Strapsen gehen auch mit 60

 

Ist und bleibt die Königin: Madonnas Auftritt an den Grammy Awards 2015. (Foto: Michael Tran/Getty Images)

Heute ist es zehn Jahre her, dass mein damaliger Chef mit einem diabolischen Grinsen an meinen Schreibtisch trat und sagte: «Madonna wird 50 und rennt immer noch in Strapsen herum. Guck mal ihr Albumcover – das gehört sich doch nicht für eine reife Frau. Schreib doch mal etwas über ihr Versagen, in Würde zu altern.» Ich nickte höflich, tat, als würde ich darüber nachdenken, und sagte dann: «Nie im Leben werde ich das schreiben. Und finde auch nicht, dass das überhaupt jemand schreiben soll. Madonna ist die Königin.»

Süsse 36 Jahre war ich damals alt, also noch beinahe jung. Ich bin nie eine besonders ausgewiesene Madonna-Anhängerin gewesen. Zwar gehörte sie in meiner Jugend selbstverständlich zum Popinventar, aber ich mochte sie nicht besonders. Abgesehen von ihrem blonden Bob im Video zu «Papa Don’t Preach», sagten mir weder ihre Musik noch ihre Mode, noch ihre Imagewechsel besonders viel. Aber dann verstrichen die Neunziger, und sie war immer noch da.

Badass und geniale Geschäftsfrau

Die Nullerjahre begannen sich zu entfalten, und sie war immer noch da. Ich hatte mittlerweile zwei kleine Kinder zu Hause, und Madonna machte weiter. Ihre Musik gefiel mir jetzt etwas besser, auch ihr Stil, sogar ihr durch zahlreiche ästhetische Korrekturen am Gesicht verändertes Aussehen gefiel mir, sowie ihre Chefattitüde und ihre Bisexualität. Mit der Verzögerung von beinahe zwanzig Jahren ging mir nun auf, was für ein Badass sie ist, was für eine Königin und eine geniale Geschäftsfrau. Mit jedem Jahr, das verstrich, respektierte ich sie mehr.

Nicht weil sie als 56-Jährige bei den Grammy Awards mit entblössten Pobacken auftauchte. Nicht weil sie 20 Jahre jüngere Liebhaber hat oder alle paar Jahre einem neuen Esoteriktrend hinterherrennt. Sondern weil sie schon immer ihre eigenen Entscheidungen getroffen hat – die immer schon hämische Kritik, der sie stets von allen Seiten ausgesetzt war, scheint sie nicht zu beeindrucken. Weil sie sich nicht einschüchtern lässt. Weil sie fällt – wie bei den Brit Awards 2015 – und wieder aufsteht. Weil sie der Altersguillotine, die nirgendwo schärfer herabsaust, als im Showbiz, die Stirn bietet. Und sie die Diskriminierung aufgrund des Alters beim Namen nennt. Weil sie auf ihrem Recht beharrt, ihre Sexualität nach ihrem Gusto auszuleben. Und weil sie das der Welt bei Bedarf auch mitten ins Gesicht sagt.

Vorbild fürs eigene Älterwerden

Mitte dreissig, heisst es, beginne für Frauen die «biologische Uhr» zu ticken. In meinem Fall war die Kinderfrage erledigt, doch die Uhr hörte ich ebenfalls ticken, wenn auch in einer anderen Tonlage. Ich begann mich nach anderen Frauen umzusehen, älteren Frauen. Ich wollte wissen, was es heisst, wenn Jugend und Schönheit schwinden. Wie sich kleiden, wenn man nicht mehr jung, aber auch noch nicht alt ist. Wie sich geben, wenn man zwar Kinder hat, aber sich deshalb nicht auf Mutterschaft reduzieren lassen will.

Nach dem vierzigsten Geburtstag kommen dann erste gut gemeinte Tipps, sein Alter zu verheimlichen, und in den Onlinekommentaren wird man plötzlich als «alternd» diffamiert. Als ob wir nicht alle altern. Ich persönlich begann damals, mich nach Vorbildern umzusehen. Nach Frauen, die zehn oder zwanzig Jahre älter sind, aber einen eigenen Auftritt, Stil und eigene Gedanken kultivieren. Ich suchte mir Frauen, die mich faszinierten und die mir als Vorbild fürs eigene Älterwerden dienen sollten.  

