Die Zinspolitik hat ihr Limit erreicht

Die Europäische Zentralbank wird ihre Geldpolitik noch weiter lockern: EZB-Gebäude in Frankfurt. Foto: Keystone

Letzte Woche kündigte die Europäische Zentralbank für den September verklausuliert eine Zinssenkung weiter in den negativen Bereich an. Das Gleiche erwartet man auf den Märkten von der Schweizerischen Nationalbank. Am Mittwoch wird auch die US-Notenbank ihren Leitzins senken.

Die Notenbanken versuchen verzweifelt, die Wirtschaft anhaltend zu befeuern. Stimmungsindikatoren deuten eine deutliche Eintrübung an. Doch was können tiefere Leitzinsen bewirken? In normalen Zeiten führen sie über einen komplexen «Transmissionsmechanismus» zu steigenden Investitionen (weil Kredite billiger werden), mehr Exporten (weil die Währung schwächer wird) und höheren Anlagenpreisen. Das alles befördert die Gesamtnachfrage und verbessert damit die Konjunkturlage.

Auch das Halten von Cash hat einen Preis

Wie sich in Lehrbüchern nachlesen lässt, bricht dieser Mechanismus zusammen, wenn die Leitzinsen sich null Prozent nähern. Es kommt dann zu einer sogenannten Liquiditätsfalle: Weitere Zinssenkungen haben keine Wirkung mehr, weil gemäss dieser Theorie das Halten von Cash zur attraktivsten Alternative wird.

Die Theorie erwies sich insofern als falsch, als Negativzinsen möglich wurden. Denn auch das Halten von Cash hat einen Preis – weil es gelagert und abgesichert werden muss. An der grundlegenden Erkenntnis der «Liquiditätsfalle» ändert das nichts. Mit jedem tieferen Zins schwindet die Anschubwirkung der Geldpolitik auf die Realwirtschaft.

Von Notenbanken wird zu viel erwartet

Anders als gemäss der Theorie der «Liquiditätsfalle» führt die Tiefstzinspolitik aber nicht zu einem blossen Horten von Cash, sondern vor allem zum Eingehen von immer grösseren Risiken auf den Immobilien und Kapitalmärkten und zu einer stark wachsenden Verschuldung.

Stark umstritten war immer auch die Wirkung von Anleihenkäufen – wie sie die Europäische Zentralbank wieder starten will – und das Management der Erwartungen (die sogenannte Forward Guidance). Gerade weil Negativzinsen und die anderen Tricks von der Hilflosigkeit der Notenbanken zeugen, flössen sie kein Vertrauen ein und befeuern keine Investitionen.

Das Drama der Notenbanken liegt letztlich darin, dass von ihnen zu viel erwartet wird. Sie handeln dann wie ein Arzt, dessen Medikament immer weniger Wirkung zeigt und der dann aus Hilflosigkeit die verabreichten Dosen immer mehr erhöht. Was sich dann vor allem zeigt, sind die schädlichen Nebenwirkungen.

94 Kommentare zu «Die Zinspolitik hat ihr Limit erreicht»

  • Rudi Müller sagt:

    Die Fähigkeiten der Notenbank mit ihrer Zinspolitik und ihren Aufkäufen von Wertschriften auf die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft einzuwirken sind wohl begrenzt. Mit hohen Zinsen kann zwar die Wirtschaft gebremst werden, jedoch ist die Umkehrung, mittels niedriger Zinsen die Wirtschaft anzukurbeln begrenzt.
    Die Ankäufe von Wertpapieren durch die SNB erhöhen m. E. nur dann das in der Wirtschaft verfügbare Geldvolumen, wenn diese von einer Nichtbank mittels einer Geschäftsbank erworben werden. Aber weder die erhöhte Geldmenge noch ein äußerst günstiger Zinssatz der SNB kann letztendlich die Unternehmen zu vermehrten Investitionen motivieren, wenn entsprechend lohnende Investitionsfelder fehlen.

  • Rolf Zach sagt:

    1. Ohne EZB wären wir in Europa komplett von der FED abhängig, weder die DM noch der SFr könnten die Rolle des Euro übernehmen. Wir wären ohne Euro den geldpolitischen Entscheidungen vollständig ausgesetzt. Die Zinsen in Europa, mit Ausnahme der Schweiz, wären durchgängig höher als in den USA und die meisten europäischen Länder würden unter Inflation und Budget-Defizite leiden. Ob alle ihre Leistungsbilanz-Defizite mit diesen berüchtigten Maßnahmen-Pakete à la IWF lösen könnten, wäre sehr fraglich.
    2. Folgerichtig kann man daraus schließen, eine Kontraktion der Inland-Nachfrage zugunsten der Exporte. So ginge der einheimische Sozialstaat zugrunde und wohin soll man um Himmels willen außerhalb von Europa exportieren? Gleich wie in China in die USA?

    • Rolf Zach sagt:

      3. Die Anleihe-Käufe der EZB waren ein Segen! Ohne diese Anleihe-Käufe wäre die Erholung in Europa viel langsamer vonstatten gegangen. Vergessen wir nicht, die Krise ist durch verantwortungslose Politik der Deregulation in den USA 2008 weltweit verursacht worden und nicht in Europa, trotz Immobilien-Verrückheiten in Spanien und betrügerischer staatlicher Kreditaufnahme in Griechenland.
      4. Die Euro-Krise wurde hervorragend gemeistert und der € hat sich als Reserve-Währung behauptet, obwohl die Trump Administration den offenen Wunsch hat diesen Status zu zerstören und deshalb den BREXIT von England wärmstens begrüsst. Der erste USA-Präsident seit Menschen-Gedenken, der Europa spalten will.

      • Rolf Zach sagt:

        5. Wenn die SNB meint, sie soll wegen Risiko-Streuung in £ und $ investieren, müssen ihre Verteidiger dieser Politik nicht darüber erstaunt sein, wenn mit der wahrscheinlichen Wiederwahl von Trump und mit dem harten BREXIT des von den unseren fanatischen EU-Gegnern heißgeliebten Boris die Austausch-Relationen zugunsten des SFr sich stark verändert. Leider wird sich der € nicht so stark aufwerten gegen £ und $
        wie der SFr. Die SNB wird die massivsten Verluste
        ihrer Geschichte hinnehmen müssen, sogar die mickrigen 2 Milliarden SNB Ausschüttung für die öffentliche Hand wird gestrichen. Alles für Trump, den fidelen Boris und etwas für die Reichen der €-Zone, denen zusammen mit der EZB unsere Volkswirtschaft herzlich gleichgültig ist.

        • Rolf Zach sagt:

          Als Ergänzung: Das Negativzins-Regime unserer SNB ist ein Witz und trifft die Falschen. Der SNB Präsident Leutwiler war da 1978 100 mal effizienter und hat das „Hot Money“ für riesige risikolose Gewinne in SFr davongejagt.

    • Jan Svoboda sagt:

      Mensch Zach was meint Ihr Arzt dazu, immer noch kene Besserung in Sicht?
      Haben Sie es schon mit kalten Umschlägen probiert?)))

      • Rolf Zach sagt:

        Was soll das? Keine Argumentation? Sie können ja wenigstens schreiben, der Euro sei ein Desaster, die SNB wird nie Verluste erleiden bei £ und $ und die Negativzinsen in der jetzigen Form bei der SNB sind die besten aller Welten. Was bevorzugen Sie, die Geldmengen-Theorie von Friedman? Investieren Sie in den USA wegen der Politik von Präsident Trump? Ich bin gespannt auf ihre Ansicht oder sind Sie im Blog für psychologische Selbstgespräche, ich aber nicht!

