Ist ein Krieg wirklich undenkbar?

Ein Krieg um die Senkaku-Inseln sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu erwarten: Anti-China-Kundgebung in Tokyo, 22. September 2012. (Foto: Reuters)
Zurzeit überschattet ein Thema alle politischen Diskussionen in Ostasien: der Streit um die Diaoyu- bzw. Senkaku-Inseln im Ostchinesischen Meer. China und Japan erheben beide Ansprüche auf die unbewohnte Inselgruppe. Ausgelöst wurde der diplomatische Konflikt durch den Kauf dreier Inseln durch den japanischen Staat. Für China bedeutet dies ein Angriff auf die territoriale Integrität seines Landes, für Japan ist es nur ein formaler Nachvollzug eines längst bestehenden Territorialanspruchs.
Wann immer ein diplomatischer Konflikt eskaliert, kommt das Argument, ein Krieg sei aus rein wirtschaftlichen Gründen undenkbar. Politikerinnen und Politiker handelten im Interesse ihrer Länder, und die wirtschaftliche Stabilität sei eines der höchsten Ziele jeder Politik, wird argumentiert.
Die empirische Evidenz für dieses Argument ist aber dünn. Das beste Gegenbeispiel ist der Erste Weltkrieg. Auch damals glaubten viele, der Balkankonflikt werde sich nie zu einem grossen europäischen Krieg ausweiten, weil die führenden Mächte wirtschaftlich miteinander verflochten seien. Die Globalisierung der Wirtschaft hatte in der Tat damals ein ausserordentliches Ausmass erreicht – durchaus vergleichbar mit heute. Dennoch trat das unwahrscheinliche Szenario ein.
Zudem hat der Konflikt zwischen China und Japan jetzt schon auf beiden Seiten beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden angerichtet. Läden und Restaurants werden boykottiert, Firmen müssen die Produktion drosseln, Banken ziehen sich zurück etc. Die Politik nimmt offensichtlich die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen ohne weiteres in Kauf. Auch das widerspricht der Theorie, dass wirtschaftlichen Verflechtung automatisch eine mässigende Wirkung auf die Politik hat.
Dazu kommen im Streit zwischen China und Japan folgende Probleme:
- Beide Seiten sind bereits sehr weit gegangen bei der Verfolgung ihrer nationalen Interessen. Es wird immer schwieriger, einen Kompromiss auszuhandeln, ohne das Gesicht zu verlieren.
- Es geht um sehr viel, nämlich um die zukünftige Balance zwischen China und seinem grössten Rivalen Japan, der von den USA unterstützt wird.
- China und die USA sind durch den Generationenwechsel bzw. die Präsidentschaftswahlen absorbiert. Das erhöht die Unsicherheit.
Oft wird auch erwähnt, dass grosse Rohstoffreserven und reiche Fischgründe vermutet werden. Ich halte diesen Aspekt des Konflikts allerdings für weniger wichtig. Über die gemeinsame Nutzung von wirtschaftlichen Ressourcen lässt sich leicht eine Vereinbarung abschliessen. Wenn es aber um Grenzstreitigkeiten geht, ist ein Kompromiss viel schwieriger, weil es um Dinge wie Tradition, nationale Ehre und internationale Anerkennung geht. Meist gibt es in diesen Fällen nur ein „Entweder-oder“. Vor allem innenpolitisch ist ein Nachgeben kaum zu begründen.
Ein Krieg scheint immer noch weit weg , aber ist er wirklich undenkbar? Auffällig ist, dass im privaten Gespräch ernsthafte Sorgen geäussert werden. Es ist, wie wenn man über die Eurokrise redet: Niemand hält es für möglich, dass es zu einer weiteren Eskalation kommt, aber keiner kann sich zurzeit den Ausweg aus der Krise konkret vorstellen.
Keine Kommentare zu «Ist ein Krieg wirklich undenkbar?»
Aber natürlich sind Kriege denkbar – und es scheint, sogar notwendig. Die Geschichte der letzten 5000 Jahre Zivilisation ist eine Historie der Kriege und nicht der ruhigen Zeiten. Solange es grosse Differenzen in Ökonomie, Kultur und Religion auf der Welt gibt und solange es um Macht, Einfluss, Rohstoffe und Märkte, über allem noch um Ideologien geht, wird es immer Gründe für Kriege geben. Derzeit gibt es so eindeutige Konfliktgebiete weltweit, dass es nur eine Zeitfrage ist. Ich vergleiche das mit einem Supervulkan. Von der Vernunft der Menschen auszugehen ist fatal. Mir scheint es in der Natur des Menschen zu liegen, Aggressionen zu haben und grosse Konflikte quasi naturgemäss zu „produzieren“. Das kann auch reinigend wirken – und zu reinigen gäbe es eine ganze Menge. Das muss ich hier wohl nicht im Einzelnen aufführen..
