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Archiv für die Kategorie ‘Super League’

Eine grosse Kerze für Anliker, eine kleine für Canepa – und eine für Vincenz

Guido Tognoni am Montag den 4. März 2019

Sie bezahlen selber für ihre Fehler, und das ziemlich teuer: FCZ-Präsident Ancillo Canepa (l.) und GC-Präsident Stephan Anliker. Foto: Walter Bieri (Keystone)

Die Grasshoppers liegen im Elend. Dem FC Zürich könnte es auch besser gehen. Dass sich GC-Präsident Stephan Anliker nach einer weiteren Niederlage am Samstag im Letzigrund einer empörten Fan-Gruppe zum primitiven Disput gestellt hat, ist einerseits ein Tiefpunkt in der Abwärtsspirale des ehemaligen Nobelclubs, aber andererseits doch sehr bemerkenswert. Da steht einer hin und lässt sich mit Hohn und Spott übergiessen. Er ist jener Mann, der zurzeit dafür sorgt, dass beim Rekordmeister noch immer die Löhne gezahlt werden, auch wenn die wichtigsten Angestellten seit Monaten kaum mehr einen Ball richtig treffen.

Eine grosse Kerze für Stephan Anliker, und eine etwas kleinere für das Ehepaar Canepa, dessen FCZ auch Millionen kostet, aber wenigstens nicht in Abstiegsgefahr schwebt. Es kann ja durchaus sein, dass Stephan Anliker zu wenig von Fussball versteht und dass Heliane und Ancillo Canepa immer wieder Fehler machen. Aber falls man die sportlichen Fehlentwicklungen an diesen Personen festmachen will, so bleibt doch immer noch das Fazit, dass sie für ihre Fehler selber bezahlen, und das ziemlich teuer.

Millionen aus dem eigenen Sack

Wenn Politiker etwa für Olympische Winterspiele Milliarden an Steuergeldern freigeben wollen und dabei den unbewiesenen volkswirtschaftlichen Nutzen einer solchen masslos überteuerten Kurzveranstaltung simulieren, ist keiner von ihnen bereit, auch nur einen Tausender in ein solch wunderbares Projekt zu investieren. Fussballpräsidenten in Zürich hingegen müssen jedes Jahr von Neuem Millionen aus den eigenen Brieftaschen graben, um den Vereinsbetrieb am Leben zu erhalten. Und sie müssen sich dafür auch noch rechtfertigen – ein geradezu perverses Hobby, die Führung eines Schweizer Fussballclubs.

Dank Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz fliessen der Super League Millionen zu. Foto: Keystone

Raiffeisen Super League heisst das Gebilde, in dem die Anlikers und Canepas und viele andere Privatpersonen viel Geld verlieren. Jener Mann, welcher der Liga mit einem grossen Sponsor-Betrag aus seinem Unternehmen den Namen gab und ermöglicht, dass die Defizite der Clubs etwas geringer ausfallen, hat seinen persönlichen Abstieg bereits vollzogen. Dank dem gefallenen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz fliessen der Super League Millionen zu, auch wenn der Fussball nicht super ist, wie die jüngsten Vergleiche auf internationaler Ebene gezeigt haben.

Gesellschaftlich ist Vincenz tief gefallen, das moralische Fallbeil hat den zuvor weitherum gefeierten Banker erledigt. Doch ob es der Zürcher Staatsanwaltschaft bei allem lang andauernden Eifer gelingt, ihn mit einer handfesten Anklage auch juristisch zur Strecke zu bringen, ist immer noch offen. Bis es so weit ist, sollten die Fussballer auch für ihn eine Kerze anzünden, zumindest eine kleine.

Ein Huhn opfern oder den Trainer?

Guido Tognoni am Sonntag den 30. Dezember 2018

Aufsteiger am Tabellenende: Die Fussballgötter lassen Xamax-Trainer Michel Decastel bisher hängen. Fotos: Keystone

In der Diskussion um das Rahmenabkommen mit der EU jammern die (meist ausländischen) Top-Manager der Schweizer Grossfirmen seit Jahren, ohne die umstrittene Personenfreizügigkeit würde der «Fachkräftemangel» noch mehr zunehmen. Gleichzeitig werden ständig im grossen Stil Arbeitsplätze abgebaut. Offenbar waren alle keine Fachkräfte, die vor dem Abbau bei den Unternehmen ihr Auskommen fanden. Ob es sich beim Fachkräftemangel um zehn Chemiker für die Novartis, neue Chefs für die Schweizer Banken oder um Arbeiter für den Tunnelbau am Albulapass handelt, bleibt im Nebel der Diskussion unklar.

