Denn sie wussten, was sie tun – Teil 2

Der ehemalige zypriotische Präsident Tassos Papadopoulos hält die ersten Euro-Noten des Landes in der Hand, 1. Januar 2008. (Foto: AP/Petros Karadjias)

Über das aktuelle Versagen der Europäischen Kommission, der Eurogruppe und der EZB ist alles gesagt, was gesagt werden muss. Aber was die jüngste Vergangenheit anbelangt, so besteht noch viel Klärungsbedarf.

Zypern beantragte am 13. Februar 2007 den Beitritt zur Eurozone. Der zypriotische Finanzsektor war damals so aufgebläht wie heute, diente als Drehscheibe für russisches Geld und war miserabel reguliert. Die grosse Empörung in den europäischen Hauptstädten ist völlig unglaubwürdig. Die entscheidende Frage ist vielmehr: Warum hat man nicht bei den Beitrittsverhandlungen vor sechs Jahren auf eine Sanierung des Bankensystems gepocht?

Eine Antwort findet sich im Dokument der EU-Kommission vom 16. Mai 2007, das Zypern «Euroreife» attestierte. Dort wird der Finanzsektor nur mit einem Satz erwähnt, es scheint keinerlei Probleme zu geben. Ich zitiere die ganze Passage, damit man sieht, wie nebensächlich dieses Thema für die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage Zyperns war:

Die zypriotische Wirtschaft ist eng mit der EU verflochten. Vor allem bei Handel und ausländischen Direktinvestitionen sind Zuwächse zu verzeichnen, und das zypriotische Finanzsystem ist mit den Finanzsystemen der EU sowie anderer Länder durch Zweigstellen und Niederlassungen ausländischer Banken in Zypern eng verzahnt.

Noch eine zweite Passage lässt aufhorchen. Anschliessend an die oben zitierte Passage stellt die EU-Kommission fest, dass Zypern ein wachsendes Leistungsbilanzdefizit habe. Das Land hatte also ganz offensichtlich ein Wettbewerbsproblem, und es war zu erwarten, dass die Einführung des Euro dieses Problem verstärken würde. Die EU-Kommission ging mit keinem Wort darauf ein, sondern stellte nur lapidar fest:

Die erheblichen Überschüsse im Dienstleistungshandel können die sehr hohen Warenhandelsdefizite und die negativen Einkommensbilanzen seit jeher nicht ganz ausgleichen. Was die Finanzierung angeht, so konnte der Leistungsbilanzsaldo zu einem erheblichen Teil durch den Nettozustrom ausländischer Direktinvestitionen gedeckt werden.

Was sich hinter dem «Nettozustrom ausländischer Direktinvestitionen» verbarg, war schon damals offensichtlich: russisches Geld. Für die EU-Kommission stand dennoch fest:

Die Bewertung der Konvergenzkriterien führt die Kommission zu der Auffassung, dass Zypern einen hohen Grad an dauerhafter Konvergenz erreicht hat.

Da auch die EZB hatte in ihrem Bericht keinerlei Probleme mit dem Leistungsbilanzdefizit Zyperns, stimmten die übrigen Behörden dem Beitritt Zyperns zur Eurozone bald bei. Am 1. Januar 2008 wurde der Euro eingeführt.

Einmal mehr sieht man, wie fahrlässig die Verantwortlichen mit wirtschaftlichen Risiken umgegangen sind. Es war schon 1992 bei der Lancierung der Währungsunion so – «Denn sie wussten, was sie tun» -, es war beim Beitritt Griechenlands zur Eurozone 2001 so – «Griechenland erschwindelte Euro-Beitritt» – und nun wieder bei Zypern.

Und es wird so weiter gehen, wie bisher. Das zypriotische Problem wird bald wieder aus den Schlagzeilen verschwinden, was man als Bestätigung des bisherigen Kurses betrachten wird. Dabei gerät immer mehr aus dem Blick, dass sich die wirtschaftliche Situation der Eurozone immer mehr verschlechtert – was die Staatsschulden- und Bankenkrise weiter verschärfen wird. Vor allem Frankreich geht harten Zeiten entgegen. Hier die neusten Zahlen des PMI-Index, einem wichtigen Frühindikator (Quelle: Economist/Free Exchange):

72 Kommentare zu «Denn sie wussten, was sie tun – Teil 2»

  • *seufz* Es ist alles so trost- und hoffnungslos. Der im Artikel verlinkte Ökonom Heiner Flassbeck macht vollkommen plausible Aussagen und Vorschläge zur Situation Deutschlands und des Rests der Euro-Zone, und es ist so sicher wie die die Behauptung der Überlegenheit des Freien Marktes in der ökonomischen Lehre, dass nichts davon in den Ohren der Verantwortlichen landet. Was mich allenfalls noch interessieren würde, ist das bekannte Dummheit-oder-Bosheit-Rätsel: Glauben die Verantwortlichen (Merkel, Schäuble,…) tatsächlich an den Unsinn, den sie predigen, oder ist es eine bewusste Lüge, um den Mittelstand in ihren und den anderen Euro-Ländern zu Gunsten der reichen Eliten auszurauben.

    Vgl den PlusMinus-Hinweis aus einem Kommentar von ast zum letzten Blog-Artikel: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=cZdjuih6mis

  • Johnny Smith sagt:

    Anscheinend hat es mit meinem Kommentar zu tun…

    Nochmaliger Versuch:

    Das aktuelle Rettungspaket ist sicher hart (bei Überschuldung muss ja jemand den Verlust tragen), aber sicher weniger skandalös als der erste „Diebstahl-Versuch“.

    Diverse Regeln, welche ursprünglich hätten gebrochen werden sollen, werden nun doch noch eingehalten. Die europäischen Politiker sind zwar nicht kompetent und auch nicht glaubwürdig, aber immerhin (in geringem Grad) lernfähig…

  • ast sagt:

    Das zweite Rettungspaket für Zypern erscheint auf den ersten Blick besser als das Erste. Die zypriotische Zentralbank kann und muss nun aber neuerdings selbst Dekrete über eine “Besteuerung” der Guthaben bei Banken in jeder denkbaren Höhe erlassen. Mit diesem Trick haben sich die zypriotischen Parlamentarier selbst aus der Verantwortung gegenüber den Wählern entzogen. Da ist also schon wieder ein Prozess der Entdemokratisierung zu beobachten, einer welcher besagt dass Einlagen auch unter 100000 in Zypern in Zukunft keineswegs sicher sind.

    • Linus Huber sagt:

      Die Idee, demokratische Rechte zu unterlaufen, wird sich bald als Bumerang herausstellen. Dies staerkt anti-elitaere politische Kraefte. Die Bevoelkerung ist sensibilisiert und wird in den naechsten Wahlen reagieren. Die neu gegruendete Partei „AFD“ (Alternative fuer Deutschland) zeigt schon Wirkung auf das Verhalten von Merkel, welche sich dadurch staerker vor einer moeglichen Wahlschlappe im Herbst fuerchten muss. Hoffentlich erkennen die Deutschen die opportunistische Verhaltensweise der gegenwaertigen Fuehrung und waehlt trotzdem vermehrt eine anti-Elite / anti-Bruessel / anti-EU / anti-Euro Partei, wie die Italiener mit Grillo. Dann kommt endlich Bewegung in dieses korrupte Konstrukt.

