
Rainer Maria Salzgeber (l.) hält die Zuschauer mit seinem Modebewusstsein bei Laune, Sascha Ruefer mit seinen Sprüchen. Fotos: Keystone
Seit der Einreichung der No-Billag-Initiative ist es patriotische Pflicht, die SRG und das Schweizer Fernsehen zu lieben und damit zu verhindern, dass unser Land in Stücke zerfällt (zuvor war das Fernsehen vor allem Unterschicht-Unterhaltung). Nun, da die Schweiz nicht in Stücke zerfällt, können wir uns wieder den wirklich wichtigen Themen zuwenden. Zum Beispiel der Frage, was Rainer Maria Salzgeber bei seinem nächsten Auftritt trägt und was Sascha Ruefer bei seiner kommenden Reportage in den Aether schreit. Salzgeber und Ruefer sind die Aushängeschilder des Schweizer Sportfernsehens (das wir, nebenbei, mit oder ohne No-Billag-Initiative dank seinem breiten Angebot und seiner Kompetenz schätzen). Wenn es in einem Land wie der Schweiz überhaupt Bildschirm-Stars geben darf, so sind das Salzgeber und Ruefer.

Sein Schal bringt Farbe ins Spiel: Salzgeber (r.) mit Raphael Wicky und Gilbert Gress (l.) 2012 in Basel, vor dem Hinspiel gegen den FC Bayern München. Foto: Georgios Kefalas (Keystone)
Beide verstehen ihr Handwerk, und beide zeichnen sich nicht nur durch die Besonderheit aus, dass sie nicht der unsäglichen Fünftagebart-Mode erlegen sind. Rainer Maria Salzgeber ist der Mann mit dem eigenwilligsten Modebewusstsein, schon fast ein bunter Papagei auf den SRF-Bildschirmen. Immer mehr oder weniger schrill, immer mit mindestens einer farblichen Geschmacksverstauchung, aber stets nur so weit im Risiko, dass es nicht in den Augen schmerzt und sich niemand richtig darüber aufregen kann und ihm zurufen möchte, er solle endlich den Stilberater wechseln. Der Walliser schafft es, dass man als Zuschauer jedes Mal auf seinen konfektionellen Auftritt gespannt ist. Das verdient ein Kompliment.
Polarisieren muss man können
Bei Sascha Ruefer ist es nicht die Farbe der Hose, die uns interessiert, sondern welche Sprüche er auf Lager hat. Wie sein Name voraussagt, ist Ruefer ein leidenschaftlicher, begnadeter Plauderi im besten Sinne, ein Reporter, der aus einem trostlosen Fussballspiel wenigstens ein gutes Hörspiel machen kann, und dem es zudem niemals einfallen würde, aus beruflicher Verpflichtung einen Horrorkick schönzureden oder sich über das Spielniveau gar nicht erst auszulassen. Ruefer ist umstritten, es gibt nebst seiner Fangemeinde auch Leute, die wünschen ihn in die Wüste. Der Grenchener versteht es eben, mit seiner Art der Reportage zu polarisieren. Zum Glück, denn das muss einer erst mal können. Gleichgültigkeit in der guten Stube schafft jeder.

Sascha Ruefer würde es niemals einfallen, aus beruflicher Verpflichtung einen Grottenkick schönzureden. Foto: Peter Klaunzer (Keystone)
Beim Sport im Radio bleiben die Akteure naturgemäss unsichtbar. Gerne würde man einem Bernhard Schär, die Sportstimme des Radios schlechthin, beim Reden zuschauen. Und ebenso gerne würde man einigen Nachrichtensprechern etwas Nachhilfeunterricht erteilen, wenn man hört und spürt, dass sie null Ahnung von dem haben, was sie gerade ins Mikrofon ablesen. Wenn man beispielsweise vernehmen muss, Juventus habe «in Tottenham» gewonnen. Das tut richtig weh in den Ohren.
p.s. einen Sportreporter wegen seiner Ausbildung (Handelsschule) abzuqualifizieren finde ich arrogant und total daneben.
Das Positive am Nein zu No Billag ist, dass TSR das Programm wie bisher weiterführen kann. Da kann der Deutschweizer Zuschaer auch noch ein Bisschen seine Französisch Kenntnisse auffrischen resp. verbessern. Relativ einfach beim doch sehr abgegrenzten Vokabular das in Sportsendungen Anwendung findet. Marc Rosset/Tennis, Michel Pont/Fussball und weitere sind echt wohltuend.
Sascha Ruefer ist eine freundliche Erscheinung. Er ist bestimmt zuverlässig und korrekt, ein guter Ehemann, Vater, Freund und Kumpel.Jedoch frage ich mich, reicht das?? Sein beruflicher Rucksack bringt es an den Tag. Handelsschule und Weiterbildungs-kurse reichen nicht. Inhaltlich über seine Kommentare äussere ich mich nicht. Ich schalte neuerdings den Ton ab, wenn die Übertagung auf einem anderen Sender läuft, schalte ich um. Der Begriff Hörspiel, der in Zusammenhang mit Sascha immer wieder erwähnt wird, ist korrekt. Sascha ist vielmals ein “Märlierzähler”. Am meisten ärgert mich seine Stimmlage. Wie er unwichtiges laut hervorhebt, Hat die SRG einen anderen Job für Sascha?