Madonna, mein Krafttier

Nicht dass ich mich dafür an Madonna orientiert hätte. Ich suchte mir meine Frauen in meinem Umfeld, unter Freunden, Verwandten und in der Öffentlichkeit. Doch in einer Welt, die süchtig nach Neuem und süchtig nach Jugend ist und sich alle paar Jahre ein neues Postergirl für Feminismus braucht, ist Madonna mein Krafttier. Sie hat für uns alle den Weg vorgespurt, und wo sie auftaucht, verlangt sie Respekt. Und bekommt ihn auch. Zu Recht.

Gratuliere zum Geburtstag, Madge!

59 Kommentare zu «Strapsen gehen auch mit 60»

  • jane marple sagt:

    liebe frau binswanger, liest man ihren text genau, dann müssten eigentlich auch sie merken, dass madonna nie und nimmer als vorbild herhalten kann! sich mit dem nötigen «kleingeld»… nach allen regeln der (ärzte)-kunst konservieren und die ewig 20-jährige zu spielen, zeugt nicht gerade von reife oder erwachsen geworden sein.
    mit den millionen, die diese frau gemacht hat, hätte sie wirklich für die frauen in der welt was tun können, als ihnen nur vorzuleben, wie man sich auf äusserlichkeiten reduziert. frauen wie madonna sorgen dafür, dass vor allem junge frauen, die sich an ihnen orientieren, sich selber degradieren und sich dann wundern, wenn sie von den männern keinen respekt mehr erfahren.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Liebe Jane Marple
      Es steht ihnen frei, Madonna wegen ihrer ästhetischen Behandlungen als nicht vorbildwürdig zu deklarieren. Aber sie arbeitet nunmal im Showbiz, da ist das Aussehen Kapital, also verstehe ich, dass sie da korrigiert. Das machen in Hollywood alle, die einen mehr, die anderen weniger. Für mich persönlich ist sie trotzdem ein Vorbild. Eben genau, weil sie ihren Weg unbeirrt geht. Mein Weg führt mich sicher nicht an denselben Ort wie Madonna. Aber sie macht mir Mut, ihn zu gehen.

      • Roy Allen sagt:

        Diese Laudatio auf eine show biz Person die als einzige Talente die Selbstdarstellung und den Geschäftssinn hat passt zu Ihnen Frau Binswanger, Das Dümpeln in Oberflächlichkeiten wird Ihnen wohl nie verleiden.

        • Michèle Binswanger sagt:

          Nein, hat es nie, wird es auch nicht. Man kann schliesslich nicht immer tiefsinnig sein. Aber wissen Sie, Sie dürfen gern anders sein. Sie müssen mich auch nicht lesen. Sie sind frei! und das finde ich ganz oberflächlich sehr sehr toll.

      • Widerspenstige sagt:

        Sehe ich auch so wie die Antwort an Jane Marple und ja klar, Madonna hat der Emanzipation einen historisch wichtigen Schub gegeben. Das kann man nicht genügend anerkennen und erwähnen.

        Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin! Prost zum 60ten Madonna! 😀

        • Jänu sagt:

          So ein Quark: Madonna benutzt jeden und alles für einen einzigen Zweck, die Selbstdarstellung. Was Sie da alles hinein projizieren hat es nie gegeben. Madonna als Emanze, die „der Emanzipation einen historischen Schub gegeben hat“, du meine Güte, was sind wir heute anspruchslos geworden.
          Mir ist aber solche eine Selbstdarstellung völlig egal ist und Madonna tun und lassen kann, was sie will, ob Kabal oder afrikanische Kinder adoptieren.
          Iris Roten hat etwas für die Frauen getan, Widerspenstige. Madonna hat nie etwas riskiert, Iris Roten schon.

