Sex ohne Lust

 

Hatte offenbar eine lustlose Affäre mit Trump: Pornodarstellerin Stormy Daniels an einer Super-Bowl-Party in Las Vegas. (Foto: Getty Images)

Mein erstes Mobiltelefon kaufte ich circa 1998. Sobald ich es hatte, stürzte ich mich in einen atemlosen SMS-Flirt mit einem Mann, den ich aus den Medien kannte und an dessen Nummer ich gekommen war. Es dauerte nicht lang, da war aus Texting Sexting geworden und da wir sprachlich schon intim waren, schien es logisch, das alles körperlich in die Tat umzusetzen. Ich fuhr mit dem Fahrrad zur Wohnung des Mannes, und es war das peinlichste Date, das ich je hatte. Den Akt vollzogen wir natürlich trotzdem. Ich schwor mir, künftig zurückhaltender zu sein. Denn man kann sich digital prächtigst mit jemandem verstehen – aber ihn in Fleisch und Blut vor sich zu haben, ist eine ganz andere Geschichte.

Als digitale Jungfrau in einer digital jungfräulichen Welt war der vorzeitige Intimitäten-Erguss eine wohl unvermeidliche Falle. Heute gehört digitale Kontaktaufnahme und entsprechendes Flirten zum festen Bestandteil des Datings, entsprechend werden bereits Teenager gewarnt. Trotzdem zeitigt die Möglichkeit digitaler Annäherung natürlich Auswirkungen auf zwischenmenschliches Verhalten und Gefühlslagen.

Ein Rückzieher erscheint zu aufwendig

Das zumindest meint Maureen Dowd in einem Meinungsstück in der «New York Times» unter dem Titel «What’s lust got to do with it?» Was sie beschreibt, erinnert mich sehr an meine frühen Erfahrungen mit digital Dating: Es beginnt mit einer Begegnung, im realen oder im digitalen Raum; man schäkert textend Tage, manchmal wochenlang miteinander, versteht sich blendend, beschliesst, den nächsten Schritt zu tun. Beim Anflug in die körperlichen Sphären tauchen dann plötzlich Zweifel auf. Denn geistreiche SMS sind das eine. Ob man den Typ darüber hinaus attraktiv genug findet, um mehr zu wollen, ist eine andere Frage. Unsicherheit, Scham und gesellschaftliche Konventionen tun ein Übriges. Und wenn man schon zu weit gegangen ist, scheint der Aufwand für einen Rückzieher oft einfach zu gross. Also lässt man Sex mehr oder weniger über sich ergehen.

Eine von Dowds Referenzen ist Kristen Roupenians viel diskutierte Kurzgeschichte «Cat Person». Es geht darin um ein Date zwischen der 20-jährigen Margot mit dem 34-jährigen Robert. Sie begegnen sich zufällig, sie gibt ihm ihre Nummer, flirtet per SMS. Nach einigen Wochen treffen sie sich auf ein Date, aber sie ist ambivalent. Als sie sich küssen, gefällt es ihr nicht, trotzdem geht sie mit ihm nach Hause, und sie haben Sex – sie findet es grauenhaft. Trotzdem schafft sie es kaum, den Kontakt danach abzubrechen.

Fallstricke des digitalen Flirtens

Die Geschichte, geschrieben aus Margots Perspektive, beleuchtet einige Fallstricke des digitalen Flirtens: Unverbindlichkeit gepaart mit virtueller Intimität, aber ohne Körper. Intimität barg für Frauen immer schon Risiken. Finden sie einen Mann attraktiv und wollen sie sich sexuell auf ihn einlassen, gilt es die abzuschätzen. Dafür haben wir Instinkte entwickelt. Doch der digitale Raum hat neue Dimensionen hinzugefügt, was in der realen Begegnung manchmal ernüchternde Folgen haben kann. Man kann einen Mann aufgrund seiner Bilder attraktiv finden und aufgrund seiner witzigen Texte glauben, ihn ziemlich gut einschätzen zu können. Aber wie Mani Matter sagt: Die Welt ist so perfid, dass sie sich selten oder nie nach den Bildern richtet, die wir uns von ihr machen. Das gilt auch für Männer.

Und dann kommt Alkohol dazu, und man will sich nicht so geben und sitzt dann vielleicht plötzlich mit einem Mann auf dem Sofa und stellt fest: Eigentlich mag ich den gar nicht so. Vielleicht riecht er nicht gut oder küsst zu grob oder hat komische Ticks. Aber weil Frauen dazu erzogen werden, zu gefallen, weil sie zu scheu oder zu feige sind oder sich einfach zu wenig gut kennen, machen sie eben mit. Beim Akt dasselbe Muster: Es ist leicht zu fordern, Frauen sollen im Bett ihre Wünsche äussern. Es dann tatsächlich zu tun, gerade bei einer ersten intimen Begegnung, ist eine ganz andere Geschichte. In «Cat Person» führt sich Roger auf, als spielten sie beide in einem Pornofilm. Und Margot macht mit, ohne etwas zu sagen, während sie einen inneren Dialog mit einem künftigen Boyfriend führt, mit dem sie sich irgendwann über diese Geschichte amüsieren wird.