Wenigstens können wir im Schweizer Fussball, wo es in den meisten Clubs eher an helvetischen statt an ausländischen Fachkräften mangelt, einigermassen Klarheit schaffen. Also halten wir im Hinblick auf das kommende Jahr den folgenden Fachkräftemangel fest:

  • Den Grasshoppers fehlt vor allem eine finanzielle Fachkraft. Gesucht ist ein Investor oder, noch besser, ein Mäzen, der viel zahlt, aber nur das macht, was Erich Vogel einflüstert.
  • Auch der FC Zürich braucht nur eine einzige Fachkraft. Es fehlt an einem Stürmer, der hie und da ins Netz trifft und die vielen Unentschieden in Siege verwandelt.
  • Nicht unter die Kategorie Fachkräfte fällt bei den Young Boys ein Torhüter, der die Meisterschaft wieder spannend machen würde.

    David von Ballmoos hält, was er verspricht.

  • Der FC Basel glaubt, er habe genug Fachkräfte an Bord und könne auf weitere verzichten. Dieser Verzicht hat einiges für sich. In 18 Spielen 19 Punkte Rückstand auf die Young Boys sind ohnehin nicht aufzuholen.
  • Auch beim FC Thun sollte man auf weitere Fachkräfte verzichten. Jeder Zuzug auf oder neben dem Rasen würde das idyllische Erfolgsmodell der Berner Oberländer zerstören.
  • Dem FC St. Gallen fehlt ein genialer Chemiker, der den grossen Einsatz von Präsident Matthias Hüppi in Punkte verwandeln kann.

    Matthias Hüppi (l.) mit Sportchef Alain Suter.

  • Der FC Luzern ist in dieser Meisterschaft von einer geradezu unheimlichen Ruhe geprägt. Es drängt sich ein Seelsorger auf, der diesen Frieden mit Gottes Segen bis ans Ende der Rückrunde rettet.
  • Beim FC Sion verbringt Trainer Murat Yakin trotz durchzogener Bilanz ruhige Weihnachten. Allerdings konnte Präsident und Co-Trainer Christian Constantin bei Abschluss der Vorrunde noch nicht wissen, dass José Mourinho in Manchester entlassen wird und auf dem Markt ist.

    José Mourinho? Nein, Murat Yakin.

  • Lugano-Präsident Angelo Renzetti wäre geneigt, den Verein für zehn Millionen Franken zu verkaufen. Ein mit dem Fussball vertrauter Bücherexperte könnte ihm erklären, dass dieser Preis völlig überrissen ist.
  • Aufsteiger Xamax hat in 18 Spielen nur zweimal gewonnen. In Afrika würde ein Medizinmann auf der gegnerischen Torlinie ein Huhn köpfen, um die Fussballgötter günstig zu stimmen. In Kasachstan wurde – allerdings im Eishockey – auch schon auf offenem Eis ein Schaf geschlachtet. Xamax hat diesbezüglich noch alle Optionen offen. Anstelle eines Huhns den Trainer zugunsten einer anderen Fachkraft zu opfern, wäre nicht sehr originell, aber naheliegend.

Wie auch immer: ein Prosit auf den Fussball 2019!

Über-Coach Christian Constantin

Guido Tognoni am Dienstag den 18. September 2018

Er kontrolliert: Christian Constantin auf der Trainerbank des FC Sion. Foto: Keystone

50 Trainer in 20 Jahren. Nur Diego Maradona fehlt in der illustren Liste. Sobald der Ball ruht, ist Sions Präsident Christian Constantin der grösste Unterhaltungsfaktor im Schweizer Fussball. CC hätte längst einen Sonderpreis verdient. «Trainerfresser» nennt ihn die NZZ mittlerweile und droht damit dem Jubiläumscoach Murat Yakin gleich das nächste Ungemach an, während Constantin und Yakin sich gegenseitig loben und erklären, dass sie sich mögen.

Das ist allerdings nicht aussergewöhnlich. Kein Clubpräsident engagiert einen Coach, den er nicht riechen kann. Coaches hingegen können nicht allzu wählerisch sein, die Reihe der arbeitslosen Trainer ist lang und wird immer länger. Der Fussball produziert viel mehr Trainer, als er absorbieren kann.

Er reagiert einfach schneller als die anderen

Verstehen sich: Murat Yakin und Christian Constantin. Foto: Georgios Kefalas (Keystone)

CC und Yakin schätzen sich also. Die Frage ist nur, wie lange das anhält. Bei Christian Constantin ist die Vertrauensbasis bekanntlich sehr schmal und die Geduld kurz. Das empört die Branche und die Medien jedes Mal gleichermassen. Gehen wir einmal davon aus, dass diese Empörung berechtigt ist, obwohl jeder Coach weiss, auf wen er sich beim FC Sion einlässt. Dennoch muss die Frage gestellt werden, inwiefern die rastlosen Trainerwechsel dem Club geschadet haben. Sion erlitt – unter dem finanziell hasardierenden Christian Constantin – 2003 einen Zwangsabstieg, spielt aber seit zwölf Jahren wieder in der obersten Liga, erreicht zwischendurch mit wem auch immer den Cupfinal und hat erst vor einem Jahr erstmals ein Endspiel verloren. Dieses 0:3 gegen Basel hätte Sion auch mit Jürgen Klopp passieren können. Und als CC im Jahre 2011 wieder einmal mit der Fussballbürokratie herumstritt und mit einem Abzug von 36 Punkten bestraft wurde, rettete ihn der Lizenzentzug von Xamax vor dem Abstieg. Ein Kandidat für den Meistertitel war Sion gegen den übermächtigen FC Basel nie und ist es auch nicht gegen die neue Nummer 1 der Schweiz, die Young Boys.

