Wie der Hauspreis die Geburtenrate beeinflusst

Kinderfreundlich sieht anders aus: Siedlung Kin Ming Estate in Hongkong.

Kinderfreundlich sieht anders aus: Siedlung Kin Ming Estate in Hongkong.

Wenn man in der Schweiz über die niedrige Geburtenrate diskutiert, verlagert sich der Fokus schnell einmal auf die Frage der Kinderkrippen. Ein zweiter Punkt wird allerdings oft vernachlässigt: die Bedeutung des Immobilienmarktes. Wenn in einer Agglomeration wie Zürich die meisten Wohnungen teuer sind und auf eine vierköpfige Familie zugeschnitten sind, hat das vermutlich auch Auswirkungen auf die Familienplanung.

Dass der Immobilienmarkt wichtig ist, bestätigt eine neue Untersuchung von zwei US-Ökonominnen. Lisa Dettling und Melissa Schettini Kearney kommen zum Ergebnis, dass der Immobilienmarkt tatsächlich einen wichtigen Einfluss auf die Geburtenrate hat. Wenn die Häuserpreise in den USA um 10 Prozent steigen, dann sinkt die Zahl der Geburten bei den Mietern um 1 Prozent. Umgekehrt steigt die Zahl der Geburten bei Hausbesitzern um 4,5 Prozent, weil ihr Vermögen dank des gestiegenen Häuserpreises zugenommen hat (hier eine kurze Zusammenfassung der Studie).

Natürlich lässt sich die Situation der USA, wo der Hausbesitz sehr verbreitet ist, nicht direkt auf die Schweiz übertragen. Aber auch bei uns gilt, dass das Wohnen der grösste Ausgabeposten jedes Haushaltes ist. Es ist nicht einzusehen, warum dieser Faktor nicht auch hier von grosser Bedeutung sein soll.

Wenn man ferner die Rangliste der Länder nach Geburtenraten betrachtet, fällt auf, dass Hongkong und Singapur besonders niedrige Ziffern ausweisen: 0,97 bzw. 1,26 Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter (vgl. Schweiz 1,42). In beiden Städten sind die Häuserpreise besonders hoch und die Wohnverhältnisse besonders eng. Ein Durchschnittshaushalt hat schlicht keinen Platz für mehr als ein oder zwei Kinder. Irgendwie muss man ja die Wohnung betreten oder verlassen können, ohne einem Familienmitglied auf die Füsse zu treten.

In Hongkong versucht man das Wohnproblem dadurch zu entschärfen, dass die Stadtverwaltung rund ein Drittel der Bevölkerung mit subventionierten Wohnungen hilft. Die Wohnungen sind viel billiger als auf dem Markt und sehen  meist so aus wie die oben abgebildete Siedlung Kin Ming Estate für 22’000 Personen.

So lässt sich das Problem der niedrigen Geburtenrate allerdings auch nicht lösen, denn selbst die subventionierten Wohnungen sind ausserordentlich eng. So kompensiert Hongkong den mangelnden Nachwuchs weiterhin mit der Einwanderung. Das aber wiederum erhöht die Immobilienpreise, weil das Angebot nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann. Die Häuserpreise sind seit 2009 um mehr als 50 Prozent gestiegen. Eine kinderfreundliche Stadt sieht anders aus.

57 Kommentare zu «Wie der Hauspreis die Geburtenrate beeinflusst»

  • daniela sagt:

    Immer mehr Menschen entscheiden sich eher für ein Hund oder Katze stat für ein Kind.

  • Leonidis sagt:

    Deutschland ist eins der reichten Läander der Welt, da sollte es kein Alibi geben für die niedrige Natalität

  • promoter sagt:

    Wenn ein Land sehr entwickelt ist ist die Natalitat niedrig, und wenn nicht ist es umgekehrt.
    Das ist eigentlich ein Paradox. Die ganze Welt ist irgendwie Irre so dass es mich nicht erschtaunt

  • wolfswurt sagt:

    Zur Erklärung der demographischen Entwicklung möchte ich auf folgendes Buch verweisen: „Das biologische Massenwirkungsgesetz“ von E. Knaul

  • Thomas ernst sagt:

    Der Beitrag ist m.E. ein schönes Beispiel für eine der unzaehligen, oft verdeckten und unbekannten Zusammenhänge, welche auf die Wirtschaft und das Leben Einfluss nehmen und zu der unüberblickbaren Komplexität des weltwirtschaftlichen System führen.

    Und da kommen dann ein paar eingebildete, überhebliche und arrogante Dummschwaetzer ala Keynes, Mutti Merkel oder Bernanke, und massen sich an, das System steuern zu können…

    • will williamson sagt:

      Keynes würde ich da mal ausnehmen. Der kann ja nichts dafür, dass die gloriosen Politiker seine Erkenntnisse nicht oder falsch anwenden und hinterher behaupten, Keynes funktiloniere nicht mehr.

      • Thomas ernst sagt:

        Das Problem mit Keynes ist dasselbe: Auch er war (obwohl persönlich mehrfach Pleite) überzeugt, dass Leute wie er die Wirtschaft eines Landes steuern könnten. Dies ist der tragische Irrtum der Mächtigen. Sie glauben, ihren (relativen) Erfolg ihrem eigenen Können zu verdanken und werden unweigerlich überheblich. Die Überheblichkeit führt dann ins Elend.

        Man könnte hier auch Figuren wie Ospel oder Obama aufzählen. Immer dasselbe Muster. Wie bei Keynes.