        • Jan Svoboda sagt:

          „Ohne EZB wären wir in Europa komplett von der FED abhängig, weder die DM noch der SFr könnten die Rolle des Euro übernehmen. “

          Zach nach diesem Schwachsinn muss man eigentlich weder weiterlesen noch gegenargumentieren, sondern eine Diagnose stellen.

          • Anh Toàn sagt:

            Das ist kein Schwachsinn, alle sind komplett von der FED (und der US Politik) abhängig, ausser Euroland und China. Die Politik der FED bestimmt die Wachstumsraten/Inflation/Zinssätze/Wechselkurse in Vietnam, die vietnamesische Zentralbank kann wie CH-Nati nur reagieren. (Die CH Nati reagiert auf die Reaktion der EZB zur Politik des FED)

            Es war eine komplette Dollarwelt seit dem zweiten Weltkrieg (Unsere Währung, Euer Problem). Inzwischen sind die Chinesen und die Europäer mächtig genug, sich dem zu widersetzen. Darum will Donald Europa spalten.

          • Zufferey Marcel sagt:

            Russland reduziert seine Devisenbestände in USD seit geraumer Zeit und kauft Gold dazu. China baut seine USD-Devisenbestände ebenfalls stark ab. Deshalb u. a. wohl auch der Handelskrieg.

          • Alex sagt:

            Es ist die russische ZB die interverniert und versucht Dollar-Zuflüsse in andere Assets umzuschichten, das bedeutet nicht das Ende der Abhängigkeit des US$ für Russland. Ähnlich steht es für China die nur Mini-Schritte gehen, aber dies jedes Mal mit Verschuldung im Inland kompensieren müssen. Goldhortung von ZB ist übrigens indirekt auch eine Stützung des US$ da ein Aufwertung gegenüber dem US$ weiterhin geschmälert wird. Die komplette Konvertierung in Gold wäre realistisch nicht mal machbar.

            Das liegt an der positiven Leistungsbilanz beider Länder die von beiden auch gerne gehalten wird. Eine Alternative Volkswirtschaft ähnlich der Größe der USA mit dem Willen Nachfrage nach Liquidität/Vermögen bereitzustellen existiert zurzeit nicht.

          • Alex sagt:

            Eine billige Diffamierung ohne Argument ist eine miserable Diskussion – sie könnten ja zumindest Herr Zach sagen worin er in ihren Augen falsch liegt.

            Ich sehe eine gewisse Nähe zu der Aussage, dass die Eurozone eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber dem US$ ermöglicht der insbesondere nach dem Zerfall des Bretton-Woods-Systems für die EG/EU relevant war, sonst gäbe es nicht direkt ab 1972 Versuche Wechselkursmechanismen (EWKV, EWS) einzuführen.

            Die Problematik besteht ab 2008 durch den Versuch über Leistungsbilanzüberschüsse für Wachstum in der WKM II zu sorgen. Letzten Endes hat das dazu geführt das der US$ sogar noch relevanter im globalen Handel geworden ist. Die Frage ist nur wie lange spielt die USA den Lückenbüßer/Hegemon für die Welt (bis die Vorteile verschwinden?).

          • Jan Svoboda sagt:

            @Alex
            „dass die Eurozone eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber dem US$ ermöglicht der insbesondere nach dem Zerfall des Bretton-Woods-Systems für die EG/EU relevant war, sonst gäbe es nicht direkt ab 1972 Versuche Wechselkursmechanismen (EWKV, EWS) einzuführen.“ Voll daneben, im Gegenteil Eurozone genau wie ihre Vorläufer waren klar ein politisches Projekt ohne oekonomische Notwendigkeit, mit dem Ziel die einzelne Staaten politisch zu unterjochen, nicht unabhängiger zu machen. Das wird bald voll in die Hose gehen weil die Politclowns keine Ahnung vom Kreditmarkt haben.Übrigens, gegen die schwachsinnigen Texte vom Zach zu argumentieren wäre nur verlorene Zeit.

  • Peter Meier sagt:

    Heute fragte der Nachrichtensprecher auf DRS1, betr. dieser Zinsentwicklung/Negativzinsen: „Wo wird das noch enden?“ Eine gute aber überflüssige Frage, weil die Geschichte uns die Antworten gleich mehrfach liefert. Denn stets haben Interventionen mit „Geldausweitung“ zur Stimulierung der Wirtschaft im Zusammenbruch geendet, ausnahmslos. Und man fragt sich, mit welcher Berechtigung bestimmen gewisse Leute über den Zins, die Geldmenge und damit den Geldwert und so über unser Einkommen, Vermögen und Ersparnisse? Der Zinssatz ist zum Spielball politischer u. wirtschaftlicher Sonderinteressen geworden und damit hat der wichtigste natürliche „Seismograph“ für das Wirtschaftsgeschehen seine Lenkungsfunktion verloren – er ist ein Machtinstrument geworden.

    • Linus Huber sagt:

      Wohl der inhaltlich beste Kommentar zu diesem Artikel. Die Geldpolitik nach PhD-Standard und frei von jeglicher eingrenzenden Anbindung bedeutet in erster Linie eine extrem hohe Machtkonzentration, welche mitunter aufgrund kurzfristiger planwirtschaftlicher Erfolge zur eigenen Selbstüberschätzung führte und die langfristigen Konsequenzen ausblendete.

    • Anh Toàn sagt:

      „… und damit hat der wichtigste natürliche „Seismograph“ für das Wirtschaftsgeschehen seine Lenkungsfunktion verloren“

      Also was jetzt bitte? Ist der Zinssatz ein Seismograph (ein Messinstrument) oder ein Lenkungsinstrument? Verhindern oder fördern Seismographen Erdbeben?

      Entweder etwas lenkt, oder es misst, aber beides gleichzeitig geht nicht.

      • Linus Huber sagt:

        … oder die Messung wirkt lenkend, indem die Akteure sie wahrnehmen.

        Wenn Sie 40 Grad Fieber haben, und dies messen, werden Sie aufgrund des gemessenen Resultates entsprechend handeln.

        • Anh Toàn sagt:

          Sie wollen sagen, der Fiebermesser hätte eine Lenkungsfunktion auf das Fieber?

          • Linus Huber sagt:

            Beginnt jetzt die nächste Folge von „dumb and dumber“?

            (Auf das menschliche Verhalten und als Konsequenz daraus möglicherweise auf das Fieber.)

          • Anh Toàn sagt:

            Ja, Du bist da, der Svoboda auch.

          • Anh Toàn sagt:

            Was Sie versuchen, als Erklärung zu verkaufen, ist der Effekt, dass eine Messung das Ergebnis beinflussen. Aber beeinflussen ist nicht lenken.

          • Anh Toàn sagt:

            Wenn Sie keinen Fiebermesser zur Hand haben, und Ihr Kind hat eine deutlich höhere Temperatur als Sie und kann nicht schlafen, geben Sie ihm dann kein Paracetamol, weil Sie nicht messen können, wie viel Fieber es hat?

            Fiebermesser beeinflussen den Verlauf der Fieberkurve auch über den Umweg der Beeinflussung des menschlichen Verhaltens kaum. Sie merken es ja selber, darum schreiben Sie „möglicherweise“, also es mag sein, dass unter Umständen eine Entscheidung durch genauere Kenntnis über die Höhe des Fiebers beeinflusst wird. Es ist nicht ausgeschlossen, nein sogar ziemlich sicher, irgendwo hat jemand mal eine Entscheidung getroffen auf Grund von exakt gemessenem Fieber und die hatte einen Einfluss.

