Emanzen braucht das Land

Seit den 70er Jahren hat sich viel geändert – aber nicht genug: Szene aus dem Film «Die göttliche Ordnung». Foto: PD
Ich besprach mit einem Fotografen die Umsetzung eines Artikels. Er sagte: «Hier auf dem Fauteuil sitzt die Frau und liest. Und da auf dem Chef-Bürostuhl arbeitet …» Er bemerkte meinen Blick und fuhr zögernd fort «… auch die Frau. Am Laptop.» Ich gab ihm neun von zehn Punkten für schnelles Denken und ein breites Grinsen. Geschlechterklischees hausen bei meiner Generation immer noch irgendwo in den Tiefen der Hinterköpfe. Wir wuchsen zwar mit dem Frauenstimmrecht auf. Die Gleichstellung der Geschlechter aber steht erst seit 1981 in der Bundesverfassung. Da war ich zwanzig.
Chancengleichheit? Vergiss es. #MeToo? Undenkbar. Männer, vor allem ältere, wirken heute zuweilen immer noch wie Neandertaler. Und doch muss ich ihnen ein Kränzchen winden. Die allermeisten haben einen riesigen Wandlungsprozess durchgemacht. Für sie waren die letzten Jahrzehnte echt auch kein Zuckerschlecken. Treten sie in ein Fettnäpfchen, lächle ich milde darüber hinweg. Meistens. Ich bin ja selber nicht immer genderkorrekt. Gerade kürzlich schalt mich eine Freundin, weil ich in einem Blog-Text nur die männliche Form verwendet hatte. Mir war es gar nicht aufgefallen. Dabei bin ich das, was man als Feministin bezeichnet, als Emanze. Schon immer.
Kämpfe in der Küche und im Schlafzimmer
Als ich 1978 die KV-Lehre antrat, hörte man noch öfter: Warum macht die überhaupt eine Lehre, das ist doch eine Herzige, die heiratet sowieso. Der Staatskunde-Lehrer sagte in der ersten Lektion, er freue sich, dass so viele Frauen in der Klasse sässen. Die könnten später dem Mann das Büro besorgen. Es war der Beginn einer tiefen Feindschaft.
Ich war wütend und streikte. Er machte sich einen Spass daraus, mich ständig aufzurufen. Pech für ihn: Ich war zufällig gut. Ich wusste alles über Majorz und Proporz und die Bundesräte rückwärts bis Wilhelm Tell. Das brachte ihn so zur Weissglut, dass er eines Tages sagte: «Fräulein Ruth, wenn Sie sich noch einmal nicht melden, obwohl Sie die Antwort wissen, gebe ich Ihnen eine Drei.» Noch in der gleichen Stunde rief er mich wieder auf. Ich fragte mich, ob der mich ernsthaft für so blöde hält und antwortete: «Ich weiss es nicht.» Die ganze Klasse brüllte vor Lachen.
Song zum Thema: Aretha Franklin – «Respect»
Später setzte ich mich ein für Fristenlösung und Mutterschaftsversicherung. Ich habe Kämpfe ausgetragen in der Küche und im Schlafzimmer. Ich wurde beschimpft und belächelt. Und manchmal bewundert. 1996 trat das Gleichstellungsgesetz in Kraft. Damals fragte man mich bei Recherchen regelmässig und in allem Ernst, wer denn für mich die Artikel schreibe. Am Telefon hielt man mich sowieso für die Sekretärin und verlangte den zuständigen Redaktor. Der war ich.
Das Problem ist nicht gelöst
Je jünger und hübscher eine Berufsfrau, desto dümmere Fragen stellt man ihr heute noch. Und doch: Es hat sich viel verändert. Aber nicht genug und nicht schnell genug. Fast 40 Jahre nach der gesetzlichen Gleichstellung haben wir immer noch keine Lohngleichheit. Noch immer werden Frauen weniger ernst genommen, auf ihr Äusseres reduziert und klein gemacht. Vor allem, wenn sie sich wehren, wie Jolanda Spiess-Hegglin, oder es wagen, die Gleichstellungswüste Schweiz anzuprangern, wie die Journalistin Charlotte Theile letzten Samstag im «Tages-Anzeiger».
Dann hagelt es Spott und Häme und Gift und Geifer. Ungestraft – und gern auch von anderen Frauen. Man kann die Augen vor Problemen verschliessen. Oder man kann sich überlegen, wie man Teil der Lösung sein könnte. Oder ob man lieber Teil des Problems bleibt.
176 Kommentare zu «Emanzen braucht das Land»
Wer weis, vielleicht sind ja die Emanzen die Lösung für die Klimaproblematik! Also sollten wir tatsächlich mehr von diesen Frauen haben. Von mir aus dürfen zwar Frauen auch gleichberechtigt sein, ohne gleich zur Emanze zu werden. aber offensichtlich braucht das Ego dieser Spezies einen gewissen Herdenschub!
Aus meiner Sicht ist das echte Problem nicht, dass Frauen weniger verdienen als Männer. In meiner Zeit als Vorgesetzter konnte ich so etwas nicht erkennen. Das Problem liegt viel mehr darin, dass Frauenberufe schlecht bezahlt sind, und wenn Frauen in einer Männerdomäne Fuss fassen, die Löhne dort stagnieren oder sinken. Und: In meinem Umfeld habe ich gesehen und sehe, wie Frauen aufgeben, da die Arbeit zu belastend ist. Die Frage ist nun, wurden die Frauen nicht ernst genommen, was zur Überlast führte? Oder waren die Frauen durch die Frauenförderung am falschen Ort? Oder tatsächlich einfach zufällige Einzelfälle?
Ganz ihrer Meinung. Einzig: Oft ist es nicht der Job an sich, der belastend ist. Es ist das Leben daneben: Wäsche waschen, bügeln, Fenster putzen, einkaufen, Garten, Kindergeburtstag, Zahnstange, Hausaufgaben, Fitness…….. auch wenn sich bei vielen Paaren viel getan hat, weiss doch meist noch immer die Frau welche Schuhgrösse für die neuen Finken in der Schule aktuell ist und sind sie es, die nach der Arbeit noch schnell einkaufen gehen. Und viele machen es, stillschweigend und ohne es zu hinterfragen. oder den Konflikt Zuhause auszutragen, der wahrscheinlich ist, wenn sie beginnt zu hinterfragen. Dazu fehlt dann oft die Power die man für all die obigen Dinge schon verbraucht hat. Irgendwann muss man sich entscheiden. Und das endet meist mit Reduktion im Job.
@Gloria Bolli: So kann man das sehen. Ich würde ja eher sagen, es beginnt in der Regel mit Müttern, die nach Geburt ihrer Kinder gerne und selbstbestimmt vor allem zu Hause bei den Kindern sein wollen, und bestenfalls nebenbei noch im Job verbleiben möchten (zur Abwechslung, und weil es heute zum guten Ton gehört).
Klar, dass sie dann die Mehrarbeit, auch Denkarbeit, zu Hause erledigen.
Ist ja nicht so, dass man den Job reduziert, weil (und nachdem) der Mann nicht hilft, und man das „nicht hinterfragt“ und nicht diskutiert. Oder schon?
Ach ja, die Schuhgrössen meiner Kinder weiss ich – meist.
Ich glaube sehr viele Männer sind bedeuten fortschrittlicher als angenommen. Hinter jeder erfolgreichen Frau, steht oft ein starker Mann. Stark im Sinne von keine Komplexe. Meine Frau verdient mehr als ich und ich habe keine Probleme damit. Sie hat sich dies hart erarbeitet und ich bin stolz auf sie. Ich habe mir nie ein Hausfrauen-Huscheli gewünscht. Meine Aufgabe ist es ihr den Rücken frei zu halten, sie zu unterstützen und sie zu entlasten. Wie man das in einer Partnerschaft und aus Liebe macht. Dazu gehört auch die Aufgabenteilung bei den genannten „Pflichten“. Wenn sie müde nach Hause kommt, habe ich meist schon gekocht. Bei uns funktioniert diese Gleichberechtigung seit 22 Jahren, ohne dass wir es an die grosse Glocke hängen.
@Andreas
Ich freue mich, dass Sie Ihrer Frau den Rücken freihalten und dass Sie beide mit dieser Situation zufrieden und mit sich im Reinen sind. Eine Familie mit dieser Rollenteilung habe ich bisher noch nicht kennengelernt. Ich kenne aber sehr viele Familien wo es umgekehrt ist, d.h. dass die Frau zu Hause ist, während der Mann Karriere macht.
In meinen Augen ist es aber problematisch, dass unsere Gesellschaft so sehr auf dieses „Einverdiener-Modell mit Rückendeckung“ ausgelegt ist. Paare, die eine Teilung von Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit anstreben, haben es oftmals schwer, ihr Modell zu leben, weil es nicht zu den heutigen Rahmenbedingungen passt. Ich sehe, dass viele Paare daran scheitern.
@Rolf Mäder
Ja, da haben Sie recht Herr Mäder. Ich sehe aber die Probleme vor allem auch dabei, weil die Schweiz im Grunde familienfeindlicher als unsere Nachbarländer oder Skandinavien ist. Kitas, Tagesschulen, Vaterschaftsurlaub, etc. Entweder schlechte Angebote, nicht vorhanden oder so teuer, dass es für junge Familien sehr schwierig wird. Bei der Familienpolitik hätten wir wirklich noch grossen Aufholbedarf.
@Andreas: Und doch möchten ganz viele Menschen ihre Kinder gerne in der Schweiz aufziehen.
Wird schon auch einen Grund haben, oder? Z.B. das gute Schulsystem? Die guten Verdienstmöglichkeiten?
@Sportpapi
Man könnte es auch umgekehrt sehen: Einige Paare möchten so gerne Kinder haben, dass sie sogar das familienfeindliche System der Schweiz dafür in Kauf nehmen. Ich bin sicher, dass viele Paare in der Schweiz eigentlich froh wären, wenn die Schweiz etwas familienfreundlicher wäre.
@Rolf Mäder: Es geht nicht um Kinder oder nicht. Sondern darum, ob das Gesamtpaket Schweiz wirklich so viel schlechter ist als das der Nachbarländer oder Skandinavien.
Wenn ich an die schwedischen Paare in meinem Umfeld denke, die mit den Kindern in die Schweiz gezogen sind. An die vielen binationalen Paare, die in der Schweiz leben, obwohl sie auch in Deutschland, Österreich, Italien, Osteuropa etc leben könnten.
@Sportpapi
„ob das Gesamtpaket Schweiz wirklich so viel schlechter ist als das der Nachbarländer oder Skandinavien.“
Das ist genau das, was ich oben schreibe: für das „Einverdiener-Modell mit Rückendeckung“ funktioniert das Schweizer Modell ganz gut. Aber für Paare, die eine egalitäre Rollenteilung leben wollen, ist das System weniger gut. Das merkt man m.E. daran, wie viele Paare an ihren Ansprüchen scheitern. Aber wie immer gilt: Es sind nicht alle Menschen gleich und nicht alle Paare haben die gleichen Bedürfnisse.
@Rolf Mäder: Welche heutigen Rahmenbedingungen verunmöglichen denn eine egalitäre Teilung von Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit?
Mir kommt eigentlich nur die Schwierigkeit vieler Männer in den Sinn, eine Teilzeitstelle zu finden.
Selber arbeite ich allerdings auch teilzeit.
Aber unmöglich ist es doch nicht, wenn ein Paar das unbedingt möchte?
Insgesamt glaube ich, sind in der Schweiz jedenfalls sehr viel mehr denkbare Konstellationen möglich als in anderen Ländern, die noch viel stärker auf ein Modell eingespurt sind, bzw. wo schlicht das Geld nicht reicht und beide hochprozentig bis voll arbeiten müssen.
Die egalitäre Rollenteilung scheitert nicht unbedingt nur an äusseren Umständen, sondern auch daran, dass sie schlicht ineffiziente Doppelspurigkeiten erfordert (wenn z.B. beide Eltern die Schuhgrösse ihrer Kinder wissen müssen – eigentlich reicht es, wenn ein Teil dies weiss).
„Oder ob man lieber Teil des Problems bleibt.“
Das Problem ist, was macht man, wenn man kein Problem mehr ausmachen kann? Wenn die einzigen strukturellen Diskriminierungen heutzutage nur noch Männer betreffen?