Damit er Ruhe gibt …

Roupenians Kurzgeschichte steht für die Datingwelt der Millennials: Unsicherheit, sich angezogen, dann wieder abgestossen fühlen, angespannte Stimmung, verunsichernde Bemerkungen, aufflackernde und verebbende Lust «wie das Zwicken eines elastischen Gummibands» – und natürlich der Einfluss von Alkohol. Aber die Konsequenz, Sex ohne Lust, ist eine für Frauen universale Erfahrung und zwar egal in welchem Alter. Dazu muss man nicht erst Stormy Daniels interviewen, wie es ihr gegangen ist, als Donald Trump den Gürtel öffnete. Man tut es, weil man nun mal schon nackt und bereit ist, um Komplikationen zu vermeiden, damit er Ruhe gibt. Der Unterschied zwischen einer Mittzwanzigerin und einer Mittvierzigerin liegt vielleicht darin, dass die Mittvierzigerin schon früher erkennt, dass es auf diese Situation herauslaufen könnte, und mehr Selbstvertrauen hat, die Übung abzubrechen oder, falls sie sich dagegen entscheidet, ihre guten Gründe dafür hat.

Natürlich wünscht man keiner jungen Frau ein Erlebnis, wie die oben beschriebenen. Sex ohne Lust kann eine Katastrophe sein, aber nicht notwendig. Manchmal ist es auch einfach eine Übung, um sich attraktiv zu fühlen, jemandem nahe zu sein oder dem Mann einen Gefallen zu tun. Solange die Frauen dabei mit sich selbst im Reinen sind, sollte ihnen niemand einreden, dass das falsch ist. Aber besser ist es, sich solche Dinge vorher zu überlegen.

154 Kommentare zu «Sex ohne Lust»

  • Claude Fontana sagt:

    Nein,Hauptsache ist, es werden im nachinein keine #Metoo beschuldigungen wegen sowas gemacht. Man könnte nein sagen, aber tut es aus solchen gründen nicht? selber schuld,das ist ein Missbrauch an sich selber. wenn man dann durch Sex unglücklich wird, anstatt spass daran zu haben. wunderts mich gar nicht.

    • Frank Baum sagt:

      Die #metoo Bewegung besteht doch hauptsächlich aus solchen Beschuldigungen. Hinzu kommt, dass man diese Beschuldigungen noch 20 Jahre nach dem Ereignis macht, wo man sich die Dinge noch einmal anders in Erinnerung ruft, als es zu dem Zeitpunkt gewesen zu sein scheint.

      • Michèle Binswanger sagt:

        ja, es gab im Rahmen von meToo haarsträubende Fälle (Stichowrt Aziz Ansari). Die Frau hatte ein schlechtes Date und stellt dann deswegen ihn bloss. Das ist in aller Entscheidenheit zu verurteilen. Aber genau deshalb muss man doch auch über solche Themen wie in diesem Blog beschrieben reden.

      • Walter Eggenberger sagt:

        Dass die #metoo Bewegung „hautpsächlich“ aus solchen Beschuldigungen besteht, ist eine geradezu anmassende Aussage. Zweifellos brachte die Bewegungen auch Frauen dazu, sich plötzlich als Opfer darzustellen, die gar nie welche waren. Aber der Kern der Bewegung besteht aus Widerstand gegen echte Belästigung, Machtmissbrauch und Gewalt gegen Frauen. Wenn einem gewisse Auswüchse der Bewegung nicht passen, braucht man deswegen nicht gleich die ganze, absolut und uneingeschränkt gerechtfertigte und überfällige Bewegung in Misskredit bringen.

        • Michèle Binswanger sagt:

          Danke!

        • Frank Baum sagt:

          Eine Bewegung, deren Vertreter keinerlei Kritik an der Bewegung dulden, kann man durchaus für deren Auswüchse in Misskredit bringen. Man muss es sogar, weil ein ich-stehe-über-jeder-kritik Extremismus ist. Eine Bewegung zeichnet sich nicht dadurch aus, dass gewisse Anliegen gerechtfertigt sind, sondern ob sie verhältnismässig ist. Arbeitnehmerrechte sind gut, Marxismus ist schlecht und die Khmer Rouge waren unmenschliche Massenmörder.

          Es gab doch die Schauspielerinnen in Frankreich, die die Bewegung kritisierten, weil sie darauf hinwiesen, wohin die Reise führen kann. Wurde deren Kritik von den Vertretern von #metoo sachlich aufgenommen? Nein. Sie wurden zum schweigen gebracht. Das gleiche galt auch bei Matt Damon.

    • Christian Cholber sagt:

      Witzig, bei mir ist es genau umgekehrt: die Frauen finden meine Texte abscheulich, sobald sie aber neben mir auf dem Bett liegen, können sie nicht genug bekommen.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    sex ohne lust geht wohl einher mit finanziellen interessen. man kann nicht alles haben.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Der Blog zeigt genau auf, dass es überhaupt nicht immer nur um finanzielle Interessen gehen muss. Ich habe auch schon mit meinen Partnern geschlafen, obschon ich keine grosse Lust hatte. Manchmal tut man es einfach um des Friedens willen. Use it or lose it heisst die Devise.

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        finden sie das gut? ich dachte immer, die „moderne“ frau macht keine kompromisse? hm. jetzt muss ich wohl über die bücher. 😉

      • Alexander Wetter sagt:

        Erlebnisse beweisen trotz dem „nicht immer“, dass Geld für die Damen-Welt das wirksamste Aphrodisiatikum ist und bleibt, wie die Ehe ein Lust, Sex und Liebes-Killer ist, für Frau und Mann. Geld zeugt Macht, was auch wiederum für Damen sehr überzeugend verführerisch ist

        • Michèle Binswanger sagt:

          Mag sein. Aber das ist keine sehr überraschende Beobachtung. Wussten Sie zb, dass es auch im Tierreich Prostitution gibt?

