Die Philosophie des Putzens

Putzen ist vieles, aber nicht langweilig! Szene aus dem Film «Sunshine Cleaning». (Foto: Overture Film)
Es ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass man im mittleren Alter gestrandet ist: Plötzlich sind auch höchst banale Themen interessant und werden fleissig diskutiert. Infrage kommen nicht nur Nahrungsunverträglichkeiten oder Schlafprobleme. Gerade Frauen beginnen sich gern und ausgiebig über Bräschten zu unterhalten, wie es im Solothurnischen heisst: also darüber, wo es überall plötzlich zwicken und schmerzen kann und welche mehr oder weniger bekannten Heilmittel es dafür gibt.
Ich persönlich denke oft übers Putzen nach, das ich früher so unglaublich mühselig fand, aber seit einigen Jahren so erholsam finde wie ein Yoga-Seminar. Manchmal werde ich erstaunt gefragt, ob ich denn keine Putzfrau hätte, als handle es sich um ein Statussymbol, das frau sich spätestens ab vierzig leisten sollte. In meinem Fall würde das aber nicht viel bringen. Die mühseligste Arbeit im Haushalt ist für mich nämlich nicht zu putzen, sondern meinen Haushalt mit zwei Jugendlichen so aufzuräumen, dass man überhaupt ans Putzen denken kann.
Äussere Ordnung schafft innere Ordnung
Zudem hat es auch eine meditative Funktion. Immer wenn ich mich dann selber dabei beobachte, wie ich durch die Wohnung tigere, Dinge aufhebe und an ihren Ort zurückbringe, muss ich an mein Philosophiestudium denken und an ein Buch von Michel Foucault mit dem Titel: «Die Ordnung der Dinge». Foucault legt darin den Fokus auf überindividuelle Denk- und Ordnungsstrukturen jeweiliger Epochen und will zeigen, wie diese bislang unbenannten Strukturen die bekannten Ideen der wichtigsten Denker der Epoche jeweils bedingten. Das Buch gilt als fundamentalontologische Macht- und Wahrheitskritik und will die subversive Gewalt solcher metaphysischer Konstrukte freilegen.
Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, dass ich Foucaults Text wirklich gelesen hätte. Sehr gut erinnere ich mich aber daran, dass der Titel in allen möglichen Diskussionen immer wieder auftauchte. Weil man heute nämlich nicht mehr nur Ideen hinterfragen kann, sondern immer auch die Bedingungen beleuchten muss, unter denen sie entstanden sind. Oder anders gesagt: Auch wenn Foucault beabsichtigte, einen nachmetaphysischen Punkt zu erreichen, von dem aus keine objektive Wahrheit und keine universale Ordnung der Dinge möglich ist, können wir Menschen gar nicht anders, als uns in eine Ordnung einzufügen und gemäss dieser Ordnung zu funktionieren.
Daran denke ich jeweils beim Putzen. Und daran, wie viel Spass mir diese meditative Arbeit mittlerweile macht. Wie sehr sie mir hilft, meine Gedanken zu ordnen. Während mir Chaos früher nichts ausmachte, ich mich auch im grössten Ghetto konzentrieren konnte, schätze ich heute geordnete Strukturen. Ordnung aussen schafft Ordnung innen. Ich kann auch nicht mehr zu Hause arbeiten, ohne dass vorher geputzt und aufgeräumt worden ist. Was sich einigermassen seltsam anfühlt, zumal ich immer dachte, die Neigung zum Chaos gehöre zu meinem Charakter. Offenbar ist dieser Charakter nie fertig ausgebildet.
«Lean In»
Und so renne ich also nach dem Aufräumen mit Staubsauger und Putzlappen durch meine Wohnung und finde es so herrlich Zen. Nichts denken zu müssen, sich einer einfachen Arbeit hinzugeben, die keinen Bestand haben wird. Und wenn ich mit dem Staubsauger in die hinterste Ecke krieche, um auch noch den letzten Fussel zu erwischen, denke ich an Sheryl Sandberg – und ob es nicht vielleicht auch das war, was sie mit ihrer Aufforderung «Lean In» meinte.
