Die Impotenz der EZB

Mario Draghi

Nach jeder Zinsentscheidung wirkt EZB-Präsident Draghi verzweifelter: Mario Draghi an einer Pressekonferenz in Frankfurt, 6. Dezember 2012. (Keystone/Boris Rössler)

Die Europäische Zentralbank hat ihre Zinsen gesenkt und will noch weiter gehen. Das ändert nichts daran, dass sie bei ihrem grössten Problem ziemlich hilflos ist.

Geldpolitik, wie sie einführende Lehrbücher beschreiben, ist nicht schwer zu verstehen. Ist eine Wirtschaft in der Krise, senkt die Notenbank die Leitzinsen. Das bedeutet, dass die Banken das Geld billiger erhalten und entsprechend ihrerseits die Kredite günstiger vergeben können. Billigere Krediten führen zu mehr Investitionen der Unternehmen und Private bauen mehr oder kaufen gegen günstigere Hypotheken mehr Immobilien. Ausserdem sinkt mit dem Zinsniveau der Wert der Währung, was den Exporten Schub verleiht. Weiter sorgt ein tieferes Zinsniveau für steigende Kurse von Aktien und anderen Anlagen, denn deren Rendite wird nach einer Zinssenkung vergleichsweise attraktiver. Kurz: Wenn eine Notenbank den Leitzins senkt, gibt das der ganzen Wirtschaft Schub. Das nennt man den «Transmissionsmechanismus» der Geldpolitik.

Leider funktioniert dieser einfache Mechanismus seit der Krise nicht mehr lehrbuchmässig. Über einige Gründe dafür wie die Liquiditätsfalle (weil die Leitzinsen schon bei Null Prozent liegen) oder die «Balance Sheet Recession» (weil das «Deleveraging», das heisst der Schuldenabbau und der Aufbau eines Liquiditätspolster alles dominiert) haben wir hier schon viel geschrieben (zum Beispiel hier, hier, hier oder hier). Die Europäische Zentralbank hat noch ein weiteres Problem: Sie hat nur einen Leitzins, der angesichts der sehr unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Mitgliedsländer nie für alle Länder und zuweilen sogar für kein einziges Land passt.

Letzteres ist allerdings nicht ein Problem, das die EZB nur in der Krise hat. Dass die Zinsen zu Beginn des neuen Jahrtausend für Deutschland zu hoch und für die Peripherieländer zu tief waren, ist sogar eine wichtige Ursache für die aktuellen Probleme der Eurozone – hier mehr dazu.

Jetzt aber hat sich das Problem noch deutlich verschärft: Immerhin hat vor der Krise eine Veränderung des Leitzinses zu einer gleichgerichteten Veränderung des Zinsniveaus in den Ländern geführt: Hat die EZB den Leitzins gesenkt, ist das Zinsniveau immerhin überall zurückgegangen und umgekehrt. Jetzt funktioniert das auch nicht mehr: Seit 2005 hat die EZB ihren Leitzins auf weniger als einen Drittel des damaligen Niveaus gesenkt. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Spanien oder Italien bezahlen heute aber höhere Zinssätze für Kredite als damals – laut «Economist» mehr als 6 Prozent. In Deutschland bezahlen ähnliche Unternehmen dagegen nur rund 3,5 Prozent und sie bewegen sich dort im Einklang mit den Leitzinsen.

Wie stark sich die Kreditzinsen in der Eurozone für KMU auseinander entwickelt haben, zeigt die folgende Grafik aus dem jüngsten «Global Financial Stability Report» (GFSR) des Internationalen Währungsfonds (IWF). Programm-Länder sind jene, die bei Veröffentlichung des Berichts bereits am Tropf eines EU-Rettungspakets hingen: Griechenland, Portugal und Irland:

Diese Entwicklung ist aus drei Gründen äusserst dramatisch:

  • Der Anteil der KMU an der Beschäftigung in den Peripherieländern ist noch grösser als anderswo. Laut «Economist» liegt er in Spanien bei 67 Prozent und in Italien sogar bei 80 Prozent. In den USA liegt er nur bei rund der Hälfte, in Frankreich bei 60 Prozent.
  • KMU sind besonders auf Bankenkredite angewiesen. Der Kapitalmarkt und damit auch eine internationale Finanzierung steht ihnen nicht offen.
  • Die hohen Sätze verteuern nicht nur neue Kredite für Investitionen in den krisengeplagten Ländern. Die Unternehmen sind zudem ohnehin schon hoch verschuldet. Der «Economist» hat berechnet, dass die italienischen Unternehmen auf Schulden im Umfang von rund 855 Milliarden Euro sitzen. Zinsen von mehr als 6 Prozent führen zu einer jährlichen Zinslast von mehr als 50 Milliarden Euro. Hätten die Unternehmen nur schon das Zinsniveau Frankreichs, würden sich diese jährlichen Kosten mehr als halbieren.

Die Kreditvergabe in den Peripherieländern schrumpft daher seit Jahren, wie die folgende Grafik ebenfalls aus dem GFSR des IWF zeigt:

Nun könnte man argumentieren, der Einbruch der Kredite sei nicht bloss die Folge von teureren Krediten. Angesichts der depressiven Wirtschaftslage mit rekordhohen Arbeitslosenraten in den Peripherieländern ist der Bedarf nach Investitionen auch unabhängig vom Zinsniveau gering. Die folgende Grafik – ebenfalls aus dem GFSR des IWF – zeigt, dass eine solche Trennung zwischen Nachfrage- und Angebotsursachen der geringen Kreditversorgung wenig Sinn macht:

In aller Kürze: Das Angebot der Banken an Krediten nimmt ab, weil die schlechte Wirtschaftslage die Bilanzen der Banken verschlechtert (Kredite werden nicht zurückbezahlt und weitere Anlagen verlieren an Wert). Das Risiko für die Vergabe von neuen Krediten steigt, weshalb solche weniger und zu deutlich höheren Zinssätzen vergeben werden. Die Nachfrage der Unternehmen nach Krediten nimmt ab, weil die Unternehmen Schulden abbauen müssen, weil die Kredite zu teuer sind und weil die Wirtschaftslage und damit die Absatzchancen so schlecht sind. Die Folge sind weniger Kredite und Investitionen. Das ist aber wiederum die Ursache einer weiteren Verschlechterung der Wirtschaftslage, was von der Angebots- wie von der Nachfrageseite zu noch geringeren Krediten und Investitionen führt.

Mit dem so genannten OMT-Programm (der blossen Ankündigung, im Notfall entschieden gegen überhöhte Zinsen bzw. Renditen von Staatsanleihen gefährdeter Ländern vorzugehen) hat die EZB den Teufelskreis bei den Zinskosten für gefährdete Länder gebrochen. Den Teufelskreis mit den Kreditkosten für KMU in den Peripherländern aber bekommt die Notenbank bisher nicht in den Griff und er ist potenziell für die Eurozone ebenso gefährlich wie derjenige bei den Staatsanleihen. Das ist man sich bei der EZB sehr wohl bewusst. Nach jeder Zinsentscheidung weist Präsident Mario Draghi in seiner Pressekonferenz darauf hin und jedesmal wirkt er etwas hilfloser ob der Impotenz seiner Institution. Tatsächlich war denn auch der Zinsentscheid von letzter Woche nicht die einzige und wichtigste Neuerung in der Politik der EZB. Mit folgenden drei weiteren Massnahmen will sie gegen die Kreditklemme vorgehen:

  • Erstens will die EZB die Banken im Rahmen ihrer dominierenden Refinanzierungs-Operationen («Main Refinance Operations») mindestens bis zum Sommer 2014 unbeschränkt mit Geld zum fix vorgegebenen auf 0,5 Prozent gesenkten Leitzins (dem Hauptrefinanzierungssatz) versorgen. Normalerweise gibt die Notenbank sonst auch eine Mengenbeschränkung («Mengentender») vor oder lässt die Banken mit Zinsaufschlägen («Zinstender») für das ausgeliehene Notenbankgeld bieten. Laut EZB-Chef Mario Draghi stehen die zwei Massnahmen Zinssenkung und unbeschränkte Zuteilung in einem engen Zusammenhang:

«The combination of the two measures is important by itself. It ensures the smooth transmission of our monetary policy to money markets. The fixed rate full allotment policy will represent liquidity insurance for the banking system… In other words, this is a measure that benefits all kinds of banks…»

Alle Arten von Banken sollen von der weiter ausgebauten, verbilligten und vereinfachten Kreditvergabe profitieren können. So sollte die Angst verfliegen, dass einzelne Banken (in der Peripherie) allein wegen fehlender Liquidität gefährdet werden könnten. Allerdings scheint Draghi selbst nicht wirklich an die Wirksamkeit einer ausgebauten Liquiditätsversorgen zu glauben. Denn er machte auch klar, dass die Banken eigentlich jetzt schon problemlos zu Notenbankgeld kommen könnten:

«So, frankly, fears over a lack of funding cannot be used as an excuse for not lending.»

  • Zweitens will die EZB prüfen, ob Kredite an KMU in so genannte «Asset Backed Securities» (ABS) verbrieft werden und so direkt an den Kapitalmärkten gehandelt werden können. Hier ist aber noch nichts beschlossen. Gut möglich, dass der Plan wieder fallengelassen wird. Immerhin haben verbriefte Kredite seit der Finanzkrise einen sehr schlechten Ruf. Das bestätigt auch Mario Draghi, der zu diesen Plänen entsprechend unverbindlich blieb:

«ABS have a very bad name, but one should say that there were very different kinds of ABSs…we are far from reaching any conclusion. We are looking at all possible options, we are aware of the importance of this and we are also aware of what we can do and what we cannot do.»

  • Drittens könnte die EZB die Zinssätze für Notenbankeinlagen von Banken («Deposit Facility») im Minusbereich ansetzen. Momentan liegt dieser Satz bei 0 Prozent. Das käme einer Besteuerung der Einlagen gleich und hätte zum Zweck, dass die Banken ihr Geld eher an Unternehmen als Kredite weitergeben, statt es bei der Notenbank zu lagern. Draghi lässt sich auch hier alle Optionen offen:

«On the deposit facility rate, we said it in the past: we are technically ready. There are several unintended consequences that may stem from this measure. We will address and cope with these consequences if we decide to act. We will look at this with an open mind and we stand ready to act if needed.»

Kurz: Der EZB fehlen bisher schlicht die Instrumente, um der Kreditklemme in den Peripherieländern wirksam genug entgegenzutreten. Fast schon verzweifelt gibt Mario Draghi denn auch einmal mehr den Ball an die Politik weiter, mit der Bankenunion endlich vorwärts zu machen. So lange das Bankenrisiko, die Bankenaufsicht und die Bankenabwicklung in den Mitgliedsländern mit ihren stark unterschiedlichen Möglichkeiten im Umgang mit Problemen in diesen Bereichen bleiben, kann die Geldpolitik der EZB im Krisenfall die Kreditversorgung nicht überall gleich beeinflussen.

Auch hier bestätigt es sich wieder: Die EZB ist zwar die mächtigste wirtschaftliche Institution der Eurozone. Aber angesichts der Erfordernisse der Währungsunion kann sie allein viel zu wenig ausrichten.

175 Kommentare zu «Die Impotenz der EZB»

  • Anh Toan sagt:

    @Linus Huber: Sie wollten meine Meinung zur aktuellen Situation:

    1. Die Weltwirtschaft wächst, nur nicht in Europa, USA, Japan, dafür umso schneller in Asien (rund dreifache Bevölkerungszahl zu Eu,US,JP)
    2. In den entwickelten Volkswirtschaften liegt dies am vorhanden Wohlstand (@Nadine hat aus Sicht der entwickelten Volkswirtschaften durchaus Recht: Die Reichen haben schon alles, Konsumverzicht, alternative Lebensformen sind bei den Jungen cool, die Alten, welche auf den Vermögen sitzen, haben schon vieles und wollen nichts neues). Sie suchen die „Sicherheit“ von Staatsanleihen und staatl garantierten Gesundheitsleistungen zu Lasten der Jungen, die konsumieren würden, wenn sie nicht die Alten subventionieren müssten (UWsatz PK, KK, GA)
    3. In den Schwellenländern ist die Bevölkerung überwiegend jung und arm, die reissen sich den A… auf, um sich ein I Phone oder nur ein wenig Wohneigentum, ein Moped, einen Arztbesuch leisten zu können.
    4. Die Medien labern von Krisen, (good news is no no news) man zieht völlig überzogene Vergleiche mit den dreissiger Jahren, dabei waren die siebziger schlimmer als die aktuelle Situation. „Mein“ Prof (Einführung in VWL für Juristen) hat Anfang 80 von einem Miserenindex geredet (Arbeitslosigkeit + Inflation + Oelpreis), wendet man diesen an, ist die Situation allenfalls in einzelnen europäischen Staaten (vor allem Spanien) schlimm, ansonsten aber durchaus erträglich, in der Schweiz, Deutschland und selbst den USA sogar relativ gut.
    5. Die Globalisierung führt dazu, dass Reichtum, Wohlstand, Arbeit gleichmässiger auf der Welt verteilt sind, als noch vor 30 Jahren: Die entwickelte Welt stagniert, die Schwellenländer wachsen (sofern sie eine vernünftige Politik betreiben, also nicht wie grosse Teile Afrikas, Venezuela oder Nordkorea.)

    Ich sage nicht, es sei alles gut und schön, aber die Situation ist keineswegs so schlimm, wie in diesem Blog und vielen anderen Medienpublikationen dargestellt. Wachstum gibts da, wo es notwendig ist.

  • Fred Meier sagt:

    Der Artikel schliesst mit folgendem Abschnitt.
    “Kurz: Der EZB fehlen bisher schlicht die Instrumente, um der Kreditklemme in den Peripherieländern wirksam genug entgegenzutreten. Fast schon verzweifelt gibt Mario Draghi denn auch einmal mehr den Ball an die Politik weiter, mit der Bankenunion endlich vorwärts zu machen. So lange das Bankenrisiko, die Bankenaufsicht und die Bankenabwicklung in den Mitgliedsländern mit ihren stark unterschiedlichen Möglichkeiten im Umgang mit Problemen in diesen Bereichen bleiben, kann die Geldpolitik der EZB im Krisenfall die Kreditversorgung nicht überall gleich beeinflussen”

    Diese Aussage ist schlicht falsch und strotzt vor Fehlschlüssen. Die Aufgabe der EZB war(!) es, im Interbankenmarkt als unbedingte Counter Party aufzutreten, Schundpapiere als “Sicherheiten” in die Bücher aufzunehmen um das von ihr(!) ermöglichte Aufschachteln (leverage) von Krediten zurückzustapeln (sprich: Deleveraging). Dass das einhergehen muss mit einer massiven Ausweitung der Notenbankgeldmenge ist so logisch wie klar, wer das Geldschöpfungsprinzip in der Interaktion Notenbank/Geschäftsbank und dem Mindestreserveprinzip verstanden hat.

    Wenn nun die Zinssätze für KMU in Spanien weit über den EZB Zinsen oder sogar über dem europäischen Durchschnitt liegen, so darf man lapidar feststellen, dass der Kreditmarkt auf Makroebene anscheinend wieder zu funktionieren beginnt. Schlechte Risiken zahlen mehr Zinsen. Das genau war in den Boom Jahren nicht so respektive auch von den Banken (Sub Prime Vermischungsprinzip) nicht gewollt.

    Heureka: Draghi kann eigentlich froh sein. Das System beginnt an der Basis(! der Kredit-Pyramide) zu gesunden, auch wenn es sehr hart wird.
    Im weiteren wird klar: In der Endphase von Krisen führt letztlich an den Merkmalen der Österreichischen Schule kein Weg vorbei

    • Fred Meier sagt:

      Nachtrag:

      „Durch Kunstgriffe der Bank- und Währungspolitik kann man nur vorübergehende Scheinbesserung erzielen, die dann zu umso schwererer Katastrophe führen muss. Denn der Schaden, der durch Anwendung solcher Mittel dem Volkswohlstand zugefügt wird, ist umso größer, je länger es gelungen ist, die Scheinblüte durch Schaffung zusätzlicher Kredite vorzutäuschen.“
      – Ludwig von Mises (1881-1973), Ökonom und Vertreter der Österreichischen Schule“

      Ich glaube, zu dieser Aussage braucht es keinen Kommentar mehr.

