Midlife-Mode: Gibt es do’s und don’ts ab 40?

Stil ist Geschmacksache, doch Anna dello Russo strapaziert die Grenzen des Modegeschmacks. Foto: Charles Platiau (Reuters)

Wir kennen das: Jemand, meistens eine Frau, ist zu schrill, zu aufreizend, zu modisch oder sonst wie auffällig gekleidet, und einer ruft: «In dem Alter, unmöglich!»

Stylt sich mit 55 zuweilen wie mit 14: Anna dello Russo. Thibault Camus (Keystone)

Die Chefredaktorin der «Vogue» Japan, Anna dello Russo zb, ist Mitte 50 und sieht wirklich leider oft aus wie eine Fashion-Vogelscheuche – man kann es nicht anders sagen. Ihr Anblick bereitet selbst geborenen Hipstern wie mir oft Augenschmerzen. Was dello Russo trägt, ist absolut over the Top, ihre Röcke sind extrakurz, ihre Federkopfbedeckungen lassen jeden Papagei vor Neid erblassen, sie sagt mit jeder Faser ihres Körpers: Extravaganza.

Aber was sagen Frauen über sie? Wie kann sie nur, in ihrem Alter! Die faltigen Knie! Ich finde ihr Alter nebensächlich, sie hatte ihr ganzes Leben Spass an Verkleidungsspielen, soll sie jetzt einfach damit aufhören? Es ist ihre Persönlichkeit, das hört doch nicht auf.

Das geht doch nicht!

Auch Männer können im Kleiderschrank zünftig danebengreifen, wie Schauspieler Jared Leto immer wieder zeigt. Foto: Andy Kropa (AP, Invision, Reuters)

Als ich noch Modefragen bei der «annabelle» beantwortete, wurde ich ständig gefragt: Kann ich mit 40 noch einen Minirock oder Shorts tragen, wenn ich schöne Beine habe? Und gehen lange Haare noch? Und gehen Turnschuhe als Mann? Und welche Jeans für den erwachsenen Herrn? Irgendwie hatte auch ich vor 10 Jahren das Gefühl, es gäbe Stilregeln ab 40.

Aber dann wurde ich selbst 40, 45 und es änderte sich wenig in meiner Art, mich zu kleiden. Wenn man sein ganzes Leben Jeans und Sneakers geliebt hat, soll man dann ab 40 zu Max Mara rennen und sich Hellbeige mit Dunkelbeige kleiden? Geht doch nicht! Kleidung ist Identität, und wenn man Jahre lang einen Stil entwickelt hat, kann man sich nicht davon trennen, dann bleibt das so.

Anders ist es, wenn es leicht zu erkennen ist, dass die Krise des Älterwerdens schuld ist am unpassenden Outfit. Ich nenne es mal: Midlife-Mode. Wenn man jung und sexy sein will, aber genau das Gegenteil ausstrahlt.

Woran man Midlife-Mode erkennt:

  • Mütter, die sich genauso kleiden wie ihre Twentysomething-Töchter, sodass beide von hinten gleich aussehen. Dieselben Designer (Isabel Marant), dieselben Handtaschen (Birkin Bags) und dieselben Haare (lang, braun);
  • Sehr kurze Röcke an über 45-Jährigen, die noch immer schöne Beine haben. Abgesehen davon, dass Miniröcke schon seit drei Jahren so unmodern sind, dass es altbacken wirkt, weil sogar Teenies und Kleinkinder Midi tragen, wirkt es immer sehr verzweifelt. Haben die Damen das nötig? Nein;
  • Extreme Hipster-Streetwear wie von Supreme, Balenciaga und anderen Superlabels an erwachsenen Männern, deren Söhne dasselbe tragen;
  • Jeans mit Rissen. Egal ob Mann oder Frau;
  • Slogan-Shirts. Egal ob Mann oder Frau;
  • Alles mit Nieten. Besonders übel: Nieten mit Leder;
  • Das Letzte muss ich wohl nicht erwähnen: bauchfrei, brustfrei und durchsichtig.  Und alles von Hérve Leger. Das Lieblingslabel von  Frauen, die ihr ganzes Leben darauf aus waren, besonders sexy und körperbetont gekleidet zu sein, und damit nicht aufhören können.