            Aber Fiebermesser haben keine Lenkungsfunktion, das zu behaupten ist bescheuert.

  • Franz Gödl sagt:

    Noch vor wenigen Jahren wurde man in diesem Forum gesteinigt, wenn man die Meinung vertrat, die heute Konsens ist, dass zuviel der gleichen Medizin nicht unbedingt Besserung sondern das Gegenteil mit sich bringt. Die nächste Frage sollte sein, wer die Rechnung für die verfehlte Notenbankpolitik zahlen wird – der Bürger, genau. Und wer muss sich verantwortlich zeigen? Irgendein armer Tropf, der sowieso im Weg stand. Die heutigen Entscheidungsträger kommen alle mit goldenen Fallschirmen davon, einige werden sogar den Friedensnobelpreis bekommen.

    • Rolf Zach sagt:

      Der US$ ist eine anerkannte Reservewährung und ein probates Mittel um riesige Schulden aufzunehmen, dies gilt für die US-Regierung wie auch für US-Konzerne. Unsere finanziellen Institutionen sind dankbar, wenn US-Konzerne in Europa und Lateinamerika gut gehende Gesellschaften aufkaufen. Auch sind die Europäer Spezialisten jeden überteuerten Schrott in den USA zu kaufen, dass nennt bestes Management.
      Wir sind dankbar, wenn wir Fondsanteile von Vanguard und Fidelity erwerben dürfen, die dann unser Geld in den USA und sogar hier anlegen. Schweizer Banken reduzieren nicht die Kosten für ihre Anlagefonds, nein, sie empfehlen Vanguard gegen eine kleine Zwischen-Gebühr.
      Die meisten Leserbriefen bezeichnen den € als eine Kreatur der Hölle und den $ unter Trump als Manna des Himmels.

  • Alex sagt:

    Es dauert nicht mehr lange – bald ist es soweit – die ZBen haben ihr Pulver verschossen… (nun ganz sicher) – außer die SNB interveniert wieder am Devisenmarkt (laut Zeitungsartikel von gestern)

    Natürlich wird von Notenbanken viel erwartet – das ist doch das wundervolle an Technokraten. Outsourcing Veranwortung ist das Monstranz von heute (natürlich bleiben die Vergütungen erhalten). Deutschland hat es sich gemütlich gemacht in seiner Rolle als Nörgler erster Güte. Das Geldpolitik immer noch ein Arm des Staates ist wird geflissentlich übersehen.

    Ich finde die Analogie zur erhöhten Medikamenteneinnahme seltsam. Ist es überhaupt ein Medikament oder nur ein Placebo? Entstehen die schädlichen Nebenwirkungen wegen den ZBen oder weil Haushalte/Firmen/Staat so agieren wie sie es tun?

    • Linus Huber sagt:

      Die Haushalte/Firmen/Staat agieren entsprechend den Anreizen, welche die Geldpolitik produziert. Nebenwirkung heisst ja, dass eine Hauptwirkung vorliegt und diese besteht in Zeiten der ankerlosen Geldpolitik ausnahmslos und in Ausblendung antizipierbarer Konsequenzen in der zentralplanerischen Förderung des Wirtschaftswachstums mittels Kreditausweitung.

      • Alex sagt:

        Sie überspringen einen Akteur – Finanzinstitute reagieren auf die Anreize der Geldpolitik. Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen und der Staat reagieren dann auf die Anreize der Finanzinstitute. Eine Hauptwirkung laut Wikipedia ist: „Es wird für die Banken teurer (billiger), sich bei der Notenbank mit Zentralbankgeld zu versorgen“ – die anderen Wirkungen (beim Refinanzierungssatz) gehen davon aus das Banken die Finanzierungskosten weiterreichen.

        Da der Wunsch eines freien Marktes darin besteht das die Privaten selbst Entscheidungen treffen sollen und keine Kreditlenkung, Industriepolitik (oder ähnliches) gewünscht, handeln diese nutzenmaximierend (wie kann das eine Nebenwirkung sein?). Die ZB handeln weil Inflation niedrig ist nicht wegen Wachstum!

        • Anh Toàn sagt:

          Nur versorgen sich die Geschäftsbanken nicht bei der Zentralbank mit Geld, ausser im Ausnahmefall, wenn sie ohne Pleite gingen: Im Gegenteil versorgen die Geschäftsbanken die Zentralbanken mit Geld, teilweise zwangsweise (Pflichtreserven), teilweise freiwillig (Überschussreserven): Wer es nicht glaubt, sehe sich die Bilanzen der Zentralbanken an, da stehen Schulden bei den Geschäftsbanken drin, keine Guthaben (Ausnahme LTRO und so Zeugs).

          • Alex sagt:

            Es geht für mich nicht darum ob Geschäftsbanken sich mit ZB-Geld versorgen oder nicht. Das Anreizsystem für Finanzinstitute ändert sich. Wie wirkungsvoll sind die Maßnahmen?

            Mein Konto bei der Bank ist auch eine Verbindlichkeit für die Bank.

            Sie geben da eine wichtige Aussage wieder. Was kann überhaupt eine ZB mit der markigen Aussage „unendliche Geldschöpfung“ in ihrem rechtlichen Rahmen anstellen? Letzten Endes doch nur passiv mit Banken handel treiben. Als Beispiel – erst wenn eine Bank eine Staatsanleihe an die ZB verkauft schöpft eine ZB Geld und die Anleihe verschwindet im „Orkus“ der Forderungen einer ZB (ähnlich Gold und Devisen).

            Wenn eine ZB einen Baum der im Wald umgefallen ist kauft und es niemand bemerkt, ist das passiert?

        • Linus Huber sagt:

          @ Alex

          Ach so, die ZB handeln wegen zu tiefer Inflation. Woran erkennt man zu tiefe Inflation, oder in anderen Worten auf welcher ökonomischen Theorie beruht die Idee, dass tiefe Inflation eine negative Wirkung erzeugen soll? Wirkliche Preisstabilität würde bedeuten, dass die Inflation sich z.B. zwischen -1 und +1% bewegen würde, warum wird einzig positive Inflation angestrebt?

          • Anh Toàn sagt:

            Man kann nichts kaufen und niemand merkt es. Mindestens der Verkäufer muss es merken.

            Wichtig ist zu verstehen, dass einzig Geschäftsbanken Geld in Umlauf bringen, mittels Kreditgewährung. Der Mechanismus, wie Zinsänderung der ZB letztlich dies beeinflussen, wissen doch selbst Zentralbanker/Währungsfonds/BIZ zugegebenermassen nicht richtig.

            Dass bei steigenden Zinsen die Banken zurückhaltender werden bei der Kreditvergabe, aus Angst ihr Schuldner kann die Zinsen nicht zahlen, scheint mir logisch.

            Um aber die Kreditvergabe zu steigern, braucht es mehr als tiefe Zinsen. Es braucht vor allem Nachfrage (nach Kredit für Investitionen und Kaufkraft der Konsumenten die mit den Investitionen produzierten Produkte zu kaufen.

          • Anh Toàn sagt:

            Das war an @Alex, Ihre Frage beantworte ich wie folgt:

            Inflation ist einfach zu bekämpfen, (Zinsen rauf, das bremst), zumindest wenn sie auf Überhitzung beruht und nicht wie die Stagflation durch explodierende Rohstoffpreise der 70er. Deflation hingegen ist unendlich viel schwieriger zu bekämpfen.