  • Linus Huber sagt:

    „More recently, gains in household net worth have been concentrated among wealthier households, while many households in the middle or lower parts of the distribution have experienced declines in wealth since the crisis.“

    Wow, das FED erkennt gewisse Entwicklungen aber scheint sich nicht bewusst, dass ihre Geldpolitik der Grund dafuer ist. Anstelle dessen werden jetzt massive Volumen neuer Daten akkumuliert (so schoen, wenn wir alle Arten von Baeumen im Detail kennen, jedoch nicht den Wald sehen), um logische Zusammenhaenge irgendwann erkennen zu koennen. Rekord Bernankes Vortrags:

    http://www.federalreserve.gov/newsevents/speech/bernanke20130510a.htm#f11

    • Linus Huber sagt:

      Ausschnitt aus dem Buch, welcher hier die langfristigen Zusammenhaenge aufzeigt.

      WHEN FDR GOT THE GOLD

      The long-lasting imprint from FDR’s famous “Hundred Days” did not stemfrom the bank holiday, national industrial recovery act, the farm adjust-ment act, the Tennessee Valley Authority, or the public works administration. Instead, it is lodged in the footnotes of standard histories; namely, FDR’s April 1933 order confiscating every ounce of gold held by private citizens and businesses throughout the United States. Shortly thereafter he also embraced the Thomas Amendment, giving him open-ended authority to drastically reduce the gold content of the dollar; that is, to trash the nation’s currency.These actions did not constitute merely a belated burial of the “barbarous relic.” In the larger scheme of monetary history, they marked a crucial tipping point. They initiated a process of monetary deformation that led straight to Nixon’s abomination at Camp David, Greenspan’s panic at the time of the 1998 Long-Term Capital Management crisis, and the final destruction of monetary integrity and financial discipline during the BlackBerry Panic of 2008.

    • Linus Huber sagt:

      Ein Beispiel aus dem Buch, wo die langfristigen Zusammenhaenge geldpolitischer Aktionen sehr gut erklaert werden.

      http://www.scribd.com/fullscreen/141004278?access_key=key-sgq11fw7zxq9owedokv

  • Mike sagt:

    Ich kann mich an einige interessante Artikel namhafter Professoren namhafter Elite-Unis erinnern, welche vor der Finanzkrise (2005-2007) in ebenso namhaften Fachzeitungen publiziert wurden. Da ging es dann um Themen wie beispielsweise warum die „heutigen“ bzw. damaligen Risiken nicht mit der Situation in der Vergangenheit vergleichen werden könne. Die Risiken seien „heute“ bzw. damals global verteilt. Die Schlussfolgerung war in diesem Sinne dass wegen der globalen Verteilung der Risiken nichts mehr passieren könne. Dann kam ja bekanntlich die Finanzkrise. Und ich kann mich noch erinnern, wie still es eine zeitlang um die gleichen Professoren wurde. Dann kamen irgendwann wieder interessante Artikel namhafter Professoren namhafter Elite-Unis in namhaften Fachzeitungen – aber diesmal mit anderen Theorien.

    Das Problem volkswirtschaftlicher Modelle ist immer das gleiche. Deren Impact wird nicht quantifiziert und nur ungenügend mit anderen Indikatoren in den Kontext gesetzt. Man hat zwar immer mehr Datenmaterial aber die Situationen werden gleichzeitig immer komplexer. Im Endeffekt kann man die Situationen immer im Nachhinein super erklären.
    – Werden wir die nächsten 10 Jahre Deflation haben? Wegen der Bilanzrezession?
    – Oder taucht in den nächsten Jahren das Problem der Hyperinflation auf? (Ausgelöst durch externe Nachfrage)
    – Sind 90% Staatsschulden ein Problem? (anscheinend kann man das ja nicht einmal plausibilisieren?)

    Zurück zum Artikel: „Zweitens will die EZB prüfen, ob Kredite an KMU in so genannte «Asset Backed Securities» (ABS) verbrieft werden und so direkt an den Kapitalmärkten gehandelt werden können.“ Hat man ja bei den US-Hypotheken auch gemacht. Die Banker wird das sicher freuen. Und wo besteht dann noch der Anreiz, die Kreditvergabe seriös zu prüfen? Das Risiko kann ja dann wieder weitergegeben werden. Damit wären wir wieder bei der globalen Verteilung von Risiken.

    • Martin Holzherr sagt:

      @Mike: Sie schreiben: „Sind 90% Staatsschulden ein Problem? (anscheinend kann man das ja nicht einmal plausibilisieren?)“
      Das ist einfach zu beantworten und wurde auf diesem Blog bereits beantwortet: Es hängt direkt vom Wachstum der betreffenden Volkswirtschaft ab ob 90% Staatsschulden rückzahlbar sind.
      Das geringe Potenzialwachstum in Europa bedeutet, dass die Staatsschulden entweder auf diesem hohen Niveau bleiben, was bedeutet, dass auf sehr viele Jahre hinaus die Zinsen sehr niedrig bleiben müssen oder/und die Schulden werden weginflationiert: Dummm nur, dass sich keine Inflation einstellen will.

    • Linus Huber sagt:

      @ Mike

      Sie sprechen einen interessanten Aspekt an.

      Risiko kann man nicht zum Verschwinden bringen, jedoch deren Kosten vom Risikonehmer auf die Allgemeinheit umverteilen. Dies wird heute in grossem Rahmen durch die Massnahmen der Zentralbanken betrieben. Es handelt sich diesbezueglich keineswegs um kleine Summen, sondern um enorme Betraege der Umverteilung, was sehr wohl als groesster Diebstahl aller Zeiten bezeichnet werden kann.

      Dies ist jedoch nur die direkte Auswirkung dieser Massnahmen. Was noch viel wichtiger ist, dass dieser „Moral Hazard“ systematisch gemacht wurde und deshalb die Grundwerte, worauf die westliche Gesellschaft beruht, zunehmend untergraebt, wie z.B. Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

      Sehr wenige Menschen koennen bis heute diese Zusammenhaenge, wie Sie dies tun, erkennen. Ich gratuliere Ihnen.

  • Sacha Meier sagt:

    Als Elektroingenieur mit rudimentären BWL-Kenntnissen nehme ich nicht in Anspruch, allzuviel von moderner akademischer Ökonomie zu verstehen. Ich will niemandem zu nahe treten, aber was ich da bis jetzt gesehen habe, erinnert mich mehr an die Methodik von mittelalterlicher Astrologie als an Wissenschaft. Dass ich mit dieser Einschätzung nicht ganz falsch liege, zeigt mir die Hilflosigkeit, mir der westliche Politiker und Ökonomen verzweifelt versuchen, unser aus den Fugen geratenes Wirtschaftssystem zu stabilisieren.

    Wovon was ich allerdings einiges verstehe, ist Regelungstechnik. Es braucht nicht allzuviel Abstraktionsvermögen um zu erkennen, dass eine planetare Volkswirtschaft nichts anderes ist, als ein System von einigen hundert hundert vernetzten verschachtelten Regelkreisen; jeder mit einer eigenen Führungs-, Fehler- und Regelgrösse, einem bestimmten Dynamikbereich, zeitlichem Verhalten und Störgrössen. In der Praxis gilt, dass ein Reglersystem mit zunehmendem Vernetzungsgrad (Vermaschung) rasch unbeherrschbar wird (Der Einfluss der Haupt-Führungsgrösse nimmt mit der inversen Fakultät (!) der Anzahl vernetzter Reglereinheiten ab). Deshalb baut man moderne technische Regelsysteme Subsystem-autark, adaptiv und mit kleinstmöglichem Vernetzungsgrad.

    Fazit: Was unser System-Geldadel mit den WTO-Beschlüssen von 1995 (Globalisierung) geschaffen hat, ist aus regelungstechnischer Sicht ein dem Untergang geweihtes neofeudalistisches Monstrum, das ein paar Wenige reich, aber die Massen arm werden lässt. Die einzige Lösung des Problems bestünde darin, wieder kleinere, autarke nationale oder supranationale Wirtschafts-Subsysteme zu bilden, nur über die Parameter Zölle, Währungskurse und Zuwanderungrate vernetzt sind und so intrinsisch stabil gehalten werden können. Die Alternative, als neue Drittwelt-Region zu enden wird nicht schön sein. Dummerweise gibt es kein Zurück mehr – weil das Geld für eine Reindustrialisierung fehlt.

  • Die Lehrbuch-Geldpolitik scheint also nicht zu funktionieren, vielleicht aus demselben Grund, weshalb man an einem Seil nur ziehen, aber nicht schieben kann? Es ist übrigens das zweite Mal, dass ich lese, dass die Lehrbuch-Ökonomie nicht funktioniert (Stiglitz, Globalization And Its Discontents). Vielleicht sollte man die Lehrbücher shreddern? Egal.

    Was mich erstaunt, ist, dass sich alle wundern, wieso das Gratisgeld in der Realen Wirtschaft nicht ankommt (nicht dass die virtuelle Finanzwirtschaft weniger „real“ und schädlich ist), und gleichzeitig die Höhenflüge an den Börsen feiern. Wo ist wohl das ganze Geld geblieben? Anstatt die Kredite noch billiger und unbegrenzter fliessen zu lassen, wie wäre es, wenn man stattdessen das Gulliloch schliesst, wohin das ganze Gratisgeld augenblicklich versinkt?

    Wieso muss das Eigentum an Firmen 1 Million mal pro Sekunde wechseln können (eine Frage übrigens, die mir noch niemand beantworten konnte)? Was würde geschehen, wenn es zB nur noch 1 Handelstag pro Woche geben würde, wo jede Aktie exakt einmal gehandelt werden kann? Würde das die Aktienmärkte genügend unattraktiv für Hochgeschwindigkeits-Spekulation machen, während es gleichzeitig allen verantwortungsvollen Anlegern die praktisch gleiche Möglichkeit wie anhin geben würden, ihren Chlütter rentierend anzulegen? Würde das einen genügenden Teil jenes Gratisgeldes „befreien“, das sonst in Aktienmärkten wert- und wirkungslos herumliegt?

    Fragen über Fragen, und das an der Auffahrt…

    • Marcel Senn sagt:

      Sommerer: Von mir aus könnte man den Aktienhandel auch auf viermal im Jahr im Auktionsverfahren beschränken – jeweils etwa 2-3 Tage nach dem Quartalsabschluss, wenn alle Ergebnisse offen und transparent vorliegen und bis zum nächsten Quartalsabschluss resp. Auktionstag würde dann der an der Auktion erzielte Preis gelten. Aber da dieses hin und her für die Finanzindustrie ein Goldesel ist, werden sie weiterhin noch im millisekunden Bereich hin und herzocken oder zocken lassen – das ist ja auch die Antwort auf Ihre Frage, weil es Gebühren und Kommissionen generiert und weil man mit einem besseren Algorythmus die Gegenseite vielleicht besser über den Tisch ziehen kann.

      Auch die Börsen feiern die Auffahrt der Kurse…mal schauen wie lange noch

  • Fred Meier sagt:

    Technisch erklärt der Artikel die derzeit wirkenden Mechanismen.
    Ausser Acht gelassen wird die Ursache für das derzeitige Desaster an den Märkten.
    Desaster darum, weil die Notenbanken vereint mit der Politik glauben, sie könnten Entwicklung beherrschbar steuern – und in Kauf nehmen, dass sie es sind, welche den Markt manipulieren und reinigende Marktkräfte aussperren.
    Ausser Acht gelassen wird ausserdem, dass der seit Jahren vorgezogende Konsum -ich spreche nicht von Investition- (Kauf auf Kredit, statt Kauf nach sparen), eine verheerende Wirkung auf das Wirtschaftswachstum haben wird. So ist nämlich auszugehen, dass der private Konsum noch viel stärker zurück gehen wird.
    Es ist nur eine Frage der Zeit -m.M. nach wenige Jahre- bis der Glauben an die Rückzahlbarkeit der Staatsschulden zerbricht.
    Das heisst, dass die Staatsausgaben in vielen Ländern massiv zurückgefahren werden müssen. Gepaart mit dem Sparzwang der Privaten wird das unausweichlich in eine massive Depression führen. Die EZB kann nichts mehr dagegen tun.

    Die aktuelle Situation in Europa in Sachen Wirtschaft dürfte in der Geschichte wohl einmalig sein.

    • Linus Huber sagt:

      @ Fred

      Ich freue mich, dass auch andere Menschen die wirklichen Gruende des Problems erkennen.

  • Linus Huber sagt:

    Der Weg zurueck zu Barter

    Wenn wir die Auswirkungen der monetaeren Manipulation der Zentralbanken ein wenig philosophisch betrachten, koennen wir erkennen, dass wir uns schrittweise Richtung Barter bewegen. Die Flucht aus dem Geld fuehrt dazu, dass man einen Sachwert erst verkauft, wenn man entschieden hat, welchen neuen Sachwert man sich zulegen will, wobei ich als Sachwert jene Investitionen betitle, welche Vorteile aus der Geldentwertung erzielen. In anderen Worten wird die Waehrung schrittweise nur noch verwendet als Umstand der Transaktion von einem Sachwert in den naechsten. Der massive Einbruch der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes liefert hier den Beweis.

    Die Entwertung von Waehrungen zeigt damit die ersten Anzeichen von Hyperinflation, was nicht zu verwechseln mit hohen Inflationsraten des Konsumentenpreisindexes, sondern es handelt sich um den Vertrauensverlust in eine Waehrung. Etwelche Inflation wird sich in einer Art eleptischer Schuebe bemerkbar machen in den naechsten 10 Jahren, und zeigen, wie die Zentralbanken sich ins Abseits manoevrierten. Natuerlich wird diese korrupte Bande versuchen, sich mit Waehrungsreformen weiter im Sattel zu halten. Meine Hoffnung besteht darin, dass die Bevoelkerung das Spiel schrittweise durchschauen wird.

  • Marcel Senn sagt:

    Negativzinsen machen den Banken ein bisschen Pfupf unter dem Allerwertesten (allerdings nicht zum Blasen bauen – das ist leider das Risiko dabei) und gründlich geprüfte ABS mit guten Bewertungsrisikopolstern sind doch vertretbar – man muss es ja nicht so machen wie damals die Sub-Prime-Hypo-Verkäufer – dann wäre das im Prinzip schon eine gute Möglichkeit den KMUs Kredite zukommen zu lassen.

    • Linus Huber sagt:

      Ich spuere, dass wir in Bezug auf Kredite an KMUs einem Ueberlegungsfehler unterliegen.

      Wenn ein profitables Projekt vorliegt, bin ich ueberzeugt, dass man Kreditgeber findet. In der heutigen Zeit sind viele Projekte hingegen sehr fragwuerdig geworden, da die Nachfrage schwaechelt. Zur Ausdehnung des Kreditvolumens ist nicht einzig die zur Verfuegung gestellten Kreditvolumina wichtig, sondern noch wichtiger ist, dass jemand sich wirklich aufgrund einer profitablen Proposition verschulden will.

      Wenn wir jedoch Kredit aufzwingen wollen, passieren eben die massiven Fehlinvestitionen, welche das heutige System belasten, oder die Kredite werden zu spekulativen Zwecken verwendet, welches zu Blasenbildungen fuehrt. Beide Aspekte sind mit negativen Konsequenzen versehen.