Was auch mit über 40 noch sexy ist:

  • Lange gepflegte Haare. Aber nur bei Frauen, sorry.
  • Sneakers. Wer immer welche trug, muss damit nicht aufhören, aber natürlich nicht mehr zu jeder Gelegenheit. Ich besitze mindestens 20 Paar, es werden immer mehr, und ich liebe sie alle. Was soll ich machen?
  • Hoodies. Das sind Kapuzen-Sweatshirts. Aber ohne Logo, Stickereien und Glitzer.
  • Shorts, aber nur am Beach. Egal ob Mann oder Frau.
  • Micky-Maus-Shirts. Finde ich supersüss, wenn reife Jungs ihren Pulli ausziehen und sie tragen tatsächlich eine verwaschene Micky Maus darunter.

81 Kommentare zu «Midlife-Mode: Gibt es do’s und don’ts ab 40?»

  • Rebecca sagt:

    Was macht einen eigentlich zum geborenen Hipster?

    • Jacques sagt:

      Die Eltern waren beide schon Hipster …

      • Wäis Kiani sagt:

        Ja, hahaha… LG-WK

        • Rüdiger sagt:

          Hipsters sind Leute die sich Szenen-Like anziehen, aber nicht aktiv an selbiger Szene partizipieren/etwas substanzielles dazu beitragen. So z.B. der hundskommune Hip-Hop-Konsument, der sich kleidet als wäre er ein Rapper/DJ/B-Boy etc. Man könnte es auch konsumgeil nennen…

  • Jörg Wirz sagt:

    Ich würde weniger von der Kunst des Erwachsenwerdens sprechen als vielmehr vom Sich-selber-finden. Der Unterschied ist, dass man nicht auf eine Mainstream-Schiene gerät und alle Moderegeln beachten wird, sondern dass man seinen eigenen ganz persönlichen Weg und Geschmack etc. findet.

    Somit würde sich die sinnlose Diskussion um altersgerechte Kleider wie Sneaker oder die passende Jeans erübrigen, denn Moderichtlinien werden sekundär. Wenn schon geht es darum, dass die eigene Persönlichkeit zum Ausdruck kommt oder die aktuelle Stimmung, die sich in den passenden Farben widerspiegelt.

    In Japan gibt es übrigens den kollektiven Trend, dass sehr viel Bein gezeigt wird, wo ist das Problem bei der Japan-Vogue-Chefredakteurin? Sie fühlt sich von dieser Kultur angezogen, wunderbar!

  • F.Vogel sagt:

    Was einem gefällt soll man anziehen sofern man einen gewissen Eigenscham besitzt. Sie Frau Kiani sind ja auch nicht konsequent in ihren Bekleidungstipps – Stichwort Sneakers. An Ihnen werden sie sicherlich gut aussehen so what? Mid life crisis ist auch so eine Sache. Schön, dass es Bücher gibt doch für Gedankenanstösse genügen mir solche Berichte wie dieser als Mindstarter. Mid life crisisse kommen an einen heran wenn man sie nicht erwartet. Wir ü40 kommen damit klar sofern ein gewisses Eigenstanding über die Jahre entstanden ist. Eigenstanding ( fast schon blogwürdig) ist auch unter Eigenentwicklung der Persönlichkeit zu verstehen. Danke trotzdem für die Gedankenanstösse und wünsche Ihnen einen vergnügsames, interessantes und gehaltvolles Wochenende.

  • Freier Wille sagt:

    Freuen wir uns doch über diese Farbtupfer in einer sonst eher grauen, tristen, normativ gedrillten Welt. Wen stört es denn? Tut es jemandem weh? Wenn, dann einfach ganz ganz laut schreien.

    • Nick sagt:

      Kurz gesagt: Neid. Es stört diejenigen, die etwas „nicht anziehen können“. Je nach Typ, Figur und Persönlichkeit sehen manchen Kleidungsstücke toll aus oder aber peinlich. Turnschuhe an einer Person mit BMI 30 wirken eben nie sportlich, unabhängig von Alter und Geschlecht. Manche Kollegen meckern immer rum, wenn ich (knapp ü50) Hoodies trage. Oder knallrote Turnschuhe. So what? Graue Haare färben geht übrigens gar nicht. Sagt der 10 Jahre jüngere Kollege. Bei ihm stimmt das sogar. Sein Problem: Welche Haare hätte er noch zum färben?