HA HA. ALS DIE KRISE 2008 AUSBRACH KOMENTIERTE ICH DIE EINZIGE REALISTISCHE LÖSUNG WÄRE EIN KRIEG. WURDE LEIDER NICHT VERÖFFENTLICHT , ROSABRILLE UND PASST NICHT ZUR LACH-U.SCHE…GESELLSCHAFT. SOLLTE ROMNEY GEWÄHLT WERDEN WERDEN ALLE WÜNSCHE DIESBEZÜGLICH WAHR.
Krieg ist nicht wirklich eine Lösung sondern einzig Ausdruck der negativen Stimmung, welche sich durch die nicht nachhaltige Politik in verschiedenen Bereichen etablierte. Es handelt sich eher um einen verzweifelten Akt der Entscheidungsträger sich an der Macht zu halten und nicht für ihr Verhalten verantwortlich gemacht zu werden. Ein couragierter Politiker würde sich die Mühe machen, die Situation sachlich zu erklären und die verschiedenen Möglichkeiten
Leider werden solche Leute von der mit grossen Mitteln ausgestatteten Elite marginalisiert und/oder unwaehlbar gemacht.
Ob Romney oder Obama ist nicht wirklich wichtig, da beide ähnlich handeln. Einzig Ron Paul hätte den korrupten Einfluss der Elite reduziert, aber eben, er war ja nicht wählbar.
Die logische andere Seite von „Überschuldung“ müsste wohl „Übergläubigung“ heissen. Die käme dadurch zustande dass einfach viel zu viel Kapital angehäuft wurde, welches jetzt Renten abwerfen soll. Also eine Art Sklerotisierung der Wirtschaft: Das Geld soll selber sich vermehren, während eigentliche Leistung und Innovation auf der Strecke bleiben.
Frage: Wie kann das überschüssige Kapital verschwinden?
Möglichkeit 1: Es wird für sinnvolle Zwecke ausgegeben. Also beispielsweise für Bildung, Forschung, Kultur, Entwicklungsprojekte und und und… Damit würde nicht nur das überschüssige Kapital zum Verschwinden gebracht, sondern es würden sogar Leistung und Innovation weltweit wieder gefördert.
Möglichkeit 2: Krieg. Dabei werden unendlich Werte zerstört, deren Wiedergewinnung später die Wirtschaft ankurbeln kann. Zynisch aber wahr: Seit über hundert Jahren ist diese Methode leider schon viel zu oft zu mehr oder weniger diesem Zweck angewendet worden!
Und es wird immer wieder und wieder passieren, wenn nicht endlich verstanden wird dass nur Methode 1 das verhindern könnte.
@Cornelis
Ihr Bild stimmt zwar in den Grundzügen, ist aber unvollständig. Es geht nicht primär darum, Werte (Geld) zu vernichten, sondern Produktivität der Wirtschaft, um die Expansion zu begrenzen.
Hier sind Bildung, Forschung etc „leider“ der falsche Weg, da sie in der 2.Runde die Produktivität weiter erhöhen.
Alternativen zum Krieg sind
– Bürokratie, Vorschriften und Behinderung der Wirtschaft durch Auflagen. Darin sind die Schweiz und zB DE sehr stark.
– Unproduktive Investitionen, z.B. In Wellness, gepflegte Umgebungen, Gärten, Parks, Landschaften, Renovationen und Restaurationen, Massagen, Friseure etc., kurz: Aufwände für das menschliche Wohlbefinden und Schönheit. Diese steigern die Lebensqualität, ohne zugleich die wirtschaftliche Produktivitaet zu steigern.
Bei näherer Betrachtung befindet sich die Weltwirtschaft nämlich in einer Produktivitätsfalle. Wir können alle benötigten Güter mit immer weniger Arbeit (und immer mehr Robotern) herstellen. Immer mehr Menschen werden wirtschaftlich überflüssig. Da das Einkommen an den Arbeitsplatz gekoppelt ist, verarmen diese Ueberzaehligen.
Alternative: Entkoppelung von Einkommen und Arbeitsplatz. Schritt 1 = Bürgergeld. Jeder erhält monatlich 3’500 CHF. Alle Renten und Beihilfen und die ganze Sozialbürokratie wird abgeschafft. Dann sehen wir weiter…
@ Comelis
Irgendwo verstehen Sie die Angelegenheit nicht richtig.
Wie Sie andeuten, bestehen zu hohe Bestände an Schulden denen entsprechende Guthaben gegenüber stehen. In dieser Beziehung gehe ich mit Ihnen einig. Das Kreditvolumen konnte jedoch genau deswegen so massiv aufgebläht werden, weil die Zinsen künstlich zu tief gehalten wurden. Ebenfalls ist es im Interesse der Finanzindustrie, welche in dieser Beziehung als Drehscheibe funktioniert, dass sich das Kreditvolumen ausweitet, da damit Gewinne erwirtschaftet werden.