        • Jänu sagt:

          Nachtrag, Kritik an Madonnas Auftritt bei den US music awards, es sollte Aretha Franklin gedacht werden. Zitat aus einem Artikel von heute, : „Madonna habe zu viel über sich selbst und zu wenig über Franklin gesprochen, heisst es. Die «Queen of Soul» habe ein würdigeres Gedenken verdient.“
          Voilà, Widerspenstige, das ist Madonna.

    • Hanspeter Niederer sagt:

      Madonna kultiviert und demonstriert einen aggressiven rücksichtslosen Ego-Trip. Alles andere als ein Vorbild in einer Zeit, die am grassierenden Egoismus und Narzissmus zugrunde geht.

  • Rainer Winkler sagt:

    Ja, Frau Binswanger, wenn „Jugend und Schönheit“ schwinden, ist es vorbei mit dem Life on Easy Mode, dann zählt nur noch die Leistung. Willkommen in der Welt der Männer.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Lieber Herr Winkler – leider verraten sie in ihrem Kommentar, dass sie keine Ahnung von der Lebensrealität junger Frauen haben. Von wegen „easy mode“ – was soll das denn überhaupt sein? Und jetzt kommen sie mir nicht mit dem üblichen Geheul, Frauen kriegten alles auf dem Serviertablett serviert, denn damit würden sie sich gleich noch einmal als totaler Ignorant outen.

  • Roberto sagt:

    Ich fand Madonna immer arrogant und langweilig. Gegenüber Janis Joplin oder Joan Baez wirkte sie immer wie eine aufmüpfige, frühpubertierende Kindergärtnerin. – Und so viel älter als Signora Ciccone bin ich auch wieder nicht.

  • Toni Petz sagt:

    Grossartige Business Woman? Oh ja..
    Trotzdem finde ich Madonna mit 60 in Strapsen vergleichbar mit dem 60 Jährigen im roten Ferrari. Es passt einfach nicht richtig. Madonna gefiel ihnen immer mehr wegen ihrer Chefattitüde und ihre Bisexualität?? Chefattitüde ok, seit wann ist Bisexualität eine besondere Tugend?

    • Roberto sagt:

      Chefattitüde ist auch psychoanalytisch ein interessanter Aspekt. Aber, „the Boss“(mit ‚Chelsea Girl‘ etwa) ist doch immer noch Bruce Springsteen. Ich spiele den manchmal nur, so mit schwarzem Boss-Veston. Gem. Andy Warhol: Ein Star für 15 Minuten. Das reicht mir sogar … – Eie L.A. Woman ist auch immer gut. Dann gehen ‚the Doors‘ auf – und die bittersüsse Melancholia tritt ein …
      Welcome – mia Bella! Da wird man wieder C.G. Jung.
      p.s.: Bin nicht Psychologe – reine Jugendsünde, „Reich“ an Büchern.

      • Anh Toàn sagt:

        @Roberto „Chelsea Girl“ oder nicht doch „Jersey Girl“? Oder doch vom „King“, dem zweiten Elvis, statt vom Boss, „I don’t wanna go to chelsea“?

  • Kurt Seiler sagt:

    Ich wird nie verstehen, dass bei Frauen das Altern das ganze Leben lang Thema Nummer eins bleibt.

    • Claude Fontana sagt:

      Die vergänglichkeit des Oberflächlichen ist halt auch schwer zu ertragen, vor allem für Hübsche Frauen. Nichts kränkt sie Mehr, als wenn sie nicht mehr angeschaut werden. und wer seine Karriere darauf abstützt, wird halt auch mit Ü-40 zum alten eisen, wenn da nicht nachgeholfen wird. Dann noch etwas Mangelernährung, und schon ist man wieder im Geschäft.
      Strapse sind aber sehr effektiv, um von Cellulitis abzulenken. zumindest von Vorne, LOL

  • anna lou sagt:

    Mal abgesehen vom Inhalt. Heisst das nicht „Strapse gehen auch mit 60“ ?

    • Juliette sagt:

      Ja, es heisst so:)

      • tina sagt:

        das ist dänk ein verb 😉
        madonna strapst.

