Falsche Freunde

Freundschaft wider Willen: Lily Tomlin und Jane Fonda in «Grace and Frankie». (Foto: Netflix)

Der Philosoph Immanuel Kant hat Schönheit irgendwo als «interesseloses Wohlgefallen» definiert. Im Proseminar kauten wir damals endlos an dieser Definition herum, weil sie irgendwie nicht aufgeht. Entweder etwas gefällt, dann interessiert es auch, oder dann eben nicht. Ähnlich ist es mit der Freundschaft. Freundschaft ist eine Art «interesseloses Wohlgefallen» am anderen Menschen. Man mag den anderen, vielleicht ist es sogar eine Art Liebe; man kümmert sich um den anderen, aber grenzt sich auch davon ab. Wir sind den Freunden verpflichtet, aber nicht so sehr.

Die meisten Menschen schliessen ihre Freundschaften in jungen Jahren. Die Biografien verlaufen parallel, man besucht zusammen die Schule, studiert zusammen, verbringt zusammen die Freizeit. Hat man bereits einen Beruf und eine Familie und einen Freundeskreis, wird es schwieriger, Gleichgesinnte zu finden, die überhaupt die Kapazität, geschweige denn ein Interesse an neuen Freundschaften haben.

So ging es mir nach meiner Trennung: Ich hatte die vorhergehenden zehn Jahre in meine Familie und in Arbeit investiert. Der gemeinsame Freundeskreis blieb meinem Ex treu, also musste ich von vorne anfangen. Viele Bemühungen um neue Freundschaften versandeten oder endeten in Sackgassen. Nachfolgend die Gründe, warum:

Immer nur das Eine

Es fängt meistens gut an: Das gegenseitige Interesse ist da, der andere meldet sich regelmässig, man führt gute Gespräche. Also verbringt man einen Lunch oder ein Feierabendbier zusammen und redet über Gott und die Welt. Aber jedes Mal wird der Abschied peinlicher und die Absicht klarer, dass sein eigentliches Interesse ein sexuelles ist.

Sobald dieses Faktum etabliert ist, kann man die Hoffnung auf Freundschaft meist das Klo hinunter spülen. Das soll nicht heissen, dass jedes sexuelle Interesse gleich die Freundschaft kaputt macht. Mit vielen meiner männlichen Freunde gab es irgendwann den Moment, als es diese Frage zu klären galt – und einige meiner besten Freundschaften haben mein «Nein» überlebt. Aber dazu muss sich bereits Zuneigung etabliert haben, die eine solche Zurückweisung überlebt.

Die Loghorröh-Freundin

Man lernt jemanden kennen, trifft sich regelmässig, redet über Gott und die Welt. Bis man eines Tages ein seltsames Ungleichgewicht feststellt. Manche Menschen können nur über sich und ihre Probleme reden. Sobald der Wein entkorkt ist, setzt das Gegenüber zur Rede an und setzt nur ab, um das Glas an die Lippen zu setzen. Die zentralen Themen sind: das eigene Leben, die eigene Familie, die eigenen Probleme, welche mit ermüdender Ausdauer vor einem plattgewalzt werden – ohne dass man auch nur eine einzige Frage stellen würde.

Die Unplanbaren

Befindet man sich in der sogenannten Rushhour des Lebens, ist das Zeitmanagement für Freundschaften manchmal schwierig, insbesondere wenn sie noch frisch und neu sind. Denn ohne gemeinsam verbrachte Zeit und ohne Regelmässigkeit wird nie eine Freundschaft entstehen. Nun gibt es aber Leute, mit denen ist eine Planung notorisch schwierig. Entweder sie geben einem Termine in vier Wochen für zwei Stunden, oder sie sagen die Termine im letzten Moment ab. Oder sie planen immer so, dass man sich ihrem Zeitplan anschliessen muss – aber umgekehrt klappt es nie.

Die Eindimensionalen

Mit neuen Hobbys findet man oft auch neue Freunde. Nur haben diese Freundschaften oft den Makel, dass man nur über das gemeinsame neue Hobby, vielleicht noch ein bisschen über Arbeit, Familie und gesundheitliche Beschwerden spricht – was ziemlich langweilig ist. Meistens gehen diese Freundschaften spätestens dann auseinander, wenn das Hobby an Bedeutung verliert.

 

140 Kommentare zu «Falsche Freunde»

  • Roland K. Moser sagt:

    „…Aber jedes Mal wird der Abschied peinlicher und die Absicht klarer, dass sein eigentliches Interesse ein sexuelles ist…“
    Das ist normal.

    • Jacques sagt:

      Man(n) ist nicht nur Geist, sondern auch animalisch (Limbisches System mit unruhiger Zirbeldrüse beweisen das). Jeder Psychiater kann das auch bestätigen, aus Erfahrung schon.

  • Anh Toàn sagt:

    Freundschaften entstehen durch gemeinsam Erlebtes. Freundschaften zwischen Mann und Frau sind schwierig, ausser bei Homosexuellen logischerweise, spätestens wenn einer davon eine Beziehung hat.

    • Andreas sagt:

      Beziehungen und Freundschaften sind nie einfach. Aber ich wehre mich auch immer gegen die vorherrschende Meinung, dass Männer immer hinter mehr her sind und nur von den unteren Extremitäten gesteuert sind. Ich bin heterosexuell und seit über 20 Jahren in einer glücklichen (geschlossenen) Beziehung. Aber ich habe auch drei gute Freundinnen mit denen ich über alles reden, mit ihnen in den Ausgang gehen oder WhatsApp tausche kann. Ich möchte meine weiblichen Kumpels nicht missen, auch wenn die Gesellschaft diesbezüglich nur Vorurteile hat und es schon schwierig ist dies hier zu beschreiben. Eine glückliche Beziehung heisst nicht, dass man Freunde wegschmeisst oder nur noch Pärchenabende über sich ergehen lässt. Ist dieses Vertrauen nicht da, ist die ganze Beziehung nichts wert.

      • Gerber sagt:

        Super Antwort!

      • Anh Toàn sagt:

        Geht Ihre Partnerin auch mit anderen Männern aus, oder chilled bei denen zu Hause? Warum geht die nicht lieber mit Ihnen aus?

        Wozu haben Sie eine Beziehung, wenn Sie drei Freundinnen brauchen, mit denen Sie in den Ausgang gehen und über alles reden?

        Also mit wären das etwas viel Frauen in meinem Leben.

        • tina sagt:

          das ist aber nicht dein ernst anh toan…?!

          • Anh Toàn sagt:

            Ich kenne eine paar Frauen, die ich Freundinnen nenne, mich tiefe, lange gewachsene Freundschaften verbinden, so viele gemeinsame Erlebnisse, Erinnerungen, aber ich würde keine von denen anrufen, um zu fragen, gehen wir zusammen was essen und dann ein wenig um die Häuser ziehen, nur wir zwei.

          • Anh Toàn sagt:

            @tina: Doch ist mein Ernst.

            Aber @Andreas hat auch gar keine Freundinnen, wenn er die „weibliche Kumpels“ nennt, denn Kumpels sind Kollegen wenn man im Bergwerk arbeitet, und Kollegen sind keine Freunde.

            Der Text von Frau Binswanger dreht sich nicht um Kumpels, die finden man ziemlich leicht, ausser man ist selber ziemlich schwierig, ich und Frau Binswanger reden über Freundschaft.