      • ast sagt:

        dabei gäbe es eine relativ elegante Lösung für Europa, die nationale Rekonversation in Landeswährungen, ohne aber den Euro als kontinentales und transkontinentales Zahlungsmittel aufzugeben. Die Landeswährung, zum Beispiel die Deutsche Mark, würde dabei nur in Deutschland als Zahlungsmittel und Währung für Lohnauszahlungen gültig sein, dessen Kurs aber im Europäischen Geldmarkt frei handelbar. Dadurch hätten die nationalen Notenbanken wieder mehr Spielraum, die EZB könnte sich dann besser um den Kurs des Euro kümmern. Hier würde der Euro eine sinnvolle Aufgabe erhalten, die der US$ so nicht bieten kann. Der Euro als Wert-Träger für das mediane Handelsgewicht aller Europa Staaten macht hier wieder Sinn.

        • ast sagt:

          Noch eine Ergänzung zur nationalen Rekonversion des Euro in Landeswährung. Es gibt bereits jetzt in verschiedenen Gegenden lokale Währungen die nur dort gültig sind, die haben sich recht gut bewährt. Man könnte Deutschland auch noch unterteilen in einen DE-West-Euro und einen DE-Ost-Euro. Ich bin recht sicher das Lokalwährungen der ideale Ausweg für das Euro -Problem wäre, und darüber hinaus wäre es möglich Wirtschaftsregionen verschieden vom Markt bewerten zu lassen. Der oft besungene „freie Wettbewerb“ würde dann vielleicht wieder etwas mehr Sinn machen.

    • Johnny Smith sagt:

      Was ist mit dem Blog-System los? Seit gestern Nachmittag frisst es keinen meiner Kommentare mehr. Ob dieser hier mich eines Besseren belehrt?

  • Linus Huber sagt:

    Fuer Neulinge oekonomischer Theorien erklaert hier Murray Rothbard die wirtschaftlichen Zusammenhaenge einer Rezession (Austrian Theorie) in weniger als 4 Minuten, leider nur in English:

    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=QWgtmjVLMbM

  • T.Sutton sagt:

    Und in baldiger Zukunft werden EU Bürger zur Kasse gehen müssen für Kroatien. Das ist auch geschwiegen. Warum wurde dieses Land in die EU aufgenommen, obwohl korrupt und in einem Schuldenberg begraben ?

  • Linus Huber sagt:

    Trichets Worte im Januar 2008 als Zypern im EURO Raum aufgenommen wurde:

    „… Furthermore, for a small open economy such as Cyprus, the euro adoption provides protection against international financial turmoil, which often has a disproportionate effect on smaller economies.”

    • will williamson sagt:

      Der ist nun aber wirklich gut! Den sollten sie in möglichst grossen Lettern in jedem EU- und EZB- Büro an die Wand hängen!

  • Martin Holzherr sagt:

    Die Politiker, die das Euro-Projekt vorangetrieben haben wussten sehr gut, dass sie keinen optimalen Wärhungsraum schuffen – ja, dass die Ungleichgewichte zu Euro-Krisen führen mussten.
    Diese voraussehbaren Euro-Krisen sollten über Finanztransfers und Anpassungen der Wirtschaftsweise der unter Druck geratenden Länder aufgefangen werden und in der Krisenbewältigung zur erwünschten und in einem gemeinsamen Währungsraum notwendigen höheren politischen Integration führen.
    Viele Euro-Verteidiger argumentieren heute nicht anders. Und ähnlich schon wie die Euro-Erschaffer sehen sie kein Zurück mehr. Um den TA vom 23.3.2013 zu zitieren: „Andernfalls drohen dem Inselstaat (Zypern) der Bankrott, der Kollaps seines Bankensystems und der Verlust der Euromitgliedschaft – von jahrelanger Depression und Massenarbeitslosigkeit ganz zu schweigen.“ Zypern ist hier nur ein Platzhalter, man könnte auch Spanien, Italien, Griechenland oder Portugal einsetzen, denen bei Euroaustritt das gleiche Schicksal – jahrelange Depression und Massenarbeitslosigkeit – droht. Doch halt, halt: Spanien und Griechenland leben doch trotz weiter bestehender Euromitgliedschaft schon jetzt mit Depression und Massenarbeitslosigkeit. Das haben sich die Euro-Erfinder wohl nicht gedacht: Dass eine Euro-Krise so lange anhält und so tief geht. Die heutigen Euro-Verteidiger machen die Austerität für die Misere verantwortlich. Doch ohne weitere Eurointegration und mit dem No-Bailout-Gedanken im Gepäck ist Austerität für die Krisenländer ohne Alternative: Der Eurozone fehlen schlicht die politischen Institutionen (ausser der EZB) und der nötige politische Zusammenhalt um etwas anderes als Austeriät für die Krisenländer zu ermöglichen. Ein Euro-Krisenland sein bedeutet heute Verlust an Souveränität und keine Aussicht auf Hilfe von aussen. Tragisch wäre es wenn diese Marginalisierung der Krisenländer dauerhaft bliebe. Diese Gefahr besteht durchaus.

    • Martin Holzherr sagt:

      Dass die heutigen Krisenländer dauerhaft marginialisiert werden ist eine ernst zu nehmende Möglichkeit.
      In jedem Währungsraum mit grosser politischer Integration gibt es zentrale und periphere Gebiete – und das auf Jahre hinaus zementiert. Die Schweiz ist ein gutes Beispiel dafür. Ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum ist Zürich. Graubünden, die Ostschweiz und selbst Bern bleiben wirtschaftlich zurück und wer etwas werden will – wer studieren will oder beruflich weiterkommen will – geht nach Zürich. Finanztransfers ändern daran gar nichts – sie machen das Leben in Bern vielleicht etwas erträglicher sind aber noch lange kein Grund deswegen nach Bern zu ziehen – weder für eine Privatperson noch für eine Firma.
      Ähnlich könnten in Zukunft Spanien, Italien und Portugal in einer stärker politisch integrierten Eurozone am Rande bleiben. Junge Spanier und Italiener die etwas werden wollen und z.B. studiert haben werden nach Deutschland ziehen – ziehen müssen, weil in ihren Heimatländern auf absehbare Zeit die notwendige wirtschaftliche Entwicklung fehlt und alles Geld und aller Geist nach Norden will. Natürlich ist das auch ohne Eurozone tendenziell schon so. Nur mit dem Unterschied, dass sich Italiener, Spanier und Portugiesen bisher als Bürger ihrer Nation empfunden haben und diese Nation auch ihren eigenen Weg ging und auf Krisen beispielsweise mit Abwertungen reagierte und sich dann meist nach kurzer Zeit erholte. Doch mit höherer politischer Integration in einem gemeinsamen Währungsraum gelten überall die gleichen wirtschaftlichen Regeln und damit wird es fast automatisch Verlierer geben und auch das Bewusstsein, dass man in einer Verliererregion wohnt.
      Eigentlich nichts besonderes. Allerdings kommt es drauf an wer die Verlierer sind. Wenn Frankreich auch zu einem Verlierer wird wirds schwierig. Abschied von der Grande Nation und Deutsch Lernen als Pflicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Franzosen dazu bereit sind.