      • Marcel Senn sagt:

        Huber: Ist mir schon bewusst, dass es eine Gradwanderung ist – aber z.B. bei General Motors (ist zwar kein KMU) hat es doch funktioniert mit einer temporären Unterstützung – sonst hätten die den Laden einfach dicht machen müssen mit allen Konsequenzen.
        Und es gibt ja auch massig Beispiele von sehr guten Projekten, die von den Banken abgeschmettert wurden, vielleicht nur weil der Sachbearbeiter einfach ein ignorantes Weichei war – und die dann auf anderem Wege noch Kapital zusammenkratzen konnten und sehr erfolgreich wurden – andere wären vielleicht erfolgreich geworden, wenn sie zu Kapital gekommen wären, andere waren nur temporär in einem Engpass und wurden infolge Kapitalmangels dann einfach in den Kokurs geschickt, vielleicht auch nur, weil gerade eine schlechte Stimmung am Markt herrschte.
        .
        Es gibt da jede Menge unterschiedlicher Fälle – bei gewissen würden solche ABS Kredite Sinn machen, bei anderen wäre es tatsächlich Geld zum Fenster rausgeworfen…
        .

        • Linus Huber sagt:

          Wo drueckt der Schuh bei den KMUs?

          In erster Linie duerfte wohl schwache Nachfrage das Problem sein, gefolgt von Ueberregulation. Ich denke, dass die schwache Kreditnachfrage der KMUs hauptsaechlich auf diesen Fakten beruht und nicht darauf, dass Ihnen keine Kredite zur Verfuegung stehen.

    • Irgend etwas in mir sträubt sich grundsätzlich gegen eine politische Philosophie, die einen Vater dazu verleitet, seinen Sohn nach Ayn Rand zu benennen. Ich anerkenne jedoch, dass Ron Paul der einzige ist, der für die Aufhebung des War on Drugs und die Auflösung aller US Militärbasen im Ausland eintritt.

      Ich finde es immer erstaunlich, dass alle die durch die Geldschwemme (angeblich) verursachte Inflation suchen (es gab sogar einen NMTM Blog post darüber), aber niemand sieht die Inflation in den Aktienmärkten. Nur weil sie dort „Kursfeuerwerk“ oder „Rallye“ heisst, bedeutet doch nicht, dass es nicht eine Preis-Inflation ist.

      • Linus Huber sagt:

        Ron Paul mag viele fragwuerdigen Ansichten vertreten ( je nach persoenlichem Standpunkt ), jedoch ueberzeugen mich seine persoenliche Bescheidenheit und hohe Ehrbarkeit immer wieder.

      • Johnny Smith sagt:

        Der Begriff Inflation ist halt für die Preise der Konsumgüter schon ‚besetzt‘, aber Sie haben absolut recht: asset inflation gibts überall. Wo man hinblickt sind die Preise von Anlagegütern massiv gestiegen: Gold (zwar nicht die letzten Monate, aber doch über die letzten Jahre), Aktien, Immobilien (zumindest an vielen Orten in der CH) und am meisten (weil am direktesten von den Zentralbanken manipuliert) die Obligationen.

        Ron Paul mag vielleicht manchmal extreme Ansichten haben, er ist aber mit ‚Rückgrat‘ gesegnet, etwas was heutzutage leider Politiker wie Zentralbanker meist vermissen lassen.

  • Vor der Ankunft von Thomas Steffen und R. Merten herrschte hier in den Kommentaren eine recht respektvolle Debatte. Nun habe ich aber irgendwie gar keine Lust mehr, irgendwelchen faktenresistenten Idiologen Paroli zu bieten. Ökonomie ist keine Wissenschaft, sondern eine rechtsextremistische, fundamentalistische und nihilistische Theologie des Marktes. Die Debatte beider Herren mit Frau Nadine Binswanger (oben) mag als Indiz genügen. Schöne Auffahrt!

    • Thomas ernst sagt:

      @ Ralph

      Ja, nicht alle Neuankömmlinge heben das Niveau der Diskussion – leider. Ich gehe mal davon aus, dass es halt eine Lenkurve gibt. Wer zB als Unternehmer selber im Markt steht, hat gelernt, dass solche Dinge unvemeidlich sind.
      Auch Ihnen schöne und sonnige Festtage!

    • Linus Huber sagt:

      @ Ralph

      Punktuelle Berichtigungen duerften diese Auswuechse von faktfreien Aeusserungen am besten relativieren und das verfehlte uebersteigerte Selbstbewusstsein der entsprechenden Kommentatoren ein wenig reduzieren.

      Enjoy your holidays.

  • Thomas ernst sagt:

    Jedenfalls dürfte Mario der Hinterhältige nun ganz persönlich erleben, dass es sehr viel einfacher ist, als Scherge von Goldman Sucks den Griechen beim Fisieren der Bücher zu helfen, als die KMU-Unternehmer europaweit dazu zu motivieren, in die Zukunft und ins Wachstum zu investieren, und so den von der Politik in den Euro-Sumpf gerittenen Karren wieder flott zu machen.

    Für das eine braucht es bloss ein paar Tricks und genügend Charakterlosigkeit. Für das andere müsste Draghi Vertrauen wecken können. Das ist – mit dieser Vorgeschichte – wohl ein Ding der Unmöglichkeit.

    Meine Prognose: Die EZB wird wirkungslos bleiben, solange das grundlegende Vertrauen in die Ehrenhaftigkeit der Führungsschicht nicht wieder hergestellt ist. Da können die noch so lange mit den Zinsinstrumenten herumzoppeln.

    Es gibt in jeder Organisation Probleme, die man nicht lösen kann, sondern entlassen muss!

    • ast sagt:

      „Es gibt in jeder Organisation Probleme, die man nicht lösen kann, sondern entlassen muss!“
      Ja, und das Finanzsystem ist seit 2008 durch Korruption, Steuerflucht und Fälschung von Statistiken an einem „toten Punkt“ angekommen, wo man das Ganze eigentlich nur noch mit dem Hammer zerschlagen sollte. Es kommt wenn schon -nur noch zu Pseudo-Aufschwung, an welchem 90% der Menschen nicht partizipieren.
      http://www.oftwominds.com/photos2013/household-income-real1-13a.gif

      • Thomas ernst sagt:

        … den Euro zu zerschlagen wäre ein guter Anfang…

        • Marcel Senn sagt:

          Thomas Ernst: Und was passiert dann mit den fast 12 Bio € EU Schulden – werden die dann automatisch in die Neo-DM, die Neo Lira etc (oder auch Nord und Süd-Euro) umgewandelt — wenn nicht wird das Problem nur noch verschärft – wenn z.B dann Italien ihre Neo-Lira um 50% runtersausen lassen hätten sie dann in Alt-Euro plötzlich die doppelten Schulden von 260% – nur bei einer Koppelung der Staat- und Unternehmensschulden an die neue Währung könnte eine Zerschlagung klappen!!

          • Linus Huber sagt:

            Abschreiben nicht rueckzahlbarer Schulden, Aberkennung der aufgrund korrupter Politiker angehaeuften Staatsschulden ist der Weg, welcher uns am schnellsten auf einen nachhalten Weg zurueckfuehren wird.

            Ja, sicher, wir werden alle auf einmal merken, dass ein grosser Teil unseres vermeintlichen Vermoegens nichts als Schall und Rauch war, aber dies ist es eigentlich heute schon, nur wird die Tatsache nicht anerkannt.

      • Rolf Zach sagt:

        Konkret hätte die EURO-Staaten zusammen mit der EZB folgende Banken zusammenbrechen lassen. Ich spreche hier von Szenario von damals, was heute nach den Rettungsmassnahmen nicht mehr plausibel ist. Praktisch alle griechischen Banken, die Commerzbank und Hypo Real Estate in DE, Sogenal in Frankreich, Unicredit in Italien und die viele grosse Cajas in Spanien (Bankia), wären liquidiert worden. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche riesigen wirtschaftlichen Schäden auch für den Mittelstand, so etwas angerichtet hätte. Ob Mario der Hinterhältige Leiter der EZB ist oder sogar ein Monetarist wie Sinn, keiner hätte sich das erlauben können. Nicht nur Spekulanten wären davon betroffen gewesen, sondern auch hart arbeitende Kapitalisten, die für ihren Betrieb einen zu grossen Leverage eingegangen sind. Wir haben nicht das Jahr 1931, wo ein Finanzminister Andrew Mellon sich zuerst selber als Bankier reorganisierte und nachher seelenruhig zusah wie im Namen der Stabilität die halbe Volkswirtschaft der USA zugrunde ging, notabene unter einem Präsident Hoover, der absolut nicht korrupt war. Die Regierungen der EURO-Staaten sind verpflichtet durch koordiniertes Vorgehen im Bereich Steuern, Förderung im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit (duale Ausbildung), Programme zur Erhöhung der wirtschaftlichen Effizienz und der Bekämpfung des Klientelsystem in Verwaltung, die Nachfrage anzukurbeln. Die Pferde müssen an die Tränke geführt werden, wenn sie den Weg dazu nicht finden. Die Krise von 2008 war schlimmer als die 1929.
        Die Gretchenfrage ist heute, wo der moderne Hochkapitalismus viel mehr verbreitet als 1929. wie man diesen organisiert,
        Sicher nicht mit Monetarismus, Verteufelung des Sozialstaates und anderer einschneidender Sparmassnahmen, die dem
        Masochismus der reinen Lehre dienen. Hyperinflation war immer eine Frage des Krieges und eines defekten staatlichen Aufbaus. Die EURO-Länder sind doch nicht Venezuela und auch nicht Argentinien.

  • BS sagt:

    Es ist eine Tatsache und kann absolut nicht negiert werden, dass der Wild-West Kapitalismus in den vergangenen 20 Jahren, unterstützt und vorangetrieben vom bürgerlichen Liberalismus und Lobbyismus, die weltweiten Finanzmärkte beinahe in einen regelrechten SYSTEMKOLLAPS geführt haben!!!!…Den Zentralbanken (FED,ECB,SNB usw.) blieb nichts anderes übrig, als mit einer unerreichten aber notwendigen höchst expansiven Geld- und Offenmarktpolitik die historischen Verzerrungen der Geldströme und die akuten Bankrotterklärungen diverser Banken und Finanzinstitute aufzufangen und zu stabilisieren.
    Oder hätte sich hier jemand eine „potenzierte“ Depression der 30er Jahre vorstellen können?….Ich nicht, den die Folgen wären nicht 20-30prozentige Arbeitslosenquoten, sondern ein vielfaches davon…nicht auszudenken welche wirtschaftlichen und sozialpolitischen Folgen daraus resultiert wären….schlicht und einfach unvorstellbar!
    Klar…die momentane enorme Geldschwemme ist langsam aber sicher als deutlich übertrieben zu werten, meiner Meinung nach sollten bestimmte Zentralbanken ihr geldpolitisches Benehmen zweifellos beginnen zu rationalisieren.
    Es war und ist leider die einzige Option aus diesem Schlamassel wieder herauszukommen.

    • Linus Huber sagt:

      BS steht wohl fuer Bull sh..

      Sie erkennen nicht den wirklichen Grund des von Ihnen erwaehnten „Wild-West Kapitalismus“, welcher auf der ankerlosen und inflationaeren Geldpolitik der genau gleichen Zentralbanken basierte, welchen Sie nun zutrauen das System zu retten. Eine hoechst fragwuerdige Proposition, wenn man den Verbrecher zum Polizisten ernannt.

      Was die Zentralbanken zur Zeit retten, sind die Banken und die Finanzelite zulasten der Mittelklasse (Hoehere Staatsverschuldung entspricht zukuenftigen hoeheren Steuern, welche einzig die Finanzelite aufgrund ihres Beziehungsnetzes und dem damit verbundenen Informationsvorsprung zu umgehen vermag).

      • Thomas ernst sagt:

        Sehr treffend, Linus, die Übersetzung von BS. Danke. Mehr Kommentar ist zum Beitrag von BS wohl nicht nötig!

      • BS sagt:

        Herr Huber…Sie sollten lernen Sich in Ihrer Umgangssprache zu mässigen und einfach sachlich und argumentativ Ihre Meinungen äussern, so wie es sich unter gebildeten und zivilisierten Menschen gehört.
        Es ist mir unbegreiflich wie Sie die Zentralbanken als Verbrecher zitieren können, schliesslich gibt es genügend Literatur und vor allem Fakten, die den Sinn und Zweck dieser Institutionen rechtfertigen, darum wird die Unabhängigkeit von Notenbanken zurecht als unantastbar erklärt. So wie Sie es darstellen, sollte man diese Institutionen, die Sie ja als Verbrecher definieren also einsperren…wenn möglich lebenslang!!! Zentralbanken haben eine spezifische geldpolitische Funktion zu erfüllen und je nach Auftrag… Geldströme, Beschäftigung, Preisstabilität, Währungspolitik usw., je nach Verfassung und Gesetz, zu regeln und bei solchen verheerenden Ereignissen alles mögliche zu unternehmen, um die Stabilität wiederherzustellen damit die Rahmenbedingungen für eine gesunde und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung wieder hergestellt werden.
        Ich bestreite nicht die unglaubliche Arroganz und Gier einiger Finanzeliten und Banken, aber nicht nur…sondern vor allem Politiker haben offensichtlich die Basis für dieses Dilemma geschaffen…aber man könnte ja nach Ihren Aeusserungen auch die Oel-Lobby, die Pharma- und Chemiegiganten etc.etc. an den Pranger stellen!….oder glauben Sie dass in diesen Märkten alles rechtens abläuft?
        …………nur erfüllen Banken im Normalfall und offensichtlich die obersten Währungshüter eine zentrale Rolle, nämlich die Stabilität eines Finanzsystems aufrechtzuerhalten, welches das Herzstück und die Grundlage einer prosperierenden Volkswirtschaft darstellt.
        Falls Sie es noch nicht begriffen haben….genau das geschieht im Moment. Ansonsten gibt es ausreichend Informationsmaterial über die US-Depression (Zusammenbruch der Banken).

        • Thomas ernst sagt:

          So ein Quark!

          Das Herzstück einer prosperierenden Volkswirtschaft sind gut geführte, seriöse KMU mit gut ausgebildeten, gut bezahlten Mitarbeitern!
          Das Finanzsystem ist ein schmarotzendes Gebilde, so notwendig wie ein Kropf. Man könnte alle Banken heute problemlos durch ein Internetportal ersetzen.

          Banking is essential – Banks are not!

          Sie, BS, sind offensichtlich ein Banken-Troll.

          • Rolf Zach sagt:

            Nehmen wir an die Euro-Staaten hätten die Banken nicht gerettet und die EZB hätte das Geldvolumen nicht vergrössert.
            Man könnte folgende Banken nennen, die heute nicht mehr existieren würden. Commerzbank und Hypobank in DE,
            Sogenal in F, Unicredit in Italien und einige grosse Cajas in Spanien. Man kann sich gar nicht vorstellen, was dies auch für den Mittelstand bedeutet hätte. Die Krise hätte es verschlimmert und auch hart arbeitende, ehrliche Kapitalisten mit einem zu grossen Leverage in ihrem Unternehmen wären untergegangen. Die Griechen will ich gar nicht erwähnen.
            Ebenso könnte man die nicht EURO-Banken wie die RBC, Lloyds und UBS aufzählen. Vielleicht hätte es dann einige Aasgeier-Kapitalisten wie Finanzminister Andrew Mellon 1931 in den USA gegeben, die mit Wohlgefallen eine solche Verheerung mit Genuss betrachtet hätten. Waren Buffet ist so ein Kapitalist, der auf solche Gelegenheiten wartet, siehe Swiss Re. Wahrscheinlich wäre die Krise schlimmer geworden als 1929, denn der moderne Kapitalismus hat sich seitdem ausgeweitet und viel mehr damals sind solchen Verwerfungen unterworfen. Vielleicht die bedeutungsvollste Frage ist heute, wie kann man mit Krisen umgehen, wenn der Hochkapitalismus überall verbreitet ist, verbunden mit globalisierten Finanz- und Warenverkehr. Der Kapitalismus hat schon riesige Schwierigkeiten mit der Europäisierung, obwohl diese in den letzten Jahren den Wohlstand in Europa sicher gefördert hat. Wie das Geld der Zentralbank über die Banken wieder stärker in den Wirtschaftskreislauf der Produktion einfliesst und vor allem der KMU, muss in der EU (EURO-Zone) staatlich geregelt werden mit der notwendigen Koordination. Es ist nicht nur eine Frage der Banken-Union, sondern auch eine Frage, wie man Steuern erhebt um die Nachfrage anzukurbeln. Es gibt viele Sachen, die notwendig sind in Europa um die Lebensqualität und die Effizienz zu erhöhen, Seien wir froh, dass wir nicht den Bevölkerungsdruck von Pakistan haben.