          • tina sagt:

            kumpels oder freunde: für viele ist das schweizerdeutsch umgangssprachlich nunmal das selbe. kollegä 😀
            tja dann rufst du sie eben nicht an, um mit ihnen was zu essen. schade und mir unverständlich, aber ist ja nicht mein problem

          • Maike sagt:

            Scheinbar geht das Wesen Anh Toàn davon aus, das der/die Partner/in die Bedürfnisse des jeweilig anderen vollkommen ausfüllt. Das hatte man glaube ich im Mittelalter mal so gedacht. Ich bin glücklich verheiratet, habe männliche Freunde mit denen ich mich ohne meinen Mann treffe. Da gehe ich in klassische Konzerte, auf die mein Mann so garnicht steht. Mein Mann geht mit seinen Freundinnen gerne in Ausstellungen von moderner Kunst – was nichts für mich ist. Im übrigen sind diese Freunde und Freundinnen selber gut und glücklich verheiratet.

          • Anh Toàn sagt:

            @Maike

            Ich sehe einen Unterschied zwischen

            @Andreas: „drei gute Freundinnen mit denen ich über alles reden, mit ihnen in den Ausgang gehen oder WhatsApp tausche kann.“

            und Deinem: „Da gehe ich in klassische Konzerte, auf die mein Mann so gar nicht steht“

            In Deiner Formulierung geht es primär um ein Interesse, ein Hobby, so wie es Andreas formuliert, geht es primär um die Person.

            Bei mir ist es so, dass meine Interessen, welche meine Partnerin nicht abdeckt, Freunde besser abdecken als Freundinnen. Und die Interessen meiner Freundinnen, die deren Partner nicht abdecken, wie shopping, Schuhe und Klatsch über Royals, celebreties oder Bekanntenkreis, ich nicht mal bei meiner Partnerin abdecken will und schon gar nicht bei meinen Freundinnen.

        • Monique Saulnier sagt:

          Keine Partnerschaft oder Freundschaft deckt alles ab! Auch ich habe verschieden Freundschaften (Frauen und Männer) und möchte keine missen. Jede Beziehung setzt voraus, dass man ihr Raum gibt.

          • Andreas sagt:

            @Ahn Toàn Vielleicht ist mir die Person einfach wichtiger als das Geschlecht. Sie können auch Meinungen äussern ohne mir etwas zu unterstellen, nur weil es nicht in Ihr Weltbild passt. Ich wusste dass die Frage bezüglich meiner Frau als vermeintliches Totschlag Argument kommen würde. Ja klar, wir führen eine gleichberechtigte Partnerschaft. Meine Frau kann kann das, hat ihre eigene Karriere und ist kein Heimchen am Herd . Den Begriff „weibliche Kumpels“ habe ich bewusst als Umschreibung gewählt und bestimmt nicht wegen einem Bergwerk. Ich meine aber echte Freunde. Es ist nun mal so, dass unsere Sprache keinen rechten Begriff für weibliche Freunde hat, ohne das die Meisten mehr implizieren.

          • Anh Toàn sagt:

            „…ohne das die Meisten mehr implizieren.“

            Insbesondere tun dies nun mal die Beziehungspartner. Und ob da mehr ist, also SEX oder was sonst ein mehr, Eifersucht muss sich nicht nur auf Sex beschränken, ist völlig egal, es wird von den Meisten impliziert:

            Das ist doch genau was ich schreibe, wenn ich sage, spätestens wenn einer eine Beziehung hat, wird es meistens schwierig.

          • Anh Toàn sagt:

            Ob man Kumpel sagt oder Freundin, ein Freund von mir hatte früher immer Unmengen von Cousinen, es war möglich, er hatte napolitanische Wurzeln, impliziert wurde immer.

          • Anh Toàn sagt:

            @Andreas: „Vielleicht ist mir die Person einfach wichtiger als das Geschlecht.“

            Was würde es brauchen, damit Sie mit einer dieser Freundinnen eine Beziehung anfangen? Warum haben Sie eine Beziehung mit Ihrer Partnerin und nicht mit einer der drei Freundinnen, oder allen aufs Mal?

            Was, wenn Ihre Partnerin sich daran stören würde? Wäre Ihnen dann die Personen der Freundinnen wichtiger oder die Partnerin?

            Wenn Sie mit einer der Freundinnen Sex haben könnten, würden Sie? Wenn nein, warum nicht? Wegen Ihrer Partnerin? Die braucht dies ja nicht zu wissen. Oder wäre es für Sie ausgeschlossen, mit einer von Ihren Freundinnen Sex zu haben, als Person, selbst wenn Sie keine Beziehung (mehr) hätten?

          • Anh Toàn sagt:

            @Andreas: Sie reden von einer „geschlossenen Beziehung“ das versteh ich so, dass Sie alles dürfen mit Ihren Freundinnen, ausser SEX:

            Ehrlich gesagt, finde ich nur SEX ausserhalb der Beziehung, ob ein nicht mal one night stand oder eine halbe Stunde mit einer Prostituierten deutlich weniger betrügerisch.

            Solange kein Sex ist, ist es kein Problem für Sie und Ihre Partnerin, aber wehe das ist Sex, wenn auch sonst rein gar nichts, das ist doch einfache Reduktion.

            Aber wissen Sie was: ich glaube Ihnen schlicht nicht nicht was Sie schildern.
            Eine Beziehung, 3 enge Freundinnen zum ausgehen und über alles reden, dazu wohl auch noch männliche Freunde und wohl auch ein Job. Selbst ohne Kinder mit der Beziehung ziemlich viel.

            Sie stellen sich hier dar als Frauenflüsterer.

          • Anh Toàn sagt:

            Generalisierung ist falsch, aber bringt den Gedanken auf den Punkt:

            Die meisten Frauen hätten gerne so einen männlichen Freund, einen Frauenflüsterer, der keinen Sex und keine Beziehung will, aber dennoch immer bereit ist: Aber kaum eine will, dass ihr Partner so ein Freund für eine andere ist.

    • tina sagt:

      warum schwierig? dann kribbelts halt mal, ich finde das gar nicht so schlimm :). ich habe einige freunde, die möchte ich wirklich gerne als freunde behalten, und ich will mir nicht den kopf zerbrechen, warum wir nie weiter gingen. es kribbelt vermutlich auch einseitig, mal beim einen, mal beim anderen. das ist nicht unangenehm. es braucht ja nicht jedes aufkeimende erotisierende gefühl gleich entweder ausgelebt oder abgewürgt zu werden. beim flirten macht man das ja auch

      • chiara sagt:

        chiara
        tina, du sprichst mir aus dem Herzen. Dafür, dass es hin und wieder mit Männern kribbelt, stecke ich gerne hie und da eine Zurückweisung ein.

      • Andreas sagt:

        @Ahn Toàn Aha, hier ist die Reduktion : Sex und Eifersucht. Natürlich kann man dies vergessen, wenn die Partnerin nicht einverstanden ist oder man sie vernachlässigt. Es geht ja auch nur die Partner was an. Aber warum sollte der Partner nicht einverstanden sein? Eifersucht, Kontrolle, Verlustangst, Unsicherheit, Komplexe oder dummes Gerede von Anderen? Alpha-Machos kämpfen mehr damit als Frauen. Wenn ich hier im Forum praktisch lese (nicht von Ihnen!) „mich interessieren nur Frauen die ich in die Kiste kriegen kann“, empfinde ich höchstens Mitleid. Sie vertreten ja auch die Mehrheitsmeinung, weshalb man sich ja überhaupt für weibliche Freunde ständig rechtfertigen muss und dumme Fragen kriegt. Ich finde das armselig. Aber wir könnten hier Wochen aneinander vorbei schreiben.

        • Marie sagt:

          Andreas und seine Frau sind, wie es scheint, nicht nur ein „wir‘ sondern jeder ist auch ein „ich“ geblieben. Und dies ist sehr wichtig. Wieviele geben ihr „ich“ am Traualtar ab, was ich doch eher bedenklich finde.

