5 Gründe, warum Sie Ihren Hintern trainieren sollten

Sexy und gesund: Wer das Booty-Training einmal beherrscht, der kann fast nicht mehr aufhören. (Foto: iStock)
Wer die letzten zehn Jahre nicht im Koma gelegen ist, an dem dürfte die steile Karriere des menschlichen Hinterns, auch Booty genannt, nicht vorbeigegangen sein: vom Mauerblümchendasein als integriertes Sitzkissen zum Gravitationszentrum des aktuellen Schönheitsideals. Halten Sie einen Moment inne, liebe Leserinnen und Leser, bevor Sie einen Kommentar reinfetzen, wie total profan Sie das finden, weil Sie sich ja niemals nach Schönheitsidealen richten würden. Denn es ist eine gute Nachricht: Der Hintern ist rein physiologisch wichtiger, als man denkt.
Der entsprechende Muskel heisst Gluteus Maximus, und er reagiert gut auf Krafttraining – sofern man es richtig macht. Zum Glück ist die Kunde vom dicken Hintern als neues Must-have nicht an der Fitnessgilde vorbeigegangen. Kein Personal Trainer, der heute noch ohne ausgeklügelte Hintern-Trainingsprogramme für seine Klienten auskommt. Und wer sich keinen Trainer leisten kann oder will, der findet im Internet alles, was er braucht. Doch bevor sich die Männer jetzt entspannt zurücklehnen: Booty-Training ist keineswegs nur etwas für Frauen, denn es hat nicht nur ästhetische, sondern vor allem gesundheitliche Vorteile, gerade für Menschen im mittleren Alter. Tatsächlich sollte jeder Sportbegeisterte sich fragen, wie effektiv er seinen Hintern trainiert. Nachfolgend fünf Gründe, warum:
1. Jungbrunnen Krafttraining
Bevor wir uns dem Muskel von Interesse, dem Gluteus Maximus zuwenden, ein paar grundsätzliche Bemerkungen zum Krafttraining. Auch wenn die gesamte Managerkaste sich beim Marathon- und Triathlontraining auskotzt, um zu beweisen, wie hart sie ist: Für den Normalverbraucher, der in erster Linie etwas für seine Gesundheit tun möchte, ist Krafttraining die bessere Wahl.* Erstens wird beim Laufsport nur die Beinmuskulatur trainiert, und das erst noch einseitig. Zweitens verlieren wir mit zunehmendem Alter Muskelmasse, was zu mannigfaltigen Problemen führen kann: Rückenbeschwerden, Gehbeschwerden, Haltungsprobleme. Hier kann gezieltes Krafttraining schnell Abhilfe schaffen. Drittens ist der Aufwand geringer: Mit drei Stunden pro Woche ist man schon dabei – und es ist erst noch weniger anstrengend, als für einen Marathon zu trainieren.
2. Booty-Training macht fit
Ein gut trainierter Hintern sieht nicht nur gut aus – die Gesässmuskulatur ist bei fast allen Sportarten massgeblich beteiligt. Überall, wo gehen, laufen, steigen, springen, heben und Stop-and-go eine Rolle spielen, kommt die Kraft dafür aus dem Gesäss. Wer also seine Leistung in einer spezifischen Sportart verbessern möchte, sollte sich um seine Gesässmuskulatur kümmern.
3. Booty-Training macht stark
Wer seinen Hintern trainiert, der trainiert den ganzen Körper. Basisübungen wie Squats (Kniebeugen), Deadlifts (Kreuzheben), Lunges (Ausfallschritt) und Hipthrusts beanspruchen den ganzen Bewegungsapparat und dazu fast alle anderen Muskeln. Wer sich für Kniebeugen genug Gewicht auflädt, der trainiert neben Hintern und Beinen auch Oberkörper und Bauch – ohne blöde Rumpfbeugen machen zu müssen.
4. Booty-Muskeln sind faul
Umgekehrt gilt das leider nicht: Man kann jahrelang im Kraftraum trainieren, ohne seine Gesässmuskulatur wirklich zu fordern. Weil wir unseren Hintern vor allem zum Sitzen verwenden, sind die Muskeln notorisch faul und überlassen der Oberschenkelmuskulatur die ganze Arbeit. Wer spezifisch seinen Hintern trainieren will, muss zuerst lernen, wie er diese Muskeln aus der Reserve lockt: Hier hilft ein Trainer oder auch das Internet – und vor allem bewusstes Training.
5. Booty-Training ist sexy
Zugegeben, wer gerade einen persönlichen Rekord aufstellen will und sich dabei so sehr anstrengt, dass ihm die Adern im Gesicht anschwellen, der fühlt sich in dem Moment nicht besonders sexy. Aber wenn man einmal begriffen hat, wie man mit seinen Gesässmuskeln arbeitet, kann man fast nicht mehr aufhören. Nicht aus ästhetischen Gründen, sondern weil es sich einfach sexy anfühlt. Und weil man sich danach gut fühlt.
