Kein Sex, keine Drogen, keine Meinung

Mit mir oder gegen mich? #MeToo offenbare einen vermeintlichen Generationenkonflikt. (Fotos: Keystone/Getty Images)

Letzte Woche habe ich mich über ältere, futterneidische Kolleginnen gewundert; der Bumerang kam diese Woche zurückgeflogen – versehen mit dem Label #MeToo. Es gebe, konstatierte eine jüngere Kollegin in der Süddeutschen Zeitung, in Sachen Sexismusdebatte einen weiblichen Generationenkonflikt. Vor allem die jungen Frauen, so behauptet sie, erhöben in der #MeToo-Debatte ihre Stimmen. Dagegen zeigten Kolleginnen, die ihre «Karriere schon hinter sich» hätten, Ennui statt Engagement. Gehärtet von den Erfahrungen im Sexismus-Stahlbad vergangener Jahre, gäben sie zwar gern zum Besten, welche Widerlichkeiten sie selber hätten erdulden müssen – um dann zu sagen, das sei doch alles nicht so schlimm, und die Jüngeren sollten sich nicht so anstellen. Diese Frauen seien inzwischen die schärfsten Kritikerinnen der Diskussion, schliesst die junge Kollegin. Ach wirklich?

Der Gedanke ist interessant, er erinnert an die Debatte zur Mutterschaftsversicherung, welche die älteren Frauen damals mehrheitlich ablehnten. Wenn sie es ohne geschafft hatten, so das Argument damals, dann sollte das doch auch den Jungen möglich sein. Das war natürlich idiotisch. Und nun soll das in der #MeToo-Sache auch so sein? Sind Frauen meiner Generation wirklich die grössten Sexistinnen? Oder zumindest Kritikerinnen jener jungen Frauen, die sich gegen Sexismus auflehnen?

Bedenkenswerte Argumente der Kritiker

Ich bin nicht sicher. Zunächst sind mir die Grundlagen für diese Behauptungen nicht klar. Denn erstens waren es beileibe nicht nur junge Kolleginnen, die sich für #MeToo engagierten – die Altersstruktur jener, die sich bei mir meldeten zum Thema, schien mir ausgeglichen. Einzig die ganz jungen Kolleginnen blieben stumm. Und ja, natürlich haben auch ältere Kolleginnen die Debatte kritisiert, aber doch eher vereinzelt. Ganz sicher gehören sie auch nicht zu den «härtesten Kritikern», das waren eher rechtskonservative Männer, ältere Kollegen – und fairerweise muss man zugeben, dass sie auch das eine oder andere bedenkenswerte Argument einbrachten:

Man kann den schrillen Ton bemängeln, die Mob-Stimmung, die sich mit blossem Verdacht zufriedengibt und für jede vermeintliche Verfehlung zum sozialen Lynchmord aufruft, selbst wenn die Geschehnisse Jahrzehnte zurückliegen. Man kann auch kritisieren, dass es nicht zielführend ist, unangenehme Blicke, ungeschickte Bemerkungen mit handfesten Übergriffen oder Missbräuchen in einen Topf zu werfen.

Soziale Medien versus Realität

Wenn die älteren Kolleginnen sich heute weigerten, sich mit den Jungen zu solidarisieren, dann liege das daran, dass sie es geschafft hätten, sich trotz patriarchaler Widrigkeiten darin hochzuarbeiten. Sie hätten gelernt, männliche Machtstrukturen zu durchschauen und damit zu arbeiten, weil sie keine andere Möglichkeit gehabt hätten. Ganz im Gegensatz zu den jungen Frauen, die sehr genau wüssten, wie sehr die Wirtschaft sie brauche, und deshalb nicht mehr gewillt seien, unter solchen Bedingungen zu arbeiten. Sie legten es vielmehr darauf an, diese Strukturen abzuschaffen.

Der jungen Kollegin unterläuft ein verbreiteter Fehler: Sie verwechselt die schrille Welt der sozialen Medien mit der wesentlich komplexeren aktuellen Realität, in der die Menschen nicht mit Hashtags um sich prügeln. In der Menschen nicht in erster Linie Frauen oder Männer, sondern Individuen mit ihren komplexen Talenten, Begabungen, Motiven und Charaktereigenschaften sind, die in Situationen auf andere Menschen reagieren. In der die Situationen selten eindeutig sind, die ganze Wahrheit nie ganz zu haben ist.

Erkenntnis statt Bekenntnis

Das bringt mich zum zweiten Text mit dem Titel «Nüchternheit ist die neue Rebellion». Für den überhitzten Zeitgeist, bemängelt der Autor in seinem leider etwas substantivlastigen Essay, sei nur das Spektakel gut genug: Skandale und Inszenierungen, polemische Standpunkte und halbgare Meinungen, je schriller, desto besser. Wer sich zurückhalte, abwäge, vergleiche und sich Zeit nehme, Dinge zu beurteilen, dem werde das als Schwäche ausgelegt. Der werde auch nicht gehört, sondern vergessen. Wobei – nicht alle. Als Beispiel nennt er die Straight-Edge-Bewegung, welche sich in den Siebzigern aus dem Punk entwickelte, mit der Losung: «Don’t smoke / Don’t drink / Don’t fuck / At least I can fucking think.»

Jede Frau macht Erfahrungen mit Sexismus – und keine kann dem etwas abgewinnen. Doch das rechtfertigt keinen Lynchmob. Heute ist es mutiger, sich dem «Mit mir oder gegen mich» zu verweigern, als in jedes Geschrei einzustimmen und immer schon zu wissen, wie Gut und Böse verteilt sind. Das braucht Zeit, wir müssen umsichtig sein, wachsam bleiben, die Dinge genau anschauen, sorgfältig durchdenken, uns nicht vom Mob vereinnahmen lassen. Erkenntnis statt Bekenntnis – fordert der Autor. Dem kann ich mich nur anschliessen.

89 Kommentare zu «Kein Sex, keine Drogen, keine Meinung»

  • Sportpapi sagt:

    Die älteren Frauen sind die „schärfsten Kritikerinnen“ (!) der Diskussion, weil sie vorsichtig andeuten, dass diese vielleicht etwas übertrieben ist? „Und eine Hand auf dem Knie, das ist doch nicht so schlimm. Oder, wie es die Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen (Jahrgang 1945) bei „Maischberger“ vergangene Woche formulierte: „Um ehrlich zu sein, ein bisschen bin ich dieser ganzen Debatte mittlerweile überdrüssig.““
    Ich glaube, damit steht sie nicht allein. Egal, wie man den Protest grundsätzlich bewertet.
    Nur würde es kaum jemand heute öffentlich kommunizieren.

    • Ralf Schrader sagt:

      Themen dritten oder vierten Grades, wie Sexismus (wobei ich nicht einmal weiss, was das so ganz genau ist) in den Fokus zu drängen, ist eine uralte Strategie, den öffentlichen Diskurs manipulativ von den Problemen ersten Grades wegzulenken.