            Aber überhaupt verstehe ich nicht, warum Sie ein so grosses Problem haben mit einem Inflationsziel von 2%? Ist ja nicht so weit weg von 0%? Ist die Währung ihr Gott (steht doch auf dem USD „In God we trust“) und da jedes Jahr 2% wegnehmen quasi Gotteslästerung? Was ist schlimm an 2% Inflation, wenn man bremsen kann, wenn es mehr wird?

          • Anh Toàn sagt:

            2% Inflation ist das natürliche Gesetz: „Schwund ist immer“ weiss der Volchsmund, das müsste Ihnen doch gefallen, Herr Huber?

          • Alex sagt:

            Sie führen eine willkürliche Inflation gegen eine andere willkürliche Inflation ins Feld. Tiefe/Hohe Inflation erkennt eine Zentralbank daran das sie ihr Mandat nicht erreicht. Wenn sie wissen wollen was für ein Mandat und mit welcher Begründung es dieses hat, müssen sie wohl die Aufgaben der unterschiedlichen ZBen lesen.

            Übrigens habe ich nicht von negativen Wirkungen gesprochen. Wenn sie ihre willkürliche Inflation als Mandat festlegen wollen legen sie den ZBen eine vernüntige Begründung nahe um ihrer Preisniveaustabilität zu folgen.

          • Linus Huber sagt:

            „Tiefe/Hohe Inflation erkennt eine Zentralbank daran das sie ihr Mandat nicht erreicht.“

            Diese Aussage macht keinen Sinn. Inflation wird anhand des Verbraucherpreisindexes ermittelt; ob und inwiefern diese Messung unter Vernachlässigung der Inflation im Bereiche der Assets ökonomisch Sinn machen soll, darf man hinterfragen.

            Nun, Alex, das Mandat lautet grundsätzlich Preisstabilität. Dieses wird mit Inflation des CPI unter aber in der Nähe von 2% interpretiert. Es wird angenommen, dass eine schwache und daher fast unbemerkte Entwertung der Währung keine Konsequenzen nach sich zieht. Ich bin von dieser Annahme, welche sich auf kein ökonomisches Prinzip zu berufen scheint, nicht sonderlich überzeugt.

          • Anh Toàn sagt:

            Es gibt noch einen Grund: Nämlich dass bei den CPI Messungen Produktverbesserungen nur ungenügend berücksichtigt werden und daher die Inflation regelmässig zu hoch gemessen wird. Wenn knapp 2% gemessen werden, ist vielleicht gar keine Inflation.

          • Alex sagt:

            Was für eine Sinnlosigkeit? Das Mandat für die SNB lautet:
            Die Nationalbank setzt Preisstabilität mit einem Anstieg der Konsumentenpreise von weniger als 2% pro Jahr gleich. Auch Deflation, d.h. ein anhaltender Rückgang des Preisniveaus, verletzt das Ziel der Preisstabilität.
            Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird handelt die SNB nach Mandat und interverniert (hohe/niedrige Inflation gegenüber Mandat).

            Warum schwenken sie auf ein anderes Thema um (Vermögensaufwertung)? Und woher wollen sie wissen das dies nicht im LIK (Index Konsumentenpreise) enthalten ist? Wollen sie eine höhere Gewichtung für Finanzdienstleistungen?

          • Alex sagt:

            Wenn nach ihren Augen Preisniveaustabilität von 2% am CPI auf keine ökonomischen Prinzipien beruht wie können sie dann 1%/-1% fordern da dies doch aus der gleichen Richtung kommt. Zusätzlich müssen sie mir beweisen das es keine fundierten Studien gibt und auch keinen Konsens bei Ökonomen die ja ökonomische Prinzipien mit ihrem Studium gelernt haben.

            Da es ja keine Prinzipien dafür gibt kann eine ZB ja willkürlich ein anderes Ziel anpeilen. Ich bin für 10% Inflation – Geld ist als intermediäres Mittel für den Austausch von Gütern notwendig nicht als mittel-/langfristiges Vermögen zu sehen. Private sollen langfristiges Vermögen aufbauen und wenn sie es nur erwerben wollen anstatt selbst zu erschaffen dann will es die unsichtbare Hand so Amen.

          • Linus Huber sagt:

            „Warum schwenken sie auf ein anderes Thema um (Vermögensaufwertung)?“

            Inflationierung von Asset-Preisen (Blasen) ist kein anderes Thema sondern ebenfalls Resultat der Geldpolitik.

            „… wie können sie dann 1%/-1% fordern …“

            Sie missverstehen mich. Ich fordere gar nichts sondern erläutere, dass wenn schon Preisstabilität angestrebt werden soll, diese mit diesem Ziel besser erreicht wird.

            Nun, Alex, was Sie offensichtlich nicht erkennen können oder wollen, ist der Umstand, dass die Entwertung von Währungen Umverteilungseffekte erzeugt (z.B. von „unten nach oben“ oder vom „Risikoträger auf die Allgemeinheit“). Ob und inwiefern diese hohe Machtkonzentration basierend in der Form einer ankerlosen Geldpolitik dem Wohle der Gesellschaft dient, darf man hinterfragen.

      • Anh Toàn sagt:

        „zentralplanerischen Förderung des Wirtschaftswachstums mittels Kreditausweitung.“ macht doch Donnie mit seinem Budgetdefizit, 1 satte Billion, auf Englisch „trillion“ wird es werden, welche Donnie die Geldmenge zentralistisch ausweitet. Die von Steuern verschonten Reichen würden nämlich ganz viele Arbeitsplätze für Rednecks schaffen, so erklärt der Donnie, wie seine zentralplanerische Geldmengenausweitung nämlich gut sei für das Wirtschaftswachstum und damit die Rednecks.

        Aber wenn Donnie was macht, ist das anders, weil der Donnie ist demokratisch legitimiert, und dann ist richtig, was falsch ist, wenn es Zentralbanker machen.

        • Linus Huber sagt:

          Ja, die Zentralbanken verhalten sich auch unter der gegenwärtigen Regierungen gewohnt wie das „one-trick-pony“, welches nichts als Kreditausweitung fördert.

          • Anh Toàn sagt:

            Also die FED unter der Regierung Trump, handelt wie das „one-trick-Pony“? Weil es die Zinsen erhöht hat? Oder weil es zu wenig gesenkt hat, gemäss Donnie, oder wie oder was?

            Was faseln Sie von Zentralbanken unter Regierungen und in anderen Kommentaren wieder, dass der Staat im Handeln von den Zentralbanken bestimmt werde? Sind jetzt die Regierungen über oder die Zentralbanken und ist das überall gleich, von den USA bis China?

            Ich habe Sie nach Donnies Kreditausweitung von über 1 Billion gefragt. Dass Sie von etwas anderem reden, ist mir Antwort genug.

          • Linus Huber sagt:

            Dass Sie am TDS (Trump-Derangement-Syndrom) leiden, mag zwar interessant sein, aber hat mit der Diskussion bezüglich Zentralbanken eher wenig zu tun.

          • Anh Toàn sagt:

            Es hat mit zentralistischer schrankenloser Geldmengenausweitung zu tun: Die stört Sie also nur, wenn es ZB machen, aber nicht wenn es Donnie macht?

            Ach so, er setzt Wahlversprechen um, der Donnie, er hat gesagt, die Schulden müssen rauf, und werde das tun, wenn er gewählt werde und dann ist es demokratisch legitimiert.