          • Marla Reimann sagt:

            …und Vergewaltigung! Bei Walen bespielsweise… Für was soll das ein ernst zunehmendes Argument sein?

          • Maike sagt:

            Im Tierreich frist der Löwe, der ein Rudel neu übernimmt die Nachkommen des alten Anführer auf. Oder es gibt Spinnenweibchen, die fressen das Männschen nach vollzogenen Akt auf. Das Tierreich kann nun wirklich nicht zur Erklärung menschlichen Fehlverhaltens herangezogen werden.

          • Michèle Binswanger sagt:

            War auch nicht die Absicht. Ist auch kein Argument. Bloss Funfact. Aber zu sagen: Frauen prostituieren sich! Ist auch kein Argument dafür, dass es Frauen immer nur um Geldbeutel geht.

          • Rolf Gerber sagt:

            Ja, wenig überraschend, klar. Und solange man zu seinen Präferenzen steht ja auch unproblematisch. Das Schmerzhafte für viele weniger mächtige Männer (die Mehrheit) ist halt: auch wir möchten mal begehrt werden – und zwar dafür wer wir als Mensch/Mann sind und nicht in erster Linie dafür was wir darstellen/für den Marktwert den wir repräsentieren.. Männliche Sexualität ist keineswegs so platt, wie sie leider oft gezeichnet wird und während eine selbstbewusste Frau heute hinsteht und sagt „ich bin wie ich bin“, hat sich für uns Männer wenig geändert und um „wählbar“ zu sein haben wir immer noch strengen Kriterien zu entsprechen. Ist frustrierend zu beobachten, wie einseitig der Fortschritt gewählt wird.

          • Hotel Papa sagt:

            Danke, Rolf. Genau was ich erlebe. Resp. nicht erlebe, denn ich mag nicht ständig mit meinen Pfunden wuchern, um einer Frau zu gefallen.

      • Reto sagt:

        Und ich habe schon mit meinen Partnerinnen geschlafen, obschon ich keine grosse Lust verspürte. Es sind nicht nur immer die Damen, die über ihren Schatten springen müssen…

      • Hotel Papa sagt:

        Dürres Argument. „Um ihm ein Freude zu machen“ hätte ich verstanden. Man ist schliesslich nicht nur aus sexuellen Gründen zusammen.
        Aber um des lieben Friedens willen?
        .
        Ich muss auch Mani Matter zitieren:
        Liebi lüüt, wär git mir uuskunft…

        • Michèle Binswanger sagt:

          Ok, um ihm eine Freude zu machen. (PS: Inwiefern soll das ein „Argument“ sein? Es ist doch eher eine Erklärung) Und mir vielleicht auch, denn mit der Lust ist es manchmal wie mit dem Appetit…

      • Fit for Life sagt:

        In der Tat, das geht aber in beide Richtungen. Believe it or not, manchmal haben auch Männer Sex ohne grosse Lust aber sie spüren, dass die Frau „es braucht“.

        • Michèle Binswanger sagt:

          Doch, ich glaube das. es gibt ja auch Männer, die Orgasmen vortäuschen. Der Druck ist schliesslich für beide Geschlechter da….

          • Eric sagt:

            Nur ….wie täuscht Mann einen erigierten Penis vor ?

          • Christoph Bögli sagt:

            @Eric: Viagra, z.B.? Eine Erektion ist erst einmal ein rein physischer Prozess, der sich durchaus von der geistigen Lust entkoppeln lässt bzw. solchige nicht bedingt. Mit etwas Übung anscheinend sogar sehr gut, oder meinen Sie etwa, Porno-Darsteller würden voller Lust stundenlang ihre Performance abliefern unter dem Druck des ständig begafft werdens?

      • Claude Fontana sagt:

        Es kommt ja auch vor, dass Frauen dann auf jemanden stehen, wenn der seine ganze konzentration und aufmerksamkeit auf eine andere tätigkeit richtet. Dann kommt ihr sexuelles bedürfnis für Ihn immer zur falschen zeit. und eigentlich gehts dann auch nicht um Sex, sondern um Aufmerksamkeit.

      • Maike sagt:

        Das glaube ich jetzt nicht was ich hier von Ihnen lese – Sie haben mit einem Mann um des lieben Friedens willen Sex gehabt ? Konnten Sie sich am Morgen noch im Spiegel ertragen ? Mir fehlen da echt die Worte.

        • Michèle Binswanger sagt:

          Klar! Und ich würde es nicht nur wieder tun, sondern wmpfehle es sogar. ZB wenn in der Ehe tote Hose und man gar nicht mehr weiss, wie man wieder anfangen soll. Anstatt auf die grosse Lust warten, vielleicht einfach mal tun? Weil, wie bereits erwähnt: Der appetit kommt beim essen. Und Probleme lösen sich manchmal von selbst, wenn erst Intimität wieder hergestellt ist.