  • Pat Geering sagt:

    Das einzig peinliche sind diese ewigen Do’s & Dont’s. Da gibt es doch Leute die sich als Ikonen begreifen und anderen Leuten vorschreiben wollen was sie tun und nicht tun dürfen/sollen. Es gibt sehr viele Dinge die mir persönlich gefallen, und sehr viele bei denen ich Schüttelfrost bekomme (z.B. Sandalen, und dann noch mit hochgezogenen Socken). Aber hey, ich muss es nicht lieben und ich muss es nicht tragen. Und wenn’s mir nicht passt kann ich auch ganz einfach wegschauen. Aber mir würde es im Leben nie einfallen jemanden zu sagen, was gut oder schlecht ist. Es sei denn diese Person fragt mich um meinen Feedback. Also kommt doch alle mal etwas runter und überbewertet nicht eure eigene Persönlichkeit. Leben und Leben lassen!

    • Bionic Hobbit sagt:

      Bin ganz mit Ihnen. Ich hätte so gehofft, dass es nicht einen Artikel über Mode über 40 gibt. Das schöne über 40 ist doch, dass man endlich weiss, was einem steht. Oder es einem egal ist, was andere denken.

    • Asta Amman sagt:

      Das mit den Sandalen und den Socken hat nun kaum eine nennenswerte Anhängerschaft. Diese Kombi ist einfach das einzige, was noch nicht total ausgelutscht ist. Irgendwie mickrig und ein Armutszeugnis für die Kreativen, und dann auch noch mit heiligem Ernst präsentiert. Ansonsten ganz bei Ihnen, Pat Geering.

  • Paolo Martinoni sagt:

    Sind Frauen, zumal emanzipierten Frauen, Autonomie und Selbstbestimmung nicht ein grosses, ja risieges Anliegen? Wie wäre es also, es doch jeder Frau, jedem Mann zu überlassen, wie sie bzw. er sich kleiden soll? Wozu diese Bevormundung, diese Gängelung in Sachen Style, Outfit und so? Was kümmert es Sie, was ein beliebiger Fremder oder eine beliebige Fremde anhat? Mich dünkt, Sie laufen mit erhobenem, wertendem Finger herum, Sie teilen aus in einem fort in Ihren Beiträgen …

  • Anh Toàn sagt:

    „Dos und don’ts“

    Zu recht ohne H geschrieben.

    LG AT

    P.S. DOS ist erst 35 Jahre alt, hat die Midlife Crises längst hinter sich.
    Pss: „don’ts“ soll wohl @tststs davon abhalten, einen Kommentar zu schreiben. Aber die gehören in meinen Augen zu den besseren.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Also ich frage im Zweifelsfalle immer meine Tochter, ob ich dies oder das überhaupt noch tragen kann in meinem Alter. Aber das ist nicht der Punkt: Der Ästhetizismus ist bei unserer Generation ganz besonders ausgeprägt, da wird kleidungsmässig nichts dem Zufall überlassen. Und genau daran erkennt man unsere Generation auch: So übervorsichtig gestylt, alles sauber und perfekt assortiert, also manchmal ist das ja schon fast peinlich..! Geht doch mal in Läden mit Designermöbeln in Züri, also richtigem Design, nicht Post-Postmoderne à la Toptip, Möbel Märki undso: Die gehören allesamt grau mellierten Ex-Poppern, New Wavern, Punks und was es damals sonst noch alles gab..!

    • Wäis Kiani sagt:

      ist das jetzt gut oder schlecht? Aber stimmt was Sie sagen. Ich bin eine davon (New Waver) LG-WK

      • Äuä Nid sagt:

        Äh, was denn jetzt? Geborene (oder war das selbstgeborene?) Hipsterette, oder New Waverin? Und wenn vom Wave zum Hipstertum, was ist geschehen? Zwinkern Sie, wenn Sie Hilfe brauchen!

      • Jacques sagt:

        Ist U2 auch „New Wave“? Sicher aber die „Neue Deutsche Welle“. Mit Beach-Boys wäre ich dann „Old Wave“; wie Surfin’ Safari.