Aus Ihrer Sicht, mit Ihren Erfahrungen und erlebten, notwendigen historischen Weichenstellung verstehe ich grundsätzlich Ihre Haltung. Wünschenswert wäre lediglich ein zumindest annähernd vergleichbares Engagement, wenn es darum geht, dass Gleichstellung eben nicht nur gleiche Rechte sondern auch gleiche Pflichten beinhaltet.
Ansonsten müssen Sie damit leben, dass ein Gros nicht zuletzt auch der jungen Generation sich Ihrem Kampf entfremdet.
Dieses: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ ist jedenfalls nicht zielführend. Auch die Frauen haben ja die Wahrheit nicht gepachtet, und Widerspruch sollte erlaubt sein.
Und bei allen Fortschritten immer noch etwas finden, das noch nicht gut ist, verstellt vermutlich wirklich den Blick darauf, dass frau heute eigentlich ziemlich gut dasteht.
Und dass es vor allem die Männer sind, die noch von gesetzlich verankerter Diskriminierung betroffen sind.
Wenn jemand für Gleichstellung kämpft, das aber ausblendet, dann happert es nun mal mit der Glaubwürdigkeit!
‚…weil ich in einem Blog-Text nur die männliche Form verwendet hatte‘
Deutschsprachlich ist das korrekt, weil die meisten Kategorienbezeichner grammatikalisch männlich, generisch aber immer sächlich sind, also keine weibliche Form kennen.
Ein Geschlecht haben nur Menschen und höhere Tiere. Das Wort ‚Bürger‘ z.B. bezeichnet aber keinen Menschen, sondern eine Kategorie. Die Kategorie, welche alle Wesen umfasst, die in einer Relation zu einer hoheitlichen Struktur stehen, egal ob Mann, Frau, oder Kind.
Wenn man einen Kategorienbezeichner durch eine unvollständige Auflistung des Kategorisierten, wie ‚Bürgerinnen und Bürger‘ ersetzt, erhält man eine semantisch andere Aussage, als wenn man bei dem von allem Menschlichen abstrahierenden ‚Bürger‘ bleibt.
Ich weiss zwar nicht genau, was eine semantische Aussage ist, ich kann Ihnen aber aus meiner eigenen Erfahrung versichern, dass es für mich schon ein Unterschied ist, ob ein Text von Lehrern handelt oder von Lehrern und Lehrerinnen. Ihre Theorie mag ja vielleicht schon stimmen, aber ich halte mich hier doch lieber an die Alltagspraxis :-).
Die Opferstigmatisierung fällt eben auf die „Opferinnen“ zurück.
Wie wahr, Herr Vischer! 🙂
Wen ein Text über Lehrer schreibe, handelt er von Lehrern, nicht von Menschen. Wenn ich über Menschen schreiben möchte, die den Beruf des Lehrers ausüben, schreibe ich das so. Das sind zwei ganz unterschiedliche Aussagen und dann benutze ich das Wort ‚Lehrer‘ nicht.
„handelt er von Lehrern, nicht von Menschen“. Da musste ich jetzt schon ein bisschen schmunzeln…
Sie sind halt ein Theoretiker und das ist ja recht so. Aber der Mann von der Strasse (muss ich jetzt Mensch sagen, oder Frau oder wie?) der redet und liest wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Und für den ist es eben ein Unterschied, wenn von „die Lehrer“ oder „die Lehrer und Lehrerinnen“ die Rede ist. Im ersten Fall versteht er darunter männliche Lehrkräfte und im zweiten Fall männliche und weibliche Lehrkräfte. Ist halt so.
Nein, Andrea, das ist nur bei ihnen so.
Wenn ich „Lehrer“ höre, kommt es auf den Kontext an ob ich „Lehrer“ als Berufsgattung oder männliche Lehrkräfte verstehe.
Ist es nicht viel diskriminierender, wenn man allgemein den Menschen unterstellt, dass Frauen partout diskriminiert würden, auch wenn dem überhaupt nicht so sein muss?
@Andrea, dass es aber heisst: DIE Lehrer, darüber haben Sie sich noch nie beklagt, nicht?
Wenn sie sich durch die Lehrer (plural) nicht vertreten fühlen, sollen sich dann alle Männer durch das DIE Lehrer nicht vertreten fühlen?
Ich habe mich doch gar nicht beklagt. Ich habe lediglich Herrn Schrader darauf hingewiesen, dass er in der Theorie vielleicht recht hat (hab’s zwar nicht ganz gecheckt, muss ich zugeben), dass aber die normalen Menschen von der Strasse eben nicht theoretisch denken und lesen sondern so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
Man nennt das ‚generisches Maskulinum‘, Andrea. Ein Lieblingsthema von Herrn Schrader.
Das generische Maskulinum ist zwar in gewissen feministischen Kreisen verpönt, darüber hinaus jedoch überall dort gebräuchlich, wo es zb um Funktionsbezeichnungen geht, oder wo das Geschlecht keine Rolle spielt. Ein Beispiel: „im Zoo/Bärengraben leben fünf Braunbären“.
Die meisten westlichen Sprachen kennen das oder etwas ähnliches, alles andere (zb die unsäglichen Kreationen mit *) sind letztendlich bemühte Konstrukte die weder im Duden Einzug gehalten haben noch ausserhalb genderbewegter Kreise etabliert sind.
Frau Spiess-Hegglin hat uns allen gezeigt, was sie auf der Latte hat, mich selber eines Besseren belehrt: Ihr gilt meine uneingeschränkte Bewunderung. Die vielen Kommentare auf den Text von Frau Theile sind hingegen beschämend gewesen, indes nicht erstaunlich: Denn die, die eine kritische Äusserung gegen ihre Schweiz annehmen können, ohne gleich parieren zu müssen, als ginge es um (ihr) Leben und Tod, sind, finde ich, eine absolute Ausnahmeerscheinungen – erst recht, wenn eine Frauenstimme sie äussert. Unsere Wehleidigkeit ist geradezu exemplarisch und unsere Humorlosigkeit – es sei denn, man macht sich über andere lustig – ebenfalls. Und dann gibt es noch diese absurde, absolut irrationale und trotzdem offensichtlich nicht zu überwindende Abneigung gegen alles Deutschtum!
Erstens: Solange es Frauen mit ihrer Erwerbsarbeit nicht schaffen (wollen), die Hälfte an das gemeinsame Haushaltseinkommen beizusteuern, bin ich als Mann nicht mehr bereit, weiter über Gleichstellungsfragen zu diskutieren. Selbst im hoch gelobten Schweden sind es nur knapp 40%. Hierzulande sind es 20%. Dem stehen im hohen Norden horrend hohe Steuern gegenüber. Zweitens: Solange Frauen nicht bereit sind, Grosskonzerne endlich selber zu gründen- und damit auch das volle, unternehmerische Risiko zu tragen, will ich von Quoten nichts mehr hören. Drittens: Solange viel weniger Frauen als Männer Parteimitglieder sind (ausser bei den Grünen und der SP), ist für mich auch das Thema Untervertretung in der Politik gegessen. So, und jetzt gebt mir meinetwegen auf die Mütze 😉
100 Punkte! Bin ganz Ihrer Meinung.
@zufferery: Mehr Frauen sollen Grosskonzerne gründen? Okay. Aber wieso eigentlich? Es gibt ja allgemein sehr wenige Menschen, die Grosskonzerne gründen. Wahrscheinlich gibt es viele Männer, die sich gerne mit Männern identifizieren, die Grosskonzerne gründen. Oder die sehr gerne davon profitieren, wenn ein anderer einen Grosskonzern gegründet hat. Aber nichtsdestotrotz ist es eine Tatsache, dass die allerwenigsten Männer Grosskonzerne gründen. Und damit tragen natürlich die wenigsten Männer auch ein „unternehmerisches Risiko“.
Und warum beschweren sich dann gewisse Kreise, dass zu wenig Frauen Grosskonzernen vorstehen, Frau (?) Feldmann?
@meier: Das weiss ich doch nicht. Ebenso könnte man aber auch fragen, warum es eine Selbstverständlichkeit ist, wenn Männer Grossfirmen vorstehen, obwohl sie sie nicht (mit)gegründet haben und/oder aus einem völlig anderen Bereich kommen und sich mit der Materie nicht auskennen.
Frau(?) Feldmann, SIE haben doch das Argument gebracht?
Grosskonzerne sind gewinnorientiert., ganz einfach.
Wären die verfügbaren Frauen in dem Bereich gleich gut wie die verfügbaren Männern und in der selben Anzahl verfügbar, wären sie mit 50% vertreten. Erst wenn dem nicht so wäre, könnten Sie sich beklagen.
Würden Frauen bei gleicher Qualität der Arbeit schlechter bezahlt, gäbe es nur weibliche Führungskräfte.
@meier: Ihr Argument ist logisch, stimmt aber leider nicht mit der Realität überein. Es gibt mehrere Studien (z. B. eine aus Harvard von 2015), in denen nachgewiesen wurde, dass Männer in erster Linie Männer einstellen, weil sie Männern eher zutrauen, einen Job gut zu machen. Schon in Einstellungsgesprächen identifizieren sie sich stärker mit männlichen Bewerbern, besonders wenn diese ihnen in gewissen Punkten ähnlich sind. Dazu kommt, dass wenn jemand einen hohen Lohn verlangt, potenzielle Chefs davon ausgehen, der/die kann auch etwas besser als andere. Wie weit das unbewusst geschieht, das lässt sich wohl kaum feststellen. Dass viele Frauen (und besonders in der Schweiz) weniger Lohn verlangen, dafür kann aber natürlich kein Personalchef etwas.
Ich kann mit Ihren Ausführungen partout nichts anfangen, Frau Feldmann. „Wahrscheinlich gibt es viele Männer, die sich gerne mit Männern identifizieren, die Grosskonzerne gründen. Oder die sehr gerne davon profitieren, wenn ein anderer einen Grosskonzern gegründet hat.“ Solche Annahmen / Behauptungen / Unterstellungen müssen Sie stichhaltig belegen können, sonst sind sie nichts weiter, als heisse Luft, item: Beschäftigen Sie sich doch einmal mit dem Thema Unternehmensgründungen, gerne auch Start-Ups genannt. Tatsache ist, dass Frauen in der Regel wesentlich kleinere Unternehmen gründen, als Männer. Wenn Sie wollen, liefere ich Ihnen dazu sogar stichhaltige Belege.
@zufferey: Tja, dafür, dass Sie mit meinem Kommentar so wenig anfangen können, schreiben Sie ganz schön viel. Sie können den Kommentar gerne als heisse Luft bezeichnen, es ist trotzdem nicht zu leugnen, dass Grosskonzerne für viele Männer ein Identifikationsobjekt sind. Sonst würden so viele kaum dort Karrieren machen, selber grosse Firmen gründen oder von den Firmengründungen anderer profitieren. Aber eigentlich interessant ist ja, dass Sie für sich selber in Anspruch nehmen zu verallgemeinern, Frauen zu kritisieren, Behauptungen aufzustellen und auch „gute“ Ratschläge zu geben, aber dann keine Widerrede vertragen.
Belegen Sie einfach Ihre Behauptungen, bitte: Mehr erwarte ich gar nicht von Ihnen.
@zufferey: Doch, Sie erwarten mehr: Sie wollen recht haben. Und deswegen spielen Belege, die viele Sachverhalte in Betracht ziehen oder Ihre Meinung in Frage stellen, nur eine marginale Rolle. Ich habe mir echt überlegt, ob ich Ihnen Belege bringen soll. Ich tue es nicht, weil ich nicht auf dieses Spiel einsteige. Im Internet gibt es genug seriöse Berichte und Studien, und ich bin sicher, Sie können sie von unseriösen unterscheiden. Wenn es Sie interessieren würde, würden Sie selber googlen, lesen und dann abwägen. Aber ich denke nicht, dass Sie das wollen, sonst hätten Sie es schon getan. Deswegen geht es am Ende gar nicht um Belege.
Schwäche zu zeigen ist nicht gerade Ihre Stärke: Sind Sie in Wirklichkeit ein Mann, Herr Feldmann..?
Ich weiss nicht ob Sie Herrn Zufferey kennen, Frau Feldmann. Gemeinhin ist er aber bei solchen Themen äusserst gut dokumentiert und weiss im Gegensatz zu anderen, wovon er spricht.
Es sind eher Sie, die Belege für ihre eher steilen Thesen schuldig sind. Mehr war bis dato nämlich nicht. Ihre paar Andeutungen reichen da bestenfalls für Gleichgesinnte.