Das angesprochene Kapital, welches Sie einsetzen wollen, ist jedoch gar nicht vorhanden, wenn die Schuldner nicht in der Lage sind, ihre aufgenommenen Kredite zurückzuzahlen. Das Problem liegt darin, dass viele dieser Kredite für Konsumgüter ausgegeben wurden (inkl. Immobilien für Eigenbedarf), welche keine Rendite abwerfen, womit die Schulden amortisiert werden können, sondern nur aufgrund der Arbeitsleistung des Kreditnehmers. Zugleich bricht schrittweise der Wert des Kollaterales ein, da dieser aufgrund der tiefen Zinsen nicht nachhaltige Wertsteigerungen erfuhr (neben den USA und Spanien kommen dauernd neue Nationen dazu, wo die Immobilienpreise fallen, z.B. Australien, China, Holland, Kanada etc.).
Ihre Überlegung scheitert aufgrund dieses Aspektes, da das Kapital immer fiktiver wird und einzig aufgrund planwirtschaftlicher Manipulation existiert. Ich gehe jedoch mit Ihnen einig, dass das Kreditvolumen zu reduzieren ist, da die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit immer weniger gegeben ist, diese Kreditvolumina zu bedienen resp. die Glaubwürdigkeit der Tilgung sich schrittweise reduziert.
Der richtige Weg muss darin liegen, dass jene, welche unvorsichtig Kredite erliessen, die entsprechenden Konsequenzen zu tragen haben, indem sie die Kosten ihre Fehleinschätzung in der Form von Abschreibungen zu tragen haben. Wenn dies geschieht, werden sie schwerlich zuviel Kapital erkennen können.
Sie machen auch einen Denkfehler: Überall wo jemand überschuldet ist ist auch jemand, der zu viel Geld unvorsichtigerweise ausgeliehen hat! Also Geld, von dem er eine „Rendite“ erhoffte. Dass er die nicht mehr garantiert bekommt – darin besteht die „Krise“! Denn, wie Sie sagen, ist das Geld eben keineswegs nur in rentable und produktive Investitionen geflossen. Das war dem Geldgeber aber offenbar egal: Er rechnete (und rechnet!) damit, dennoch einen guten Teil seiner Rendite aus dem Schuldner noch herauspressen zu können.
Oder anders gesagt: Zu viel Geld steht zu wenig Produktivität gegenüber. Wessen „Schuld“ das ist ist ja nicht so entscheidend: In jedem Fall brauchte es beide Seiten für den Handel! (Hier irrt also auch Thomas Ernst: Es ist nicht zu viel Produktivität da, sondern zu viel Kapital!).
Eine sinnvolle Art, die Produktivität zu steigern und das Kapital abzubauen wären eben die erwähnten Ausgaben für Bildung, Forschung und Entwicklung usw.
Einen Zacken weniger nützlich, aber zumindest noch wirksam in Richtung Kapitalvernichtung wären Pleiten.
Und am unteren Ende der Skala kämen dann eben Kriege.
Ich bin ja eigentlich überzeugt dass das den Hauptbeteiligten eigentlich auch längstens klar ist! All die „Rettungsaktionen“ sind doch nur ein Geschacher um die Frage, wer denn am Ende auf Kapital verzichten muss. Dass es am Ende passieren wird ist doch wohl so klar wie nur etwas!
Sie scheinen ein Anhänger der Planwirtschaft zu sein.
Der wichtigste Preis der Wirtschaft wird immer stärker manipuliert, nämlich der Preis für Kredit. Die Notwendigkeit Fehlinvestitionen abschreiben zu muessen, ist dadurch entstanden, dass über die letzten 20 Jahre aufgrund der manipulativen Eingriffe der Zentralbanken (unnatuerlich tiefe Zinsen) diese Fehlinvestitionen entstanden. Zur Zeit wird alles unternommen um zu verhindern, dass diese Fehlinvestitionen abzuschreiben sind. Der ganze Aktivismus der Zentralbanken und Regierungen ist Ausdruck dieses Verhaltens.
Zu sagen, dass es unwichtig sei, wer diese Situation herbeiführte ist nicht sonderlich hilfreich für eine wirkliche Analyse des Problems. Zuerst muss das Kernproblem erkannt werden, bevor man über mögliche Lösungen diskutieren kann. Der Ausdruck Kapital nimmt eine zu undefinierte Stellung in Ihrer Argumentation ein.
In einer Marktwirtschaft liegt es nie und nimmer in der Gewalt der Entscheidungsträger von Zentralbanken und Regierungen zu bestimmen, wer und wann pleite gehen darf, soll oder muss. Die heutige Situation bringt jedoch immer mehr zum Ausdruck, dass immer weitere Bereiche wirtschaftlichen Tuns der Willkür dieser wie pubertierende Teenager handelnden Entscheidungsträger unterworfen wird. Es wird jedoch nicht erkannt, dass aufgrund dieser Situation die Vitalität der Wirtschaft immer stärker abwürgen und dass die dadurch entstehende Unsicherheit wohl schrittweise einen negativen Einfluss auf das Konsumverhalten von Bevölkerungen haben wird, womit wir eine Krise, welche sich in 2 oder 3 Jahren erledigt hätte, ummünzen in eine Krise von 10 oder 20 Jahren.