Die Gesamtbilanz des FC Sion in den vergangenen 20 Jahren wäre wohl auch mit 5 statt 50 Trainern nicht besser. Christian Constantin macht mit seinem Club nur das, was jeder Coach mit seinen Spielern tut: Er wechselt aus, wenn er den Eindruck hat, dass die Form nicht stimmt. Ohne über Stilfragen debattieren zu wollen: Christian Constantin reagiert einfach schneller als die anderen. Er ist nicht nur Eigentümer, Zahlmeister, Transferchef, Show-Master und Präsident des Vereins, sondern auch dessen emotional gesteuerter Über-Coach.

Ob man ihn schätzt oder auch nicht: Es macht Spass, ihn zu verfolgen. Nun erst recht mit einem Murat Yakin in seinem Windschatten.

Magnins Dilemma mit dem Alphatier Frey

Guido Tognoni am Freitag den 24. August 2018

Differenzen trotz Erfolg: Michael Frey jubelt neben Ludovic Magnin nach dem Cupfinalspiel in Bern. Foto: Peter Klaunzer (Keystone)

Eine der wichtigsten Aufgaben – vielleicht die wichtigste – eines Fussballcoaches besteht darin, dass er sich mit 20 Spielern versteht. Wenn es der Mannschaft gut läuft, reicht bereits ein friedlicher Umgang mit den Schlüsselspielern, denn bei gutem Formstand hat es der Trainer ohnehin leichter. Je besser ein Spieler ist, umso wichtiger ist das Verständnis seines Coaches mit ihm. Ein Trainer, der sich mit Diego Maradona oder Johan Cruyff angelegt hätte, wäre zum Misserfolg verurteilt gewesen, und wer immer beim FC Barcelona die Aufstellung macht, muss sich in erster Linie mit Lionel Messi verstehen.

Ob solche Spieler pflegeleicht sind oder nicht, spielt eine untergeordnete Rolle. Die Spekulation ist erlaubt, dass Deutschland an der WM-Endrunde nicht zuletzt deshalb ein sportliches Fiasko erlebte, weil der Coach Joachim Löw auf den hochtalentierten Offensivspieler Leroy Sané verzichtete. Sané, bei Manchester City brillant, passte aus der Sicht Löws nicht ins Kader, er war nicht stromlinienförmig auf Löws Linie. Aber irgendein Törchen hätte Sané wohl noch hingekriegt oder zumindest den schlaffen deutschen Angriff ausreichend belebt. Löw und der deutsche Fussball zahlten einen hohen Preis dafür, dass Sané in den Ferien statt an der WM war.

Magnin konnte sich Kompromisslosigkeit leisten

Der FCZ-Stürmer Michael Frey ist lange nicht so gut wie Sané, er ist bei weitem weder Cruyff noch Messi und schon gar nicht ein Maradona. Aber er ist ein Stürmer, der zumindest auf Schweizer Fussballplätzen Spiele entscheiden kann. Er ist unberechenbar, kampfstark, schonungslos, er fährt die Ellenbogen aus, er holt sich die Bälle, wenn er sie nicht bekommt, und er nützt jede Gelegenheit, diesen Ball Richtung Tor zu knallen. Frey ist auf dem Rasen eine Kampfsau, die man lieber in der eigenen Mannschaft hat als beim Gegner.

Aber der eigensinnige Michael Frey hatte seit einiger Zeit Probleme mit dem Trainer Ludovic Magnin. Und weil Frey eben kein Leroy Sané und schon gar kein Messi ist, konnte es sich Magnin leisten, gegenüber Frey kompromisslos aufzutreten und ihn aus dem Kader zu streichen. Sportpädagogisch ist das sicher richtig, und der FCZ durfte es sich von der Tabellenlage her in den vergangenen Wochen erlauben, gegenüber einem Spieler solche Zeichen zu setzen. Magnin konnte sich und der Mannschaft einreden, dass der Verzicht auf Frey angesichts seines sprunghaften Verhaltens die einzig richtige Massnahme war.

Ist Fenerbahce die richtige Adresse?

Der junge, unerfahrene Coach Magnin stand vor einem typischen Trainerdilemma: Was ist richtig, Disziplin oder ein Kompromiss, wie er im Teamsport immer wieder geschlossen werden muss? Dieses Dilemma ist nun für den Fall Frey gelöst, da der Spieler nach Istanbul zieht. Dennoch wäre es interessant gewesen, Ludovic Magnin nach zehn weiteren Jahren Trainererfahrung fragen zu können, wie er den Fall Frey rückblickend lösen würde.

