
Pep Guardiolas «bester Einwechselspieler»: Xherdan Shaqiri an einem Fototermin mit dem FC Bayern München im Juli 2013. Foto: Michaela Rehle (Reuters)
Diese Woche gab es eine grosse Anzeige in einer grossen Zeitung Deutschlands. Sie zeigte Xherdan Shaqiri und Lionel Messi. Oder eher: Shaqiri neben Messi, 1,69 m neben 1,69 m, der talentierteste Schweizer neben dem Talentiertesten der Welt. Shaqiri durfte sich geehrt fühlen, «Fifa 15» bewerben zu dürfen, die neueste Version des Videospiels.
Sportlich dagegen gab es in den letzten Tagen von Shaqiri wenig zu sehen. Am Dienstag, als der FC Bayern München dem Überraschungsleader aus Paderborn beim 4:0 eine Lektion erteilte, sass er 90 Minuten lang auf der Bank. Und als am Samstag mit dem 1. FC Köln gleich noch der zweite Aufsteiger 2:0 besiegt wurde, musste er sich während 75 Minuten wieder mit seinem Stammplatz begnügen – auf der Ersatzbank.
Am 10. Oktober wird Shaqiri 23 Jahre alt – es ist der Tag nach dem zweiten Einsatz der Schweizer in der EM-Qualifikation, einem tückischen Spiel, weil sich in Maribor gegen Slowenien harter Widerstand ankündigt. Dass Shaqiri da spielen wird, steht ausser Frage. Zu wichtig ist er für die Nationalmannschaft.
Im Verein verhält sich das anders. Da darf er zwar die Nummer 11 tragen, erste Wahl ist er trotzdem nicht. In der Hierarchie der Spieler, die auf dem Flügel zum Einsatz kommen, muss er weit hinten anstehen: hinter Franck Ribéry, Arjen Robben, Mario Götze und Thomas Müller. Was sein Trainer Pep Guardiola schon über ihn gesagt hat, tönt schwärmerisch, ist in erster Linie aber verräterisch: «Xherdan Shaqiri ist der beste Einwechselspieler, den ich kenne.»
2012 hatte Shaqiri für rund 18 Millionen Franken als Lehrling vom FC Basel nach München gewechselt. Er wusste, er musste Geduld haben. Seine Bilanz nach dem ersten Jahr las sich hervorragend: In 38 Einsätzen von 1905 Minuten Dauer leistete er seinen Anteil am Triple mit Champions League, Meisterschaft und DFB-Pokal. Das zweite Jahr wurde zur Geduldsprobe: Wegen dreier Muskelverletzungen verpasste er 21 Spiele, es reichte noch zu 23 Einsätzen mit insgesamt 1037 Minuten. Wenigstens durfte er sich zum Trost den Gewinn des Doubles auf die Visitenkarte schreiben.
Leben in der Gegenwart
Im Sommer folgten die Spekulationen: Shaqiri zu Liverpool, zu Juventus, zu Inter, zu Atlético Madrid. Konkret war das Interesse des Liverpool FC, der 15 Millionen Pfund Ablöse bot. Das flachte ab, nachdem Shaqiri an der WM in den ersten beiden Spielen enttäuscht hatte. Seine herausragenden Leistungen beim 3:0 gegen Honduras und im Achtelfinal gegen Argentinien kamen zu spät, bestärkten aber seinen Arbeitgeber in München, Shaqiri unter keinen Umständen abzugeben. «Er bleibt, er ist unsere Zukunft», erklärte Sportdirektor Matthias Sammer. Darauf twitterte Shaqiri: «Ich lebe in der Gegenwart, nicht in der Zukunft.» Den Bayern gefiel diese Antwort angeblich nicht so gut.
Die Gegenwart liest sich so: 199 Minuten in den ersten sechs Runden der Bundesliga, verteilt auf vier Einsätze, 55 Minuten im Cup (in Münster), 0 in der Champions League (gegen Manchester City). 254 Minuten total, knapp 32 im Schnitt.