Gerade im Bildungsbereich erkennen wir z.B. in den USA die negativen Auswirkungen staatlicher Einmischung, indem das Volumen an „Student loans“ explodiert, die Kosten der Bildung unnatürlich steigen und die Absolventen nach Abschluss mit einem Schuldenberg auf dem Rücken im McDonalds Hamburger flippen.
„In einer Marktwirtschaft liegt es nie und nimmer in der Gewalt der Entscheidungsträger von Zentralbanken und Regierungen zu bestimmen, wer und wann pleite gehen darf, soll oder muss.“
Das dachte ich früher auch mal! Heute weiss ich es aber besser: Pleiten werden letztlich von Entscheidungsträgern beschlossen! Schliesslich ist man ja nicht etwa dann pleite wenn man kein Geld hat (denn dann wären die meisten Firmen von der Gründung an pleite), sondern dann wenn einem keiner mehr Geld leiht.
„Markt“ findet zwischen Menschen statt – nicht irgendwie anonym und automatisch!
Vielleicht missverstehen wir hier den Begriff „Entscheidungsträger“. Wenn ich von Entscheidungsträgern spreche, spielt es sich um jene, welche in Regierungen und Zentralbanken sitzen. Natürlich haben wir die Marktwirtschaft über speziell die vergangen Jahre pervertiert, indem eben solche an den Hebeln der Macht glauben marktwirtschaftliche Prinzipien zum vermeintlichen Wohl der Gesellschaft zu unterlaufen.
Wie Sie richtig sagen, sollte „Markt“ zwischen Menschen ablaufen und mit so wenig wie möglich staatlicher Einflussnahme und Verzerrung. Zu einem grossen Grad sind heute jedoch speziell die Zentralbanken heute der Markt, also eine zum Wohle der Banken existierende quasi Regierungsinstitution. Menschen in staatlicher Funktion sind jedoch jene, welche den Markt verzerren; es braucht diese nicht für die Funktion des Marktes.
Diese zunehmende Übernahme wirtschaftlicher Funktionen durch den Staat führt direkt in den Bereich der Zentralplanung und dürfte veränderte Verhaltensmuster und reduzierte wirtschaftliche Leistung zur Folge haben..
In einer Beziehung gebe ich Ihnen natürlich recht, nämlich der Aussage, dass zuviel Kapital (womit Sie wohl das Kreditvolumen im System meinen) da ist. Sie scheinen jedoch verneinen zu wollen, dass diese Situation durch die planwirtschaftlichen Eingriffe der Entscheidungsträger entstanden ist und dass Sie die genau gleiche Denkweise an den Tag legen, welche diese korrupte Bande vertritt.
Ein zusätzlicher Aspekt der unnatürlich tiefen Zinsen besteht darin, dass immer mehr Arbeit durch Kapital ersetzt wird, wodurch die Tiefzinspolitik zusätzlich die gegenwärtigen Ungleichgewichte fördert. Es verschiebt den Wohlstand der Mittelklasse an die Elite und produziert die massiven Staatsverschuldungen.
Die Idee, sich für das Alter ein finanzielles Kissen zu produzieren, ist natürlich und grundsätzlich positiv. Die allgemeine Verurteilung der Sparer als das Problem der Situation unterliegt hingegen einem Fehlschluss. Es wird auch nicht erkannt, dass viele Vermögen auf der Fiktion beruhen, dass die Schuldner in der Lage sein werden, diese Ansprüche je zu befriedigen. Wenn nicht dauernd staatliche Eingriffe bestanden hätten, welche die Kosten des Risikos der Allgemeinheit untergejubelten, wäre es gar nie zu dieser Situation gekommen, da sich das Zinsniveau entsprechend entwickelt hätte.
Ebenfalls wirkt natürlich auch die demographische Entwicklung dazu bei, dass sich die Situation noch verschärft. Rein logisch betrachtet wird es doch immer unwahrscheinlicher, dass eine sich reduzierende Arbeiterschaft einen immer höheren Anteil von nicht produktiven Leuten mit hohen Anspruchserwartungen unterstützen kann. Irgendwann werden die jungen diesen Generationenvertrag kündigen.
Die eigentliche Auseinandersetzung sollte zwischen der die Politik bestimmende Elite und den 99,9% erfolgen und nicht z.B. zwischen China und Japan oder zwischen Deutschland und Griechenland. Dies ist die wirkliche Problematik, indem die Entscheidungsträger uns hinters Licht führen.
Also mit Planwirtschaft habe ich ja gewiss nichts am Hut – davon ist in meiner Darstellung auch nichts zu lesen! Sie haben aber Recht dass man die verschiedenen Akteure auch noch genauer anschauen müsste. Mit „Schuldfrage ist egal“ meine ich ja nur: Es ist Unsinn immer auf den Schuldner zu schlagen, da auch der Gläubiger ja zunächst einmal zu viel Geld ausgeliehen hat – wozu ihn niemand gezwungen hat! Dass schwache Regierungen zur Überschuldung neigen weil sie die Leute irgendwie glücklich machen wollen ist verständlich; warum finden sich dann aber Banken, die dafür das Geld aufwerfen? Sie hoffen auf „Batzen plus Weggli“: einmal den hohen Zinsertrag, d.h. die Risikoprämie für schlechte Schuldner, und dann darauf, dass sich schon jemand findet der ihnen das riskant ausgeliehene Geld trotzdem wieder eintreibt, egal wie.