Die kommenden Spiele werden zeigen, wie wichtig Frey für den FCZ gewesen wäre. Immerhin muss sich Ludovic Magnin nun nur noch mit den Gegnern und nicht mehr mit Michael Frey auseinandersetzen. Und Frey muss nicht mehr hoffen, dass der FC Zürich ohne ihn verliert. Stattdessen stellt sich ihm bald einmal die bange Frage, ob das viele Geld, das ihm versprochen worden ist, auch wirklich fliesst. Fenerbahce ist in astronomischen Höhen verschuldet, und die türkischen Vereine brillieren seit Jahren nicht mit sonderlich guter Zahlungsmoral. Beim FCZ hätte Frey sein Geld bekommen. Regelmässig, pünktlich, und sogar ohne zu spielen.

Kindischer Champagner, kitschige Kinder

Guido Tognoni am Donnerstag den 17. Mai 2018

Kinder-Jubel: Die Young Boys feiern ihren Meistertitel 2018 nach dem Spiel in Bern. (Fotos: Kurt Schorrer)

Nichts gegen schönen Jubel im Sport. Der Ausdruck von überschäumender Freude gehört zum Sport wie die Niedergeschlagenheit des Verlierers. Sport ohne

Denn Papa ist nicht nur Fussballprofi, sondern auch Spassvogel.

Emotionen ist fast nicht vorstellbar. Im Massensport gibt es entsprechend massenweise Emotionsschübe, denen regelmässig auch Politiker gerne erliegen, während der einsame Bergsteiger die Freude für sich alleine zu geniessen versteht. Aber es gibt Vorgänge, die auf die Nerven gehen. Zum Beispiel die kindische Spritzerei mit dem Champagner in der Formel 1 und einigen anderen Sportarten. Seit Jahren das gleiche Ritual, Flasche schütteln und die Umgebung wird abgeduscht. Das ist ziemlich doof. Demgegenüber ist die Ehrenrunde mit einer Flagge um den Körper, wie das die Leichtathleten bei grossen Wettkämpfen tun, schon fast ein ausgereifter Vorgang.

Was soll das?

Schlimm sind die mitgebrachten Kinder bei den Siegesfeiern der Fussballer. Jetzt, da die Meisterschaften entschieden

werden und die letzten Partien anstehen, entdecken einzelne Spieler ihre innige Vaterliebe und tragen im grössten Trubel ihre kleinen Kinder zur Schau. Was soll das? Muss Papi den Kleinen zeigen, wie sehr er bejubelt wird? Bricht nach einem grossen Sieg die totale Vaterliebe derart durch, dass möglichst die ganze Welt daran teilnehmen soll? Warum nicht gleich auch die Ehefrau auf dem Rasen mitjubeln lassen?

Oder warum genau sind die Kinder auf dem Platz?

Es würde keinem Fussballer jemals einfallen, seine Frau oder Freundin in die Mannschaftskabine mitzunehmen. Aber Kinder auf das Spielfeld schleppen, das geschieht immer wieder. Dass vor allem kleine Kinder bei Jubelszenen auch ein Sicherheitsproblem sein können, ist nur ein Nebenaspekt. Letztlich ist das Kindertragen bei Jubelfeiern vor allem kitschig. Den Beweis, dass sie gute und fürsorgliche Väter sind, sollen die Fussballer lieber zu Hause anstatt während der Arbeitszeit inmitten siegestoller Mitspieler erbringen. Auch wenn dort nicht Zehntausende zuschauen, sondern nur die Ehefrau.

Liebe Berner, das wird grossartig!

Florian Raz am Donnerstag den 26. April 2018

Der Cupsieg der Young Boys von 1987. Aktuellere YB-Titelbilder haben wir in unserem Archiv leider nicht gefunden.

Am Samstag also ist es so weit: Der unvergleichliche Berner Sport Club Young Boys wird mit einem Sieg über Luzern Schweizer Meister. Glaubt mir, liebe Berner, das wird grossartig! Das darf ich mit der Erfahrung eines Baslers sagen, der 2002 miterlebt hat, wie der lokale FC erstmals nach 22 zappendusteren Jahren wieder mal etwas gewonnen hat. Und was sind schon 22 Jahre gegen die 32, die ihr euch geduldet habt? Eben. Gar nichts!

Ihr werdet sehen, wie gestandene Fussballprofis losheulen wie kleine Kinder. Natürlich drehen auch die Lokalmedien am Rad. In Basel brannte damals eine Radiostation tatsächlich ihre Meisterreportagen auf CD. Bei euch können wir das Ganze dann wohl auf Youtube nachhören. Ihr habt ja in Bern den einen oder anderen Kandidaten für eine, sagen wir mal: etwas gefühlsbetontere Radioberichterstattung.