        • Roberto sagt:

          Nichts gegen „strapsen“. – Ich mache manchmal auch den „Bluejeans-Talk“. Medizinisch verordnet von „Dr. Hook & the Medicine Show“. Auf Dauerrezept. – Vielleicht komme ich so, gar auf das Cover on the Rolling Stone 😉
          p.s.: In meiner Jugend hatte ich gar noch den Hotpants-Talk gewagt. So geht man mit der Zeit – man weiss nur nie – wohin. Immerhin spannend.

          • Nina sagt:

            Wow, ein Mann in Hotpants ist immer ein gewagter Anblick, dem ich mich nicht entziehen kann.

          • Roberto sagt:

            @Nina: Für Sie könnte ich das noch wagen, aber nur für Sie allein. Es reichte mir, wenn eine lacht. Und in meine schwarzen Lederjeans aus l…A. passe ich wirklich nicht mehr rein. Habe diese selten getragenen teuren Dinger einer Frau verschenkt. Das Girl (aus der Verwandtschaft; eine Nichte) nahm sie gerne 😉

          • Nina sagt:

            Toll, ich liebe solche Kommentare. Ich kenne LA auch und habe dort gewisse Jahre verbracht.

  • Anh Toan sagt:

    Also Madonna ist super, auch wenn ihre Musik bestenfalls uninteressant ist. Weil die ist bi und trägt Strapse mit 60.

    Madonna hatte ausser Sex nie etwas, was sich verkaufen liesse, nicht mal eine Stimme zum Singen.

    Patti Smith hatte noch nie öffentlich Strapse, die kann singen und Songs schreiben. Poesie.
    Ihre sexuelle Orientierung ist nicht Marketing, aber brachte uns „R&R Nigger“.

  • Frank Boise sagt:

    …was ist bloß los mit euch „mutigen“ Frauen, dass ihr euch 60 Jährige has-beens in Strapsen zum Vorbild nehmen müsst. Das mit der Emanzipation scheint doch noch nicht ganz angekommen zu sein.

  • Urs Kym sagt:

    Im Gegenteil: Gerade Madonna hat Probleme mit dem Älterwerden. Da reicht ein Blick auf ihre Diät-Praktiken, welche beinahe religiös-dogmatischen Charakter haben. Und Bewunderung weil sie ihre eigenen Entscheidungen trifft ? Das macht mindestens die Hälfte der weiblichen Weltbevölkerung auch.

  • k. miller sagt:

    Bin etwas verwundert, dass mein Kommentar nicht freigeschaltet wird… Michèle, brauchen Sie wirklich noch ein Vorbild? Wenn ja, gibt es unzählige bodenständige, eigenständige, unabhängige Frauen im Alltag, die ihr Ding durchziehen. Nur sind diese nicht berühmt. Je älter ich werde (Mitte 50), umso weniger orientiere ich mich an anderen Frauen, umso weniger interessiert es mich was sie über mich denken, umso weniger wichtig ist mir mein eigenes Alter. Allerdings war ich auch nie in der Fraktion „jung und schön“…. vielleicht kann ich das Thema deshalb nicht wirklich nachvollziehen… Älter werden ist das normalste der Welt, warum sollte man sich da gross Gedanken machen. Es ist wie es ist.

  • Christoph Bögli sagt:

    Seit wann gibt es im Musikbusiness eine „Altersguillotine“? Mir fallen im Gegenteil wenige Branchen ein, in denen man selbst im höchstens Alter noch derart aktiv und erfolgreich sein kann. Und zumindest gefühlt geht der Altersschnitt der Stars immer weiter nach oben. Natürlich muss man, je älter man wird und je länger man dabei ist, wirklich was drauf haben, sprich nur gutes Aussehen, PR und mittelmässiger Playback-Gesang reichen irgendwann halt nicht mehr. Aber selbst da gibt es Ausnahmen, Madonna lässt grüssen und selbst eine Britney Spears hat sich damit bereits 2 Jahrzehnte über Wasser gehalten.

