Lasst die Tiere leben!

Die armen Reichen! Nur noch in St. Moritz können sie unbehelligt Pelz tragen. Foto: Christian Beutler (Keystone)
2017, ein Jahr, das die Welt verändert hat, geht morgen zu Ende. Dinge, die niemand für möglich hielt, passierten einfach. Es begann mit dem Schock ür die meisten, dass die Supermacht USA von jemandem wie Trump regiert wird, und endete damit, dass der Herzensbrecher-Prinz von England, Harry, eine US-Serienschauspielerin heiraten wird. Auch mir persönlich hat das Jahr einiges abverlangt, was letztendlich zu einer lebensverändernden Entscheidung geführt hat.
Was wir alle erkennen müssen, auch wenn es sehr schwerfällt: Die Ordnung der Dinge hat sich massiv verschoben. Viele alte Meister, egal ob im Grossen, wie in der USA, oder im Kleinen, wie in den Medien, wurden deshalb abgeschafft. Was es letztendlich bringt, lässt sich noch nicht erkennen, aber was ganz klar ist, ist die Verschiebung der Werte. Auch wenn die Schweiz ein geschützter Raum ist, wo sich kaum etwas verändert, und wir im Vergleich zu unseren deutschen Nachbarn extrem unbekümmert leben können, ist es doch so, dass wir nicht mehr so «nach aussen» leben, sondern eher nach innen.
Was unseren vielen Superreichen natürlich das Leben massiv erschwert, sie können ihren unermesslichen Reichtum gerade nur noch zusammengepfercht in einem verschneiten Bergdorf zeigen. St. Moritz, die letzte Bastion in der Schweiz, in der massloses Protzen und Prahlen noch erlaubt ist. Ich habe für 2018 lauter Wünsche, die man mit Geld nicht kaufen kann.
- Totaler, weltweiter Stop der Pelzindustrie. Wir haben genug nagelneue Pelzvorräte, damit sich alle Frauen noch mit einem wärmenden Pelz ausstatten können. Ein Pelz hält locker 20 Jahre. Die meisten haben eh schon einige im Schrank hängen. In zwanzig Jahren sprechen wir noch mal über das Thema.
- Totaler weltweiter Stop von Massentierhaltung. Fleisch und Milchprodukte kommen vom Bauern und Billigmilch und Billigfleisch (gibt es in Deutschland zuhauf) wird verboten.
- Lasst die Störe und Haie leben! Die Gewinnung von Stör-Kaviar ist brutal, genauso wie das Abschneiden von Haifischflossen, woraufhin der verblutende Hai zurück ins Wasser geworfen wird. Es passiert nichts Schlimmes auf der Welt, wenn Kaviarliebhaber ihre Leibspeise nicht mehr essen können, und Haifischsuppe ist genauso geschmack- wie wirkungslos.
- Ich wünsche mir Pfandflaschen für die Schweiz. Auch wenn ich meine Plastikflaschen immer in einer Riesentasche in das Recyclingding von Migros stopfe, habe ich ein schlechtes Gewissen. Warum haben wir keine Pfandflaschen für Wasser? Und wohin mit leeren Honiggläsern und Glasflaschen? Und warum sind die Recyclingtonnen am Wochenende weggesperrt, wenn man Zeit für solche Dinge hat?
- Meine deutsche Mülltrennseele vermisst auch seit 2006 schmerzvoll Papier- und Kartontonnen. Kartonagen in kleine Quadrate schnitzen und mit einem Bändchen zusammenbinden? Hm … Machen Sie das auch, wenn Sie einen 90 Zoll Fernseher und eine neue Marshall-Box gekauft haben? Zeitschriften lege ich auch raus, aber dann die traurigen Papierhaufen am Strassenrand bei Regen und Schnee? Bitte, schenkt uns Papiertonnen, grosse, prächtige Papiertonnen, die immer zugänglich sind! Auch am Wochenende!
Rutschen Sie gut, und ich freue mich auf ein gemeinsames, schönes 2018!
20 Kommentare zu «Lasst die Tiere leben!»
„billigfleisch und billigmilch gibt es in deutschland zuhauf.“
darum reisen wir schweizerlein doch nach deutschland. dort ist alles soooo billig. en guete!
Wäre das Gejammer wegen Trump nicht, wäre es für mich ein guter Artikel. Wer (Natürlich oder juristische Personen) in negativen Gruppendynamiken mitmachen muss, ist selbst ein Problem.