          • Sportpapi sagt:

            @MB: Danke, ich finde das sehr vernünftig. Angesichts der in der Regel sehr unterschiedlichen Bedürfnissen von zwei Partnern ist die Idee, dass jeder ausschliesslich das macht, was er Lust hat, und keineswegs, was der andere gerne möchte, der Partnerschaft sicherlich nicht förderlich. Der kleinste gemeinsame Nenner ist etwas ganz anderes als ein tragfähiger Kompromiss.
            Ausser beim Sex ist es doch klar, dass man sich entgegenkommen muss, dass man gemeinsame Wege finden muss, auch wenn man gerade mal keine Lust hat (und dann trotzdem tut, dem Partner zu liebe).

          • Luca Bellini sagt:

            Da bin ich d’accord mit Frau Binswanger. Würde Frau nur dann Sex haben, wenn sie (mental) Lust danach hat, gäbe es evtl. gar keinen Sex mehr, denn Mann müsste just zu der Zeit a) vor Ort sein und b) auch grad Lust haben. Männer essen, wenn sie Hunger haben. Frauen denken, sie müssten dann essen, wenn es Zeit ist. *Ironie Ende*. Die Romantisierung der Lust ist ihr Tod. Dazu gibt es ein interessantes Referat von Michele Weiner-Davis während eines Tedx Auftrittes. Wenn wir darauf warten, dass alles „stimmt“, dann verpassen wir die schönsten Augenblicke unseres Lebens. Sex (in Partnerschaften) ohne anfängliche Lust ist eben auch ein Weg, um eine Verbindung (wieder) aufzubauen. Man gibt sich m.E. deswegen nicht auf, sondern investiert in die Partnerschaft.

          • Michelle sagt:

            Treffender Kommentar, was die Beziehung angeht. Es ist nichts Beschämendes dabei, wenn wir eingestehen, dass wir eben nicht immer aus Liebe und Lust intim werden, sondern es manchmal einfach aus Vernunft tun, um eine Beziehung am Leben zu erhalten. Voraussetzung ist natürlich immer, dass uns dies die Beziehung auch wert ist.

          • Susanne sagt:

            In der Ehe ja, aber ansonsten ?

        • Hotel Papa sagt:

          Ich finde das gut, was Michèle hier propagiert. Sex wir viel zu oft zu einem Heiligtum hochstilisiert, das Frau bitte nur zu gewähren hat, wenn mann vorher durch sämtliche Reifen gehüpft ist, die die Göttin ihm hingehalten hat.
          (Das entwertet ja den besten bargaining chip, den frau zu bieten hat. Gohtsno!)
          .
          Newsflash: Solange niemand zu etwas gezwungen wird, was er/ sie absolut nicht will (nicht einfach keine rasende Lust darauf hat) ist alles noch im grünen Bereich.

        • Susanne sagt:

          Da gebe ich ihnen vollkommen recht.

  • Kusi sagt:

    Seltsam, Sex ohne Liebe ist mir bekannt aber ohne Lust würde zumindest bei mir nicht so richtig funktionieren was Frau auch unweigerlich sehen würde 😉 Was ich kann ist Sex ohne Liebe. Nach über 25 Jahren Beziehung und vergeblicher Suche nach einer Neuen treffe ich jetzt so alle 1-2 Monate ein Escortgirl. Da geht es nur um Lust und natürlich auch um Geld. Um Geld geht es aber auch in der Beziehung. Auf Datingplattformen wurde ich quasi bei jedem Treffen, davon gab es zahlreiche, nach Einkommen und Status, Wohneigentum etc. gefragt. Dann doch lieber Single und das Geld gezielt ausgeben als nur des Geldes wegen eine Beziehung zu haben. Jedenfalls habe ich schon tolle Menschen kennen gelernt. Diese Welt ist völlig anders als überall beschrieben aber man verbringt viel Zeit mit der Suche.

  • Danilo sagt:

    Ach, die armen Frauen wieder. Ist ihnen vielleicht schon mal in den Sinn gekommen, dass es für Männer genau die gleichen Situationen gibt? Meinen Sie, dass alle 1. Dates für Männer nur toll sind? Ihr Beitrag ist einmal mehr einseitig feministisch. Und übrigens ist heutzutage für Mittvierziger Frauen ein solches Date doch eher die Ausnahme und sonst haben sie immer noch nichts gelernt und sind daher meiner Meinung nach selbst schuld. Bei jungen Frauen könnte man noch das Argument der Unerfahrenheit bringen, bei Ihnen und ihren gleichaltrigen Mitopfern nicht.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Niemand schreibt von „armen Frauen“, ausser Sie. Es geht um ein Phänomen, das zu diskutieren ich interessant fände. Aber vielleicht hätten die Frauen mehr dazu zu sagen, als Leute wie Sie, die immer krampfhaft nach vermeintlichen Opfern oder Tätern suchen. Und mich würde es sehr interessieren, wie Männer das (digital Dating) erleben. Sicher hätten auch Männer dazu etwas zu sagen. Aber ich bin nunmal kein Mann.

      • Karin Keller sagt:

        Wieso unterstellen Sie Danilo, dass er IMMER nach Opfern und Tätern sucht? Kennen Sie ihn so gut? Mir ist schon ein paar Mal aufgefallen, dass ihr Vermögen zur Selbstreflexion nicht existent zu sein scheint?!

        • Michèle Binswanger sagt:

          Gemeint war: Es gibt IMMER Leute, die nach Opfern und Tätern suchen. Ob er das immer macht, weiss ich nicht.

      • Pesche Jost sagt:

        Das ist genau das Problem in diesem Blog: Die Redundanz. Zwei Frauen schreiben, aber kein Mann. Diskriminierung! Im Ernst: Wieso? Haben Männer kein Recht auf Midlifecrisis? (oder sind ihre Sex-Anekdoten einfach weniger klickträchtig..?)