Die Flutung der Märkte mit Nationalbank-Geldern ist natürlich wirklich krank. Sie scheint aber im Moment die einzige Barriere zu sein, die unser Finanzsystem vor dem totalen Kollaps bewahrt: keine sehr gemütliche Vorstellung!
Sie sprechen auch die Riesenkapitalien der Pensionskassen an. Tatsächlich scheint mir dieses Verfahren der Geldanhäufung fürs Alter zwar menschlich verständlich, aber wirtschaftlich fahrlässig zu sein. Eben weil diese Gelder „angelegt“ werden müssen – ohne dass klar ist wo derart viel Ertrag realwirtschaftlich überhaupt erzeugt werden kann! Seit Urzeiten haben die Menschen doch vielmehr so gelebt dass in einer funktionierenden Gemeinschaft immer aktuell die Arbeitsfähigen gearbeitet haben und damit AKTUELL die anderen mit unterstützt haben. Da musste der Grossvater nicht einen Keller voll Geld gehortet haben um im Alter nicht zu verhungern! Ich weiss dass das in der Schweiz irgendwie unbeliebt ist und nach „Planwirtschaft“ schmeckt. Womit ich aber, wie schon gesagt, wirklich wenig am Hut habe: Die vernünftigen Lösungen sollen zwischen Menschen ausgehandelt werden, nicht von oben diktiert!
„Es ist Unsinn immer auf den Schuldner zu schlagen“
Ich gebe Ihnen in dieser Beziehung 100% recht. Wohl wurden die Banken ursprünglich sicherlich motiviert, die suedlichen Staaten zu finanzieren, jedoch bestand nie ein Zwang dazu. Wenn Sie oder ich einem Schlendrian Geld ausleihen und dieser dies nicht zurückzahlen kann, würden wir uns wohl selber die Schuld geben, da wir das Kreditrisiko nicht richtig beurteilten. Die Banken mit all ihren Spezialisten und Ökonomen waren hingegen nicht in der Lage, das Risiko richtig einzuschätzen und glaubten wohl, da kein Waehrungsrisiko mehr bestand, es sich um sichere Staatsanleihen handelte. Ebenfalls wurde dies durch Ratingsagenturen und Bankenregulation (Staatsanleihen werden als risikolos eingestuft, sodass keine Reserven darauf gehalten werden muessen) zusätzlich gefördert.
Es ist offensichtlich, dass diese Staaten ihre Schulden nie zurückzahlen werden/können/wollen. Somit ist jeder Rettungsschirm einzig eine Rettung der entsprechenden Investoren/Banken, die damit die Kosten ihrer Fehlentscheidungen der Allgemeinheit unterjubeln. Die ist extrem marktverzerrend und riecht immer stärker nach Planwirtschaft. Während eine Lösung für Griechenland im Rahmen von 40-50 Mia gekostet hätte vor 2 Jahren, reden wir heute von 200 plus Mia. Aus diesem Beispiel alleine, sollte jeder vernünftige Mensch die Konsequenzen ziehen und realisieren, dass all diese Massnahmen weder dienlich noch nachhaltig sind. Nicht so hingegen eben jene Entscheidungsträger, welche versuchen ihren Einfluss dauernd in weitere Bereiche auszudehnen.
Ich bin überzeugt, dass, wenn Sie diesem Blog weiter treu bleiben, Sie in ein paar wenigen Monaten die Zusammenhänge weit besser erkennen werden.
Allgemein betrachtet spielen weitere Aspekte eine Rolle, inwiefern eine Gesellschaft sich für Krieg entscheidet.
Die Demographie eines Landes ist mit wichtig, indem Länder mit einem tiefen Durchschnittsalter eher geneigt sind, sich zu bekriegen. Diesbezüglich besteht wohl die groesste Gefahr für den Weltfrieden im Mittleren Osten/Nordafrika.
Ein weiterer Faktor sind oft auch innenpolitische Probleme, welche aufgrund vergangener nicht nachhaltiger Politik in wirtschaftlichen und geldpolitischen Angelegenheiten, Krieg sozusagen als Ablenkungsmanöver für die politische Klasse einen scheinbaren Ausweg zur Machterhaltung bietet. In dieser Beziehung sind wohl heute beide oben aufgeführte Nationen sehr wohl gefährdet.
Aufgrund der allgemeinen negativen Stimmung, einhergehend mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten erhöht die Chance, dass sich ein Krieg ereignet. Wie man in Socionomics sagt: es ist nicht der Krieg, welcher Menschen wütend macht, sondern wütige Menschen machen Krieg.