      • Linus Huber sagt:

        Die Zypernkrise, wie die EURO Krise, sind einzig ein Symptom einer weltweiten Krise. Es ist einzig eine Frage der Zeit, bis sich andere Krisenherde zurueckmelden.

        • Martin Holzherr sagt:

          Mit der weltweiten Krise meinen sie wohl die immer stärkere politische Steuerung der Wirtschaftsentwicklung, die sich eben nicht mit einer nachhaltigen Entwicklung zufrieden gibt, sondern mehr erreichen will. Ökonomische Macht bedeutet politische Macht. Das zeigt sich gut im Falle von China, das nur wegen seinem rasanten wirtschaftlichen Wachstum zu einer ernstzunehmenden Grossmacht heranwuchs. Die chinesischen Führer müssen die Wirtschaft Chinas voranbringen – dann bringen sie ganz China voran und mehren auch ihre eigene Macht. So denken sie wohl. So denken heute aber nicht nur die chinesichen Führer, sondern alle politischen Führer. Der Erfolg von Merkel, Hollande, Obama ist eng an den wirtschaftlichen Erfolg der Länder gebunden, die sie führen. Aus dieser Situation heraus ist es gut verständlich, dass die Politker und Notenbanker die ganze Klaviatur, die die Wirtschafts- und Finanzpolitik zu bieten hat, ausspielen wollen.
          Diese Grundhaltung öffnet letztlich allen denkbaren Manipulationsversuchen Tür und Tor und führt zu risikoreichem und kurzfristigen Handeln.

          Eine nachhaltigere Wirtschaftsentwicklung und -politk wäre wohl stärker dezentralisiert, mehr durch die einzelnene Wirtschaftsregionen und Wirtschaftsakteure bestimmt. Es müsste wieder gelten, dass derjenige der handelt auch verantwortlich ist für sein Handeln und es sollte weniger nach billigen Auswegen gesucht werden.

          • Linus Huber sagt:

            Die weltweite Krise besteht in den zu verarbeitenden Problemen, welche durch den Kreditboom der vergangenen Jahrzehnte aufgrund der ankerlosen und inflationaeren Geldpolitik kreiert wurde. Die Idee, dass das Kreditvolumen immer weiter massiv ueber dem Wirtschaftswachstum ausgedehnt werden kann, wird sich als falsch erweisen. Alles ist eine Frage des Masses ansonsten das Prinzip der Nachhaltigkeit verletzt wird.

          • Martin Holzherr sagt:

            @Linus Huber 23. März 2013 21:39

            Zum von ihnen festgestellten (Zitat)„Kreditboom der vergangenen Jahrzehnte“ wäre wohl folgendes Buch passend:
            Die Weltvernichtungsmaschine – Vom Kreditboom zur Wirtschaftskrise von Stefan Frank. Mit Erscheinungsdatum 2009 allerdings nicht mehr ganz taufrisch, wenn auch nicht unbedingt veraltet.

          • Linus Huber sagt:

            @ Martin

            Der Kurzbeschrieb des Inhaltes dieses Buches scheint in die korrekte Richtung zu weisen.

  • Georg Stamm sagt:

    Die EU und die OECD hatten zuviel zu tun mit dem Herumhacken auf der Schweiz. Da reichte es nicht mehr, im eigenen Haus für Ordnung zu sorgen. So läuft das in Brüssel. Man sieht lieber „den Splitter im Auge des anderen als den Balken im eigenen“. Das war ja vor 2000 Jahren schon so.

  • Linus Huber sagt:

    Das Grundproblem der heutigen Krise liegt im Vermeiden von Schmerzen ueber Jahrzehnte unter Anwendung der Droge des billigen Geldes.

  • Nicolas Pidoula sagt:

    Die Sache ist klar. Es geht um die Unterwerfung aller konkursiten Staaten. Man lädt sie ein, Teil der EU zu werden. Aus purer Gier oder Verzweiflung treten sie bei, in der Hoffnung, Gelder zu bekommen. Die bekommen sie auch. Aber dann kommt die Troika und unterwirft die Regierung, die sich aus schlechten Gewissen und internationalen Bedingungen unterwirft. Umgekehrt werden die Bürger der Geberländer in Furcht und Schrecken versetzt mit der Prognose, dass sie ihr Geld verlieren werden, dass Krieg sein wird, die Wirtschaft bachab geht, wenn die Schulden nicht vergemeinschaftet werden. Es ist ein fieses und hinterhältiges Vorgehen.

    • Linus Huber sagt:

      Und jetzt stehen diese Voelker vor der Wahl: Freiheit oder Versklavung. Ich wuesste, wie ich mich entscheiden wuerde, selbst wenn es fuer eine Weile schwierig sein duerfte, aber besser ein Ende mit Schrecken als einen Schrecken ohne Ende.

  • Ernst-Eugen Meyenberger-vonReding sagt:

    Der übliche brachialsozialistische Unsinn, verziert mit belanglosen Diagrammen und Beliebigkeitszitaten. Fakt ist, dass die zypriotischen Banken durch den wirtschaftlichen Ruin Griechenlands mit in den Abgrund gerissen wurden. Und das Griechenland-Desaster ist ausschliesslich auf das Versagen der linken Politik und der Selbstbedienungsmentalität der griechischen Sozialdemokratie und ihren Helfserherlfern zurückzuführen. Ein unsinnig aufgeblähter Staatsapparat, korrupt und ineffizient wie nirgendwo sonst, überrissene Arbeitsschutzgesetze, überbordende Staatsgehälter und nichtfinanzierbare Rentenversprechen generierte bei allen Wahlen genügend Linksstimmen all jener, die parasitär am Staat saugen wollten, ohne selber etwas zu leisten. Und heute, wo die Griechen nicht einmal mehr die Zinsen für ihre Verschuldung zahlen können, geschweiige denn jemals die Schulden selber zurückzahlen, zeigen alle auf die bösen Buben in Zypern, die Banken, die an allem Elend Schuld sein sollen. Die schuldigen Politiker aber und ihre Helfershelfer schufen sich rechtzeitig juristische Immunintät für ihre verantwortungslose Schuldenpolitik und ihren jahrzehntelangen Stimmenkauf. Statt Eigenleistung und eine eigene produktive Wirtschaft zu fördern, wurden Strukturen geschaffen, die alle Firmen ins Ausland trieben und die Binnenwirtschaft ausschliesslich von Staatsaufträgen lebte, die sich der Staat nicht leisten konnte und die er durch immer neue Verschuldung finanzierte. Letzets Jahr wurde die Rechnung präsentiert, und keiner will und kann zahlen. Flugs wird der Ausdruck „Steuersünder“ kreiert und als Projektionsfläche für die Wut der Bürger hingestellt, und damit verscuchen die eigentlich Schuldigen der sozialistischen Staatsmafia und Günstlingswirtschaft ihre eigenen Haut zu retten. Das ist wie der Feuerwehrmann, der selber die Häuser anzündet und noch ein paar zusätzliche Petarden zündet, und dann „Feurio“ schreit. Und Deutschland zahlt und zahlt, das ist dann „solidarisch“.