        • Michèle Binswanger sagt:

          Ein Mann würde diesen Blog hervorragend ergänzen. Aber bislang haben alle abgelehnt.

          • Philipp M. Rittermann sagt:

            welche „alle?“

          • Michèle Binswanger sagt:

            Namen kann ich leider keine nennen, aber Geduld. Der Mann wird kommen. 😉

          • Luca Bellini sagt:

            Ich würde nicht ablehnen. Was muss der Schreiber können? Ich bin:
            Bissiger End40er.
            Kenne Schattenseiten und Lichtblicke.
            Legte mich mit Huusi-Lehrerin an (kochen, bügeln) und gewann den Challenge (die arme Frau hatte mir nichts getan).
            Kritischer Beobachter, undiplomatischer Redner, manipulativer Mistkerl, herzensguter Mensch.
            CPR erfahren.
            Vater.

        • ColonelFLW sagt:

          ‚Der Mann wird kommen.‘
          Aha.
          Aus Lust oder wegen dem Geld???

        • Anh Toàn sagt:

          @Pesche Jost „Zwei Frauen schreiben, aber kein Mann. “

          Ach Gottchen! Es geht ja nicht um Mann und Frau hier, sondern um Erwachsen werden, wozu Reduktion jedes Themas auf Mann-Frau nicht gehört. Wenn Frau Binswanger etwas erzählt, tut Sie dies als Frau, genauso wie mindestens so viel zu einem Thema von einem Mann erzählt wird, aber sie sagt nirgendwo, dass es dies bei Männern nicht gibt.

          Aber ich bin überzeugt, zumindest jüngere Männer sind weniger wählerisch und Lust ist meistens.

          • Jan sagt:

            @ Frau Binswanger, ich finde, Ihren Blog muss nicht durch einen Mann „ergänzt“ werden. Der Blog soll doch bleiben wie er ist und braucht kein Korrektiv. Hingegen wäre ein „eigener“ Mann-Blog cool. Und dann ein Kerl, der auch mal aus dem Bauch agiert und austeilt. Themen gibt’s genug. Differenziert, aber auf den Punkt, also KEIN Yogalehrer mit orange Hosen und Rosschwanz. Legen Sie sich ein Pseudonym zu (Chris von Morgenstern oder sowas…) und machen Sie es gleich selber, Sie kriegen das schon hin. Dieser Vorschlag ist 100pro ernst gemeint. Kein Bashing nötig, ich bin zu sensibel.

        • Michelle sagt:

          Genau, die Frauen sind Schuld, wenn die Männer nicht wollen und die Männer sind Schuld, wenn die Frauen nicht dürfen…

        • Lichtblau sagt:

          @Pesche Jost: Also ich sehe in diesem Blog kein Problem. Hier schreiben zwei Frauen, die so verschieden sind wie Feuer und Wasser oder Frau und Mann, das macht’s spannend. Aber klar wäre auch mir ein Mann willkommen. Es gibt da einen Journalisten, der in einem Tagi-Parallelblog die Midlifecrisis schon mehrmals thematisierte. Ich glaube, er wurde hier sogar schon als Wunschkandidat genannt.

      • Silvio Betrami sagt:

        Das Problem hat sich seit 1998 mit Aufkommen der Videotelefonie entschärft. In einer Liveschaltung kann man doch schon sehr viel besser das Gegenüber wahrnehmen als per sms. Wenn man sich ein bisschen Mühe gibt kann man ein recht gutes Bild zeichnen wie es sein wird. Aber man findet es nur heraus wenns wirklich geschieht – das ist schon so. So wie es verschiedene Aspekte in einer Beziehung gibt, so gibt es auch verschiedene Stufen des Kennenlernens: Die Fantastische, die Optische und die Körperliche. Eine gewisse beidseitige ‚Elastizität‘ oder Anpassungsfähigkeit muss vorhanden sein, bis die verschiedenen Layers synchronisiert sind. Wenn es zu perfekt ist, ist meist etwas faul …

      • Danilo sagt:

        Sorry Fr. Binswanger aber beim Lesen ihres Blogs, kommt mir das Bild der „armen Frau“ empor. Sprich, der sexuell ausgebeuteten, unterdrückte Frau von „anno dazumal“, die immer herhalten muss und gefügig sein muss. Wenn das heute noch ihrem Verständnis der modernen Frau entspricht, haben Sie irgendwo etwas verpasst. Betreffend Opfer: Metoo hat halt schon nicht gerade dazu beigetragen, dass die Frau die Opferrolle abgeben kann, im Gegenteil. Das Schlimme daran: die wirklichen Opfer gehen in dieser Bewegung regelrecht unter! PS: Danke Karin Keller.

        • Michèle Binswanger sagt:

          Sorry Danilo, wenn dir bei diesem text die Frau als Opfer „hochkommt“, dann hat das vielleicht wenuger mit dem text, als ihrer Projektion zu tun. Denn Opfer ist hier nicht das Thema, höchstens Opfer von sich selbst.

  • Martin Thalmann sagt:

    Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht unterdrücken. Darum versuche ich digital nicht zu überborden, damit im realen Leben noch eine Steigerung möglich ist. Oder ein eleganter Abgang. Sonst wird’s schnell zu Sex ohne Lust.