* Idealerweise sollte man natürlich auch ab und zu den Puls in die Höhe treiben. Am besten mit High-Intensity-Intervalltraining.
22 Kommentare zu «5 Gründe, warum Sie Ihren Hintern trainieren sollten»
Hm. Bei Kniebeugen „genug“ Gewicht aufladen, ohne davor den Rumpf zu trainieren, und hoffen, das klappt gerade im Gleichen?
Die andere Frage ist, ob ein „dicker Hintern“ nun wirklich sexy ist. Und ob drei Stunden Krafttraining wöchentlich bereits mit Marathontraining zu vergleichen ist. Und was das eine mit dem anderen zu tun hat.
Natürlich geht das Sportpapi. Nicht mit den 10kg Fliegengewichten, aber packen Sie mal 80+ auf die Stange. Das Trainiert den Rumpf absolut. Oder Sie klappen zusammen wie ein Taschenmesser…oder nasser Sack.
Ein dicker Hintern ist nicht unbedingt sexy, ein knackiger aber missfällt wohl niemandem. Darum geht es, sofern ich richtig verstanden habe. Es gibt tatsächlich Männer und Frauen, deren Hintern flacher ist als ein Brett, ein schöner Anblick ist es nicht, aber wen kümmerts – denn was zählt hierzulande sind ja nur die inneren Werte … 🙂
So ist es. So ist es.
Ich mache schon seit Jahren Krafttraining und kann jedes Wort bestätigen.
Habe Kollegen die rennen und tschutten und haben ständig Probleme mit Knien und Hüften und sind auch nicht so knackig, obwohl ihre Fitness und ihr Einsatz höher ist.
Nur, 3 h pro Woche und dann noch Hi-Intervall für die Ausdauer…. da muss man wohl Single sein oder Kinder die einem nicht mehr brauchen oder einen easy Job haben, um das zu schaffen, denn das gäbe etwa 4 Trainingseinheiten pro Woche. Im Moment bin ich froh 2 zu schaffen. Aber nach Weihnachten sollten wieder 3 drinliegen. Denn der Unterschied ist spürbar. 3 mal die Woche und das gute Körpergefühl ist nicht mehr zu bremsen.
3 Stunden sind dann schon ambitioniert.
2x 1 Stunde reicht für ein Basiskrafttraining.
Ausdauertraining ist übrigens negativ für den Aufbau von Muskeln.
Gemäss Kieser Training ist es viel zu viel …
Beides ist gut: Einmal pro Woche Krafttraining (zuerst eine halbe Stunde Crosstrainer) und ein paar Male pro Woche eine halbe Stunde Jogging im Wald – locker. Das Ergebnis: Mit 60 das knackige Hintern eines 20-Jährigen und nach wie vor sehr gute Gelenke …
Ihr Hintern in Ehren, aber wer Muskeln aufbauen will, der macht sicher kein Ausdauertraining Herr Sonusfaber.
Es ist jetzt vielleicht hart für Sie, aber wahr: Kein 60jähriger hat den knackigen Hintern eines 20jährigen. Mir schleierhaft, warum ältere sportliche Männer immer mit den jüngeren konkurrieren müssen. Als Sie 20 waren, waren für Sie bereits 35jährige alte Knacker. Aber eben, alt sind immer nur die anderen.
@Dilek: … wobei – und das muss auch mal erwähnt sein – für (zu) viele „20-Jährige“ beider Geschlechter der schlaffe Hintern noch das kleinste Übel wäre, sähe man sich nicht allzu oft mit noch ganz andern Kriegsschauplätzen konfrontiert… Zwanzig zu sein bedeutet nämlich nicht , auf jeden Fall auch schön, schlank, straff und fit zu sein. Im Gegenzug sind aber immer öfter ältere Semester zu erblicken, die viele bedeutend jüngere Menschen in punkto Attraktivität, Ausstrahlung und Körperhaltung ganz schön alt aussehen lassen.
Jetzt mal abgesehen von: der Hinter soll sexy aussehen. Mir half das Gesäss-Training sehr nach der Hüft-OP mit künstlichem Gelenk. Meine Kraft ist nach diesem Muskelaufbau viel besser, und ja, das Gesäss hob sich sichtbar auch wieder an, was auch nach über 60 besser aussieht.
Also irgendwie habe ich diese aufdringlichen Hintern, die sich einem auf gefühlt jedem zweiten einschlägigen Bild entgegenrecken, zusehends über.