    Ansonsten gilt wie immer: Madonna darf gerne (nicht) anziehen, was sie will. Aber das Gebot gegenseitiger Toleranz erlaubt eben auch, das ignorieren oder lächerlich finden zu dürfen..

  • Hana Hube sagt:

    ‚Billig‘ – mehr fällt mir zur Person nicht ein. Ihre Musik finde ich allerdings genial. Niemand, ausser vielleicht Prince, hat in der Popmusik Songs mit besseren, komplexeren Arrangements kreiert.
    Dass Sie sich an dieser billigen Fassade und dem noch billigeren Life Style orientieren, erstaunt mich schon ….

    • Hanspeter Niederer sagt:

      Sie glauben aber nicht im Ernst, dass Madonna diese Arrangements selbst geschrieben hat, oder?

      • Claude Fontana sagt:

        Sie lässt schreiben, sie „Performt“ nur. Das ist so, wie wenn ein Schauspieler Clevere Texte spricht. das macht ihn nicht Klüger, der/die Texter tun das.
        Sie kann herumlaufen wie Sie will, Performen was sie will, ich hoffe nur, dass es von Ihr nie eine art „Paris Hilton Video“ geben wird.Nur weil sie einen Skandal braucht.

  • fufi sagt:

    Naja, jeder das ihrige!

    Und als Bildli gibt sie wirklich noch einiges her.
    Aber das kennen wir ja schon längst, von Cher, zum Beispiel, oder der legendären Rock-Oma vom Zürichsee.

    • Huldreich sagt:

      Cher und Turner konnten aber wirklich singen und performen, Madonnas Musik und der ganze Rest sind einfach nur langweilig.

  • tommaso sagt:

    „Madonna: a drop of talent in a sea of ambition“ (Mick Jagger)

  • Dilek Demirel sagt:

    – Ich habe keine Lust, mit 60J noch krampfhaft sexy sein zu müssen, falls ich meine Meinung ändern sollte, werde ich es à la française machen. Wer immer nur sexy sein will, schadet seiner Seele.
    – M. hat das Prinzip des dünnen Girls mit Mickerstimme und pornoidem Auftreten eingeführt, seither gibts nur noch Solche (ausser Adele). Was zum Geier soll an ihr künstlerisch positiv sein?
    – Schleierhaft, wie sie nach Jahrzehnten Showbiz immer noch so eine Pieps-Stimme hat. Cher hat es doch auch hingekriegt, ihr Organ gewaltig zu verbessern.
    – Wenn man latent unsympathisch ist wie M., dann wird man die Publikumsgunst deswegen verspielen, nicht wegen dem Alter. Es gibt heute reichlich erfolgreiche Ü60-Künstler, auch Frauen.
    – Schönheitschirurgische Gesichter anschauen zu müssen ist furchtbar.

  • Alexa sagt:

    Danke für diesen Artikel. Bitte mehr davon!
    Ich denke sehr ähnlich über die Künstlerin Madonna, aus den gleichen Gründen. Ich finde ihr Lebenswerk äusserst beachtlich. Hauptsächlich macht eine Person wie Madonna mir als auf die 35 zugehende Frau Mut. Ich bin unabhängig, habe mein eigenes Geschäft und bin einigermassen nett anzusehen. Nichts davon möchte ich verlieren oder schwinden lassen, im Gegenteil. Madonna lebt etwas vor, was wir als Normalos zwar nicht 1:1 umsetzen können, aber wo wären wir denn ohne das Streben, ohne grosse Ziele! Für mich ist sie einfach ein leuchtender Stern, den ich gerne bewundere und dem ich ein wenig folgen möchte, auf meine Weise.

  • Danny Kind sagt:

    Irgendwie seltsam wer alles als King und Königin bezeichnet wird. Ich habe den Überblick verloren. Interessant ist aber das es einen King of Pop, Soul usw. gibt. Die NZZ trauert in ihrer aktuellen Ausgabe um die „Königin“ Aretha Franklin. Immerhin scheinen die Könige und Königinnen aber langsam Geschichte zu sein denn mir würde von den aktuellen Starriege niemand einfallen der auch nur annähernd an all diese Ikonen heran kommen könnte.