  • Jürg Brechbühl sagt:

    Ich finde Frauen, die nicht wissen was sie wollen ober-über-mühsam. Aus meiner Sicht reine Zeitverschwendung. Ob die Digitalisierung das fördert, dass Frauen sich in Ersatz-Beziehungen und Ersatz-Intimität flüchten, anstatt sich zu orientieren und herauszufinden, was sie wirklich wollen?

    Aus meiner Sicht ist seit 30 Jahren alles beim alten geblieben. Moderne Frauen meinen, sie seien emanzipiert, wenn sie gross verkünden, wie sie leben wollen. Im hinterher dann irgendetwas von dem Gerede wahrmachen sollen? Auf solche Ideen kommen nur arrogante Machos.

    • Silvio Betrami sagt:

      Als Diplombiologe an der Uni sind sie vielleicht sogar in der Grundlagenforschung tätig. Wer weiss denn dort schon genau was er will und wie das Resultat sein wird? Man müsste ja nicht forschen wenn man alles schon wüsste. Genau so kann es einer Frau auch gehen. Sogar mir als Mann geht es so. Um den Sexismus komplett auszuklammern: es ist ein menschliches Phänomen … Männer sind sich oft uneins ob sie Frauen als Heilige oder Kumpels oder Huren einstufen sollen … sie können alles sein – allerdings nicht gleichzeitig und es gibt graduelle unterschiede. Und ich behaupte mal frech: es liegt in der Kunst des Mannes alles das aus einer Frau herauszukitzeln.

      • Jürg Brechbühl sagt:

        @Silvio Betrami
        Wenn ich mir nicht sicher bin, dann sage ich das so. Ich posaune aber nicht in die Welt hinaus, ich sei sicher und so und so wolle ich es haben. Ich gehe auch nicht hin und gebe den anderen die Schuld, wenn sie mich beim Wort nehmen.
        Ich bin nicht an der Uni. Mein akademischer Titel lautet neuerdings „Diplom-Biologe UniBE“. Die Uni Bern ist ein Saustall, der die Studenten bescheisst. Ich bin froh habe ich das hinter mir.

        • Christoph Bögli sagt:

          @Brechbühl: Gratulation, das hat ja in dem Fall nur zwei Jahrzehnte gedauert? Oder waren es drei? Nachtreten ist übrigens nicht sehr schicklich nur weil man ein halbes Leben dafür braucht, um etwas auf die Reihe zu kriegen, was andere locker in vier Jahren Regelstudienzeit erledigen..

  • Gerber André sagt:

    Können Sie eigentlich auch wieder mal über etwas Anderes schreiben als über Sex? Oder ist das unmöglich?

    • Michèle Binswanger sagt:

      Natürlich kann ich über anderes schreiben als Sex. ich schreibe nur hier im Blog gern über Sex. Weil mich das Thema interessiert.

      • Gerber André sagt:

        Aha….

        • Philipp M. Rittermann sagt:

          🙂

          • Lichtblau sagt:

            Mich als Frau interessiert das Thema uch. Vor allem, wenn es so grundentspannt beschrieben wird, wie von Frau Binswanger. Diese pragmatische Sichtweise müsste den männlichen Lesern doch eigentlich entgegenkommen? Und trotzdem wird sie vor allem denen missverstanden. Seltsam.

      • Eric sagt:

        ..und wieso interessiert genau sie dieses Thema?

      • Nick sagt:

        Ihr Blog und Ihre Antworten lassen nur einen Schluss zu: Sie können einem leid tun, Frl. Binswanger.

        • Nemo sagt:

          “Leid tun” – wieso sollte einem das die Autorin? Ein abstruses Urteil. Ich finde die diskutierten Fragen interessant. Als Mann. Und ohne moralisch zu werten. Sich auf Sex einlassen, obwohl man keine Lust verspürt, das ist mir auch schon passiert. Da war mal eine Amerikanerin, ca 35j., die wollte rund um die Uhr, und ich konnte nicht mehr. Ihr Argument, mit dem sie meine Erschöpfung einfach beiseite schob: “N, if I learned how to drive a car, you can learn to have sex five times a day!” – und los ging’s wieder. Und ich habe tatsächlich gelernt, dass es geht. Aber es war nicht eine freudvolle Angelegenheit. Eher beeindruckend, die sexuelle Wucht und Gier, die sie antrieben. Ich habe mir dann später überlegt, ob sie manisch war, und denke nein. Aber irgendeine Unzufriedenheit war schon da.

  • Michael sagt:

    Ach, ständig erzählt man uns, dass Frauen alles und jedes besser können als Männer. Inklusive das Leiten von multinationalen Konzernen.
    Aber dann sind sie nicht mal in der Lage, irgend einem Typen „Nein“ zu sagen ?

    • Peter Maier sagt:

      Gut auf den Punk gebracht. Dieses infantile und unreife Denken und Fühlen begleitet leider viele Frauen bis ins fortgeschrittene Alter. Und wenn vermeintlich erwachsene Frauen solches Verhalten ua. mit Erziehung begründen, wirds hochnotpeinlich. Tja, Selbstverantwortung gehört def. nicht zu den Stärken vieler Frauen, immer wieder erstaunlich.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Es ist ja auch genau das gleiche, mit jemandem eine Sitzung abzuhalten oder mit jemandem zu schlafen. So wie auch Psychologen nie selber Probleme haben, oder Paartherapeuten keine Eheprobleme (not)

    • Jan sagt:

      Vielen Dank Michael, Sie sprechen mir aus dem Herzen. Immer diese Sprüche, diese Forderungen, diese Hashtag-Empoerung, die lächerlichen Auftritte an Oscar-Verleihungen, all das Quotenzeugs, diese angedichtete „Empathie“ und sonstige sog. weiblichen Qualitäten und und und. Mag ja alles seine Berechtigung haben, aber ich habe das jetzt gesehen. Und dann macht sich Frau weils sie offenbar „so erzogen ist, zu gefallen“, über irgendwelche schlechtriechenden Zufallsbekanntschaften her, und will es angeblich doch nicht. Versteht das jemand?