Vor allem aber ist da dieses kribbelig-warme Gefühl in Brust- und Bauchbereich, dieses besoffen sein vor Glück. Gut, möglicherweise auch vom Alkohol. Aber vor allem vor Glück. Das gibt es wirklich. Natürlich, ihr konntet euch lange darauf vorbereiten, dass es in dieser Saison endlich klappen wird. Und doch werdet ihr euch gegenseitig mit leicht ungläubigem Blick anschauen und euch dann umarmen. Ist das alles wahr, sind wir jetzt wirklich Meister in einer Sportart, die Büne Huber doof findet? Seid ihr.

Plötzlich interessieren sich alle für euch

Das Beste daran: Dieses Gefühl könnt ihr danach noch ein paar Mal geniessen. Den Kübel gibt es ja erst Mitte Mai. Kostet die Zeit aus. Sie wird nicht wiederkommen. Nicht, weil ich YB in den kommenden Jahren nicht noch den einen oder anderen Titel zutrauen würde. Aber so schön wie beim ersten Mal wird es halt nie mehr.

Gratis mit dem ersten Meistertitel seit Menschengedenken mitgeliefert wird das Interesse der Medien aus der restlichen Schweiz. Alle werden sie euch anhand von YB erklären, in was für einer Stadt ihr lebt, was die Bernerin an und für sich so umtreibt und was den Berner auszeichnet.

Der beste Ort für eine Meisterfeier

Achtung, die Texte könnten allenfalls nicht ganz frei von Neid sein. Die «Zeit» hat schon mal angefangen und haut richtig feste drauf. «In ihrer trunkenen Vorfreude offenbaren die Berner ihre ganze Provinzialität», heisst es da.

Lasst die negativen Texte an euch abperlen wie die obligate Bierdusche in der Fankurve. Und bildet euch nicht zu viel auf die ebenso unvermeidlichen Lobhudeleien ein. Verfasst werden solche Psychogramme, die anhand von ein paar clever eingekauften ausländischen Stürmern, einem total netten Goalie und einem medien-affinen Ex-Stapi eine ganze Stadt erklären wollen, meist in Zürich. Das ist dort, wo schon mehr Pläne für ein richtiges Fussballstadion geplatzt sind als bei den Young Boys Meisterträume.

Was ganz besonders schön ist: YB kann sich den Titel am Samstag zu Hause sichern. Es gibt eigentlich keinen besseren Ort für eine spontane Meisterfeier als Bern. Basler wissen das.

So sehen Meisterfeiern in Bern aus (Abbildung ähnlich).

New York drückt YB die Daumen

Guido Tognoni am Montag den 12. Februar 2018

Der FC Basel hat die Meisterschaft noch nicht erstickt: YBs Assale nimmt im St.-Jakob-Park den Ball an, 5. November 2017. Foto: Peter Klaunzer (Keystone)

YB-Sportchef Christoph Spycher wurde während seiner Laufbahn als Fussballer sicher nie von der «New York Times» beachtet. Doch dieser Tage war das der Fall. Die Young Boys werden von der prominentesten Zeitung Nordamerikas als Hoffnungsträger einer neuen Entwicklung beschrieben, nachdem selbst dem Korrespondenten der NYT nicht entgangen ist, dass die Berner vor dem FC Basel liegen.

Denn dem amerikanischen Sportpublikum graut es vor den Zuständen, wie sie in Europas Fussball herrschen: Dominanz der immer gleichen Clubs und deshalb fehlende Spannung. Aus diesem Grund sorgen die nordamerikanischen Profiligen seit je durch reglementarische Eingriffe für möglichst grosse Ausgeglichenheit. Beispiele sind das Draft-System, wonach die schlechtesten Clubs den ersten Zugriff auf die besten Nachwuchsspieler erhalten (wie die New Jersey Devils auf Nico Hischier), oder die Lohnbegrenzung für das gesamte Kader.

Bemerkenswert ist, dass die «New York Times» nicht nur die Dominanz der ewig gleichen Champions-League Favoriten beklagt und sich auch nicht an der Langeweile beispielsweise der Bundesliga aufhält, wo an der Spitze allenfalls die Frage interessiert, ob Bayern München jeweils mit 15 oder 20 Punkten Vorsprung gewinnt. Analysiert wird die Überlegenheit im Unterbau der Champions League: die 8 Titel hintereinander des FC Basel, die Serie von 12 Titeln des weissrussischen Meisters Bate Borisow, die Überlegenheit von Teams wie Celtic Glasgow (6 Titel in Serie), Dinamo Zagreb (gewann in den vergangenen Jahren 11 von 12 Meisterschaften), von Ludogorets Razgrad aus Bulgarien (6 Titel in Folge) und von Olympiakos Piräus, das in jüngster Vergangenheit 19 von 21 Titeln abholte. Die Meisterschaften dieser Länder seien zu reinen Prozessionen verkommen, wird festgehalten.