      • Daniel Feusi sagt:

        Die Kluft Frau vs. Mann wirkt ziemlich konstruiert. Die sozialen Kluften zw. Menschen sind viel grösser und umfangreicher. Da geht es eben v.a. um Macht – Ohnmacht. Geschlecht irrelevant. Privilegierte sind privilegiert, ob Frau oder Mann.

        • Karl von Bruck sagt:

          Die Kluft zwischen Frau und Mann wurde von neofeudalen „Teile und Herrsche!“-Profiteuren absichtlich konstruiert, um die Frauen auf die Maenner zu hetzen, anstatt ein Gleichstellungsgesetz mit einem Artikel, der jeder Frau, aber auch jedem Mann ein individuelles und kostenos justizables Recht gibt, auf die sofortige Befreiung von einer nachgewiesenen konkreten Diskriminierung (Lohn, Wehrpflicht usw. pp) zu klagen. Solange ArbeiterInnen oder von Arbeitserwerb Alimentierte gegen Arbeiter und gepresste statt nur freiwillige Soldaten gegen Wehrrechtverschmaeherinnen ausgespielt werden koennen, lachen sich die Profiteure nicht nur einen Schranz in den Ranzen, sondern kassieren auch ab wie noch nie in der Geschichte….

      • second step sagt:

        Was ist denn für Sie ein Thema ersten Grades? Ob man seinen Kindern vormachen darf ob der Weihnachtsmann echt ist oder was sonst noch so als Wohlfühlthemen hier im Mammablog behandelt wird. Schon mal von Zwangsheirat, Gewalt gegen Frauen und so gehört? Sind die Resultate von gelebtem Sexismus. Erweitern Sie Ihren Horizont.

    • Martin Frey sagt:

      #MeToo ist letztendlich nicht viel mehr als ein etwas hysterischer Sturm im Wasserglas, mit zwar ganz viel Kollateralschäden, aber wsh. ohne viel Nachhalt. Wie die meisten Hashtag-Hysterien in der Vergangenheit auch, an die sich heute kaum jemand erinnern kann. Differenzierte Ansichten, Zwischentöne, und letztendlich auch der Blick auf den Kern der Sache bleiben dadurch zwangsläufig auf der Strecke. Insofern ist der Appell zu mehr Nüchternheit wohl das einzig wahre.

      • Annalena sagt:

        Und was wäre der Kern der Sache Herr Frey?

        • Karl von Bruck sagt:

          Der Kern der Sache ist die explodierende Anzahl der Maenner, die sich im biblistischen Bigottistan die legale natuerliche Befriedigung eines Naturtriebes wegen ihrer Auspluenderung durch das System nicht (mehr) leisten koennen. Der Rest vom Machtmssbrauch durch Vorgesetzte und Wohn- oder Gewerberaumvermieter ueber den aus dem Busch springenden Notgeilen bis hin zu dem an der Front zeitlich und oertlich vom Strafrecht selektiv befreiten Rotarmisten in Ostpreussen sind nur zwangsleufige Symptome. Vergewaltigungen mussten noch nie befohlen werden, es draengten sich gegen Strafbefreiung immer mehr als genug Freiwillige….

  • K.A. Barett sagt:

    Die Autorin hat die Sache bereits in der vergangenen Woche gekonnt auf den Punkt gebracht. Das Riesengeschrei auf den sozialen Medien hat mit der Realität nicht mehr viel am Hut. Das Leben ist komplex, das Verhältnis zwischen den Geschlechtern ist es auch. Männliche und weibliche Vollidioten sind keine Erfindung unserer Zeit. Männer machen immer wieder den Fehler, sich von ihren Hormonen steuern zu lassen. Die Frauen schaffen es immer wieder, sich mit weiblicher List und mit einem klaren Ziel im Auge, sich in diesem Kontext (nur) als Opfer darzustellen und auf einen umfassenden Welpenschutz“ zu pochen, der sich mit emanzipatorischen Ansprüchen nicht verträgt.

  • Karl von Bruck sagt:

    Bingo!

    Der – sehr selektive – „soziale Lynchmord“ wurde von Ihnen traef thematisiert. Einerseits werden Existenzen fuer Bagatellen wie die Eusserung einer freien Meinung in kleinem Kreis vernichtet, andererseits brutale illegale Gewalt und Machtmissbrauch mit lebenslang Traumatisierten oder gar Invalidisierten – auch von den privaten und gar auch zwangsfinanzierten SMM gedeckt statt gedeckelt. Nach der Abschaffung des altfeudalen Prangers beschraenkte sich sozialer Lynchmord lange Zeit auf Hintertreppenrufmorde. Wieder erfunden haben den plakativen sozialen Lynchmord die Nazis, bevor sie zum fisischen schritten. Und heute werden sozial lynchmordende Hetz- und Sexprangerblaetter von der Juxtiz beguenstigt statt beschlagnahmt und verfolgt, und von den anderen SMM gedeckt statt gedeckel

    • will williamson sagt:

      „Juxtiz“, Verschreiber oder Absicht? Im Zusammenhang mit dem Thema wäre letzteres nicht mal abwegig.

    • Roland K. Moser sagt:

      Lotto!

      Nur der soziale Lynchmord ist ein paar Tausend Jahre älter als die Nationalen-Sozialisten.

      Was ist SMM?

      • Karl von Bruck sagt:

        Bingo!

        Genausoalt wie die aelteste Buchtheokratie mit Anleitungen im Buch, dass man un- und andersgleubigen Untermenschen den Schaedel einschlagen soll, wenn man sie nicht (mehr) als SklavInnen missbrauchen kann….

      • Karl von Bruck sagt:

        SMM = Systemmassenmedien….

  • Shemona Gasser sagt:

    Das ist nur ein weiterer Trend. Diejenigen, die sich heute Besinnung wünschen, waren vor ein paar Jahren die ersten, die sich hierbei zutiefst echauffierten, losgelöst von der nach wie vor ungeklärten Kölner Silvesternacht. Jetzt, wo sich jeder B-Promi dem Metoo-Lynchmob anschliesst, da wird Sexismus für Frauen auf einmal uninteressant. Ist auch logisch, weil man sich dadurch nicht mehr individuell abheben kann, weil alle mitmachen. Da kommt der Gegentrend gerade recht. Schade das nicht von Anfang an massvoll gehandelt wurde. Und nein: Nicht ältere Frauen sind kritisch, es sind die Jungen, die das Thema leid sind, wie auch mir. Über das Verhalten der meisten Frauen kann ich nur noch den Kopf schütteln und wenn ich kritisiere, dann werde ich als Lesbe angesehn. Toll, was ihr da aufbautet!

    • Annalena sagt:

      Was genau kritisieren Sie am Verhalten der meisten Frauen? Und warum sollten Sie eine Lesbe sein, wenn Sie das tun? Und warum empfinden Sie es als negativ, wenn Heterosexuelle Sie als lesbisch ansehen? Hauptsache, keine Lesbe verwechselt Sie mit Ihresgleichen.