      • Luca Bellini sagt:

        Hm, das zeigt doch nur, dass Frauen nicht perfekt sind, mit sich hadern, unsicher sind, Gefühle besitzen, geliebt werden wollen, verletzlich sind. So wie Männer eben auch. Darüber zu schreiben, hilft m.E. Männern wie Frauen, sich im Klaren darüber zu werden, dass Menschsein nichts mit Gender zu tun hat. Dass absolute Konsequenz nicht in der Natur des Menschen liegt, sollte allen bewusster werden. Sonst müsste
        – jeder aus der Kirche austreten (Pädos, Gewalt etc.)
        – jeder sein Facebookkonto löschen und das Smartphone zerstören (you know why)
        – keiner je eine Beziehung eingehen (MGTOW und ihr weiblicher Counterpart)
        – etc.
        Aber genau diese Dualität macht doch das Leben so spannend und der Versuch, jeden Tag ein wenig konsequenter zu sein.

    • Christoph Bögli sagt:

      @Michael: Na na, das gilt wenn schon umgekehrt doch genau so. Oder wieso stürzen selbst die erfolgreichsten und mächtigsten Männer immer wieder ab weil sie zwar alles haben, aber trotzdem nicht Nein sagen können, wenn eine mit einem etwas tiefen Ausschnitt daher kommt? Es vergeht ja kaum eine Woche, in der nicht einer dieser vermeintlich so überlegenen Alpha-Männer mit Krokodilstränen vor einer Kamera sitzt und etwas von Kontrollverlust und Sexsucht jammert.

      PS: Ich finde ja sowieso nicht, dass der durchschnittliche Konzern-Manager besonders schlau oder kompetent ist. Egal ob männlich oder weiblich. Gerade im Sozialverhalten sind diese Leute oft beeinträchtigt bis gestört, allein weil der Weg nach ganz oben meist über egomanisches Wegbeissen und viel Vitamin B führt.

  • Reto Burgener, Zürich sagt:

    Ich bin davon überzeugt, dass wir alle im Netz dazu fähig sind, in ganz andere Persönlichkeiten zu schlüpfen. Insofern sind Internet Chats eben überhaupt nicht aussagekräftig. Entsprechend gross das Risiko der Desillusionierung. In einem Chat ist leicht, witzig und schlagfertig, charmant und draufgängerisch, leidenschaftlich oder was auch immer zu sein. Das Internet ist nicht die Realität. In der Realität sind wir dann wieder so wie wir sind. Das Bild, das wir uns von Internet Gegenübers machen, ist natürlich falsch. Weil wir es uns so zurechtbiegen, wie es sein muss, um das gewünschte Gefühl zu erzeugen. Das finde ich total legitim. Im Glücksfall ist das Date dann nicht Welten weg vom sich Ausgemalten.

    • Jürg Brechbühl sagt:

      Ich versichere Ihnen, dass ich der eine und echte und unnachahmliche Jürg Brechbühl, Staatsfeind No. 1, Diplombiologe UniBE, Besserwisser vom Dienst bin. Wer mich online ein A.loch findet, der wird auch im richtigen Leben zum gleichen Schluss kommen. Ich nehme auch dort kein Blatt vor den Mund.

  • Max Bader sagt:

    Das digitale Dating kann vielleicht nützlich sein für Menschen, welche im Alltag zu wenig andere Personen kennenlernen oder zu schüchtern sind. Aber der Nachteil liegt daran, dass es viele und vor allem entscheidende zwischenmenschliche Sachen gibt, die man nur bei einer direkten Begegnung sehen und spüren kann.
    Wahrscheinlich ist es deswegen besser, wenn man schon digital datet, dass man nicht zu lang wartet mit dem eigentlichen Treffen. Ansonsten gibt es je mehr ein Zerrbild der Person zusammen mit immer steigenden Erwartungen. Dann kann es schon zu solchen Situationen kommen.

  • Patrik Peter sagt:

    Herrlich schön mit Worten jongliert Frau Binswanger. Richtig angenehm. Ich könnte mich jetzt glatt in Sie verlieben. Was ich natürlich nicht mache, denn ich habe ja Ihren Gedanken bis zum Schluss verfolgt.
    Seien Sie sich versichert, es passiert auch umgekehrt: wahnsinnig tollte SMS, danach eine tiefe Ernüchterung, weil das innere rosarote Bild der Realität nicht standhält. Unter uns: das macht eigentlich nichts, es schmerzt klar aber mehr nicht. Was bleibt, ist der angehäufte Reichtum an schönen Erinnerungen und Gefühlen die man während des Lesens und Verfassens der Texte hatte.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Auch ein interessanter gedanke…Aber ist das nicht letzten Endes wie Masturbieren? Man bleibt allein…

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        schon. aber man(n) braucht eine keine dämlichen gespräche zu führen und zu kuscheln, danach. 🙂 (und braucht niemanden rauszuwerfen).

