Dem Naturstoff, der ist Gratis, und der Arbeit, die ist nicht gratis. Arbeit ist nicht eine Bewegung im Raum sondern, das wäre ein Vektor oder Geschwindigkeit, Arbeit ist Aufwand mal Zeit. Der Aufwand halt, der in den Produkten steckt, die erschaffen sich ja nicht selbst und tragen sich in den Supermarkt. Die Arbeit, die dafür (und ich erinnere daran: durchschnittlich!) von Nöten, ist darin vergegenständlicht.
Dem aufmerksamen Leser wird der Fehler nicht entgangen sein, ich korrigiere mich: Natürlich ist im Arbeitsprodukt die absolute Arbeit vergegenständlich, was nicht dem Wert enstpricht, denn dieser ist die durchschnittlich notwendige Arbeitszeit.
Wenn Arbeit = Aufwand * Zeit ist, dann setzen Sie die Produktion mit der Geschwindigkeit gleich, da Distanz = Geschwindigkeit * Zeit. Also wäre es doch ein Vektor, sprich eine Bewegung im Raum. Diese mechanische Betrachtungsweise funktioniert nicht in der Ökonomie, denn: wenn „in der kontinuierlichen Zeit“ etwas produziert wird, das am Ende der Produktionszeit einen Wert von, sagen wir, 5 aufweist, dann müsste man die Produktionszeit in unendlich kleine Intervalle unterteilen können. Innerhalb dieser Intervalle wäre der Aufwand entweder 0 oder +, in beiden Fällen gäbe die Summe der Intervalle jedoch nicht 5. Deshalb ist Arbeit nicht Aufwand mal Zeit, auch keine Geschwindigkeit.
Spannend. Der Wert von Geld sei vom Staate „befohlen“. Ein Chartalist also.
Die Frage der Existenz: Man muss sicherlich erklären können, weshalb es Preise gibt. Danach muss man erklären, was sie bedeuten. Ich behaupte, dass, um etwas in seiner Natur zu verstehen, wir seine Entstehung verstehen müssen. Immerhin ist der Preis eine Erfindung der Menschheit, kein Naturphänomen.
Dass der Wert von Geld befohlen ist, wie der Chartalismus behauptet, bezweifle ich derweil sehr. Fragen Sie mal die zehn nächsten Menschen, ob sie das Gefühl hätten, der Wert ihres Bankdepots sei ihnen aufgezwungen worden. Den meisten wäre nur schon die Idee nie in den Sinn gekommen. Natürlich ist die nationale Währung (in unserem Fall der Schweizer Rappen) gesetzlich vorgeschrieben. Doch dass die Kaufkraft auf der Macht des Staates beruht, da er die Steuerhoheit besitzt, ist doch weit her geholt. Schliesslich müssen sich Staaten auch über private Einkommen finanzieren (oder Schuldpapiere auf dem Sekundärmarkt) und hängen somit offenbar von der Kaufkraft der Privatwirtschaft ab. Und die 1% Wertverlust des Geldes oder so pro Jahr wären in Ihren Augen dann die 1% Autoritätsverlust des Staates pro Jahr? Kurz: Das geht nicht auf. Ausserdem ist das Argument, dass der Wert von Geld ein sozialer Konsens darstellt, zirkulär und verletzt somit gegen die Gesetze der Logik (Geld hat einen Wert, weil wir sagen, dass es einen Wert hat). Und nun schulden Sie mir aber noch die alles entscheidende Frage: Was ist denn nun Geld, wenn es offenbar kein Gut sein kann. Sagen Sie bitte nicht „Schuldtitel des Staates“, denn wie gesagt, muss der Staat seine Einnahmen durch Steuern finanzieren. Aber ich fühle mich ein wenig ausgestellt; könnten Sie auf meine Adresse antworten (siehe Blog)?
Wie schon gesagt will ihr Blog meine Kommentare nicht. Das Gefühl der nächsten 10 Menschen ist keine wissenschaftliche Analyse, da stimmen sie mir sicher zu. Es wird ihnen auch nichit der Wert überhaupt aufgezwungen sondern dern Wert von ein paar Stück Papier, nämlich des Geldes. Wert und Geld sind nicht dasselbe, auch wenn Geld der allgemeinste Ausdruck von Wert ist (Begriff des Geldes: Mass der Wert, allgemeines Äquivalent). Natürlich beruht die Kaufkraft des Bargeldes auf der Macht des Staates und sonst nichts, vergleichen Sie bitte die Geschichte der Münzprägung mit der Aufschrift auf Ihren Banknoten, vom intrisischen Wert hat man sich längst getrennt. Von der Macht des Staates alleine bekommen Papierzettel einen Wert, der nicht dem Arbeitsaufwand entspricht, das gibt es bei realen Gütern nicht. Tatsächlich ist es nämlich umgekehrt: Verliert der Staat an Macht Geschäft zu organisieren und garantieren, ist auch sein Geld weniger attraktiv. Aber die Frage was die Macht des Staates ist tut diesem Thema nichts hinzu, ich hoffe Sie sind mit dem Angebot zum Geld zufrieden.