Gegen Obama läuft ein Verfahren wegen Unterstützung von Terrororganisationen.
Sehe ich genauso. Ich habe zudem nicht wegen Trump gejammert, wo lesen Sie das? Aber Sie müssen zugeben, dass die ganze Welt unglaublich gejammert hat, ohne nachzudenken, was uns Trump gebracht hat und was Hillary uns gekostet hätte. Bitte lesen Sie, was ich schreibe, bevor Sie losballern. Happy New Year, WK
„…Es begann mit dem Schock für die meisten, dass die Supermacht USA von jemandem wie Trump regiert wird,…“
Nach meinem Verständnis wird Trump in diesem Satz abgewertet.
ja und?
Gejammert wegen Trump.
Diesen Wünschen kann ich mich nur anschliessen, vor allem dem weltweiten Verbot der Pelzindustrie und dem Verbot der Massentierhaltung, die leider auch in der Schweiz immer mehr Einzug hält, da das Fleisch und alles andere auch billig sein muss. Alles muss billig sein, verliert seinen Wert. Wie hat doch eine ALS Patientin in der late-night talk show gesagt: Heute hat alles einen Preis aber keinen Wert.
Man könnte diese Wünsche noch weitertreiben. Lasst die Frösche hüpfen. Ihnen werden bei lebendigem Leib die Beine abgeschnitten. Wer braucht Hummer, er wird lebendig ins siedende Wasser geworfen, nachdem er mit zusamengebundenen Scheren in einer Küche auf seinen Tod wartet.
Wo ich mit ihnen nicht einverstanden bin, ist meine Ueberzeugung , dass es nicht die Reichen und gebildeten Menschen sind die nach solchen Statussymbolen trachten, sondern die Neureichen und Emporkömmlinge die wohl über Geld aber keinen Stil und keine Ethischen Werte verfügen.
St. Moritz ist auch ein Ort wo man hingeht um ein kleinwenig vom Glanz der High Society mitzubekommen und gesehen werden will.
Sah immerhin vom Tram 10 oder 11 aus eine clochard-ähnliche Person weggeworfene Flaschen sammeln. Die Sozialleistungen drüben sind anscheinend noch nicht so hoch wie hier,so dass es zusammen mit dem Pfand noch wirkt.
Man könnte die traurige Liste beliebig verlängern. Kaum ein Problem, eine Unsäglichkeit auf Erden, dessen Ursache nicht im Menschen resp in seiner Übervertretung u.seinen unverhältnismässigen Bedürfnissen zu suchen ist! Mensch ist so, er stellt sich selber über seine eigene Lebensgrundlage, ohne Rücksicht auf Mitgeschöpfe. Die Dornenkrone der Schöpfung fühlt sich nicht als Teil der Natur, auf sie wartet das Paradies. Die Welt, ein Jammertal, eine Zwischenstation, wo man alles tun u.haben will, was das Herz begehrt, wenn nötig mit Gewalt, das beweist unsere Geschichte. Die Regel bestätigt die Ausnahme. Darum müssen die Tabuthemen Wirtschaftswachstums-+Reproduktionswahn endlich auf den Tisch. Eine andere Option als unsere eigene Reduktion bis aufs Erträglichste für die Erde haben wir nicht.
BRAVO zu diesem ausgezeichneten Artikel, besonders Nr. 1, 2 und 3 finden meine ungeteilte und 100%ige Zustimmung. Hoffentlich lesen es diejenigen auch die es angeht.
Wir haben eine Altpapiertonne, ich wüsste nicht, dass das irgendwo ein Problem wäre, ist ja für das Abhohlen praktischer.
Einfach mal bei der Gemeinde anfragen.
Bei den Pfandflaschen frage ich mich, ob Pfand- und Mehrwegflaschen verwechselt worden sind.
Punkt 4: leere Honiggläser. Sammeln, auswaschen und Upcyclen.
Zum Beispiel, damit einkaufen gehen in den Läden, wo es unverpackte Lebensmittel und wiederverwendbare Haushaltsgegenstände zu kaufen gibt.
https://foifi.ch/
https://www.chezmamiebiovrac.com/copie-de-zurich-zh-1
oder als Gefäss verwenden für wiederverwendbare Abschminkepads (auch bei den erwähnten Läden erhältlich).
oder vielleicht gibt es sogar in einem dieser Läden Honig, den man selber abfüllen kann, dann gäbe es am Ende keine Honiggläser zum Entsorgen mehr, sondern man füllt sich einfach immer wieder das eine auf.