«Er ist Gott in seinem Heimatland», hat Guardiola über Shaqiri auch schon gesagt. Es zeigt zuerst einmal nur, dass er die Verhältnisse in der Schweiz nicht kennt. Und was es grundsätzlich wert ist, lässt sich aus einem anderen Zitat des Katalanen ableiten. Den schon wieder verletzten Verteidiger Holger Badstuber bezeichnete er einmal als «besten Spieler, den ich je hatte». Richtig gelesen: Badstuber, nicht Messi.
man sieht bei rodriquez, wie sich der spieler verbessern kann, wenn er – im gleichen alter wie shaqiri – immer spielen kann. der marktwert von rodriguez (28mio euro) hat den von shaqiri (20 mio gemäss transfermarkt.de) längst überholt. und das, obwohl er ‘nur’ bei wolfsburg spielt.
In diesem Alter muss er regelmässig spielen, um weiter zu kommen, und das wird er bei Bayern nicht. Hätte schon diesen Sommer wechseln sollen.
Bester Einwechselspieler? Dass ich nicht lache. Es braucht schon sehr, sehr viel, dass Shaqiri spielt. Viele Verletzte, schwacher Gegner, hohe Führung, usw.
Was heisst hier zu wichtig fuer die schweizer Nati? Braucht die Nati tatsaechlich einen uebermotivierten talentierten Spieler der keinen Fuss mehr vor den anderen bringt? Brasilien zeigte es brutal, in einem Spiel wo alles zusammen passt macht er drei Tore, sonst biederes Mittelmass. Ein Spieler der nicht spielt verliert seinen Instinkt fuer sein Spiel, da reichen geile 10 Minuten am ende einer Partie eben nicht. Jetzt heisst es Zeichen setzen, kein Aufgebot fuer die naechsten EM Spiele! Mir schwant Uebles vor den naechsten Auswaertsspielen die nicht mit Talent sondern Charakter und harter Arbeit zu gewinnen sind. Ganz im Sinne der Gagashow ‘ich bin ein Star holt mich hier raus’ sollte er den Fc BM verlassen. Wie kann sich ein Schweizer die Arroganz der Muenchner gefallen lassen? Will er mit 28 noch hoeren ihm gelte die Zukunft?
Shaqiri ist Schweizer. Das ist ein Nachteil, um an Spielern wie Robben, Ribery, Götze, Müller vorbeizukommen. Ganz abgesehen davon, dass die genannten Spieler einfach besser und nervenstärker sind. Shaqiri hat durch das Ballgeschiebe der Bayern an Unberechenbarkeit und Enthusiasmus verloren. Er hat wohl innerlich resigniert. Und Guardiola mag wenig, vor allem aber keine Majestätsbeleidigungen. Es ist möglich, dass Shaqiri schon einen Schritt zu weit gegangen ist. Und Shaqiri hat Berater, die seine Situation verkennen oder nur daran interessiert sind, den Marktwert hochzuhalten. Kurz gesagt: Es passt nicht mehr viel zusammen. Zeit für Shaqiri dies zu akzeptieren.
Etwas verstehe ich nicht, es wird immer über Shaqiri geschrieben und gesprochen. Ich weis nicht was dieser Spieler bis jetzt geleistet hat. Stefan Lichtsteiner spielt seit Jahren bei Juventus eine dominante Rolle aber für die Presse ist das anscheinend nicht wichtig. Weiter denke ich auch, dass die Verantwortlichen von Bayern die Spieler richtig einschätzen können. Da gibt es eben 11 Stammspieler und c.a. 20 Ergänzungsspieler und alle möchten spielen. Gruss M. Ribary
Bayern geht es nicht darum, dass Shaquiri “ihre Zukunft” ist. Bayern geht und ging es darum, einen sehr talentierten Spieler nicht in einem anderen Verein gegensich zu wissen.
Lieber ein grosser Fisch in einem kleinen Teich (geh endlich zu einem anderen Club) als ein kleiner Fisch in einem grossen Teich (Ersatzbank). Endlich entscheiden: Ist Geld wichtiger oder spielen? Welchsle so rasch als möglich.