Es ist zwar richtig, dass es einen eigentlichen Booty-Kult gibt, ausgehend von Südamerika und der Hip-Hop-Kultur. Allerdings sind deren Bootys weniger muskulös als vielmehr fett, und zwar vor allem bei jungen Frauen und geeigneten Genen. Ansonsten kommt man nie zu einem solchen Hintern, schon gar nicht mit Training. Ein gut trainierter Gluteus Maximus ist muskulös, also in Muskelsträngen geformt, nicht rund, prall, so wie oben. Ausserdem erzielt man grosse Muskelvolumina nicht mit 3 mal Training pro Woche.
Noch andere Details: Muskeltraining ist sehr viel anstrengender als Lauftraining, man verbraucht auch mehr Kalorien pro Stunde. Und trainieren tut man diesen Muskel mit anderen Übungen, z.B. das nach hinten drücken des Oberschenkels.
Das ist schon lange auch meine Vermutung, nämlich, dass die in engen Jeans oder entsprechender Fitnessware dargereichten, vermeintlich durchtrainierten Hintern, in Wirklichkeit nichts anderes sind, als fette Fastfood-Ä….. .
Korrekt. Teilweise ist es sogar implantiert (entweder aus Silikon oder aus Eigenfett).
Vor einer Woche habe ich im TA gelesen: Um den angepeilten CO2 Ausstoss zu erreichen, sollte jeder Zürcher kein Auto besitzen, nicht fliegen und maximal 300g Fleisch pro Woche essen. Kurzes Googlen hat gezeigt, dass Velofahren „Gold für die Gesässmuskulatur ist.“ Im Sinne der ökologischen Herausforderung sollte man nicht per Auto ins klimatisierte, zwangsbelüftete Fittnesstudio fahren und die Gesässmuskulatur mittels elektrisch betriebenen Tretmühlen/Bikes/Stepmasters etc. straffen. Gesamtheitliche Gesundheit macht Sinn, wenn die Aufgabe der Straffung des Hintern unsere Umwelt nicht noch zusätzlich belastet. Wer Kraftübungen machen will, der könnte Fallholz aus den Wäldern tragen um den Schädlingen weniger Nahrung zu bieten. Frische Luft ist dabei eine kostenloses Nebenerscheinung.
genau. mit dem auto ins fitnessstudio um treppensteigen zu simulieren und gewichte zu heben, in spezieller sportkleidung natürlich, sonst hilft trainieren gar nichts, aber im alltag den lift nehmen, und ein einkaufswägeli statt 2 körbli :D. und bei ins fitnesstudion fahren im auto im stau stehen und über velofahrer fluchen.
…oder sich vom Batterie-Töffli ins Fitnesstudio gondeln zu lassen für das Spinning 😉
Und vergessen Sie bitte die restlichen 652 Muskeln nicht, die ein Mensch hat!
Die Grundgedanken im Artikel stimmen, einige angaben bedürfen jedoch der Ergänzung.
1. Isoliertes Booty Training macht keinen Sinn. Frauen neigen dazu diese Muskulatur zu bevorzugen, Männer pushen ihren Bizeps. Es braucht ausgewogenes Krafttraining
2. Der Glut max ist der grösste aber nicht einzige Gesässmuskel der Medius und Minimus sollten im Training auch angesprochen werden
3. Flutter Kicks beim Crawl sind sehr gut und eine tolle Trainingshilfe sind Minibands
4. Mehrere Treppenstufen gleichzeitig überwinden ohne sich mit dem unteren Bein abzudrücken ist eine sehr gute Übung
Es braucht also kein Fitnessstudio, besser sind minimale Anatomiekenntnisse und ein „reinspüren“ in die Übungen, man merkt ja schon welche Muskeln angesprochen werden.
Herrlich diese ganzen Kommentare der Eisenpumper und Muckibudengänger zu lesen. Ja und klar, es geht einzig und allein darum, seinen Körper fit zu halten – und nicht darum, besser auszusehen als diese Schaffies um einen herum, auf die man dann herrlich heruntersehen kann. Und wir Frauen wollen ja auch nur unserem Spiegelbild gefallen und eben nicht – meetoo lässt grüssen, damit die Aufmerksamkeit der Männerwelt zu wecken.
Aber macht man weiter so, tummelt Euch auf der Strasse und in Fitnesscenter – je mehr desto leerer ist es im Schwimmbad, wenn ich da meine Bahnen ziehe. Da wird der ganze Körper gefördert und zudem, man obliegt keinem modischen Zwang oder neusten ergonomischen Erkenntnisse was die sauteurem Laufschuhe angeht. Es kommen einem auch keine Autos oder Hunde in den Weg.
Ob jetzt Chlor- oder Ozonbäder wirklich der Weisheit letzter Schluss sind wage ich mal zu bezweifeln.
Fraglich ist auch ob das Ziel sein sollte seine Runden alleine zu drehen. Ihre Häme steht Ihnen auf jedenfall garnicht, da könnten Sie noch etwas mehr Gelassenheit trainieren.