  • Mike Sommer sagt:

    Das EU-Projekt passt in die Zeit, als auch die Unternehmen Grössenwahnvorstellungen hatten und dann eines besseren belehrt wurden. Nur hat bei den fehlgeleiteten Firmen der Markt die Bereinigung vollzogen, während in der Politik kein Markt existiert. Grobfahrlässig und unverzeihlich finde ich, dass niemand ein ‚Worst-Case‘ bedacht hat. Andererseits, wie soll das auch gehen, bei einem derart komplexen Projekt, welches das Denkvermögen sämtlicher Politiker massiv überfordert. Was sie eint, ist, dass sie mit dem Kopf nicken können, hohe Gehälter einstreichen, aber dann bei Problemen schnell an ihre Grenzen stossen und die Verantwortung auf andere abschieben. Die brüsseler Politik ist längst komplett überfordert mit dem Problem. Ohne kriminelles – was natürlich vertuscht wird – Eingreifen der EZB wäre die EU- und Euro-Krise längst komplett aus dem Ruder gelaufen. Die Politiker haben sich hier in etwas verrannt, was nicht mehr zu kontrollieren ist. Naiver Weise längst vergessen geglaubte Ressentiments unter den Ländern brechen wieder hervor und wirken wie Brandbeschleuniger in dieser explosiven Stimmung. Die Schweizer Bürger (im Gegensatz zum Willen der Politik) tat gut daran, skeptisch zu sein – sie wäre mit Sicherheit die grösste Verliererin gewesen. Die EU ist nicht mal mehr eine Demokratie, geschweige denn eine direkte Demokratie.

  • Ernst Strickler sagt:

    Das sollte man auch in einem grösseren Zusammenhang sehen.

    Man will die Länder vereinen. Gerade im Fall Griechenland hat ja jeder Primarschüler gesehen, dass da „tollpatschige Zahlen“ verwendet wurden. Sonst wären die +CO heute noch nicht in der EU und es wäre eben ein Flickenteppich.

    Das gleiche ist doch der Schweiz auch passieret vor 1848. Wallis und Tessin waren das Armenhaus der Schweiz. Woher kommt eigentlich die Mutter Helvetia auf unseren ½, 1 und 2 Frankenstücke? Gemeinsame Identitätsfigur, wie unser Willhelm Tell. Das war ein Programm um eine CH-Einheit zu schaffen.

    Vermutlich hat es anodazumal gleich getönt in der Schweiz wie jetzt im EU-Raum. Bern anstelle Brüssel, CHF Anstelle Bazen, Gulden, Kreuzer +Co. Und bei der Einführung des Finanzausgleichs… Man muss sich eine solche zur jetzigen Zeit einmal vorstellen, oder lieber doch nicht!!! Funktionieren tut es ja jetzt bestens, aber auch das war eine Zangengeburt!!!

    In einigen Jahren macht die EU nur noch 5% der Weltbevölkerung aus, mit den USA keine 10%. Das ist der Angelpunkt!!! Eine „EU-Helvetia“, für die Strasse muss her, ein EU-Finanzausgleich, die vereinigten Staaten von EU werden irgendwann unumgänglich werden. Konstruktionsfehler müssen, wie in der CH ausgemerzt werden, ein permanenter und nicht einmaliger Prozess. Für uns Schweizer besonders nervig, da wir das alles kennen. Auch die EU muss historisch wachsen….

  • Alejandro Galan sagt:

    Ich habe immer mehr das Gefühl – es gibt genug Anzeichen – dass was Fr. Merkel und Hr. Draghi machen, ist nichts anderes als ein Test , um ohne viele Folgen studieren zu können, was würde geschehen wenn ein EU Land die EU oder der Euro verlassen würde. Zypern ist klein, die Schulden im Vergleich sind sehr tief und die EU kann sich erlauben einen kleinen Beben. Mit Italien, oder Spanien, Griechenland oder Irland wäre ein Erdbeben mit nicht voraussehenden zerstörerischen Folgen

    • ast sagt:

      Der Test der seit einiger Zeit läuft heisst „freier Wettbewerb“ und den kann so wie der funktioniert niemand mehr gewinnen, und auch niemand mehr glücklich machen, mit Ausnahme einer sehr kleinen Elite. Dieser winken innert weniger Jahre zweistellige Zuwachsraten, der Rest schaut in die Röhre. Was früher zum Zusammenbruch ganzer Wirtschaftszweige in Europa führte, wird munter weiter getrieben, es gibt keine Regulierung zwischen den Wirtschaftszweigen, so dass in wenigen Jahrzehnten die Realwirtschaft zur Unrentabilität neigt und das virtuelle Zockergewerbe Dagobert Ducks in Serie generiert. Dagobert Duck war allerdings noch der Ansicht „ohne Fleiss kein Preis“ -das war Gestern -und warum? Weil das mit dem Wettbewerb inzwischen reine Propaganda ist. Was zählt ist die Masse des bereits vorhandenen Kapitals, da braucht es weder eine eigene Fabrik noch sonst irgend was, nur eine Bank mit Anschluss an den Hochfrequenz-Handel.

      • Linus Huber sagt:

        Laengerfristig betrachtet wird dieses Modell, welches Sie hier beschreiben, auch den Eliten den Kopf und Kragen kosten sofern die demokratischen Funktionen nicht gaenzlich ausser Kraft gesetzt werden koennen. Deswegen ist es unabdingbar, die Entwicklung der demokratischen Volksrechte zu beobachten. Die EU wie die USA versuchen diese Rechte schrittweise zu untergraben, scheinen jedoch langsam auf einen aufkommenden Widerstand der Bevoelkerung zu stossen (z.B. Ron Paul, Grillo). Wie ich immer wieder feststellen muss, wird der eigentliche Ursprung der Krise (zumindest von der breiten Bevoelkerung) nicht erkannt, sondern man behandelt einzig die Symptome eines systemweiten vernachlaessigten Nachhaltigkeitsproblems, dessen Ursprung in der ankerlosen inflationaeren Geldpolitik liegt.