Athletico wäre ein guter Verein für Shaq, wenn er dort Einsätze bekommt.
Und wenn er zehnmal der “talentierteste Schweizer” ist – für einen Stammplatz bei BM reicht es eben dennoch nicht.
Vielleicht zählt er das Geld und nicht die Einsatzminuten. Dann wird sein ganzes Umfeld sehr zufrieden sein. Spielerisch seit 3 Jahren stehen geblieben, kein Fortschritt bei den Bayern auf der Bank.
Böse Zungen sagen, so wird einer nicht Fussballer, sondern Bankangestellter.
Kann passieren wenn man der Verlockung des Geledes erliegt.
Ja, das passiert, wenn man auf die Spielervermittler und auf den Druck des Clans nicht reagieren kann. Die jungen Spieler werden zum Spielball, früher nannte man das “Kinderarbeit”!Für die meisten Spieler braucht es seriöse Berater und nicht geldgeile Clans, welche nur vom Einkommen eines jungen Spielers profitieren. – Wenn er Glück hat, kann er sich aus dieser Bande lösen und selbst entscheiden, wo er tatsächlich sein mögliches Fussballtalent ausleben kann, wenn dies dann nicht zu spät ist, Beispiele gibt es genug im Fussballbusiness. Es grüsst Johann Von Lanthen…..
In einer Klasse tiefer versuchen! Dann klappts vielleicht mit dem Stammplatz
Was er auf der Bank macht? Schmorren!
richtig…aber beim feiern ist der liebe shaq IMMER in der ersten reihen….was für eine ironie!
Naja, wenn die bisherigen 254 Minuten auf die gesamte Saison hochgerechnet werden, kommt er am Ende wohl auch wieder auf 1500 Minuten, also auch nicht so wenig. Wenn schon mit Zahlen argumentieren, dann richtig!
Mal abgesehen davon, dass eine Hochrechnung da wenig aussagekräftig ist: Inwiefern widerlegt die Rechnung etwas? Das bliebe trotzdem ein Rückschritt gegenüber der ersten Saison und wäre fatal. Denn der Bonus des Rookies, des jungen Talents, der ist so gut wie weg, hin zu den noch jüngeren Talenten, die nach oben drängen. Darum müsste er sich jetzt dringend bewähren (können) und einen Schritt nach vorne machen. Setzt er sich in der und spätestens der nächsten Saison nicht durch und zeigt, dass er mehr als ein Ergänzungsspieler ist, wirds wohl langsam eng. Nicht nur für die Zukunft bei den Bayern, sondern ganz generell, denn eine negative Dynamik kann sich schnell verselbstständigen – und wenig hat so eine negative Dynamik wie das versauerte, vergeudete Talent zu sein..
Stimme ich Ihnen zu, doofe Argumentation.
Der geniale Fussballer Sherdan Shaqiri wird vom FC Bayern und vom Trainer Guardiola verschaukelt – wie auch die neuesten Spieler Transfers (Neuzugänge) u.a. von relativ durchschnittlichen Spanischen Spielern (mit einer Ausnahme) des FC Bayern zeigen.
So genannte Experten, die dem FCB Bayern und seiner PR-Maschinerie und dem Business- und Medienteil des internationalen Fussballs – auch kommerziell – nahe stehen und somit nicht neutral sind wie die Herren Hitzfeld und Netzer haben Shaqiri einen Bärendienst erwiesen, indem sie in den Medien – und vielleicht auch persönlich – Shaqiri in seiner unfreiwiligen Rolle als Ersatzspieler zum “geduldig bleiben” und Treue gegenüber dem FC Bayern “ermahnt” hatten.
Sherdan Shaquiri muss jetzt im internationalen Top-Fussball die Chancen für einen Wechsel nutzen, bevor es zu spät ist und er sein Talent und Können auf der Ersatzbank vergeudet.
Der FC Bayern zeigt, das er ohne Rücksicht immer egoistisch handelt – Sherdan Shaqiri muss lernen, sich ebenso zu verhalten, denn die Halbwertszeit im Profifussball ist für einen Spieler sehr kurz.