  • Claire Deneuve sagt:

    Die Zentralbanken scheinen verzweifelt ein „Wunder von Wörgl“ wieder herbeizuwürgen, dabei war es die österreichische Zentralbank die damals das Wörgeler Aufschwungswunder abgewürgt hat, bevor sowas noch die Runde machte mit dem selbstgedruckten Schwundgeld.

    • Linus Huber sagt:

      Dass Sie mit Ihrer linksorientierten Ideologie Konsum mit allen Mitteln erzwingen wollen, ist nicht weiter verwunderlich, aber widerspricht Ihrer Idee, welche die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen kritisiert.

  • Werner Messmer sagt:

    Früher wurde in so einer Situation das Sprichwort „Man kann die Rosse zur Tränke führen, aber saufen müssen sie selbst“ zitiert. Mit andern Worten: man kann der Wirtschaft noch so billiges Geld geben, wenn sie es nicht will (weil zum Beispiel keine neuen Produkte auf den Markt kommen), so nützt alles nichts – und in diesem Fall treibt das Geld nur die Vermögensinflation an. Und Draghi als Notenbanker: das ist, wie wenn man den Bock zum Gärtner macht. Offenbar kann ein Italiener gar nicht anders, als Geld zu drucken.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Ein sehr guter und informativer Artikel zu negativ rentierenden Staatsanleihen. Deren Zahl hat mittlerweile einen neuen Höchststand erreicht:

    https://www.bloomberg.com/graphics/2019-negative-yield-debt/?srnd=premium-europe

    • Claire Deneuve sagt:

      Zufferey: Danke für den Link. Gut von den rund 13 Bio negativ rentierenden Staatsanleihen sind mit 5.8 Bio gut 45% Japaner. Die kennen sich ja schon seit längerem aus mit Tiefstzinsen.
      Man kann sich eh fragen, wieso Staaten (resp. in Folge der Steuerzahler) überhaupt Zinsen zahlen sollen. Ist das wirklich die einzige Disziplinierungsmassnahme um ausgabefreudige Politiker zu bremsen?
      Von den rund 22.5 Bio US Staatsschulden sind über 11 Bio alleine aus den Zinsverpflichtungen der letzten gut 35 Jahre entstanden (plus nochmals gegen 20 Bio für die US Army/Veteranen im gleichen Zeitraum).
      Mittlerweile hat sich das System selber ins Negativrenditenumfeld manövriert, denn anonsten wären einige Staaten schon längst zahlungsunfähig geworden.

  • Pius Tschirky sagt:

    ja, nach uns die Sintflut denken die alle.

  • Claude Fontana sagt:

    „Echter“ Kapitalismus (was marktliberalismus angeht) kann gar nicht zum erfolg aller beitragen. denn es geht darum, dass man möglichst viel für sich zur Seite bringt. was Staatlich gefordertem und geförderten Egoismus gleichkommt. Geld arbeitet nicht. Hat auch keinen Sex, und vermehrt sich also auch nicht „Magisch“ Zinsen entstanden durch schulden, denn die Banken konnten pro chfr. Einlage 9 Franken erbetteln, von anderen Banken. Dass so ein Schneeballsystem entsteht. sollte allen klar sein. Negativzinsen sind getarnte Schuldenrückzahlungen. dumm nur, dass der Anleger davon nichts hat.

  • Thomas Wittenmeier sagt:

    Um die Wirtschaft anzukurbeln, hilft es auch manchmal, den Konsmenten einfach mehr Geld zu lassen und nicht bis zur Hälfte (in Deutschland) für Steuern und Sozialkassen wegzunehmen. Die breite Masse, die nichts geerbt hat, wird das Geld gleich für Konsum ausgeben (müssen). Zu hoffen, dass man denen, die eh schon viel Geld haben, weiteres Geld geben muss, damit die Wirtschaft angekurbelt wird, ist naiv. In Deutschland geht das Geld nicht in Investitionen, sondern wird für Luxusgüter investiert oder in den Steuerparadiesen der Welt gelagert. Individuell verständlich, politisch ein Versagen.

    • Alex sagt:

      Wie wollen sie das machen? Progressiv oder Regressiv – die ach so hohen Steuern und Sozialkosten werden entweder direkt (Sozialleistungen) oder indirekt Steuern für Konsum genutzt. Ein sehr stark wachsender Dienstleisungssektor ist die Pflege die ohne Sozialkassen nicht da sein würde oder falls dort die Kosten gesenkt werden setzt sich das direkt auf das Personal fort.

      Sie müssen nicht Steuern vergleichen sondern den Warenkorb von den gleichen Leistungen die sie in Deutschland erhalten im Vergleich zu Ländern mit niedrigen Steuern. Übrigens diese Zahlen gibt die OECD auch an, leider kam nur ein Schnipsel der Daten in Zeitungsartikeln an.

      In Deutschland geht das Geld nicht in inländische Investitionen, sondern in ausländische. Wobei da nur noch mehr fragen zum Thema kommen?

  • lisa jäggi sagt:

    da mir auffällt, dass meine mails nicht veröffentlicht wurden gehe ich davon aus, dass es etwas mit dem abo oder mmit der wahrheit zu tun hat. gehören sie also auch zu den medien, die die bürger nicht aufwecken sondern zudecken mit einseitiger berichterstattung ?????? das dürfte der grund sein, weshalb ich kein abo von ihrer zeitung will

  • Hannes Tanner sagt:

    Der Redaktor bringt als Beispiel den Arzt, der vom immer gleichen Medikament immer höhere Dosen verschreibt, wenn der erhoffte Erfolg nicht eintrifft.

    Näher bei der Ökonomie liegt das Gesetz des abnehmenden Grenznutzen. Die letzten paar Billionen von Herrn Draghi haben – wenn überhaupt – nur mehr ganz wenig bewirkt. Die nächsten werden überhaupt nichts mehr bringen, ausser negativen Nebenwirkungen.

    Und ja. Man erwartet von den Notenbanken zuviel. Ihre Instrumente sind bei der Bekämpfung von hoher Inflation und zur Dämpfung von überschiessender Konjunktur recht wirksam. Aber ihr Instrumentarium ist im umgekehrten Fall, bei der Ankurbelung von kränkelder Konjunktur, limitiert.

    • Claude Fontana sagt:

      Hallo? die Notenbanken gaben sich selber als „Wächter der Währung“ aus. Sie haben also einfach zuviel versprochen. Handel hat sich in 100’000 Jahren nicht verändert. Nur, womit man handelt, und wie Undurchsichtig der Wertpapiermarkt ist, sowas konnten sich früher nur Mafiosi leisten. Deren Geld war nur illegal, weil es nicht in den Steuerpott zurückfloss.
      Heute das Traumziel jedes Grösseren Betriebs. Man braucht sich also gar nicht zu fragen, warum es nicht klappt, mit dem Schulden Rückzahlen für Staaten,.

  • Lisa Jäggi sagt:

    Das Stützen des EUROS durch die SNB ist ein sehr gefährliches Unterfangen, das uns (Bürger) mal sehr viel Geld kosten wird. Hört Euch mal die Kommentare von Dr. Krall auf Youtube an etc., dann wissen auch wir Schweizer, woran wir sind. Geht der EURO unter, gehen wir mit ! Draghi scheint die Weisheit nicht zu kennen: Gutes Geld nicht schlechtem Geld nachwerfen. Die EU unterstützt heute bereits 15000 Zombie-Unternehmen, d.h. Firmen die eigentlich pleite sind aber nicht aufgegeben werden können, aufgrund der explosiven Entlassungen. Dies alles mit Nullzins-Krediten.
    Diese Politik solle Jordan mehr als zu denken geben. Lieber einen aufgewerteten Franken, als all die Milliarden angehäuften EUROS.