        • Linus Huber sagt:

          Herr B.S.

          Sinn und Zweck staatlicher Institutionen (inkl. Zentralbanken) muss darin bestehen, allgemein gueltige Regeln zu schaffen und deren Einhaltung durchzusetzen und nicht ueber Gewinner und Verlierer im System zu entscheiden. Aufgrund des Geldmonopols haben die Zentralbanken ihre Macht dazu verwendet, die Spielregeln so zu veraendern, dass der sich nachhaltig verhaltende zugunsten des mit hohem Hebel operierende Akteurs (via dauernder Geldentwertung) uebervorteilt wurde. Dies musste langfristig logischerweise zu den bekannten Blasen fuehren, sofern man sich mit der dynamischen Verhaltensveraenderung der Gesellschaft befasst. Des Beweis liefert der massiv ueber dem Wirtschaftswachstum liegende Geldmengenwachstum der vergangenen Jahrzehnte.

          Diese Umverteilung der Kosten des Risikos auf die Allgemeinheit (via Geldpolitik) fuehrte zu Verzerrungen wirtschaftlicher Mechanismen, womit wir heute im Zeitalter der offiziellen Zentralplanung durch die Zentralbanken angekommen sind. Wenn Sie solche Kuenstler der Manipulation als Goetter, welche uns nichts als Gutes tun, betrachten wollen, ist dies Ihre persoenliche Entscheidung und ich empfehle Ihnen auch gleich einen Kniefall vor Ihren Idolen zu vollziehen, denn diese Entscheidungstraeger entscheiden wirklich darueber, wer erfolgreich ist. Nur verkennen Sie diese Situation, denn es handelt sich um Nepotismus, kriminelle Umverteilung und damit wohl um den groessten Diebstahl der Geschichte, „Rule of Lawyers“ anstelle von „Rule of Law“ etc. etc.

          Nur weil Sie sich an die Geldentwertung gewoehnt haben und nicht mehr spueren, dass die Waehrungen sich schrittweise Richtung 0-Wert bewegen, heisst dies noch lange nicht, dass dadurch keine schaedlichen Auswirkungen fuer die Gesellschaft entstanden. Nein, das Gegenteil trifft zu, dass wir uns entsprechend Konditionieren liessen und die langfristig zerstoererischen Auswirkungen der Geldentwertung als eine Art Erdbeben (Krise) wahrnehmen und den wahren Grund nicht erkennen.

          • Linus Huber sagt:

            Korrektur: Natuerlich wird nachhaltiges Verhalten zugunsten der Spekulanten bestraft und nicht wie oben falsch erwaehnt.

        • Linus Huber sagt:

          „Es ist mir unbegreiflich wie Sie die Zentralbanken als Verbrecher zitieren können, schliesslich gibt es genügend Literatur und vor allem Fakten, die den Sinn und Zweck dieser Institutionen rechtfertigen“

          Ja sicher gibt es genuegend Fakten, z.B. die Depression der 30iger Jahre und des damit direkt verlinkten WW2, oder die massive Inflationsphase der 70iger Jahre mit der dauernden Ausweitung kriegerischer Auseinandersetzungen der USA zwecks Erhalt der Weltvorherrschaft und nicht zu vergessen die Nasdaq Blase, die Immoblase und die heutige Blase.

          Diese Leute erkennen eine Blase nicht einmal, wenn sie sich auf ihrer Nase bildet.

        • Anh Toan sagt:

          @BS: Herr Huber äussert sich nie sachlich und argumentativ!

          Er äussert religiöse Überzeugungen (Geld war in Anfang und wird in Ewigkeit sein, und wer versucht es zu manipulieren, ist ein Verbrecher, kommt in die Hölle.

          Es gibt nur eine Ursache für alle Probleme dieser Welt, vom 2. WK bis zu Arbeitslosigkeit, politischer Korruption, persönlichem Egoismus und Gier, nämlich den Teufel, auch genannt Notenbanken.

          Davbei ist es Aufgabe der Notenbanken, dass Geld zu manipulieren, sie stellen es her sozusagen, es wäre kriminell, nichts zu tun.

          Herr Huber, man kann auch Verbrechen durch Unterlassen begehen, wenn man eine Garantenpflicht hat. Die Notenbanken haben sozusagen eine Garantenpflicht für das Geld, sie müssen es manipulieren, handeln, dioese Pflicht steht in der Verfassung und Gestzen, sie wären Verbrecher, wenn sie nicht handeln, (manipulieren) würden.

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Die Pflichten der Nationalbanken wurden durch Politiker festgelegt. Obwohl in manch einer Verfassung festgelegt ist, dass es unter anderem keine Geldentwertung zu geschehen hat (da die damit verbundenen Implikationen oft erkannt wurden), wird Preisstabilitaet bei einer Inflationsrate des Konsumentenpreisindexes im Rahmen von 2% erklaert, was voelliger Humbug ist. Preisstabilitaet bedeutet, dass Geld mittel- bis laengerfristig nicht an Kaufkraft verliert.

            Natuerlich handelt es sich um ein Verbrechen, wenn man jemandem seine schwer erarbeiteten Ersparnisse weginflationiert. Es ist ja nicht so, dass diese Kaufkraft verschwindet, sondern dass sie umverteilt wird oder in anderen Worten enteignet man jemanden und beguenstigt zugleich jemand andern. Sie als Buchhalter sollten wissen, dass man diesen Vorgang als Diebstahl qualifiziert.

            Die Notenbanken haben keine Garantiepflicht, sondern sind verantwortlich fuer die Stabilitaet des Finanz-Systems. Die implizierte Garantie haben sie sich selber aufgehalst mit ihren dauernden Eingriffen zugunsten der Finanzindustrie, welche heute diese verdeckte Subvention als ganz normal empfindet. Es gibt keine andere Industrie, welche in aehnlicher Weise und mit solcher Dauerhaftigkeit in solch massiver Form subventioniert wird.

            Nein, Verbrecher sind die Banken, welche sich aufgrund der implizierten Staatsgarantie verantwortungslos verhielten und die Zentralbanken boten Hand in diesem Spiel. Verdrehen Sie bitte nicht die Tatsachen um Ihre persoenliche Vorliebe der Korruption auf obester Ebene zu rechtfertigen.

            Es freut mich immer wieder, wie Sie sich darin ereifern, die Kuenstler der Manipulation zu verteidigen.

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Das Verbrechen der Unterlassung wurde ueber die letzten Jahrzehnte begangen, indem Waehrung dauernder Entwertung ausgesetzt waren. Die meisten Verfassungen reden von Preisstabilitaet, welche von Zentralbanken zu garantieren ist. Keine einzige hat diese Aufgabe erfuellt, sondern heute ist es Gewohnheit geworden, eine leichte aber dauernde Inflation der Konsumentenpreise als Preisstabilitaet zu bezeichen, was natuerlich voelliger Humbug ist. Die Gesellschaft hat sich aufgrund entsprechender Konditionierung so sehr daran gewoehnt, dass dies als voellig normal empfunden wird. Ist es jedoch nicht, sondern es produziert eine schrittweise Verhaltensveraenderung der Gesellschaft, indem viele negative Werte gefoerdert werden (wie z.B. Schulden machen, auf Pump leben, Vernachlaessigung der Nachhaltigkeit etc etc.)

          • Josef Marti sagt:

            Erinnern Sie mich bitte nicht an den 2. WK, das war noch zur Zeit des kalten Kriegs, dann auch noch im Spätherbst, wirklich grauenhaft und nicht auszuhalten. Abgesehen davon waren das trotzdem viel schönere Zeiten als heute.

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Wenn Sie alles besser zu wissen glauben, dann erklaeren Sie einmal ausfuehrlich und nicht einfach oberflaechlich, die Gruende, welche zur heutigen weltweiten Wachstumsschwaeche fuehrten und die extremen Massnahmen der Zentralbanken als notwendig erscheinen lassen. Geben Sie eine Analyse der Situation ab, anstelle einfach die Ausfuehrungen anderer Kommentatoren zu kritisieren.

        • Anh Toan sagt:

          @Linus Huber:

          Die Notenbanker haben Macht. Sie haben das Recht, Zinsen und Geldmengen zu steuern. Zusammen mit dem Recht geht immer auch die entsprechende Pflicht, sie haben also auch die Pflicht, Zinsen und Geldmengen etc. zu steuern. Tun sie dies nicht, verletzten sie das aktuell geltende Gesetz und sind kriminell.

          Mit Ihrer Argumentation (die enstprechende Gestze sind quasi illegal) ist für mich jeder Polizist, der einen Drogenkonsumenten büsst oder verzeigt ein Verbrecher, ich bin nämlich der Meinung, der Staat können seinem Bürger nicht verbieten, was er frisst, raucht, snifft oder junkt, solange er dies nicht in der Öffentlichkeit tut.

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Beim uebermaessigen Wachstum der Kreditmenge (massiv ueber dem Wirtschaftswachstum) der letzten Jahrzehnte haben die Zentralbanken nach Ihren Aussagen Ihre Pflicht verletzt (dies auf Berufung der tiefen Preissteigerungen im Konsumentenpreisindex). Jetzt, wo sich das Kreditvolumen im System senken will, wollen sie auf einmal diese Pflicht neu entdeckt haben? Wo leben wir? Sollen wir an Maerchen glauben?

            Tatsache ist, dass die Zentralbanken grundsaetzlich versagt haben und nun um das von ihnen eingebrockte Problem zu loesen, sich zusaetzliche Kompetenz und Macht aneignen, welche den Rahmen ihrer vorgesehenen Funktion zunehmend sprengen. Das ist die wirkliche Situation und keine Geiss schleckt diesen Fakten vom Tisch.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: „Tatsache ist, dass die Zentralbanken grundsaetzlich versagt haben….“

            Nein Herr Huber, dies ist keine Tatsache sondern eine Wertung, und Wertungen als Tatsachen zu bezeichnen ist Polemik, Lüge oder Manipulation, Sie dürfen aussuchen!

          • Linus Huber sagt:

            Oh doch, die Krise ist der Beweis dafuer.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: Weil die Zentralbanken versagt haben, haben wir eine Krise, und weil wir eine Krise haben, haben die Zentralbanken versagt.

            Kafka konnte es nicht besser!

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Ich erklaere oben die Fakten der vergangenen Fehler der Zentralbanken, selbst unter Bezug Ihrer Ansicht der Pflichten und schliesse mit der entsprechenden Konklusion.

            Und Sie sagen die Konklusion basiert nicht auf Fakten sondern ist eine Meinung????????

            Wenn jemand eine Mathematik-Arbeit schreibt und 80% der Antworten falsch sind, ist diese Tatsache wohl auch einfach die Meinung des Lehrers und basiert nicht auf Fakten?????

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: Ich sage nicht, die Konklusion (Folgerung) beruhe nicht auf Fakten, ich sage nur, eine Folgerung ist kein Fakt, wie Sie behaupten: Sie verstehen anscheinend die Bedeutung des Wortes Tatsache oder Fakt nicht, da bleibt eine Diskussion schwierig.

          • Anh Toan sagt:

            Uns selbstverständlich ist eine Folgerung eine Meinung, was denn sonst?

          • Anh Toan sagt:

            Fakt ist, dass Sie diese Folgerung geäussert haben, die Folgerung an sich ist kein Fakt, sie würde nämlich sonst auch existieren, wenn sie nicht von Ihnen geäussert worden wäre.

          • Anh Toan sagt:

            Auch die Krise ist kein Fakt. Fakten in diesem Zusammenhang sind PMIs, Arbeitslosenzahlen etc., die Bezeichnung Krise ist aber eine Wertung dieser Fakten.

          • Linus Huber sagt:

            „Fakt ist, dass Sie diese Folgerung geäussert haben, die Folgerung an sich ist kein Fakt, sie würde nämlich sonst auch existieren, wenn sie nicht von Ihnen geäussert worden wäre.“

            Und wenn der Lehrer die Leistung des Schuelers bei einer Fehlerquote von 80% als ungenuegend ruegt (sehr wohl im Wissen seines Potentials), handelt es sich um Polemik, eine Luege oder Manipulation? Sie moegen in der Funktion des Lehrers wohl einfach schweigen, was ihr gutes Recht ist, jedoch ist Schweigen die agressivste Form der Kommunikation und laesst bei naeherer Betrachtung auf einen manipulationsfreudigen Charakter des Lehrers schliessen.

            Es ist in meinen Augen eine Pflicht eines ehrenhaften Buergers, sich gegen eine Entwicklung zu wehren, welche die gesellschaftlich staerkenden Werte untergraebt. Sie scheinen allerdings die gegenwaertige Entwicklung als positiv zu bewerten, was natuerlich Ihr gutes Recht ist. In diesem Falle erklaeren Sie einfach den Grund Ihrer Einstellung vergleichbar mit meinen Erklaerungen, womit Sie mir die gleiche Gelegenheit geben, Ihre Aussagen in Frage zu stellen.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: „wenn der Lehrer die Leistung des Schuelers bei einer Fehlerquote von 80% als ungenuegend ruegt“

            ist das keine Folgerung oder Wertung, sondern mathematisches Resultat der Fehlerquote von 80%, weil irgendwo im Lehrplan oder was auch immer als ungenügend definiert wird. Benotet ein Deutschlehrer einen Aufsatz, wertet er. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange er nicht sagt: „Fakt ist, dass dieser Aufsatz schlecht ist“, wenn er sagt der Aufsatz ist schlecht, ist es seine Meinung, die auf Grund seiner Lehrerstellung besondere Auswirkungen auf den Schüler hat, aber dennoch keine Tatsache.

            Es gibt noch einen anderen, in breiten Kreisen viel häufigere Ursache für die Bezeichnung von Meinungen, Wertungen oder Behauptungen als Fakten ausser Polemik, Lüge oder Manipulation: Unwissen oder Dummheit.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber:

            Übrigens: Dass 1 + 1 = 2 ist auch kein Fakt (Tatsache) sondern eine Definition. Oder haben Sie schon mal zwei tatsächliche Einsen in der Natur gefunden, die aufeinandergelegt und es wurde eine tatsächliche Zwei daraus?

            Eine eigen Meinung habe ich, und äussere sie sogar gelegentlich, z.B. bei juristischen oder buchhalterischen Fragen, da verstehe ich etwas davon, bei oekonomischen Fragen fehlt mir der Fundierte Sachverstand, was mich nicht daran hindert, die geäusserten meinung kritisch zu hinterfragen:

            Noch einmal Kafka: Erschiesst ihn, er ist ein Kritiker!

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Basierend auf Ihrer Auslegung gibt es sozusagen keine Fakten, sondern einzig Meinungen. Ich vertrete in diesem Falle eine Meinung und wenn Sie mich von Ihrer ueberzeugen wollen, treten Sie an mit Ihren Ueberlegungen zu der Situation und nicht mit diesen illusorischen und nichtsagenden Aeusserungen, welche am Ziel vorbeischiessen und einzig als Ablenkung vom Inhalt des Themas dienen.

            Ich hatte in meiner Vergangenheit mit aehnlichen Menschen wie Ihnen zu tun und musste feststellen, dass solche Charaktere aeusserst kritisch sind, sich jedoch vor jeder wirklichen Verantwortung druecken. Ich hoffe, dass dies eine Fehleinschaetzung Ihrer Persoenlichkeit entspricht.