Natürlich weiss ich, dass sie die Aufforderung auf Mütter bezog, die ihre Karriere nicht einfach über Bord schmeissen sollen, wenn sie Kinder haben. Aber für Mütter wie mich, die ihren Beruf immer viel wichtiger fanden als ihren Haushalt – und dann irgendwann entdecken, dass Hausarbeit nicht einfach nur lästig und doof ist, sondern auch ein Ausgleich zur Berufswelt darstellen kann, funktioniert es auch umgekehrt.
32 Kommentare zu «Die Philosophie des Putzens»
Schön wenn das für Sie so geht. Ich empfinde Putzen sowas von lästig – und das habe ich mit 20 so empfunden und fühle mit 60 immer noch so. Zumal es dann auch mit solchen Sprüchen wie – äusere Odnung schafft innere Ordnung – schmackhaft gemacht werden soll. Ich halte es da eher mit – das Genie überblickt das Chaos !
Klar, einige Dinge müssen ob des steten Gebrauches wegen geputzt werden – Küche und Bad beispielsweise. Aber dann wird es auch schon knapp. Und als Ausgleich zu meinem Berufsleben habe und werde ich Putzen nie empfinden. Mein diesbezüglicher Ausgleich ist die Gartenarbeit. 5 Minuten im Beet geackert und der Kopf ist leer ! Für den Rest gönnen wir uns eine Putzfrau.
Ein Leben ohne Putzfrau ist möglich, aber demütigend und alles andere als wünschenswert. Seit es Tauschringe gibt, kann sich auch fast jeder eine Putzfrau leisten.
Was sind Tauschringe???
Ich korrigiere Hausaufgaben oder gebe Nachhilfeunterricht bei Tauschringmitgliedern, deren Kinder, und bekomme dafür eine Stundengutschrift, für die jemand anderes aus dem Tauschring bei mir putzt. Man tauscht seine Leistungen ohne Geld auf Stundenbasis gegeneinander aus. Das alles in Struktur eines Vereines, der die Infrastruktur dafür bietet.
Ein Tausch der Dienstleistung halt. Ich putze bei dir die Wohnung – dafür machts du mir den Garten schön ! Jeder bietet da das an, was er am besten kann. Einziger Nachteil hier ist, das es keine Gewährleistung über die Qualität der Arbeit gibt…
Beim Putzen kommt hinzu, dass es eine intime Aufgabe ist. Missbrauch, die Dame liest meine Post, meine nicht öffentlichen Arbeiten und verwertet die, oder stellt die leeren Wodka- Flaschen provokativ vor die Tür, kann man gewerblich sanktionieren. Im Tauschring geht das nicht.
Viel wichtiger ist aber der Aspekt, dass die hässlichste Erfindung der gesamten Menschheitsgeschichte, das Geld, dabei ausgespart ist. Ich wünsche mir nichts dringender, als eine Welt völlig ohne Geld noch miterleben zu dürfen.
@Rolf Schrader: Was ist an einem Leben ohne Putzfrau (warum eigentlich „Frau“ – es gibt ganz viele Putzmänner?) demütigend?
Wow, Sekundärtugenden mit Foucault aufgepimpt: Wer aus dermassen profanen Alltagshandlungen wie Putzen so viel intellektuelles Kapital schlagen- und dabei erst noch so komplexe und schwer verständliche Begriffe wie „fundamentalontologische Macht“, „subversive Gewalt“ und „metaphysische Konstrukte“ einfliessen lassen kann, verdient meinen ehrlichen Respekt!
Es gibt keine komplexen Begriffe. Nicht alle Attribute lassen sich auf alle Substantive anwenden. Komplex nicht auf Begriff, fundamental nicht auf Ontologie und gesund nicht auf Ernährung. Letzteres, weil Gesundheit nichts Ontologisches ist.
Nur merken das die meisten nicht. Semantik ist nicht jedermanns Sache und Etymologie schon gar nicht. Man spricht, wie der Schnabel gewachsen ist.