Danke für die Blumen, Herr Frey. Ich könnte zu diesem Thema locker 10, 20 Links aufführen. Aber das ist vergebliche Liebesmüh‘. Wie Sie weiter unten sehr richtig schreiben, haben gewisse Kreise mittlerweile erkannt, dass echte, gelebte Meinungsvielfalt eigentlich eine Last ist, die es zu bekämpfen gilt. Deshalb führen wir auch zunehmend gesellschaftspolitische „Debatten“, denen Logik, Folgerichtigkeit, Widerspruchslosigkeit, Vernunft und Stringenz weitgehend abhanden gekommen zu sein scheinen. Wir leben in einer sehr gefühligen Zeit. Und die Deutungshoheit hat der- oder diejenige, der an die Gefühle des Publikums appelliert. Fakten haben in einem solchen Klima keine Chancen mehr.
@Zufferey: Das ist jetzt aber nur Ihre Wahrheit…!
@zufferey: Ob ich ein Mann bin? Aber ja, für Sie bin ich auch gerne ein Mann.
@Martin Frey: Ich bin sicher, dass Hr. Zufferey gut dokumentiert ist. Darum geht es aber nicht. Es geht darum, dass ich aufgrund von seinen Kommentaren und Threads schwer vermute, dass es ihm am Ende gar nicht um Belege geht. Und deswegen lasse ich mich nicht darauf ein.
Sie wissen ja nicht einmal, wie Sie heissen sollen, Herr Feldmann..! Soll ich Sie nun als …. (Passendes bitte selber einsetzen) L. Farago oder …. (Passendes bitte selber einsetzen) Feldmann ansprechen?
@L.Feldmann: Ich weiss es zwar besser, verzichte aber darauf, das zu belegen, weil es ja sowieso nichts bringt…
Etwas billig!
@Feldmann/Farago
Das ist ein offenes Forum welches vom Austausch von Meinungen und Ansichten lebt. Sich zuerst pointiert zu äussern um sich dann umgehend unter einem Vorwand (hier: eine Unterstellung) zurückzuziehen wenn es dann um Fakten geht, fördert die Glaubwürdigkeit Ihrer Argumente nicht. Es disqualifiziert Sie vielmehr etwas als Diskussionspartnerin.
mf, eigentlich ist das ein blog mit kommentarmöglichkeit und kein forum. ein blog lebt nicht von den kommentaren.
Lohnt einfach nicht…
Nur soweit – welcher Mann hat denn bitte schon mal einen Grosskonzern gegründet ? Selbst Bill Gates hat in einer Garage angefangen.
Grosskonzerne werden nicht gegründet, lieber Marcel.
Werden Grosskonzerne Ihrer Ansicht nach denn erfunden, liebe Maike?
Sie verwechseln Ursache und Wirkung. Die Frauen können nicht die Hälfte des Haushaltseinkommen beisteuern, da diese diskriminiert werden.
Da die Frauen nie Vermögen besassen, da dies immer von den Männern verwaltet wurde, konnten sie auch nie Grosskonzerne gründen. Es ist ja nicht so, dass die Grosskonzerne von Männern gegründet wurden, da die Männer das viel besser können. Die Männer haben 200 Jahre Vorsprung bei Firmengründungen. Wie sollen da die Frauen aufholen?
Wieso müssen gleich viele Frauen in einer Partei sein? Die SVP ist z.B. klar gegen Gleichberechtigung. Wie soll so eine Partei jemals 50% Frauenanteil erreichen? Sie können aber trotzdem eine Frau wählen, auch wenn der Anteil der Frauen nicht 50% beträgt. Oder Sie wählen halt Links.
Das war jetzt sicherlich nicht ernst gemeint, sondern Sarkasmus pur, oder Herr Levi?
@Levi: Im Landtag von Brandenburg sollen bald ebenso viele Frauen sitzen, wie Männer – per Gesetz. Mehr dazu hier:
https://www.nzz.ch/meinung/exakt-gleich-viele-frauen-wie-maenner-im-parlament-paritaetsgesetze-sind-verfassungswidrig-ld.1458050
Jede politische Karriere beginnt als Allererstes damit, einer Partei beizutreten, da sind wir uns sicher einig. Das Parteibüchlein ist also das Ticket zum Erfolg! Aber die Verteilung der Geschlechter bei den Parteimitgliedschaften in Deutschland sieht leider so aus:
CDU: 26%w / 76%m
SPD: 32% / 68%
FDP: 23% / 77%
AfD: 16% / 84%
Die LINKE: 37% / 63%
Grüne: 31% / 69%
CSU: 20% / 80%
https://m.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/zahlen-und-fakten/140358/soziale-zusammensetzung
Was sagt uns das?
das sagt uns, dass es in allen parteien frauen hat, die auch an die spitze kommen könnten. dazu brauchen die geschlechter nicht je zu 50% vertreten zu sein. man wählt ja nicht beispielsweise einen 77% FDP mann
@Levi: Ich komme gerade von einem Veranstaltung vom Betreiber der Schweizer Börse zurück, der für jedefrau frei zugänglich war. Im Zentrum stand eine bestimmte Anlagekategorie im Zusammenhang mit der Vermögensbildung. Der Frauenanteil lag bei mageren 12%, das habe ich extra für Sie nach gezählt! Um mögliche Einwänden zuvorzukommen: Die Vorträge der Redner drehten sich sich nicht hoch komplexe Finanzprodukte, sondenr um eine vergleichsweise populäre Anlageklasse. Genau dasselbe habe ich durch’s Band auch bei Veranstaltungen von anderen Finanzdienstleistern erlebt. Aber was schreibe ich da: Die meisten Frauen interessieren sich ja nicht einmal für so profane Themen wie die Altersvorsorge- und zwar unabhängig von Einkommen und Bildungsabschluss…
Im Geldblog fragte gestern ein Vater, wie er das Geld seiner Tochter (32) anlegen soll!
Wo fragt eine Mutter, wie sie das Geld Ihres längst erwachsenen Sohnes anlegen soll?
Wenn die Tochter sich das anlegen ihres Geldes an den Vater delegiert, ist sie ganz alleine verantwortlich, nicht emanzipiert zu sein.
Bob Marley, Redemption Song:
„Emanciptae yourself from mental slavery
None but ourselves can free our minds“
@Anh: Frauen interessieren sich partout nicht für Finanzen, wie auch ein kürzlich erschienener Artikel über das Trading im Tagi einmal mehr beweisen hat:
„(…) Während 29 Prozent der Männer schon einmal an der Börse gehandelt haben, sind es bei den Frauen gerade einmal 11 Prozent.“
https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/standardwie-schweizer-kleinanleger-an-der-boerse-handeln/story/24126913
Man kann das natürlich noch ewig auf die unterschiedliche soziale Prägung der Geschlechter zurückführen. Oder sich einfach einmal fragen, ob da nicht noch ganz andere Gründe dafür infrage kommen. Vor allem angesichts der Tatsache, dass der Frauenanteil mittlerweile selbst in Fächern wie VWL oder BWL sehr hoch ist.
Es würde schon reichen, meine Damen, wenn Frauen mehr KMU gründen würden. Es muss ja nicht gleich die BBC (heutige ABB) oder sonst etwas aus dieser Liga sein.
Dann verstehe ich das richtig, dass wir Frauen weniger Lohn haben und in Grosskonzernen in den oberen Etagen weniger anzutreffen sind, weil wir keine KMUs gründen? Das wäre nun geklärt. Und so einfach.
Nein. Aber etwas Unternehmergeist und überdurchschnittliches Engagement wäre halt wünschenswert. Kein Mensch verlangt Wunder. Es kann nicht jede/r CEO oder Gründer eines Grosskonzerns sein. Aber KMU sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Dort könnten Frauen sehr wohl zeigen dass sie all das gleich gut können, und sie würden dort mit einer Selbstverständlichkeit (gleich) viel verdienen. Nur geht das halt nicht mit einem 40% Pensum, und wenn man selber jedes Commitment scheut. Dann kann man nicht mal mit einem eigenen Nageldstudio reüssieren, den wohl einzigen „Firmen“ wo Frauen in Führungspositionen übervertreten sind.
Klicken Sie sich einmal durch die grösste Plattform für deutsche Start-Ups durch:
https://www.gruenderszene.de/datenbank/unternehmen/found/p
Der Frauenanteil in der Gründerszene ist ausgesprochen tief. Natürlich hat das auch die Sozialwissenschaft bemerkt und ein paar flotte- aber rein sachlich nicht immer vollständig unbegründete- Tricklein in ihre Studien eingebaut, um den Frauenanteil (künstlich) hoch zu rechnen, item: Diese Site schafft (unfreiwillig) Fakten, wo sonst nur viel Blabla vorherscht.
ja wundert euch das, wenn sogar unsere generation frauen in der schule noch mit „ihr heiratet ja sowieso mal“ abgekanzelt wurden? oder bei der berufsberatung?
und genau darum ist es eben nicht ganz so egal, privat und ein wahlfreiheitsding mit der berufstätigkeit von frauen.
alsob männer allesamt unternehmerisch wären, nur weil MEHR männer unternehmen gründen. und wieviele davon gingen kläglich pleite? und wieviele der börsenspekulanten machen geld damit? klar ist ein teil der pleiten mit dem risiko des unternehmengründens erklärbar, aber schaut mal um euch, wieviele kleinunternehmen eurer bekannten nun wirklich durchdacht sind.
börsenspekulation erachten nunmal viele nicht unbedingt als anstrebenswert. brauchst du gründe?
Frauen wie Du, Maike, Widerspenstige, Herr Feldmann & Co. finden immer 1001 Grund, warum man etwas nicht tun kann, Tina. Aber die Zahl der Frauen, die den einen- nur den einen, einzigen!- Grund finden, etwas zu tun, steigt unaufhörlich.
Und das ist gut so.
„etwas zu tun“?
ich denke, ich habe mehr getan als du. ich habe nämlich den famlienunterhalt bestritten und die kinder aufgezogen. da hat sogar noch ein bisschen freiwilligenarbeit platz (nein, nicht die eigene mutter aus ähm eigennützigen zwecken gepflegt (????). das geht an MF: offenbar hat er keine ahnung, was es bedeutet, die eigenen eltern zu pflegen).
ein trennungsgrund vom vater meiner kinder war, dass der das geld verbörselte. börsele bedeutet ja noch lange nicht verantwortungsbewusstsein. eher im gegenteil: man muss sich sehr bemühen, an der börse fair zu investieren. das interessiert aber auch bekanntlich kaum einen dort…..
uah merkst du eigentlich, welches frauenbild du hast MF? ich würde mal sagen, gerade du selbst glänzt wohl durch überdurchschnittliches mitteilungsbedürfnis, und das wohl kaum während du unternehmergeist praktizierst.
ist deine frau unternehmerin? warum nicht? na also
solange du als mann dich unterprivilegiert fühlst, solltest du halt schon diskutieren, oder wer soll das für dich machen?
ein bisschen arg peinlich, dieses ständige opfergetue wie im letzten satz
ich ergänze: würden männer das angehen wollen, dann würde es auch durchgesetzt, denn in den parteien sitzen ja viel mehr männer. in den führunspositionen sowieso. ich bezweifle, dass der männeranteil bei abstimmungen kleiner ist als der frauenanteil.
also wollen es männer offensichtlich gar nicht
„Fast 40 Jahre nach der gesetzlichen Gleichstellung haben wir immer noch keine Lohngleichheit.“ Aber immerhin steht die im Gesetz und ist einklagbar, wenn es erwiesenermassen Verstösse dagegen gibt.
„Noch immer werden Frauen weniger ernst genommen, auf ihr Äusseres reduziert und klein gemacht.“ Mag sein. Es sind aber auch vielfach Frauen, die ihre Interessen mehr bei Lifestyle als bei Politik haben.
„Vor allem, wenn sie sich wehren, wie Jolanda Spiess-Hegglin, oder es wagen, die Gleichstellungswüste Schweiz anzuprangern.“ Zur Gleichberechtigung gehört allerdings auch, dass man argumentieren und mit Gegenargumenten rechnen muss. Und mit Kritik. Der Artikel „Gleichstellungswüste“ war nun mal eine sehr einseitige und eigentümliche, stark polemische Darstellung.
Meines Erachtens ist nur der korrigierte GPG bezüglich Lohngleichheit relevant, und auch dieser ist nicht beweisend für Lohndiskriminierung.