  • UrZ sagt:

    Ja , Strapse gehen auch mit 60 noch.
    Aber nur wenn die Frau keine Wampe, hängende Brüste und Oberarme ,und keine Cellulite an den Beinen hat…

    • Franz Müller sagt:

      Hoppla Georges! Kenne echt keine einzige Frau, die mit 60 NICHT Cellulitis hat! Ist doch nicht so schlimm oder? Wir Männer stellen mit Stolz auch je nach dem mit 60 eine ansehnliche Bierwampe zur Schau und tragen stolz die Glatze bis an den Hintern hinunter. Zu Madonna nur soviel: hat mich früher total begeistert, heute tut sie mir nur noch leid. Moneten, immerhin etwa 1 Milliarde $ auf den Konten, hin oder her. Da mag sie noch so keck auf der Bühne den Hintern schwingen, Strapse zeigen und mit dem Busen wackeln. Alles für die Katze, deren Jugend ist schon lange vorbei und kommt nicht wieder.

  • UrZ sagt:

    … Leider sind Frauen nur bis 35 -40 die für Männer Sexuell anziehend wirken.
    Nichts gegen alte Frauen, aber kein Mann schaut einer 50 jährigen nach.
    Alte Frauen sind für Männer keine Sexuellen Wesen mehr.die sie gleich bespringen wollen.
    Ich habe grossen Respekt vor jeder Frau, nur ist das eine Wahrheit die viele nicht gerne hören.

    • Nina sagt:

      Es ist Ihre Wahrheit und die muss nicht für alle anderen auch gelten.

    • Mona sagt:

      Stimmt, geht mir gleich als Frau. Sicher gibt es junge Frauen, die auf ältere Typen abfahren. Nur ist der Beweggrund kaum die sexuelle Attraktivität.

    • Jänu sagt:

      Waaas? Ich kenne einige Männer inklusive mir, die auch über 50-jährigen nachschauen. Sind selber halt alle in dem Alter. Und in dem Alter „keine sexuellen Wesen mehr“? Wie alt sind Sie denn? Hört Ihr eigenes Sexleben auch mit 50 auf oder gilt das nur für Frauen?

      Kann die Ode über Madonna nicht nachvollziehen. „Kenne“ sie seit Anbeginn ihrer Karriere. Sie war damals ein Popsternchen, ist heute eher seltener ein Postar. Sie wird in die Popgeschichte wegen ihrer Auftritte eingehen, ihre Songs sind aber alle von richtigen Musikern produziert.

      Interessant, dass Frau Binswanger Madonna so verehrt. Immerhin hat Frau Ciccone zum Start und später zur Auffrischung ihrer Karriere ihre Brüste zur Schau gestellt. Ist ja nicht gerade besonders emanzipiert, nicht wahr?

  • Franz Müller sagt:

    Liebe Frau Binswanger, grüezi! Als älterer Herr, der seinerzeit in den Discos auch nach den Hits von Madonna in den Discos (nicht Clubs!) tanzte, kommt mir immer wieder meine Jugend in den Sinn, wenn ich Madonna ab und zu mal wieder am Radio höre. Gewiss ertönen ihre zahlreichen Hits auch heute ab und zu noch zum Inventar jeder Radiostation. Meine beiden Töchter, nicht mal halb so alt wie Madonna, zucken den Schultern, wenn der Name Madonna fällt. Das ist doch die Tante, die einen auf Jung macht und Callboys mieten muss, gell Papa? Zig-mal geliftet ist sie auch noch, grinsen sie. Und hat bestimmt Cellulitis, 1 MILLIARDE $ auf dem Konto nützen der null und nichts. Die ein Vorbild? Ja, ein abschreckendes meinen sie. Papa, steht du auf die? Früher schon, die Musik ist immer noch Spitze hm…

  • Malena sagt:

    In Würde Altern ist möglich. Aus meiner Sicht hat das aber mehr mit Intuition, Selbstkenntnis und Gelassenheit als mit krampfhaftem Einhalten (oder Brechen) von Kleider- und Verhaltensregeln zu tun. Wenn man bei Madonna ein verzweifeltes Rückzugsgefecht um ihr schwindendes optisches Kapital vermutet, hat das wenig mit den Strapsen zu tun, und mehr mit dem Ausdruck in ihrem Gesicht.