Also mir kommt beim Putzen bestenfalls Wetrok, Kärcher oder Meister Propper in den Sinn. Manchmal auch Sublimierung, Zwangsneurosen, Übersprungs- und Kompensationshandlungen. Aber da muss ich schon sehr weit gehen. Und auch nur dann, wenn die Putzerei pathologische Züge annimmt. Man sieht das noch oft in der Schweiz. Aber das fällt gar niemandem mehr auf.
Es geht da oben ja weniger um das Putzen an sich, sondern um eine philosophische Betrachtung zur Dialektik von innerer und äusserer Ordnung und wie sich das subjektive Empfinden dessen biografisch wandelt.
Aus thermodynamischer Sicht hätte man hinzufügen können, die höchsten uns bekannten Ordnungszustände, u.a. Leben, entstehen an der Grenze von Determinismus zum Chaos. Wer Chaos nicht wenigstens im Ansatz zulässt, erreicht nie mehr als mittlere Ordnungszustände.
Die Suche nach der idealen deterministischen Ordnung ist das Ende der Kreativität. Das ist sogar Einstein passiert. Wir werden eben alle älter, nicht nur Frau B., Einstein, Sie und ich.
Da haben Sie natürlich recht. Allerdings frage ich mich als Schweizer und damit auch als Bürger von einem der saubersten Länder der Welt- was sich selbst im BIP niederschlägt- ob sich das Putzen als Gegenstand oder Ausgangspunkt solcher Betrachtungen überhaupt eignet. Aus Schweizer Sicht natürlich schon, denn wir lieben es, sauber zu sein. Aber das ist natürlich Ansichtssache. Ich bin bei diesem Thema etwas befangen, weil ich jahrelang unter einem Zwangsneurotiker leiden musste, der über das Putzen seine offensichtliche (aber nicht kenntlich gemachte) Homo- oder zumindest Bi-Sexualität sublimiert hat. Wie der amix geputzt hat, das hätten Sie sehen müssen! Dabei hätte er nur einmal in eine Gay-Sauna gehen müssen. Statt dessen hat er geheiratet. Eine Frau, versteht sich.
Der Putz- und Kochfimmel in der Schweiz ist eine Wohlstandslast. Man weiss, dass es einem völlig zu Unrecht, ohne jeden Verdienst, viel zu gut geht und kompensiert das mit einer Art Selbstbestrafung.
Ich kenne zwei bekannte vermögende Männer, die haben eine unansehnliche, zänkische Frau geheiratet, um sich damit öffentlich symbolisch für ihre gefühlten Jugendsünden zu bestrafen. Beide haben diese Ehe jeweils 20 Jahre durchgehalten und erst nach dieser der Kinderaufzucht geschuldeten Schonfrist die Selbstkasteiung mit einer grosszügigen Abfindung beendet und sich eine richtige Frau gesucht.
So bestrafen sich schweizerischen Frauen mit Putzen und Kochen. Nur für was?
Bad und Küche werden wöchentlich geputzt. Der Rest der Wohnung 1x pro Monat abgestaubt und gesaugt. Fenster alle 1-2 Jahre gereinigt. Und die Leute fragen mich bei Besuchen immer wieder, ob ich eine Putzfrau habe, weil alles stets so sauber sei…
Dann haben Sie aber vermutlich weder Kinder noch Tiere..
dann sind Sie aber meistens bei der Arbeit und fast nie zuhause ?
Waaaaaaas? Sie reinigen die Fenster jedes zweite Jahr? Meine Güte, ich ersetze einfach nach 10-15 Jahren das Glas… 😉
Mir geht es so: Wenn zuviel aufs Mal auf mich einstürzt, ich kurzfristig die Übersicht verliere, nicht weiss, was jetzt wirklich Priorität hat – kurz, wenn ich keinen Plan habe, aber viel zu tun wäre – dann fange ich an aufzuräumen und zu putzen. Ganz klar eine Übersprungshandlung. Ich muss jedes Mal grinsen, wenn ich mich dabei wiederfinde, obwohl ganz andere Dinge anstünden. Aber nach ca. 20 Minuten ordnen und putzen stellen sich der Plan und die Übersicht wie von selbst wieder ein, ohne dass ich mich bewusst damit beschäftigt habe. Dasselbe mit der Gartenarbeit. Unkraut jäten, umgraben, umpflanzen, neu ordnen und gestalten. Was anderes ist Gartenarbeit als aufräumen und putzen? Einfach unter freiem Himmel. Insofern stellt sich die innere Ordnung mit der äusseren ein.