Der Fehler im europäischen Fussball

Entsprechend hat die B-Prominenz des europäischen Fussballs recht mühelos auch gut verdient: Für 50 Millionen Dollar verstärken Bayern München und Liverpool inzwischen nur die Ersatzbank, aber für Bate Borisov sind diese über die letzten fünf Jahre erzielten Einnahmen als Vorzimmerteilnehmer der Champions League noch mehr wert als die 68 Millionen Dollar, die der Analyst dem FC Basel anrechnet. Olympiakos Piräus hat in der gleichen Zeit sogar 125 Millionen Dollar an Uefa-Prämien verdient.

All diese Mannschaften finden ihr sportliches Glück in der Qualifikation für die Gruppenspiele, wie das dem FC Basel erneut gelungen ist. Dazu kommt der Verkauf der besten Spieler, die im Königswettbewerb ausgestellt werden können und allen schon deshalb mehr Transfergeld einbringen als manche gleichwertigen Kandidaten der nationalen Konkurrenz.

Hält YB diesmal durch? Sportchef Christoph Spycher. Foto: Thomas Delley (Keystone)

Allein die Tatsache, dass der FC Basel ausnahmsweise seiner nationalen Konkurrenz noch nicht enteilt ist, findet also bereits über die Grenzen hinaus Beachtung. Das deckt den Webfehler des europäischen Fussballsystems auf: Wer nicht an die Honigtöpfe der Uefa herankommt, kann von Erfolgen nur träumen. Als kommerziell benachteiligter Aussenseiter hat man nicht einmal mehr in den eigenen Ligen eine Chance, von der Champions League nicht zu reden.

Die Young Boys haben es in den vergangenen Jahren immer wieder irgendwie geschafft, letztlich als Verlierer dazustehen. Nichts gegen den FC Basel, aber drücken wir nun den Bernern die Daumen. Diesmal hat der FC Basel die Meisterschaft noch nicht erstickt, die Prozession ist ins Stocken geraten. Vielleicht halten die Berner für einmal durch, vielleicht führen sie dem Schweizer Fussball endlich neuen Sauerstoff zu.

Fischer, ein Gewinner in Basels Krise

Thomas Schifferle am Donnerstag den 21. September 2017

Urs Fischer verabschiedet sich von den Fans (2. Juni 2017). Foto: Georgios Kefalas (Keystone)

Bernhard Heusler sass diesen Sommer in einem Restaurant am Barfüsserplatz. Genau an dem Ort, an dem er in den letzten Jahren so viel zu feiern hatte – als er noch Präsident des FC Basel war. An diesem Abend im Juni war er nur noch der Ex-Präsident, entspannt und in kurzen Hosen sass er da, als ein Fan auf ihn zukam und sagte: «Du bist nicht blabla! Du bist Bravo!».

Heusler nahm das Lob, er sei kein Schwätzer, sondern ein Grosser, dankend entgegen. Ob er dabei aus Verlegenheit leicht rot wurde, war nicht zu erkennen. Dafür war er zu sonnengebräunt.

Drei Monate sind seither vergangen, Heusler hat jetzt, zusammen mit seinen alten Basler Mitstreitern Georg Heitz und Stephan Werthmüller, eine Beratungsagentur gegründet. Er hilft zudem den Volleyballerinnen von Sm’Aesch Pfeffingen als Verwaltungsrat und Aktionär.

Der Erfolg sei keine Selbstverständlichkeit und kein Selbstläufer, hatte Heusler stets betont, als er noch den FCB von Titel zu Titel leitete. Seine Nachfolger haben in wenigen Wochen schon den Beweis angetreten, wie recht Heusler hatte. Sie haben den FCB direkt in die Krise geführt.

Alles sollte besser werden

Dabei sollte alles wieder besser werden beim FCB, versprachen die Neuen, angeführt von Bernhard Burgener als Präsident und Marco Streller als Sportchef. Besser im Sinn von: Der FCB sollte nicht mehr nur einfach gewinnen, er sollte auch wieder Spektakel bieten für ein zunehmend verwöhntes Publikum. Der Präsident verkündete, sich an Bayern München zu orientieren. Der Sportchef, ein Lehrling im Amt wie sein Präsident, redete von einem jüngeren Basel mit mehr Baslern. Zusammen plauderten sie von ganz viel Rot-Blau.

Zuerst wurde darum der alte Trainer weggeschickt. Der Zürcher Urs Fischer war ihnen zu wenig unterhaltend, zu nüchtern in seiner Arbeit. Fischer hatte mit der Mannschaft in seinen zwei Basler Jahren während 71 von 72 Runden die Rangliste angeführt.

