
«Wilde Tiere, Kriminelle»: Ein Feyenoord-Anhänger wird am Nachmittag vor dem Roma-Spiel in der Nähe der Spanischen Treppe in Rom abgeführt. Foto: Yara Nardi (Reuters)
Es sollte eigentlich eine normale Fussballwoche im Februar sein. Was daraus wurde, ist beschämend.
- Samstag, der 14.: In Mönchengladbach stürmen rund 30 Kölner Ultras den Platz, vermummt und in weisse Ganzkörperanzüge gekleidet. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl vergleicht sie mit «wilden Tieren»; für den führenden CDU-Politiker Wolfgang Bosbach sind Typen, die Bengalos zünden und auf einen Platz rennen, «keine Fans, sondern Kriminelle». Der 1. FC Köln schliesst einen Fanclub namens Boyz umgehend aus.
- Sonntag, der 15.: Luzerner Fans treiben einen Gesinnungsgenossen vor sich her, der sich als orthodoxer Jude verkleidet hat. Die jüdische Gemeinde ist entsetzt, der St. Galler Staatsanwalt Thomas Hansjakob erklärt den Vorfall erstaunlicherweise zum Fasnachtsscherz.
- Dienstag, der 17.: Paris Saint-Germain und Chelsea bestreiten den ersten Achtelfinal in der Champions League. Nicht ihr 1:1 gibt danach tagelang zu reden, sondern ein kurzes Video aus der Metrostation Richelieu-Drouot: Eine kleinere Gruppe von Chelsea-Hooligans verweigert einem farbigen Franzosen den Zutritt zur Bahn und grölt: «Wir sind Rassisten, und so lieben wir es.» Ihnen drohen laut französischem Recht bis zu drei Jahre Gefängnis oder 50’000 Franken Busse. In einem Radiointerview behauptet ein Engländer, der dabei war: «Der Wagen war voll. Es war eine Art von Selbstverteidigung. Die Presse hat das alles nur aufgeblasen. Wie immer.»
- Donnerstag, der 19.: Vor dem Europa-League-Spiel bei der AS Roma wütet der aus Rotterdam angereiste Feyenoord-Mob und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Auf 8 Millionen Euro wird der Sachschaden an Gebäuden, Denkmälern oder Autos geschätzt. 25 Hooligans haben Bussen von bis zu 45’000 Euro erhalten, einzelne sollen, so der «Corriere della Sera», den Betrag gleich bezahlt haben.
- Samstag, der 21.: Die Polizei stoppt FCZ-Fans auf dem Weg zum Derby, weil sie wiederholt illegales Feuerwerk zündeten. Die Konfrontation ist heftig und dauert Stunden. Im Stadion übt die Südkurve den Protest und räumt ihre Plätze. Für die Vorfälle macht sie die Polizei verantwortlich. Es hätte auch überrascht, wenn sie eine klügere Version abgegeben hätte.
Eigentlich sollte es nur ums Spiel gehen. Diese eine Woche hat wieder einmal nur eine tiefe Fassungslosigkeit darüber hinterlassen, was Typen anrichten, die «wenig im Hirn» haben. Auch das sagt Gladbachs Eberl.
Die Vorfälle sind nicht zu vergleichen. Im Schlepptau von Chelsea und Feyenoord wüteten Hooligans, in Mönchengladbach und Zürich standen die Ultras im Mittelpunkt – die also, die vorgeben, das Fansein erfunden zu haben, die das Gefühl haben, der Fussball würde ohne sie nicht existieren, die sich wichtiger nehmen als das Spiel selbst.
In Hannover hat sich Präsident Martin Kind gegen einen Teil der Ultras zu Wehr gesetzt. Er nimmt damit in Kauf, dass sie deshalb nicht mehr zu den Spielen kommen und die Stimmung im Stadion weniger euphorisch ist. Er tut das, weil er ihre Gewaltexzesse nicht toleriert. In Köln ist das Stadion auch eine Woche nach dem Gladbacher Vorfall ausverkauft. Die Stimmung ist «angenehm», sagt Trainer Peter Stöger. Es muss ein Stich ins Herz der Ultras sein, die glauben, ohne sie sei auf den Tribünen nichts los.