Nun, Hr. Wirth, Sie scheinen sehr eigenwillige Massstäbe zu haben. Soso, Martinez, Thiago und Alonso…alles spanische (Ex-)Nationalspieler und natürlich nur relativ durchschnittlich begabt (Bernat kann ich nicht beurteilen)!?! Sie sollten sich mal die Spielerstatistiken genau anschauen, dann sähen Sie, was Durchschnitt bedeutet.
Aber ja, Shaq geht am besten in einen anderen Buli-Verein (z.B. Dortmund od. Mainz, die auf Angriffsfussball setzen) od. nach Spanien – dort ort werden kleine, technisch u. spielerisch starke Fussballer geschätzt.
Nun, Raphael: Weshalb haben die von Ihnen genannten Spieler Spanien verlassen? Weshalb zeigen die von Ihnen genannten Spieler beim FC Bayern weniger Performance als bei ihren früheren Spanischen Vereinen (Ausnahme Alonso) und weshalb sind viele davon immer wieder verletzt (Ueberforderung in der Bundesliga?) Die Spanische Nationalmannschaft und viele Ihrer Spieler haben bekanntlich den Zenith überschritten. Der Spanische Trainer Guardiola ebnet anscheinend mit seinen Transferwünschen vor allem Spanischen Spielern eine nationalistisch gefärbte Priorität ein.
Als der Wechsel vom FCB zu den Bayern fest stand habe ich (auch hier) gesagt/geschrieben ich halte das für den größten Fehler den Shak machen kann. Gladbach wäre der richtige Verein für ihn gewesen – meinetwegen auch alle anderen Bundesligavereine. Aber bestimmt nicht der FC Bayern. Wichtig war wohl in erster Linie dass die “Berater” gut verdienten. Schade um den talentierten Fussballer. Manchmal habe ich sogar den Eindruck er fühlt sich auf der Bayernbank richtig wohl – er darf ja auch alle Pokale in die Luft heben…..
Richtig. Auf den grossen FC Bayern reingefallen und wenn der neue Natitrainer konsequent ist, verliert der junge Mann auch seinen Platz in der Nati, brauch diese doch Leute mit Spielpraxis, da nuetzt Attest grosses Talent zu sein wenig. Schade, aber es waere noch Zeit in eine neue Spur zu wechseln. Augsburg koennte den Mann gut gebrauchen
Ich habe die ersten Matchs an der WM von der Schweiz gesehen und kann Herrn Schifferle nur zustimmen. In den Aufzeichnungen kam es einigermassen noch besser rüber als live. Das was sich da nun abzeichnet, ist nichts anderes als das Resultat von den ersten beiden Spielen in Brasilien.
Nicht nur Shaqiri bekommt die Quittung, es sind noch andere die gleicher Meinung waren wie er, wie wichtig sie sind.
Wer mich am meisten erstaunt von allen ist, Xhaka. Er bekommt immer mehr Einsätze in der BL, jedoch in der Nati bleibt er unscheinbar.
Wie schreibt die D-Presse? Er hatte 2 Jahre Zeit sich zu entwickeln und aufzudrängen, hat die leider nicht genutzt.
Ich frage mich, ob sein Talent schon am Anschlag ist, oder ob noch Entwicklungspotenzial vorhanden ist?
Ich befürchte ersteres ist der Fall!
Die Leute welche er verdrängen sollte, bewegen was, wenn sie im Einsatz sind, bei Shakiri sieht man in der Mannschaft keine Veränderung bei seinen Einsätzen, oder?
wenn Talente nicht eigesetzt werden, verwelcken sie. Für Shakiri ist es Zeit ein Team zu finden das seine Talente nutzen kann und will.
Hans Müller
“Shaq-attac” blieb beim grossen FCB weil er sehr viel Stutz auch auf der Ersatzbank einkassieren kann.Überspielt und ausgelaugt ist er gewiss nicht, wie etwa Schweinsteiger. Xerdan ist noch jung, und kann sicher ein oder zwei Jahre zuwarten, um dann zu einem Klub wechseln, der ihn auch durchspielen lässt.