Weder Spiess-Hegglin noch die Korrespondentin der Süddeutschen taugen in meinen Augen als Ikonen. Bei letzterer habe ich an dem Punkt aufgehört zu lesen, als sie von irgendwelchen skandinavischen Müttern zu schwadronieren begann, die angeblich ihre so progressiven Töchter vor Schweizer Männern warnen müssten.
Die Korrespondentin hat es damit selbstredend auf all die gehässigen Kommentare abgesehen. Ein häufiger Mechanismus mit dem schönen Nebeneffekt, die eigene Bekanntheit zu steigern. Nur, eine Auseinandersetzung mit Andersdenkenden funktioniert so nicht. Dafür müsste sie ihre Blase verlassen, was sie in all den Jahren offenbar nie tat.
@Martin Frey: Wenn kein Widerspruch kommen würde, wären die Autorinnen ja bestätigt in ihrem Weltbild. Und wenn Widerspruch kommt, dann sowieso – diese ewiggestrigen Männer, die immer noch ihre Pfründe und Privilegien verteidigen…
Irritierend sind dann nur noch die Frauen, die ebenfalls widersprechen. Aber auch das lässt sich erklären in unserem Patriarchat…
Nur eins passiert irgendwie nicht: Dass man sich mal ernsthaft mit den Gegenargumenten beschäftigt.
„Nur eins passiert irgendwie nicht: Dass man sich mal ernsthaft mit den Gegenargumenten beschäftigt.“
Das ist ein grundsätzliches Problem der heutigen Zeit. Man macht sich nicht mehr die Mühe, auf andere Menschen oder Meinungen einzugehen, oder wie im Fall der Korrespondentin, ein Land in seiner Vielschichtigkeit zu erfassen. Lieber bedient man das eigene Klientel, welches sich gemeinhin über eine zumeist herablassende Abgrenzung gegenüber den jeweils anderen definiert. Man versteht dann Meinungspluralismus nicht mehr als Bereicherung sondern nur noch als Ärgernis, andere Meinungen in Debatten schnell mal als Zumutung. Die Politik von ganz links bis ganz rechts macht das leider vor.
Nur von Korrespondenten würde ich zumindest mehr als den Austausch mit Gleichgesinnten erwarten.
Das Problem liegt nicht nur darin, dass viele Männer betreffend Gleichstellung im letzten Jahrhundert steckengeblieben sind, sondern auch viele Schweizerinnen. Ich schreiben bewusst Schweizerinnen, denn in meinem beruflichen Umfeld sind über den Daumen gepeilt 60% der Frauen in Jobs mit Verantwortung Ausländerinnen. Die Schweizerinnen sind in der Minderheit und wenn dann stammen sie aus einem urbanen Umfeld. Die Mehrheit der Schweizer und Schweizerinnen sind konservativ. Fortschritte wird es erst geben, wenn mit der fortschreitenden Urbanisierung, die konservativen weniger werden.
@Hansli: Ist denn konservativ und Gleichstellung zwingend ein Widerspruch?
Kann z.B. eine traditionelle Arbeitsteilung in der Beziehung nicht absolut auf Augenhöhe sein?
Ja, ist ein Widerspruch. Eine traditionelle Arbeitsteilung kann auf Augenhöhe sein. Aber für einen Konservativen ist dies die einzige Möglichkeit einer Familienstruktur, für ihn gehört die Frau zwingend an den Herd.
@Hansli: Sie meinen wohl vor allem auch, für eine Konservative?
Wir haben doch alle unsere Vorstellungen. Konservative, Frauen wie Männer, finden es vermutlich sinnvoll, wenn Kinder mehrheitlich von den eigenen Eltern, und in der Regel von der Mutter betreut werden.
Und für „Progressive“ ist die einzige Möglichkeit einer Familienstruktur 50:50, wobei das heute sogar zwingend teilzeit sein muss. Und jede Frau, die sich gerne mehrheitlich der Familie widmen möchte, ist eine Verräterin an der Sache und irgendwie nicht frei entscheidend.
Persönlich bin ich grundsätzlich gegen die Überheblichkeit, besser als die Beteiligten zu wissen, was für sie gut und richtig ist. Und noch mehr gegen jegliche Einflussnahmen.
Weil ich die Menschen, Männer wie Frauen, ernst nehme.
Ich würde mich durchaus als konservativ (oh Wunder, ich weiss) bezeichnen, aber ich finde mich nicht in Ihrem „einzig möglichen Familienstruktur“ wieder. Ist es möglich, dass Sie ein sehr vorurteilbehaftetes Verständnis von „konservativ“ haben Hansli?
@Meier
Irgendwann als Teenager wurde mir Bewusst, dass meine reine Präsenz für viele Mitbürger eine Zumutung ist. Als Halbschweizer und als Kind einer Emanze, war ich auf der Mobbing-/Ausgrenzungsliste der Konservativen einzig und alleine weil ich da war. Und ja meine Meinung über Konservative ist vorbelastet.
@Sportpapi
„Ist denn konservativ und Gleichstellung zwingend ein Widerspruch?“
Das kommt drauf an. Sie müssen hier sorgfältig zwischen den verschiedenen Formen von Gleichstellung unterscheiden. Gemäss Differenzfeminismus, der die Differenz zwischen den Geschlechtern betont, ist es kein Widerspruch. Gemäss Gleichstellungsfeminismus, der die Gleichheit der Geschlechter betont, wäre es ein Widerspruch. Ihre Aussage „Kann z.B. eine traditionelle Arbeitsteilung in der Beziehung nicht absolut auf Augenhöhe sein?“ ist daher dem Differenzfeminismus zuzuordnen und gemäss dieser Sichtweise kein Widerspruch (falls beide Arbeiten als gleichwertig angesehen werden).
@Elaine Breeker: Das ist ein interessanter Exkurs in die feministische (z.T. auch widersprüchliche) Theorie. Andererseits bin ich nicht Feminist und muss meine Bewertung ja nicht aufgrund irgendwelcher Theorien fällen.
Gleichstellung hat etwas mit unterschiedlichen Chancen z.B. aufgrund von Machtunterschieden zu tun. Wenn eine Frau ihren Traum von Hausfrau/Mutter lebt, dann ist das ein gleichberechtigter Entscheid, der nicht zu kritisieren ist. Wenn, dann haben heute ja die Frauen viel mehr Wahlfreiheiten als ihre Männer.
Und was, wenn der Mann bei den Kindern bleibt, und die Frau Karriere macht? Ist das dann auch nicht gleichberechtigt? Mit welchem Feminismus-Strang wäre das zu bewerten?
„Und was, wenn der Mann bei den Kindern bleibt, und die Frau Karriere macht? Ist das dann auch nicht gleichberechtigt?“ Nun, das ist natürlich der klassische Ansatz des Gleichstellungsfeminismus, der davon ausgeht, dass Frauen und Männer grundsätzlich die gleiche Arbeiten ausführen können und nicht qua Geschlecht der einen oder anderen Tätigkeit zugeordnet werden müssen (Frau = Hausarbeit, Mann = Erwerbsarbeit).
@Sportpapi Es ist eben so, dass bei jedem konservativen Ehepaar die Frau zuhause bleibt. Dies muss jedoch nicht bedeutet, dass bei einem liberalen Ehepaar die Frau nicht zuhause bleiben darf. Bei den Konservativen ist es ein ideologisches müssen, bei den anderen ein dürfen.
@Hansli: „Es ist eben so, dass bei jedem konservativen Ehepaar die Frau zuhause bleibt.“ Das stimmt definitiv nicht. Nur schon Niklas oben hat widersprochen.
„Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass bei einem liberalen Ehepaar die Frau nicht zuhause bleiben darf.“ Hm. Und schon wird aus progressiv liberal? Wie kommts? Ist es nicht eher so, dass vielfach einfach alte Normen durch neue ersetzt werden?
Persönlich würde ich mich ja als ziemlich liberal bezeichnen, und vermutlich viele andere hier ebenso, die sich gegen immer neue staatliche Eingriffe aussprechen.
„Bei den Konservativen ist es ein ideologisches müssen, bei den anderen ein dürfen.“ Das ist Quatsch. Schliesslich entscheidet man sich dafür, ob man konservativ leben möchte oder nicht.
Natürlich gibt es im Gesetz immer noch keine Gleichstellung, allerdings zulasten der Männer.
– Militärdienst
– Rentenalter 65 für Männer, 64 für Frauen
– Umverteilung in der Kranken- und Rentenversicherung zugunsten der Frauen auf Grund der höheren Lebenserwartung
– Besserstellung der Frauen im Familienrecht
Wo sind den eigentlich Gesetze, bei denen Männer besser gestellt sind als Frauen?
Andererseits sollte man sich vielleicht auch überlegen, dass es einfach Bereiche gibt, in denen Männer besser gestellt sind (z.B. Beruf), bzw. in denen Frauen besser gestellt sind (z.B. Militärdienst), so dass am Ende doch eine Gleichstellung herauskommt, ohne dass man eine gigantische Gleichstellungsbürokratie schafft.
Ich sehe das ganz ähnlich wie Sie, was die „Ungleichheiten“ oder „Ungerechtigkeiten“ in unserer Gesellschaft angeht. In manchen Bereichen sind Frauen besser gestellt, in anderen Männern. Ich finde aber nicht, dass wir das so belassen sollen. Wieso sollen nur Männer Militärdienst leisten müssen? Nur, weil sie als Mann geboren wurden? Wieso sollen Frauen nach der Mutterschaft auf ihren Job verzichten (oder die Doppelbelastung alleine tragen), nur, weil sie als Frau geboren wurden? Diese „Ungleichheiten“ bzw. in meinen Augen „Ungerechtigkeiten“ aufzulösen, ist doch das Ziel der Gleichstellung.
„In manchen Bereichen sind Frauen besser gestellt, in anderen Männern.“
Nur so aus Interesse, Senta: wo genau sehen Sie noch irgendeinen Bereich, wo Frauen ernsthaft benachteiligt sind? Abgesehen vielleicht vom Sechseläutenumzug der Zünfte?
Die Lohnungleichheit wurde doch wieder und wieder widerlegt, ging das an Ihnen vorbei?
Welche Ungleichberechtigungen prangern Sie sonst noch an?
Ich kann Ihnen gerne die übliche Liste aufzählen, auf die dann nicht eingegangen und nur weiter die widerlegte Behauptung von der Lohnungleichheit repetiert wird.
Worum geht es bei diesen Blogs hier eigentlich? Aus beliebigen Themen wird eine Lohnungleichheitsbehauptung aufgestellt, nichts argumentiert und dann wahlweise eine Genderdiskussion gestartet, oder die Rolle der Männer, oder deren Einsatz im Haushalt/whatever kritisiert.
Genau so ist es Herr Meier. Bei den Lohnstatistiken werden Kraut und Rüber vermischt. Zudem, wäre es nur das Geschlecht, würden unsere gierigen Konzerne nur noch Frauen zu 20 % weniger einstellen und Männer hätten keine Chance mehr. Man liest auch nie von einer Frauenquote bei Militär, Kanalarbeitern, Müllabfuhr oder auf Bohrinseln. Viele der genannten Nachteile liegen bei einer generell familienfeindlichen Politik im Bereich Kitas, Tagesschulen, Vaterschaftsurlaub, etc. Das Heer von Frauen, welche mit dem Range Rover und CHF 3000 LV Taschen zum Yoga fahren, während er 65 Stunden die Woche ackert, gibt es ja auch nicht. Ich persönlich lebe mit meiner Frau glücklich eine gleichwertige Partnerschaft, mit gleichen Rechte und Aufgaben. Auf ihre Karriere bin ich zudem sehr stolz.
Danke Frau Brüderlin, dass Sie sich für so viele wichige Themen einsetzen! Ich profitiere seit 50 Jahren von dem Engagement von Ihnen und vielen anderen engagierten Menschen, die sich für Frauen- und Menschenrechte eingesetzt haben. Ich selber setze mich für junge Väter ein. Einerseits, weil sie gesellschaftliche Unterstützung benötigen und verdienen, andererseits, weil ich glaube, dass dort momentan der grösste Hebel zur Gleichstellung von Mann und Frau liegt.
Nochmals, im Namen von mir und vielen anderen Frauen: Danke!