Der «Kölner Stadt-Anzeiger» kommentiert:
«Entgegen anders lautender Beteuerung gewinnt der Fussball im Stadion, wenn das ununterbrochene Geschrei und der unabhängig vom Spielverlauf hochinszenierte Dauer-Support (kurz: «Stimmung») aus den Ultra-Ecken plötzlich fehlen. Das Spiel findet im Gegenteil zu sich selbst zurück. Wenn es langweilig wird auf dem Platz, verstummt es auf den Rängen; wenn es hitzig wird, reagiert das Publikum angemessen erregt und vor allem im Takt und in Entsprechung mit den Ereignissen auf dem Platz; wenn der Gegner drückt, werden die Nervosität und das Kribbeln der Leute im Stadion spürbar; und wenn ein Tor fällt, entlädt sich der Jubel authentisch und ohne die Vorgabe von Leuten, die – das darf man nicht vergessen – mit dem Rücken zum Spielfeld Sprechchöre, Klatschrhythmen und Lieder vorgeben und so ihren Irrtum zelebrieren, relevanter Teil des Ganzen zu sein. Wer aber vertritt die Interessen derer, denen das einfach nur auf die Nerven geht? Und die – das muss man sich mal vorstellen! – einfach nur ins Stadion gehen, um Fussball zu gucken?»
Genau aus diesem Grund stört es auch nicht, wenn im Letzigrund die Südkurve leer bleibt wie am Samstag beim Derby.
[…] Kollege Schifferle hat die Schreckensbilanz vor nicht allzu langer Zeit an dieser Stelle aufgezeigt, Tognoni vor wenigen Tagen hat nachgelegt, nachdem FCZ-Fans nach dem Spiel in Basel den Zugverkehr […]
Grossartiger Kommentar. Genau so ist es. Die selbstverliebten Ultras braucht kein Mensch im Stadion.
Ohne Ultras hätten wir nur langweilig dasitzende Zuschauer. Ein Ultra ist kein Hooligan! Ultras sind jene die im Stadion singen, springen und feiern, Ultras sind jene die Wochenende für Wochenende ins Stadion pilgern und auswärts fahren. Ultras braucht es wenn unser Fussball weiterhin ein Spektakel werden soll.
Ich stehe selbst in der Kurve und könnte mir nicht vorstellen dort zu sitzen und mucksmäuschenstill zu sein ich liebe die Fangesänge meines Vereins und ich liebe die Choreografiene welche die engagierten Fans (kurz Ultras) für Und Organisieren!!!
Die Diskussion verläuft für mich zu sehr im “schwarz-weiss” Schema. Ich bin sehr mit Herr Schifferle einverstanden, dass die Ultra-Bewegung sich als einzig richtige Form des Fan-Seins wahrnimmt. Es geht aber eigentlich um das Spiel Fussball und alle Arten des Stadionbesuchs sollen erlaubt sein (sofern nicht kriminell oder ethisch nicht vertretbar). Weiter singen sie wirklich oft “am Spielgeschehen vorbei”. Und am meisten zu kritisieren sind solche Vorkommnisse, wie die Genannten und dazu gibt es leider unzählige. Diese sind absolut nicht begründbar und tragisch. Aber deswegen alles zu verurteilen, was mit Ultras und der Kurve zu tun hat ist trotzdem nicht richtig. Zudem ist effektiv nicht jeder Kurvengänger kriminell und gewaltbereit.
Als Beispiel für positive Aspekte der Ultras sind, dass sie mitverantwortlich sind, wie die in den 80ern weit verbreiteten politischen und rassisitschen Transparente, Sprechchöre wie auch die (dem Fachbegriff entsprechenden) Hooligans aus den Stadien verschwunden sind. Auch aktuell wird zum Beispiel der “Juden-Vorfall” bereits von der Luzerner Ultra-Fanorganisation verurteilt und intern aufgearbeitet. Bei der Chelsea-Geschichte handelt es sich nicht um Ultras sondern eben um die viel gelobten englischen Fussballfans mit deren Fankultur.