        • Wäis Kiani sagt:

          Beach Boys sind immer eine gute Wahl, egal ob Wave oder Welle… LG-WK

          • Jacques sagt:

            Dann kann ich ja musikalisch noch etwas an der „West-Coast“ verweilen. Ladies and Gentlemen, from L.A. California, the Doors are open; also „Whisky-Bar a gogo“ – ebenda. Nach Brecht und Weill aus Deutschland 😉
            p.s.: Natürlich mit einer L.A. Woman …

      • Marcel Zufferey sagt:

        @WK: Ich weiss nicht, ob das gut oder schlecht ist. Aber ich frage mich manchmal, wie wir wohl auf die Generation unserer Kinder wirken. Also mich haben die Ex-Hippies damals eher genervt. Was Kleidung anbelangt: Wer Persönlichkeit und Ausstrahlung gut mit einem diskreten, aber stilvollen Outfit kombinieren kann, wirkt auch auf Dritte ansprechend, denke ich. Wer‘s übertreibt, nicht. Darunter fallen z. B. Menschen, die einen auf ganz gewagt machen, aber eigentlich völlige Konformisten sind. Das Äussere und das Innere sollten eine Einheit- und keinen Wiederspruch bilden. Mit Äusserlichkeiten lassen sich in unserem Alter keine Defizite mehr kaschieren. Weil man jetzt genau das Gesicht hat, das man verdient: Das Leben zieht schliesslich nicht spurlos an einem vorüber…

    • Lichtblau sagt:

      Apropos Tochter: Nachdem ich vor ein paar Tagen aus Gründen mein brachliegendes FB-Konto reaktiviert und ein Profilfoto hochgeladen hatte, kam innert Kürze der Kommentar meiner Tochter: „Fort mit mit dem Bild. FORT. SoFORT FORT!“ Hallo?, dachte ich, muss ich mir von einer 20-jährigen Vorschriften machen lassen? Anschliessend habe ich das Bild rasch ersetzt 🙂

      • Carolina sagt:

        Sehr schön, Lichtblau! Ist bei meinen Töchtern genau gleich – es wird alles unter die Lupe genommen, was ich trage, mache oder wie ich mich präsentiere. Sie finden es oberpeinlich, wenn ich einen auf Jung machen würde und ich glaube, sie würden mich für immer dissen (sagt man wahrscheinlich auch nicht mehr, also meinem Alter angemessen!), wenn ich mich in einer Kategorie einordnen würde, wie WK in New Waver. Ich weiss nicht mal, was das ist und es ist mir auch völlig egal.
        Ich mag Exzentriker, Menschen, die sich an Listen eben nicht halten, sondern sich so kleiden und so sind, wie es ihnen passt.
        Und wenn ich ganz ehrlich bin, verachte ich Menschen, die sich sklavisch an irgendwelche Modetrends halten – wir sind ja alle Bünzli, aber das So-tun-als-sei-man-es-nicht ist das Schlimmste.

        • Wäis Kiani sagt:

          verachten gleich? Harte Worte. LG-WK

          • Carolina sagt:

            Deswegen war es ja auch ein Geständnis – schäm!

          • Wäis Kiani sagt:

            dann wollen wir mal nicht so sein, kann ich total verstehen. Aber ich verachte niemanden für Äusserlichkeiten, sollte ich vielleicht noch betonen, ich wundere mich, und dann ist es auch egal. Aber verachten, dazu gehören schon menschliche Abgründe…die gibt es ja auch zur Genüge, da kann man wg etwas Modeschwachsinn nicht so streng sein. LG-WK

      • Lina sagt:

        Lichtblau hätte ich nicht getan, geht sie ja nichts an wenn es Ihnen gefällt was soll denn das.

        • Carolina sagt:

          Ach Lina, sie hat es ja mit einem Augenzwinkern geschrieben – man macht doch schon so einiges, was man vorher nie für möglich gehalten hätte 🙂

  • Lina sagt:

    Über Geschmack lässt sich streiten über Guten Geschmack nicht das Foto dieser Frau ist fürchterlich so kann man sich nicht kleiden auch nicht mit 20 igitt.

    • Fragezeichen sagt:

      so kann man sich nicht kleiden auch nicht mit 20 igit – komisch, und wenn n einer oder zwei Wochen auf irgend einem Laufsteg ein Modell genau so daher kommt, rennen tausende von Frauen – jung oder älter – in die Geschäfte auf der Suche nach genau den Kleidungsstücken!
      Übringes; woher nehmen sich gewisse Blogerinnen das Recht andere zu kritisieren oder ihnen vorzuschreiben wie frau sich kleiden muss?

      • Lina sagt:

        Fragezeichen, eben weil wir in einem freien Land leben. Hässlich ist hässlich und schön ist schön und und und und. Wo leben Sie denn.