      • Karl von Bruck sagt:

        Bei den Kampflespen ist dieses Risiko klein, wenn auch nicht ganz auszuschliessen. Homos (und gar notgeile Heten) vergreifen sich – wenn man ihnen wie in Regensdorf die Gelegenheit gar zu einem Homolustmord gibt – gar absichtlich auch an nur heterosexuell orientierten Maennern….

  • romeo sagt:

    Der allumfassende „Bezichtigungskatalog“ (je nach Laune der Betroffenen) wird zum Bumerang. Dumm gelaufen.

    • Karl von Bruck sagt:

      Bingo!

      Gewalt und Machtmissbrauch sind am schaedlichsten. Umso schaedlicher, je laenger ein Opfer dem Taeter ausgeliefert ist. Nicht notwendige Beruehrungen im beruflichen oder gar dienstlichen Machtgefaelle sollen – auch unter Gleichgeschlechtlichen – ganz unterbleiben und sonst nur sehr ruecksichtsvoll eingesetzt werden und wenn verbeten sofort eingestellt werden. Worte oder andere Eusserungen aus Distanz sollten hingegen nicht auf die Goldwaage gelegt werden; krasse Entgleisungen muessen jedoch nicht hingenommen werden. Der Blick sollte hingegen ganz frei bleiben. Wie bei missliebigen Plakaten muss man ja nicht zurueck- oder hinschauen; ausser man will sich anmassen zu bestimmen, was Andere nicht sehen duerfen (aber nie muessen)….

  • Anh Toàn sagt:

    „Wer sich zurückhalte, abwäge, vergleiche und sich Zeit nehme, Dinge zu beurteilen, dem werde das als Schwäche ausgelegt. Der werde auch nicht gehört, sondern vergessen. Wobei – nicht alle. Als Beispiel nennt er die Straight-Edge-Bewegung, welche sich in den Siebzigern aus dem Punk entwickelte, mit der Losung: «Don’t smoke / Don’t drink / Don’t fuck / At least I can fucking think.»“

    Was bitte ist an „Straight Edge>“ abwägend, vergleichend etc.? Drogen sind schlecht, Fleischessen ist schlecht, ist doch der Inbegriff von beserwisserischem und besser seiendem (ich bin noch besser als Bono) Meinungsgeschrei?

    • Anh Toàn sagt:

      Ausserdem sagt der Punk: Why the fuck should I think? Edger sind Hippies.

    • Frank sagt:

      Jedes Mal wird hinsichtlich Minor Threat der gleiche Fehler gemacht: Die Songlyrics von Ian MacKaye (Sänger/Gitarrist) – ein ausgesprochen intelligenter, unaufdringlicher, toleranter und freundlicher Zeitgenosse – lauteten „(I) don’t smoke, (I) don’t drink, etc.“
      MacKaye wollte nie missionieren oder anderen seinen Willen aufdrücken (was spätere Straight-Edge-Generationen dann durchaus gemacht haben), sondern bloss seinen persönlichen Standpunkt darlegen, der sich deutlich von seinem damaligen Umfeld (Saufen und Drogen nehmen bis zum Umfallen, etc.) unterschied.

      • Anh Toàn sagt:

        „- ein ausgesprochen intelligenter, unaufdringlicher, toleranter und freundlicher Zeitgenosse – “ ich sag doch, ein Hippie!

        Wenn ich allen erzähle, was ich nicht mache, habe ich nichts zu erzählen oder will missionieren.

  • Anh Toàn sagt:

    Die halbdirekte Demokratie fragt den Bürger nach seiner Meinung. Eine Ahnung braucht er nicht.

    • Anh Toàn sagt:

      Wie soll der Bürger eine Ahnung haben, welches Kampfflugi es braucht. Wie soll der Bürger eine Ahnung vom Geldsystem haben und die Vollgeldinitiative werten? Der Bürger braucht keine Ahnung, er braucht eine eindeutige Meinung, Ja oder Nein, Gut oder Böse, richtig oder falsch.

      • will williamson sagt:

        Weil der Bürger keine Ahnung hat wie das Geld entsteht, klären ja die Initianten der Vollgeldinitiative auf breiter Basis auf, damit man sich die Meinung bilden kann. Früher haben viele Banken ihre eigenen Noten heraus gegeben. Mit dem Nationalbankgesetz wurde dann bestimmt, dass nur noch die SNB Noten ausgeben darf. Etwa ab den 60er Jahren haben die Banken dann entdeckt, dass man dank der Informatik auch ohne Papier, mit Zahlen im Computer, Kredit gewähren und damit Geld erzeugen kann. Damit haben sie das Notenverbot ausgetrickst.

        • Anh Toàn sagt:

          Sie verstehen das aktuelle Geldsystem auch nicht, genau so wenig wie die Intitianten der Vollgeldinitiative: Deren Erklaerungen sind voller Fehler.

          • Anh Toàn sagt:

            Die Informatik spielt bei der Entstehung von Geld keine Rolle, ob man die Buchungssaetze auf Papier schreibt oder in geladen Elektronen speichert.

        • Roman Günter sagt:

          Vollgeld ist Bargeld ist Tauschgeschäft – und unsere Wirtschaft ist ein Kreditsystem. Soll also eine Behörde den zukünftigen Bedarf der Menschen besser bestimmen können? Ich glaube eher nicht. An dieser Illusion sind schon einige Systeme kläglich gescheitert. Wie im Blog schon schön erklärt, Debatten und Aufrufe stimulieren, früher oder später sollte man sich aber auch wieder an der Realität orientieren.

          • Karl von Bruck sagt:

            Bingo!

            Privat gedrucktes oder elektronisch gebasteltes statt nur von der Nationalbank hergestelltes Geld fuehrt in den Neofeudalismus und dann auch noch die Hyperinflation….

      • Karl von Bruck sagt:

        Solange sich politkriminelle PolitikerInnen ihre Meinung von Lobisten oder gar als Angestellte von privaten Brotkorbherren („Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing!“) vorschreiben lassen, statt sich aufgrund von enbenso unabaengigen wie hoechstkaraetigen Experten bilden, ist gar der allerduemste, aber unbefangene Stimmbuerger nuetzlicher und vor Allem weniger schaedlich fuer die Interessen von Buerger, Volk und Staat….

  • andy sagt:

    Den medienontologische Verdacht, ist nicht bloss eine subjektive Befindlichkeit, sondern eine objektive Gegebenheit. Wir sind als Medienbetrachter schlicht und einfach ausserstande, in den Medien etwas anderes zu sehen als Orte der verborgenen Manipulation. Da der innere submediale Raum strukturell vor uns verborgen ist, können wir gar nicht anders als verdächtigen, projizieren, unterstellen.
    Deshalb können auch Sie weiter zitieren, ableiten und viele konsternieren.
    Ich denke, die „natürlichen“ Gesetze bleiben bestehen, egal ob irgendwer sich mutig, dem «Mit mir oder gegen mich» verweigert.
    „Trötzeln“ bis St. Niemerleinstag – Die neue Reifheit

    • Karl von Bruck sagt:

      In saekularen Gesellschaften ist das Recht auf Neutralitaet nicht nur fuer Staaten sondern auch fuer Buerger sehr ausgepraegt und sehr befreiend. Auch der Budismus bestraft nicht, er empfiehlt nur. „Und willst Du nicht mein Glaubensbruder sein, so schlag ich Dir den Schaedel ein!“ ist nur eine Spezialitaet der Buchtheokratien….