          Es ist nur gut, wenn man seine Freundschaften egal, ob maennlich oder weiblich pflegt. Solange es einen gut tut. Und wer dahinter etwas schlechtes sieht, sollte sich ueber seine eigene Einstellung mal gedanken machen. Eventuell sind Personen die etas schlechtes daran sehen selbst nicht in der Lage zwischen Freundschaft und Liebschaft zu unterscheiden.

  • sarah sagt:

    Ich glaube es liegt an Ihnen Frau Biswanger.
    Das meine ich keineswegs gemein. Nach der Trennung von meinem Mann habe ich wunderbare Freundschaften geschlossen.
    Wie das am besten geht? Seien Sie sich selber, echt sein kommt am besten an und sie finden dann automatisch die Freundschaften, die sie brauchen. Viel Glück.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Liebe Sarah, ich kann Sie beruhigen: ich habe meinen besten Freund und meine beste Freundin alle nach meiner Trennung gefunden. Aber es hat länger gedauert und war schwierig und ungewohnt. Deshalb auch dieser Text…

  • Rainer Winkler sagt:

    Wo sind denn die Liebhaberinnen? Suche die ganze Zeit, finde keine. Freunde brauch ich nicht.

    • Mona sagt:

      Die Frauen von heute möchten vielleicht nicht mehr ausgenutzt und/oder versteckt werden. Mann sagt ja dann, wann er Zrit hat…

    • Maike sagt:

      Schon mal dran gedacht, was für das Outfit zu tun ? Porsche alleine reicht heute schon lange nicht mehr, seit dem man alles leasen kann….

  • Rainer sagt:

    Das Interesse ist v.a. nur darum sexuell, weil vom Sexuellem abgesehen nicht besonders viel an Ihnen interessant ist.

    • Balu sagt:

      sie schreibt interessante und differenzierte Texte, sie können nur blöd pöbeln – wer ist da wohl uninteressant?!

    • Walter Eggenberger sagt:

      Bemerkenswert ist ja, dass Sie den Text offenbar gelesen haben und sich sogar motiviert sahen, einen Kommentar abzugeben. Haben Sie das aus sexuellen Gründen getan? War es schön?

    • Mascha sagt:

      @Rainer: sowas kann nur von einem Mann stammen. Männer merken schnell, dass frau noch nicht fürs Sexuelle zu haben ist. Darum fragen sie einfach danach, es könnte ja sein, dass frau plötzlich doch ja sagt. Für Frauen kann das recht nervig sein.

      • Kai Hawaii sagt:

        Also, wenn schon ein Kommentar wie der von Rainer die „Zensur“ passiert, dann wage Ich auch folgenden Reim:
        Und erst Freund Rainer, den interessiert sowieso keiner.

  • Lorenz sagt:

    Wunderbarer Text, differenziert, aber ohne Lösung. Doch diese gibt es.
    Freundschaft ist die Frage der Vertrautheit. Bleibt sie bei den Interessen, Vereinen, gemeinsamen Tätigkeiten hängen, dann ist sie sehr fragil. Geht sie tiefer in die Persönlichkeitsstrukturen ein, dann wird sie tragfähiger. Doch dann wird sie für unser Bewusstsein zur Herausforderung. Denn mit ihr kommt automatisch das Besitzergreifende, welches wieder absolut zerstörend ist (siehe sexuelle Einflussnahme). Doch die menschliche Fähigkeit der Abstraktion und damit grosse Themen kommunizieren zu können, verhilft die grossen Eisberge zu umschiffen. Was dann noch kommen kann, ist die einfache Liebe, das Fasziniert sein vom Gegenüber, seinen Gedanken, seinem Wesen, dann kommt die Dauer, welche den Rest aus uns herausholt.

    • Gerber sagt:

      Auch sehr tiefsinnig, Bravo!

    • Mascha sagt:

      So unglaublich wunderschön gesagt. Mit Ihnen möchte ich sofort befreundet sein.

    • Maike sagt:

      Ich habe feststellen müssen, das eins der grösseren Probleme neue Freunde zu finden ein zeitliches ist. In der Jugendzeit, wo man noch in den Tag hineingelebt hat, war es kein Problem, eine neue Bekanntschaft in den Tagesablauf aufzunehmen. Aber im weit fortgeschrittenen Alter und vielfältig festgelegten Tagesablauf, wie da jemanden noch zusätzlich einbauen ? Und mit wem oder was dafür weniger Zeit zu verbringen ?

  • Ralphi sagt:

    Schon der weise Philosoph Seneca schreib vor 2000 Jahren was heute noch seine Gültigkeit hat, verschwende deine wertvolle Zeit die dir gegeben ist nicht mit Leuten, die dir nur Dinge vorgaukeln und mit Ihrem Verhalten deine Lebenszeit verschwenden…..

  • Walter Eggenberger sagt:

    Ich störe mich immer wieder an der Unterstellung, als Mann wolle man nur mit einer Frau „befreundet“ sein, um sie ins Bett zu kriegen. Zu meinem engsten Freundeskreis gehören mehrere Frauen, teilweise seit Jahrzehnten. Man stelle sich vor: Dass wir nie etwas zusammen hatten, liegt nicht daran, dass ich bei den Damen abgeblitzt bin, sondern daran, dass wir, aus welchen Gründen auch immer, gegenseitig von Anfang an nur an Freundschaft interessiert waren. Auch meine Frau versteht sich übrigens blendend mit meinen Freundinnen – und ich mich mit ihrem Freund (da ist es vor allem einer). Sex ist in keiner dieser Beziehungen ein Thema.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Die Unterstellung machen Sie, Herr Eggenberger. Es ist keineswegs so, dass es immer nur darum geht, den andern ins Bett zu kriegen. Aber die Frage taucht natürlich früher oder später auf zwischen zwei menschen, die sich mögen und viel Zeit miteinander verbringen.

      • Walter Eggenberger sagt:

        Hm… ok, vielleicht kommt die Unterstellung tatsächlich von mir. Aber Sie leisten schon auch Ihren Beitrag: „Aber jedes Mal [1] wird (…) die Absicht klarer, dass sein [2] eigentliches Interesse ein sexuelles ist.“ Und: „(…) einige meiner besten Freundschaften haben mein «Nein» [3] überlebt.“ Das ist zumindest missverständlich. Daraus könnte man auch schliessen, dass ein Mann (nicht die Frau) [2] immer [1] eigentlich auf Sex aus ist und dass das Nein immer [1] von Ihnen [3] kommt. Ich kann als Mann aber auch mit einer verheirateten Frau befreundet sein. Oder ich kann während der Freundschaft eine Beziehung mit einer andern Frau anfangen. Oder umgekehrt. Oder beide Seiten sind sich von Anfang an einig, dass das sexuelle Desinteresse, wieso auch immer, ein gegenseitiges ist.

        • Enrico sagt:

          Herr Eggenberger,
          Sehr gute Text Interpretation.
          Genau das habe ich beim Lesen auch gedacht. Nur ist ihre Mühe, Frau Binswanger dies zu erklären , vergeudete Zeit.
          Ich nehme mir jetzt noch fünf Minuten Zeit und danke Ihnen.
          Danke !

      • maia sagt:

        „Aber die Frage taucht natürlich früher oder später auf zwischen zwei menschen, die sich mögen und viel Zeit miteinander verbringen.“ – Nö, nicht wirklich…. die Frage KANN, MUSS aber nicht auftauchen.