Emanzipation kommt von sich aus der „manus“ der Macht des römischen pater familias zu befreien. Heute bestimmen Frauen, ob sie Kinder wollen oder nicht, rund ein Drittel verzichtet darauf. Frauen bestimmen, ob sie mit Kinder zu Hause bleiben wollen und die Erwerbsarbeit grösstenteils dem Mann überlassen. Die meisten Väter sind heute bereit, einen wesentlichen Beitrag zur Kinderbetreuung zu leisten, es sind die vor allem die Mütter, die zu Hause bleiben wollen. Viele Frauen die keine Kinder zu betreuen haben, arbeiten Teilzeit, freiwillig. Kein Mann hat mehr macht über Frauen, also braucht es auch keine Emanzen mehr.
Sie vergessen, wir leben in der Zeit der Optimierung asymmetrischer Vertikalkonflikte. Nenne ich eine Frau alte Kuh, ist das Sexismus, nennt sie mich alter Ochse, ist das antipatriarchale Gegenwehr. Hat eine Dame auch ohne Solarium einen etwas brauneren Teint als ich, ist es Rassismus, ihr nicht vorauseilende Unterwerfung anzubieten.
Wir haben derzeit eine inkomplett invertierte Logik installiert. Gesetzt den Fall, das Fernsehen schreibt die Position eines Lifestyle- Redaktors aus und duldet nur anonymisierte Bewerbungen ohne Geschlechtsangabe. Wie wahrscheinlich ist es, ein Mann bekommt die Position?
Umgekehrt Politikredaktor. Aber der Feminismus will die wahrscheinlichsten Resultate inkomplett uminterpretieren. Einmal Diskriminierung, das andere Mal Qualifikation.
Lustig finde ich dann, wenn Frauen heute davon träumen, in jungfräulichem Weiss vom Vater in eine Kirche geführt zu werden, wo der Vater ihre Hand einem Bräutigam übergibt. Diese Symbolik spiegelt exakt die Übergabe des Eigentums an der Frau vom Vater auf den Ehemann. Aber daran stören sich die wenigsten, Hauptsache frau ist emanzipiert.
Ohälätz – wo leben Sie denn? So etwas „Warum macht die überhaupt eine Lehre, das ist doch eine Herzige, die heiratet sowieso“ habe ich nie gehört. Auch das „…Die könnten später dem Mann das Büro besorgen….“ wäre einem der LehrerInnen nie in den Sinn gekommen! – Aber vielleicht liegt das einfach daran, dass ich etwas älter bin als Sie.
In meiner Ausbildung (1989 – 1992) mussten wir uns von unserem RW-Lehrer anhören, dass er es eigentlich überflüssig findet, Frauen zu unterrichten, da sie ja sowieso nur zum Kinderbekommen und Haushalten gut genug seien aber nicht für die Ausübung eines Berufes. Und das während 3 Jahren…. Er liess aber auch seine Ehefrau alle Prüfungen vorbereiten. Dies sagt ja wohl alles aus!
In meiner Ausbildung (bin Energietechnikerin, *1972) mussten wir uns Beispiele anhören wie: „Wenn Ihnen morgens Ihre Frau Ihr Frühstücksei kocht, dann können Sie mit dieser Formel berechnen, wie lange es braucht, bis es gar ist“.
Na dann bin ich doch mal froh, dass ich in der „guten alten Zeit“ geboren wurde, wo solche Sprüche keine Chancen hatten.
@Monika: wobei bei Ihnen offenbar schon klar war, dass Sie als Frau auch eine Frau heiraten könnten! Soweit war man dann bei mir doch noch nicht.
„Emanzen braucht das Land“
Nein, wir brauchen endlich Menschen, welche sich für beide Geschlechter einsetzten. Der Feminismus hat sich von einstmals berechtigten Forderungen abgewandt und wurde zu einer exzentrischen Ideologie.
Feministinnen/Emanzen lassen sich heutzutage über Männer in jeder erdenklichen Form aus (Sexistisch und rassistische Aussagen inklusive.) und fordern anstatt Chancengleichheit (gegeben) nun Resultatgleichheit.
Was denken Sie wie lange das noch gut geht?
Vor allem wenn man bedenkt, dass Frauen aus der Mittelschicht und aufwärts, die wahrscheinlichste privilegierteste Gruppe sind, die wir in der zivilisierten Welt haben!
PS. Jolanda Spiess-Hegglin wohl das schlechteste Beispiel, dass Sie nehmen konnten, oder das Beste, wie man es nimmt.
Ich erwarte von den Frauen auch, dass Sie Militärdienst leisten. Alles andere ist Pseudo Gleichberechtigung und Rosinenpickerei. Männer müssen 3% Militärersatz vom steuerbaren Einkommen zahlen, wenn sie keinen Militärdienst leisten.
Schön, dann sind wir ja schon zwei. Ich erwarte im Gegenzug dazu volle Lohngleichheit und hälftige Übernahme der unbezahlten Care-Arbeit durch die Männer. Wir Frauen würden dann natürlich auch bis 65 arbeiten. Ich denke, wenn das alles erreicht wäre, dann könnten wir beide zufrieden sein und stolz auf unser Land blicken, oder?
Wobei ich persönlich diesen total ca. 10 Monaten beim Militär, statt monatlichen Krämpfen, 9 Monaten Schwangerschaft und den Geburtsschmerzen, immer den Vorzug geben würde. Das muss kein Mann durchmachen.
Das ist glaube ich, ziemlich individuell. Es gibt ja auch Männer, die nicht so gerne ins Militär gegangen sind und es gibt sicherlich auch Frauen, die die Schwangerschaft und die Geburt ganz ok fanden. Ich fände es auf jeden Fall an der Zeit, dass wir mit der Gleichberechtigung etwas vorwärts machen. Lohnungleichheit oder Landesverteidigung nur für Männer gehört doch ins letzte Jahrtausend.
Volle Lohngleichheit entsprechend erbrachter Leistung ist bereits vorhanden, ansonsten könnten und würden schlaue Leute mit den fähigen, aber schlecht bezahlten Frauen eine wunderbar florierende Firma gründen können. Unbezahlte „Care“-Arbeit wird freiwillig geleistet, ebenso wie die Arbeit für den Chüngelizüchterverein – also kein Grund sie plötzlich zu bezahlen. Und selbstverständlich müssten die Frauen bei wahrer Gleichheit nicht „bis 65“ arbeiten, sondern entsprechend ihrer längeren Lebenserwrtung deutlich länger als die Männer.
@neiau: Das ist Unsinn. Männer stellen in erster Linie Männer ein, weil es Männer sind. Männer identifizieren sich in erster Linie mit anderen Männern. Sie überschätzen Männer gewaltig, wenn Sie davon ausgehen, einer würde lieber schlecht bezahlte Frauen einstellen, wenn es dem Unternehmen dienen würde. Männer nehmen immer noch grundsätzlich lieber Männer, wenn diese vorhanden sind. Darüber gibt es auch genug Info im Internet. Googlen Sie mal.
Hm. Wer solche Behauptungen aufstellt, sollte das vermutlich besser selber belegen, als zum googeln auffordern.
Ausserdem wären mit „schlauen Leuten“ auch Frauen genannt, und dann waren da noch ein paar andere, durchaus stichhaltige Argumente…
Frau(?) Feldmann, wie kommen Sie da auf diese lustige Idee? Firmen wollen Geld verdienen, sind Frauen bei gleichem Lohn besser als Männer, stellt man sie ein. Und auch umgekehrt. Bei gleicher Qualifikation mag das stimmen, aber das tun ja Frauen wohl auch.
@Feldmann
„Das ist Unsinn. Männer stellen in erster Linie Männer ein, weil es Männer sind.“
Das ist in der Tat Unsinn. Ich habe in meinem Leben schon viele Menschen eingestellt, und das waren bis dato fast ausschliesslich Frauen.
Nur so… 😉
mf, vermutlich arztsekretäre. die gibts glaubs nur in weiblich. pfleger halt auch.
feldmann hat schon recht, so läuft das: man stellt leute ein, die einem ähnlich sind. die studie müsste zu finden sein
@Emma: Lohngleichheit haben wir per Gesetz. Und niemand kann eine Frau zwingen, mehr Care-Arbeit zu machen als ein Mann. Oder überhaupt mehr als den eigenen Haushalt zu führen. Die meisten Frauen, die ich kenne, leisten zudem nicht unbezahlte Care-Arbeit, sondern leben vom Geld, das ihr Mann in dieser Zeit verdient.
Auf der anderen Seite steht eine gesetzliche Pflicht, die nur, und dafür ziemlich heftig, Männer betrifft. Aber was schreibe ich auch, das wissen Sie ja ganz genau.
@Sportpapi
Wieso sind Sie so gehässig? Jetzt schreibt endlich mal eine der sogenannten Emanzen/Feministinnen, dass sie einverstanden damit ist, dass auch Frauen Militärdienst leisten und bis 65 arbeiten und dann regen Sie sich so auf. Was bitteschön wollt ihr denn, ihr Männer? Womöglich den Föifer und das Weggli?
@Emma: Wie wollen, dass gesetzliche Diskriminierung ohne wenn und aber umgehend beseitigt wird.
Und da ist es eben nervig, von Frauen immer neue Gründe zu hören, warum zuerst noch dies oder das beseitigt werden müsste. Warum schreiben Sie nicht einfach, dass Sie einverstanden sind, ohne noch diverse (zudem fragwürdige) Gegengeschäfte einzufordern?
„Warum schreiben Sie nicht einfach, dass Sie einverstanden sind, ohne noch diverse (zudem fragwürdige) Gegengeschäfte einzufordern?“
Na weil ich im Gegensatz zu Ihnen eben NICHT der Meinung bin, dass wir im Bereich Lohn und Care-Arbeit Gleichstellung erreicht haben. Die Argumente können Sie unten bei @Lisa nachlesen.
ABER: Im Gegensatz zu den von Ihnen und anderen Männern so oft zitierten Emanzen/Feministinnen, die angeblich immer noch mehr wollen, ohne etwas abzugeben, wäre ich sehr wohl bereit, Militärdienst zu leisten und länger zu arbeiten: aber bitte nur wenn im Gegenzug die Gleichstellungs-Forderungen seitens der Frauen erfüllt sind. Ist eigentlich logisch, oder?
@Emma: Lisa hat dazu keine Argumente geliefert. Eher einen familienpolitischen Wunschkatalog.
Es ist Ihr Recht, darauf zu beharren, dass es noch Lohndiskriminierung gibt, auch wenn diese Fakt, und vor allem wenn, dann der Umfang, doch umstritten ist. Unbestritten ist jedoch, dass keineswegs jede Frau von dieser Lohndiskriminierung betroffen ist, und dies deshalb eine pauschale Kompensation bei Männern nicht rechtfertigt (zumal ja eben Diskriminierung hier verboten ist).
Und der Zwang zur Care-Arbeit, den dürften Sie uns gerne mal noch erklären. Wer zwingt Sie und jede Frau dazu, viel mehr Care-Arbeit zu leisten als „die Männer“? Warum machen Sie es, sofern Sie es wirklich tun? Wo ist da eine Benachteiligung?
„Ist eigentlich logisch, oder?“
Wo ist das logisch? Dann ist es doch genau so logisch einfach das umgekehrte zu fordern: Erst Militärdienst und Rentenalter, dann Lohn und Care Arbeit. Es wäre sogar logischer, streng genommen: Für die Gleichstellung der Frau wurde schon sehr viel getan, für die des Mannes praktisch nichts. Da sind wir immer noch auf dem selben Stand wie in den 50ern (Militär, Rente, Witwenrente…)
@Emma
„Ich erwarte…..dazu volle Lohngleichheit und hälftige Übernahme der unbezahlten Care-Arbeit durch die Männer. Wir Frauen würden dann natürlich auch bis 65 arbeiten.“
Volle Lohngleichheit können Sie gerne haben, damit rennen Sie bekanntlich eine offene Türe ein. Und wenn es der Preis für echte Gleichstellung der Männer sein soll, können wir auch über griffige Lohnkontrollen diskutieren.
Care Arbeit jedoch, geschenkt. Care Arbeit ist kein Dienst an der Allgemeinheit sondern immer persönlichkeitsbezogen, mit oft eigennützigen Motiven. Trotzdem mache ich Ihnen auch da einen Vorschlag: Dienstpflicht für Männer und Frauen mit völliger Wahlfreiheit. Dann können die Frauen sich für Zivildienst entscheiden und sich somit für Care Arbeit, auf die sie so stolz sind, bezahlen lassen.
mf, du musst den vorschlag nicht hier machen. warum kann ich nicht darüber abstimmen? das müsste ja durchkommen. wenn pflege als dienst gerechnet werden könnte, wäre vielen geholfen
Umgekehrt, tina.