        • Jeder Gläubige versucht natürlich seinen Gott vor Einflüssen durch die ungewaschenen Horden zu schützen. Die Ökonomie macht das mit der Behauptung eines Gleichgewichts, das da währet immerdar, bzw. mit Aussagen, dass man die Wirtschaft eines Landes nicht steuern könne. Seltsam ist höchstens, dass die Ökonomie fordert, ihre neoliberalen trickle-down Rezepte zu befolgen, die doch nicht funktionieren können, da man die Wirtschaft eines Landes nicht steuern kann…

          Andererseits gibt es ein Problem: Südkorea. Das Land widerlegt die These, dass man die Wirtschaft eines Landes nicht steuern könne. Beweis: Der Grund, dass Südkorea Nummer 4 der Weltrangliste der Stahlexporteure ist, hat das Land dem Staat („Steuermann der Wirtschaft“) zu verdanken, und wer daheim einen LG-Flachbildschirm hat, kann die Widerlegung der Behauptung mit den eigenen Händen anfassen (der Staat hat aus dem LG-Vorgänger eine Elektronik-Firma gemacht).

          Wir wissen heute, dass Gott nicht für Erdbeben und Krankheiten verantwortlich ist (die Plattentektonik, bzw. pathogene Keime bieten bessere Erklärungen). Wie lange dauert es wohl, bis Gott (der allwissende, allmächtige, ewig im Gleichgewicht befindliche Markt) auch aus der Ökonomie verwiesen wird?

    • Linus Huber sagt:

      @ Thomas ernst

      Wie gewohnt kann ich Ihre Aussage uneingeschraenkt unterstuetzen.

      Um noch kurz auf die AHV einzugehen, sollten wir uns einmal ueberlegen, was eine Ponzi Scheme ist. Eine Ponzi Scheme beruht auf der Idee des dauernd zunehmenden Wachstums einer gegebenen Situation. Naeher betrachtet ist die AHV natuerlich genau so eine Ponzi Scheme wie viele andern sozialen Errungenschaften der kuerzlichen Geschichte des Sozialstaates. Denn sobald eben die Bevoelkerung nicht mehr waechst, faellt solch ein System in sich zusammen. Wie ich in einem andern Blogbeitrag schon erklaerte, handelte es sich um die letzten paar Jahre des Lebens, welche die AHV abzudecken haette und aufgrund der zunehmenden zeitlichen Lebenserwartung haette man das AHV Alter schrittweise anheben muessen ueber die letzten vielleicht 50 Jahre. Wenn das System vergleichbar waere zu jenem bei der Einfuehrung der AHV, liegte das AHV Alter heute vielleicht bei 72 Jahren.

      Je staerker sich der Staat einmischt in die verschiedenen Aspekte der zwischenmenschlichen und wirtschaftlichen Belange einer Gesellschaft, desto groesser werden langfristig negative Entwicklungen in Gang gesetzt. Frueher war die Altersvorsorge der eigene Nachwuchs und jetzt hat der Staat diesen Aspekt uebernommen, womit jene, welche die mit Kindern sich finanziell massiv belasten bestraft werden zugunsten jenigen, welche sich ein gemuetliches Leben gestalten und sich nicht um die Altersvorsorge kuemmern muessen.

      Das gleiche trifft ebenfalls im Bereiche des Gesundheitswesens zu. Wir koennen uns ja nicht einmal mehr vorstellen, wie ein System ohne das Sozialwerk Krankenkasse funktionieren wuerde. Wir haben vergessen, dass eine Gesellschaft sehr wohl mit hohen persoenlichen Risiken leben kann und auch solch ein Leben, da bedeutend freier, sehr reizvoll sein kann. Je mehr man nach Sicherheit auf individueller Ebene strebt, desto groesser entstehen dadurch Risiken fuer das gesamten Systems.

      • thomas ernst sagt:

        Danke für die Vertiefung. Stimme ebenfalls 100% zu.

      • ast sagt:

        Herr Huber, leider haben ihre Überlegungen einen kleinen Schönheitsfehler.

        „Wir koennen uns ja nicht einmal mehr vorstellen, wie ein System ohne das Sozialwerk Krankenkasse funktionieren wuerde. Wir haben vergessen, dass eine Gesellschaft sehr wohl mit hohen persoenlichen Risiken leben kann und auch solch ein Leben, da bedeutend freier, sehr reizvoll sein kann“

        Solch ein radikaler Sozialabbau wurde ab 1932 von der NSDAP bereits versucht umzusetzen. Demokratie ist ohne Sozialstaat dem Untergang geweiht. Was die Ponzi anbetrifft haben Sie allerdings Recht, der Sozialstaat wurde von der Politik versucht immer billiger zu verkaufen. Es ist klar dass Gesundheit und Sicherheit im Alter etwas kosten -aber man dachte man könne die Kosten einerseits zukünftigen Generationen aufhalsen und zweitens den Erhalt des Sozialwesens den Ausländern aufbürden. Indem man nämlich ausländische Wertpapiere kauft und immer mehr Ausländer im Lande zu Billiglöhnen beschäftigt.