Ah, Sie haben mir extra die Adresse hinterlassen. Zukünftige Antworten finden sich in Ihrem Briefkasten. Sorry.
Noch einmal zum Geld: Man bekommt der Eigenart von Geld mit den Begriffen der modernen Ökonomie nicht auf die Schliche. Als der Klassiker belesener Mann kennen Sie vielleicht die Begriffe Gebrauchswert und Tauschwert? Also drücke ich es mal so aus: Geld ist das eine Gut, dessen Gebrauchswert alleine im Tauschwert liegt. Da spreche ich von Geld als Gut aber nur um zu zeigen inwiefern es kein Gut ist: Es hat jenseits des Tauschwerts keinen Gebrauchswert, sein Gebrauchswert ist alleine der Tauschwert. Das ist doch mal eine treffliche Charakterisierung jenseits seiner Bestimmung als allgemeines Äquivalent und Mass der Werte, nur um zu zeigen was ich mit „ist kein Gut“ meine. Im Gegensatz zu allen anderen Gütern hat Geld keinen Gebrauchswert jenseits seiner Tauschqualität.
Das ist okay, wenn Sie mit klassischen Begriffen argumentieren. Ich bin ja auch kein Neoklassiker, Gott behüte. Ich mag Logik, das kann die Neoklassik nicht bieten. Ich bin auch kein Metallist. Grundgütiger, das wäre ja noch besser. Effektiv ist es nicht wissenschaftlich, die nächsten zehn Menschen zu fragen, aber ein Happen anekdotische Evidenz schadet nicht. Überdies tun Sie exakt dasselbe. Wenn Sie sagen, das Geld habe sich „vom intrinsischen Wert getrennt“, nehmen Sie eine evolutionäre Theorie des Geldes an; Sie sagen also, dass sich die Natur dessen, was wir Geld nennen, über die Jahre geändert hat. Das ist eine starke Aussage, die Sie auch theoretisch unterlegen müssten. Nur weil in früheren Zeiten Goldmünzen als Zahlungsmittel benutzt wurden, heisst noch lange nicht, dass damals die Kaufkraft durch die Knappheit des Goldes entstand. Aber um trotzdem auch anekdotische Evidenz zu liefern: in der Geschichte waren Banknoten häufig von Privatbanken herausgegeben worden, bis man dies unterband. Die Bank of England war bis 1946 eine private Institution. Eine Banknote gab ihrem Halter den Anspruch auf ein Passivdepot bei der Zentralbank. Was hatte der Wert des Papiers mit dem Staat zu tun, wenn sie von einer privaten Institution herausgegeben wurde?
Die Sache ist verzwickt. Deshalb nur eine Frage: Wie und wann entstand ihr Einkommen, dass auf der Passivseite der Bankbilanz registriert ist (in einer Buchhaltungssoftware)? Genauer: Exakt welche Transaktion führte zu seiner Schöpfung?
Ich kann noch lange bohren mit unangenehmen Fragen, Herr Trent. Sie sagen also, Geld sei kein Gut. Einverstanden. Aber was ist es dann? Ein „Wertäquivalent“, dessen Wert einzig ein Tauschwert und kein Gebrauchswert darstellt? Und der Tauschwert wiederum ist befohlen? Das erklärt immer noch nicht, was Geld IST. Geld HAT einen Wert, aber was IST es? Ein Stück Papier, sagen Sie vielleicht. Wenn Sie das behaupten, werden Sie bald ein Problem haben; denn immer mehr wird Bargeldlos bezahlt, und es ist gut vorstellbar, dass in Zukunft nur noch mittels Debit- und Kreditkarten bezahlt wird. Das wäre überhaupt kein Problem, viele Nationalbanken haben dazu schon Studien gemacht. Solche elektronischen Zahlungen deuten darauf hin, das Geld eben etwas rein immaterielles ist. Geben Sie also besser Ihre Papiergeld-Theorie auf, und befassen Sie sich mit Kaufkraft in ihrer origniärer Form: Passivdepots auf Bankbilanzen.