  • Martin Frey sagt:

    „….gäben sie zwar gern zum Besten, welche Widerlichkeiten sie selber hätten erdulden müssen – um dann zu sagen, das sei doch alles nicht so schlimm, und die Jüngeren sollten sich nicht so anstellen.“
    Das erinnert fatal an die Argumente über den Militärdienst, die man sich im Laufe des Lebens so anhören muss. Anders gelagert, aber dieselbe Argumentationsschiene.
    Was man durchaus anerkennen muss: Sehr oft sind sich Frauen die ärgsten Feinde, nicht nur, aber auch über die Generationen hinweg. Klassiker ist die „kurzer Rock“ und „hat es doch darauf angelegt“ Schiene, die man nur zu oft von Frauen über andere Frauen hört, zumeist hinter vorgehaltener Hand, und die damit klassisches ‚victim-blaming‘ betreiben.
    Guter, differenzierter Text, wie auch letzte Woche, Fr. Binswanger.

    • Sportpapi sagt:

      @Martin Frey: Sie hören wirklich solche Sprüche von älteren Frauen hinter vorgehaltener Hand? Da müssen Sie ja einen speziellen Draht zu den Seniorinnen haben.

      • Martin Frey sagt:

        Den habe ich auch, und wie… 😉
        Aber derartige Dinge höre ich nicht nur von Seniorinnen (die habe ich nämlich gar nicht erwähnt), sondern auch sonst nur zu oft. Von Männern, aber auch von Frauen.
        Sie nicht? Kein Kontakt zu ‚Seniorinnen‘?

        • Sportpapi sagt:

          Was ich höre, von den starken, sportlichen (relevant?) Frauen in meinem Umfeld: Die haben zwar auch den einen oder anderen Übergriff in ihrem langen Leben erlebt. Sagen aber alle, dass sie sich in der Regel gut wehren konnten. Und dass sie den Übergriff auch umgehend wieder vergessen haben.
          Und: Sie ärgern sich darüber, dass jetzt so viele meist „harmlose“ alte Geschichten ausgegraben werden und alle Frauen als wehrlose Opfer hingestellt werden.
          Etwas ganz anderes ist es für alle, wenn es um Missbrauch einer Machtposition ging, oder mehr als nur Belästigung.

          • andere Tina sagt:

            @sportpapi: Nur, weil Ihre Bekannten sich wehren können/konnten, heisst das nicht, dass das auf alle Frauen zutrifft. Es gibt genug Frauen und Männer, die tatsächlich Opfer sind, wahrscheinlich auch nach den Massstäben Ihrer Bekannten. Viele müssen auch lernen, sich zu wehren. Übrigens, tough sein genügt nicht, man muss wissen, wann man sich wehren kann und wann man einfach rennen sollte. Und sagen Sie Ihren Bekannten, sie sollen sich nicht ärgern: Schliesslich geht es ja nicht um ihre „harmlosen“ Geschichten, sondern um die anderer Frauen, und ob eine Geschichte „harmlos“ ist oder nicht entscheidet jede/jeder selbst. Abgesehen davon, fremdärgern bringt nix, macht nur Falten ins Gesicht.

          • Karl von Bruck sagt:

            Bingo! Insbesondere bei dem wegen den Lohndoempern zum Erliegen gekommenen Arbeitsmarkt grassieren sexuelle Noetigungen von kaum fassbaren „Warnungen“ im Falle von nicht befriedigendem Verhalten bis hin zu frechoffenen Ultimaten, entweder auch unter dem Schreibtisch zu dienern oder die Stelle zu verlieren (oder gar nicht erst zu bekommen), nicht mehr nur in Monopolverwaltungen, sondern auch im privaten frueher freien Arbeitsmarkt rasant zu. Immer mehr Frauen, welche den Ehemann vernachlaessigen, geben sich dem Boss oder Wohnungsvermieter hin, um die Stelle oder die Wohnung zu behalten oder gar zu bekommen. Und das immer mehr, ohne dafuer wie frueher oft von der „serioesen“ Arbeit oder der Mietzinszahlung befreit zu werden…..

          • Sportpapi sagt:

            @andere Tina: Das Problem ist ja, es geht eigentlich nicht um harmlose Geschichten. Eben. Trotzdem liest man praktisch nur solche.
            Ob sich meine Bekannten ärgern, kann ich nicht beeinflussen. Schliesslich entscheiden sie selber, wie sie die Sache empfinden.

  • Werner Brühlmann sagt:

    Ein absolut bemerkenswerter Beitrag von Frau Binswanger; klug, unaufgeregt und objektiv.
    Besonnene Stimmen sind angesichts der verhetzten Atmosphäre und des digitalen Ostrazismus, in dem auch Trittbrettfahrerinnen wüten, sehr wichtig

  • Patrick Stern sagt:

    Hier hat irgendwie gar nichts mit der Realität zu tun… vielleicht war ich in den letzten Jahren zu viel in den Strassen. Aber die Leute da kennen die Probleme, und von denen setzt keiner ein hashtag, sondern Massstäbe. Peter Scholl Latour sagte einst: Eine Revolution wird nicht von Schreiberlingen gemacht… sondern von Schlägern! Was passiert eigentlich, wenn der nächste Übeltäter den medialen (Shit) Sturm einfach links liegen lässt. Gar Nichts! Lieber 10 Millionen hashtags gegen mich als einer dieser Schläger…

    • Karl von Bruck sagt:

      Bingo!

      Zum Glueck endet eine SMM-Hetze nur selten in einer Revolution. Aber es gibt abgesehen von Hunger- und anderen Notlagenrevolten keine Revolution oder gar mit versagenden, sich selbst entmachtenden Schwatzbudern, „demokratisch“ ablaufende Machtergreifungen ohne vorgaengige jahre- oder gar jahrzehntelange SMM-Hetze….

  • Zufferey Marcel sagt:

    Solange man ernsthaft glaubt, gesellschaftspolitisch relevante Debatten mit nur gerade 140 Zeichen anfangen / anstossen / anzetteln zu können, wird sich gar nichts (oder viel zu wenig) ändern. „Bestimmte Formen von Medien begünstigen ganz bestimmte Inhalte und vermögen dadurch eine Kultur ganz entscheidend zu prägen (…)“, wie Neil Postman einst absolut richtig bemerkt hat.