    • Roland K. Moser sagt:

      Sie hat irgendein Bräämi. Vermutlich ein Linkes.

  • E. Rieder sagt:

    Mode ist für mich das, was ich anziehe. Ob’s gefällt oder nicht, ist mir egal. Ich lasse mir keine Vorschriften diktieren. Und ob ein Stück 5 oder 50 Franken oder mehr kostet, ‚Marke‘ oder nicht ist, spielt mir dabei keine Rolle. Es würde mir auch niemals einfallen, mich ‚altersgerecht‘ zu kleiden, nur deshalb, weil irgendeine Tussi diktatorische Anweisungen zu geben versucht. Bei mir bleibt’s beim Versuch!

  • A.Deutsch sagt:

    Liebe Frau Kiani
    Warum müssen Sie denn jetzt als Frau, Feministin (meine Annahme) und Hipsterin 😉 den Frauen (und Männern) dos und dont‘s vorgeben?
    Es ist doch völlig egal, wie sich jemand kleidet, solange er oder sie sich in den Kleidern wohlfühlt und mit ihren oder seinen Kleidern so ein Statement setzt.
    Es liegt nicht an den anderen Menschen zu beurteilen, was angebracht ist oder nicht – es sei denn, es gibt Regeln, zB. in einem Restaurant usw.
    Vieles passt mir nicht, was ich an Mode oder (Un)Gepflegtheit sehe – meist sage ich nichts, weil ich denke, dass es die Menschen eher verunsichert als stärkt.
    Und darum geht es schlussendlich, oder? Wir sollten einander stärken.

  • Roland K. Moser sagt:

    Lange Haare sind in jedem Fall in jedem Alter i.O.

  • Christian sagt:

    „Lange gepflegte Haare. Aber nur bei Frauen, sorry.“

    Also ich find Bülent Ceylan jetzt schon noch sexy, auch als Mann. Und der ist 41.

  • Anh Toàn sagt:

    Am Sonntagsausflug nach der Basler Fasnacht defiliert man, im besten Teil statt verkleidet, am Sonntag Abend trommelnd und pfeifend nochmal durch die Stadt. Ich war mit meinen nicht gerade unschuldigen 20 Jahren einzig über das Ausmass der Aufregung vieler gestandener Herren überrascht, als ich mit zerrissener Jeans mitmarschierte. Andrerseits trage ich auch heute mal eine zerrissene Jeans auf dem Spielplatz mit dem Kleinen, oder zum einkaufen. In Vietnam kann man auf den Markt im Pyjama. Da einige, was über 18 Jahren nie geht, ist ein hochgestellter Polohemd Kragen, inzwischen hat es sogar jemand dem Thiel gesagt. Aber sonst kann man und frau eigentlich alles tragen, in jedem Alter, die Fragen sind, an welchem Ort, zu welchem Anlass usw..

  • A. Deutsch sagt:

    Liebe Frau Kiani
    Warum müssen Sie denn jetzt als Frau, Feministin (meine Annahme) und Hipsterin 😉 den Frauen (und Männern) dos und dont‘s vorgeben?
    Es ist doch völlig egal, wie sich jemand kleidet, solange er oder sie sich in den Kleidern wohlfühlt und mit ihren oder seinen Kleidern so ein Statement setzt.
    Es liegt nicht an den anderen Menschen zu beurteilen, was angebracht ist oder nicht – es sei denn, es gibt Regeln, zB. in einem Restaurant usw.
    Vieles passt mir nicht, was ich an Mode oder (Un)Gepflegtheit sehe – meist sage ich nichts, weil ich denke, dass es die Menschen eher verunsichert als stärkt.
    Und darum geht es schlussendlich, oder? Wir sollten einander stärken.

  • Aleks H. sagt:

    Nicht perfekte Koerperteile muss man verstecken wenn man ueber die knackigen Jahre raus ist? Sagt das mal den pensionierten in Florida wenn es ueber 100F ist und 100% Luftfeuchtigkeit. Andere Laender andere Sitten, aber das beleuchtet nur den tyrannischen Modebloedsinn der in diesem Artikel semi-autoritaer weiterverbreitet wird. So, und jetzt gehe ich in Shorts und Sandalen noch schnell einkaufen, und wie das aussieht ist allen total wurst.