    • Alex sagt:

      Wenn jeder Nachbar der Schweiz geldpolitische Probleme hat kann das also nie und nimmer die Schweiz betreffen (solange SNB keine € hat)?

      Es ist nicht Draghi. Die EZB hat ein Mandat, das sie nicht erreicht. Und bisher war die Ratio – Inflation niedrig -> Zinssätze runter. Da Technokraten mehr Verantwortung an Zentralbanken übertragen haben und die Welt wie gebannt darauf schaut was passiert müssen diese handeln (auch unkonventionell) ansonsten ist neoliberales Technokraten-Geschwätz/Richtlinien ökonomisch wertlos. Ist eigentlich Goldkauf (von ZB) unkonventionell?

      Wollen sie wirklich einen aufgewerteten Franken? Können sie mir Referenzen aufzeigen wo sich starke Aufwertungen politisch und wirtschaftlich vorteilhaft für den Staat erwiesen haben?

      • Linus Huber sagt:

        „Können sie mir Referenzen aufzeigen wo sich starke Aufwertungen politisch und wirtschaftlich vorteilhaft für den Staat erwiesen haben?“

        Nun, der cfh weist langfristig betrachtet eine starke Aufwertung aus, z.B. gegenüber der Weltwährung US$ mehr als 200% seit 1973. Sie scheint eher positive als negative politische und wirtschaftliche Auswirkungen erzeugt zu haben.

        • Alex sagt:

          Also genau den Zeitpunkt des Ende vom Bretton-Woods-Systems nehmen – wann genau? Das Jahr 1973 war sehr volatil von 3,7 (Januar) bis 2,7 (Juli) zum $. Wie hat die USA und die Schweiz darauf reagiert? Gab es wirtschaftspolitische Maßnahmen? Die EG hat Wechselkurschwankungsbreiten (EWKV, EWS) eingeführt und die Zentralbanken haben im Rahmen interveniert. Auch kam z.B. in Deutschland Schulden des Staates auf den Tisch.

          Waren es 200%? Sie haben eine lange Zeitspanne genannt und der einzige Hinweis ist positive wirtschaftliche Auswirkung ohne eine einzige Referenz oder Erklärung was den in dieser Phase geschehen ist.

          Übrigens hat sich der CHF von 1980-2000 (2005) gehalten (1,4-1,6) – warum ist das passiert? Hat der Staat/SNB gehandelt um eine Aufwertung zu verhindern?

          • Linus Huber sagt:

            Nun, Alex, Sie suchten ein Beispiel, in welchem eine Aufwertung positive (oder wenigstens nicht negative) Wirkung erzeugte. Ich lieferte einzig ein Beispiel, in welchem ich keine negativen Konsequenzen erkennen kann. Auch wenn es sich um langfristige Zeiträume handelt, besitzt das Beispiel seine Gültigkeit. Sie scheinen aus der Richtung zu argumentieren, dass die Entwertung der Währung positive Auswirkung auf die wirtschaftlichen Bedingungen des betreffenden Landes haben soll; ich entgegne Ihnen darauf, dass es sich hierbei um die Idee eines schlechten kurzfristig orientierten Ökonomen handelt.

            Kurzfristig hohe Volatilität gleich in welche Richtung dürfte sicherlich von kurzfristig negativen wirkenden Konsequenzen begleitet sein.

          • Alex sagt:

            „Sie scheint eher positive als negative politische und wirtschaftliche Auswirkungen erzeugt zu haben.“
            Ist das überhaupt ein Argument/Beispiel? Ich habe über einen Zeitraum von 46 Jahren nicht die historische Erkenntnis um es mit einem Einzeiler zu beantworten.

            Außerdem sagt es nicht darüber aus ob die Aufwertung von der SNB oder dem Staat akkommodierend war (wie kann etwas vorteilhaft sein wenn es zur Intervention nötigt). Ich hätte eher starke volatile Aufwertung schreiben sollen die keine Intervention einer ZB oder des Staates in ihrer wirtschaftlichen oder politischen Struktur notwendig macht schreiben sollen.

            Ich habe per se kein Problem mit Auf- oder Abwertung, aber gegen schlichte Aussagen. Die Frau Jäggi hat nichtmal versucht eine Erklärung über Terms of Trade aufzubauen.

          • Linus Huber sagt:

            Ja, hohe Volatilität mag mindestens kurzfristig negative Konsequenzen erzeugen.

            Lisas Kommentar spricht in erster Linie das Verhalten der EZB an und erläutert die Probleme ihrer Geldpolitik. Natürlich wurden Zentralbanken von Regierungen eingesetzt, aber die Regeln, woraus sich ihr Mandat ergibt, beruhen auf ökonomischen Thesen einer vorherrschenden Doktrin, welche man angesichts offensichtlicher Mängel, wie die Krise 2007/08 gut demonstrierte, hinterfragen muss. Es greift aus meiner Sicht zu kurz, einzig auf das Mandat hinzuweisen.

            Eine gewisse Vorsicht bezüglich der Bilanzverlängerung der SNB mit Fremdwährungen ist sicherlich berechtigt, denn diese erhöht die Abhängigkeit.

          • Alex sagt:

            Die Probleme der Geldpolitik der EZB ist also – schauen sie Dr.Krall, Euro geht unter, Draghi keine Weisheit, gutes Geld schlechtem hinterherwerfen. Noch ein Schwenk zur EU das dort voll viele Zombiefirmen sind (EU ist nicht EZB und auch nicht die Eurozone).

            Die EZB erfüllt ihr Mandat nicht, deswegen handelt sie mit den technischen Mitteln die ihr zur Verfügung stehen. Einfluss auf Finanzinstitute nehmen ist die einzige Möglichkeit die dann hoffentlich auf die Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen, Staaten überschwappt. Passiert das nicht erfüllt sie ihr Mandat nicht und verliert Glaubenswürdigkeit.

          • Alex sagt:

            Das Mandat kümmert sich per se nicht darum wie es erreicht wird. Sehr gut an Juncker und der Zinserhöhung wegen dem Ölpreis 2011 sichtbar. Wenn die Inflation auf tönernen Kreditfüßen aufgebaut ist sind die Finanzinstitute und dabei auch gleichzeitig die Haushalte/nichtfinanzielle Unternehmen/Staat dafür verantwortlich. Wenn die unsichtbare Hand einen freien Markt will und der Staat es ihm gibt (mit Vorsichtsmaßnahmen) und die Nachfrage nach tönernen Füßen gewünscht ist dann passiert genau das.

            Hinterfragen würde ich den freien Markt und herausfinden woher soviel Geld herkam und warum überhaupt soviel Kredit notwendig gewesen ist.

            Wir sind im Zeitalter der Globalisierung auch eine SNB kann sich dem nicht entziehen. Also fängt sie auch an Handel zu treiben mit dem Gut das sie hat.

          • Linus Huber sagt:

            „Hinterfragen würde ich den freien Markt und herausfinden woher soviel Geld herkam und warum überhaupt soviel Kredit notwendig gewesen ist.“

            Lach – Sie sind ein Witzbold. Wenn das wichtigste Medium (Geld) zentralistischer Planung unterworfen ist, reden Sie von „freiem Markt“.