        • ast sagt:

          Herr Huber, wenn die Menschen diesen relativ einfach zu verstehenden Betrug nicht verstehen, dann bin ich schon etwas ratlos. Dabei gibt es hervorragendes Beweis-Material, bereits im Fernsehen erklärt, wie hier bei „PlusMinus“:
          http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=cZdjuih6mis

          scheint aber nichts zu nutzen… so kommt es dass jene die tatsächlich die Verantwortung und den Schaden tragen müssten, noch Milliarden für die Krise erhalten. Ich sagte bereits, inzwischen ist die Finanzkrise das grösste Geschäft des Jahrhunderts für die Eliten -und die sind deshalb überhaupt nicht daran interessiert das sich etwas bessert.

          • Linus Huber sagt:

            Auch dieser Film zeigt ein zwar wichtiges Symptom des Problems auf, geht jedoch nicht zum Kern des Problems. Die jahrzehntelange Politik des ankerlosen und inflationaeren Geldes ist das Kernproblem, welche diese Entwicklung der vernachlaessigten Nachhaltigkeit erst ermoeglichte.

  • Pascal Sandoz sagt:

    Warum: wegen der Südländischen Mentalität (Nähe zu Griechenland) Darum sollen Sie jetzt den angerichteten Schaden auch selbst ausbaden. Und die Zyprioten soll gefälligst sauer auf ihrer unfähige Regierung sein, statt Frau Merkel mit Hitlerschnauz zu zeigen. So geht man nicht mit jemandem um, der dem Land eigentlich helfen will.

  • f.a. blume sagt:

    da waren auch viele EU-banken mit von der partie
    und hofften auf satte gewinne
    und wussten, wenn es darauf ankommt hat man einen schwarz-geld-peter
    .
    die EU und co, sollten die zypriotischen banken fallen lassen
    und mit den 10 milliarden die kleinsparer bis zu 100’000 absichern

  • Peter Isler sagt:

    Die Eu war so versessen darauf sich auszudehnen, dass sie alle Vorsichtsmassnahmen ausser Acht liess. Die Quittung musste ja kommen und jetzt ist das Gejammer gross. Das Gleiche wird geschehen wenn sie Rumänien oder Bulgarien aufnehmen. Die Grösse der Eu ist nicht so sehr Massgebend wie die Qualität der Mitgliedstaaten und darauf sollte mehr geachtet werden.

    • Patrick Tanner sagt:

      Her Isler, die beiden Staaten Rumänien und Bulgarien wurden schon aufgenommen und sind EU-Mitglied? Oder meinen sie einen Euro-Beitritt dieser Staaten? Dieser ist schon aufgegleist und sollte gemäss den Eurokraten in 2 Jahren stattfinden. Bis dann hat die Schweiz schon die volle PFZ ohne Kontingente mit diesen kurz vor dem Staatsbankrott stehenden Staaten und es wird zu einer Massenzuwanderung von dort kommen, falls wir nicht vorher die PFZ künden oder die Zuwanderung begrenzen werden. On verra!

      • Peter Isler sagt:

        Herr Tanner Sie haben, die sind in der EU aber noch nicht in der Währungsunion. Wenn ich mir so die Liste der Mitgliedsländer ansehe, steht der Eu noch einiges bevor, falls sie alle in die Währungsunion eingliedern wollen. Es ist doch völlig klar das diese so unterschiedlichen Mitglieder nicht über eine Finanzleiste gezogen werden können. Wie lange die deutsche Bevölkerung dies akzeptiert ist eine offene Frage. Die möchten sich ja nicht dauernd für die Schuldenstaaten melken lassen. Apropo Schulden, auch Deutschland kommt so nicht aus der Schuldenmisere heraus. Ich hoffe also schwer, dass die Schweiz sich da raus hält, obwohl wir gezwungenermassen oft etwas übernehmen müssen was uns nicht ganz passt. Ich würde mich nicht gerne von diesem Brüsselmoloch mit seiner immensen Bürokratie oder Fr.Merkel herum kommandieren lasen.

  • will williamson sagt:

    Wenn man eine Union gründet oder einer Union beitritt, sind grundsätzlich gewisse Kompetenzen an diese abzugeben. Sonst braucht man keine Union. Die Institutionen der Union ihrerseits haben dann die Pflicht, diese Kompetenzen wahrzunehmen und das Gebaren der Mitglieder zu überwachen. Im Zusammenhang ist mehr oder weniger naturgegeben, dass die Zentrale versucht, ihre Macht auszuweiten. Dazu gehört bei der EU eben auch die Vergrösserung des geographischen Machtgebiets. Das könnte erklären, wieso Brüssel bei der Aufnahme von GR, Zypern u.a. nicht so genau hingeschaut hat. Evtl. auch mit dem Hintergedanken, dass man das dann schon hinbiegen werde. Am leichtesten geht das via Verschuldung. Wer bis über beide Ohren verschuldet ist, ist Schuldsklave der Gläubiger. Diese erklären dem Schuldner, was zu tun ist, um die Situation zu bereinigen oder eben Konkurs anzumelden. Das ist genau das, was vorher in GR gelaufen ist und jetzt in Zypern läuft. Ich frage mich daher schon seit längerer Zeit, ob der Schlamassel nicht vorsätzlich herbeigeführt wurde. Dies insbesondere nachdem Schäuble in der New York Times im November 2011 erklärt hat, man könne die Union nur durch Krisen voranbringen. Auch Juncker hat hinterher in dieses Horn geblasen. Wenn die Krise durch Unfähigkeit (EU = Eure Unfähigkeit) entstanden ist, ist das ganz übel, wenn aber Absicht dahinter steckt, ist es noch viel übler.

    • Linus Huber sagt:

      Wir brauchen ein neues Volksgericht gegen diese Leute und die Entscheide muessen nicht dem formellen Recht unterliegen, da diese Leute den Geiste der Rechtsstaatlichkeit ebenfalls dauernd verletzen.

      • K.A. Barett sagt:

        Volksgericht? Volksgerichtshof? Der Terminus „Volk“ wurde in den letzten 150 Jahren von allen Diktakturen dieser Welt missbraucht.

        • Linus Huber sagt:

          War einzig ein „Geistesblitz“ ohne jegliche Unterlegung durch tieferer Reflektion. Missbrauch von Macht und Noetigung sind heute allerdings schon sehr weit verbreitet.

    • ast sagt:

      warum nicht genau hingeschaut Herr williamson? Weil der damals dafür zuständige Herr Junker aus Luxemburg kommt. Das Geschäftsmodell Luxemburgs wurde versucht von den Zyprioten zu adaptieren. Da hätte der Herr Junker auch Gefahren bei seiner eigenen Nationalität erkennen müssen.