  • Tinder sagt:

    Bequemer Kurzhaarschnitt … zu faul zum Haare waschen.
    Leggins mit Rock darüber … zu faul zum Beine rasieren.
    So viel zu den Damen. Bei den Männern wäre die Liste 10mal so lang, deshalb lassen wir das. Und trotzdem stirbt es nie aus, gut so.

    • Tina sagt:

      Nö, Leggins mit Rock drüber kann auch einfach der pragmatische Versuch einer eingespannten Mutter sein, etwas Feminin mit etwas Praktisch zu kombinieren, weil man auf eins nicht verzichten mag und aufs andere nicht verzichten kann.

  • Ludmilla sagt:

    @ Tinder: Du hast keine Ahnung! Vielleicht sind die Beine ja auch nicht mehr so schön (Venenschwäche) und man trägt deshalb Leggings. Oder es ist kalt!

    • Wäis Kiani sagt:

      Leggings mit Rock gibts doch kaum noch, und wenn dann tragen es nur ganz junge Mädchen…oder Omas. Und Omas dürfen alles. LG-WK

      • Carolina sagt:

        Genau! Und das Witzige ist: junge Menschen definieren einen ab 40 als Oma (habe ich auch so gemacht) und fangen erst an, wenn sie selber so alt sind, zu differenzieren. Also: da wir sowieso ab 40 plus als Oma und Opa gelten, können wir auch machen, was wir wollen…… 😉

  • Meyer Denyse sagt:

    Die besten Gegensätze finde ich bei den Damen Macron und Trump. Die Letztere mit guter Beratung und gutem Geschmack!

  • Einzelkind sagt:

    Ich bin bezüglich indivduellem Kleidungsstil grundsätzlich sehr tolerant. Allerdings gibt’s ein persönliches, absolutes No-Go für Männer ab ca. 25: kurze Hosen!
    Am Strand ist es ja okay , aber ansonsten haben sie NICHTS an einem erwachsenen Mann zu suchen, egal ob es 25, 35 oder 45 Grad heiss ist…!

    • Peter Ringger sagt:

      Irgendwelche logischen und nachvollziehbaren Gründe dafür, kurze Männerhosen als einziges als No-Go zu qualifizieren? Das es ihnen persönlich nicht gefällt zählt nicht.

  • Annette sagt:

    Wie kleingeistig! Everything goes!!! Ein Modediktat ist so was von out und zeigt den Spießer par excellence in seiner Definition. Eingeladen… immer den Anlass entsprechend, aber individuell, als Reminiszenz an den Gastgeber… egal auf welchem Parkett… d’accord! Es geht um Stil! Den hat man oder hat ihn nicht. Und dazu gehört on top Auftreten und Benehmen…. seinem Gegenüber, bei Tisch… überhaupt im Leben. Everything goes in fashion, but not in life!

  • Lina sagt:

    Einzelkind ab 25 Jahren für Männer keine kurzen Hosen Gots no? Ab 25 Jahren beginnen diese Jungen Menschen erst Männer zu werden. Kurze Hosen sind da nicht zulässig was für eine arme Generation. Sie bestimmen das ja wer sind Sie denn?

    • Einzelkind sagt:

      Lina, deshalb schrieb ich ja auch von einem „persönlichen“ No-Go. Ich finde eben gerade darum, WEIL es sich um Männer handelt, derart daneben. Ich habe noch keinen einzigen Mann in kurzen Hosen gesehen, der nicht komplett lächerlich wirkte…
      Aber selbstverständlich dürfen alle tun und lassen, was sie wollen – ich werde sicher nie Kritik üben!

      • Lina sagt:

        Einzelkind also ich habe schon diverse junge Burschen gesehen in kurzen Hosen und das war schöner als Frauen mit X und O Beinen in kurzen Hosen.

      • Anh Toàn sagt:

        War mal in einer Cafe Bar gegenüber dem Strand von Ostia. Da kam der Strandgigo rein, Sixpack und sonst von allem ohne aufgepumpt zu wirken, Tatoos, Schlappen, knappe zerrissene Shorts, Sonnenbrille und sonst gar nichts. Der Wirt hat zu ihm gesagt, er müsse sich etwas anziehen, um in die Bar zu kommen. Ich habe mich eingemischt und gesagt, er ist angezogen so, die meisten brauchen mehr.