  • Sebastian Korealis sagt:

    Hat man schon an den Zusammenhang „Angebot uns Nachfrage“ gedacht? Das Überangebot an Geld drückt die Zinsen, dessen Rendite. Und ein guter Teil des Überangebots kommt vom gigantischen, angehäuften Alterskapital der 2. und 3. Säule. Geld das niemand braucht und niemand will. Zudem, und hier ist der konjukturelle Aspekt, ist dieses Geld dem Konsum entzogen. Aus dieser Betrachtung wird deutlich, dass das PK-Prinzip wirtschaftsfeindlich und geldpolitisch schädlich ist. Deshalb sollten wir dies überdenken und als Alternative das Umlageverfahren fördern. Das hülfe sowohl der Finanzwirtschaft wie auch der Konsumwirtschaft.

    • Markus Meier sagt:

      Gut erkannt. Unsere 2. und 3. Säule entspricht auch dem Shareholder, der so gnadenlos Rendite einfordert. Unsere Altersvorsorge sorgt also dafür, dass grosse Firmen Stellen abbauen. Ich habe also heute keine Arbeit, und morgen dann wohl auch kein Geld, weil dieses beim nächsten Crash vernichtet wird.

    • Alex sagt:

      Ein interessanter Gedanke.
      Was wäre wenn es gar keine sozialen Sicherungssystem gebe und jeder für sich privat für Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheit (Pflege), Bildung vorsorgen müsste?

      Sagen wir du wirst 80 – arbeitest bis 70 und rund 20-30 Jahre gehen für Kindheit/Bildung drauf. Das bedeutet 40 Jahre Erwerbsarbeit stehen 30-40 Jahre nichterwerbstätigkeit gegenüber die du gegenfinanzieren musst. Wie hoch müsste die prozentuale Ersparnis sein? Wie funktioniert das Eltern-Kind-Gefüge in einem solchen Fall?

      Die Umlageverfahren in den entwickelten Ländern schieben enorme Summen jährlich umher und das soll nun über private Firmen laufen und auch noch Gewinn für alle abwerfen? Die PK können sich dann nicht mehr mit Umlage vergleichen und haben massenhaft Konkurrenz.

  • Josef Marti sagt:

    Offenbar wird keine Alternative zur weiteren Anheizung des Währungsabwertungskriegs gesehen. Ein Vorteil besteht darin dass man weiterhin in den Haushalten Sparpolitik machen kann denn die Neuverschuldung ist ja fast gratis. Die Vermögenden halten X Billionen an negativ verzinslichen Bonds, als Gegenleistung muss es folglich weitere Steuersenkungen geben, damit quetscht man die öff. Haushalte bis zum Letzten aus und va. in D liegt die Infrastruktur am Boden.

  • Jessas Neiau sagt:

    Was für ein Witz. Früher gab’s Geld dafür, wenn man Geld hatte bzw. anderen (den Banken) zur Verfügung stellte. Geld genommen wurde einem aber auch damals schon, von den anderen (via Staat und Steuern). Heute wird einfach nur noch genommen, und das hat noch lange kein Ende. Insbesondere, da Banken und der Staat heute Geld drucken ohne dass dafür irgendeine Grundlage vorhanden wäre.

    • Alex sagt:

      Keine Grundlage? Zentralbanken haben ein Mandat erhalten. Das wurde ihnen über den Staat erteilt der in einem demokratischen Land auch von der Bevölkerung getragen wird. Falls kein ausreichendes Interesse an einer Änderung besteht wird nach Mandat weitergemacht.

      Was soll das über Steuern eig.? Sie erhalten im Gegenzug staatliche Leistungen die sie ohne Staat auch leisten müssten. Vielleicht nicht alle aber dafür dann andere weil die Gegebenheiten sich geändert haben (kein Staat).

      Auszug SNB Mandat:
      Die Nationalbank setzt Preisstabilität mit einem Anstieg der Konsumentenpreise von weniger als 2% pro Jahr gleich. Auch Deflation, d.h. ein anhaltender Rückgang des Preisniveaus, verletzt das Ziel der Preisstabilität.

  • Ben sagt:

    Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass wir aus der Nullzinsphase herauskommen, Inflation (Krieg ausgenommen) entsteht, die dem Staatsschuldenabbau und dem Nominalgewinn mit Wertpapieren dienlich sind, solange wir das 1/99 Problem haben? Auch real betrachtet ist die Welt aus den Fugen. Wir haben ein strukturelles Problem bei der Individual- und Unternehmensgewinnbesteuerung. Zudem führt die Globalisierung zu schier unbeschränktem Arbeitskräftepotential, was Löhne stagnieren lässt. Globalisierung+ Machtgelüste der Politiker (keiner will Steuern eintreiben, die Steuerlast des Einzelnen sank viel zu stark) sind Ursachen für hohe Staatsverschuldung, tiefe Inflation und gefährdete Vorsorgewerke. Politische Unruhen, in denen je nach Land linke oder rechte Extremisten an die Macht dürften folgen.

  • Hans Meier sagt:

    Man pumpt Geld in die Wirtschaft aber beim Volk bleibt nichts hängen. Deshalb müssen die Steuern gesenkt werden, damit das Volk auch wieder Geld ausgeben kann. Schauen Sie doch mal die Steuersätze in Europa an und dazu kommt noch die VAT. Wer sollte denn da konsumieren?

    • Anh Toàn sagt:

      Steuern zahlt die obere Hälfte der Bevölkerung, die, welche kaum mehr konsumiert sondern mehr spart, wenn sie mehr in der Tasche hat.

      • Anh Toàn sagt:

        Wir brauchen keine Steuersenkungen, wir müssen die tiefsten Renten erhöhen, wir müssen die Gesundheitskosten in der Bevölkerung nach finanzieller Leistungsfähigkeit und nicht nach Köpfen verteilen, wir müssen allenfalls lineare Konsumsteuern senken, in CH Abschaffung des 2.5% Satz und mehr Produkte in diese Kategorie, nicht nur Damenhygieneartikel, sondern auch Klopapier, Windeln, Waschmittel etc.

        Je mehr die untere Hälfte in der Bevölkerung in der Tasche hat, umso mer konsumiert diese, und wenn die konsumiert, lohnt sich wieder, in ein Angebot zu investieren.

  • Maike sagt:

    Die Wirtschaft scheint kaum noch zu befeuern zu sein, weil mit den anstehenden, möglichen Innovationen auf der einen, sie sich auf der anderen Seite in’s Knie schiesst. Würde die Industrie massiv in die eMobilität investieren – was macht dann die herkömmliche Automobilindustrie mit ihren Verbrennern und was macht die Erdölindustrie mit Diesel und Benzin ? Oder die Seeschfffahrt – Öltanker würden nicht mehr gebraucht werden !
    Die Solarindustrie, die intensiviert werden könnte, zielt in die gleiche Richtung. Selber Strom für das eigene Haus erzeugen – die Horrorvorstellung für die Energieunternehemen schlechthin.
    Trittbrettfahrer ist die Industrie, die über Panikankündigungen – was machen beim BlackOut – ihre Gewinne einfährt.

  • Anh Toàn sagt:

    Wie lange geht es, bis ein Volkswirt, geschult im Paradigma der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik, endlich erkennt, dass das Problem nicht auf der Angebots- sondern der Nachfrageseite liegt?

    • Anh Toàn sagt:

      Wenn es keine Konsumenten gibt, weil ein grosser Teil der Bevölkerung nicht in der Tasche hat, investiert der Reiche US Amerikaner seine Steuergeschenke halt nicht in Arbeitsplätze, sondern 91 Millionen Dolas in einen Metallhasen mit Karotte.