    Twitter befördert lediglich Affekte. Damit werden Debatten zu hysterischen Events. Gedient ist damit niemandem, ausser jenen, die diesen Hype weiter anheizen.

  • Widerspenstige sagt:

    Sag mir wo die Kommentare von Frauen geblieben sind, wo sind sie geblieben? (frei nach Marlene Dietrich:))

    Ich möchte diese Aussage hervor heben:
    Man kann auch kritisieren, dass es nicht zielführend ist, unangenehme Blicke, ungeschickte Bemerkungen mit handfesten Übergriffen oder Missbräuchen in einen Topf zu werfen.
    Wenn wir es schaffen, handfeste Übergriffe/Missbräuche in einem seriösen Leitfaden zu benennen, kommen wir weiter u treten weniger auf der Stelle.

    Zudem besteht dringender Handlungsbedarf dort, wo die offizielle Amtssprache von zB Familiendrama spricht, statt von Mord und Totschlag an Frauen und Kindern! Fast wöchentlich lesen wir davon, lassen es dabei bewenden. HIER wäre ein Aufstand notwendiger – jedesmal!

    • Karl von Bruck sagt:

      Das kommt auch immer auf den Kontext an. Wo Gewalt oder Macht missbraucht wurde um zu penetrieren ist der Fall klar. Ebenso wenn ein Unbekannter aus dem Busch springt, und das Opfer in denselber zerrt. Wenn jedoch nach jahrelanger (Fast-)Verlobung die Frau General-, Frau Direktor- oder Frau Fernsehstar-Felle wegen einem Rueckzieher des bis dato unbeanstandeten Mannes davonschwimme, ploetzlich „Vegewaltigung“ geschrien, wird, ist nicht nur Skepsis am Platze. Spaetestens wenn der Mann freigesprochen ist, gehoert die Frau wegen Falscher Verdaechtigung eines Verbrechens Frau in U-Haft, damit sie nicht weiter ZeugInnen beeinflussen und Beweise faelschen kann. Wobei dann sie bei Zweifeln an der Schuld freigesprochen, statt wie Maenner viel zu oft juxtizgemordet werden sollte….

    • Sportpapi sagt:

      Ja, wo sind die Kommentare der Frauen geblieben? Und die der Männer fehlen auch grösstenteils. Könnte daran liegen, dass das Thema jetzt wirklich etwas durch ist? Oder ist das neue Nebengleis doch etwas zu weit weg?
      Wer soll denn diesen seriösen Leitfaden schreiben? Ist das dann quasi eine zweite Gesetzesstufe?

      • Karl von Bruck sagt:

        Noe, das Thema ist brandaktuell. Sowohl fur Frauen, die sich der Notgeilen aller Couleur – insbsodere der Machtmissbraucher oder Ausnuetzer von anderen Notlagen nicht mehr in der Ehe, sondern zB am Arbeitsplatz – kaum mehr erwehren koennen, wie auch fuer die lohn- oder gar rentenabhaengigen Maenner, die – ausgenommen waehrend der Verlobung und den Flitterwochen – ihren Fortpflanzungstrieb kaum mehr natuerlich befriedigen koennen. Binswanger hat das Thema mutig angestossen. Aber buchtheokratisch (ob koranistisch oder biblistisch ist Hans was Heiri) Hirngewaschene markieren lieben „Kannnixverstahn“, statt sich der Diskussion ueber die fuer Mann und Frau katastrofalen Folgen der kriegsgeilen Theokratie statt wirklich friedlichen saekuaren Demokratie zu stellen….

  • Roger sagt:

    Super Text. Nur so kommen wir weiter -mit kühlem Kopf und klarem Verdstand. Hören wir auf mit der ständigen Hetze. Hören wir einander lieber zu.

  • Angelo Rizzi sagt:

    Die Anzahl der #meetoo-Betroffenen wäre um ein Tausendfaches höher, wenn die Kinder, die noch nicht Schreiben und Lesen können, sich mitteilen könnten. Leider gehen diese in der ganzen #meetoo-Diskussion unter. Wie gross muss die Angst und Ohnmacht dieser Kinder sein, wenn erwachsene Frauen Jahrzehnte brauchen um sich zu outen?

    • Angelo Rizzi sagt:

      Übrigens: In einem Werbespot eines Schweizer Teigwaren-Herstellers legt ein bekannter Schwingerkönig seine Pranke auf die Schulter eines Zehnjährigen. Ob dies dem Jungen recht war? Wer fragt denn Kinder schon nach ihren Bedürfnissen? Dasselbe an einer Frau ginge glatt als Belästigung durch. Augen auf!

  • Lori Ott sagt:

    So sieht es aus, wenn Zickenkrieg in Kolumnen ausgetragen wird.
    Der Feminismus schafft sich so selber ab, die Welt nimmt es erleichtert zur Kenntnis.

    • Karl von Bruck sagt:

      Noe, das ist ausnahmsweise eine der leider noch viel zu wenigen feministischen „Zicken“, die bemerkt hat, dass es mit den statt gegen die Maenner allen besser gehen koennte. Andernfalls lachen sich die den privilegierten Feminismus und diskriminierenden und ruinierenden Maennerhass zum „Teile und Hersche!“ missbrauchenden demokratisch nur larvierten theokratischen Ausbeuter weiter einen Schranz in den Ranzen….

    • Annalena sagt:

      Es wird immer Frauen geben, die sich, nur um zu gefallen und brave Mädchen zu sein, von einem geilen Bock, egal welchen Alters, begrabschen lassen. Und alle anderen, die sich zu wehren wissen oder über soziale Strukturen verfügen, die sich für sie einsetzen, Feministinnen schimpfen. Und Männer, die respektabel und anständig sind verunglimpfen. Sie dürfen gerne die Emanzipation der Frauen beklagen L.Ott. Die Hunde bellen, doch die Karawane zieht weiter. Ohne Sie.

  • Hans Minder sagt:

    Meines Erachtens basiert der Bericht auf einer Fehlannahme, nämlich dass es eine übergeordnete Struktur(Wirtschaft) gibt, die infolge ihres Bedarfs an (Industriestaat-)Women-Power den Frauen den Abbau der der untergeordneten Struktur (männliche Macht) ermöglicht. Die Wirtschaft nimmt sich jedoch, was am Effektivsten ist…vom Gastarbeiter bis zum geschlechtsneutralen Roboter.
    Die „Kampfansage“ der Frauen scheint fehl am Platz, da sie das Gefüge zwischen Mann+Frau nur noch mehr erschüttert. Viel weiser wäre es, sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Geschlechtern und gegenseitige Wertschätzung zu konzentrieren. Dies geht jedoch ohne Strukturen nicht, da jeder einen andern Massstab bezüglich der Bedeutung von „konstruktiv oder gegenseitiger Wertschätzung in sich trägt.

    • Karl von Bruck sagt:

      Bingo!

      Schon die Fabrikler der ersten (mechanischen) Industrierevolution holten die jungen Frauen erst aus den Freudenheusern, als sie sie – samt ihren Kindern! – an ihren Maschinen und unter ihren Schreibtischen besser und viel billiger missbrauchen konnten….