Und jetzt? Steht sein Nachfolger Raphael Wicky hilflos an der Linie und ist schon zufrieden, wenn sein FCB in der Champions League bei Manchester United nicht auseinanderfällt und nur 0:3 verliert. Fischer wäre im gleichen Fall heftigst kritisiert worden. Der frühere Trainer und heutige Teleclub-Experte Rolf Fringer sagt, Wicky habe die mit Abstand schlechteste Mannschaft zur Verfügung, die der FCB seit Jahren gehabt habe. Fischer hatte auch keine überragende Auswahl an Spielern zur Hand. Er führte sie trotzdem einmal mit 14 und dann mit 17 Punkten Vorsprung zum Titel. Fischer ist ein Gewinner in der Krise. Vielleicht lernen sie in Basel mit Abstand schätzen, was er geleistet hat.

Die Tore fehlen

Marc Janko und Seydou Doumbia sind andere Gewinner, beide im Sommer vom Hof gejagt, weil zu alt und zu teuer. Die Jungen sollten es fortan im Sturm richten. Streller erklärte Dimitri Oberlin gleich zum Juwel europäischen Ranges. Als Anfänger unterlaufen einem solche Fehler gern einmal. Die vielen Tore von Janko und Doumbia fehlen spürbar.

Matias Delgado wird als Captain vermisst, seit er, quasi über Nacht, den Verein informierte, er habe die Kraft nicht mehr, um Fussball zu spielen. Wenige Wochen vorher hatte er noch gesagt, wie ihm jeder Tag im Fussball Freude bereite. Hat er gespürt, dass es mit diesem neuen FCB nicht gut kommt, und ist darum gegangen?

Heusler war als Präsident zu spüren, Burgener ist es nicht. Dafür hat er mit Jean-Paul Brigger einen CEO geholt, von dem man nicht weiss, ob er schon angefangen hat oder schon wieder weg ist. Im Überschwang seiner Verpflichtung war ganz viel die Rede von seiner Arbeit bei der Fifa. Aber kein Wort verlor der Verein über Briggers zwölf Monate bei GC bis Ende 2004. Falls es Burgener nicht weiss: In Zürich war Brigger als Sportchef komplett durchgefallen.

Konstruktiv zu vielen Chischten

Christian Zürcher am Donnerstag den 29. September 2016
Marco Schneuwly of Lucerne reacts after he scored the first goal for 1-0, during the UEFA Europa League third qualifying round first leg soccer match between Swiss Club FC Luzern and Italian Club US Sassuolo, in Lucerne, Switzerland, Thursday, 28 July 2016. (KEYSTONE/Urs Flueeler)

Spiele 8, Tore 7, Quote 0,88: Marco Schneuwly (Luzern) hat am tatkräftigsten an der hohen Trefferquote der Super League mitgewirkt. Foto: Keystone

Schon einmal die Super-League-Tabelle etwas näher betrachtet? Klar, man sollte Vaclik an den Pfosten fesseln, dem Balanta Betonschuhe anziehen und beim Doumbia Eisenplatten in die Hosen einnähen. Basel ist etwas gar überlegen, das stimmt.

Doch das ist hier für einmal nicht das Thema. Denn ein zweiter Blick offenbart, in der Super League werden Tore geschossen, was das Zeug hält. 3,42 Treffer sind es bisher pro Partie, und damit über eine halbe Chischte (nicht zu verwechseln mit den Chischten von Andy R. aus H. mit Ableger bei YB und Weingut in F.) mehr pro Spiel als in europäischen Ligen wie der Premier League, Bundesliga, Primera División et al.

Aber nun fertig mit dem Geschwätz, her mit den Zahlen.

Weil sich die verschiedenen Ligen an unterschiedlichen Zeitpunkten der Meisterschaft befinden, sei hier die Anzahl Spielrunden zum Messzeitpunkt erwähnt.

Bereits vergangenes Jahr schwang die Super League obenaus, wenn auch damals die Differenz noch etwas kleiner war.

Das bringt uns zur Frage: Warum ist das so? Es lassen sich dafür verschiedene Anhaltspunkte finden, aber keine Argumentation, die diese Torhohheit vollends erklärt.