Nicht zu vergessen ist der aus chinesischer Sicht natürlich Weltherrschaftsanspruch, welcher sie zwar für eine längere Periode abgaben, aber trotzdem zum chinesischen Selbstverständnis gehört.
das hängt von den USA und dem Westen ab. China will überall ihre Reaktion testen: zunächst bei den im südchinesischen Meer befindlichen Inselgruppen – Konflikte mit Vietnam, Philipinnen, Taiwan, … – und nun bei diesen Senkaku-Inseln – Konflikt mit Japan.
Es sieht sich nun stark genug an, um das uralte Hegemoniebestreben, das im Blut – man mag den Begriff Chinesen-GEN mögen oder nicht – aller Chinesen tief und tausendjahrlang verankert ist,
wieder voran zu treiben. Und Europäer(!), bitte nicht vergessen: die Schande, die das chinesische Volk im letzten Jhdt erlitten hat:
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China kommt jetzt in seine historische Phase: nachdem es die Konflikte um das südchinesische Meer euzeugt hat, will es nun Japan auf die Probe stellen. China will wissen, wie USA und der Westen darauf reagieren.
Wie reagiert USA darauf? Das ist die Frage. Davon hängt doch alles ab.
Es wird vielleicht einen Wirtschaftskrieg geben und wenn’s hoch kommt zu ein paar kleinen Scharmützeln zwischen den Beiden kommen, aber wirklich eskalieren wird die Sache nicht. Dafür siind die Asiaten viel zu pragmatisch. Beide Seiten wissen, dass sie in einem Krieg viel mehr verlieren als gewinnen können. Vorallem die Chinesische Regierung weiss ganz genau, dass sie nur noch an der Macht ist weil das Volk sie lässt solange wirtschaftlich alles rund läuft. Ein Krieg würde wirtschaftlich verheerend sein und der Regierung dieses Mandat entziehen
Der 1. Weltkrieg als Argument für die Wahrscheinlichkeit eines Kriegs zwischen China und Japan scheint mir zuu weit her geholt.
Auch wenn vlt. ein paar Scharmützel stattfinden könnten, ist imho die Wahrscheinlichkeit für einen Krieg praktisch null.
Nach Clausewitz ist der Krieg die Fortsetzung der Politik, welche keine andee Möglichkeit zur Durchsetzung ihres Willens sieht. Ist der Wille, dem anderen seinen Willen aufzuzwingen gross genug und sieht man eine Chance auf den Sieg, dann kommt es unweigerlich zum Waffengang.
Wirtschaftliche Überlegungen sind natürlich Bestandteil solcher Entscheide, die Türken haben auch schön brav gewartet bis die Touristensaison zu Ende war und die Ernten eingebracht wurden. Man rechnet anscheinend damit, dass es nicht so tragisch wird und bis zum Frühjahr erledigt ist oder, dass sich der Konflikt nur in Syrien abspielen wird.
Die Inselsituation ist mir etwas weniger bekannt, China und Japan streiten sich schon lange und sie führten schon Kriege darum. Die Situation ist bis heute nicht definitiv geklärt und bis dies der Fall ist, besteht auch immer die Option, dass sich der Konflikt auf die Waffenebene verlagert. Europäer sind vielleicht eher geneigt, einen Krieg zugunsten des Geldes nicht in Erwägung zu ziehen, in Asien gibt es noch andere Werte die man berücksichtigen muss, die Gesellschaften sind kollektiver und auch eher bereit Verluste und Entbehrungen in Kauf zu nehmen um einen Gesichtsverlust zu vermeiden.
China steht zur Zeit gut da, der Westen ist gerade damit beschäftigt nicht abzusauffen, mit denn Russen hat man sich arrangiert, die Zeit für einen Krieg könnte schlechter sein. Japan hat auch so seine Schuldenprobleme, ist technisch auf der Höhe, darf mit einem „Unentschieden“ rechnen. Immerhin haben sie die Inseln gekauft, irgend etwas wird sie zu diesem Schritt bewogen haben. Vorerst denke ich aber, wird es auf diplomatischer Ebene noch eine Weile kriseln, bevor es zum Äussersten kommen sollte.
Eines kann man aus der Geschichte auf jeden Fall ableiten: Friedenszeiten sind immer begrenzt.
Richtet man den Blick über das süd- ostchinesische Meer hinaus, dann stellt man mit Erstaunen fest, dass China eigentlich mit praktisch allen Nationen im ASEAN-Raum den einen oder anderen politischen Konflikt austrägt, oder zumindest den Weg dazu ebnet. Kein Zweifel: Da bricht eine neue Epoche an. Die Frage ist nur welche. Gleich mit allen Nachbarn auf lange Sicht Krieg führen zu wollen, ist doch ein sehr ambitioniertes Ansinnen.
lesen Sie bitte meinen Kommentar hier unten. Ich bin Ihrer Ansicht
Rein aus historischen Gründen schon muss man bei Japan immer von einem Krieg ausgehen. Das sie den Pazifismus in der Verfassung haben bedeutet nichts. Die Japaner rüsten schon seit 5Jahren massiv auf, das ist der Welt nur entgagngen. Das tragische dabei: Korea ist in der Mitte und wird unweigerlich auch in den Krieg gezogen, welches den Friedensvertrag lächerlich erscheinen lässt.