  • Lina sagt:

    Anh Toàn sehr gut, lieber einen jungen Sexiboy in kurzen Hosen als alte dicke Männer angezogen.

  • Milky Way Teleskop sagt:

    Kleide mich als Ü40, u50 schon länger so wie Sie es offenbar für richtig halten. Nun mein „verwaschenes“ Micky Maus T-Shirt über dem Six Pack hat dennoch seit Schaltjahren keine Frau mehr gesehen. Ist auch nicht weiter tragisch, Hauptsache es bleibt unter uns.

  • Katharina Saluz sagt:

    Mode, wie die oben abgebildete ist bestens geeignet, Menschen mit einem Mindestmasss an ästhetischem Empfinden das Fürchten zu lehren! Ich kleide mich selber mit 63 immer noch gerne bunt, bequem und hemmungslos jugendlich. Das wird so bleiben, solange ich selber über mein Outfit entscheide. Niemand wird wird mich je dazu bringen, eine graue Maus zu werden…

  • Till sagt:

    Was auch mit über 40 noch sexy ist:
    Lange gepflegte Haare. Aber nur bei Männern, richtigen Männern! sorry Girls.

    • Julia Müller sagt:

      Ja! Mein Mann hat längere gepflegte Haare, unser Schwiegertochter, eine Pariserin, sagte mal, sie könnte uns bestens in einem Bistro in Paris vorstellen – wo man uns seither auch öfter antrifft, und wir sind tatsächlich nicht die einzigen „Künstlertypen“ …

  • Julia Müller sagt:

    2/ Und selbstverständlich sind wir gemäss „Pariser Chic“ (Ines de la Fressange) gekleidet = „sec“, wie wir das nennen, total easy.

  • Julia Müller sagt:

    3/ Mein Mann trägt dabei übrigens hauptsächlich „Kleider“ gemäss Punkt „3. Outfit-Baukasten“ in diesem Link – passt überall:
    https://bellevue.nzz.ch/mode-beauty/maennermode-trends-sommer-2018-schau-genau-ld.1301131
    Man beachte auch alle anderen Punkte: alles möglich, alles schön, alles stilvoll, für jeden und jedes Alter gibts coole Sachen, wo ist das Problem?

  • Marusca sagt:

    Es sollen sich doch bitte, bitte alle so anziehen, frisieren, parfümieren, beschuhen, bestrumpfen etc. wie es ihnen gefällt, das macht die Welt doch bunt und interessant. Und – wenn ich das mal so sagen darf: Graue, unscheinbare Mäuse beiden Geschlechts übrigens, gibt es – speziell hier in der Schweiz – schon mehr als genug.

  • Lori Ott sagt:

    Entschuldigung, aber wer sich wie Anna dello Russo oder Jared Leto in den gezeigten Bildern kleidet, macht sich in jedem Alter lächerlich. Ob 14- oder 40-jährig spielt da wirklich keine Rolle.

  • Peter Schmucki sagt:

    Ich habe mich gegen Ende 40 entschieden keine Jeans, keine T-Shirts und keine Sneakers mehr zu tragen. Ich habe keine Lust wie ein alter Biker aus zu sehen. Dafür trage ich nun Seidentücher, Hemden, Chinos, Lederschuhe und keine zu kurzen und zu engen Vestons. Eigentlich macht es doch Spass sich ein wenig altersgerecht zu kleiden.

  • tststs sagt:

    Hmmm, also wenn ich eine Twentysomethingtochter und eine Fiftysomethingmutter beide in Isabel Marant und mit Birkinbag sehe, dann habe ich eigentlich eher das Gefühl, dass sich die Tochter „ausserhalb ihres Alters“ bewegt…

  • Lina sagt:

    Lori Ott genau so sehe ich das auch ist doch keine Mode sondern geschmacklos.

  • Julia Müller sagt:

    4/ Und wenn wir in England sind, läuft mein Mann so rum:
    https://www.john-crocket.de/herren/hosen/cordhosen

    Längere Haare bei Männern ab 40 – wirklich nicht sexy???

    Habe in London/Madrid/Rom/Frankfurt/Clermont-Ferrand gearbeitet, wie viele andere CHs auch, wie man sich in diesen Ländern anzieht, hat AUCH mit der geografischen Lage zu tun, Tweed passt herrlich zum Wetter in England und zum Teetrinken, mhh, herrliche Erinnerungen, und weisses Leinen super zum blauen Himmel im Süden mit den Pinien, die in den Himmel ragen, auch herrliche Erinnerungen – die Schweiz hat 4 total verschiedene geografische Teile, wenn ich z.B. nach Neuchâtel fahre, die französisch angehauchte Architektur sehe, die Leute, die sich ganz anders als in der D-Schweiz anziehen, das ist so super, einfach schön.