  • Max Pauer sagt:

    Frauen haben anscheinend gerne Männer als Freunde. Umgekehrt ist das im Allgemeinen nicht unbedingt so: (Auch) für Männer sind Männer letztendlich die interessanteren Menschen.
    Wir Männer haben dafür fast alle mind. 1 Mal die Erfahrung der umgekehrten Enttäuschung gemacht: Irgendwann wird klar, dass das „eigentliche Interesse“ des weiblichen Gegenübers „Freundschaft“ ist und die erotischen Zwischentöne bloss dekorative Funktion haben. Die sog. „friendzone“: Davor graut es vielen, zu Recht.

    • Christian Weber sagt:

      „Aber die Frage taucht natürlich früher oder später auf zwischen zwei menschen, die sich mögen und viel Zeit miteinander verbringen.“

      Also ich und meine Brüder hatten diese Disskussion noch nie…

  • Walter Eggenberger sagt:

    Was ich persönlich sehr fragwürdig finde, sind „Freunde“, die das Gefühl haben, sich bei einer Trennung eines befreundeten Paares für die eine oder andere Seite entscheiden zu müssen – oder Freunde, die nach ihrer Trennung von mir verlangen, dass ich mich entscheide. (Wer das tut, hat verloren) . Oft ergibt es sich ganz natürlich, dass der Kontakt zur einen Seite abbricht. Aber wenn ich beide ehemaligen Partner als meine Freunde betrachte, dann pflege ich die Freundschaften auch individuell weiter. Und wenn beide Partner meine Freunde sind, dann wissen und akzeptieren sie, dass ich auch mit dem/der andern befreundet bleibe. Wenn ich dann zu einem Fest einlade, sind sie beide auf der Liste. Entweder sie können sich arrangieren, oder sie bleiben halt zu Hause.

  • Felix Frei sagt:

    Schön geschrieben genau so ist es..

  • Andreas Daxer sagt:

    Es ist richtig. Freundschaften in der zweiten Lebenshälfte zu finden sind schwieriger. Ich nenne diese neuen Personen denn auch eher Bekanntschaften. Man trifft sich ab und zu und erzählt sich ein paar Dinge. Nichts allzu persönliches; eher so etwas banales; etwas Tratsch – oder einfach Infotainment und etwas blabla. Eigentlich schade. Ich denke aber auch, dass man nicht für sehr viele enge Freunde Zeit hat. Man trägt ja nicht nur seine Dinge mit sich; sondern dann auch die Meinungen und die Ansichten der Anderen. Ich bin da in der Aufnahmefähigkeit beschränkt. Kein einfaches Thema. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass Freundschaften gepflegt werden müssen. Manche Freunde bleiben ein Leben lang, andere gehen irgendwann. Aber ab einem gewissen Alter kommen schwer Neue dazu.

  • Reto Burgener sagt:

    Ganz unattraktiv ist Frau Binswanger natürlich nicht. Das macht es wohl entscheidend schwieriger. Ich denke, platonische Freundschaft zwischen Männern und Frauen existiert und ist möglich. Gründe können sein: man ist selber in jemand anders verliebt; sie ist die Frau oder Freundin eines Freundes; sie gefällt einem nicht auf erotische Art; man findet sie nur teilweise gut; man spürt selbst, dass man nicht zusammen passen würde. Gibt sicher noch mehr Gründe, wieso das mit der Freundschaft schon möglich ist. Der Punkt ist, man muss einen guten Grund haben, wieso man sich nicht in sie verlieben will oder kann.

  • Andreas sagt:

    Leider traurig, aber wahr. Meine Erfahrung ist, dass man Freundschaften vor seinem 30. Lebensjahr geschlossen haben muss. Man lernt zwar auch danach immer wieder sympathische und interessante Menschen kennen, doch richtige Freundschaften kann man mit diesen nicht mehr etablieren. Von dem her kann ich Ihnen nur raten, Ihre alte Freundschaften wieder zu beleben.

  • Michael Wichmann sagt:

    In meinem bisherigen Leben (ich bin 59) haben sich aufgrund von Wohnort-/Landwechsel, Wechsel des Arbeitgebers, neue Hobbies, u.a.m. immer wieder neue Freundschaften ergeben, die über das gerade aktuell gemeinsame Interesse hinausgingen. Bei den alten Kontakten bleiben die über, die beiden Beteiligten wirklich wichtig sind. Bei den neuen ist man, je älter man wird, von haus aus wählerischer. Ich denke aber, dass es für Männer einfacher ist, Freundschaften zu schliessen und auch wieder versanden zu lassen.

    • Alain Burky sagt:

      So ein Abstecher nach München und/oder Paris tut immer gut, auch gegen den Sand im Getriebe …
      Burky-Boy. – Flo de Cologne hat auch einen schönen Dom, 4711 – und Farina gegenüber.

    • Alain Burky sagt:

      Und weiterhin eine schöne Zeit, auch gestärket mit gut approbierten EAV, STS, Watzmann und Gösser-Bräu. Hau den Ambros -lieber Michael, und nicht den Farbfilm vergessen, so am Starnd von Hiddensee. Sonst kommt der Dino con Zoff wie Calcio-Italianatà und Nina rennt. Con Pizza Tonno! Einmal Tonno – immer Tonno. Und zweimal die Hälfte = 1.
      Bonnes salutations aus > 1000 km, unweit ’sur Mer‘. Bites and Bytes – lass liegen.

  • Othmar Riesen sagt:

    Kant hat Schönheit nicht verstanden. Hier ist meine Definition:
    „Schönheit ist dort, wo die Seele ausruhen kann“.
    Beste Grüsse
    O.R.

  • Sergio Biaggi sagt:

    A) Freundschaft zwischen Mann und Frau ist tatsächlich schwierig, irgendwie widernatürlich. Ausser natürlich die Frau sehe so hoffnungslos schlecht aus, dass jegliches sexuelle Interesse entfällt.
    B) Freundschaft zwischen Frauen, weibliche Freundschaft, existiert nicht. Das klappt so gut wie nie, die “beste Freundin“ wird meist über kurz oder lang von einer neuen “besten Freundin“ abgelöst.

    • Samuel Müller sagt:

      Sie haben wohl nicht viele Freunde, nehme ich an…

      • Sergio Biaggi sagt:

        @Müller
        Weibliche Freunde bzw. Freundinnen habe ich tatsächlich nicht viele. Genau gesagt, gar keine. Dafür habe ich Sexpartnerinnen.

    • Walter Eggenberger sagt:

      Herr Bianggi, ich halte so ziemlich alles, was Sie hier schreiben, für ausgewiesenen Quatsch. Dass Sie in einer Frau offenbar nicht mehr sehen als ein Objekt sexueller Begierde, das zu einer Freundschaft mit einem Mann nicht interessant genug und zu einer Freundschaft mit einer Frau nicht fähig ist, sagt einiges über Sie aus…

      • Andreas sagt:

        Herr Eggenberger, ich sehe es so wie Sie. Wir müssen uns aber wohl damit abfinden, dass es noch immer Herren der Schöpfung gibt, die sich als Gottes Geschenk an die holde Frauenwelt betrachten.

        • Sergio Biaggi sagt:

          @Andreas
          Ja, ich betrachte mich tatsächlich als Riesengeschenk an alle Frauen, die das Glück hatten, mit mir auch nur eine Nacht zu verbringen. Zu dieser Überzeugung kam ich aufgrund der enthusiastischen, begeisterten Reaktionen der Frauen selber. Ich weiss nicht wie das bei Ihnen ist, aber ich bin bei den Frauen sehr begehrt, und das ist auch gut so.

      • Sergio Biaggi sagt:

        @Eggenberger
        Ja selbstverständlich sind Frauen Objekte sexueller Begierde! Was soll man denn sonst begehren, wenn nicht Frauen? 90% haben Sex mit Frauen. Und ich hoffe doch sehr, dass auch ich bei den Frauen sexuelle Begierde auslöse.