Destabilisierung im fernen Osten, im nahen ists ja schon passiert…
Noch jetzt herrscht sowohl in China wie auch in Japan eine alte seit Jahrhunderten gewachsene Feindseligkeit. Natürlich haben die wirtschaftlichen Verflechtungen das ganze etwas abgeschwächt, aber gerade in China spürt man eine latente Japan-Feindlichkeit, ausgelöst durch die Massaker des 2WW, und die KP hat nichts getan diese Feindseligkeit abzubauen, sondern hat die Geschichte instrumentalisiert zur Lenkung der Massen, das gerade jetzt diese Feindseligkeiten ausbrechen hat ein fast amerikanisches Muster, gehts im Inland schlecht, wird aussenpolitisch irgendwo Rabatz gemacht. Denn trotz den steigenden Wirtschaftszahlen gehts der Bevölkerung eher schlechter, vorallem die Preise für Nahrungsmittel sind gestiegen, und die wachsende Unzufriedenheit betreffend Zensur und persönlicher Freiheiten vorallem bei den jüngeren und gebildeteren Chinesen ist spürbar. Von alledem abzulenken ist so ein kleiner Konflikt gerade recht.
Ein Krieg ist sehr unwahrscheinlich, solange die USA ihre diversen Basen in der Region noch unterhalten können, das kann sich China nicht (oder noch nicht) leisten. Wobei sie natürlich wissen das die Zeit dieses mal auf ihrer Seite ist.
Den Vergleich mit der Eurokrise kann ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen. Nur die „Qualitätsmedien“ halten eine Eskalation für ausgeschlossen, alle anderen warten eigentlich nur noch darauf.
Herr Straumann als Historiker sollte in dem Zusammenhang auch erklären, warum der Erste Weltkrieg ausbrach. unsereins ist nicht derart bewandert, das hier belehrend kundzutun. Viele Historiker sind aber der Ansicht, dass er mit einfachsten Mitteln und Ueberlegungen abwendbar gewesen wäre. Soll jetzt das bisschen Fisch vor den Inseln benutzt werden, um eine Kausalkette zu schmieden für grössere “Events“?. Dann sind immer noch Politbastler des gleichen Kalibers wie damals ungeniert am Werkeln. Nichts gelernt, aber auch gar nichts.
Was China in den letzten 50 Jahren technologisch und wirtschaftlich augebaut hat ist vorbildlich, wenn auch gerade der Westen dies versucht herab zu stufen. Jedoch die Angst steht Ihnen in den Knochen. Das es Mentalitäten gibt die anders rechnen und zählen können haben Sie nie darüber nachgedacht, Sie glauben Ihre Ideologie die Sie vertreten sei auf die ganze Welt zu übertragen. Sie sagen was gut und böse sein soll. Damit spalten Sie die Welt an statt Sie zu vereinen. Frieden und Verständigung wird damit blockiert, könnte auch ein Grund sein die Kriegsindustrie auf Trab zu halten den nirgends ist soviel Geld zu verdienen auf Kosten der Humanität und des Frieden.
In Asien geht es um die Vorherrschaft wirtschaftlich, hegemonial und auch militärisch Diese hatte Japan bis vor kurzem inne, was vielen anderen asiatischen Ländern noch in bester, bezugsweise schlechtester Erinnerung ist.
Die neue Vorreiterrolle will nun China spielen. Doch China ist ebenfalls bei verschiedener seiner Nachbarn nicht sonderlich beliebt, so sind die chinesisch-vietnamesichen Beziehungen belastet, Südkorea wiederum ist durch die Stützung Nordkoreas durch China in einem Spannungsfeld gefangen.
Dass China die neue Hegemonialmacht in Ostasien ist bezweifelt aber inzwischen niemand mehr. Die Frage ist nur noch, was für eine Art „asiatischer Frieden“ unter China möglich ist und wie rücksichtslos China seine Interessen durchsetzt. Offensichtlich ist, dass China die engen Beziehungen Japans mit den USA nicht gern sieht und dazu tendiert die USA im gesamten asiatischen Raum auf Distanz zu halten. Andererseits fühlen sich mehrere ASEAN-Staaten inzwischen durch die Hegemonialansprüche Chinas bedroht und suchen Unterstützung durch die USA.
All dies spricht dafür dass die Spannungen im ost- und südchinesischen Meer zunehmen werden und zwar nicht nur zwischen Japan und China, sondern zwischen mehreren asiatischen Ländern und China.
„Das wäre wohl das Ende der chinesischen (Welt)machtansprüche.“ Das würde nur ein Verschiebedatum bedeuten. Man denke an die enorme Masse Menschen in China und deren geimensamer Leistungskraft – auch dank ihrer Arbeitskultur.