Bär: Geändert hat sich im Münzwesen folgendes: War Gold früher Geld, also allgemeines Äquivalent, Mass der Werte (das ist übrigens die Bestimmung, auf die sie eingehen sollen!), so führte die Knappheit an Wertmetallen dazu, dass sich der Nominalwert vom Realwert der Münze trennte, die Prägung anstelle des Gewichts Auskunft über den Wert erteilte. Mit Evolution hat das nichts zu tun, sondern mit den Voraussetzungen, denen sich die Münzpräger gegenüber sahen. Dass eine private Institution das Geld des Staates (notabene: Pfund) ausgibt ist gar kein Einwand gegen seine Beschaffenheit. Abschluss: Man kann Geld nicht mit dem Kreditwesen erklären, das Kreditwesen entstand aus dem Geld, nicht umgekehrt. Geld ist aus dem Tausch zu erklären als Mass des Werts (ja irgendwie muss der Tauschwert auch quantifiziert werden, nicht?) und allgemeines Tauschmittel. Natürlich können sie weiter mit „unangenehmen Fragen“ bohren, es wäre mir aber angenehm wenn sie wenigstens die Antworten verstehen würden.
Trent: Sie sind in dem Fall einverstanden mit der neoklassischen Gelddefinition nach John Hicks, der in den 60ern schrieb (sinngemäss): „Money is what money does; it is known by its three functions: to act as a unit of account, a means of payment and a store of value.“ „Unit of Account“ wurde auf deutsch übersetzt in „Recheneinheit“ oder „Wertmassstab“. Hicks selbst wusste also schon, dass der Begriff „Wertmassstab“, das Ihrem „Mass der Werte“ wohl ziemlich entspricht, eine FUNKTION darstellte, und keine Definition im wissenschafltichen Sinne. Eine Definition ist jedoch eine genaue Umschreibung der Natur einer Sache, nicht bloss der Funktionen. Sie sagen weiter, es sei ein Wertäquivalent. Seit Aristoteles ist tatsächlich bekannt, dass der Tausch zweier Objekte deren Wertäquivalenz herstellt. Es war übrigens auch Aristoteles, der als erster zwischen Tausch- und Gebrauchswert unterschied, nicht die Klassiker. Nun, wenn Sie „Geld“ gegen ein Gut tauschen (in Anführungs- und Schlusszeichen, weil wir es immer noch nicht definiert haben), dann muss die Wertäquivalenz hergestellt sein; nun ist aber eben ein Depot bei der Bank komplett immateriell, weshalb sich die Frage stellt, wie dieses immaterielle Depot Wert besitzen kann. Schliesslich existiert es bloss numerisch, nicht physikalisch. Sie sagen, der Wert des Depots sei befohlen. Meiner Meinung nach rennen Sie dabei in die logische Sackgasse eines zirkulären Arguments. Sie sagen, wenn ich Sie recht verstehe, dass der Wert von Geld zuerst auf seinem Realwert (?), danach auf seiner Knappheit und danach auf der Staatsmacht beruht. Doch wie können Sie das wissen? Hat nicht schon der alte Shylock Kredite vergeben? Gab es nicht schon im 15. Jahrhundert Kredite, die bloss in Buchhaltungen festgehalten wurden? Ich kann Sie natürlich nicht überzeugen, Ihr Wissen, das bereits tief ist, weiter zu hinterfragen. Die Geldtheorie ist ein weites, schwieriges Feld. Aber wieso nicht via email?
Wieso via E-mail? Ich denke nicht wenige Leute könnten hier noch was lernen und umständlich ist es ja nicht. Lassen wir also Eitelkeiten vor. Ja sie haben die Geschichte der Analyse des Werts nicht schlecht wiedergegeben, es fehlt aber der entscheidende Beitrag von Marx, die Arbeitswertlehre. Aristoteles hat zwar entdeckt, dass im Tausch etwas gleichgesetzt wird, er wusste aber nicht was. Beim Geld ist die Funktion die Natur der Sache, zum Zweck des Tausches wurde es erfunden und wird es gebraucht und sonst für nichts. Mit Allgemeinem Tauschmittel ist Geld also ausreichend definiert, wenn man weiss was ein Tausch ist und gilt auch für alle historischen Formen von Geld, z.B. Gold. Wieso fragen sie sich bei der Bankbuchung was sie sich beim Geld nicht fragen? Im Geld existiert der Wert schon „immatriell“, wieso sollte er überhaupt einer physikalischen Repräsentation bedürfen? Dafür passen geladene Speicher genauso wie Fetzen Papier oder Hundezähne, die physikalische Beschaffenheit ist für die Funktion des Geldes überhaupt nicht von Bedeutung, hauptsache es wird gerechnet. Nocheinmal zum mitschreiben: Ich sage nicht der Wert überhaupt sei befohlen, sondern seine Repräsentation jenseits des intrisischen Wert, die sei befohlen. Damit können sie mir nicht mehr anhängen ich würde den Wert eines Depots befohlen wissen. Ein Kredit kann jeder geben, aber Geld zu schaffen ist schon etwas anderes, dafür braucht man die Gewalt um es fälschungssicher zu machen, ein Monopol zu haben.