  • Ella Lurino sagt:

    Hier ist die Antwort auf Ihre Frage („Warum hat man nicht bei den Beitrittsverhandlungen vor sechs Jahren auf eine Sanierung des Bankensystems gepocht?“)

    1. Weil diejenigen, die vom Anschluss Zyperns an EU und Euro profitierten, nicht die sind, die dafür bezahlen müssen
    2. Weil die, die den Bericht verfasst und die, die ihm zugestimmt haben, nicht die sind, die dafür bezahlen müssen

  • Patrick Tanner sagt:

    Der EU-Irrsinn geht weiter. 2014 wird Kroatien der EU beitreten. Seit 2008 befindet sich Kroatien in der Rezession. Seither sank das BIP um 11% (2012 um 2,2%). Das kroatische Handelsbilanzdefizit liegt bei sehr hohen 15% und das Haushaltsdefizit 2012 bei knapp 5% (2011 5,8%). Die Staatsverschuldung nimmt rapide zu (2012 54%) und Ökonomen rechnen für 2014 mit einer Verschuldung von über 60% (also über den Maastricht-Kriterien) und dies obwohl die Mehrwertsteuer auf sagenhaft hohe 25% angehoben wurde. Auch die Arbeitslosigkeit ist massiv auf aktuell knapp 20% angestiegen. Die EU nimmt also den nächsten maroden Staat auf und wird dadurch das Schlamassel noch verschlimmern.
    Wichtig für die Schweiz ist, dass wir unter keinen Umständen mit diesem neuen, maroden EU-Staat die Personenfreizügigkeit einführen. Vielmehr sollte die EU-Integration der CH über die Bilateralen 1 und 2 gestoppt werden und dies so rasch wie möglich, andernfalls die CH auch in den EU-Abwärtsstrudel gezogen wird. Es ist zu hoffen, dass bei einer Verweigerung der PFZ mit Kroatien durch den CH-Stimmbürger die gesamte PFZ mit der EU gekündigt wird. Von unseren EU-philen Politikern inkl. Bundesrat und der Verwaltung ist nichts zu erwarten, weshalb das CH-Stimmvolk den Irrsinn beenden oder 2015 oder 2016 die ECOPOP-Initiative annehmen muss.

  • Martin Holzherr sagt:

    Im Nachhinein wird es für alle klar sein, dass der Euro von Anfang an ein politisches Projekt war: Man wollte indirekt die politische Integration erhöhen indem man fast alle Länder, die wollten, in die Eurozone aufnahm oder ihnen das mindestens für die Zukunft in Aussicht stellte.
    Im Nachhinein wird man sich nicht nur über diese Zielsetzung der EU- und Europolitiker wundern, sondern auch über den Optimismus der Länder, die unbedingt Teil der Eurozone werden wollten. Interessant, dass Länder die bewusst ausserhalb der Eurozone blieben wie Grossbritannien, Dänemark und Schweden zu den wirtschaftlich eher starken Ländern zählen. Sie haben wohl befürchtet, die „Verwässerung“ durch die gemeinsame Währung werde auf Kosten der wirtschaftlich starken Länder gehen. Umgekehrt wollten die wirtschaftlich schwachen Ländern unter allen Umständen dazugehören. Und wer steht jetzt mit dem Euro besser da: Es sind – mindestens jetzt noch – die Nordländer, welche sonst unter einer harten Währung leiden würden. Für die wirtschaftlich schwachen Länder, die Krisenländer besteht hingegen die Gefahr, dass sie nicht nur jetzt unter hoher Arbeitslosigkeit leiden, sondern dass sie langfristig sogar marginalisiert werden. Ähnlich wie das Süditalien ergangen ist, nachdem die Lire für ganz Italien eingeführt wurde.

    • Thomas ernst sagt:

      @ Martin

      Ws waren keineswegs die Länder = Bevölkerung, die in die EU und den Euro wollten, sondern bloss deren Regierungen. Das Volk hat man in aller Regelmgar nie berfragt.

      • K.A. Barett sagt:

        So ist es! Ein schwerwiegender Konstruktionsfehler der EU ist deren schwacher demokratische Approach. Die Idee eines auf lange Sicht anzustrebenden Bundesstaates Europa war ja nach den Schrecken der beiden Weltkriege eine an sich logische Sache. Winston S.. Chruchill hat in seiner berühmten Rede, ich glaube 1947, an der Uni Zürich einem „Bundesstaat Europa“ das Wort geredet. De Gaulle kreierte des Modell „Das Europa der Vaterländer, vom Atlantik bis zum Ural“. Wahrscheinlich wäre es klug gewesen, mit dem „Modell De Gaule“ zu beginnen und dann zu versuchen, dieses, auf (sehr) lange Sicht, zum „Modell Churchill“ zu entwickeln.

        • Thomas ernst sagt:

          Ja. Das denke ich auch. Aber die Politiker haben weder die Geduld, noch mögen sie die Macht mit dem Volk teilen. Die meisten wollen als herausragend in die Geschichte eingehen, und verrennen sich dann in Prestigeprojekten wie dem Euro.

  • Peter Richter sagt:

    Denn sie wussten, was sie, tun?

    Wie konnte die Schweiz unter Druck gesetzt werden, wenn in der EU viel tiefere Standards gelten?
    Wirklich unterirdische schwache Verhandlungsleistung unserer Verantwortlichen gegenüber den EU-Funktionären!

    • Linus Huber sagt:

      Das Problem liegt im Machtpotential, welches sich auf die Verhandlungspartner uebertraegt. In solch einer Situation, sollte man sich viel staerker zieren und eigentlich mit negativer Einstellung an jede Verhandlung gehen, um dem Verhandlungspartner zu vermitteln, dass man nur widerwillig mit ihm verhandelt.

  • ast sagt:

    Herr Straumann, „russisches Geld“ fliesst nicht nur nach Zypern, die Bundesregierung hat zudem erst vor Kurzem berichtet, sie habe keine Hinweise auf unlautere Aktivitäten gefunden. Das russische Bankensystem erlaubt nicht überall elektronischen Zahlungsverkehr, deshalb kommt es in Zypern oftmals zu Szenen mit Russen die ihr Geld gleich im Aktenkoffer nach Zypern verbringen. Ich glaube auch nicht dass die Russen das Problem sind, vielmehr sind sie neben dem Tourismus und im Tourismus eine legitime Einnahmequelle. Da wird nun mit dem Hammer dieses Geschäft zerstört, anstelle es besser zu regulieren.

  • Kurt Böni sagt:

    Der Artikel ist etwas populistisch und bedient die übliche Anti-EU Stimmunsmachhe. Man sollte immer beachten, dass die EU eben kein Bundesstaat, sondern ein Staatenbund ist. Das Einstimmigkeitsprinzip hat Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung. Zypern ist beispielsweise auf Druck Griechenlands in die Eurozone aufgenommen worden, die sonst mit einem Veto gegen die osteuropäischen Staaten drohten. Griechenland und Italien (die eigentlich die Konvergenzkriterien verfehlten) sind ihrerseits wiederum auf Druck Frankreichs aufgenommen worden, das sich dadurch eine strukturelle Mehrheit der Südstaaten in der Eurozone sichern wollte. Natürlich stehen diese Dinge nicht in den Berichten der EU-Kommission, welche eine sehr diplomatische Sprache verwendet und Konflikten mit den Mitgliedstaaten möglichst aus dem Weg gehen will.

    Aber wer sagt denn eigentlich dass Zypern ohne Euro heute besser da stehen würde. Schauen Sie mal nach Ungarn oder Argentinien. Haben die den Euro?