Mag sein, aber sie übersehen ein ganz entscheidendes Problem, das die zukünftige chinesische Entwicklung massiv behindern wird: Die Überalterung. Dank der 1-Kind Politik konnte China die Kraft für das Wirtschaftswunder der 30 vergangen Jahre bündeln. Die Kehrseite der Medallie wird aber in den nächsten Jahrzehnten sichtbar werden: Zig Millionen von Rentnern und nicht mehr genug Arbeiter. Gleiches Problem wie in Europa, nur noch gravierender. Und bereits jetzt wandern immer mehr Billiglohn-Jobs aus China ab. Z. B nach Vietnam, wo die junge Bevölkerung stärker wächst und die Arbeitskräfte billiger sind…
Zu diesem massiven Problem hinzu kommt noch der Raubbau an der Umwelt. Man rechnet damit, dass z B. Schanghai im Jahr 2030 unter schwerster Wasserknappheit leiden wird, da sämtliche Trinkwasserquellen der Umgebung versiegt oder verseucht sind. Lassen Sie sich nicht vom Glanze der chinesischen Wirtschaft blenden, denn die Zukunft sieht sehr düster aus. Und das mag ein Grund sein, warum plötzlich Krieg aus Ausweg wieder auf den Tisch kommt.
Deutschland war auch mal auf dem Weg zur Weltmacht..
In Phantastereien ausgedrückt: verlöre China einen Krieg, dann gäbe es nachher kein China mehr.
Im Süd- und Ostchinesischen Meer sind dermassen viele Interessen und Länder vertreten, dass ein Krieg zwischen Japan und China unvorhersehbare Konsequenzen nach sich ziehen würde: Bald würde der Krieg auf die Spratly-Islands und damit auf mindestens 6 weitere Staaten (v. a. Vietnam und die Philippinen) überspringen, was Angesichts der Tatsache, dass die USA 60 Prozent ihrer Seestreitkräfte in diese Region entsenden, in einen Dritten Weltkrieg münden könnte. Nur würde das für China einen Mehrfrontenkrieg bedeuten, was, historisch betrachtet, noch nie von Vorteil war für eine kriegstreibende Nation, ganz im Gegenteil: Das wäre wohl das Ende der chinesischen (Welt)machtansprüche. Was vieleicht noch angemerkt werden muss: Diese Inselkonflikte im Süd- und Ostchinesischen Meer sind ja alles andere als neu. So liefern sich China und die Philippinen schon seit Jahrzehnten Scharmützel auf den Spratly-Islands, auf die gleich mehrere Staaten territoriale Ansprüche erheben. Wo soviele Nationen aufeinander treffen, ist (hoffentlich) kein Krieg zu erwarten…
Ich denke, China will der Welt sein neues Selbstbewusstsein als die wirtschaftliche, militärische und kulturelle Welt-Supermacht des 21. Jahrhunderts demonstrieren. Die Botschaft lautet ganz einfach: Bis hierhin und nicht weiter. Das Land weiss ganz genau, dass sich die USA nicht mit der Atommacht China anlegen wird, sollte es doch zu militärischen Aktionen um die Inselgruppe kommen. Und dieser Plan wird aufgehen, weil weder der Westen, noch Japan dem irgend etwas entgegenstellen können.
Selbstverständlich sind Kriege – nicht nur im Fernost – immer «denkbar» und auch machbar. Die VSvA z. B. haben seit 1941 fast ununterbrochen und vorher häufig Kriege geführt, haben eine dauerhafte Kriegswirtschaft und sind auf ausländische Rohstoffe angewiesen. Ideologien und Religionen aller Art dienen den zum Krieg erforderlichen Volksverhetzungen, sind Vorwände für wirtschaftliche Interessen. «Krieg ist die Fortsetzung der Diplomatie mit anderen Mitteln.» Er lenkt die beteiligten Völker von inländischen Verfehlungen ihrer PolitikerInnen ab.
China wird auf Zeit der Sieger sein wie gewohnt. Sie können warten aber nicht zurückweichen. Ein Krieg wird es deshalb nicht geben, das würde teuer und politisch für beide unsinnig. An Kriege glaubt nur noch Amerika mit seinen Streitkräften. Doch diese Einstellung wird auch für Amerika Kosten Menschenleben und Moralzerfall bedeuten. Wer ein Kriege in letzter Zeit begonnen hat gewann Ihn nicht, sähte nur Vergeltung und Terror. Nur die nicht aktiv Beteiligten in der Rüstungsindustrie konnten grosse Gewinne verbuchen und das unsinnige Morden verfolgen ohne das Hirn dabei anzustrengen !
So schlecht ist es den US-Amis, die technisch nur noch, wenn überhaupt, in der Militärtechnologie führend sind, mit ihrem merkantilen Kriegsmodell, mit Freiheitspropaganda gepaart, noch nicht gegangen. Einen «Moralzerfall» aufzuhalten zählt kaum zu ihren wirklichen Prioritäten. Das Kriegsheldentum, das zu Ruhm und Unsterblichkeit führen kann, ist ein tiefer, starker Beweggrund der Krieger und wird in den VSvA und anderswo in den Nationalmythen sehr intensiv gepflegt.