Das ist ja der Witz bei dem Care Argument. Es wird ja immer behauptet, das sei quasi Gratisarbeit für die Gesellschaft. Ich behaupte das Gegenteil: das Gros der sogenannten Care Arbeit ist aus sehr eigennützigen Motiven, und daher genau nicht mit einem Militär- oder Zivildienst vergleichbar. Denn wenn es quasi nur um einen altruistischen Dienst an der Gemeinschaft gehen würde, könnte Frau auch genauso gut Zivildienst leisten und genauso happy damit sein, der Gesellschaft zu dienen. Das dem jedoch nicht so ist, zeigt schön die wahren Motive. Denn man pflegt eben ausschliesslich die eigene Mutter (mehr schlecht als recht) zuhause (um Pflegekosten zu sparen) und sicher nicht die der berufstätigen, alleinerziehenden Nachbarin. Um nur ein Beispiel zu erwähnen.
@Martin Frey: Das ist jetzt schon etwas ungerecht beschrieben. Wenn ich an die gemeinnützigen Frauenvereine denke (die allerdings Nachwuchsprobleme haben), oder die verschiedenen Senioren-Besuchsgruppen, etc. Frauen leisten in der Gesellschaft sehr viele wertvolle Arbeiten.
Meist allerdings sind es die stets kritisierten Frauen in „traditionellen“ Beziehungen, die zu Hause Zeit haben und diese sinnvoll nutzen möchten. Und Grundlage ist natürlich, dass das Einkommen, das grösstenteils durch den Partner verdient wird, für den angestrebten Lebensstil reicht.
@Sportpapi
„Das ist jetzt schon etwas ungerecht beschrieben.“
Nein, es ist aus der Schule (aka alltägliche Erfahrung) geplaudert.
Aber mir geht es nicht darum, die Bedeutung von freiwilligen Leistungen zu schmälern, im Gegenteil. Aber auch die Eltern des FC Junioren werden sich eher fürs FC Turnier engagieren als für die Jahresversammlung des Chüngelizüchterverbandes.
Das gleiche Rentenalter und Militärdienst (oder alternativ Zivildienst bzw. Abgabe) – natürlich, ist längst überfällig. Auch ein anständiger Vaterschaftsurlaub bzw. Erziehungszeit/Elternzeit wäre wichtig. Nebst der Lohngleichheit. Nicht nur ich, auch viele andere Frauen denken so. Aber die Schweiz kriegt das nicht auf die Reihe. Weder bei Abstimmungen noch in den verschiedenen Gremien/Parteien. Nur: solange die entsprechenden Gesetze nicht verabschiedet sind, gehe ich auch nicht zum Militär oder arbeite ein Jahr länger. Das hat nichts mit Rosinenpickerei zu tun. Sondern mit der Gesetzeslage. Mit der Rosinen-Argumentation kommen wir nicht weiter, im Gegenteil.
@Lisa: Niemand erwartet, dass eine Frau heute freiwillig Militärdienst leistet.
Es ist nur etwas nervig, wenn jeden Tag neue Artikel publiziert werden, die sich angeblich für Gleichberechtigung einsetzen. Aber die grössten Pendenzen konsequent ausklammern.
Und wenn Frauen sich heute noch gegen das gleiche AHV-Alter wehren, dann ist das nur noch absurd.
@Lisa, Emma, L. Feldmann
Genau so läuft das. Schliesslich wurde uns Frauen seit Jahrhunderten aufgezeigt, wie das Männer bisher gemacht haben: Gib die Trümpfe erst aus der Hand, wenn du einen gleichwertigen Trumpf dafür erhälst. Gut Jass!
Wichtig: Vergessen wird tunlichst die Diskriminierung der Frauen in kirchlichen wichtigen Ämtern. Bevor nicht endlich flächendeckend Frauen als Priesterinnen und Bischöfinnen anerkannt und gewürdigt werden, ist noch ein langer Weg zu gleichem Rentenalter, Militär-/Zivildienst etc.
Dann will ich flächendeckend männliche Hebammen „Widerspenstige“.
Es steht Ihnen übrigens frei eine eigene Religion zu gründen, oder einfach bei den Reformierten Pfarrerin zu werden.
Wer eine Karriere bei den Katholiken anstrebt der weis wie es dort läuft. Aber ein Anrecht auf Gleichstellung bei einer Religion?
Irgend etwas werden Sie immer finden um sich als Opfer fühlen zu können.
@WS: Vielleicht hätten die Männer wirklich einfach alles so lassen sollen wie es war.
Oder wo waren da jeweils die Gegenleistungen?
Aber wir können durchaus weiterhin Gräben aufreissen und Geschlechterkampf betreiben. Vielleicht werden dann die Männer doch auch mal noch aufwachen und sich zur Wehr setzen.
Und das mit der Kirche, das meinst du hoffentlich nicht ernst, oder? Werd halt reformiert oder tritt aus.
„Oder ob man lieber Teil des Problems bleibt.“ schreibt die Autorin am Ende – und meint damit natürlich alle, die nicht so denken wie sie selbst. Wer aber seinen Kampf von selbstverständlichen Dingen wie Chancengleichheit auf planwirtschaftlich-identitätspolitische Konstrukte wie Lohngleichheit verlagert, verkennt dabei völlig, dass man eben selbst zum Problem geworden ist. Die Gleichstellung ist Realität. Wer Dinge wie Lohngleichheit fordert, der kämpft nicht mehr für Gleichstellung, sondern für eine sozialistische Ideologie, die im 20. Jahrhundert mehr als alle anderen Ideologien demonstriert hat, welch menschenverachtende Kraft ihr innewohnt. Damit will ich nichts zu tun haben.
Alles auf einmal geht halt nicht. Zuerst müssen Kinder grossgezogen und der Haushalt erledigt werden. Ist halt so. Später können Frauen dann durchaus noch in der Wirtschaft mithelfen. Oder sich Ehrenamtlich engagieren, da gibt es ja genug Möglichkeiten. Ich sehe da keinen Handlungsbedarf.
Sie haben noch etwas vergessen: Frauen bekommen in der Schweiz ihr erstes Kind im Schnitt mit 32 Jahren. Es gibt also genügend Zeit bereits vor dem Kinderkriegen (im Schnitt 16 Jahre), in der Frauen in der Wirtschaft mithelfen oder sich ehrenamtlich engagieren können.
Witzig sind einige Kommentarschreiber, die auf einen Kommentar mit der männlichen Form antworten. Ist der Absender z.B. H. Müller wird 90% mit Herr Müller geantwortet. Wieso frage ich mich jedesmal? Es gibt sogar solche, die mit Herr XY antworten, obwohl der Vorname klar weiblich ist.
Reto und Emma, nicht alle Menschen passen in euer Schema. Kritisch wirds dort, wo verallgemeinert oder gleichgeschaltet wird. Wo Pflichten einseitig von Frauen oder von Männern erzwungen werden.
Eines aber verstehe ich gar nicht: Was an den Männermehrheiten in allen Räten und in den meisten Gremien von der Gemeinde bis ins Bundeshaus ist denn so faszinierend-überzeugend-beliebt, dass weder die bald 50 Jahre Frauenstimmrecht noch die bald 40 Jahre Gleichstellung daran etwas geändert haben? Die Mehrheit der wählenden / stimmenden Frauen und Männer bestätigt das ja immer wieder. Ihr auch?
Folgende Theorie (soeben in den Sinn gekommen):
Männer die sich politisch engagieren sind im Sinne des Patriarchat auf Macht und Einfluss aus. Sie setzen sich ein und nur die (vermeintlich) kompetenten sind erfolgreich. Die Wähler nehmen das wahr und geben diesen Kandidaten ihre Stimme.
Engagierte Frauen mit Ambitionen (von denen gibt es nicht so viele, weil das Modell der Heimarbeit so verbreitet ist) gehen in die Wirtschaft.
Demnach bleiben noch die Frauen übrig die Politik als tolle Ergänzung zur Hausarbeit und als Alternative zur ehrenamtlichen Arbeit im Verein sehen.
Keiner wählt sie.
Etwas überzeichnet, aber vielleicht nicht ganz unwahr.
Nein, nicht alle Menschen passen in unser Schema bzw. wollen die volle Gleichstellung, da haben Sie recht. Es gibt Menschen, Frauen und Männer, die mit dem heutigen System zufrieden sind und insgesamt mehr Vor- als Nachteile daraus ziehen (Nachteile gibt es in jedem System). Reto und ich gehören zu den Menschen, die gerne bereit wären, einige unserer geschlechterbezogenen Privilegien abzugeben, wenn wir dafür in einem anderen Bereich einen Ausgleich bekommen würden. Ich zum Beispiel würde gerne (naja…) für die Gesellschaft Militär/Zivildienst leisten, wenn mich die Gesellschaft dafür darin unterstützen würde, dass mehr Männer Teilzeit arbeiten könnten. Sie verstehen, was ich meine?
Gewiss, Emma. Ich sehe es aber anders:
Es ist Zeit, das Pingpongspiel Männer gegen Frauen um einseitige Pflichten und Vorrechte aufzugeben und eine umfassende Partnerschaft zu leben. Der Widerstand mag zäh sein. Aber neue, kreative Lösungen können nur gemeinsam ausgehandelt und begründet werden. Als Papa hab ich gerne teilzeitlich gearbeitet…ins Militär musste ich trotzdem. “ Die Gesellschaft „, das sind Sie und ich. Es kann Jahrzehnte dauern, bis „göttliche“ Ordnungen aller Art sich ändern.
Fantasie, Mut und Solidarität sind aber jederzeit möglich.
Das macht sogar Spass.
Lebende Fische schwimmen gegen den Strom. Sie auch?
Ja, Emanzen denken so. Diskriminiert wird heute aber in allen Bereichen der Mann. Der Mann stirbt 5 Jahre früher als die Frau – muss aber 1 Jahr länger arbeiten. Die Frau kriegt 6 Jahre länger eine AHV. Der Mann muss Militärdienst leisten oder ZD. Im Familienrecht bis zum Namensrecht wird der Mann diskriminiert (den Nachnamen des Kindes als winziges Beispiel müssen die Ehegatten unter sich ausmachen – kommt es zu keiner Einigung, entscheidet per Gesetz die Frau). In den 15 gefährlichsten Jobs arbeiten 96% Männer. 85% der Obdachlosen sind Männer. 75% der Selbstmorde begehen Männer. 75% der Gewaltopfer sind Männer.
Das gejammere von Emanzen ist unerträglich
PS: Lohnungleichheit ist nicht gesetzlich gewollt (anders als meine Eingangsbeispiele) – jede Frau kann erfolgreich dagegen klagen!
Ich sehe jetzt ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen dem Gejammere der Emanzen und dem Gejammere von Ihnen…
PS: Obdachlosigkeit ist nicht gesetzlich gewollt – jeder Mann kann erfolgreich aufs Sozialamt gehen.
Doch es gibt Unterschiede.
-Die Diskriminierung des Mannes ist gesetzlich gewollt (Familienrecht, Namensrecht, Witwenrente, Militärpflicht, AHV-Alter und Co.). Die angebliche Diskriminierung der Frau (Lohn, Kaderpositionen und Co.) ist gesetzlich nicht gewollt.
-Emanzen wollen die Gleichberechtigung der Frau. Ich will die Gleichstellung der Geschlechter (was auch Pflichten miteinbezieht und Rechte des Mannes)
– Emanzen „jammern“, weil sie es selber in der Hand haben, ihre Situation zu ändern – Frauen können gegen Lohnungleichheit juristisch vorgehen. Sie können selber Unternehmen gründen (heute nur 6% von Frauen gegründet), sie können mehr arbeiten (60% der Frauen ohne Kinder arbeiten Teilzeit). Männer können gegen gesetzliche Diskriminierung aber nicht juristisch vorgehen.
Einfaches Beispiel.
Wir nehmen „Mann“ und „Frau“ aus allen Gesetzen und Bestimmungen raus und ersetzen es mit „Menschen“.
Das würde bedeuten, dass wir dann alle die gleichen Rechten und Pflichten haben.
Was würde sich verändern?
Frauen müssten in die Armee.
Frauen müssten länger arbeiten.
Männer würden bei der Witwenrente der Frauen gleichgestellt.
Bei einer Scheidung bekäme nicht mehr die Frau automatisch die Kinder.
…
Frauen würden massiv mehr Pflichten auf gebürgt bekommen.
Männer massiv mehr Rechte.