  • In der Super League spielen zurzeit praktisch alle Mannschaften einen konstruktiven Fussball – Toreschiessen, und nicht -verhindern, ist das Ziel. Das beginnt bei Aufsteiger Lausanne. Dessen Trainer Fabio Celestini sagte der NZZ, entweder würden seine Spieler seine Ideen begreifen, oder eben nicht. Das ist mal eine Haltung. Sie führt zu 2:7-Niederlagen wie gegen YB, zu 4:4-Unentschieden wie gegen Thun, aber auch zu 5:0-Siegen wie gegen Vaduz. Weil andere Aussenseitermannschaften wie Lugano, Vaduz oder Thun ebenfalls eine spielbejahende Philosophie pflegen (sie spielen teilweise gar mit Gegenpressing), fallen auch in ihren Spielen zahlreiche Treffer. In anderen Ligen mag das anders sein: Da mauert ein HSV gegen den FC Bayern ein Spiel lang, da setzen finanziell schlechtere Mannschaften den Fokus auf die Defensive und eine gute Organisation.
  • Gute Verteidiger finden ist schwierig und vor allem teuer, das sagen Schweizer Sportchefs immer wieder. Also schauen sie sich im eigenen Nachwuchs oder in der Challenge League um. Das kann gut gehen wie bei einem Fabian Schär oder einem … ja, man tut sich gerade schwer, andere Beispiele zu finden. Vielleicht gilt es noch bei Michael Lang oder Jan Bamert, doch diese Strategie führt zumeist eben doch dazu, dass letztlich die Qualität fehlt. Kommt dazu, dass das Geld tendenziell eher für Stürmer und Mittelfeldspieler investiert wird als für Verteidiger. Die Konsequenz: Die Abwehr ist Mal für Mal überfordert.
  • Eine Kombination aus den beiden oben genannten Punkten ist folgende: Trainer wie Celestini, Tami, Manzo oder mit Abstrichen auch Zinnbauer (halt sehr erfolglos) verfolgen ein offensives Spielsystem, das anspruchsvoll zugleich ist. Weil also die Qualität fehlt, zeigen sich die Abwehrreihen oftmals entblösst, was folgt, sind Fehler und Tore.
  • Wo sind sie nur geblieben? Da wären wir wieder bei Vaclik – die guten Torhüter fehlen: Früher gab es Yann Sommer, Roman Bürki und Beat Mutter. Heute stehen Daniel Lopar, Guillaume Faivre oder Peter Jehle zwischen den Pfosten. Es fehlt ihnen an Liebe zum Arbeitsgerät, immer wieder lassen sie es fallen. Das war nun zynisch. Item. Ich bleibe dabei, früher war alles besser, nur dass heute mehr Tore passieren. Das ist doch auch was.

Achtung, Fremdprämienverbot!

Florian Raz am Montag den 23. Mai 2016
Uli Forte verspricht St. Gallen einen Lastwagen Bier. (Keystone)

Uli Forte verspricht St. Gallen einen Lastwagen Bier. (Keystone)

Liebe Fans des FC Zürich, ihr müsst jetzt ganz tapfer sein. Wahrscheinlich kann euch der Uli Forte im letzten Spiel gegen den FC Vaduz nicht mehr helfen. Und das, nachdem er die Mannschaft im nur vielleicht zu spätesten Moment so richtig aufgeweckt hat. 2:2 in Sitten und so.

Aber dann  hat der Uli einen entscheidenden Fehler gemacht: Er hat dem FC St. Gallen Bier versprochen für den Fall, dass sich der tatsächlich noch einmal dazu aufraffen sollte, in Lugano eine vernünftige Leistung abzurufen. Und nein, er hat nicht ein oder zwei Bierchen versprochen. Sondern gleich «einen Lastwagen» voll davon.

Homer Simpsons Bier-Tagtraum. (via GIPHY)

Klingt harmlos? Ist es keineswegs. Wir haben da mal nachrecherchiert. Zum Beispiel: Wie viel Bier passt in einen Lastwagen? Die sympathische Familienbrauerei Feldschlösschen hat kürzlich den Auftrag erhalten, 30’000 Hektoliter Bier nach Frankreich zu verschicken. Dazu benötigt sie 300 Lastwagen, macht also 100 Hektoliter Bier pro LKW.

Wir nehmen jetzt mal an, der Herr Forte erhält das Bier zum Einkaufspreis, den Gastronomen bezahlen. Das kommt offenbar auf rund 300 Franken pro Hektoliter. Macht summa summarum 30’000 Franken, die der FCZ-Temporär-Trainer aus seinem Portokässeli bezahlen müsste. Die Lieferung lassen wir mal aufs Haus der Brauerei gehen.

30’000 Franken also. Das sind immerhin 10’000 Franken mehr, als die Luganesi Igor Djuric und Patrick Rossini 2015 den Spielern des FC Schaffhausen in einem Couvert zukommen liessen. Damals ging es um den Aufstieg in die Super League, und die Schaffhauser siegten gegen Servette, den einzigen verbliebenen Konkurrenten Luganos, 2:1.

Djuric und Rossini wurden damals von der Liga erst für zwölf Spiele gesperrt. Das wurde danach zwar auf zwei Spiele reduziert, aber da war es für Rossini bereits zu spät: Er war von FCZ-Präsident-Eigentümer-Sportchef Ancillo Canepa fristlos entlassen worden. Die zwei werden das Ganze irgendwann vor Gericht miteinander aufarbeiten.

Wir halten also fest:

  1. Demnächst wird Uli Forte von der Liga für zwölf Spiele gesperrt.
  2. Ancillo Canepa löst seinen Vertrag zwei Spiele vor dessen Beendigung auf.
  3. Danach senkt die Liga die Sperre auf zwei Partien.
  4. Forte verklagt den FCZ auf die Cupfinalprämie.
  5. Cupsieger wird entweder Canepa oder Djuric.
  6. Absteiger auch.