  • Thomas Abderhalden sagt:

    Das war leider zu befürchten, dass es ohne Wäis schnell langweilig werden würde. Sie hat uns so richtig schön aufgemischt. Dieser Blogeintrag ist eine „Breitwalzung“ von Gemeinplätzen. Dabei hätte es doch noch interessante Ansätze gegeben. Warum blieb der Freundeskreis dem Ex treu? Es gab nach meiner Trennung tatsächlich auch Leute, wo es mich gewundert hat, dass sie gar nichts mehr mit mir zu tun haben wollten. Ist es wirklich schwierig, neue Freunde zu finden, und wenn ja, warum.

    • Gerrit Gerritsen sagt:

      Bei mir blieben unsere gemeinsame „Freunde“ mir treu weil ich viel mehr Geld und Status als meine Ex Frau habe…

  • Max Bader sagt:

    Ein guter Text. Es bringt auf den Punkt, bei welchen Leuten die Freundschaft langfristig scheitert.

  • Pedro Riengger sagt:

    Es gibt tatsächlich auch das Phänomen, dass man als Mann eine Freundschaft beginnt und schätzt und schliesslich feststellen muss, dass dieser andere Mann ein sexuelles Interesse hat. Passierte mir in jungen Jahren dauernd. Und dann immer die hartnäckige Frage: «Hast du es denn schon mal probiert, dass du weisst, dass du es nicht willst?» Seither kann ich nachfühlen, wie genervt bis angewidert Frauen in solchen Situationen sind. Andererseits stelle ich jedoch auch immer wieder fest, dass reine Freundschaften mit Frauen kaum möglich sind. Entweder wird das freundschaftliche Interesse als sexuelles aufgefasst (positiv oder negativ) oder es besteht bei den Frauen ein solches …

  • Claude Fontana sagt:

    Den „Immer nur das Eine“-Freund muss man früh genug sagen, dass „das eine“ nicht zur debatte steht. Nicht noch die perfekte Freundin oder gar Frau vorgaukeln. Gleich von anfang an ein Klares nein, auch wenns später etwas zwickt im Herzen.

  • Jacques sagt:

    Zur Psycho-Oekonomie: Wieviele Liebhaber braucht es, um einen Freund aufzuwiegen. Ich frage deshalb, weil ich, reziprok, – die Formel noch nicht gefunden habe. Das ist wohl ähnlich, wie bei der Relativität der Zeit. Bin aber kein Einstein, nur wissensdurstig. Denke immer, Hauptsache die Chemie stimmt. Sowohl, als auch. (entspricht einer gewissen geistigen Flexibilität; aber ja keine Diät).

  • Sonusfaber sagt:

    Der erste Grund „Immer nur das Eine“ trifft eher auf attraktive Frauen zu, definitiv weniger oft auf attraktive Männer und wohl nie oder fast nie auf unattraktive Menschen (Frauen, die oft als attraktiv erlebt werden, haben also etwas mehr Pech insofern als die übrigen Zweibeiner). „Immer nur das Eine“ ist also der Preis, den man zu bezahlen hat für seine Anziehungskraft. Und damit meine ich nicht, dass dies gut oder unvermeidbar sei. Es kommt halt oft vor.

  • Sportpapi sagt:

    Männer wollen doch nicht „immer nur das eine“. Aber das eine auch. Gerade wenn sie vielleicht sogar eine Chance sehen, dass aus der Freundschaft mehr wird.
    Auf der anderen Seite steht die Frau, die alles möchte, nur ausgerechnet „das eine“ nicht. Warum?
    Ausserdem stimmt es doch vermutlich, dass man meist verschiedene Freunde hat, die bestimmte Interessen teilen. Mit dem einen geht man zur Kultur, dem anderen zum Sport, usw.

    • tina sagt:

      eben, auch frauen haben verschiedene freunde für verschiedene anlässe wegen verschiedenen interessen. dazu gehört auch sex.
      wenn man mit jemandem lieber keinen sex will, braucht man das hoffentlich nicht zu begründen. wenn du es nicht erfahren hast, dann willst du es vermutlich nicht wissen und eure freundschaft ist besser ohne dass man es anspricht

  • corry sagt:

    Neue Bekannten machen nach 50 ist sehr schwierig. Mit der Zeit kommt die oberflächliche Beziehung ans Licht. Es wird nur über Kinder, Enkeln oder Höchstleistungen von früher berichtet. Nach der Pensionierung, so habe vernommen, sieht es meistens noch langweiliger aus. Krankheiten, Schmerzen etc. Und wenn Jemand noch fit ist; du siehst aber gut aus für dein Alter (sic)

  • Hanspeter Niederer sagt:

    Dann gibt es noch diejenigen, die scheinbar Panik davor haben, sich mit vernünftiger Vorlaufzeit festzulegen für ein Treffen. Sie melden sich eine Stunde vor „ihrem“ gewünschten Termin und erwarten, dass man sofort losspurtet. Sie erklären einem dann ihre Vorliebe für das Spontane und Unverkrampfte …

  • Benni Aschwanden sagt:

    Ja, es kann frustrierend sein, neue „echte“ Freundschaften zu suchen und zu behalten, besonders hierzulande, wo Kontaktfreudigkeit und Spontaneität nicht gerade zu den führenden Volkstugenden zählen. Ja, allen beschriebenen Typen schon begegnet. Viele sog. Freunde sind nur interessiert, solange ihnen die Beziehung irgendwie Profit bringt, sei es für die berufliche Karriere, sonstige Vitamin B-Pflege oder für das eigene Sozialprestige. Darum sind z.B. Freundschaften zwischen total verschiedenen sozialen Schichten sehr selten (können aber interessant und bereichernd sein). Wie bei anderen Partnerschaften muss eine Freundschaft immer wieder aufgefrischt und gepflegt werden. Und manchmal muss man sich halt selber fragen, ob man/frau vielleicht zu viele Ansprüche ans Gegenüber stellt.

  • Stefan Moser sagt:

    Was ist so schlecht daran, wenn das Interesse (auch) ein sexuelles ist? Hat mann keines, fühlt frau sich unattraktiv, hat man eines, wird mann unattraktiv. Na gut, damit kann man leben.
    Ich selbst hoffe jedoch nie sagen zu müssen, ich hätte 10 Jahre in Familie und Freunde „investiert“. Ich will nicht investieren, ich wills tun. Mit oder ohne Kant.

    • Michèle Binswanger sagt:

      es ist nicht grundsätzlich schlecht, wenn das Interesse auch ein sexuelles ist, das meinte ich nicht. Aber wenn es einseitig ist und man den anderen zurückweist, kann das verletzend wirken. Manchmal macht das die Freundschaft kaputt, aber es gibt auch Freundschaften, die daran wachsen, wenn die Frage mal aus dem Weg geräumt ist.

      • Anh Toàn sagt:

        Hat frau nein gesagt, egal wie viele Male, ist die Chance das nächste Mal wieder 50%: Entweder sie sagt ja oder nein.

        • tina sagt:

          wenn du irgendeinen menschen irgendwas fragt, ist es hochgradig respektlos, zu denken, ach, seine antwort passt mir nicht, also frage ich nochmals bis er so antwortet wie es mir gefällt. eine meinung hat man sich ja nicht per münzwurf gebildet

          • Anh Toàn sagt:

            Vielleicht hat man falsch gefragt, oder im falschen Moment: Die freundliche Art, Nein zu sagen, ist „vielleicht ein anderes Mal“ oder „nicht gerade jetzt“, oder „später“.

            Idealerweise fragt Mann auch nicht so, dass er ein abweisendes, eindeutiges Nein erhält, sondern so, dass er erkennen kann, dass der Zeitpunkt, die Umstände es zur Zeit ratsam erscheinen lassen, die Klärung dieser Frage zu verschieben.