Aber ja, Frauen sind immer noch nicht gleichberechtigt. Lol
Kurz gesagt, ich bin mir absolut sicher, dass alle die jetzt so grossartig von Gleichberechtigung sprechen, würden dagegen Sturm laufen!
Herrlich zu lesen, wie hier die arme Männerwelt um den Erhalt ihrer männlichen Rechte kämpft. Und das diese armen Hascherl Militärdienst leisten müssen – jöh was eine Belastung. Aber wenn eine Frau sich mal für die Gleichstellung engagiert – zack wird sie als Emanze abgekanzelt. Scheint für viele Männer ja auch undenkbar zu sein, eine Frau als Vorgesetzte zu haben. Gleich wird die Geschlechterkeule rausgeholt, das das doch sicher nicht mit rechten Mitteln sondern eher über das Sofa gelaufen ist.
Aber Ihr könnt sicher sein liebe Männer – wir sitzen Euch noch ganz ganz lange im Nacken, bis wir zufrieden sind. Und ob ihr einen Stammhalter bekommt entscheiden immer noch wir, wenn Ihr es denn überhaupt hinbekommt !
Ach wissen Sie, als am Anfang meiner Studentenzeit noch gemäss ZGB der Mann das Haupt der Familie war, die Frau den Haushalt führte und eine Einwilligung des Mannes für eine Erwerbstätigkeit brauchte, sang ich, so wegen Stammhalter und so, voller Überzeugung mit Nina Hagen: „Ich hab‘ keine Lust meine Pflicht als Frau zu erfüll’n / Für Dich nicht, für mich nicht, ich hab‘ keine Pflicht!“
Aber heute sieht die Welt doch ganz anders aus. Die Frauen gebären doch nicht mehr dem Mann einen Stammhalter, das tun die noch in Ägypten, aber in der Schweiz gebären sie ihr Wunschkind, manchmal sogar zwei davon und ausnahmsweise, wenn der Mann genug Kohle heimbringt dafür, auch mal drei.
1. Die Autorin bezeichnet sich selber als „Emanze“
2. Wie hoch die Belastung des Militärdienstes (oder des Zivildienstes oder der finanziellem Militärersatzabgabe) ist, ist irrelevant. Relevant ist, dass in Frauen nicht leisten müssen
3. Nein, Emanzen setzen sich eben gerade nicht für die Gleichstellung ein sondern nur für die Gleichberechtigung der Frau. Das heisst: Emanzen wischen die Gleichverpflichtung der Frau weg ebenson wie die Gleichberechtigung der Frau. Exakt deshalb verlieren Emanzen kein Wort über Militärpflicht, AHV-Alter und Familienrecht sondern reden nur von „Lohnungleichheit“ etc. Es ist gerade eine einseitige Sicht auf den eigenen Vorteil und eben gerade keine ganzheitliche Sicht auf die Gleichstellung der Geschlechter.
Emanzen sind Egoisten.
Und darum, um den Ball aufzunehmen Herr Leupi, ist der Begriff „Emanze“ in weiten Kreisen negativ konnotiert. Oder ganz brutal formuliert: ein Schimpfwort.
Und Männer sind dann also keine Egoisten ? Wie sieht es denn in den meisten Familien mit der Betreuung aus, wenn ein Kind geboren wird ? Da wird kaum drüber gesprochen, das es der Frau obliegt, den Nachwuchs aufzuziehen ! Warum das so sein muss, wird von der Männerwelt ja immer so begründet, das die Frau in ihrem Job nicht so viel Geld nach Hause bringt, wie der Mann – und deswegen ist die Lohngleichheit ein wichtiges Feld, was es zu beackern gilt.
Was aber wiederum bedeuten würde, das in so einer Kombi der Mann das zuhause nebst Nachwuchs zu versorgen hätte. Natürlich ein (mit Männeraugen gesehen) Unding in einem Land, wo das Wahlrecht der Frauen noch kein 50 Jahre alt ist.
@Maike: „Wie sieht es denn in den meisten Familien mit der Betreuung aus, wenn ein Kind geboren wird ? Da wird kaum drüber gesprochen, dass es der Frau obliegt, den Nachwuchs aufzuziehen!“
Doch, wird es. In der Regel sagt die Frau, sie möchte jetzt beim Kind bleiben, und auf keinen Fall mehr als teilzeit arbeiten – vielleicht später ja wieder mal. Und so passiert es. Selbst in den Familien, in denen die Mütter eigentlich deutlich mehr verdienen würden als die Väter.
Jolanda Spiess-Hegglin als jemanden hinzustellen, die sich (für die Frauen) wehrt, ist ja der Gipfel der Verdrehung. Für eine richtige Emanze kann eine Frau anscheinend nichts falsch machen.
Frau Spiess und ihr Verein Netzcourage setzen sich gegen Hassrede im Internet ein. Der Verein unterstützt sowohl Männer wie auch Frauen, die im Internet ungerechtfertigt angegriffen und beleidigt werden.
Wenn Frau Spiess als jemand hingestellt wird, die sich für Frauen (und Männer) wehrt, ist das also völlig korrekt.
Wer „hatespeech“ bedient ist ganz klar zu verorten.
hatespeech ist das absurdeste, missbrauchförderndeste Konstrukt der letzten 60 Jahre.
Nein, es braucht nicht mehr Emanzen. Misandrie ist das Fundament des Feminismus im Jahr 2019, es hat nichts mehr mit dem Kampf für Gleichberechtigung von Früher zu tun. Heute wird gegen die Männer gekämpft oder um es zu konkretisieren gegen den weissen, heterosexuellen Mann aus Europa und den USA – er ist das Feindbild. Er wird für alles Übel auf der Welt verantwortlich gemacht. Ich wünsche den Emanzen, dass sie selber mal ein Sohn haben und dann Mitterleben, wie ihr Sohn in dieser Männerhassenden Welt täglich fertiggemacht wird.
Die heutige fehlende Akzeptanz der Gelichberechtigung ist diskriminierend gegenüber Frauen und auch ungerecht gegenüber den Männern. Auch im Jahr 2019 erhalten Frauen mit Kleinkindern keinen Job oder werden deswegen entlassen. Als Mann ist das kein Thema bei einer Bewerbung und entlassen wird man so oder so nicht. Das heisst auch man nimmt an, dass einem Mann die Kinder egal sind. Einem Mann werden regelrecht die Befähigung und auch der Wille abgesprochen, sich z.Bsp um kranke Kinde zu kümmern. Ein Kollege hat nach der Geburt seines ersten Kindes reduziert. Die erste Reaktion des HR war: Warum kann sich die Frau nicht um das Kind kümmern?
Das schlimmste war dabei noch, das war eine Frau!
@Hansli: Die „heute fehlende Akzeptanz der Gleichberechtigung“ ist eine unhaltbare Behauptung. Ich kenne persönlich niemanden, der sich gegen Gleichberechtigung aussprechen würde.
Die Frage ist nur, was man daraus folgert.
Und ja, Männer wie Frauen, die sich nicht so verhalten wie die Mehrheit, werden aufgrund von Erfahrungen und Risikoberechnungen, aber auch von Vorurteilen, manchmal diskriminiert. Da hilft allerdings kein Diskriminierungsverbot, sondern nur die Chance, den guten Willen zu zeigen oder gar die Risiken zu teilen. Aber das ist ja nicht erlaubt.
Das Problem scheint mir der Mensch zu sein, ob Frau oder Mann.
Was meinen Sie, wie schnell es beim Zusammentreffen von zwei oder mehr Menschen geht, bis sich eine Hierarchie entwickelt und der Eine mangels Eloquenz dem andern die Stirn nicht bieten kann. Zudem sind Sie als Mann genauso in einer Hierarchie gefangen, sobald Sie in einen Betrieb kommen oder in einen Verein.
Ich fragte mich immer: Wer führt hier den Lead, wer sagt was und wie und wo sind für mich die Grenzen des Umgangs, die ich noch toleriere? Das läuft unabhängig vom Geschlecht. Die Sprache mag noch so gendergerecht werden, oben und unten werden bleiben. Auch dem Sprachterror, gleich aus welcher Ecke, müssen wir Grenzen setzen. Auch Frau Brüderlin mit ihren alten Männern. Eine Pauschalisierung, nicht sehr intelligent.
Mehr Emanzen bringen diesem Land nichts. Es braucht stattdessen mehr Schweizerinnen die MINT-Fächer studieren, die im Geschäft 150% Einsatz geben (schon nur Vollzeit arbeiten wäre mal ein guter Anfang), Frauen die Startups gründen, ihr Kapital investieren, Risiken eingehen, Executive MBAs machen, ihr Privatleben zurückstellen. So würde sich die berufliche Gleichstellung automatisch einstellen. Aber in der Schweiz sind wir halt verwöhnt, der Status Quo hat auch für die Frauen schon sehr viele Vorteile.
Was ich schätze am Duktus, ist die positive Haltung. „Emanze“ scheint mir aber ein schlecht gewählter Begriff in der aktuellen Situation; vielleicht ist das kein Zufall: Ich denke, jedenfalls in unserer Gesellschaft ist sehr viel Freiheit für Frauen erreicht. Nun geht es mehr darum, was frau mit der Freiheit anstellen will. Das ist der schwierigere Teil. Freiheit heisst eben auch, Chance und Risiko selbst abzuwägen, hinterher für Entscheide auch für verantwortlich gehalten zu werden.
Keine Ahnung, wo Frau Brüderlin ins KV gegangen ist. Am Escher Wyss Platz in Zürich kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Bin selber zur selben Zeit dort zur Schule gegangen und Lehrer und Lehrerinnen (ich hatte mindestens soviele Lehrerinnen wie Lehrer), die solche Sprüche drauf hatten, gab es nicht. Wäre völlig undenkbar gewesen. Die RML (revolutionäre Marxistische Liga) war aktiv und es gab den Eisbrecher, später das Brecheisen zu lesen.
Frauen geben schneller auf, man kann das in jeder Diskussion sehen. Wohlgemerkt, nicht jede Frau, aber der grössere Prozentsatz als bei Männern. Dasselbe gilt bei der Arbeit: Frauen gehen einer Sache weniger auf den Grund als Männer. Da wundert es nicht, dass sie im Mittel hintanstehen.
Man merkt übrigens sehr schnell, welche Frauen auf Augenhöhe verhandeln und agieren können. Diese kommen weit. Ich bin selber mit so einer Frau verheiratet, gottseidank. Argumentation statt Genöle, Problemidentifikation statt Schmollen. Selber Anpacken statt auf den Mann warten.
In der Schweiz haben es nicht Frauen schwer, sondern vor allem Eltern. Wir brauchen nicht Frauenbefreier, wir brauchen gratis Kitas und Tagesschulen und so Zeugs, damit beide Elternteile, egal ob die zusammen leben oder getrennt, arbeiten können.
Kinder sind das Armutsrisiko in der Schweiz, und zwar für Mütter und Väter.
„Kinder sind das Armutsrisiko in der Schweiz, und zwar für Mütter und Väter.“ Ganz genau!
Ganztagesschulen, in denen der Unterricht bis um 16:00 geht, anschliessend eine betreute Hausaufgabenstunde für alle. Alles, was darüber hinaus geht, müssen die Eltern selber berappen. Ich war drei Jahre im Internat: Man kann den Schulalltag auch anders gestalten, als an unseren Volksschulen! Nur hat das politisch kaum eine Chance.
Ja, das hat politisch (noch) wenig Chancen. Weil man die zusätzlichen Ausgaben scheut (obwohl man diesbezüglich ja schon einiges übernommen hat in den letzten Jahrzehnten), weil man nicht einseitig ein Familienmodell fördern möchte, und weil man auch nicht überzeugt ist, dass Ganztagsschulen für die Kinder das beste sind. Im Gegenteil.
Die Lösung sind von der Schule angebotene Tagesstrukturen mit Betreuung und Mittagstisch nach Bedürfnis, bezahlt von den Eltern. Sofern Geld da ist. also ziemlich genau das, was wir heute, zumindest im Raum Zürich, bereits haben. Wobei es vielfach ja noch an der Infrastruktur happert.