  • Sarah sagt:

    Ja, einander fragen und zuhören bringt weiter. Das lernen wir doch schon als Kindergärtler, nicht wahr? Und Marshall Rosenberg verweist mit der Methode der gewaltfreien Kommunikation ebenfalls in diese Richtung. Frauen, die im Rahmen der #MeToo Debatte u.a. ihre Gefühle der Erniedrigung, Ohnmacht darlegen, tragen in diesem Sinne zu einem Dialog bei, der konstruktiv wirken kann.

    Der Beitrag „Sexismus-Das Dilemma der Männer“, der diese Woche in der Rundschau ausgestrahlt worden ist, hat im Sinne des Dialogprinzips, Erkenntnis bringend eine andere wertvolle Perspektive zum Thema eröffnet.

    Danke für Ihre nüchtern reflektierten, gleichzeitig emotionalen, betroffenen Beiträge, Frau Binswanger!

  • Karl von Bruck sagt:

    Bingo!

    Aber nur, was Binswanger betrifft. Die Rundschau wird aber – wie das Rest-SRF – immer selektiver verschweigend, faik und tendenzioes. Die Ferinummer war ein Feministinnenmonolog mit Pro statt Kontra des „Moderators“ und ohne Maskulist an der Theke zur Ausgewogenheit….

    • Sarah sagt:

      Jetzt haben Sie hier die Gelegenheit, Ihre Position, Ihre Gefühle darzustellen, Herr von Bruck! Ich bin daran interessiert. Verharren Sie bitte nicht in der Wut gegenüber Frau Feri und Herrn Brotz.

      • Karl von Bruck sagt:

        Bin gerade dabei. Die ganze Femokratiepolitik wurde auf die Privilegierung der Frauen und Diskriminierung der – zunehmend wuetenden – Maenner statt wirkliche Gleichstellung gebaut. Der ganze Gesetzesbrunz mit Lohngleichheit und selektiver Wehrpflicht ist absolut ueberfluessig. Jede Diskriminierung wegen des Geschlechts sollte direkt justiziabel sein. So koennte jede Frau den gleichen Lohn und jeder Mann die Befreiung von der Wehrpflicht einklagen und bekommen. Und wenn ein Mann auf Kindesalimente verklagt wird, und er weder Sadist noch Drogist ist, sollte die elterliche Gewalt abgesteigert werden und an die Frau oder den Mann gehen, der oder die weniger dafuer abzocken will….

  • Kohler Markus sagt:

    Frau Milano hat die Lawine losgetreten und sie ist wahrlich eine wahre“ #-Heldin“. Sie ist Vegetarierin, Mitglied einer radikalen Tierschutzorganisation und postet unablässig Bilder, wie sie ihre Kinder stillt. Sie spielte in grauenhaften Serien wie „Mistresses“ und „Charmed“, politisch gehört zu ins Lager von Hillary Clinton. Sie vertritt den Feminismus von reichen, ewigen Girlies, die sich nach schwerem Yoga-Workout zum Austausch weltbewegender Themen trifft. Das braucht die Welt eigentlich nicht.

  • Sarah sagt:

    Entschuldigung, ich verstehe weder Ihre Emotionen noch den Rest, Herr von Bruck und wette, dass hinter „Karl von Bruck“ eine Satire liebende Frau steckt.

  • Carolina sagt:

    1. Ich würde jederzeit, immer, auf jeden Fall, einer Frau, die in irgendeiner Form über Missbrauch/Sexismus/Ausbeutung etc klagt, versuchen zu helfen. Ob sie jetzt alt oder jung ist, ist mir total egal und ich halte es für irrelevant.
    2. Diese Hilfe kann manchmal nur im Zuhören liegen, im Relativieren, vielleicht einen Anstoss zu neuen Handlungen sein.
    3. Ein offener Blog/Hashtag ist für meine Begriffe ok, läuft aber immer, egal bei welchem Thema, Gefahr, zum Selbstläufer zu werden; nicht mehr genügend zu differenzieren, in diesem Falle Frauen, die jahrelang zurückliegende anzügliche Bemerkungen posten zu müssen, mit Frauen gleichzusetzen, die vergewaltigt oder massiv sexuell belästig wurden. Und dadurch ist die Gefahr sehr gross, dass eine Weile lang wieder eine Sau durchs Dorf

    • Carolina sagt:

      /2 getrieben wurde, dann aber das Thema wieder komplett verschwindet.
      4. Es gibt, wie immer bei diesen Blogs, auch Frauen, denen es einfach guttut, ihr Erlebtes mal aufzuschreiben und ‚zu sagen‘. Auch das muss man sehen.
      5. Ich finde es unmöglich, wenn gerade Männer von Anfang an nur relativieren: entweder in die Richtung ‚wieder mal diese Frauen‘ oder Richtung ‚da sind soviele Verrückte dabei, dass das ganze Thema weg muss‘. Am liebsten sind mir die Männer, die einfach mal zuhören können; die vielleicht auch anerkennen, dass dieses Thema (mit all seinen Schattierungen) massiv ist; erst dann nehme ich auch die Mahnungen bzw Bedenken ernst. Und das wird auch der Grund sein, warum hier fast nur Männer diskutieren – ging mir genau gleich: beim Ueberfliegen sah ich die ewig gleichen

      • Carolina sagt:

        /2 Exponenten (mit Ausnahmen), die auch wieder mal ihre ewig gleichen Argumente und Relativierungen anbringen. Ich möchte lieber mit Männern diskutieren, die nicht alles verdammen und ins Reich der Fantasie abtun, bloss weil es, wie immer, auch Frauen gibt, die auf einen fahrenden Zug aufspringen und ihre eigene Agenda haben.
        6. Meine Töchter erzählen mir, dass sie diesen Alltags-Sexismus überall erleben, wie meine Generation auch – sie können sich gut wehren, aber sie schweigen auch manchmal, um weiterzukommen. Allerdings ist alles, was mit Anfassen und Schlimmerem zu tun hat, tabu. Das ist anders als zu meinen Zeiten.

    • Sportpapi sagt:

      @Caro: Verrückt, dass „gerade Männer“ sich überhaupt getrauen, auch noch etwas zu kommentieren zum Thema. Übrigens in dieser Debatte keineswegs von Anfang an, denn die Männer spürten genau, dass ihre Wortmeldungen gar nicht gefragt waren.
      Ich habe begriffen, dass offenbar nur Frauen einordnen und „relativieren“ dürfen, ja dass bei diesem Thema eigentlich die Frauen unter sich bleiben möchten, und die Männer andächtig zu schweigen haben.
      Ändern wird man damit aber nichts.
      Die Abwertung von Diskussionsteilnehmern als „ewig gleichen Exponenten mit den ewig gleichen Argumenten“ hilft einer sachlichen Diskussion nicht weiter (wobei: unter dieser Bezeichung findest du dich selber nicht?).
      Auffallend ist: Es fehlen hier nicht nur die Frauen. Offenbar ist einfach mal genug.