Auch an der freien Luft kann mit mechanischem Unkraut jäten meditiert werden …
Heute, seit ich pensioniert bin, geniesse ich die Zeit mit putzen. Auch wenns mich hie und da angurkt, erledige ich diese Arbeit mit Elan und Schwung. Bei fetziger Musik und eine Pause bei einem Espresso gehts voran. Oft frage ich mich, wie ich dies geschafft habe, als ich noch zu 100% arbeitete. Unter der Woche habe ich einen Single Haushalt, ist um einiges einfacher. Hoffe, dies noch lange selbstständig machen zu können, denn beim putzen sind doch die Gedanken frei.
Ja, lehnen wir uns hinein, in die Strukturen, die unser Leben mit bedingen! Bedenkend, dass uns – nach Freud oder etwa Popper – noch so Vieles unbewusst bleibt, dass so Manches für immer ein Geheimnis bleiben wird. Lasst uns das Leben entdecken und erobern, indem wir uns z.B. einer Karriere (im enger gemeinten Sinne nach Sandberg) oder auch dem Putzen hingeben. – Oder/und vielleicht Binswangers philosophischen Gedanken über scheinbar Profanes nachhängen. – Foucault zu verstehen, das wäre schön. – Dankbar für das kurze Leben, das wir hier unten führen, gerade auch an einem Frühlingstag wie heute. Offen bleiben für das, was wirklich wichtig sein könnte. – Ende Mission Sarah 🙂
Zum Glück putze ich heute nur noch für mich. Eine glückliche Singlefrau.
Viel zu lange haben dekadente Sichtweisen gewisse Arbeiten als minderwertig und nichtig abgetan. Richtig zu putzen oder aufzuräumen ist nicht weniger ein Kunsthandwerk als irgend ein Software-Programm zu debuggen. Wer dies nicht glaubt, soll es mal selbst versuchen. Ich bin auch überzeugt, dass bis zur Einführung der klassischen Medizin und all den Arzneimitteln der eigenen Umgebung viel mehr Augenmerk geschenkt wurde, da bei Depressionen oder Infekten nicht schnell ein Allerweltsprodukt geschluckt werden konnte. Putzen = „Instant Reward“ mit dem Nebenprodukt einer gesünderen Umgebung: so viel physischen/psychischen Kick kann z.B. das Debuggen eines Software-Programms nicht bieten…von Wegen minderwertige Arbeit!
Je älter ich (59) werde, umso weniger interessieren mich banale Themen. Zeit dafür habe ich keine mehr. Lust darauf erst recht keine mehr. Ich würde, wenn ich könnte, alles Alltägliche, Triviale von mir weisen: Einkaufen, Putzen, Kochen? Kein Bock darauf. Es lässt mich unruhig werden. Das, was die Autorin schildert, trifft auf mich nicht zu.
Frau B. ist noch zu jung für die richtige Altersweisheit. Ich habe das hier schon öfters geschrieben: Nach der Pubertät sind der 40. und der 60. Geburtstag die beiden entscheidenden Wendepunkte.
Mit 40 halten sich das Interesse am Allgemeinen und das am Konkreten noch die Waage. Mit 60, wenn man Glück hat, erlischt das Interesse an allem Gegenständlichen, ob Mensch, Tier oder Sache und man gibt sich ganz dem Allgemeinen hin, der Poesie und der Philosophie. Wer mit 60 noch putzt oder einen konkreten Menschen, seinen Mann/ seine Frau liebt, ist nicht erwachsen geworden.
Das kann die schönste Zeit im Leben sein, wenn man es will und zulässt.