        • ast sagt:

          Noch hinzugefügt: Die Ponzi -Schema der Kapitalisten führen letztendlich genau zu solch radikalen Vorschlägen wie den Ihren Herr Huber. Ich erinnere an die „goldenen 20er Jahre“ des 20. Jahrhunderts. Ein deutscher Finanz-Minister mit dem Namen Brüning leitete am Ende des Wirtschaftsboom (wo es nicht mehr funktionierte) einen umfassenden Sozialabbau ein, was heute wenig bekannt ist. Man verdrängt diesen Aspekt von Brünings Politik heute gerne wieder -andere Verhalten dieses Politikers sind weit bekannter. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung stieg damals in der Folge dramatisch an, so war es der NSDAP schliesslich möglich an die Macht zu gelangen. Ich erinnere daran dass damals versucht wurde Behinderte und Kranke loszuwerden, schliesslich mit mörderischen Methoden. In der Bevölkerung gab es darin kaum mehr Widerstand, was für Deutshland schliesslich in die Katastrophe führte.

        • Linus Huber sagt:

          @ ast

          Ich will Ihnen hier nicht widersprechen in Bezug auf die Problematik des sozialen Abbaus fuer die Bevoelkerung und den damit verbundenen negativen Reaktionen. Was Sie allerdings nicht richtig erkennen ist die Tatsache, dass der soziale Abbau sicherlich nicht eine Frage der freien Wahl ist, sondern auf einer Zwangssituation basiert, da keine andern realistischen Alternativen offen standen.

          Den wirklichen Punkt, welche ich Ihnen unterbreiten moechte, besteht darin, dass es nicht die gegenwaertige Situation ist, welche das Problem produziert, sondern die Probleme sich ueber viele Jahre unbemerkt aufbauten und heute sich die Folgen von nicht nachhaltigen Strategien sich schrittweise bemerkbar machen.

          Wenn die Entscheidungstraeger wirklich die Wahl haetten zwischen Austeritaet und Wohlfahrtsstaat, ist es doch zweifelsfrei, dass sie sich fuer den Wohlfahrtsstaat entscheiden wuerden, da dies ihre Popularitaet steigerte. Somit stellt sich heute nicht wirklich diese Frage sondern eher die Frage, wie wir eine gesellschaftsvertraegliche Zukunft gestalten, die individuelle Selbstverantwortung staerken, die staatliche Einmischung in persoenliche Bereiche begrenzen etc.

  • Thomas Meier sagt:

    Die tiefen Geburtenraten in CH sind kein Problem, aber wir müssen diese halt durch Zuwanderung kompensieren. Scheinbar haben das die meisten Menschen in CH nicht ganz begriffen und deshalb wird ständig gegen Ausländer gehetzt. Aber eine Gesellschaft sollte das nötige Verhältnis zwischen Alten und Jungen haben, wenn wir ein Sozialsystem aufrechterhalten wollen, welches die arbeitende Bevölkerung finanziert. Daher gibt es eigentlich nur folgende Optionen: 1. Wir produzieren selbst mehr Kinder 2. Wir kürzen die Renten 3. Wir lassen Zuwanderung zu. Option 1 fällt weg, da man die Leute nicht zwingen kann, Option 2 ist unbeliebt und unrealistisch zumal die Alten in der Mehrheit sind und die Leute ihre eigenen Interessen höher gewichten als das der Allgemeinheit. Somit bleibt nur Option 3. Diese ist eigentlich kein Problem, könnten die Schweizer endlich mal ihren Rassismus in dem Griff kriegen. z.B. Deutsche Einwanderer sind perfekt: jung, ähnliche Kultur/Sprache, gut ausgebildet, kaum Kriminalität usw. In Tat und Wahrheit hat sogar das Ausland für die Ausbildung dieser Leute bezahlt und wir ernten die Früchte. Die Schweiz sollte weltweit junge, talentierte Leute hierher holen, um unsere Wirtschaft zu stärken und das Sozialsystem im Gleichgewicht zu halten. Wer ein Problem damit hat, soll halt auf seine Rente verzichten bzw. seinen Job, weil das wird es in einem kaputten Wirtschaftssystem nicht mehr geben, wo alle alt sind, die Steuern hoch und die Grenzen zu.

    • Dani Kobler sagt:

      Herr Meier, wenn es so einfach wäre wäre es einfach:
      Honk Kong hat auch eine tiefe Geburtenrate, würden sie HK auch zu ihre Wunderwaffe Option 3 raten?
      Und falls ja, wo und wie stapeln sie all die junge und talentierte Leute dann.
      „das Ausland für die Ausbildung dieser Leute bezahlt und wir ernten die Früchte“
      Glauben sie tatsächlich dass Ausland weiterhin Ärzte, Ings etc ausbilden wird und dann tatenlos zusehen wird wie ein Tel davon in die Schweiz auswandert?
      „Schweiz sollte weltweit junge, talentierte Leute hierher holen“
      Bleiben diese jungen Leute ein Leben lang jung oder werden die auch älter und falls auch die älter werden, was machen wir dann mit denen?
      Und zu guter letzt, kontinuierliches Wachstum auf einer begrenzten Rescource hat noch nie funktioniert.
      Es gibt einen Grund wieso Bäume nicht in den Himmel wachsen und selbst ein Krebsgeschwür wächst irgendwann mal nicht weiter, nämlich dann wenn der Patient tot ist.

  • Hermann sagt:

    Viele erwaehnen, dass die AHV nicht zukunftsfaehig sei. Man vergesse aber nicht, dass das Teuerste im Alter die medizinische Versorgung ist. Diese kann leicht ein Vielfaches der einfachen Lebenshaltungskosten sein. Ein Demenspatient kostet mindestens das Doppelte wie ein gesunder Alter. Ich sehe den Ansatz darin, dass das Gesundheitsbewusstsein auf einen Stand gebracht werden muss, der diese Kosten so tief wie moeglich haelt. Nicht nur AHV Beitraege werden einmal unzumutbar, sonder auch Krankenkassenpraemien.