Nun gut. „Beim Geld ist die Funktion die Natur der Sache“ ist eine Behauptung, die Sie doch irgendwie stützen müssten. Man könnte dies „monetary exceptionalism“ nennen; Geld ist das einzige Gut/Schleier/Schuldpapier/X das man nicht anhand seiner Natur, sondern anhand seiner Funktionen definieren darf. Hicks begründete dieses Vorgehen nicht klar; viel eher war es ein intellektueller Brückenschlag, um die Komplexität des Themas zu umgehen. Hicks war ja eigentlich ein sehr guter Wissenschafter, er entschuldigte sich – leider zu spät – auch für sein IS-LM Modell. Dann: „Zum Zweck des Tausches wurde es erfunden und wird es gebraucht und sonst für nichts“. Noch einmal – und ich weiss, es nervt – was ist denn ES? Wie gesagt, Tauschmittel ist eine Funktionsbeschreibung, und dass dies reiche für eine Definition, steht im Raum. Ich behaupte dass nicht, deshalb steht Behauptung gegen Behauptung und wir kommen nicht weiter. Dann „Ich sage nicht der Wert überhaupt sei befohlen, sondern seine Repräsentation jenseits des intrisischen Wert, die sei befohlen.“ Einverstanden. Später mehr
Mister Bär, wenn ihnen die Definition missfällt, dann müssten Sie den Mangel schon offenkundig machen? Wieso sollte die Funktion nicht (sagen wir mal vorsichtig: in Einzelfällen) der Natur entsprechen? Wo ist der Gegensatz? Wie verfahren sie bei der Definition einer Rechenmaschine? Mit „es“ war in dem Satz natürlich das Geld gemeint.
„Wieso sollte die Funktion nicht (sagen wir mal vorsichtig: in Einzelfällen) der Natur entsprechen?“ Was eine Definition ist, ist definiert. Aber es reicht natürlich nicht, sich querzustellen und alles zu verneinen. Allso werde ich jetzt einige Aussagen machen, die meine Sicht der Dinge widerspiegeln. Erschrecken Sie nicht.
Geld ist – grob gesagt – eine Buchung. Um die Entstehung von Geld zu verstehen, beginne ich am besten mit der Entstehung von Einkommen; um die Schöpfung eines neuen Einkommens zu erklären, können wir nicht davon ausgehen, dass Einkommen bereits existiert. Also: Sobald eine Firma ihren Arbeiter ausbezahlt, muss sich die Firma bei der Bank um den exakten Betrag verschulden, den die Bank dem Arbeiter gutschreibt. Das Resultat dieser Transaktion sind zwei Depots: die Schuld der Firma an die Bank, und die Schuld der Bank an den Arbeiter. Die Bank ist deshalb ein blosser Intermediär zwischen dem Arbeiter und der Firma. Die Ersparnisse des Arbeiters sind repräsentiert also Depot auf der Passivseite einer Bankbilanz; die Ersparnis des Arbeiters ist der „Zwilling“ der Schuld der Unternehmung. Im Bankenwesen gilt das Prinzip, dass innerhalb einer Transaktion die Gutschriften und die Lastschriften identisch sind – die eine Zahl ist negativ, die andere positiv. Zu sagen, das Depot des Arbeiters sei Geld, ist die Verwechslung eines Flusses mit dem Resultat des Flusses. Geld ist der Fluss (oder die Buchung), welche zur Schöpfung oder Zerstörung immaterieller Depots führt. Das Resultat des augenblicklichen Flusses sind Depots, welche in Bankbilanzen registriert sind. Auch Banknoten sind im Übrigen nichts weiter als Ansprüche auf Passivdepots bei der Zentralbank. Ökonomisch betrachtet entstehen Preise deshalb, sobald die Arbeiter für ihre Arbeit bezahlt werden. Die Transaktion auf dem Arbeitsmarkt bezieht sich auf das postitive Quantum Zeit, das für die Herstellung des Produktes gebraucht wurde. Die Transaktion stellt also die Identität zwischen Output und Einkommen her und misst den Output gleichermassen in numerischen Einheiten, womit erklärt wird, wie Nummern und die reale Welt integriert werden.
Ich weiss, wie sich das anhört. Nur soviel: es gibt bereits einige Professoren, auch in der CH, die diese „neue Schule“ unterrichten. Sie heisst: Theory of Money Emissions.
Damit kann ich nichts anfangen.
Versuchen Sie es. Niemand hat gesagt, es würde einfach werden. Sie können gerne alles hinterfragen.
„The biggest problem is not to let people accept new ideas, but to let them forget the old ones“ J.M.Keynes