
Wenn er in die prallvolle Fifa-Kasse greift, reiben sich auch die Präsidenten der nationalen Fussballverbände die Hände: Sepp Blatter. Foto: Steffen Schmidt (Keystone)
Es war eine überaus frohe Weihnachtsbotschaft: jeweils 1,3 Millionen Dollar lässt Präsident Sepp Blatter nach der WM-Endrunde 2014 und im Wahljahr 2015 aus der prallen Fifa-Kasse an die Verbände überweisen, wobei weitere kleine Gefälligkeiten kurz vor der Wahl im Mai nicht auszuschliessen sind, wie die Geschichte zeigt. Es hätte auch doppelt so viel sein können: finanziell strotzt die Fifa vor Gesundheit, wie übrigens die Uefa ebenso. Die beiden Dachverbände sind wahre Geldmaschinen. Es gibt kein Gut auf der Welt, das in den vergangenen 30 Jahren eine derart grosse Wertsteigerung erfahren hat wie der internationale Fussball. Besondere Anstrengungen waren keine nötig, die Marktlage brachte das einfach mit sich. Für die Erfinder des Fernsehens müssten als Dank in den Hauptquartieren in Zürich und Nyon längst einige grosse Kerzen brennen.
Was macht nun der Präsident des Verbandes von, sagen wir, Montserrat mit 1,3 Millionen Dollar? Verteilt er sie unter die 5000 Einwohner, oder baut er ein für internationale Spiele taugliches Fussballfeld, falls es auf der kleinen Karibikinsel dafür noch Platz hat? Auch die Vorsitzenden von Sierra Leone, Osttimor und Kiribati geraten vielleicht ins Grübeln: Drängt sich ein neuer Verbands-Mercedes für den Präsidenten auf, geschmückt mit einigen Tornetzen, oder soll das ganze Geld doch lieber für ein Nachwuchsprogramm verwendet werden?
Vor Sepp Blatters Geldsegen sind sie alle gleich: die Kleinen und die Grossen, ein Verband gleich eine Stimme, Liechtenstein hat im Kongress und bei der Geldverteilung dasselbe Gewicht wie die Fussball-Lokomotive Deutschland, Hongkong ist gleich schwer wie China, Andorra so bedeutungsvoll wie Brasilien, Martinique wie Frankreich. Man kann das demokratisch finden oder auch nicht. Tatsache ist, dass sich kein Fifa-Präsident je gegen dieses System auflehnen wird, denn so lange einer nicht gerade in krimineller Absicht mit der Verbandskasse auf den Mond fliegt, sichert ihm dieses Wahlsystem und der ständig steigende Geldfluss im Kongress der 209 Landesverbände jede Wiederwahl. Und so lange das Geld derart üppig fliesst, ist es den Verbandsvertretern letztlich auch egal, ob Franz Beckenbauer, Michel Platini, Sepp Blatter oder ein anderer auf der Fifa-Bühne jeweils die Festansprache hält.
Nun wird es ein weiteres Mal Sepp Blatter sein, dessen Mission bekanntlich nie zu Ende geht. Kein Herausforderer kann je mehr Geld versprechen, als es der Amtsinhaber tut. Und im Gegensatz zu den Politikern fallen die finanziellen Versprechen nicht ins Leere. Sepp Blatter kann immer zahlen.
wie kann man so etwas unterstüzen?
Ja, ja, der Don Pallino hat es schon schwer, so einen Laden zu führen, bei dem die grössten Unternehmen der Welt jeden Tag auf der Matte stehen und einen Lastwagen mit Kohle abladen wollen….
Geld verteilen ist ja schon OK, allerdings für Zwergenstaat und China gleichviel ist doch auch nur Teil des korrupten Systems Blatter – jetzt will er ja für Abstimmungen über WM’s auch jedem Land/Verband eine Stimme geben – so kann er die Gunst der kleinen Inselstaaten gleich günstig im Multipack für ein paar schweizer Uhren bekommen!
Und Geld verteilen ohne Projekte, ohne Controlling ist doch vor allem ineffizient und zumeist noch korrupt dazu!
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Ja Don Sepp – Sie werden uns noch lange erhalten bleiben, bis der Herrgott Sie holt — vielleicht wird ja dann der fussballbegeisterte Papst noch ein gutes Wort für Sie einlegen, denn ansonsten sind Sie doch – mal abgesehen von ein paar Kuscherfunktionären – ein eher einsamer Mensch!
Sierra Leone ist übrigens 71’00 km gross (177% der Grösse der Schweiz) und es hat 5,6 Mio Einwohner (68% der Schweiz), kein Vergleich mit Osttimor (immerhin 1 mio Einwohner) oder Kiribati(100’000).
Nur die Schweiz bietet den Nährboden für die FIFA. Das Wallis war der Nährboden für Sepp Blatter. Kitsch lässt sich gut verkaufen. Wer bezahlt schon für ein Fussballspiel ????????????
Alle die denken, nach Blatter würde es anders werden, möchte dich nur sagen, dass sie sich mal wünschen werden, Blatter würde noch sein!
Nichts Neues von Guido. Im TV wurde schon prophezeit dass der Prinz keine Chance hätte. Sepp der Allmächtige wird wohl im Amt sterben, auch weil die Delegierten ein Chaos fürchten.
Statistisch gesehen übt Sepp Blatter sein Amt noch etwas über ein Jahr aus. Er wird im März 79 und die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei Männern in der CH bei ca. 80.5 Jahren. Das sind doch gute Neuigkeiten für alle Blatter-Kritiker und die Hysterie um seine ewige Mission sollte etwas relativiert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sepp Blatter in der neuen Amtsperiode das Zeitliche segnet steigt rasant. Und mit der Geschwindigkeit, mit der er gegenwärtig sichtlich abbaut, ist anzunehmen, dass die Statistik für einmal mit der Realität einhergehen könnte. Vor diesem Hintergrund ist doch die Wiederwahl im Mai völlig irrelevant. Sorgen machen sollten sich aber all die Günstlinge, Zöglinge und anderen Profiteure des Blatterschen Regnums wie zB der Herr Generalsekretär mit seiner FIFA-Administration oder gewisse nahestehende Geschäftspartner, die auf intransparente Weise zu lukrativen Geschäften gekommen sind. Die sind bereits angezählt und das Ende der fetten Jahre naht – und mögliche Günstlinge, Zöglinge und Profiteure des Thronfolgers dürfen sich langsam in Stellung bringen.
Die Angabe über Herrn Blatters restliche Lebenserwartung basiert auf der Annahme, er sei neu geboren. Für einen schon schon 80 jährigen Mann in der Schweiz gilt aber – immer rein statistisch nach BFS – eine Restlebenserwrtung von 8.4 Jahren. Zusätzlich steigt diese Zahl für Männer, die gut verdienen, verheiratet sind und sich gesund ernähren und nicht rauchen. Sepp Blatter hat also noch viele aktive Jahre vor sich. Und der Weltfussball ihn als Chef.