  • Ursula Weinmann sagt:

    Ich verfolge Musikphänomene wie Madonna nur am Rande – mich erschüttert aber, welche Häme in fast allen Kommentaren gegenüber der erfolgreichen Geschäftsfrau (und welch giftige Pfeile gegenüber Frau Binswanger) zu Tage treten bzw. abgeschossen werden. Man soll sich das mal umgekehrt vorstellen.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Umgekehrt? Neid muss man sich verdienen…

      Der CH-Bünzli hat schon immer die Nase gerümpft über Menschen, die es wagten besser, origineller, mutiger, erfolgreicher, etc. zu sein, als er selbst.

      (und warum wird eigentlich mein Lob zu diesem Blog nicht freigeschaltet?)

  • Reincarnation of XY sagt:

    Super Blog. Mir aus dem Herzen gesprochen.
    Es gibt X Dinge für die man Madonna kritisieren kann, aber sie hat trotz all dem mein Respekt als Künstlerin. Sie hat im Lauf der Jahrzehnte bewiesen, dass sie etwas drauf hat.

    Und der Vorwurf „in Würde altern“ halte ich eh für den grössten Mist überhaupt. Für mich ist jeder „verrückte“ Alte der sich nicht unterkriegen lässt, ein Vorbild.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    na ja. wenn keiner mehr hinsieht, gibts auch keine sexismus-debatten. insofern gebe ich frau binswanger recht.

  • Natalie sagt:

    Ich verstehe den Artikel so: Es geht nicht darum, was Madonna tut. Sondern wie. Sie zieht seit Jahrzehnten ihr Ding durch, selbstbewusst und nonchalant. Keine Frau muss mit 60 Strapse tragen, keine muss sich operieren lassen. Aber sie soll, wenn sie will.
    Und egal, was man von Madonnas Musik oder Aussehen hält: von diesem Verhalten können sich die meisten Menschen eine Scheibe abschneiden.

  • maia sagt:

    Danke für den – für mich völlig fremden – Einblick in eine andere Welt. Noch nie habe ich den Tipp bekommen, mein Alter zu verheimlichen. Warum auch? Für was soll das gut sein? Wie Sie selber schreiben, alle Menschen werden älter. Deshalb muss ich mir auch nicht irgendwelche Vorbilder „suchen“. Die sind doch überall vorhanden. Verwandte, Bekannte und und und…… einfach etwas gelassen durch’s Leben gehen, sich selber nicht allzu ernst werden und dann ist man/frau schon viele Sorgen los.

  • gehtgarnicht sagt:

    Warum in aller Welt sollte eine Satanistin eine Vorbildfunktion einnehmen?

  • Thomas Mueller sagt:

    Ich bin der Meinung, dass wenn sie ein Adjektiv „alternd“ als diffamierend empfinden, sagt es über ihre Beziehung zum älterwerden mehr als der ganze Text, Frau B.

  • Monique Saulnier sagt:

    „Wo sie auftaucht, verlangt sie Respekt. Und bekommt ihn auch. Zu Recht.“
    Von wem reden Sie, Frau Binswanger? Von der grossartigen Aretha Franklin? Dann kann ich diesen Satz hundert Prozent unterstreichen.
    Aber Madonna? Sie war als „Künstlerin“ nie authentisch. Sie ist verbissen, egoman und was sie bringt ist steril, Hochglanzbilligware. Nein. Respekt verdient sie hauptsächlich als berechnende Geschäftsfrau. Da kann ihr fast keiner was vormachen.

  • Georg Brändle sagt:

    Bin ein Mann, 60 Jahre alt. Mit gefällt’s. Und dass mal eine jüngere Frau nicht über eine andere herzieht, fällt mit hier sehr positiv auf. Danke, Frau Binswanger!

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