Auch bezüglich des Themas Zuschauerzumarsch ohne Ultras kann man Luzern als Beispiel beiziehen. Die Fans machten vor ca. 1-2 Jahren ein Boykott. Es kamen weder mehr noch weniger Zuschauer in das Stadion. Es kamen also genau diejenigen, die auch sonst immer ins Stadion gehen. Die Stimmung war aber (persönliche Meinung) nicht mehr so prickelnd… Aber Einfluss auf die Menge des Publikums hatte es nicht.
Bravo Herr Schifferle, Sie sagen, was die grosse Mehrheit der Matchbesucher seit Jahren denkt. Diverse Kommentare bestätigen dies eindrücklich… Weiter so.
Warum applaudiert dann die Haupttribüne im letzi jeweils der SK zu und umgekehrt ??? Hä?
ach herr schifferle …
Man muss jetzt nicht auf den Kurven rumhacken. Ich habe Erfahrungen im Letzi gemacht, wohlbemerkt auf der Gegentribüne (GC, FCZ, FCSG), dass Leute total ausrasten (u.a. Väter begleitet durch ihrer Kinder) und übelste Tiraden aufs Spielfeld hämmern. Peinlich und widerlich. Nehme deshalb keine Kinder mit ins Stadion und hab auch selbst die Lust verloren. Ich habe eher das Gefühl, dass sich diese Muster von Schamlosigkeit, Hass und Abreagieren durch die ganze Gesellschaft ziehen. Ich glaube die Hooligans sind nur ein Ausdruck der Gesamtgesellschaft. Zumindest eines Teils davon. Ein Spiegel unserer Zeit.
Selbst wenn man nicht in die SL-Stadien geht, sondern bewusst in die unteren Ligen, wird man durch diese grenzdebilen Fanprozessionen behelligt. Warum kann man sich nicht einfach vor dem Stadion treffen wie andere Matchbesucher? Warum verbietet die Polizei solche Märsche, die aggressiv-militärisch anmuten und den Verkehr massiv stören, nicht einfach? Im Grund sind das unbewilligte Demos. Fankultur = Unwort des 21. Jhs. Man kanns nicht mehr hören, ebenso wenig wie “Fanarbeiter” (fussballinteressierte Sozialarbeitende auf Kuschelkurs mit Randalierern).
@Richard: Ich habe Mühe mit all diesen Sport-Utitlity-Vehicle fahrern deren Fahrzeuge auf mich auch immer agressiv-militärisch wirken. Warum können diese Leute nicht einfach Smart fahren wie es andere ja auch können?
Wieso verbietet die Polizei diese übergrossen, für fussgänger sehr gefährlichen Fahrzeuge nicht einfach?
mir passt auch nicht alles Herr Richard. Trotzdem schreibe ich anderen nicht vor, wie sie Fan sein sollen. Die Fanarbeiter sind o.k., wohin uns die Repression gebracht hat, zeigen uns ja die vergangenen Spieltage. Immer Ärger wegen ein paar Fackeln. Sie zu bekämpfen ist mittlerweile gefährlicher und teurer geworden, als sie zu ignorieren und nichts zu machen. Die Bussen nehme ich von den Kosten aus, da der Bussenkatalog in den Händen der Liga ist und angepasst werden könnte wenn es nötig wäre.
Tja, Herr Schifferle, die einzigen Ränge, die im Letzigrund jeweils gefüllt sind, sind die in den Fankurven. Rest: gähnende Leere. Und von der tollen Stimmung, die anscheinend in Köln geherrscht haben soll, war am Derby herzlich wenig zu spüren. Teilweise herrschte eine bedrückende Stille im Stadion. Es war einem Derby schlicht unwürdig. Zürich ist nicht Köln und Super League ist nicht Bundesliga.