  • Diego Braun sagt:

    Könnte es sein, dass die EU-Geberländer einfach unbedacht aus politischem Kalkül möglichst viel Länder Europas in der EU wollen, darauf spekulierend, dass diese unter EU-Einfluss nicht oder nicht mehr nach „Osten“ schauen? Wenn man schon von „Euroreife“ spricht, berechtigt die Frage, wer in der heutigen EU hat überhaupt „EU-Reife“? Und dieses marode Gebäude wartet doch tatsächlich, und mit was für Mitteln, dass die Schweiz als mögliches Mitglied es saniert. Dabei müsste man sagen; ausser dem Fundament (De Gaule – Adenauer) ist kaum noch etwas daran zu sanieren.

  • Karl Keiner sagt:

    Ganz einfach, Grössenwahnsinnige Eurokraten, Unfähigkeit wäre schön ist aber unwahrscheinlich, die wissen genau was sie tun, ausserdem ist die Krise praktisch um Zentralismus und Totalitarismus voranzutreiben.

    • G. Nardone sagt:

      @Karl Keiner: Die Euro-Krise wurde gerade wegen fehlender Koordinierung bzw. Zentralisierung der Lohnstückkosten & ihrer Entwicklung verursacht. Und heute arbeitet man an dieser Koordinierung kaum oder zumindest nur zaghaft. Ausserdem macht es Sinn bzw. ist effizienter, wenn gewisse Bereiche zentralisiert sind, aber nicht alle, wohlgemerkt. Der Streit zwischen den Gegensätzen Zentralisierung – Dezentralisierung bringt Nichts. Man braucht beides am richtigen Ort, zur richtigen Zeit & in der richtigen Dosierung. Strassenverkehr, Wasserversorgung, Stromnetz, Rechts-Staatlichkeit & Währung innerhalb eines Landes z.B. sind auch zentralisiert, doch kein „Liberaler“ stört sich daran!

  • K.A. Barett sagt:

    Fakten sind Fakten und können deshalb gar nicht tendenziös sein. Die Interpretation der Fakten ist aber sehr wohl tendenziös. Interpretationen bestehen zu neunzig Prozent aus persönlichen Meinungen.Auffallend ist, dass die Diagnose bei der „Europäischen Krankheit“ von ganzen Armeen von „Ärzten“ immer wieder in Frage gestellt, wodurch eine wirksame Therapie verhindert wird. Diese „Diagnposen“ sind praktisch ausnahmslos tendenziös. Das Schlimme im Kontext mit der meiner Meinung nach wirklich äusserst gefährlichen EURO-Krise ist, das es sich um etwas viel Tiefers handelt, nämlich um eine veritable Krise des (theoretisch) bestechenden Gedankens eines „Bundesstaates Europa“. Die Crux dabei ist, dass sich, bei Licht gesehen, gar nicht um das viel zitierte „Friedensprojekt Europa“ geht, sondern um dessen Utopie. Belustigend ist, dass die USA, der mächtigste und noch immer erfolgreichste Hegemon auf dieser Welt, genau von jenen Leuten als Dämon bezeichnet werden, die, wenn es um die politische und wirtschaftliche Einigung Europas geht, genau diesen „Leibhaftigen“ als Beispiel einer gelungen Umsetzung des bundesstaatlichen Gedankens in einem grösstmöglichen Massstab heranziehen. Müssig zu sagen, dass minimale Kenntnisse der Geschichte jeden und jede der/die es wirklich wissen will, vor falschen Hoffnungen schützt. Der Weg zum Ziel eines in der „Wolle gefärbten“, trotz seiner Heterogenität, einigen und in allen wichtigen Bereichen auch tatsächlich funktionierenden Bundesstaates „Europa“, ist noch sehr lange und sehr steinig. Die IIdealisten vergessen, dass zu ungleiche Entwicklungsstufen der Regionen eines Grossgebildes, das aus teilweise seit Jahrhunderten bestehenden Nationalstaaten in grosser Eile zusammengeschustert wurde, Zündstoff in nicht kontrollierbaren Mengen produzieren. Vergessen wird auch, dass ein bundesstaat „Europa“ eigentlich eine Grossmacht ist, (wäre). Das bedeutet zum Beispiel auch, konrete Übernahme militärischer Verantwortung frei von jeder Heuchelei.

    • Lavaletta sagt:

      Sorry, aber eine unvollständige (selektive) Aufzählung von Fakten kann sehr wohl als tendenziös und willkürlich qualifiziert werden.

    • Anh Toan sagt:

      K.A. Bartlett: Interpretation von Fakten ist erkennbar Meinung. Fakten wegglassen, gewisse, in die eigene Meinung passende Fakten selektiv auswählen, andere Fakten, die nicht so gut passen, weglassen, ist tendenziös.

      Und hiermit verkünde ich meinen Rücktritt hier!

      (ich bereite nämlich ein Comeback vor….)

  • Hans Meier sagt:

    Ja und warum hat man die Griechen mit „Bschiss“ in die EU aufgenommen und warum will man die EU konstant mit Finanz Schwachen Staaten aufblähen. Die EU hat sich die Probleme selber eingebrockt und darum, wir brauchen Brüssen nicht!

    • Linus Huber sagt:

      Im Falle Griechenland war unser lieber Herr Draghi als damaliger Chef von Goldmann-Sachs Europa sehr behilflich die Buecher der Regierung zu faelschen. Es sind die Entscheidungstraeger, welche weder die moralische noch die menschliche Groesse besitzen, solche Funktionen sinnvoll auszufuellen, welche in Frage gestellt werden muessen. Die demokratische Revolution scheint langsam Tritt zu fassen mit Grillo in Italien, Abzockerinitiative-Erfolg, neuer Anti-EU Partei in Deutschland etc. Ich persoenlich begruesse jede Veraenderung, welche das korrupte System schwaecht und scheue auch nicht vor den Konsequenzen zurueck, da Freiheit natuerlich auch Selbstverantwortung mit sich bringt. Der naechste Abschwung der Boersen wird von massiven gesellschaftlichen Veraenderungen begleitet werden.