Das haben sie sehr schön beschrieben. Diskussion in unsere Familie geht so: Wir haben alle (Familie mit zwei bald erwachsenen Kinder) eine begrenzte Energie zum Leben. Sollen wir diese nun auf Kleinigkeiten los lassen oder ist es nicht besser ab und zu ein Auge zuzudrücken und uns auf Wesentliches konzentrieren. Also keine Streitereien wer dies oder jenes nicht geputzt hat oder sonst etwas falsch machte. Toleranzdenken üben. Für Leute unter 60 schwierig.
My home is my castle..in so etwa. So durch die woche sammelt sich allerlei an, sodass entleeren dieser tatsachen eine befreiung ist. Die verbindung zu haus und garten durch aufraeumen-putzen-umgraben-pflanzen verbindet mich ungemein mit der schale(haus und umgebung) welche mich naehrt und schuetzt, auf philosopische art. Nach einem intensiven tag, sei es in der arbeit oder durch andere intensive ereigniße in der grossen welt 🙂 gibts nichts entspannenderes als nach hause zu kommen und dort erstmals alles fallen zu lassen. Deshalb sehe ich das instandhalten dieser SCHALE als wohltat welche mir dient und im prozess dieser mir auch die moeglichkeit gibt die gedanken frei fliegen zu lassen mit unterstuetzung von metallica: nothing else matters:))
Ich habe meine Frau nie verstanden wenn sie alles blitzsauber putzte, selbst nachputzte, was ich schon geputzt hatte. Ich dachte immer das sei ein Psychiatrie Fall. Doch nun weiss ich endlich worum es geht: Ich habe eine Zen Philosophin geheiratet und sie reflektiert ihr rigides Innenleben auf unser Haus. Danke, ich bin erleichtert. Keine Psychiater Rechnung.
@Hermann : ich musste lachen, ich habe so eine nachbarin. Es kommt in ihrem Fall von einer Nevrose. Für die Ehemänner ist dies scheusslich aber auch für die Kinder, das ewige putzen müssen. Soll sie doch eine Therapie machen ? Aber warscheinlich findet sie alles sei ok bei ihr ? Typisch.
Es ist wohl schwer zu sagen, wann so ein Verhalten neurotisch ist. Wohl dann, wenn die Familie leidet unter den Sauberkeitsvorstellungen eines Elternteils. Ewiges Streithema ist das Schlafzimmer des Teenagers. Von Natur aus eine Sauerei. Doch sie denkt, dieses müssen immer aufgeräumt und sauber sein. Wir Männer denken ein Teenager habe ein Recht auf seine Sauerei. Schwer zu sagen, wer hier recht hat. Ich habe Teenagers erlebt, die sauber trainiert waren und dann sobald sie das Haus verliessen (Studium) eine Riesensauerei entwickelten.
Immer wenn ich als Selbstständige eine berufliche kleine Blockade habe, Schreibstau oder so ähnlich, fange ich an, in meinem Home-Office herumzupützeln. Immer noch keine zündende Idee. Es geht putzenderweise weiter in die Nebenräume wie Schlafzimmer,Wohnzimmer, Küche. Dort ist Hunger. Einmal hatte ich tatsächlich die ganze Wohnung geputzt, immer noch Blockade, soll ich jetzt die Parkettlättli unten abschrauben und schauen, ob es da noch was zu machen gibt? Doch da kam der zündende Gedanke, und anderntags konnte ich dem Kunden das neue Konzept vorlegen.
Die Pingeligkeit im Bünzlitum hat viele Gesichter. Für mich tönt das 40+ Sein ihrer Bekannten nach dem erneuten unzähligen Versuch das „schöne“ Leben nun endlich im Alltag durch noch mehr Detailverliebtheit im tiefgründigsten Dialog besser zu verwirklichen. Na ja, das Leben hat viel mit aktivem Tun und Bewegung am Hut. Schöngeistige übermässige Ablenkung vom Gewünschten sind eher krankhafte, lächerliche und daher unnütze Zeitverschwendung.