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Zinssenkung kommt zu spät. Der Trend in EU-Zone kann nicht mehr entgegengewirkt werden. Die Arbeitslosigkeit in EU wird weiter steigen, somit wird der Druck auf dem Schweizer Arbeitsmarkt weiter steigen. Draghi hat die Verschlechterung der Situation rechtzeitig reagiert, um den Arbeitsmarkt in EU zu stützen. Der Zinssatz in EU ist immer noch zu hoch, das gilt auch für den Zins in der Schweiz.

  • Martin Holzherr sagt:

    Dieser Beitrag zeigt, dass eurozonenweite Adjustierungen wie die Senkung der Zinsen, den Krisenländern zu wenig helfen. Es bräuchte Massnahmen, die gezielt auf die Probleme der Krisenländer abgestimmt sind und direkt dort ansetzen.Die Bankenunion wäre immerhin ein Schritt in diese Richtung, denn es sind wohl vor allem Spaniens, teilweise auch Italiens Banken, die stabilisiert oder bei Bedarf auch abgewickelt würden. Doch diese ist ja wieder auf die lange Bank geschoben worden.

    • Linus Huber sagt:

      Die wichtigste Massnahme waere das Ersetzen von korrupter Manipulation durch eine Staerkung der Rechtsstaatlichkeit. In solch einem Szenario wuerden nicht rueckzahlbare Schulden ganz einfach abgeschrieben werden, wonach sich das System wieder erholen kann. Alles andere fuehrt zur Erlahmung wirtschaftlicher Aktivitaeten.

  • Cornelis Bockemühl sagt:

    Wenn ein Produkt nicht gekauft wird selbst wenn die Preise ständig sinken kann das doch nach aller Marktlogik nur eins heissen: Es ist kein Bedarf vorhanden. Oder es ist schon zu viel von dem Produkt auf dem Markt – was natürlich auf’s gleiche herauskommt. Schlussfolgerung: So wie es aussieht ist also schon längst viel zu viel Leih-Kapital auf dem Markt!

    Man kann auch sagen: Wenn alle satt sind können die Preise für Sandwiches fallen so viel sie wollen – sie werden nicht mehr gekauft werden. Obwohl das für die Prozent- und Exponentialkurven-Logik der Ökonomen scheinbar „unlogisch“ ist: Die umfassen so etwas wie „satt“ eben nicht. Pech für den Sandwich-Verkäufer!

    Der gibt allerdings nicht auf und bringt seine Sandwiches in die EU-„Peripherie-Länder“, wo die Leute durchaus noch Hunger hätten. Er bietet sie dort aber zum doppelten und dreifachen normalen Preis an: Irgendwie will er sich halt für seinen „Schaden“ von vorher schadlos halten! Nur leider haben die Leute nicht genug Geld für diese teuren Sandwiches – und sie kaufen ebenfalls nicht.

    Schliesslich überlässt er die Sandwiches den Hungrigsten auf Kredit – und bringt die Polizei (=EU, WTO etc.) gleich auch noch mit, um wenigstens nachher das Geld noch aus den Leuten heraus zu prügeln. Was „leider“ nur in Grenzen gelingt…

    Die Sandwich-Fabrik (= EZB) unterstützt den Verkäufer, indem sie noch mehr noch billigere Sandwiches produziert.

    Resultat:

    – Der Verkäufer kommt zumindest zu einem Teil seines Einkommens – dank Polizei und dem Entgegenkommen der Fabrik. Auch wenn er gerne noch etwas mehr bekommen hätte…

    – Die Hungrigen bekommen LEIDER LEIDER noch immer nichts zu essen – obwohl Unmengen Sandwiches jetzt auf dem Markt sind…

    Jetzt noch „Sandwiches“ durch „Kredite“ ersetzen – und dann stimmt das Bild schon ziemlich präzise!

  • Heinz Stiller sagt:

    Der Artikel – ebenso wie der im Economist, auf den er Bezug nimmt – betrachtet das Probleme aus einer zu engen Sichtweise.
    Mangelndes Wachstum in Italien und Spanien hat seine ganz landesspezifischen Gründe, die mit der EZB oder Kreditvergabe „direkt“ wenig zu tun haben. In Italien hat der ominöse Paragraph 18 des ‚Arbeiterstatuts‘ dazu geführt, dass über 80% der Firmen weniger als 15 Mitarbeiter haben. Wenn man sich vergrössern will, schliesst man eher mehrere solcher kleinen Firmen zusammen als dass man eine einzige ausbauen würde. Natürlich bekommen solche Kleinunternehmen dann auch weniger leicht Kredite, können teuer R&D-Aufgaben nicht stemmen, usw.. Zudem wird aus italienischen Unternehmen etwa im Vergleich zu Nordeuropa traditionell extrem viel Kapital abgezogen, anstatt es dort zu belassen und zu re-investieren. Es wurde lieber in Immobilien und ähnliches gesteckt, da die Vorgängersteuer der verhassten, von Monti eingeführten IMU auf lächerlich tiefen Katasterwerten beruhte und so Immobilien kaum besteuert wurden.
    Man hätte also in Italien – in anderen Südländern ist es vergleichbar – primär endlich die immer wieder geforderten Strukturreformen durchzuführen. (Eine Mehrheit der Italiener wäre sogar für eine Abschaffung des §18, wenn auch Entlassungen im öffentlichen Dienst erleichtert würden: nach einer Umfrage von wallstreetitalia.com).
    Ohne solche Reformen können dort weder Zinsmassnahmen noch Konjunkturstimuli viel nützen. Sie werden einfach von den bestehenden Strukturen „ausgebremst“.

    • Martin Holzherr sagt:

      In Italien sind die Strukturprobleme offensichtlich. Und viele Italiener sehen das Problem. Doch in der Politik bewegt sich nichts. Nur noch ein Bruch mit dem gesamten Politiketablissement kann wohl helfen. Darum hatte und haben die Grillini einen solchen Zulauf. Die Wähler der Grillini kommen sowohl aus dem rechten als auch aus dem linken Lager, denn weder rechts noch links packt die Strukturprobleme an. Zitat aus der Zeit: „Jeder vierte Italiener hat die Fünf-Sterne-Bewegung gewählt. Beppe Grillos Wähler kommen zur Hälfte aus dem ehemaligen Berlusconi-Lager, zur Hälfte von den Linken. Viele von ihnen interessieren sich für Umweltthemen. Vor allem aber verbindet sie ihre Unzufriedenheit mit der politischen Klasse.“
      Leider ist das politische Programm der Grillini wenig hilfreich und wird die Probleme nicht lösen.
      Die Italiener sehen die Probleme seit vielen Jahren sind aber nicht in der Lage eine neue politische Landschaft zu begründen, die das Land vorwärts bringt.

  • Anh Toan sagt:

    @Nadine: Sie gehen davon aus, dass die Welt überall mehr oder weniger wie bei uns ist, und irren damit gewaltig. Etwa so wie in Westeuropa leben knapp 20% der Weltbevölkerung, die andern 80% haben sehr wenig zum konsumieren, auch wenn sie nicht gerade verhungern (Alle 10 Jahre ein Moped für die Familie für USD 1’5000.00).

    Wer glaubt, es sei überall wie in Westeuropa, ausser irgendwo Afrika gebe es ein paar Arme, sollte mal ein wenig durch die Welt reisen und dabei alle Sehenswürdigkeiten weglassen, und irgendwohin gehen, wo es „normales“ Leben gibt, also z.B. in Ägypten in einen Kairoer Vorort statt zu den Pyramiden.

    • Anh Toan sagt:

      Das Tausenderkomma ist richtig, eine Null ist zuviel, und das mir, dem Buchhalter!

    • Anh Toan sagt:

      @Nadine: Aus Sicht von 80% der Weltbevölkerung wandeln Sie auf den Spuren Marie Antoniettes: Sollen doch Kuchen essen…

    • @Toan 9:32: Nein, davon gehe ich nicht aus. Ich weiss, dass es Menschen gibt, die ihre Nachfrage nicht artikulieren können, weil sie das Kommunikationsmittel dazu (Geld) nicht haben. Dafür haben andere das Geld, nämlich diejenigen, die auch sonst alles haben, was sie brauchen und wollen. Dies ist ein klassischer Fall von Fehlallokation (das Geld ist am falschen Ort). Diese Fehlallokation ist derart grundlegend, dass sie das aktuelle Wirtschaftssystem als absolut ungeeignet entlarvt, die Aufgaben zu erfüllen, die ein Wirtschaftssystem zu erfüllen hätte: nämlich die Menschen mit dem zu versorgen, was sie brauchen und wollen. Daher sind dringend alternative Wirtschaftsformen zu entwickeln, zu evaluieren und umzusetzen.

      • Anh Toan sagt:

        @Nadine: „Ich weiss, dass es Menschen gibt,…“

        Das nervt mich, weil es genau in die Richtung geht, dass es irgendwo ein paar gibt, die kein Geld haben.

        Wissen Sie, dass die grosse Mehrheit der Menschen kaum Geld zum konsumieren hat? Dass die keinen Compi und Intrenetanschluss kaufen können?

        Wird das vorhande gerechter verteilt, muss ganz grob jeder Westeuropäer 4/5 seines Einkommens/Vermögens (und damit Wohnraum, Energiekonsum, Ferien usw.) an die Schwellenländer abgegeben, da wäre dann auch in Westeuropa die Situation so, dass den meisten das Geld zum konsumieren fehlte, obwohl dadurch die Welt etwas gerechter würde.

        Wäre die ganze Welt wie die der 20%, wäre ich auf ihrer Seite, aber dort können wir in 50 Jahren sein, wenn wir uns anstrengen, aber nicht, wenn wir sagen, wir haben ja genug, es reicht für alle.

        • @Toan 10:33: „…genau in die Richtung geht, dasss es irgendwo ein paar gibt…“ Wenn ich so denken würde, würde ich wegen den „paar“ keine alternativen Wirtschaftsformen suchen wollen. Gerade weil es nicht „nur ein paar“ sind, ist völlig klar, dass es so nicht weitergehen kann. Zudem: „Wenn wir uns anstrengen“, in die Richtung, die Sie andeuten, dann werden wir „in 50 Jahren“ den Planeten vollends kaputt gemacht haben. Wohlstand für alle ist möglich, wenn man zB die Dinge nicht so baut, dass man Arbeitspläzte erhalten muss (möglichst rasche Obsoleszenz), sondern so, dass sie länger halten als je vorher. Nur so als ein Beispiel von vielen möglichen Änderungen.

          • Anh Toan sagt:

            @Nadine

            Die 20% sind aber nicht bereit/ Ihres Einkommens/Vermögens abzutreten, ich vermute auch Sie möchten nicht auf 10m2 Wohnraum pro Familienmitglied leben.

          • Cornelis Bockemühl sagt:

            @Anh Toan: Es geht ja nicht darum, dass eine fixe Menge gerechter zu verteilen ist! Es geht doch darum, dass das globale wirtschaftliche Gleichgewicht in dem Sinne verbessert wird dass auch diejenigen, die heute nicht daran teilnehmen können, ihren Beitrag sowohl zu Produktion als auch zum Konsum leisten können!

            Denn es ist genau dies was eben nicht gelingt: Genau in den Ländern, wo besonders viele Bedürfnisse zu befriedigen wären sind auch besonders viele Menschen ohne Arbeit – aber sehr wohl fähig und willens etwas zu tun!

          • Anh Toan sagt:

            @Cornelius Bockemühl: Nadine gehts darum, das bestehende besser zu verteilen, die Konsumenten hätten alles und würden darum nicht mehr kaufen usw.

          • @Toan 13:30: Bockemühl hat vollkommen recht. Mir gehts nicht drum, dass alle alles haben sondern ich wende nur die Marktlogik an und beschreibe entsprechend, dass wenn nichts gekauft wird, auch nichts nachgefragt und darum nichts produziert wird. Die Marktlogik ist jedoch nicht meine – eben gerade weil sie es nicht vermag, die Bedürfnisse der Menschen in der richtigen (dh optimalen und effizienten) Priorität zu befriedigen. Der Markt treibt den Unternehmer viel eher dazu an, ein neues Smartphone zu entwickeln, als in Steppen Nahrung zu produzieren oder den CO2-Ausstoss zu verringern. Wenn diese Entscheidung „richtig, optimal und effizient“ sein soll, im Sinne einer positiven Entwicklung der Menschheit, dann esse ich die Krone des Froschkönigs am 13.13.13. um 13:13 Uhr.

          • Anh Toan sagt:

            @Nadine

            “ Heute wird es als “grösste Krise aller Zeiten” gesehen? Nur weil man im Wohlstand nicht mehr konsumieren und nicht mehr arbeiten muss? “

            (erzählen Sie das den Arbeitern bei Foxconn, bekommen Sie aufs Maul!)

            „Dafür haben andere das Geld, nämlich diejenigen, die auch sonst alles haben, was sie brauchen und wollen. “

            Also gibt man das Geld der Anderen denjenigen die keines haben, und schon können alle konsumieren. Also Umverteilung des Vorhanden, Wachstum brauchts nicht mehr, wir haben schon alles.

            Es stimmt „wir“ haben schon alles, nur „ihr“ nicht!

        • R. Merten sagt:

          Dummes Zeug Hr. Toan. Die wirtschaftlich Schwachen werden von den Besservedienenden und Vermögenden mit viel Steuersubstrat währschaft unterstützt. Aber viele Leute verblöden ihr Geld oder machen Schulden. Eine Wohlstandsverwahrlosung. Die Politik müsste auf mehr Eigenverantwortung setzen. Diese sozialistische Geldverteilung muss sich der Bürger nicht gefallen lassen.

          • @Merten 11:45: Aha, schon wieder die alte Leier vom Trickle-Down und den vielen Steuern. Tatsache ist aber der Trickle-Up-Effekt. Die armen Leute sind arm, weil sie die Reichen alimentieren. Oder haben Sie schon einmal einen Reichen gesehen, der seinen Reichtum wirklich komplett selber erarbeitet hat?

          • Thomas ernst sagt:

            @ Nadine

            Nicht völlig falsch, aber wie immer ziemlich blauäugig-aetherisch-unrealistisch.

            Es gibt kein trickle-up, weil es da nicht tröpfelt, sondern strömt. Und nicht alle Armen sind arm, wegen der Reichen. Es gibt eben leider auch die Dummen, die Faulen, die Überheblichen und die Gierigen. Sie alle haben gute Chancen, am unteren Ende der Einkommensskala zu landen….

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas ernst: Verdienen die Dummen nicht den gleichen Lebensstandard wie die Schlauen?

            Was können die denn dazu, dass sie dumm sind?

            Was können die Faulen dazu, dass sie faul sind?

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Die Natur basiert nicht auf der Gleichstellung von verschieden veranlagten Menschen, sondern darauf, dass jeder seine Chancen entsprechend seiner Faehigkeiten wahrnehmen kann. Dass jemand einen tieferen Lebensstandard erreichen mag als ein anderer ist keineswegs ein Problem, sondern eine ganz natuerliche Situation.

            Es gibt immer gewisse Ungerechtigkeiten, welche einfach mit dem Risiko des Lebens miteinhergehen. Es ist auch nicht gerecht, dass einer mit 40 an Krebs stirbt und ein anderer mit 26 an einem Motorrad-Umfall, aber dies ist nun einmal so und wir sollten nicht versuchen jedes Risiko zu eliminieren (resp. zu vergemeinschaftlichen) versuchen, wenn dadurch die Last fuer die Gesellschaft insgesamt unertraeglich wird und die laengerfristige systematische Nachhaltigkeit damit untergraben wird.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: Das Vorrecht des Intelligenten heute, ist nichts anderes als das Vorrecht des Stärkeren, nur ist heute nicht mehr Miskelkarft sondern Intelligenz elevant, Muskeln braucht Mann allenfalls noch fürs Aussehen.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: es ist doch genauso natrürlich (wenn es natürlich ist es es natürlich gut, gell) dass jemand grösser ist und mehr Muskeln als Sie hat. Dass dieser Sie auf den Kopf haut und Ihnen alles wegnimmt ist natürlich und darum gut!

            dagegen Gestze zu erlassen ist ein manipulativer Eingriff in die natürliche Ordnung der Dinge!