      • Carolina sagt:

        SP: Wo habe ich gesagt, dass nur Frauen mitreden dürfen? Ich habe gesagt, dass ich lieber mit Männern diskutiere, die erst mal zuhören, die vielleicht ein gewisses Verständnis für diese Frauen aufbringen und dann, genauso wie ich und die meisten Frauen das auch machen, auf die Gefahren und Irrwege einer solchen Kampagne hinweisen. Eine Ausgangsempathie lese ich bei Dir nicht.
        Da ist mir der Text von Frau B tausendmal lieber, denn er beleuchtet die Dinge von unterschiedlichen Seiten, stellt sie zur Diskussion.

        • Sportpapi sagt:

          @Caro: Du erklärst gerade, dass die „gewissen“ Männer hier nicht erst mal zugehört haben und kein Verständnis für „diese“ (welche diese?) Frauen aufbringen. Und dass sie, wie ich, sowieso nicht empathisch sind.
          Danke für die pauschalen Unterstellungen.
          Doch, wenn Männer letztlich nur zustimmend nicken dürfen, dann heisst das für mich, dass sie nicht mitreden dürfen.
          Obwohl sie letztlich das gleiche sagen wie viele Frauen, nur etwas weniger deutlich.
          Wenn die Frauen aber nicht mit den Männern diskutieren möchten, wird vermutlich am Schluss auch keinelei Veränderung passieren.

          • Carolina sagt:

            Genau das geht mir so auf den Geist, SP: diese Endlosspirale, diese semantischen Klugscheissereien, diese ständigen Versuche, auch noch die hinterletzte Aeusserung ins letzte Molekül herunterzubrechen. Damit verprellst Du Menschen, aber ich wage mal zu sagen, vor allem Frauen.
            Ich urteile überhaupt nicht pauschal über Männer – ich versuche Dir zu erklären, dass, aus meiner Sicht, Frauen sich schaudernd abwenden, wenn SP mal wieder anfängt wie siehe oben.
            Ich gebrauche nochmals das Wort ‚Ausgangsempathie‘. Kritik ist dann erlaubt und wünschenswert, wenn man nicht mit einer vorgefassten Meinung an das Ganze geht, sondern auch sehen kann, dass es sehr wohl eine Berechtigung für diese Art von Aeusserungen geben kann.

          • Karl von Bruck sagt:

            @Carolina – Danke fuer den erhellenden Kommentar. Frau wendet sich schaudernd von der Diskussion ueber Systemfehler und deren katastrofale Folgen ab, solange sie sich selber in der auf dem Puckel des bis zur Bahre ruinierten (Zahl-)vaters in der erwerbsarmen oder gar -losen Ponyhofidylle suhlen kann. Der Gerechtigkeit halber muss manN zugeben, dass das Interesse der Maenner an der Diskriminierung der Fabriksklavinnen des 19. Jahrhunderts, die am Sonntag – noch ohne Knopfdruckmaschinen – waschen und putzen mussten ebenfalls mickrig war. Frueher wurden die Bauern, heute die Frauen als privilegiertes statt „nur“ gleichgestelltes Stimm- und Wahlvieh missbraucht. Und wie Kartoffeln gehen ihnen die Augen erst auf, wenn sie – wieder – im Dreck liegen (werden)….

          • Sportpapi sagt:

            Die „semantischen Klugscheissereien“ waren eigentlich ein Versuch, trotz gewaltigem Ärger und Empörung noch einmal ganz sachlich zu bleiben. Und aufzuzeigen, was du da eigentlich von dir gibst, in der kleinen Hoffnung, dass es nicht ganz so gemeint war.
            Aber von wegen souveräner Diskussionsführung noch ein Gratistipp: „Kritik ist dann erlaubt und wünschenswert, wenn man nicht mit einer vorgefassten Meinung an das Ganze geht, sondern auch sehen kann, dass es sehr wohl eine Berechtigung für diese Art von Aeusserungen geben kann.“

  • Karl von Bruck sagt:

    Im Gegensatz zu den Maennern, die bis kuerzlich scharf vor- und gar auch – wahrscheinlich auf Poebeldruck hin – nachzensuriert wurden, konnten und koennen sich Frauen nach wie vor frei eussern und Maenner gar mit persoenlichen Sottisen statt Antworten zur Sache beleidigen. Sie koennen auch nur auf Frauenbeitraege reagieren und muessen die von Maenern nicht einmal lesen, geschweige denn einer Antwort wuerdigen….

  • Sarah sagt:

    Entschuldigen Sie Herr von Bruck, wenn ich Sie vielleicht mit meiner obigen Wette verletzt habe. Ich kann nur vermuten, dass sich hinter Ihrer Wut auf die Frauenwelt mancherlei konkrete Erfahrungen verstecken, in welchen Sie von konkreten Frauen konkret verletzt worden sind. Es würde möglicherweise zum Verständnis beitragen, wenn Sie konkret beschreiben, welche Handlungen von Frauen genau Sie (und nicht etwa alle Männer) so verletzt oder wütend gemacht haben, etwa im Sinne von #MeToo.

    • Sportpapi sagt:

      Sarah, ich bewundere Ihre Geduld!

    • Karl von Bruck sagt:

      OK. Kurzfassung im Telegrammstil wegen der Zeichenbeschraenkung: 1. Ehe nach dem Femokratiemotto „Wie kann ich meinen Kinderwunsch erfuellen und dann meine ehelichen Pflichten weiter kassierend loswerden?“ zuerst kinderlos, dann 1 von 2 Kids ein Kuckuck. Scheidung nach Ablauf der fuenfjaehrigen Reklamationsfrist gegen den Kuckuck. 2. Ehe nach dem altmodischen Motto: „Was kann ich zur Familie beitragen?“ in der die Frau 100 Prozent arbeiten muss, damit ich die Alimente fue die erste und die Steuern bezahlen kann. Die zweite Frau findet schon mit 50 keine Stelle mehr. Die horrenden Steuern koennen nicht mehr bezahlt werden. Bittere Altersarmut Die Masche ist allen, die sie nicht ignorieren wollen „bestens“ bekannt. Es duerfte jetzt wichtiger sein, endlich das System zu sanieren statt w

    • Martin sagt:

      @Sahra: Es gibt viele Dinge, mit der eine Frau einen Mann verletzen kann. Auch wenn Männer meist grösser und stärker sind als Frauen, können Frauen viel Unheil anrichten. Aber in der heutigen Gesellschaft der Egoisten Frauen, Lügnerinnen, Prinzessinnen und ach so hoch begabten, verliert „Mann“ irgendwann das Interesse an der ganzen feministischen Lesbenshow.