ah ja christoph ? warum platzen dann die Stadien in Thun, Vaduz oder Sion (dort ist Boykott der Ultras) nicht aus allen Nähten ?? oder die Challengue Liga ? müsste ja voll sein ohne ende die stadien. und ja: in England ist sowieso alles besser mit den Fans. das hat uns ja chelsea letzte Woche gelehrt. lustigerweise musste aber das “in England haben sie es im griff” x jahre hinhalten, in x Blogs, in x foren. war wohl alles für die katz.
eine gute idee, ein paar käffer als beispiele zu nehmen, die ein stadion kaum vollkriegen würden wenn die ganze gemeinde antraben würde. bravo
Trotzdem Herr Rolet. ich war auch schon im halbleeren Letzi, also in der Grossstadt ZH, und es hätten gegen Europäische Teams ohne Problemfans oder gegen Thun, Xamax, Vaduz, Lausanne etc. ja all die Familien kommen können wenn sie es denn gewollt hätten. Tun sie aber nicht ! gegen Basel hats dann aber mehr Zuschauer……… (obwohl Risiko)
Dem Blog von Hrn. Schifferle kann ich nur zustimmen.
Wenn ich die Ultras z.B. in Bern sehe, mit ihren Pyros und ihrem anarchistischen Auftreten, will ich gar nicht mehr an ein Spiel. Und dass, obwohl ich wohl meinen ersten YB-Match vor all diesen Teenies gesehen habe.
Das die Stimmung dann weg ist? Vielleicht. Aber wer will schon Fangesänge hören, die durch ein Megafon vorgegeben werden? Bestes Beispiel: YB-Everton. Die ca. 2’000 mitgereisten Everton-Fans waren mitunter lauter, als die ca. 4’000 YB-Ultras bzw. deren Sektor. Weil für sie die Unterstützung des Teams zählt – und nicht das Auspfeifen des Schiris oder eines verletzten gegnerischen Spielers. Kultur? Das hat nichts mit Kultur, sondern nur mit Fanatismus und Idiotie zu tun.
Und ja: Es würden viele andere Menschen an ein Spiel pilgern, wenn diese Pyro-fackelnden Möchtegern-Fussballfans nicht mehr das ganze Stadion einräuchern würden. Ich kenne in meinem Umfeld sicherlich ein Dutzend Leute, die so denken wie ich. Aber da man ja allgemein davon überzeugt ist, dass man Ultras einfach braucht, ist die Diskussion irrelevant. Dann fahre ich lieber zwei mal im Jahr nach Liverpool und schaue mir echten Fussball mit echten Fans an. .
na ja, ihr hattet ja beim spiel gegen everton auch nicht gerade grund zum jubeln 🙂
Super Schifferle. Ich lach mich krumm ! die kurven sind ja das einzige, wo hier in der CH gut besetzt ist. Und nein, es kommen nicht andere Zuschauer wenn die Ultras aus bleiben. würde dieses Argument stimmen, wäre Thun – Vaduz, oder Vaduz – Aarau permanent ausverkauft. ist es aber nicht, sondern es sind die am schwächsten besuchte Partien. Wenn die SK dem Letzi fern bleibt, werden sogar die anderen Sektoren einen Schwund haben. Meine Kollegen und ich gehen dann nämlich auch nicht mehr hin, obwohl wir nicht selber in die Kurve gehen.
Quatsch mit brauner oder roter Sosse!
Doch, MM, der Karl Helbling trifft den nagel auf den kopf. Auch wenn das diejenigen, welche den Fussball nur aus dem Internet oder TV kennen nicht wahrhaben wollen
Apropos: Plötzlich sind die Chelsea fans wieder hooligans, bis vor kurzem war der tenor in der schweiz “schaut mal nach england oder in die bundesliga, dort ist man dem “problem” herr geworden”….
war wohl nix
zum thema FCZ Fans und deren einkesselung: Eine absolute frechheit – da werden grundrechte einfach so mal ausser kraft gesetzt, unschuldsvermutung gilt plötzlich nicht mehr und fischiert wird auch noch grad und unsere medien interessiert das nicht? Was ist bloss mit den guten alten journalisten passiert? Ausser dem herrn Sykore gibt es offenbar keine journis mehr, die wirklich ahnung haben von der materie
Uebrigens wurde ein Fasnächtler in Basel von Vermummten/Verleideten angegriffen….wird zeit für ein Fasnachts-Konkordat inkl. Vermummungsverbot….. nicht wahr liebe wutbürger?