          • Linus Huber sagt:

            Ihre Schwarz-Weiss Malerei bringt uns nicht wirklich weiter.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: gschobe!

          • Baer sagt:

            @ Anh: Ich würde jetzt gerne etwas sagen über diese interessante Unterhaltung, aber das wäre eine Manipulation des Internets mit künstlichen Signalen, welche es im Naturzustand nicht gibt und deshalb krankhaft sind. Da der Naturzustand jedoch über allem steht und dieser um jeden Preis rekonstruiert werden muss, schreibe ich nichts.

          • Linus Huber sagt:

            Willkommen Baer

            Es ist doch alles ein Frage des Masses, wie beim Essen und Trinken. Gewisse Regeln sind wichtig und notwendig um das Spiel der Kraefte in geordnete Bahnen zu leiten, aber der Schiedsrichter sollte moeglichst vermeiden das Spiel selber zu entscheiden.

            Das verbale Duell mit Anh Toan ist immer eine vergnuegsame Abwechslung, da er sehr ueberzeugt zu sein scheint von seiner Meinung und gezielt waehlt, welchen Aspekt er in seiner Argumentation aufnimmt und welche er bewusst oder unbewusst nie beantwortet.

          • Thomas ernst sagt:

            @ Anh

            Was kann der Anh dazu, dass er nicht als Neger in Afrika verhungert ?

            Stupid.

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas ernst: Ich würde sagen, gar nichts kann ich dazu, habe einfach nur Glück gehabt, am richtigen Ort zur richtigen Zeit geboren zu sein.

  • Wenn der Konsument nichts nachfragt und deshalb der Produzent auch nichts anbietet, dann ist doch alles in bester Ordnung, nicht? Wenn dem Konsumenten etwas fehlen würde, dann würde er es nachfragen und schon würden findige Unternehmer es produzieren und verkaufen. Anders wäre es, wenn der Konsument nur wegen fehlendem Geld nicht nachfragen würde. So wie zB jemand der hungert und kein Geld hat: er kann seine Nachfrage nicht am Markt artikulieren und muss deshalb entweder verhungern oder betteln oder in Mülltonnen suchen oder stehlen. Aber sind wir in der Situation, dass wir zuwenig Geld zum konsumieren haben? Warum geht das „vagabundierende Kapital“ nicht in den Konsum? Vermutlich wohl, weil diejenigen die das Geld haben, auch sonst bereits alles haben, was sie brauchen. Es mangelt ihnen offenbar an nichts, sonst würden sie ihr Geld in die Aufhebung dieses Mangels stecken. Das nennt sich Wohlstand und war einmal das Ziel allen menschlichen wirtschaftlichen Strebens. Und heute? Heute wird es als „grösste Krise aller Zeiten“ gesehen? Nur weil man im Wohlstand nicht mehr konsumieren und nicht mehr arbeiten muss? Was tut ein Marathonläufer im Ziel? Rennt er weiter wie vor dem Ziel? Ich beobachte eher, dass er stoppt, ausschnauft, Wasser zu sich nimmt, sich erholt und geniesst, das Ziel erreicht zu haben.

    • Anh Toan sagt:

      @Nadine Binsberger: „Ich beobachte eher, dass er stoppt, ausschnauft, Wasser zu sich nimmt, sich erholt und geniesst, das Ziel erreicht zu haben.“

      Hat er sich dann erholt, meldet er sich für den nächsten Marathon an!

      Es gab da noch den Moitissier, der bei einem Einhandsegelrennen, dass er mit grossenm Voprsprung anführte, kurz vor dem Ziel abdrehte und nochmals um die halbe Welt segelte.

      „sind wir in der Situation, dass wir zuwenig Geld zum konsumieren haben? “

      In breiten Kreisen in Westeuropa, USA, Japan, Australien, Kiwiland und Südkorea nicht, das sind rund 20% der Weltbevölkerung. Die Anderen 80% der Weltbevölkerung haben tatsächlich kein Geld zum konsumieren, auch wenn sie nicht gerade am verhungern sind (ca 5-10m2 Wohnraum, Fahrrad und 1 Mofa pro Familie, Kühlschrank, Fernseher, fertig lustig).

      Wer glaubt, das Leben wäre normalerweise so wie in Westeuropa und irgendwo in Afrika gibts ein paar Arme, sollte mal ein wenig durch die Welt spazieren, und dabei alle Sehenswürdigkeiten in den besuchten Ländern auslassen, also z.B. in Ägypten nach Mahallah statt zu den Pyramiden oder nach Sharm el Sheik.

  • Josef Marti sagt:

    Viele südeuropäische KMIU’s haben hohe Forderungsausstände beim Staat und staatsnahen Betrieben, diese zahlen aber nicht oder wenns gut geht innert 2 Jahren. Da nützt die Notenbank gar nichts, die Betriebe gehen pleite und die Arbeitslosigkeit steigt.

  • Cornelis Bockemühl sagt:

    Wenn ein Angebot selbst zu ständig sinkendem Preis noch immer nicht verkauft wird heisst das doch normalerweise: Es ist zu viel davon vorhanden! Warum soll das denn beim immer billiger angebotenen Leih-Kapital nicht der Fall sein? Anders gesagt: Es ist offenbar ein Überschuss an Anlagekapital vorhanden, kein Mangel! Für den der fertig gegessen hat ist ein noch so billiges Sandwich einfach kein Kaufargument mehr – auch wenn er, gemäss der Prozent- und Exponentialkurven-Logik der Ökonomen, jetzt unbedingt zuschlagen müsste. Auch wenn’s für den Sandwich-Anbieter kein gutes Geschäft ist.

    Drum geht dieser mit seinen Sandwiches lieber in die „Periperie-Staaten“, wo es noch Leute mit Hunger gibt – und dort versucht er, den Leuten die Sandwiches zum doppelten und dreifachen Preis anzubieten. Um sich für die entgangenen Geschäfte in seiner Heimat schadlos zu halten. Dummerweise hat er auch dort keinen Erfolg: Hunger hätten die Leute zwar, aber kein Geld um seine Sandwiches zu derart überrissenen Preisen zu kaufen! Dennoch nehmen einige die Sandwiches – auf Pump. Weil sie halt wirklich Hunger haben! Was den Anbieter aber nicht stört: Er hat die Polizei (=WTO, EU etc.) ja gleich mitgebracht, die jetzt den überrissenen Kaufpreis mit allen Mitteln aus dem mittellosen Sandwich-Esser heraus zu prügeln versucht. Mit mittelmässigem Erfolg.

    Der Beitrag der Brotfabrik (=EZB): Sie steigert die Produktion und senkt die Preise, um den armen armen Sandwich-Verkäufer vor dem Ruin zu retten.

    Nur leider kann er seine Sandwiches damit noch immer nicht absetzen. Und leider leider bekommen die Hungrigen damit auch noch immer nichts zu essen…

  • Thomas Steffen sagt:

    Das Problem heute sind nicht mehr die Banken. Das Problem sind die Staaten – prezise ausgedrückt – Brüssel und die EZB. Die EZB hat verkündet, dass sie ALLES machen wird um den Euro zu retten. Das heisst Austerity in Europe ist gestorben. Die Staaten können wieder günstig Geld aufnehmen (zB Portugal 4.5%, vor einem Jahr noch 12% !! – obwohl die Wirtschaftslage heute schlechter ist als vor einem Jahr) und werden weiter Schulden machen. Das kann lange so weiter gehen. Geld drucken und in Europa verteilen. Solange die Wirschaft so schlecht läuft wie heute, wird auch Inflation kein Problem darstellen. Der Crash wird damit anfangen, dass dummen Investionen mit günstigem Geld in ein Desaster führen (siehe Bauboom in Spanien vor ein paar Jahren). DANN wirds erst richtig teuer für die Steuerzahlen. DANN haben wir eine Rezession, bei welcher die 1930 Kriese wie ein Picknick aussehen wird. Schon heute sind 27% in Südeurope Arbeitslos. Das wird sich bei der Wirschaftslage nicht verbessern – da nützt auch mehr Konfetti-Geld nichts. Bis zum grossen Knall, jedoch können die Börsen gut und gerne noch 30-40% in die höhe bubbeln. Die Börse honoriert heute alle Wirtschaftsdaten – ob gut oder schlecht. Das hatten wir im 2007 schon so – das Resultat kennen wir alle.

    • Rene Wetter sagt:

      Woher haben Sie den Blödsinn von 12% Zins bei PT? Die Höchstzinsen lagen so bei 7%. Was soll die ganze Polemik? Das Problem sind die Banken, auch wenn Sie das ableugnen. Die Rettung der Banken hat z.B. Spanien in Schulden getrieben. Die Ursache der Bankenprobleme liegt u.a. bei der grobfahrlässigen Kreditvergabe genauso wie bei den Agenturen bei grobfahrlässigen Rating. Jetzt sind sie ins andere Extrem gegangen und sind zu vorsichtig und würgen mit hohen Zinsen und wenig Kreditvergabe die Wirtschaft ab. Die Banken machen ihren Job nicht.
      Warum machen Sie aus 27% Arbeitslosen in SP gleich 27% für ganz Südeuropa?

      • Thomas Steffen sagt:

        Die 10-jährige portugisische Staatsanleihe war vor genau einem Jahr bei 12%. Die Rettung der Banken hatten wir, Herr Wetter. Konzentrieren Sie sich auf das heute. Die Banken werden heute mit der Pinzette angefasst und bis runter zum Toilettenbesuch kontrolliert und reguliert (Sie wissen was ich meine, Sie müssen meine Ironie nicht kommentieren). Das billige Geld kommt nicht mehr in der Wirtschaft an weil die Banken keine Risiken mehr eingehen wollen.

        Arbeitslosigkeit: Spanien und Griechenland: 27%, Italien 12%, Portugal 18%, Zypern 17%, Kroatien, Mazedonien, Serbien und Montenegro: zwischen 19-30%. Verbessert die Richtigstellung die Situation, Herr Wetter ? Zudem ist die Jugendarbeitslosigkeit für die ganz EU bei 23%. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/eu-beschliesst-jobgarantie-fuer-jugendliche-a-886163.html

        Jobgarantie: mit utopischen Jobprogrammen wie „Jobgarantien“ versucht man dann das ganze noch zu verschlimmern.

        • Anh Toan sagt:

          @Thomas Steffen: „Das billige Geld kommt nicht mehr in der Wirtschaft an weil die Banken keine Risiken mehr eingehen wollen.“

          Die bösen Banken die!

          Habe gestern einen Kommentar verfasst dazu, dass die PK’s ihre Risiken 2012 abgebaut hätten. Ich fand typisch, genau als der Aiufschwung begann, wurden Risiken (und Chancen) abgebaut, nun wird man zusehen, wie sich Risiken lohnen, sich ärgern, die Chancen verpast zu haben und dann Risiken eingehen. Haben dann die PK’s als letzter der Grossen gekauft, gibts keine Käufer mehr, und die Kurse fallen, sobald die ersten verkaufen wollen.

          Von den banken wird mehr risikogewichtetes Eigenkapital verlangt. Wie sollten sie gleichzeitig mehr Risiken eingehen und mehr risikogewichtetes Eigenkapital schaffen?

          Eigenkapital erhöht man relativ nun mal am einfachsten, durch Reduktion der Bilanzsumme, risikogewichtetes Eigenkapital durch Abbau von Risiken.

          Die Banken tun, was der Staat und der Markt von Ihnen fordert, sonst gehen sie pleite oder werden dicht gemacht.

          Der Kommentar gab viele Daumen runter und wenige Daumen hoch, ich schliesse daraus, die Menschen WOLLEN nicht, das die PK’s Risiken eingehen.

          • Thomas Steffen sagt:

            @ Anh Toan. Aufschwung ? Ich nehmen an Sie reden vom Börsenaufschwung. Den ein Wirtschaftsaufschwung findet nicht statt. Die PKs machen das schon richtig so. Die haben die Situation erkannt. Es bleibt zu hoffen, dass die nun nicht, wie Sie schreiben, doch noch anfangen zu kaufen. Normalerweise sind nicht die PKs die letzten, welche kaufen…..

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Steffen: Die PK’s sind die Letzten der Grossen die kaufen, die allerletzten sind die Kleinanleger wie Sie, die nicht begreifen, dass wennm der Wirtschaftsaufschwung da ist, die Hause an der Börse zu Ende ist (Buy the rumour, sell the fact). An der Börse werden Erwartungen gehandelt, die Realität ist in der nächsten Tausendstelsekunde Vergangenheit und darum irrelevant.

          • R. Merten sagt:

            Nur die von Linken geführten staatlichen Pensionskassen kaufen wie wild Aktien, obwohl die Börsen auf einem sehr hohen Niveau sind. Bei einem Börsenrückgang oder Crash dürfen dann die Steuerzahler die Pensionskassen wieder sanieren

          • Thomas Steffen sagt:

            Wenn die PKs netto frische Geld erhalten, dann müssen die es irgendwo anlegen. Die Frage ist nur wo sie das machen. @ Anh Toan – „An der Börse werden Erwartungen gehandelt“ – im Moment werden an der Börse utopische Hoffnungen gehandelt. Die Erwartungen sowie die Tatsachen deuten auf eine Rezession hin. Bitte geben Sie mir keinen Börsenunterricht 🙂

          • Josef Marti sagt:

            Merten: Sie denken sicher an den zürcher Regierungsrat mit seinen wirtschaftskompetenten 4 SVP/FDP Vertretern

          • R. Merten sagt:

            Die Regierungsräte führen ja die Pensionskassen nicht selber, Hr. Marti- bitte informieren Sie sich über das Prozedere.

          • Anh Toan sagt:

            @Steffen: „Die Erwartungen sowie die Tatsachen deuten auf eine Rezession hin.“

            Warum steigen dann die Kurse?

            Und kommen Sie mir nicht mit Infaltion, dafür sind die Renditeunterschiede der inflationsgeschützen Anleihen zu denjenigen ohne Infaltionsschutz zu klein.

          • Thomas Steffen sagt:

            Warum die Kurse steigen ? Darf ich Ihnen jetzt einen kleinen Tip geben ? Die Zauberwörter heissen: Bernanke und Draghi.

            Inflationsgeschützte Anleihen. Sie meinen die Art „Schutz“, welche die zyprischen Bankkunden genossen haben 🙂

            Inflation. Gibt es keine – habe ich schon erklärt.

          • Josef Marti sagt:

            Merten: In welcher Direktion ist denn die PK angesiedelt? Aber es ist verständlich dass man in einem seit Jahrzehnten von Rechtsbürgerlichen geführten Europa langsam linke Wahnvorstellungen bekommt, va. wenn man erlebt welchen Schlamassel diese wirtschaftskompetenten Bürgerlichen angerichtet haben.

          • Thomas Steffen sagt:

            @ Anh Toan – geben Sie mir wirklich gute Wirtschaftszahlen von irgendwo auf der Welt. Die PMIs, sogar in China, kratzen an der 50er Marke. In England werden PMIs Erhöhungen von 46 auf 47 schon als „Erfolg“ verkauft obwohl unter 50 immer noch auf eine Rezession hin weisst. Arbeitslosenzahlen gehen rauf (momentan stabilisieren sie sich – das ist aber saisonal bedingt), Bestellungseingänge gehen zurück, etc, etc. Die Börsen in China gehen runter – die Börse in Japan hat um 30% zugelegt, der YEN hat gleichzeitig mehr als 30% verloren, und so weiter und so fort…….

            Viele europäische Staaten sind so hoch verschuldet, dass man um einen Schuldenschnitt – früher oder später – nicht herum kommt. Wer das zahlt wissen Sie ja auch.

          • Anh Toan sagt:

            Stichwort Bernanke / Draghi:

            Versteh ich nicht, geht es darum, was die zu mIttag hatten?