            Sicher klischeehaft, aber letztlich fragt, bittet, bohrt der Mann, er „wirbt“ um die Frau, daten, flirten, wir haben früher „pickeln“ gesagt, bis er entweder gelassen, oder eben stehen gelassen wird, wie es ein Freund von mir so schön formulierte: „Sie hat mich stehen lassen: ich hatte einen stehen und sie hat mich nicht gelassen“

          • Anh Toàn sagt:

            Also geht es eigentlich nicht darum, wie frau freundlich „nein“ sagt, sondern wie man freundlich fragt, nämlich so, dass nicht nein gesagt werden muss, sondern es reicht, nicht ja zu sagen:

            Ich habe mit ihr auf Sardinien getanzt, Zucchero sang: „Con le mani se voi, puoi dirmi di si“ – ihre Hände sagten mir ja.

          • Anh Toàn sagt:

            Nochmal anders: Noch nie hat eine „Nein“ gesagt. Ich war oft zu ungeduldig, ich sehe es eher als nicht verzweifelt genug, lang genug auf ein „Ja“ zu warten.

          • tina sagt:

            „Also geht es eigentlich nicht darum, wie frau freundlich „nein“ sagt, sondern wie man freundlich fragt, nämlich so, dass nicht nein gesagt werden muss, sondern es reicht, nicht ja zu sagen“.
            finde ich eigentlich schön gesagt und so läuft es doch häufig. so muss man auch niemanden vor den kopf stossen (und schon gar nicht mit einer begründung)

          • Sportpapi sagt:

            @AT: Mir würde das schön auf den Geist gehen. Der Mann, der ständig „pickelt“, aber doch nie wirklich auf den Punkt kommt. Die Frau, die die Aufmerksamkeit geniesst, den Mann aber doch am langen Arm verhungern lässt. Ohne wenigstens einmal Klartext zu sprechen.
            Es kommt der Moment, da muss man einmal klar formulieren, was man möchte. Und eine klare Antwort einfordern. Auch wenn es nur „wir können ja Freunde bleiben“ ist…

          • Anh Toàn sagt:

            @sportpapi: Das ist zweiffellos so, wenn Mann das Pickeln als Pein empfindet, die er in Kauf nimmt, um ein Ziel zu erreichen. Ich fand‘ immer: „The chase is better than the kill“. Das Pickeln an sich tut ja nicht weh, auch wenn nichts daraus wird im Sinne der ursprünglichen Absicht, der Weg ist das Ziel.

          • Sportpapi sagt:

            @AT: Der Mann kann dann immer noch weiter pickeln. An einem neuen Ort, wo die Chance besteht, sein Glück zu finden.

          • tina sagt:

            sportpapi, diese „nägel mit köpfen“ haltung ist einfach ein flirt-killer. kaum etwas verdirbt eine stimmung oder auch freundschaftliche beziehung mehr als dieses „nun hast du meine aufmerksamkeit genossen, dann tu doch jetzt nicht soooo, oder was für konkrete gründe hast du, nicht mit mir ins bett zu gehen? es ist doch nur sex!“. fehlt nur noch „bist du prüde/lesbisch oder was?“. antworten auf die frage sind mit hoher wahrscheinlichkeit nicht ehrlich, insobesondere wenn sie unter druck eingefordert werden

  • Hugo B. sagt:

    Männer haben einfach kein Interesse an Freundschaften mit Frauen. Mir geht es jedenfalls so. Bei Frauen will ich immer Sex, und sonst interessiert sie mich nicht, da man als Mann mit Männern einfach mehr Gemeinsamkeiten hat und sich auf Anhieb besser versteht.

    Vielleicht bin ich sehr alpha, mich interessieren die typischen Frauenthemen einfach nicht. Das soll die Frau mit ihren Freundinnen besprechen, nicht mit mir.

    • Andreas sagt:

      Glauben Sie mit weiblichen Freunden muss man über den Menstruationszyklus reden? Sind Sie 1922 geboren oder haben bis jetzt nur Bimbos getroffen? Wie arrogant und armselig so ein Frauenbild zu haben und sich dann noch als „Alpha“ zu brüsten. Nur weil viele Männer schwanzgesteuerte Machos sind, deren Welt sich auf Mucki-Buden, Tuning, Bier und Fussball beschränkt, muss das nicht auf alle zutreffen. Und nein, ich mag die Quinoa-, Veggie-, Smoothie- und Gschpürschmi-Weicheier auch nicht.

      • Hugo B. sagt:

        Frauen können mir intellektuell einfach nicht das Wasser reichen. Die meisten Männer zwar auch nicht, aber wenigstens ergeben sich da trotzdem meistens interessantere Diskussionen als über die aktuelle Sommermode, körperliche oder seelische Problemzonen, das zu freizügige Top der neuen Bürokollegin usw.
        Mir egal, ob Sie das ein armseliges Frauenbild nennen. Es ist meine Realität und nur die interessiert mich.

        • Gerrit Gerritsen sagt:

          Hugo B:

          Gott sind Sie luschitg. Zwar etwas verirrt zwecks Selbstkenntniss, aber „luschtig“.. Egal wer Ihnen je sagte, dass Sie Intelligent seien: er hat gelogen…

  • sepp z. sagt:

    Meine Freundinnen sind alles ehemalige Liebhaberinnen oder solche dies damals sein wollten.
    Der Rest sind Männerfreundschaften. Die sind pflegeleichter, dauerhafter und ergiebiger.

  • Gerber sagt:

    Ist in vielem zutreffend, was Frau Binswanger schreibt; nur, betreffend sexueller avancen; natürlich war stets sie es, die nein sagen durfte…..es war nie der Mann, der ihr einen Korb gab…..

    • Michèle Binswanger sagt:

      Körbe habe ich bis jetzt nur von Frauen bekommen. Männer wollen eigentlich immer….

      • Reto Burgener sagt:

        … ausser sie sind in eine andere verliebt, stehen auf einen anderen Frauentyp, sind schwul oder Geistlicher oder beides, sind sexuell anderweitig gut versorgt, sind mit Ihrem Freund oder Ihrer Freundin befreundet, usw usw. ‚Männer‘ und ‚immer‘ sind eben doch etwas weit gefasste Begriffe. So ein wenig differenzierter nehme ich mein Leben wenigstens schon wahr.

        • Michèle Binswanger sagt:

          Ich sage ja nicht, alle Männer wollen bei allen Frauen immer – ist denn das so schwierig zu verstehen? Ich schreibe hier im Blog von MEINEN Erfahrungen. Und ja, die Sache mit den Freunden, die mehr wollen, ist nunmal immer in diese Richtung gelaufen. Selbstverständlich ist das kein Naturgesetz und selbstverständlich werde auch ich zurückgewiesen. Aber in anderen Situationen.

          • Walter Eggenberger sagt:

            Na gut, DAS habe ich jetzt verstanden. Und ich glaube es Ihnen auch. Eigentlich ja eine privilegierte Position, auch wenn sie natürlich auch ihre Nachteile hat… 😉

      • Sonusfaber sagt:

        Man kann es durchaus verallgemeinern, finde ich: Meist sind es Männer, die Körbe bekommen. Ein nicht irrelevanter Unterschied, der manchen Mann zu verstimmen vermag …

      • Gerber sagt:

        Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden…..

      • Sportpapi sagt:

        @MB: Was würden Sie denn als Grund sehen, warum ein Mann keinen Sex haben will mit einer Frau, die er mag, mit der er viel Zeit verbringt, die er attraktiv findet. Solange beide ungebunden sind?
        Was geben Sie denn als Begründung an?