      • Annalena sagt:

        Liebe Männer, seid ihr aber Arme, herzliches Beileid. Männer können natürlich nicht verletzen, vergewaltigen, begrabschen, sie sind nie faul, hinterhältig und nur darauf aus, ihre Bedürfnisse von der Haus- und Herhälterin erfüllt zu bekommen. Merkt Ihr was, da vergeht jeder Frau alle Empathie, jeder Respekt und jede Zuneigung. Es gibt viele Dinge, mit denen Männer viel Unheil anrichten können.
        Ich empfehle die Lektüre des 1. Korintherbrief, Vers 1-13. über das Wesen der Liebe. Daran versuch(t)e ich mich immer zu halten.
        Ich habe, lieber Martin, nach 30 Jahren Ehe und einer für mich sehr teuren Scheidung, das Interesse an der misogynen Egoshow der Männer verloren und mich meiner Frau zugewandt. Und Liebe, Glück und Erfüllung gefunden. I did it my way.

        • Sportpapi sagt:

          @Annalena: Interessant. Frauen klagen, worauf Männer dann im gleichen Stil – MeToo – auch klagen, worauf Sie dann mit Ihrem sarkastischen „seid ihr aber Arme, herzliches Beileid“ kommen.
          Realsatire, wirklich!
          Gratulation übrigens zu Ihrem Weg. Warum Sie es aber so nötig haben, immer wieder darauf hinzuweisen, was Sie warum getan haben, bleibt rätselhaft. Sie wollen doch nicht etwa von Ihrem Ex-Mann auf alle Männer schliessen?

          • Karl von Bruck sagt:

            „Teile und Herrsche!“ vom „Feinsten“. Die rund um die Uhr und den Kalender ausgebeutete Fabrikskavin des 19. Jahrhunderts begann zurecht ihren Kampf um Gleichstellung. Lange ignoriert, nahm sich zuerst die Scheidungsjuxtiz (damals noch krass gesetzwidrig) schon in den Dreissigerjahren nun des Mannes nicht nur diskriminierend, sondern auch auspluendernd an. Die Politik folgte erst viel spaeter, als 1971 die Frau in der Politik, aber nicht bei der Wehrpflicht (entweder eine oder keine fuer Alle ohne Geschlechtsdiskriminierung) „gleichgestellt“ wurde. Der Nurhausfrau von 1950 gings abgesehen vom zu mickrigen Ernaehrerlohn des Mannes nicht schlecht. Insbesondere wenn das juengste Kind schulpflichtig wurde. In der neofeudalen Digitalisierung wird auch die Frau wieder versklavt….

          • Annalena sagt:

            Nicht von meinem Ex-Mann, beileibe nicht. Aber ich schliesse von z.B. Ihren Posts auf andere Männer. Und bin froh um die Erkenntnis: Es geht auch ohne sie. Besser dazu. Blöd für euch, wenn andere Frauen auch zu der Erkenntnis kommen.

  • Eduardo sagt:

    „Jede Frau macht Erfahrungen mit Sexismus – und keine kann dem etwas abgewinnen.“

    Alle Männer machen in ihrem Leben auch Erfahrungen mit dummen, aggressiven und perfiden Frauen, und sie können dem ebenfalls nichts abgewinnen. Nur wenige dieser Männer jedoch dürften diese miesen Charaktereigenschaften auf alle Frauen übertragen.

    Aber selbst wenn es nur einen einzigen Belästiger oder Vergewaltiger auf der ganzen Welt gäbe, so würde das für Feministinnen (= überwiegend lesbische Frauen, die ihre Agenda haben) bereits völlig genügen, dann sofort und selbstverständlich die gesamte Hälfte der Menschheit, also alle Männer, dafür mitverantwortlich zu machen bzw. ihnen zu unterstellen, dass sie alle potentielle Belästiger und Vergewaltiger sind, die nur auf eine Gelegenheit warten.

  • Eduardo sagt:

    Angesichts der das Verhältnis zw. den Geschlechtern vergiftenden MeToo-Kampagne mein Rat an alle heterosexuellen Männer, wenn sie mal wieder kopflos verliebt sind und Frauen idealisieren:

    Lest Esther Vilars Meisterwerk „Der dressierte Mann“ (unbedingt online kaufen, denn das erspart Euch verächtliche Blicke und Bemerkungen der feministisch indoktrinierten Buchhändlerinnen).

    Danach wird Euch klar werden, mit wem Ihr es eigentlich zu tun hat bzw. von welchen Interessen Frauen überwiegend geleitet werden.

    So wird auch die Gefahr kleiner sein, dass Ihr Euch wegen attraktiver Frauen zum Narren macht, womöglich ungeschickt flirtend wegen eines übertriebenen Sexismusvorwurfes vor Gericht landet und zuletzt als ausgenommene, um Eure Zukunft gebrachte Ex-Ehemänner und Zahlväter endet.

  • Martin sagt:

    Wenn ich so lese, dann denke ich immer wieder: „Ach, was müssen die Frauen in unserer Gesellschaft leiden.“ Vielleicht verstehen die Frauen irgendwann, dass die Wirtschaft nicht ihr Geschlecht berücksichtigt, sondern Leute, welche der Firma etwas bringen. Ewige Marotten von pseudo Feministinnen vergiften das Arbeitsklima und es geht nicht vorwärts. Diese Feministinnen sind doch eigentlich bloss Prinzessinnen ohne Geld in der alternativen Ausführung. Aber lassen wir das. Auch ich bin dieser Debatte überdrüssig.

    • Karl von Bruck sagt:

      Die Wirtschaft zahlt keinen roten Rappen ohne Megaritoern. Aber bei der Familienraubjuxtiz fliesst das Geld der (Zahl-)vaeter nicht mehr nur aus vorhandenem Vermoegen oder Altersguthaben, sonder gar immer reichlicher und laenger auch aus dem Klau kuenftigen Einkommens….

  • Karl von Bruck sagt:

    Die Wirtschaft wird nie zahlen. Und der Staat drueckt sich je laenger je mehr. Dafuer werden die (Zahl-)vaeter nicht mehr nur um ihr Vermoegen und Altersguthaben, sondern immer mehr und laeger auch um ihr kuenftiges Arbeitseinkommen beklaut….

  • Sarah sagt:

    Danke für die Darstellung Ihrer Position, Herr von Bruck. Ich glaube, dass ich Sie jetzt besser verstehe. Das Leben, bzw. Rechtssystem kann sicher manchmal als sehr ungerecht empfunden werden. Niebuhr betete: «Gott, gib mir die Gnade, mit Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.» Dieses Gebet spricht wohl manch einer, manch einem aus dem Herzen, ganz unabhängig vom Geschlecht. Alles Gute!

    • Karl von Bruck sagt:

      Danke!

      Man sollte dennoch schon den Anfaengen von Unrechtssystemen mit Sklaverei, Zwangsarbeit, Apartheid, Zahlsklaverei und verfassungswidriger Politik und Juxitz wehren, und nicht erst wenn man selber im Politterrorkerker, der Hirnwaschspinnwinde oder dem Zahlsklavereiruin steckt….

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