  • Walter Bossert sagt:

    Solche Grossstadt-Siedlungen werden gerne als Lösung aller Probleme dargestellt. Hat man aber einmal eine Wohnung mit eigenen Augen gesehen welche von Leuten aus dem Mittelstand bewohnt werden, dann vergeht einen die Lust auf derartige Lebensweise gründlich.Welcher Einwohner der Schweiz kann sich vorstellen zu fünft in einer kleinen 2-Zimmerwohnung zu wohnen ohne eingebaute Küche. WC und Dusche sind für den ganzen Stock auf dem Gang! und der Vermieter hat das Recht JEDERZEIT die Wohnung zu kontrollieren! Aber in der Schweiz hat es halt jede Menge Leute, welche alle anderen nur als mögliche Kunden sehen, welche man melken kann.

    • André Bürgin sagt:

      Sehr geehrter Herr Bossert, es wäre informativ, wenn Sie den Ort beim Namen nennen, auf den Sie sich beziehen. Ich war in Hong Kong schon in mancher Wohnung. Von denen, welche ich besucht habe, und die alle Mittelstandsfamilien gehörten, war in den letzten Jahren keine mehr mit dem von Ihnen geschilderten Standard zu beschreiben. Normal ist: 1 Zimmer für die Eltern, eins für die Kinder oder das Kind und die Haushälterin, und dazu ein Wohnraum. Ein kleines Bad und eine Küche. Meist kommt man aus dem Treppenhaus direkt in den Wohnraum. Allerdings sind die Flächen Ihrem Eindruck entsprechend. Ein Kinderzimmer kann ohne weiteres 4m2 aufweisen. Ein Mieter muss während seiner fixierten Vertragsdauer auch niemanden rein lassen. Mietvertäge sind in der Regel das erste Jahr fest, danach kann jährlich verhandelt werden, wobei Mieter ohne weiteres um eine Reduktion anfragen, wenn die Wohnungsinserate nicht gerade „heiss“ laufen. Die neuesten Wohungen welche ich kenne, haben oft zwei Bäder, zwei „Kinderzimmer“ und neben der Küche noch einen Abstellraum.

  • Martin Holzherr sagt:

    Die Wohnsituation beeinflusst sicher den Kinderwunsch. Das ist aber nur ein Faktor, denn sonst müsste die Kinderzahl in der Schweiz kontinuerlich ansteigen, stehen doch immer mehr Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Zwischen 1980 und 2000 erhöhte sich die durchschnittliche ProKopf-Wohnfläche jährlich um 0.5 Quadratmeter, von 34 Quadratmetern 1980 auf 44 Quadratmeter 2000.
    Was eben auch zugenommen hat ist der von heutigen Eltern erlebte gestiegene materielle Anspruch von Kindern. Kinder, die heute geboren werden, sind viel „teurer“ als Kinder aus den 1970er oder 80er Jahren, denn sie brauchen als Schüler bereits Smartphones und auch sonst Geld für ihre diversen Freizeitaktivitäten.

  • André Bürgin sagt:

    Der Vergleich mit Hong Kong ist furchtbar verkürzt! Oft arbeiten beide Eltern voll, bei längeren Arbeitszeiten und weniger Ferien als hier. Die Kinder werden durch Grosseltern oder durch eine Hausangestellte, im gleichen Haushalt wohnend, gross gezogen. Erwachsene Kinder ziehen später als hier zu Hause aus. Sie helfen die Lebenskosten zu tragen, zahlen oft auch ihre Ausbildungskosten ab.
    Warum? HK kennt kein mit unserem vergleichbares Vorsorgesystem. Jeder muss selber für sein Alter sparen und unterstützt meist noch die Eltern. Auch wird grosser Wert auf die oft teure Ausbildung des Nachwuchses gelegt, dass dieser später auch wieder zur Familiengemeinschaft beitragen kann.
    Die steigenden Ansprüche an den Lebensstandard kommen in unserer globalen Gesellschaft noch dazu. All das lässt nbei den teuren Wohnungspreisen nicht mehr Kinder zu.
    Das vertikale, ausgesprochen teure Wohnen ergibt sich schliesslich daraus, dass HK ca. 2/3 der Fläche des Kt Zürich hat, hügelig wie das ZH-Oberland ist und knapp die Bevölkerung der ganzen Schweiz aufweist.

    • Mike Bucher sagt:

      Der Autor scheint Hong Kong leider nur aus der Ferne zu kennen. Ihre Beschreibung der aktuellen Wohnlage in HKG trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn nur die gebotene Qualität und Haustechnik der Immobilien auf dem freien Markt dem Schweizer Standard entsprechen würde. Oft gibt es jedoch ausser einer Betonhülle und einglasigen Fenster keinerlei Isolation. Das Wetter draussen ist das Wetter drinnen, im Winter wie auch im Sommer. Die Klimaanlage läuft heiss im Sommer und die Kohlekraftwerke verheizen Kohle im Rekordtempo. Und sollte die Temperatur auf unter 10 Grad fallen, sitzen die meisten Bewohner Hong Kongs wieder einmal mit Pullover und Skijacke zuhause. Der Schlaf wird von einer Elektroheizdecke versüsst da der Platz fuer den mittelalterlich anmutenden Radiator oft nicht vorhanden ist oder man fuer die wenigen Kältetage die Ausgaben scheut.