          • Anh Toan sagt:

            @Steffen: „geben Sie mir Zahlen:“ Jetzt reden Sie schon wieder von Fakten…

          • Thomas Steffen sagt:

            Bernanke: kauft für 85 Milliarden im Monat (!) US Staatsbonds auf. Draghi: unternimmt ALLES um den Euro zu retten und die Kriese abzuwenden. Wenn die nicht aufpassen dann hat die US und Europa vor lauter Gelddrucken bald ein neues Waldsterben….. 🙂

            Fakten: mit was arbeiten Sie dann ? Wenn es wenigstens gute „rumours“ geben würde. Aber leider gibt es nur schlechte Tatsachen und die Hoffnung. Die Hoffnung das die Zentralbanken weiter Geld drucken.

          • will williamson sagt:

            Dass die Börse steigt, wenn viel Liquidität im Markt ist, ist seit Jahrzehnten bekannt. Nebst der fehlenden Kapazitätsauslastung ist dies ein weiterer Grund dafür, dass wir in der Realwirtschaft keine nennenswerte Inflation haben.

          • Anh Toan sagt:

            Steffen: wenn Bernanke Staatsanleihen kauft, wäre dies ein Grund Staatsanleihen zu kaufen. Jedoch nicht für Aktien.

            Wenn Draghi Anleihen der Eurosüdländer kauft, wäre die ein Grund diese zu kaufen.

            Wenn die Notenbanker Banken retten, wäre es ein Grund, Bankanleihen zu kaufen.

            Vor allem aber gilt, was Allen bekannt ist (Bernanke und Draghi drucken Geld, die PMI sind unter 50) ist in den aktuellen Kursen bereits enthalten, wer deswegen etwas kauft oder verkauft, hat die Grundlagen nicht begriffen.

          • Anh Toan sagt:

            Und arbeiten zu ich primär damit, dass die Anderren so beschueert sind, dass sie glauben Fakten seien relevant.

            Fakten sind allen bekannt und damit eingepreist, oder sie sind geheim und dies ausnutzen ist kriminell.

          • Anh Toan sagt:

            Kostolani sagte: Aktien kaufen, wenn die Kanonen donnern, wenn weit und breit nur Schrecken und Abwärts gesehen wird, niemand einen positiven Ausgang erwartet, dann winken Gewinne, glauben Alle an eine positive Zukunft, ist Cash King.

            Die Diskussion hier bringt mich zum Schluss, dass es noch nicht Zeit ist, Risiken abzubauen, (obwohl ich „schon ein wenig vom Tisch genommen habe“), die grosse Mehrheit ist noch immer viel zu defensiv eingestellt. Die sitzt noch immer auf nutzlosem Cash oder unrentablen Staatsoblis, deren Bonität sich laufend verschlechtert und hat nur noch das Ziel, möglichst wenig zu verlieren.

          • Linus Huber sagt:

            Je staerker die Manipulation und zentralplanerischen Aktivitaeten der Zentralbanken, desto staerker werden die Preis-Signale verzerrt und verkommen dazu, keine Aussagekraft mehr zu besitzen. Die Noetigung, sich auf risikoreichere Anlagen verlegen zu muessen um noch einen gewissen Ertrag zu erwirtschaften, ist im Grundsatz kriminell.

    • R. Merten sagt:

      Hr. Steffen hat recht- aber Ihre Mühe ist vergebens, Hr. Steffen. Die Sozialisten wollen nicht verstehen und wollen nur ein ruhiges, risikofreies Leben haben auf Kosten der Allgemeinheit. Wohin der Sozialismus führt können wir im umliegenden Ausland bestens sehen. Aber die Linken sind nicht lernfähig. Wieso z.B. wollen die Linken immer noch in die EU? Und die JUSOS sollen zuerst einmal lernen zu arbeiten und nicht einfach anderen die Kohle wegnehmen.

  • thomas mader sagt:

    die Kredite werden von den banken nicht vergeben, weil sie sich vor dem verlust fürchten, d.h. das Geld kommt dort nicht an, wo es realwirtschaftlich und letzendlich für eine Versorgung und Ermöglichung des lebens gebraucht wird. stattdessen erklimmen die Börsenindices immer neue höhen. die Motivation der aktienrallie ist aber nicht die Versorgung aller sondern die Bereicherung des einzelnen. so geht Kapitalismus…..das Problem..oder vielleicht auch das gute ist…..dass ein System, das lebensfeindllich ist, sich irgendwann selbst erledigt.

    • Thomas Steffen sagt:

      Kapitalismus ist nicht lebensfeindlich. Was man daraus macht kann falsch sein. Auch Kommunismus ist nicht per se falsch – nur wie man es anwendet oder angewendet hat war falsch.

      • will williamson sagt:

        Was gängig als Kommunismus bezeichnet wird, war keiner. Kommunismus kann überdies nur auf freiwilliger Basis funktionieren und dann nicht immer mit Sicherheit, wie in Kapitel 5 der Apostelgeschichte nachgelesen werden kann.

    • Thomas ernst sagt:

      @ thomas

      Wenn eine KMU nur dank Krediten produzieren kann, ist etwas gründlich schief gegangen.

      Eine solide KMU ist eigenfinanziert.

      • Thomas Steffen sagt:

        ja klar. Mal ein Schritt raus in die Wirtschaftswelt würde Ihnen gut tun, Herr Ernst.

        • R. Merten sagt:

          Ja- und einmal eine eigene Firma gründen und Verantwortung übernehmen, Hr. Ernst. Dann würde Ihnen endlich die Augen aufgehen und Sie würden dann das SP-Parteiprogramm in den Kübel werfen!

          • Thomas ernst sagt:

            @ Merten

            Ich führe bereits drei KMU, partnerschaftlich, kreditfrei. Erzählen Sie Lappi mir also nichts von Verantwortung. Wenn Sie mir hier auch noch SP-Denken andichten, haben Sie offensichtlich nicht alle Latten am Zaun. Sozialismus ist das Gegenteil von Freiheit. Und für mich ist nach wie vor das relevante Ziel einer Gesellschaft, maximale Freiheit FÜR ALLE zu schaffen. Die SP sucht maximale Bevormundung zu schaffen, der Staat als Supernanny, unter dem Vorwand, es gehe um die Sicherheit und den Schutz der Schwachen, so ein Quatsch.

          • Thomas ernst sagt:

            Ich führe bereits drei KMU, erzählen Sie mir also nichts von Verantwortung übernehmen. Und wer mir SP-Nähe vorwirft, hat nicht alle Latten am Zaun und meine Beiträge hier nicht gelesen.

      • Anh Toan sagt:

        KMU ist ein weiter Begriff: In Italien gibt es aus meiner Wahrnehmung sehr sehr viele kleine Lebensmittelgeschäfte, Friseure, Bäcker, die kamen wohl schon immmer ohne Bankkredite zurecht (Klein- und Kleinstbetriebe. Die mittleren Betriebe mit bis zu 100 Angestellten jedoch brauchen Bankkredite.

      • @Steffen 9:44 und Merten 10:21: Hr. ernst hat Recht. Ich zB kenne ein 100% eigenfinanziertes KMU. Null Fremdkapital, (ausser das ultrakurzfristige: Lieferanten und Löhne). Funktioniert bestens. Ist ausserdem absolut nicht gewinnorientiert. Und das nicht etwa im Dienstleistungs- oder Fun- oder irgendeinem Schöngeistbereich sondern in der Produktion von Gütern des Grundbedarfes.

    • Nadine Binsberger sagt:

      @Steffen 8:50: Sowohl Kapitalismus (=Faustrecht des Stärkeren) als auch Kommunismus (=Zentralplan-Diktatur) sind falsch bzw. lebensfeindlich. „Richtig“ ist nur das immer wieder neue Abwägen von Problemen und Lösungen und sich ständig gemeinsam neu Entscheiden, was richtig und was falsch sein könnte. Dies soll unter Einbezug von möglichst allen Betroffenen geschehen. Das kennt man unter dem Begriff „Demokratie“ und wird mit Vorteil sehr niederschwellig organisiert (=direkte Demokratie).

      • Thomas Steffen sagt:

        Faustrecht – Diktatur. Alles polemische Zusätze. Lebensfeindlich ? Leider kann nicht mit anderen Planete gedient werden.

        • @Steffen 10:26: Nein, nicht polemisch. Kapitalismus ist das Recht des Stärkeren (Faustrecht) und Kommunismus war Diktatur. Oder sehen Sie das anders? Was würden Sie stattdessen von einer demokratischen Wirtschaftsform halten?

          • Thomas Steffen sagt:

            Kommunismus wird auch heute noch diktatorisch betrieben. Sie kennen die Kandidaten. Das Prinzip jedoch ist nicht von Grund auf falsch. Das gleich gilt für den Kapitalismus. Demokratische Wirtschaftsform ? Was ist das ? 🙂

          • Josef Marti sagt:

            Kapitalismus ist im Prinzip absolut in Ordnung, aber es müsste mit einer 100% Erbschaftssteuer gekoppelt sein. Oder aber man schafft das Erbrecht zivilrechtlich ab. Da das niemand will bleiben wir halt beim Faustrecht mit ab und zu gewaltsamen Enteignungen wie in der Geschichte immer wieder mal vorgekommen.

          • @Steffen 10:47: Wirtschaften bedeutet u.a. auch Entscheidungen fällen. Im Kapitalismus entscheidet der sog. Markt eigentlich ein Kampfring für beliebig viele Wettbewerber. Die Entscheidungen, die der Markt fällt, sind oft falsch (Fehlallokationen, Umweltbelastungen, Ineffizienzen, etc.), also nicht optimal. Im Kommunismus entscheidet irgendein Zentralbüro, wo welche Güter in welcher Menge benötigt werden und welche nicht. Das ist ebenso sehr anfällig für Fehlallokationen und Ineffizienzen. (Irgend-)Eine demokratische Wirtschaftsform würde in partizipativen Meinungsbildungsprozessen die ökonomischen Bedürfnisse klären und organisieren, ähnlich wie die politischen (letztendlich ebenso ökonomischen) Bedürfnisse heutzutage in der Schweiz. Ganz detailliert und pfannenfertig kann ich das (noch) nicht darlegen, aber man könnte sich daran machen, wenn man wollte.

          • Thomas Steffen sagt:

            Frau Binsberger – die Sowietunion war alles andere als ineffizient. Das Problem war nicht in der Produktivität, ich glaube, das wissen auch Sie.

            Wie haben und brauchen etwas von allem. Es gibt kein perfektes Wirtschaftssystem. Was Sie als demokratische Wirtschaftsreform beschreiben ist auch möglich. Hätten wir das vor 150 Jahren schon eingeführt, würden wir in diesen Jahren wahrscheindlich den Verbrennungsmotor erfinden.

          • @Steffen 12:58: Der Verbrennungsmotor wäre längst vorgeschlagen und abgelehnt worden, weil das ganze Drumherum zu aufwändig, zu indirekt und zu destruktiv ist/wäre. Parallel wären wir durch Peer-Production (anstelle von privaten Patenten) exponentiell viel entwickelter, in sämtlichen Bereichen.

          • Linus Huber sagt:

            @ Nadine

            Ich erkenne, dass Sie dauernd von Kapitalismus und Freiem Markt labern ohne zu erkennen, dass wir gar nicht in solch einem System leben, sondern in einem System der zunehmenden Zentralplanung, in welchem in Anwendung geldpolitischer und finanzpolitischer Massnahmen gar kein Freier Markt mehr besteht. Das System ist zugunsten der Finanzelite ausgelegt, welche sich einen immer groesseren Teil des Kuchens abschneidet und dadurch auch immer staerker Einfluss nehmen kann auf den legislativen Bereich.

            Es handelt sich vielleicht um Faschismus, Planwirtschaft oder Crony Capitalismus oder was immer man als Ausdruck verwenden mag, jedoch sicherlich nicht um Kapitalismus und Freiem Markt im herkoemmlichen Sinne.

          • Thomas ernst sagt:

            @ Linus
            Danke für dieses absolut treffende Rebuttal. Das müsste man bei jeder Erwähnung des Begriffs „Kapitalismus“ zwingend dazu kopieren! Nicht nur bei den Schwärmereien unserer blauäugig-esoterischen Nadine!

          • @Huber 22:31: „Kapitalismus und Freier Markt im herkömmlichen Sinn“. Das ist ja ultra spezifisch was Sie sich offenbar vorstellen: Kapitalismus mit einem bestimmten App und nur in einer bestimmten Intention. Wo gab es denn dieses System schon jemals? Unabhängig davon: ich würde Sie stark unterstützen, Ihren Kapitalismus in die Realität umzusetzen. Dann wäre mein Ziel demokratischer Wirtschaftsformen schon viel näher. Ihr System ist nämlich nicht selbständig lebensfähig (deshalb muss es auch ständig gestützt werden). Es würde in sich zusammenbrechen, unmittelbar nach der Lancierung. Der Mensch kommt nicht darum herum, seine Wirtschaft ständig zu reflektieren und den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Dies ist weder durch zentrale Planung (Diktatur) noch durch „freien Markt“ (Faustrecht) zu erreichen. Zwischen Diktatur und Faustrecht gibt es eine zivilisierte und gut erprobte Form, Entscheidungen zu fällen, nämlich die Demokratie. Am besten direkte Demokratie.

          • Linus Huber sagt:

            @ Nadine

            Sie sind ein gutes Beispiel fuer die ausgezeichneten Aussichten auf das gute Funktionieren einer Demokratie, indem Sie sich durch die Massenmedien so lange berieseln liessen, dass Ihre Meinungen einer Tuete voller Konfusionen gleichkommt.

  • R. Merten sagt:

    Die Globalisierung und damit die technische Entwicklung verlangt immer mehr nach Spezialisierung von Arbeitskräften. Wegen der massiven Einwanderung bildungsferner Schichten und Arbeitslosen aus Afrika und Südeuropa wird in Zukunft eine grosse Wanderung in unsere Sozialwerke stattfinden. Nebst sozialen Unruhen wird die CH dank der verstärkten Sozialisierung durch die Linken auch an Wohlstand verlieren. Die fleissigen und sparsamen Bürger haben selbstverständlich die ausufernden Kosten zu berappen. Die Sozial- und Asylindustrie wird weiterhin Missbräuche nicht bekämpfen und alles daransetzen, dass sich Nichtstun lohnt. Sie wird ihre Prfünde vehement verteidigen. Eines ist klar: die weltweite massive Verschuldung wird weiter zunehmen und eines Tages werden einfach die Nullen gestrichen und alles wird wieder von vorne anfangen. Es wäre nicht das erste Mal !!

    wird ihre Pfründe vehement verteidigen und auch vor Enteignungen nicht zurückschrecken. Als Beispiel kann man die Reichtums- und Erbschaftssteuerinitiative nennen.

    • Thomas Steffen sagt:

      … das könnte tatsächlich eintreffen, Herr Merten. Eine Art Oktober-Revolution in Europa ! Enteignung der Reichen ! Wie Sie richtige sagen, wir haben schon eine schleichende Enteignung und mehr sind geplant. Da muss man froh sein, dass sich das Blatt langsam wendet und die Leute in Europa wieder bürgerliche Kräfte wählen. Aber vielleicht verzögert sich damit das Problem einfach !?

      • Thomas ernst sagt:

        @ Thomas

        Es wird einmal mehr nicht die Enteignung der Reichen, sondern des Mittelstandes sein. Damit wird die Neofeudale Elitengesellschaft kräftig gefördert. Ein paar Landlords (Bankster, Politicos, …) und der Rest sind leibeigene Sklaven. Alles überwacht durch eine allmächtige, allwissende kriminelle Organisation, genannt „der Staat“.

        Willkommen in der Zukunft.

        • Thomas Steffen sagt:

          weitere Sozi-Polemik. Ich glaube die Reichtums- und Erbschaftssteuerinitative ist nicht auf den Mittelstand geziehlt. Oder sind Sie anderer Meinung ?