oh ja. meinen sie das grundrecht, besoffen in der öffentlichkeit pyros abzufackeln? und hören sie auf dinge nachzuplappern die sie nicht verstehen, wie z.b. “unschuldsvermutung”. es wurden personenkontrollen durchgeführt. die polizei darf jederzeit solche durchführen. dabei geht es nicht um schuldfragen.
das abbrennen der pyros ist verboten. wenn sie mit so einer gruppe pyrofackler mitgehem mssen sie damit rechnen kontrolliert zu werden. also nicht jammern und aufheulen sondern die konsequenzen des eigenen tuns ertragen oder anders handeln.
und haben halten sie sich ernsthaft für so wichtig, dass die polizei eine fiche anlegt? auch einfach einem der capos nachgeplappert, nicjt wahr?
das schwachsinnige getue gewisser gruppen in dee SK hält mich schon einige jahre fern vom letzi. mein idiotenmeter würde sonst explodieren.
Explodiert Ihr Idiotenmeter nicht schon nur deshalb, weil Sie ihn auf Ihrem Körper tragen?
Man muss jetzt nicht auf den Kurven rumhacken. Ich habe Erfahrungen im Letzi gemacht, wohlbemerkt auf der Gegentribüne (GC, FCZ, FCSG), dass Leute total ausrasten (u.a. Väter begleitet durch ihrer Kinder) und übelste Tiraden aufs Spielfeld hämmern. Peinlich und widerlich. Nehme deshalb keine Kinder mit ins Stadion und hab auch selbst die Lust verloren. Ich habe eher das Gefühl, dass sich diese Muster von Schamlosigkeit, Hass und Abreagieren durch die ganze Gesellschaft ziehen. Ich glaube die Hooligans sind nur ein Ausdruck der Gesamtgesellschaft. Zumindest eines Teils davon. Ein Spiegel unserer Zeit.
Herr Schifferle
Es hätte mich überrascht, wenn sie zum Vorfall in Zürich mehr als nur die übliche billige Polemik gebracht hätten. Einfach den Bericht der Polizei nachäffen und so tun als wüsste man was passiert ist, ist einfach nur billig.
Kennen sie die Stellungnahme der Südkurve? Wie sieht es aus wenn die Darstellungen der Beteiligten und von Zeugen des Vorfalls abgewogen werden? Wie sehen die rechtlichen Grundlagen der Polizeiaktion aus (oder eben nicht). Mit minimalen Aufwand kämen sie an all diese Quellen.
Dieser Blogbeitrag scheint aber auch nicht wirklich informieren zu wollen sondern nur Polemik. Die Vermischung verschiedener Vorfälle und Darstellung als ein gemeinsames Problem zeigen ja ziemlich klar, dass dieser Blogpost ein weitere Hetzartikel ohne Hintergrund ist.
Bei den regelmässigen Ausschreitungen in diversen Stadion oder davor ist ein Blog zur reinen Information eher unnötig. Die Krawalmacher, die sich als Fans tarnen, gehören nicht ins Stadion und der Fussball-interessierte Zuschauer ist grundsätzlich glücklich, wenn es keine Ultras, Hools etc. in der Gegend hat.
Der Polizeieinsatz in Zürich war gerechtfertigt und deutlich zu Milde. Leider verstehen die Südkurven-Steher keine andere Sprache. Leider sind die verschiedenen Fanklubs nicht willens etwas gegen die Gewalt in und um die Stadien zu tun – daher sollte man genau diese Fanklubs von den Tribünen entfernen damit normale Fussballfans, Kinder und Familien einen gemütlichen Tag in friedlicher Atmosphäre verbringen können.