@autor: gehe bezüglich salzgeber mit Ihnen einher.
Hingegen ruefer klasse als fussballkommentator zuzusprechen, nur weil er polarisiert und u.a. deshalb nicht langweilt, finde ich falsch.
sein spielgeschehen-fremdes Gelaber, gespickt von seinem offensichtlichen nicht beherrschen der Fussballregeln als tollles Hörbuch zu beschreiben, ist- verzeihen Sie- gar etwas bedenklich!
ich gehe EINIG mit dem Kommentar. Wenn Ruefer kommentiert schalte ich den Ton ab.
Wenn Sascha Ruefer kommentiert gibt’s nur eins: hoffen, dass das Spiel noch auf einem anderen Sender übertragen wird ! Wenn nicht, Ton aus oder TV aus !
Hört doch auf zu meckern. Das sind zwei geniale Typen, jeder für sich speziell. Amüsiernd, ihnen zuzuschauen und zuzuhören. X-mal besser als den „Softies“ wie Studer, Kälin etc
Amüsieren Sie die Leute auch auf der Arbeit?
Herr Ruefer ist ein Dauerärgernis, da hilft nur umschalten auf TSI oder TSR. Er ist nicht neutral, es geht um den Sport, nicht um Selbstprofilierung des Reporters…
Ruefer weiss nichts, sagt nichts Relevantes und kennt entweder die Regeln nicht oder sieht nicht gut. Wenn es möglich ist schalte ich nach A, D oder GB – sonst ab. Wer zwingt ihn immer ans Mikrophon?
Salzgeber ist kaum besser, wenn überhaupt. Ich würde ihn in den Deutschunterricht schicken – auf seine Kosten.
Welcher Walliser Politiker hält seine Hand über sie?
Sind bestimmt alle in der CVP
Die beiden TV-Kommentatoren sind wirklich gut. Gönne Ihnen jeden einträglichen Job. SRG ist für diese zwei auch gut, obwohl vielleicht nicht ganz so lukrativ.
Der Salzgeber ist schon gut, aber der Ruefer ist ein Dauerärgernis. Nein, Herr Tognoni, er polarisiert nicht, er schläfert mit seinen Geschichtchen ein und sieht überhaupt nicht, was auf dem Feld abläuft. In der Champions-League: Umschalten auf ARD, bei Länderspielen: TV auf stumm stellen.
Ups, da sind aber bestimmt viele Fernsehzuschauer zu recht völlig anderer Meinung, was diese zwei Herren betrifft. Also ich zumindest würde mir ein Schweizer Fernsehen wünschen, bei dem sich die Auftritte von Sport-Moderatoren nicht einzig durch vielfarbige Socken und dürftige Stammtischsprüche versucht zu qualifizieren. Und sind wir ehrlich, viel mehr ist da nicht.
Die beiden It-Boys des SRF 🙂 und Nein Bernie Schär würde ich nicht gerne beim Sport kommentieren zusehen, sondern eher in einer Märchenstunde. Er mag super sympathisch sein, Sport ist defintiv nicht das Ressort in dem ich ihn mit seinen langsamen, langsamen, abgelesenen einsetzen würde.
Werde wohl spätestens aufgrund meines Jahrganges in ein paar Jahren weniger gut sehen und viel weniger hören und verstehen. Das wird mir die unsägliche (Fussball)Moderation des Herrn Salzgeber etwas erträglicher machen. Auch sein papageienhaftes Imponiergehabe ist lächerlich (Stilberater ist nicht nötig, er soll sich nur mal bei Jann Billeter umsehen). Und Ruefer ist ein Plauderi mit abnehmender Schlagfertigkeit. Zunehmend fragt man sich ab und an auch, ob der sich das Spiel konzentriert anschaut und einordnen kann oder ob Unsinn nun auch noch unsinnig daherkommen muss.
Ob Tognoni wirklich die Person ist, die die beiden schlimmsten Rufer der überfrachteten Schweizer TV-Sport-Wüste in den Himmel loben muss, Polarisierung als positives Merkmal herausstreicht, Kleider zum matchentscheidenden Argument hochstilisiert und fehlende Dreitagebärte als Positivum vermerkt. Selten eine so absurde Verteidigung der nichts sagendsten Truppe bei SF gehört. Wer wie Tognoni die Vermittler und Begleiter von bildlichen Informationen zu Stars hochstilisiert, hat wohl selber nicht verstanden, um was es bei Berichterstattung über die angebliche wichtigste Nebensache der Welt eigentlich gehen würde.. Vielleicht braucht Tognoni auch Nachhilfe..!
Man kann sehr wohl in Tottenham gewinnen – ausser in der aktuellen Saison (wegen des Stadionumbaus)! Tottenham ist ein Ortsteil innerhalb von London, wo auch die White Hart Lane steht. Genauso macht es übrigens auch Sinne, wenn jemand sagt, man habe in St. Pauli gewonnen, auch wenn die Stadt natürlich Hamburg heissen würde.
Falsch wäre es, wenn man umgekehrt sagen würde, dass Tottenham in Juventus gewonnen hat.