          • Andreas H. sagt:

            @Thomas Steffen: Ich denke Herr Ernst hat eine etwas andere Definition der Reichen als sie. Die wirklich grossen Vermögen sind zu gut versteckt als dass man sie auf irgendeine Art besteuern könnte. Die Initiative zielt deshalb ganz klar auf den oberen Mittelstand ab (ja, mit 2-3 Mio. würde ich mich noch nicht als reich bezeichnen). Die Idee die wirklich grossen Vermögen zu besteuern ist einfach eine lächerliche Utopie!

          • Thomas ernst sagt:

            @ Thomas

            Selbstverständlich würde die Erbschaftsinitiative gerne die Reichen treffen, doch diese haben ganz andere Möglichkeiten, über ausländische Konstrukte, Trusts, Firmenverschachtelungen, Lebensversicherungen und Treuhänder das Geld verschwinden zu lassen. Der Betrieb solcher Lösungen kostet schnell mal 20-50’000 CHF pro Jahr. Kein Problem, wenn alleine die Yacht schon 1.5 Mio/Jahr verschlingt, aber unbezahlbar für einen Mittelständler mit total 3-5 Mio Vermögen, wovon die Hälfte in Immobilien und Aktien.

            An die wirklich Reichen kommen die linken helvetischen Sozialschmarotzer genausowenig ran, wie die Griechen an ihre Reeder.

        • Nadine Binsberger sagt:

          @ernst 9:34: Quatsch. Alle werden alles haben und es wird keinen Unterschied mehr geben zwischen politischer und ökonomischer Sphäre. Das Ganze wird kleinteilig direktdemokratisch organisiert und überregional und international ein bisschen koordiniert sein. Die Gesellschaft wird sehr bunt, vielfältig und freier als je sein, weil jeder sich uneingeschränkt nach seinen Vorlieben entwickeln kann. Da es allen gut geht, gibt es keine besonderen Bedrohungen des Menschen durch den Menschen. Ab und zu muss man denjenigen zu Hilfe eilen, die gerade eine Natur-Katastrophe erleiden (Unwetter, Dürre, Überschwemmungen, etc.). Das seltsame „Wir sind alle Konkurrenten“-Denken wird überwunden sein und man wird beim Lesen der Geschichtsbücher sich fragen, ob man im 20sten Jahrhundert wirklich so dumm sein konnte, zu glauben, dass gegenseitiges Bekämpfen und Niedermachen uns weiter bringe als die kooperative Bündelung von Fähigkeiten und Kompetenzen zum Wohle aller. Oder ob diese Wolfs-Mentalität das Ergebnis einer sektiererischen Gehirnwäsche zugunsten Weniger gewesen sei.

          • Thomas ernst sagt:

            @ Nadine

            Klingt ja paradiesisch. Ich vertrete nicht nur hier schon seit längerem die Überzeugung, dass das Märchen vom unvermeidlichen Kampf zwischen den Menschen ein kulturelles Konstrukt der leider immer noch dominanten mythischen, auf Dramen, Geschichten und Hierarchiedenken beruhenden Kulturstufe darstellt, und eben genau das darstellt: einen sorgfältig gepflegten Mythos.

            Aber: Wir können die mythischen Elemente nicht einfach ignorieren, da sie in unserer Gessellschaft immer noch relevant sind. Siehe all die Beiträge, die von der unvermeidlichen Konkurrenz und dem „Naturell“ des Menschen als rücksichtslosem Gierhals schwafeln.

            Daher ist die Kernfrage eben nicht, wie das Paradies aussehen könnte, sondern mit welchen Schritten wir die Leute auf den Weg dahin bringen könnten. Auch die RAF wollte ein Paradies schaffen, die Ermordeten säumten dann ihren Weg.

            Sie bleiben uns leider konstruktive Beiträge zur Frage,,wie wir von hier nach dort kommen, leider durchwegs schuldig. Auch hier wieder.

            Abgehobenes Paradiesgesäusel wird die Leute nicht davon überzeugen, dass sie etwas ändern sollten. Dazu geht es den allermeisten trotz lauter Klagen viel zu gut. Werden Sie doch mal konstruktiv!

        • R. Merten sagt:

          der Staat, genannt Sozialismus, Hr. Ernst. Geführt von linken Gutmenschen und der linken Neidgesellschaft, die sich dadurch einen free lunch erhoffen. Das ist wahrscheinlich das, was Sie erhoffen.

          • @Merten 10:18: „Staat genannt Sozialismus“? Sie sind ja lustig. Die Staaten sind gerade dabei, den Kapitalismus an allen Ecken und Enden zu retten – sie versuchen es zumindest. Die Staaten ersetzen die ausgefallenen Konsumenten, indem sie selber viel Geld ausgeben und zudem den Konsum subventionieren (zB Abwrackprämie) und die Menschen zum Konsum zwingen (Negativzinsen). Wenn Sie, Hr. Merten, alle diese Massnahmen ablehnen, dann unterstütze ich Sie vehement dabei. Aber nicht, weil ich den Staat als sozialistisch betrachte sondern weil ich nicht will, dass der Staat den Kapitalismus rettet – und erst noch auf meine Kosten!

          • Thomas Steffen sagt:

            Die Staaten sind alle unterschiedlich geführt. In Island wurden die Sozis zB gerade wieder abgewählt. Auch in anderen Ländern ist die Tendenz entsprechend. Gerade Island zeigt aber auch, dass die Regierungen per se nicht die Schuldigen sind. Es ist die Geldflut, welche die Märkte treiben. Es gibt zu wählen zwischen der Pest oder der Cholera: entweder es wird gespart mit den bekannten Konsequenzen oder man gibt weiter mehr aus als man einnimmt. Auch hier sind die Konsequenzen bekannt.

            Bevor die Schulden nicht unter Kontrolle sind, verpuffen alle Wachstumsversuche (mehr Arbeitsplätze, mehr Konsum, etc). Gleichzeitig ist sparen bei 23% Jugendarbeitslosigkeit nicht einfach.

  • Pius Tschirky sagt:

    Es sind und waren vor allem die Banken, die solches günstiges Geld gebrauchen, weil man sich eben extrem verspekulierte und Banken offenbar eben systemrelevant seien. Statt diese einfach Konkurs gehen zu lassen, wurden Milliarden auf Kosten der Steuerzahler in die erhalten der Finanzsysteme gepumpt und das wird sich noch als absolutes Desaster erweisen, weil eben die Verschuldung von vielen Staaten dadurch immense Ausmasse angenomme hat. Den meisten Firmen in Europa geht es nähmlich blendend und ich glaube nicht, dass die Kreditversorgung das Problem ist. Diese Gelder fliessen gerade darum vor allem in die Aktienmärkte und wehe, wenn dann schlussendlich die Zinsen mal steigen! Der Crash wird dann wohl „gottvergessen“ ausfallen!

    • Thomas Steffen sagt:

      Die Zinsen können nur steigen, wenn das Geld zum Konsumenten fliesst, welcher mit mehr Konsum die Preise treibt. Das heisst, die Staaten müssten Steuern und Abgaben kürzen, damit für den 08/15 Bürger mehr Geld zum Leben bleibt. Genau das Gegenteil ist aber der Fall. Wegen der vielen Staatsschulden wird man die Steuern und Gebühren erhöhen müssen womit man die Inflation tief behält. Die Wirtschaft wird weiter leiden, die EZB wird weiter Geld ins System pumpen müssen. Die Banken werden die Zinsen künstlich tief behalten – es gibt ja auch gar keinen Grund diese zu erhöhen wenn der Fluss der EZB gratis ist. Es wird interessant sein zu erfahren was den grossen Knall auslösen wird. Wird sollten in den Geschichtsbücher ein grosses Kapitel dafür bereit halten. Das wird viel Platz brauchen !

      • Rene Wetter sagt:

        @Steffen: Das mit den Steuern senken hat man nun seit 30 Jahren immer wieder versucht es hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht weil der 08/15 Bürger davon wenig hat der Löwenanteil geht an die ober 10000, ist das so schwierig zu verstehen? Zudem steigt die Staatsverschuldung was wiederum zu Abbau führt den wiederum der 08/15 Bürger zu tragen hat

      • Rene Wetter sagt:

        @Steffen: Das mit den Steuern senken hat man nun seit 30 Jahren immer wieder versucht es hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht weil der 08/15 Bürger davon wenig hat der Löwenanteil geht an die ober 10000, ist das so schwierig zu verstehen? Zudem steigt die Staatsverschuldung was wiederum zu Abbau führt den wiederum der 08/15 Bürger zu tragen hat

        • Thomas Steffen sagt:

          Linke Polemik, Herr Wetter.

          • Rene Wetter sagt:

            @Steffen:Nein Ihre rechte Polemik; wie man Sieht haben Sie keine Argumente sondern nur Schlagworte.
            Unter Reagan startete man die Senkung der Steuern in der irrigen Annahme dass es mehr Wachstum geben werde was den Steuerausfall kompensieren würde, das Ganze basiert auf der sog. Lafferkurve. Am Ende der republikatischen Präsidentschaft von GWBS waren die USA hochverschuldet. Das Experiment ist gescheitert. In GB passierte das Gleiche. USA und GB sind hochverschuldet, die Arbeitslosigkeit ist trotz vieler Statistikmanipulationen hoch, der Mittelstand schrumpft.

        • R. Merten sagt:

          Falsch, Hr. Wetter. Die Staatsverschuldung ist hauptsächlich wegen der steigenden Sozialausgaben so hoch. Die Sozial- und Asylindustrie lebt vorzüglich! Mit dem immer grösser werdenden Steueraufkommen werden auch die sozial schwachen Bürger und auch die Sozialschmarotzer bedient. Nicht zu vergessen die Entwicklungshilfe von über 1000 Millionen pro Jahr! Der Sozialismus lässt grüssen!

          • Josef Marti sagt:

            Falsch Herr Merten, Die Staatsverschuldung ist wegen dem unnötigen sozialistischen Wettbewerbsschutz für die Landwirtschaft so hoch; wenn schon globalisierte freie Marktwirtschaft dann für alle ohne jeglichen kommunistischen Protektionismus.

          • R. Merten sagt:

            Hr. Marti- die Bauern produziern wenigstens etwas und liefern hervorragende Lebensmittel und machen erst noch den Landschaftsschutz- im Gegensatz zu den Sozialschmarotzern und kriminellen Asyltouristen, die dank unseren Linken in der wohligen und grosszügigen sozialen Hängematten liegen und den arbeitsamen Bürger auslachen!

          • Rene Wetter sagt:

            @Merten: Wollen Sie tatsächlich behaupten dass z.B. Spanien das vor der Krise einen Schuldenstand von 40% des BIPs hatte heute wegen den Sozialausgaben in den Schulden sei und nicht weil sie die unglückseligen Banken stütze?
            Dass z.B. die Tatsache dass ein Multi wie Apple der noch 1.9% Steuern bezahlt keinen Einfluss auf die Schuldenstände hat. Sie sollten mal nachdenken statt diesen „Sozialismus Schwachsinn“ rumzuposaunen

          • ast sagt:

            Thja Herr Merten, die Jugendarbeitslosigkeit hat gemäss der ILO 2012 weltweit ein Niveau von 12,6 Prozent erreicht – in den Industrieländern sogar 18 Prozent (also mehr inzwischen als in weniger entwickelten Ländern). Damit sind der Internationalen Arbeitsorganisation zufolge 73,4 Millionen junge Menschen arbeitslos, 3,5 Millionen mehr als vor der Krise im Jahr 2007. Ich erinnere daran das nicht steigende Sozialausgaben das auslösende Moment für die Subprime Krise in den USA waren, sondern jene übertriebene Spekulation den sich die 10% Reichsten im Übermass erlaubten und noch immer erlauben. Ebenso finden sich etwa 23 Billionen US$ in Steueroasen -die eigentlich versteuert gehörten. Nur ein Beispiel, die Firma Apple entzieht durch Finanztricks ungefähr 70% vor Steuern der Heimat -den USA. Die Sozialausgaben sind gegenüber den Ausgaben für die Bankenrettungen geradezu lächerlich.

      • Nadine Binsberger sagt:

        @Steffen 8:40: Wenn die Steuern gesenkt werden, dann hat der grösste und letzte Konsument kein Geld mehr und das aktuelle Wirtschaftssystem bricht gnadenlos zusammen (keine Bankenrettungen und keine Abwrackprämien etc. mehr möglich). Naja, warum nicht, wenn wir bis zu diesem Zeitpunkt alternative Wirtschaftsformen entwickelt und evaluiert haben werden, um sie gleich umzusetzen. Aber dann müssten wir uns jetzt daran machen.

        • Thomas Steffen sagt:

          …wie bitte ? 🙂 Wenn die Steuern erhöht werden, haben Sie dann als Konsument mehr Geld in der Tasche ? Den Trick müssen Sie mir bei Gelegenheit mal verraten…..

          • @Steffen 9:42: Der „grösste und letzte Konsument“ ist der Staat. Der „letzte“, weil er auch dann noch konsumiert, wenn alle anderen Konsumenten nicht mehr konsumieren. Der „grösste“, weil niemand noch mehr konsumieren kann, als der Staat. Er ist zurzeit der Backup-Konsument, der die alte Wirtschaftsform künstlich am Laufen hält. Wenn man den ausschaltet, dann wird der Kapitalismus vollends zusammenbrechen. Denn die nicht bezahlten Steuern würden die Leute nicht verkonsumieren (könnten sie nämlich jetzt schon, tun sie aber nicht). Diejenigen, die Geld haben, wissen gar nicht, was damit anzufangen. Sie wollen es nicht ausgeben sondern nur „investieren“. Aber wenn niemand konsumieren will, kann man auch nicht investieren.

        • R. Merten sagt:

          Bitte machen Sie sich erst kundig in volkswirtschaften Belangen, Frau Binsberger, bevor Sie einen solchen Unsinn schreiben!

          • @Merten 10:14: Bitte geben Sie mir einen Hinweis zu mindestens einem Unsinn (2000 Zeichen sind nicht wenig), damit ich mich entsprechend „besser“ informieren kann.

          • R. Merten sagt:

            @Binsberger- ich habe leider zu wenig Zeit, Ihnen Unterricht zu geben. Eine volkswirtschaftliche Ausbildung braucht aber lange Zeit. Kurse bieten aber der KV z.B. oder andere Ausbildungstätte.

          • @Merten 10:41: Sie weichen aus – und schreiben hier auch sonst nicht wenig. Geben Sie mir keinen Kurs sondern einen einzigen Hinweis, wo irgendein Unsinn in meinen Darlegungen liegt – damit ich mich dann selber weitergehend informieren kann.

          • Andreas H. sagt:

            @R.Merten: Bitte geben sie sachliche Kommentare ab, die zu einer anregenden Disskusion führen. Meiner Erfahrung nach ist eine Volkswirtschaftliche Ausbildung nicht von Vorteil um die aktuellen Probleme zu verstehen. Im Gegenteil, es ist fast schwieriger, da nur eine bestimmte Perspektive gelernt wird und nicht eine ganzheitliche Betrachtung. Finanztheorie und Ökonomie sind per definition keine Wissenschaften, sondern haben einen eher religiösen Charakter…

          • ast sagt:

            “ ich habe leider zu wenig Zeit, Ihnen Unterricht zu geben.“

            Zum Glück!

        • will williamson sagt:

          Was heisst denn da „dann müssten wir uns jetzt daran machen“? Sie sind doch schon eine Ewigkeit dran, Frau Binsberger. Wo bleiben die Resultate?

          • Nadine Binsberger sagt:

            @Williamson 11:16: Wenn ich Sie wäre, würde ich mir nicht gefallen lassen, von einer einzelnen Person oder einer verschworenen Clique eine alternative Wirtschaftsform übernehmen zu müssen. Sonst landen wir irgendwo, wo wir schon ein paar mal waren. Ich jedenfalls bin der Meinung, dass eine alternative Wirtschaftsform nicht nur von einer kleinen Gruppe entwickelt werden soll, sondern in einem breiten partizipativen Prozess. Wie denken Sie darüber?

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