    • Alex sagt:

      Auf eine amüsant realistische Weise ist die Angebotsseite von Doppelmoral nur so durchtränkt. Das Ziel ist es doch das jemand anderes die Nachfrageseite befriedigen soll. Deswegen wird ja auch die Globalisierung hochgelobt aber ansonsten als Nachfrage-/Kreditimpuls auf nationalökonomischer Seite doch eher vernachlässigt (Magie). Sei es Kreditlenkung durch den Staat (China), Privater Immobiliensektor (Finanzkrise USA, Spanien), supply-side keynesianischer Fiskalimpuls (Reagan, Bush Junior, Trump), Merkantilisten sehen das Ausland als Nachfrageimpuls und senken Haushaltseinkommen im Inland im Vergleich zum Ausland (Deutschland).

      Die unsichtbare Hand ist nur ein Ausdruck das ich als VWLer mich damit nicht beschäftigen will.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Es wird von den Zentralbanken nicht zu viel erwartet. Doch die Zentralbank-Chefs haben so taten, als könnten sie all das leisten, was man sich von ihnen erhofft hat. Und sie haben jede Art von Rezession oder möglicher Deflation bekämpft.
    Dabei ist Deflation nicht schädlich, wenn sie IMPORTIERT wird. Wenn der Rohöl-Preis sinkt, sinkt der Heizöl-Preis und die Teuerung verringert sich im Inland. Ist das schlimm? Weil das Ausland weniger Geld für seine Ware bekommt?
    Und auch Rezessionen sind nichts anderes als „Reinigungen“ in der Wirtschaft. Die guten ins Töpfchen, die schlechten in den Konkurs. Diese Bereinigung hat seit 2008 nicht stattgefunden und die Halde an miesen Risiken wird immer grösser. Die Zentralbanken haben versagt.

  • Stefan W. sagt:

    Die relevante Frage ist m.E.: Was wäre eine bessere Alternative?

    • Rolf Rothacher sagt:

      Besser wäre gewesen, eine Rezession 2013 zuzulassen. Die Märkte hatten damals bereits genug Geld. Doch seit 2001 gab es keine echte Bereinigung mehr in der Wirtschaft. Zu viele schlechte Unternehmen hatten überlebt. Und dies verhindert, dass gute Unternehmen investieren können. Auch wurden in den letzten 10 Jahren Hunderte von Milliarden in nutzlose Start-Ups gesteckt, die ihre Kosten nie einbringen werden. Das war nur möglich wegen des Gratisgeldes.
      Geld ohne Preis (Zins) verschwindet immer in den falschen Kanälen, bleibt dort ungenutzt oder schlecht genutzt liegen oder verschwindet ganz einfach.
      Als nächtes erhält jeder in der EU einen Check über 50’000 Euro, um „die Wirtschaft anzukurbeln“. Denn Leute wie Draghi oder Lagarde sind Beratungsressistent.

      • Anh Toàn sagt:

        „Zu viele schlechte Unternehmen hatten überlebt. Und dies verhindert, dass gute Unternehmen investieren können. Auch wurden in den letzten 10 Jahren Hunderte von Milliarden in nutzlose Start-Ups gesteckt, die ihre Kosten nie einbringen werden. “

        Also die alten schlechten Unternehmen überleben, aber die neuen (Start-Ups) sind nutzlos?

        Google, Facebook, Amazon und Co. haben mehr Ertrag gebracht, als all die anderen die eingingen, Verluste brachten: Der Nasdaq 100 liegt fast doppelt so hoch wie das Höchst vor dem Platzen der DotCom Blase!

      • Anh Toàn sagt:

        „Als nächtes erhält jeder in der EU einen Check über 50’000 Euro, um „die Wirtschaft anzukurbeln“.

        Gell, Herr Rothacher, viel besser als dies ist, was Donnie machte: Jedem Reichen einen Check über 100 Millionen geben (bzw. noch einfacher, ihm diese Millionen nicht als Steuern abknöpfen) um „die Wirtschaft anzukurbeln“: Denn die Reichen tun die Wirtschaft nur nicht ankurbeln, weil sie nicht genug Geld dazu haben.

        • Anh Toàn sagt:

          Weil die Reichen zu wenig Geld haben und die Armen zu viel, müssen wir Steuern senken und Sozialleistungen und Mindestlöhne und sozialen Wohnungsbau und all das andere kommunistische Zeugs abschaffen und dann wird es natürlich gut.

        • Anh Toàn sagt:

          Erhält jeder in der Bevölkerung EUR 50’000, tun es die Reichen investieren, allenfalls Schulden abbauen, während es die ärmere Hälfte der Bevölkerung einfach verjubelt. Wir müssen das Geld den Reichen geben, die passen darauf auf, bei den Armen versichert es einfach. Darum sind die Reichen ja reich und die Armen arm. Und das machen wir, bis der, welcher am besten auf das Vermögen aufpasst, es vermehrt statt es zu verjubeln, alles hat, und dann ist gut!

          • Rolf Zach sagt:

            Diese Politik vertritt die SVP und die Republikaner in den USA sowie die Tories von Boris. Wenn die Reichen noch reicher werden, geht es automatisch auch den Armen besser, dieses Patentrezept ist seit dem Teflon-Präsidenten Reagan allgemeines Gesetz in den USA. Dagegen wollen die Europäer davon nichts wissen, sie hängen an ihrem Sozialstaat. Auch so unverbesserliche Leute wie sich, die sich gar nicht befreunden können mit der illegalen Einwanderung von Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten, die keinerlei für uns profitable Bildung mitbringen und weiterhin in ihrer gewohnten Kultur leben möchten als Parallel-Welt zu der unsrigen. Die AFD war von Theoretikern gegen den EURO und den Sozialstaat gegründet worden, damit hatte sie überhaupt keinen Erfolg.

      • Stefan W. sagt:

        @Rothacher: Naja, meine Frage war nicht, was 2013 besser gewesen wäre, sondern was heute besser wäre. Retrospektiv ist es ja nie so schwierig, die optimal gewesenwärende Lösung zu finden, aber prospektiv wäre es wichtiger.

  • Köbi Löwe sagt:

    Es ist doch irre, was da passiert. Das Ganze wird aufgebläht, bis zum Knall.
    Der wird so sicher kommen, wie in der Kirche das Amen am Schluss.
    Die Hypothekenschulden haben ich der Schweiz die Marke von 1 Billion
    (CHF >1’000’000’000’000) längst überstiegen. Jedes menschliche Wesen ist mit CHF 125’000.- verschuldet. Da sag ich nur, der Weg Napoleons nach Moskau war einfach, der Rückweg geriet dann aber an der Beresina zum Debakel. So wird’s uns weltweit auch ergehen. Die Frage ist doch nur noch, an was sich der gefüllte Nitroglycerin Ballon entzündet.
    Tito Tettamanti wird mit seiner Äusserung recht bekommen:
    „Nur die Moral der Kapitalisten kann den Kapitalismus bedrohen“.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Der Preis vom Geld ist der Zins. Der Preis bestimmt die Nachfrage. Aus den immer tieferen Negativzinsen schliesse ich, dass zu viel Geld auf dem Markt ist. Wenn ich einen Sack Herdöpfel kaufen will bei der Migros, gibt sie mir ja auch kein Geld dafür. Nach gegenwärtiger Leseart hat es also noch nicht genug Herdöpfel auf dem Markt. Das ist das neue Normal. Als nächstes wirft die Migros mit Herdöpfeln nach ihren Kunden. Oder wirft sie aus dem Helikopter ab. Mit der Ware Geld verhält es sich wie mit allen anderen Gütern in den alten Industrienationen auch: Es hat von Allem zu viel und die Märkte sind übersättigt.

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