        • Michèle Binswanger sagt:

          @Sportpapi: Ähm – also ich persönlich sehe in so einem Fall keinen einzigen Grund, warum man dann nicht Sex haben wollen sollte. Aber ich verstehe nicht genau, worauf sie heraus wollen.

          • Sportpapi sagt:

            Irgendwie ist dieser Sex ja so eine grosse Geschichte in der Argumentation. Dabei werden die Männer ja kaum insistieren, wenn ein Grund da ist, warum es nicht geht (z.B. eine Beziehung). Ansonsten ist die Botschaft ja: Du bist mir lieb und teuer, ich verbringe sehr gerne Zeit mit dir. Du bist ein oder sogar der beste Freund. Aber du bist mir nicht attraktiv genug für Sex.

          • Michèle Binswanger sagt:

            Stimmt, es ist ja eigentlich ein Kompliment. Sber eben, es kann dieses freundschaftsdings auch komplizieren. Weil es eben manchmal peinlich oder schmerzhaft ist, zurückweisen zu müssen oder zurückgewiesen zu werden. Ich habe beides erlebt: dass es das ende der Freundschaft bedeutete. War aber bei meinem besten Freund und bester Freundin mal Thema, in beiden fällen hats die Freundschaft überlebt…

          • Sportpapi sagt:

            @MB: In beiden Fällen hätte es wohl auch den Sex überlebt. Bei mir war es früher jedenfalls so.

          • tina sagt:

            „nicht attraktiv genug für sex“: dabei geht es doch nicht um attraktiv genug oder nicht. wenn keine erotische anziehung da ist, was soll man sich denn überwinden dazu?

  • andrea sagt:

    Ein blog der schwarz auf weiss druckt, was eigentlich jedem bekannt ist. zumindest im unterbewusstsein. was mir persönlich in diesem „mangelfreundschaften“-blog fehlt, ist: was und wie definiert „man“ die ideale freundschaft? die gibt es meines erachtens nicht. respektive, es gibt verschiedene arten von freundschaften, und jede freundschaft ist anders, und mag je nach freundschaftsperson stimmen. über jahre, oder eben nur über eine bestimmte vielleicht kurze zeit. weil halt wie erwähnt das interesse schwindet. na und?

  • Sonusfaber sagt:

    Es könnte weitere Gründe geben, warum eine viel versprechende bzw. aufkeimende Freundschaft in die Brüche geht. Zum Beispiel finden sich zwei auf den ersten Blick recht sympathisch, sie sind somit versucht, etwas Zeit miteinander zu verbringen – Small Talk und so -, um mehr oder weniger schnell festzustellen, dass sie in Bezug auf Politik, Religion, Wirtschaft, Liebe, Freundschaften und so eine viel zu unterschiedliche Gesinnung haben, als dass sie einander dauerhaft mögen könnten. Ich jedenfalls würde mit einem rechtsradikalen Christen, und wirke er auch mich noch so brilliant und einnehmend, keine Minute meines Lebens verschwenden …

    • Michèle Binswanger sagt:

      Interessante Aspekte. Meine Erfahrung ist aber nicht, dass die Freundschaft „in die Brüche geht“, denn das setzt eben schon voraus, dass sie gefestigt war. Meine Erfahrung geht eher dahin, dass die Freundschaft sich nicht richtig verfestigen kann….

      • Sonusfaber sagt:

        Ja, der Wendung „in die Brüche gehen“ war in diesem Zusammenhang und aus dem von Ihnen angeführten Grund fehl am Platz.

        • Reincarnation of XY sagt:

          Sonusfaber – die Frage, die sich bei ihrem Statement stellt, ist, ob sie nicht selbst ein Ideologe sind.
          Natürlich kann man keine Freundschaft mit einem Ideologen haben, wenn man dessen Ideologie nicht teilt.
          Aber, wenn man die Menschlichkeit als wichtigsten Wert hat, dann kann es sehr wohl Freundschaft zwischen dem Jäger und dem Vegetarier geben, weil beiden der Mensch wichtiger ist, als die konträren Ansichten in Detailfragen des Lebens.

    • Eduardo sagt:

      Ein dschihadistischer Moslem oder ein linksradikaler Atheist wäre jedoch etwas ganz anderes und jede Minute Ihres Lebens wert? 😉

      Marxistisch-feministische Moralfrauen (und -männer natürlich), weltfremd und rechthaberisch, sind übrigens extrem nervend, und jede Minute mit ihnen wäre ebenfalls Verschwendung.

    • Frank Baum sagt:

      Das ist ein wichtiger Punkt: die politische Polarisierung nimmt zu. Früher war es durchaus möglich, Freundschaften über die Grenzen der politischen Lager hinaus zu haben. Heute wird so etwas schon a priori als „Zeitverschwendung“ eingestuft.

  • Samuel Müller sagt:

    Liebe Frau Binswanger, wenn Sie noch einmal dieses doofe Klischee breittreten, dass alle Männer sämtliche Frauen nur in die Kiste bekommen wollen, dann schreie ich, und zwar so laut, dass meine beste Kollegin im Bett neben mir erwacht.

    Nein, Blödsinn, aber dieses Klischee ist wirklich doof und nervig. Ich muss mich ständig für meine zwei-drei Kolleginnen rechtfertigen, und zwar nicht nur vor Männern. Und mit Ihrem Beitrag bestärken Sie alle die blöden Bemerkungen und Fragen, die mir in diesem Zusammenhang gestellt werden, nur noch. Also, ich bitte darum.

  • Martin Frey sagt:

    Ein spannendes Thema sprechen Sie an. Echte Freundschaften zu finden, zu knüpfen und zu halten ist schwierig wenn man älter wird. Insbesondere für Frauen.
    Sowieso ambivalent ist Freundschaft zwischen Frau und Mann. Wenn man sich ggs spannend, faszinierend findet, ist man für das Gegenüber halt oft auch attraktiv. Aus Freunden werden so Geliebte, wohl genau so oft wie das umgekehrte. Ob es das langfristig gibt ohne, ich weiss nicht. Sehen Sie es als Kompliment…
    Die traurige Wahrheit bei Frauenfreundschaften: Sie entsprechen oft Zweckgemeinschaften. Oder Sie dienen einer egozentrischen Frau (mit eben Logorrhoe) als Plattform um sich abzuarbeiten. Eine nickende Schaufensterpuppe würde es da auch tun. Ein echter Austausch ist dabei meist ebenso wenig gefragt wie tiefergehendes interesse.

    • Sportpapi sagt:

      „Sowieso ambivalent ist Freundschaft zwischen Frau und Mann. Wenn man sich ggs spannend, faszinierend findet, ist man für das Gegenüber halt oft auch attraktiv. Aus Freunden werden so Geliebte, wohl genau so oft wie das umgekehrte. Ob es das langfristig gibt ohne, ich weiss nicht. Sehen Sie es als Kompliment…“
      Richtig. Insofern ist doch zumindest die Frage mal berechtigt.
      Und bekommt man dann einen Korb, so hinterfragt mann sich halt. Was stimmt nicht an der Beziehung, findet sie mich doch nicht so attraktiv wie gedacht, usw. Gerade wenn sie ansonsten vielleicht nicht so zurückhaltend ist.
      Wenn jemand beispielsweise kein Sex ausserhalb der Ehe möchte, damit kann man sicherlich leben. Weil es nicht persönlich ist.