      • Mark Momo sagt:

        Es gibt sicher mehrere Faktoren, die hier zusammenkommen. Was sie hier aber schreiben, hat offensichtlich nicht direkt mit der niedrigen Geburtenrate zu tun. Auch scheint der Autor Hong Kong höchstens von Wikipedia zu kennen. Zuerst muss erwähnt sein, dass die letzten Generationen unglaublich hohe Geburtenraten aufwiesen und dies bei deutlich weniger Platz, Sicherheit und Komfort. Dies mit der Motivation Arbeitskraft zu schaffen. Mitlerweile hat aber ein ähnlicher Lebenswandel eingesetzt, wie bei uns. Neben den unteren Schichten (wie erwähnt vermutlich etwa 1/3) gibt es auch eine starke Mittel- und Oberklasse. Die Ansprüche sind durch alle Schichten hinweg enorm gestiegen. Beispielsweise werden in den alten Public Estates aus zwei Wohnungen eine gemacht, und da leben jetzt keineswegs doppelt so viele Leute! Auch da wird immer mehr Zeit in Bildung investiert, was sich wie bei uns in die „fruchtbaren“ Jahre ausgedehnt hat. Hätte das irgendwas mit schlecht isolierten Häusern oder fehlender technischer Infrastruktur, so dürfte es in Indien fast keine Kinder geben? Dass man keine Heizungen hat, ist übrigens in subtropischen Gebieten normal. So gibt es in ganz Süd-China keine Zentralheizungen und wird einiges kälter als in Hong Kong. Kinder haben sie trotzdem…

      • André Bürgin sagt:

        Ja, ja, Herr Bucher, da haben Sie ganz recht. Doppelverglasungen habe ich auch in neueren, besseren Bauten nie angetroffen! Aber, wenns dann wirklich wieder so kalt wird: „Just go to spend your day in a Shoppingcenter“ Oder wenn im Winter das Kondenswasser den Wänden nach herunter läuft, fährt man für nen Tag nach Macao, besucht im Obergeschoss des grössten Casinos „Little Venice“ Wo einem der Gondoliere über die inhouse Kanäle schippert. Und in Kowloon gibts für heisse Sommertage einen Einkaufstempel, der hat in der Mall ne Eisbahn, mit Restaurants rund rum. Da können Sie sich im schwülen Sommer n Paar Schlittschuhe mieten und einige Runden in kühler Umgebung drehen.

  • lucius mayer sagt:

    Bravo Eidgenossinnen! Sie leisten mit einer Geburtenrate unter zwei einen wertvollen Beitrag zur Eindämmung der weltweiten Wucherung der Pandemie Menschheit. Bevölkerung und Wirtschaft SCHRUMPFEN zugunsten der Mutter Erde und der Lebensqualität!

    • Thomas ernst sagt:

      @ Lucius

      Es sind beileibe nicht die Schweizer alleine, die eine Kinderquote von weniger als 2.1 haben und damit unter dem Reproduktionsgleichgewicht liegen. Mittlerweile sind ALLE Länder bei 2.0 oder weniger. Wie Hans Rosling sehr schön gezeigt hat, haben wir weltweit gerade „Peak Child“ erreicht. Die Weltbevölkerung wird noch auf 10 Milliarden wachsen und dann langsam abnehmen.

      Das entlastet die Umwelt, wirft aber alle Versprechungen der linken Sozial-Wohlfuehl-Gutmenschen über den Haufen, weil das Geld einer geringer werdenden Jugend nicht reichen wird, den Alten den heutigen Lebensstandard zu sichern.

      • Eduardo sagt:

        „Mittlerweile sind ALLE Länder bei 2,0 oder weniger“ – Das trifft auf sehr viele Länder dieser Erde und ganz speziell die armen (z. B. Ägypten, Nepal, Indonesien oder Pakistan) leider weiterhin nicht zu. Wer hat denn diese Fehlinformation in die Welt gesetzt?

        • Thomas ernst sagt:

          Einer, der sich nicht von Ihren halbgaren Vorurteilen beeindrucken lässt, sondern Zahlen, Daten, Fakten benutzt:

          Hans Rosling, Statistiker, fand den aktuellen „Peak Child“, als er weltweit nach Zusammenhaengen zwischen Religionen und Kinderanzahl suchte. Das Ergebnis hat er bei TED vorgestellt.

          Googeln Sie mal nach „Hans Rosling: Religion and babies“. Das Video ist unterhaltsam, intelligent und leicht verständlich (in englisch).

  • Das Thema Geburtenrate ist absoluter Schwachsinn angesichts von Globalisierung, Mobilität und der damit verbundenen Bevölkerungsexplosion in der CH; auch die Überalterung wird kaum so eintreten wenn man den massiven Familiennachzug der Immigranten anschaut, denn die CH wird regelrecht überschwemmt von jungen Immigranten; diese werden nicht zurückkehren sondern hier bleiben.

    • Hs Ulr Schmutz sagt:

      Da stimme ich voll und ganz zu.
      Eigentlich hätte man die Bevölkerungs-Problematik spätestens 1970, nach dem ersten
      Publikationen über die Wachstums-Grenzen, radikal angehen müssen.
      Heute ist leider zu spät.
      Es bleibt uns der Trost,
      dass wir ja den Homo Sapiens nicht erfunden haben.
      Unser Cortex ( Grosshirn-Rinde ) ist zwar ein unheimlich leistungsfähiges Gebilde , wohl das komplexeste System, welches die Evolution zu Stande gebracht hat.
      Solcherlei spricht für Flexibilität und eine grosse Anpassungsfähigkeit unserer Spezies an die Dynamik der Umwelt.
      Andererseits arbeiten wir immer noch
      mit dem Metabolismus und dem Instinkt-Inventar der späten Säuger.