    • Julia Müller sagt:

      Und D + die D-CH liegen halt eingequetscht zwischen Norden/Osten/Westen/Süden, deshalb evtl. wenig(er) Mode-Identität.
      Ich orientiere mich halt eben an unseren Künstlern, z.B. an Giacometti, habe die Ausstellung im Kunsthaus ZH besucht, extrem. ALLE Mitglieder dieser Familie – aus dem kleinen Ort Borgonovo – haben/hatten einen derart markanten, schönen Kopf (ähnlich hoch wie seine Figuren) und eine derart interessante Ausstrahlung, das ist mir richtig eingefahren. Alle haben sich gegenseitig gemalt, gezeichnet, gebildhauert; was das wohl für eine Atmosphäre war, so viel Talent in 1 Haus. Ob die an modische Kleidung gedacht haben? – die sind vielleicht lieber „vergeistigt“ durch die Gegend (und Florenz/Paris usw. usf.) gelaufen und haben Ideen gesucht als an sowas Profanes zu denken …

  • Laura Fehlmann sagt:

    „Omas dürfen alles“ – das ist der Satz, den ich mitnehme. Danke!

    • Wäis Kiani sagt:

      Omas haben soviel geleistet in ihren Leben und soviel mit und durchgemacht, und leben meistens auch noch allein, weil der Opa nicht mehr dabei ist. Ich stehe auf für jede Oma, nicht nur im Tram. LG-WK

      • Laura Fehlmann sagt:

        Natürlich haben die heutigen Omas auch Liebhaber. Und sie tragen – trotz runzliger Knie – kurze Röcke und keine Burka wegen den Falten. Sie machen und ziehen alles an, was Spass macht. Die beste Zeit meines Lebens!

  • Karl von Bruck sagt:

    Stil ist wirklich Geschmackssache. Es hat aber viel mehr als ein „Gschmeckle“, wenn Michele sich im Schawinski als „nicht konfliktscheu“ vermarktet, zwar ruecksichtslos austeilt, aber Kritik eusserst mimosenhaft zensuriert….

  • Alexandra Collet sagt:

    Der Beitrag erinnert mich ein wenig an die wöchentliche Gratiszeitschrift Friday (20 minuten). Da versucht man der jungen Generation klar zu machen, was die Woche gerade als OUT und IN gilt…. Jedesmal sehr amüsant. Z.B. stand kürzlich unter OUT: Nicht nein sagen können. Macht Sinn. Es kommen aber auch sehr viele Modetipps, z.B. wurde bereits vor Monaten verkündet, das gelöchte Jeans OUT sind. Also auch bei den 16-jährigen, nicht nur bei den ü40-jährigen. Ich, 42, trage meine weiterhin und kaufte im Sommer sogar paar Neue dazu. Who cares? Ein bisschen Spass muss im Leben doch sein. Sogar in der Schweiz.

    • Julia Müller sagt:

      Danke, Alexandra Collet, und danke, danke Laura Fehlmann! Habe gehofft, dass Sie den „Oma“-Satz anders interpretieren, als er „eigentlich“ gemeint war.

      Dann die berechtigte Frage: Vielleicht ist diese Frau dello Russo (55) ja Oma …???

      Und übrigens: Nicht nur Omas sind allein, weil der Partner gestorben ist, es gibt auch Opas, die allein sind, habe einige Fälle im Familienkreis, diese „Opas“ sind +/- 60. Bitte ein bisschen denken, bevor man solche Sachen schreibt.

      • Laura Fehlmann sagt:

        Oma dello Russo – das kann wirklich sein! Auf jeden Fall kümmert sie sich nicht um irgendwelche Stilregeln. Und wie wir wissen: Im Oma/Opa-Alter kann man sich alle Freiheiten nehmen!

  • urs baumann sagt:

    schmunzel 🙂 bei mir wäre die liste fast umgekehrt. kommt doch immer darauf an, welchen stil man pflegt. jedenfalls ziehe ich mein joy-division-cover einer infantilen micky maus vor. 😀

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.