      • Rolf Zach sagt:

        Die verantwortlichen Politiker in Deutschland und Frankreich wussten schon, was sie für einen dubiosen Finanzplatz in die EURO-Zone aufnahmen. Aber zum damaligen Zeitpunkt, war es wichtig, Zypern zu stärken. Wir vergessen immer, Zypern ist ein zweigeteilten Land. Es ist ständig in Gefahr, dass die Türkei Nordzypern annektiert und die Insel definitiv zweigeteilt wird.
        So konnte man vielleicht hoffen, dass die Türkei auf die Einnahme Nord-Zyperns verzichtet und vielleicht sogar einige Gebiete abgibt, die die Zypern-Türken überproportional begünstigen. Ziel der europäischen Politiker ist es den Griechenland/Türkei Konflikt zu lösen und im geteilten Zypern die Verhältnisse so zu ändern, dass alle Volksgruppen an besseren Verhältnissen partizipieren könne. Ein angenehmer Effekt dieser Politik ist, dass man einen EU-Beitritt der Türkei langfristig aufschieben konnte. Ein weiteres verstecktes Ziel war die Schaffung eines EURO-Finanzplatzes, der die russischen Schwarzgelder aufnahm, damit konnte man verhindern, dass diese alle in US$ angelegt wurden. Leider konnte vieles von diesen Absichten langfristig nicht gehalten werden. Die griechisch-zypriotischen Politiker sind ausser dem verstorbenen Erzbischof Makarios nicht für ihre Klugheit bekannt. Ihr Volk zu belügen, ist ihre Spezialität und die realen Verhältnisse nicht zur Kenntnis zu nehmen ihre Gewohnheit. Wer die griechische Geschichte der letzten 100 Jahre liest, kann selten soviel Dummheit und Verblendung feststellen. Ich schreibe hier als Bewunderer der griechischen Kultur.

  • Anh Toan sagt:

    Also die Europapolitiker wussten, was sie tun

    – warum haben Sie es getan?

    Eigener Vorteil, Dummheit oder vielleicht, ein oder mehrere im Beitrag nicht erwähnte Argumente?

    Ich meine, es könnte doch sein, rein hypothetisch, dass nicht alle Politiker dumm oder bös oder beides sind, und es Argumente gab, oder kann dies von vornherein ausgeschlossen werden?

    èbrigens: Auch die Zyprotischen Politiker wussten was sie tun, sie haben ein Aufnahmegesuch gestellt, nicht die Europapolitiker haben ihnen die Einführung des Euro nahegelegt, oder sie sogar dazu gezwungen.

    • Anh Toan sagt:

      Ich kann diesen Aussagen in der Tendenz zustimmen, wie Johnny Smith, jedoch kann ich der Tendenz dieser Aussagen nicht zustimmen!

      • Johnny Smith sagt:

        Sie stimmen also tendenziell zu, dass die Aussagen stimmen (also Fakten sind), finden aber leider diese Aussagen tendenziös? Dann halten Sie also die Fakten für tendenziös?

        Tendenziös: „von einer weltanschaulichen, politischen Tendenz beeinflusst und daher nicht objektiv, abwertend“

        • Anh Toan sagt:

          Hat mein Kind eine 1 in Mathe geschrieben, ist das ein Fakt, auch wenn es vorher laufend sechsen geschrieben hat. Rede ich jetzt nur über die 1, aber nicht mehr über die sechsen, ist das tendenziös.

          • Johnny Smith sagt:

            Einverstanden. Sie haben sicher recht damit, dass auch die Europapolitiker manchmal eine 6 geschrieben haben. Aber das Problem mit der letzten Note 1 besteht dennoch, ob man das jetzt wahrhaben will oder nicht. Und das sollte man angehen, bevor daraus eine Serie von 1 wird, v.a. wenn es um eine wichtige Prüfung (wie eine gemeinsame Währung) geht, die einen die Promotion kosten kann.

          • Linus Huber sagt:

            Das Problem liegt ja nicht darin, dass Politiker so oder so entschieden oder entscheiden, sondern darin, dass sie glauben, es sei Ziel immer mehr Macht anzueignen und sich damit immer staerker in die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ablaeufe einmischen ohne die geringste Ahnung der langfristigen Auswirkungen. Ein bewusstes Desinteresse waere bedeutend sinnvoller, womit die Selbstverantwortung, Selbstachtung und Freiheit der Bevoelkerung gestaerkt wuerde.

  • Johnny Smith sagt:

    Zusammengefasst:
    1. Die Europolitiker wussten um die Probleme, die sie kreieren.
    2. Die Europrobleme wurden totgeschwiegen und hinter das Ziel gestellt, die Euro-Zone zu vergrössern.
    3. Die Europrobleme lösen sich nicht von selbst, sondern werden in den nächsten Jahren wohl noch schlimmer.

    Ich kann diesen Aussagen in der Tendenz leider nur zustimmen…

    Auch hier ist es natürlich so, dass mit dieser mE. zutreffenden Analyse die Probleme nicht gelöst sind. Wegschauen und den Kopf in den Sand stecken, wie das die Europolitiker zumeist tun, hilft jedenfalls nicht. Ein (temporärer?) Euroaustritt des einen oder anderen Landes wäre wohl zielführender.

    • Franz Mueller sagt:

      Die Gier nach grosser Rendite zog früher ALLE an, die den grossen Reibach schnell machen wollten! Dass die EU ihrem Mitglied CYP alles nachsah, inkl. Geldwaschen,ist aus heutiger Sicht schlicht unbegreiflich. Der CH wurden von der EU/USA Banken-Daumenschrauben angelegt, mit CYP war hingegen alles ok, echt? Alle Beteiligten Player wussten doch haargenau, dass CYP ein“schmuddel-Bankenplatz“ war. (Klaus Wellershoff am TV) Aber eben, wer unversteuertes Schwarzgeld unauffällig parkieren wollte, ging nach CYP. Auch CH-Hedge-Funds, Firmen und Banken mischelten gerne mit, hört, hört! Dass die Russen ziemlich viel Stutz verlieren, erfüllt mich mit einer gewissen Schadenfreude. War es doch RUS, das CYP mit Milliarden EURO flutete. CYP ist aber selber schuld am Debakel. Wieso pumpten diese einfachen Gemüter ausgerechnet den Pleite-GR zig-Milliarden? Dann kam der Haircut in GR, die geborgten Gelder futsch. Für die EU ist es wohl besser, wenn CYP in den Staatsbankrott schlittert. Rechnerisch kein so grosses Ding für die EU.

      • K.A. Barett sagt:

        Völlig richtig, Franz Mueller. Die Faktoren „Heuchelei“ und „Verlogenheit“, richten heutigen, globalisierten und vernetzten Welt grosse Verheerungen an. In „Tateinheit“ mit der allgegenwärtigen, meschlichen Gier, ergibt sich ein hochexplosives Gemisch, welches das von vielen Zeitgenossen immer wieder reklamierte Primat der Politik permanent ad absurdum führt. Rührend war die Aussage vieler Zyprioten, Zitat: „Die Zyprioten sind ein stolzes Volk“. Das sei ohne Häme gesagt: Stolz kann nur mit (eigener) Leistung gerechtfertigt werden. Gepaart mit einem leeren Portemonnaie hat er einen geringen, bzw. gar keinen Marktwert.

        • Linus Huber sagt:

          Die herkoemmliche Anwendung des Wortes „stolz“ entspricht Ihrer Darstellung. Jedoch im Zusammenhang von Verhandlungen zwischen Staaten, kann eine Reaktion aufgrund des Stolzes eines Volkes unberechenbar werden, womit der Gegenspieler sehr wohl beeinflusst werden kann. Dies kann sich genau dann abspielen, wenn keine anderen verhandlungstaktischen Optionen mehr zur Verfuegung stehen.

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