      Kommt hinzu, dass es der Gattung Homo gelang,
      physikalische Energie und Rohstoffe zu erschliessen, welche uns erlaubten, die Population in weniger als 200 Jahren
      quasi von Null auf 7 Milliarden hochzufahren.

      Zudem stand uns im planetarischen Umfeld eine riesige Entropie-Senke zur Verfügung, welche uns die gigantische Energie-Flüsse erst ermöglichten.

      Mathematisch betrachtet handelt es sich quasi um eine Sprung-Funktion auf der Zeit-Koordinate der Evolution.

      Kennt man die System-Parameter, lässt sich daraus auf das
      zukünftige Verhalten schliessen.
      Und da leider sieht es nicht gerade einladend aus.

      Der Evolutions-Prozess der späten
      Hominiden wir sich zu einer abklingenden Stoss-Funktion entwickeln.

      In geologischer Dimension betrachtet eine Delta-Funktion,
      umgangs-sprachlich ein f r ö h l i c h e r F u r z .

      • wolfswurt sagt:

        Da nur ein übergeordnetes System ein untergeordnetes System analysieren kann, ist der Mensch, da ein Teil der Natur, nicht in der Lage sich selbst zu analysieren und sich als das komplexeste System, welches die Natur hervorgebracht hat, zu bezeichnen.

        Genau diese Einbildung des Menschen Gott zu sein, spiegelt in Wirklichkeit die Erkrankung des Geistes wider, welche täglich in psychatrischen Artzpraxen begutachtet werden kann.

    • Linus Huber sagt:

      @ Albert

      Sie gehen von der Voraussetzung aus, dass die Schweiz auch in alle Zukunft wirtschaftlich erfolgreich bleibt. Es handelt sich um eine lineare Denkweise, welche ich in dieser Form nicht unterstuetzen kann. Auf verschiedenen Ebenen koennten wir erhebliche wirtschaftliche Probleme in der Zukunft haben, wie sich dies z.B. in der Geldpolitik der SNB oder dem Druck auf unseren Bankenplatz schon teilweise zeigt.

      Es zeigte sich in anderen Laendern (z.B. Irland oder England), dass sobald die wirtschaftliche Situation sich negativ entwickelt, der Strom der Immigration sich ins Gegenteil wenden kann. Somit sollten wir uns nicht zu stark auf die Idee eines Bevoelkerungswachstums basierend auf Immigranten stuetzen.

      • thomas ernst sagt:

        Sehr wichtiger Gedanke!

        Die Schweiz war nicht immer reich, im 17 Jh. waren wir ein typischen Auswandererland, weil so arm.
        Der Libanon war mal ein blühendes Land, bis Religionskonflikte das ganze in die Steinzeit zurück bombte.
        Siehe auch: The black Swan….

      • Wenn es dann in 20 Jahren soweit sein sollte können Sie ja das Thema wieder aufwärmen. Die Wirtschaft ist global und auch die Bevölkerungsexplosion und Mobilität ist global, jede Ehnie wird irgendwann mal ersetzt und das Denken in nationalen Grenzen ist angesichts von PFZ etc. schon ziemlich verstaubt; bei bald 10 Mia Leuten von irgendwelchen Geburtenratendefiziten zu fabulieren ist geradezu grotesk-absurd um nicht zu sagen schizophren; ausser man postuliert irgendwelche Rassenerhaltungsgesetze.

        • Thomas ernst sagt:

          @Gfeller

          Ihre Vorurteile werden von den nüchternen Fakten widerlegt. Die Weltbevölkerung hat eben Peak Child erreicht und wird sich bei 10 Mrd stabilisieren oder schrumpfen. Googeln Sie Hans Rosling: Religion and Babies.

          Die PFZ ist ein blosses Gesetz, das im Handumdrehen auch wieder ausser Kraft gesetzt werden kann.

          Wenn der EUR zusammenbricht, weil DE zu stur war, um rechtzeitig auszutreten, werden wir Nationalismus und Grenzscharmützel erleben und die Ausländer werden im Nu flüchten – in allen EU Staaten.

          Ihr Horizont ist zu eng für die wirklich grundlegenden Entwicklungen. Die passen nicht in Ihren Raster.

          • Von solchen Esoterik Propheten und Kaffesatzlesern wimmelt es in den USA wie Sand am Meer, das sind die selben die in regelmässigen Abständen immer wieder mal den Weltuntergang voraussagen bzw. predigen und dann wieder verschieben; das sind also Ihre „Fakten“. Genau so gut können sie das Datum für das jüngste Gericht voraussagen. Das Problem der Bevölkerungsexplosion kann sich natürlich in einem Weltkrieg beim Kampf um Wasser und Ressourcen selbstverständlich schon irgendwann mal lösen. Bevor die PFZ im Handumdrehen ausser Kraft gesetzt wird geht eher ein Kamel durch ein Nadelöhr zusammen mit unserer Bücklingsregierung.

          • Thomas ernst sagt:

            ..wie erwartet: völlig faktenresistent. Was nicht ins eigene Vorurteil der linearen Extrapolation passt, wied ignoriert.

            @Albert:
            Tut es eigentlich weh, ein Ignorant zu sein?