Toller Artikel über Zero Waste http://www.juckerfarm.ch/farmticker/detail/beitrag/fremdgehen-chez-mamie/
Ihr Ernst? Bei mir kommen ca 20 leere Gläser im Monat zusammen, Honig, Marmelade, Senf, Gürkchen, Silberzwiebeln..etc. Ich kaufe schon alles, was man anders verpackt kaufen kann, NICHT in Gläsern. Was mache ich mit den leeren Gläsern? Ich werfe sie in den Müll, weil es keine Altglascontainer gibt. Warum gibt es keine? Gibt es in Deutschland an jeder Ecke, für alle frei zugänglich.
Ich will auch nicht irgendeinen unverpackten Honig, von dem ich nicht weiss wo er herkommt, wie er schmeckt..sondern einen ganz bestimmten, genau wie den ganzen anderen Rest. Und meine Abschminkpads liegen in einem hübschen Strohkörbchen im Bad, die wollen nicht ins Gurkenglas und das Gurkenglas darf nicht in mein Bad. War das ernstgemeint? ich soll mir die hässlichen leeren Gläser IN MEIN BAD STELLEN??
Ja, „bei uns in Deutschland“, das macht die Deutschen einfach so sympathisch… Ist Ihr Text Ironie oder Provokation, wenn ja, wie sinnfrei ist das denn? Selbst wenn ich jetzt auf diesen Blödsinn hereinfalle, egal, ich stelle klar, es gibt keine einzige Gemeinde, welche nicht mindestens einen, farblich unterteilten Glascontainer sowie Container für Altöl, Pet, separat andere Plastikarten, Büchsen, Batterien, Kleider, vielerorts auch Papier-+Kartoncontainer zur Verfügung stellt oder/und regelmässige Papier-/Karton- sowie Elektroschrott-, Sagex-, Styropor-, Altmetall-/Velo-, Pneu- und Grüngutsammeltage durchführt. Ja sogar Häckseldienst, Bring- und Holtage werden angeboten. Und da haben wir ja noch die Grossverteiler, auch die nehmen einiges an, nicht wahr!
Wieso in den Müll werfen? In der Stadt Zürich hat es doch überall Werkstoff-Sammelstellen, dort kann man Altglas entsorgen, teilweise sogar nach verschiedenen Farben des Glases (grünes, braunes und weisses Glas). https://www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/entsorgung_recycling/sauberes_zuerich/wo_%2B_wann_entsorgen/wertstoff-sammelstellen.html man darf einfach am Sonntag wegen dem Lärm nichts reinwerfen, aber am Samstag darf man das Glas richtig scheppern lassen. Und solche Sammelstellen hat es doch in jeder Gemeinde, also falls Du ausserhalb der Stadt wohnen solltest.
Und ja, das mit den Gläsern war ernstgemeint, bei mir im Bad steht zwar kein Gurkenglas, aber das Glas einer alten Duftkerze, gefüllt mit den wiederverwendbaren Abschminkepads, da mir das Glas gut gefallen hat.
Werkstoff-Sammelstellen sind es! Da fahre ich hin, nicht nachts, nicht am Wochenende! vielen Dank!
Irgenwie musst du es glaub extrem bequem haben.
Für Leute wie dich gibt es einen Service:
https://www.picksup.ch/
Hast du wegen dem Altpapiercontainer mal geguckt?
Oh danke! Aber ich habe jetzt dank einer anderen Leserin die Liste der Sammel-Werkstoff-Plätze in Zürich und da fahre ich einfach 2 x im Monat mit meinen gesammelten Gläsern, Flaschen, Papiertüten und Kartons hin, und entsorge mich glücklich! Freue mich schon darauf!
Hahaha, frau Kiani macht hier gleich auf Trump. mit Schaum vor dem Mund und allem…Klar schnipselt man jede grösse Karton klein,oder wartet auf die monatliche Kartonabfuhr und stellt auch den 50000zoll karton , für den fernseher einfach raus. Papier wird auch 2-wöchentlich abgeholt, wenn zu Päckchen gebunden und direkt neben den Müllcontainer gestellt.