Die Frage lautet waren Sie an einem von diesem super harten Krawallwochenende dabei? Nach deiner Meinung gibt es ja jedes Wochenende tote und totale verwüstete Stadien, was haben sie denn gemacht? 5 Pyros gezündet das rechtfertigt ein Einsatz von Schusswaffen wie Sie sich es wünschen, ok dann werden ab jetzt wieder Leute gehängt wenn sie jemanden ausrauben…
Leute wie Sie Herr Jaeger, sind Schuld wenn wir wieder im Mittelalter ankommen, ISIS wäre für sie ein Traum wenn es keine Muslime wären, sehe ich das richtig denn genau die kennen nur das Schwarz und weiss denken, oder sind sie einer welcher über die ISIS flucht und gleichzeitig härteres einschreiten der Polizei befürwortet (auf 700 MEnschen schiessen evtl 2-300 tote) solang das Statement von der Polizei einfach so übernommen und von jedem Bürger geglaubt wird könnten sie das machen, wollen sie das Herr Jaeger?
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein Fussballspiel oftmals als Bühne für Krawall-Fans und andere gewalttätige Idioten missbraucht wird. Die Fanklubs der SK können oder wollen nicht eingreifen und verlieren sich in Platitüden. Die Vereine biedern sich an und haben oftmals aus wirtschaftlichen Gründen kaum Gründe wirklich durchzugreifen (oftmals können sie es einfach nicht).
Wenn man als normaler Zuschauer ein härteres Vorgehen gegen solche Individuen fordert, wird man gleich in die Nähe von Extremisten gerückt, deren Schwarz/Weiss Denken in unsäglichen Gräueltaten mündet. Diese Argumentation ist nur erbärmlich. Ich würde gerne wieder mal ein Derby oder sont ein Risikospiel besuchen (nur wegen dem Fussball) aber leider halten mich gewaltätige SK-Steher und deren Supporter davon ab. Sollte sich die Situation nicht ändern, wird der Fussball über kurz oder lang nicht nur ein Image Problem haben sondern es wird für die Vereine auch immer schwieriger Sponsoren etc. zu finden. Welches Unternehmen will schon einen Verein unterstützen, dessen Anhänger in regelmässigen Abständen zig tausend Franken an Sachschäden etc. verursachen. Aber den “richtigen” Fans aus der SK ist dies wohl egal.
Herr Jaeger, wie genau hält die SK Sie bitte vom Stadionbesuch ab? Ich hatte die letzten Jahre immer eine Saisonkarte (allerdings für den anderen Zürcher Stadtklub) und hatte noch nie an einem ‘Hochrisikospiel’ auch nur das geringste Problem. Natürlich ist die Gewalt zwischen den Fangruppen mindestens kindisch, eher lächerlich, und bestimmt sollte die Allgemeinheit dafür nicht die Kosten tragen müssen. Als Unbeteiligter kann man aber völlig risikolos die Hochrisikospiele besuchen. Das einzige Risiko besteht wahrscheinlich darin, dass man kein richtiges Bier bekommt. Der Fussball hat in den letzten Jahren (mit einer Ausnahme) steigende Zuschauerzahlen aufzuweisen. Statements wie Ihres lassen eher auf eine wutbürgerische Distanziertheit zur Realität in und um die Stadien schliessen, als echte Sachkenntnis vermuten. Vielleicht versuchen Sie es wieder einmal mit einem Besuch eines Derby’s. Sie sind auch im C-Sektor willkommen. Dort dürfen Sie sogar still auf Ihrem Platz sitzen.
das stimmt einfach nicht jäger. würde ihre Theorie stimmen, müsste es bei Thun-Aarau oder Sion-Vaduz ja volle Stadien ohne Ende haben, da man dort problemlos gehen kann. Dito damals bei Xamax. Nur hat es an solchen Spielen am wenigsten Zuschauer überhaupt.
Wo beginnt “Ultra”? Ich schreibe hier schon lange, dass auch die Südkurven Kultur ganz genau in dieses Schema passt. Die arrogante Selbst-Inszenierung ohne Rücksicht, das Manifest “Wir sind die ECHTEN Fans”, ja, nur schon das Wort “Modefans” ist ganz genau aus dieser extremen egozentrischen “Fan”-Kultur abgeleitet. Ich gehe nicht mehr an die Matches seit ich mit meinem kleinen Sohn beinahe niedergemacht wurde. Ich brauch die faschistoiden Gesänge und Pyros der Südkurven – Ultras nicht mehr.