          • Wie erwartet: Ist doch schön wenn man Zukunftswünsche als Fakten darstellt, das passt genau in das Weltbild von Sektierern, tut das auch weh? Sicher stellt man dann auch Fakten der Gegenwart einfach in Abrede, die können ja einfach nicht wahr sein, unmöglich, dass sich die Bevölkerung von Indien in den letzten 100 Jahren vervierfacht hat und das trotz Abtreibung von weiblichem Nachwuchs. Bis eine gegenläufige Entwicklung einsetzt können Sie noch ein ganzes Weilchen warten und dann das Thema gerne wieder aufwärmen (falls wir dann noch leben).

  • Max Wartenberg sagt:

    Ist die Geburtenrate von 1.42 ein Problem und muss die Schweiz in 50 Jahren 16 Mio Einwohner haben? Wirklich nicht! Unsere Wirtschaft wird in den nächsten 50 Jahren nicht mehr derart wachsen wie während den letzten 50 Jahren. Die Konkurrenz aus Asien wird uns wirtschaftlich bremsen. Andererseits heisst das nicht, dass unsere Regierung die Förderung von günstigem Wohnraum vernachlässigen soll.

    • Armin Rüdisühli sagt:

      Nun ja, wenn Sie bereits heute AHV-Rentner sind, ist es aus Ihrer Sicht allenfalls unnötig, dass die Bevölkerung der Schweiz wächst. Wenn nicht, müssen Sie etwas über die Nasenspitze hinausschauen und mir dann sagen – wenn das Bevölkerungswachstum plötzlich stagnieren würde – wer denn dereinst unsere Renten in einer per se schon überalterten Bevölkerung bezahlen soll… ich glaube nicht, dass die dereinst arbeitende Bevölkerung „Freude“ hat, wenn möglicherweise bis zu 60% des Lohnes für AHV-Beiträge weggehen, weil dann pro Arbeitnehmer mindestens ein Alter oder eine Alte finanziert werden muss.

      Dann können wir ja die AHV gleich schon heute ABSCHAFFEN. Denn uns Jungen wird sie dann nichts mehr bringen und weshalb sollte ich heute die Alten finanzieren, welchen wir Jungen auch egal sind (ugspr: „Am Arsch vorgbeigehen“)?

      • Max Wartenberg sagt:

        Die Finanzierung der AHV muss in 50 Jahren ja nicht identisch sein mit dem heutigen System. Es ist eine der Aufgaben unserer Politiker, vorausschauend eine Lösung zu finden für eine gerechte Finanzierung der AHV bei sinkendem Bevölkerungswachstum.

        • will williamson sagt:

          Bin der gleichen Meinung, Herr Wartenberg. Für die künftige (Teil-) Finanzierung bietet sich die Mehrwertsteuer an. Um die unsoziale Komponente derselben zu eliminieren, muss man einen Lebens-Grundbedarf pro Person definieren, auf dem die MWST vom Staat zurück vergütet wird. So tragen dann nicht nur die Aktiven und die Firmen, sondern alle, mit ihren Einkäufen zur Finanzierung der AHV bei.

      • Walter Bossert sagt:

        Ich finde unsere Regierung und insbesondere die sich sozial nennende SP sollten endlich einsehen das dieses Schneeballsystem AHV langfristig nicht funktionieren KANN. In diesem Licht gesehen muss ich allen jungen Recht geben, welche um ihre AHV besorgt sind! Mich wundert schon lange, dass unsere hochgebildeten nicht einsehen wollen, dass es automatisch zum Kollaps dieser Einrichtung führen muss, wenn die Anzahl einzahlender Personen jedes Jahr ansteigt um nur einer Person das Leben im Alter zu sichern. Dazu kommt noch das die Leute auch noch älter werden! Statt das Alltägliche Parteien Hik- Hak. und sich zur Schau stellen wäre da dringender Handlungsbedarf.

      • Olivier sagt:

        Herr Rüdisühli, die AHV lässt sich in dieser Form in Zukunft auf jedenfall nicht mehr finanzieren. Je grösser der Bevölkerungszuwachs, desto katastrophaler die Situation in der Zukunft. Man muss das System AHV nichts haben, dass kann ich ihnen garantieren. Es wäre deshalb sinnvoll, die betreiben nebenbei noch privates Sparen.

        • Sepp sagt:

          Olivier, da bin ich vom Gegenteil überzeugt. Das Ansparen vom Vermögen im Ausmass der Pensionskassen bedeutet nichts anderes, als auf der anderen Seite ein gleich grosses Schuldenloch. Das kann sich dann beim Staat ansammeln oder bei den Griechen oder sonst wo.
          Stattdessen sollten wir wieder mehr vertrauen, dass alle Leute, die in der Gegenwart leben, zueinander schauen. Die AHV war in diesem Sinne eine gute Erfindung. Leider wird ihre Bedeutung laufend abgeschwächt.
          Im Übrigen reicht heute wegen der immer höheren Produktivität weit weniger Lebensarbeitszeit, um all die Güter herzustellen, welche wir täglich benötigen. Es wird also niemand hungern oder frieren, weil der Anteil der Alten zunimmt.

          • thomas ernst sagt:

            @ Sepp

            Das mit dem Schuldenloch ist ein buchhalterisches Artefakt, d.h. eine optische Täuschung.

            Wenn Sie (oder die BVG-Kasse) Aktien von Nestle kaufen so erscheint Ihr Asset (die Aktien) bei Ihnen als Aktivum, bei Nestle ist das Aktienkapital in den Passiven, genau wie die Schulden. Das muss buchhalterisch so sein.