    • tina sagt:

      und männerfreundschaften sind keine zweckgemeinschaften? ich würde das gar nicht so negativ darstellen. ist doch völlig in ordnung.
      traurig ist dabei nur herrn freys meinung über frauen, aber das ist ja sein problem

    • Martin Frey sagt:

      Ach tina, ich liebe die Frauen. Ich bin va aber auch ein guter Beobachter. Das, was die meisten Männer unter echter Freundschaft verstehen ist nicht zwingend das, was Frauen darunter verstehen. Was vielleicht auch damit zu tun hat, das die Kommunikation halt doch ein Stück weit eine andere ist. Und die, die etwas anderes suchen, hadern oft etwas. Womit wir beim Ausgangstext wären.
      Denn keine Regel ohne Ausnahme, ich kenne selber solche, bei den Männern wie den Frauen. Ausnahmen widerlegen aber Regeln nicht per se.

      • tina sagt:

        deine abwertungen als beobachtung zu deklarieren und dann noch mit pauschalliebe daherzukommen ist noch abwertender. fühl mal: „ach, ich habe männer beobachtet, sind alle waschlappen, aber ich liebe sie auch als waschlappen“

        • tina sagt:

          genau und dann noch bestärken mit „ausnahmen bestätigen die regel“. es gibt immer leute, die fühlen sich dann geehrt, von solchen menschen gemocht zu werden. ich schätze, dein umfeld besteht aus solchen

  • Heinz sagt:

    Über was redet man denn so in „echten“ Freundschaften?

  • Mascha sagt:

    Männer sind wie Guetsli. Sie passen nie in einen Diätplan, versüssen aber ungemein den Tag oder das Leben. Ich bin eine Frau, die schnell enge Freundschaften schliessen kann. Auch mit Männer. Ich habe Freunde aus der Primar, vom Studium, Arbeitsplatz, von Reisen, Hobbies, Museen. Die engsten kann ich an einer Hand abzählen. Die Sexfrage kommt oft, kann frau aber souverän angehen. Gehört zum Leben.

  • Nemesis sagt:

    Ich empfehle anstatt Kant Nietzsche:
    „Man soll in seinem Freunde noch den Feind ehren. Kannst du an deinen Freund dicht herantreten, ohne zu ihm überzutreten? Du sollst ihm am nächsten mit dem Herzen sein, wenn du ihm widerstrebst.“
    – löst das Problem mit „Immer nur das Eine“ von selbst.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Ich empfehle ihnen „Und Nietzsche weinte“ von Yalom. Dort wird das Gute von Nietzsche wunderbar herausdestilliert. Aber auch gezeigt, dass es wahrhaft töricht wäre, den Ideen dieses einsamen (und sexuell zweifellos frustrierten) Menschen ungefiltert zu folgen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Und natürlich „Will to power“ – von Arch Enemy. Auch eine Portion Nietzsche im positiven Sinne. (So von wegen Nemesis)

  • Eduardo sagt:

    Und wenn dann doch endlich der klammheimlich zutiefst ersehnte „Brad Pitt“ vor der Tür steht, sind all die detaillierten, verfeinerten Ansprüche an männliche Bekannte vergessen, die Frau bekommt glasige Augen, und der unterhaltsame, amüsante, verständnisvolle, aufmerksame intellektuelle Freund, mit dem gerade der edle, reine, wahre Tanz der Seelen zelebriert wurde, fliegt wie ein Trottel sofort gnadenlos raus, damit Madame im Bett intensiv und lange zur Sache kommen kann.

    Als Mann wurde mir einige dieser zutiefst beleidigende Rollen als Pausenclown bis zum Auftauchen des Märchenprinzen irgendwann zu dumm. Nie wieder so etwas. Dann lieber von vornherein auf derartige höchst seltsame Freundschaftsarrangements verzichten. Aber okay, mit jetzt über 50 hat sich das Thema sowieso erledigt.

    • tina sagt:

      als frau habe ich grösstes verständnis, dass meine männlichen freunde in verliebten phasen andere prioritäten haben als eine freundin zu treffen, die sie sowieso schon beinahe ihr ganzes leben kennen und die ihnen sowieso nicht verloren geht. meine güte, gönns ihnen doch!

  • Hans Minder sagt:

    Treffend gut beschrieben ist hier der Umstand, dass Trennungen/Scheidungen viel weitreichender sind als die Vorstellung des blossen Auswechseln eines “verstaubten” Partners gegen einen “aufregenden Lover oder uneingeschränkte Bewegungsfreiheit.” Langjährige Freundschaften gehen verloren, Gräben zwischen Familienlager klaffen auf etc. Lebenslange Freundschaften bedeuten viel Arbeit und manchmal auch Verzicht…..lohnen tut sich dieser Kraftakt jedoch auf jeden Fall.

  • Kai Hawaii sagt:

    Falsche Freunde heisst ja bekanntlich auf Englisch „False Friends“ und das ist auch der Fachausdruck für naheliegende, aber leider unzutreffende Übersetzungen: So wurden im Deutschen aus „Social Media“ die berüchtigten „Sozialen Medien“. Dabei steht im Englischen „social“ für „öffentlich“ im Deutschen Gegensatz zu „privat“ und nicht für „sozial/wohltätig“, oder auch „personal computer“ für „persönlicher Rechner“ und nicht „Rechner des Personals“. Dann der Einfluss von Facebook, wo man sich ruckzuck mit 500+ Menschen befreundet und auch wieder entfreundet. Alles schwer am Rande der Überforderung des Einzelnen….

    • Michèle Binswanger sagt:

      Lustig – ich kannte diese Bedeutung von „Fals Friends“ nicht – gestern hat mich aber jemand darauf aufmerksam gemacht. Und das mit der Bedeutung von social in „social media“ ist mir auch noch nie aufgefallen. Danke für den Beitrag.

  • Mascha sagt:

    Der Blog sollte eine Seite frei schalten für „Dating für einsame Herzen und Brieffreundschaften“.

    Nur ab 40.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Ja, mit zunehmendem Alter ist es schwieriger Freundschaften zu schliessen.
    Das ist sehr gut beschrieben. Ebenso wie die typischen Szenarien, die man dabei antrifft.
    Aber es scheint mir schon ein gewichtiger Unterschied, ob ich das als Single tue oder in einer festen Beziehung stehe.
    Wenn ich Single bin (oder in einer unbefriedigenden Beziehung), ist klar, dass sich irgendwann die Frage stellt, ob ich insgeheim nicht mehr suche, als eine Freundschaft. Ich denke, das gilt sowohl für Männer, wie auch für Frauen.

  • Aquila Chrysaetos sagt:

    Freundschaften werden meiner Meinung nach überbewertet. Ein paar nette Kollegen reichen.

  • Andy sagt:

    Würde ich mich selbst als einen echten Freund(in) bezeichnen und für immer zusammen bleiben wollen? Nur wenn diese Frage mit eindeutigen und klaren Ja beantworten kann, ist Reif genug, um nach dem passenden Partner(in) Ausschau zu halten und wahre Freundschaft zu leben. Diese geht übrigens wesentlich weiter als nur „Liebe“ oder gar „Sex“. Ansonsten zurück auf Start.

  • Frank Baum sagt:

    Ich denke, die Bedürfnisse an Freundschaften verändern sich mit dem Alter. In jüngeren Jahren hatte ich zumindest eher das Bedürfnis, persönliche oder auch intime Anliegen mit Freunden zu besprechen. Wenn man sich mit Freunden so austauscht, schafft das eben eine Nähe und enge Freundschaften entstehen. Unterdessen habe ich dieses Bedürfnis nicht mehr – weder mit meinen Freunden aus früheren Zeiten noch mit Leuten, die ich erst in den letzten Jahren kennen gelernt habe.

  • Michel sagt:

    Ich (m) kenne meine beste Freundin nun schon seit 40 Jahren!! Sie ist, nebst meinem wunderbaren Sohn, das Beste was mir in meinem Leben passiert ist. Auch wenn wir uns nicht mehr so oft sehen können so ist sie in meinem Herzen, wo immer ich bin und für immer.

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