äh Müller: die Südkurve ist eigentlich tendenziell links……… von wegen faschistoiden Gesänge….. das zeigt wohl eher, das sie nicht viel Ahnung haben
Die ganze Ultra-Kultur ist tendenziell faschistoid; wie die einzelnen Mitglieder einer Fankurve politisch ticken, ist dabei völlig unerheblich. Die andere Mannschaft wird nicht als sportlicher Gegner sondern als Feind betrachtet. Anhänger anderer Vereine werden wahlweise als “Hurensöhne”, “Schweine” oder schlicht als “Scheisse” bezeichnet, für die man man nur “Tod und Hass” übrig hat und die man bei Gelegenheit auch mal physisch angreift.
Herr Müller, lassen Sie sich von Helbling bloss nicht beeindrucken. Mir ist unterdessen die rechte Gewalt fast lieber als die linke Gewalt – die tumben Glatzen sind irgendwie berechenbarer. Dreinschlagen tun beide, also spielt die Korinthenkackerei bezüglich “faschistoid” gar keine grosse Rolle.
Ich habe auch kleine Kinder und bleibe bewusst zu Hause. Es wird irgendwann ein Umdenken stattfinden. Die Klubs werden merken, dass es lukrativer ist, ein friedliches Unterhaltungsprodukt für die breite Masse anzubieten als sich den Hohlköpfen (zum Beispiel aus der Südkurve) anzubiedern. Aber es wird noch lange Jahre dauern, Dummheit ist nahezu unausrottbar. Und gell, wenn dann der Helbling zu Hause bleibt, wird das auch keinen kratzen.
@Meyer: Im ernst? Googeln sie einfach mal “bombe reithalle” und lesen sie entsprechende Zeitungsartikel. Ich hoffe ihre Aussage entstammt der Unkenntnis und sie nehmen diese wieder zurück.
Im Bezug auf die Spdkurve würde ich behaupten diese ist apolitisch und weder links noch rechts.
*seufz* Offenbar besteht Erklärungsbedarf. Ja, im Ernst. War ja sehr unterhaltsam, mal ein bisschen zu googeln. Und ja, natürlich war mir das längst bekannt.
Gewalt ist immer zu verurteilen, ob von links oder rechts! Es muss nur mal gesagt sein, dass es langsam keinen Sinn mehr macht, da gross in Schablonen zu denken. Ich erinnere an die Vorkommnisse vom Wochenende in Bern. Haben Sie ja sicher auch mitbekommen, nicht? In Sachen linker Terrorismus, im Jahr 2015?
Lassen Sie doch die “Behauptungen”. Sie haben doch von der Südkurve genauso wenig Ahnung wie ich. Ich weiss bloss, dass sie mir auf den Sack geht. Und nein, zum Abschluss, natürlich nehme ich nichts zurück.
Gewalt und Extremismus sind grundsätzlich schlecht. Wenn sie aber Sprengsätze in Eventhallen mit 1500 (der rechtsextreme Reithallenbomber) und Farbbeutel (“Terroristen in Bern”) auf die gleiche Stufe setzen, dann bin ich nicht ihrer Meinung…
Sie scheinen generell nicht viel Ahnung von der Zürcher Fanszene zu haben. Muss man auch nicht, aber dann sollten sie nicht den Experten raushängen lassen und anderen Behauptungen unterstellen.
jaja Meyer: man sieht ja wie die Leute in Scharen in die nicht Ultra dominierten Stadien wie in Thun pilgern ! oder in der NLB…………
Der Tagi versucht es wieder mal mit einem Fussball-Blog, nachdem der andere sang- und klanglos untergegangen ist. Wenn wieder versucht wird, mit z.T. lachhaft gesucht polemischen und provokativen Artikeln Aufmerksamkeit zu erregen (wie auch z.Bsp. im Stadtblog), dann wird’s wieder scheitern.