            Trotzdem sind Nestle-Aktien ein reines Asset, dem keine realwirtschaftliche Schuld gegenübersteht.

            Leider wird in den laufenden Diskussionen immer wieder übersehen, dass die Buchhaltung ein reines Abbild eines Teils der Realität darstellt, nicht die Realität selber.

          • Sepp sagt:

            Thomas Ernst: Das stimmt, sobald wir das Geld in eine Firma investieren ist es niemandem mehr geschuldet. Aber auch das ist eine optische Täuschung. Beim BVG will ich ja irgendwann verkaufen um meine Rente zu finanzieren. Die Schuld ist allenfalls in die Zukunft projiziert. Ausserdem ist diese Firma dann ständig zu Profit gedrängt, weil wir sonst das Interesse an den Aktien schon vor der Pension verlieren.
            Und wie sieht es denn aus, wenn wir in Staatsanleihen investieren? Dann schuldet uns der Staat doch diese? Vielleicht wäre es besser, der Staat würde diese auch als Eigenkapital betrachten. Dann hätte er nicht so viele Schulden.

          • Thomas ernst sagt:

            @ Sepp

            Um es knapp auf den Punkt zu bringen: Im echten Leben kann man Vermögenswerte anhäufen (zb ein erfolgreicher Goldsucher oder ein erfolgreicher Bauer, um mal die offenkundigsten Beispiele zu nennen), OHNE dass jemand dadurch Schulden machen müsste.

            In einer Buchhaltung geht das nicht.

            Diesen Unterschied verstehen viele Leute nicht.

          • Sepp sagt:

            Ich stimme dem grundsätzlich zu, dass es auch viele Vermögen ohne Schulden gibt. Umgekehrt geht es aber nicht. Eine Schuld schuldet man immer jemandem, der es bei sich als Vermögen verbucht hat.

          • Alois Krieger sagt:

            Sepp: Ein Schuldenloch entsteht nur, wenn die Gelder der Pensionskassen in Staatsschulden investiert werden. Werden Immobilien gebaut oder wird in Firmen investiert, dann sind die Guthaben der Pensionskassen Netto-Vermögen.

            Das Problem ist vielleicht, dass wir viel zu viel in Obligationen investieren und das Schuldenmachen auch noch steuerlich begünstigen (Eine Firma, die mit 100% eigenem Kapital arbeitet zahlt mehr Steuern als eine Firma die das Geld den Aktionären zurückzahlt und dann wieder Kredite aufnimmt).

      • Eva sagt:

        Aus welchem Jahr stammt die Zahl 1.42 ?
        Im Jahr 2011 ist die Geburtsrate gestiegen und für diese Jahr sieht es auch nicht so schlecht aus.
        Ich bin sicher, das auch wir Jungen noch AHV erhalten werden, vielleicht in einer anderen Form. Es ist schade, dass man immer den Teufel an die Wand malt. Niemand weiss genau, wie die Zukunft aussieht. Deshalb würde ich mal vorschlagen, DENKT. POSITIV !

        • Thomas ernst sagt:

          @ Eva

          Ja – DENKT!

          Möglichst unbeeinflusst. Also weder positiv noch negativ sondern faktenbasiert. Realistisch. Also: Beginnen Sie endlich selber zu denken!

          „Positives Denken“ ist genauso pervers wie „political correctness“!

      • Alois Krieger sagt:

        Das ist doch ein Ponzi-System. Wenn wir jetzt die AHV-Renten nicht bezahlen können, wenn wir die Bevölkerung nicht verdoppelen, was tun wir dann in 50 Jahren? Irgendwann geht es nicht mehr weiter, oder eine Reise in den Wald wird zum Luxusgut.

    • Markus Bollinger sagt:

      Bin nicht sicher, was sie gemeint haben: Bei einer Geburtenrate von 1.42 sind in 50 Jahren deutlich weniger Personen am Leben als heute. 16 Mio Einwohner wären nur durch Immigration zu schaffen.

    • Markus Alder sagt:

      Warum soll ein unbeschränktes Bevölkerungswachstum die Sozialwerke finanzieren? Unsere Grosseltern und Eltern sind durch die verbesserte Produktivität wohlhabend geworden, der technische Fortschritt geht weiter, aber unsere Einkommen stagnieren oder sinken gar. Rationalisierungsinvestitionen und steigende Einkommen können unseren Wohlstand wieder steigen lassen, wir könnten mit höheren Löhnen auch höhere Beiträge zahlen und so trotz Geburtenrückgang unseren Sozialstaat aufrechterhalten. Ein höheres Arbeitsangebot durch Einwanderung bei gleichzeitig höherer Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung (prekäre Selbständigkeit, Working- Poor- Jobs usw.) nützt uns nichts!

  • Ohne Kinder keine Zukunft. Wenn Hauspreise (Mietpreise) die Familienplanung negativ beeinflussen, dürfen wir auch nicht erstaunt sein, wenn eine Veralterung der Gesellschaft eintritt. Die Geldgier sollte wieder von einer nachhaltigen, verantwortungsbewussten Familienpoliitik ersetzt werden, welche auch wieder die Lebenqualität und die Lebenfreude fördert.

    • Walter Bossert sagt:

      Was hat das mit Geldgier zu tun wenn es im Gegensatz zu Ihnen noch Menschen gibt auf dieser Welt, welche der Natur noch genügend Platz erhalten wollen?Wo ist dann Ihre Lebensfreude, wenn die Kinder nur noch Beton und Autos anschauen können?

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