@Sportpapi: Auf den Philippinen beginnt der Unterricht in der Primarschule morgens um 7:00, um 9:00 Uhr gibts 1/2 Stunde Znüni, dann gehts weiter bis um 11:30 Uhr. Anschliessend Lunchbreak, viele Kinder essen auf dem Schulgelände das, was sie von zuhause mitgebracht haben. Für diese steht Aufsichtspersonal (Freiwillige, u. a. Eltern, ganz nach vorheriger Absprache) + Krankenpfleger zur Verfügung. Die Zahl der Freiwilligen und Krankenpfleger variiert je nach Grösse der Schule. Um 13:00 geht der Unterricht bis um 16:00 Uhr weiter. Dann flitzen die Kleinen nachhause! Der Unterricht findet von Montag bis Freitag statt, freie Nachmittage gibt es keine. Diese Angaben beziehen sich nur auf die Provinz(stadt), aus der meine Frau kommt. Die Stadt hat dafür schon mehrere Auszeichnungen erhalten.
@Zufferey: Das tönt interessant. Und es wird sicherlich Gründe geben, warum die Schule so organisiert ist. Beispielsweise den Schulweg.
Aber ist das jetzt ein Vorbild für die Schweiz?
Beginn 7 Uhr fände ich ja noch toll (aber wer noch?). Aber dann Mittagsverpflegung aus dem Rucksack, und freiwillige suchen, die Aufsicht haben?
Ob das Schulmodell eines Schwellenlandes wie das der Philippinen als Vorbild für die Schweiz taugt? Warum auch nicht? So etwas wie eine Gleichstellungspolitik kennen die Philippinen nicht. Vielleicht liegt‘s ja daran, dass sie einen grossen Schritt weiter sind, als wir hier im reichen Erstweltland 😉
@Zufferey: Die Frage ist nicht, ob es taugen kann. Sondern ob das konkrete Modell taugt. Und wenn ja, warum.
Ich würde es nicht wollen. Und ich vermute, selbst andere, die eigentlich für obligatorische, flächendeckende Tagesschulen sind, wären von diesem Modell nicht so begeistert. Mitgebrachtes Essen und „freiwillige“ Mitarbeit? Man will doch, dass andere die eigenen Aufgaben lösen, und das möglich gratis, aber in bester Qualität!
mich würde an der stelle interessieren, ob martin frey freiwilligenarbeit wie hier von zuffrey eingebracht als eigennützig abgewertet werden.
natürlich werden eher eltern von kindern, die eine schule besuchen, sich dort engagieren. das ist doch in ordnung.
freiwilligenarbeit ist auch dann insofern eigennützig, dass es einem vermutlich spass macht oder man es wichtig findet.
niemand macht freiwilligenarbeit, wenn sie ihm nicht liegt, ihn fordert, spass macht oder ein persönlicher bezug da ist.
35% der schweizer pflegen einen angehörigen. das geht doch gar nicht anders
Mehr Emanzen bringen vor allem mehr Streit. Denn die glauben, dass sich Mann und Frau Feinde sind und sich bekämpfen müssen. Dabei können Mann und Frau viel besser zusammenwirken, jeder spielt seine Stärken aus, sie ergänzen sich beide. Es ist kein Zufall, dass die meisten Emanzen im Privatleben einsam und unglücklich sind.
„Dann hagelt es Spott und Häme und Gift und Geifer. Ungestraft (…).“ Soll jetzt auch noch Sptt und Häme, Gift und Geifer unter Strafte gestellt werden? Wie kommt’s eigentlich, dass gewisse Kreise, die angeblich für Gerechtigkeit, Gleichheit, Toleranz und Freiheit einstehen, alles nicht in ihre Ideologie Passende unter Strafe stellen wollen? Wer sich selbst das Recht heraus nimmt, andere aufs Übelste zu diffamieren („Männer, vor allem ältere, wirken heute zuweilen immer noch wie Neandertaler.“), hat einfach kein moralisches Oberwasser, um anderen dieses Recht zu verwehren. So funktioniert die Welt nunmal nicht.
Der Text von Ruth Brüderlin könnte von mir stammen. Gleiche Generation, ähnliche Erlebnisse und Kämpfe und heute stellen wir fest: es hat sich nur wenig verändert. Ich versuche jeweils, in meinem nächsten Umfeld etwas zu bewirken, im Kleinen halt. Im Berufsleben habe ich es nicht hingekriegt und z. B. jahrelang für einen wesentlich tieferen Lohn gearbeitet als gleich ausgebildete Kollegen. Es ist traurig. Wofür haben wir in den 70er-Jahren gekämpft? Trotzdem, von nahe betrachtet, ist manches anders und selbstverständlich geworden. Wir Frauen haben alle Freiheiten – nutzen wir sie. Nicht zuletzt unseren Enkelinnen zuliebe.
Kurze Frage: Warum haben Sie überhaupt für einen wesentlich tieferen Lohn als Ihre gleich ausgebildeten Kollegen (in gleicher Funktion und mit gleicher Arbeitsleistung und Arbeitserfahrung, nehme ich an…) gearbeitet? Warum sind Sie nicht zum Chef/Chefin gegangen und haben eine Lohnangleichung gefordert? Oder warum haben Sie nicht einfach die Stelle gewechselt und am neuen Arbeitsort einen höheren Lohn gefordert? Ihr Kinder der 50er und 60er Jahren habt die Blütezeit des Schweizer Wirtschaftswachstums mit 1% Arbeitslosigkeit erlebt, da fragt man sich schon: Was gibt’s da eigentlich zu jammern? Was hinderte Euch daran, etwas an Eurem tragischen Schicksal zu ändern, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schon dermassen wohlwollend waren?
@Laura Fehlmann: „und heute stellen wir fest: es hat sich nur wenig verändert“. Ist das wirklich so? Eigentlich nicht, oder?
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/papa-wo-bist-du/story/12506302
Aber wir sprechen wieder darüber, dass immer und nur Frauen benachteiligt werden.
Das gesamte Familienrecht ist einzig auf die Bedürfnisse der Frau ausgerichtet, obwohl perfiderweise gerne das „Kindswohl“ als Killerargument vorgeschoben wird.
Beispiel 1: Abtreibungsrecht. Frau hat das alleinige Entscheidungsrecht, ob ein Kind leben soll oder nicht. Der Vater wird gar nicht um seine Meinung gefragt, muss aber die Folgen der Entscheidung voll tragen.
Beispiel 2: Freigabe zur Adoption. Auch hier. Eine Frau kann sich unilateral dazu entschliessen, ein Neugeborenes in der Babyklappe zu „entsorgen“ bzw. zur Adoption freizugeben. Auch hier entscheidet die Frau vollkommen allein.
@Hans Müller „Frau hat das alleinige Entscheidungsrecht, ob ein Kind leben soll oder nicht. Der Vater wird gar nicht um seine Meinung gefragt, muss aber die Folgen der Entscheidung voll tragen.“
Ich nehme an, auch Sie meinen nicht, der Mann soll das alleinige Recht dazu haben, darüber zu entscheiden. Wen jetzt die Frau einer Meinung ist, und der Mann hat eine andere, wer entscheidet? Ein Richter? Nach welchen Kriterien?
Was Sie meinen, wenn der Mann das Kind will, muss es ihm die Frau gebären auch wenn sie nicht will, es ist ihre Pflicht: Zurück ins Patriarchat!
@AT: „Zurück ins Patriarchat!“ Und wie nennen Sie denn die heutige Alternative? Matriarchat?
Gleichberechtigung, jeder Menschen hat ein Recht auf körperliche Integrität. Die Feministinnen sagten früher „Mein bauch gehört mir“, das war unpräzis, es geht nicht um Eigentum, richtig ist „Ich bin mein Bauch“.
Was halten Sie von einer Blutspendepflicht? Blut spenden gegen seinen Willen, ist deutlich weniger Eingriff in die körperliche Integrität als ein Kind austragen und gebären.
Und dann könnten wir noch eine Organspendepflicht einführen.
Es geht ja immer darum ein Leben zu retten.
Kann man so sehen, aber ich „glaube“ an die Menschenrechte, das Recht auf körperliche Integrität ist das allererste dieser Menschenrechte.
@AT: Auch über diese Aspekte könnte man diskutieren, gehören aber nicht zum Thema.
„Das Recht auf körperliche Integrität ist das allererste dieser Menschenrechte.“ Richtig. Und die Abtreibung eine Ausnahmeregelung, weil sie nicht nur die Integrität, sondern das Leben eines Individuums zerstört.
Aber was führen wir auch diese Diskussion schon wieder – richtig ist, dass man hier verschiedene Perspektiven einnehmen kann.
„Gleichberechtigung, jeder Menschen hat ein Recht auf körperliche Integrität. “ Eine ziemlich zynische feministische Platitüde im Zusammenhang mit Abtreibungen, denn die „körperliche Integrität“ der Frau geht hier auf Kosten der körperlichen Integrität eines ungeborenen Kindes, das sich nicht wehren kann. Offenbar überwiegt auch hier das weibliche Wohbefinden alles andere. Nochmals: Mir geht es nicht um Matriachat oder Patriachat, das sind beides Machtkonzepte. Mir geht es darum, dass Gesetze nicht einseitige für Machtspiele und Privilegien einer Grupper – hier Frauen – herhalten dürfen. Wer Rechte hat, soll auch die Pflichten haben. Scheint bei Frauenthemen ausgeblendet zu werden, argumentativ begründet mit diffusen, nicht belegten „Lohn- und Haushaltsdiskriminierungen“.
„..sondern das Leben eines Individuums zerstört.“ Diese Absicht hat jede Form von Verhütung.
„Diese Absicht hat jede Form von Verhütung.“
Ach ja?
Legen Sie mir nicht einfach Aussagen in den Mund, danke. Ich weiss ja, dass Sie das gerne machen, aber es ist 1. inhaltlich falsch und 2. auch ziemlich anmassend.
Aber fürs bessere Verständnis, da Sie das offenbar brauchen: Wenn die Frau alleine darüber entscheiden kann, ob sie ein Kind will (oder nicht) und dies im Widerspruch zum Wunsch des Vaters, dann soll sie selbstverständlich auch das alleinige Sorgerecht und logischerweise auch die alleinige finanzielle Verantwortung für diese Entscheidung übernehmen müssen. Ist ja eigentlich völlig normal und gilt auch sonst im Leben: Wer alleine über etwas entscheiden kann, trägt auch die die Konsequenzen dieser Entscheidung selber. Hat nichts mit dem Totschlag-Argument Patriarchat zu tun. Aber sehr viel mit Fairness.
Beispiel 3: Rechtssprechung. Siehe kürzlich in den Medien bekannt gewordenen Fälle von Kindstötungen durch die Mutter. Obwohl den Müttern vielerlei Optionen und Hilfsangebote offen stehen (Abtreibung, Adoptionsfreigabe, Pflegefamilie, Mutter-Kind-Heim, etc.), werden skandalös milde Urteile in solchen Kindstötungs-Fällen gefällt. Das ist nicht nachvollziehbar.
Nicht nur im Familien- und Strafrecht wird alles nach dem weiblichen Bedürfnis ausgerichtet, sondern auch in anderen Bereichen, siehe Militärdienst, siehe Rentenalter, siehe Rentenhöhe (insbesondere AHV-Umverteilung), siehe Diskussion um Frauenquoten in Führungspositionen, siehe Lohndiskriminierungsverbot (es geht dabei immer nur um Unterschiede zwischen den Geschlechtern, nie innerhalb des gleichen Geschlechts oder wegen Alters)
@Hans Müller „…werden skandalös milde Urteile in solchen Kindstötungs-Fällen gefällt. Das ist nicht nachvollziehbar.“
Frei von Empathie ist das irrationale Verhalten anderer nicht nachvollziehbar. Was würden denn härtere Strafen bewirken? Wiederholungstäterinnen bei Kindstötung gibt es wohl kaum eine einzige. Glauben Sie im Ernst, eine Mutter überlegt vor der Tötung ihres Kindes, ob es dafür 2 oder 5 oder 20 Jahre gibt und je nach dem macht sie es oder lässt es bleiben?
Die nächste Ihrer unfreundlichen Unterstellungen. Und wie so oft begleitet mit einer völlig sinnbefreiten Suggestivfrage. „Was würden denn härtere Strafen bewirken?“ Was soll das? Wird die Höhe einer Strafe etwa alleine anhand deren Wirkung künftiger Straftaten festgelegt? Mit dieser einfältigen Argumentation kann man eigentlich auf sämtliche Bestrafung bei „irrationalen Verbrechen“ verzichten, notabende auch bei Männern. Wie kann man übrigens das irrationale Verhalten anderer mit Empathie nachvollziehen? Irrationalität ist ja gerade durch nicht Nachvollziehbarkeit geprägt…. Auch das also völlig sinnbefreit.