      • Reto Burgener, Zürich sagt:

        Masturbieren …. Da sag ich es dann mit Faber: Vielleicht traurig, aber zeig mir einen, dem es besser geht

      • Jan sagt:

        Wir Männer (offenbar Ihre Leserschaft, wieso auch nicht) warten dann gespannt auf den Blog zum Thema masturbieren aus weiblicher Sicht. Wir haben nämlich keine Ahnung davon. Wir wollen unbedingt wissen, was dabei in der unauslotbaren Tiefen der Frauenseele vorgeht. Und natürlich, wie die frühkindliche Prägung (Schamgefühle?) damit zusammenhängt, vielen Dank jetzt schon!

        • Michèle Binswanger sagt:

          Sie brauchen nicht zu warten, ich habe ihn schon geschrieben, vor ein paar Wochen. Aber ich muss Sie enttäuschen: Tiefen der weiblichen Seele werden darin allerdings nicht erkundet.

          • Patrik Peter sagt:

            In Ergänzung zu Ihrer Antwort: Wohl bleiben Sie alleine zurück, hingegen masturbieren Sie ja auch nur zu Gedanken die Sie scharf machen. Und manchmal haben Sie die Möglichkeit diese Gedanken für eine erfüllende Sexualität einzusetzen. Geht so sicher auch bei schönen Texten, die in spannende Gespräche münden können, bei beidem brauchts es bitz Übung. (wow war diese Überleitung jetzt holpprig hahaha)

    • Lichtblau sagt:

      Perfekt, Herr Peter. Ich werde die zum Teil wirklich zauberhaften und persönlichen Messages ausdrucken und mit einem blauen Band verschnüren – genau wie meine analogen Liebesbriefen von früher. Allein der Gedanke, dass viele Menschen weder handschriftliche noch digitale Zuwendungen dieser Art erhalten, lässt mich erschauern.

  • notmetoo sagt:

    Ich denke, die Autorin hat gar niemandem die Schuld gegeben, weder dem Mann noch der Frau. Es ist nur eine Tatsache, dass die Dates manchmal peinlich enden können, besonders wenn beide Seiten das Gefühl haben, sich beim Sex „perfekt“ und wie Pornodarsteller benehmen zu müssen. Dazu hat ganz sicher der alltägliche Konsum der Pornoindustrie viel beigetragen.

  • Frank Baum sagt:

    Ein Punkt ist sicher richtig: Es ist gefährlich, wenn man sich zu sehr auf online-Kommunikation verlässt. Eine physische Begegnung kann ganz anders sein. Damit muss man lernen umzugehen und ich denke, dass das auch geschieht. Die Frage des Ambivalenten, ist leider Teil des Lebens. Man kann nicht immer alles aus Begeisterung tun….Trotzdem kann man nicht immer das Handtuch werfen….

  • Christoph Meyer sagt:

    Ich habe einige Erfahrungen mit Online-Dating gemacht – sehr gute und schöne, aber natürlich auch weniger schöne. Es gibt Männer, die können immer, auch wenn sie eine Frau völlig unattraktiv finden. Ich nicht. Für mich muss ein Minimum an erotischer Anziehung da sein. Auch auf Frauenseite wird (verständlicherweise) versucht, mit falschen Karten zu spielen: Zwar ist aufgrund des Gesichts erkennbar, dass die Frau weibliche Formen hat (was ich mag). Aber dann werden bewusst keine Ganzkörperfotos gezeigt und dann kommt es trotz anregendem Online-Kontakt, Telefon, bei der realen Begegnung zur grossen Ernüchterung, weil die Dame leider einen so grossen Bauch hat, dass das wirklich abtörnend ist und dann bei mir nichts geht – auch zur Enttäuschung der Frau. Spielt mit offenen Karten!

    • Heiner G. sagt:

      Ernüchterung? Kenn ich. Da bräuchte man dringend einen Zauberspruch. Aber nichts Neues unter der Sonne. Online Dating gabs schon zu Goethes Zeiten:

      Wie wird mein Pudel lang und breit!
      Er hebt sich mit Gewalt,
      Das ist nicht eines Hunds Gestalt!
      Welch ein Gespenst bracht ich ins Haus!
      Schon sieht er wie ein Nilpferd aus,
      Mit feurigen Augen, schrecklichem Gebiß.
      Oh! du bist mir gewiß!

  • Belo Zibé sagt:

    Da erging es 1640 einer gewissen Roxane,Anhängerin der sogenannten Preziösen,ganz anders.Das Objekt ihrer Begierde,der wohlgestaltete Christian ,war nicht in der Lage ihr gefühlvolle SMS zu schreiben,worauf sich ein gewisser Cyrano de Bergerac für die schriftliche Liebeswerbung anbot.Selbst verliebt,aber durch einen gewaltigen Zinken im Gesicht gehemmt, greift er so gewaltig in Roxanes Chemiebaukasten ein,dass der Zinken gar keine Rolle mehr spielt.Im Falle von Stormy Daniels ist Trumps geöffneter Gürtel quasi ein offener Safe.Sie will nämlich nicht gefallen,sondern Penunze oder Rollen und Ruhm, wie die #metoo Damen auch.Dafür wird auch ein schlechter Geruch etc. und Sex ohne Lust in Kauf genommen-seit Jahrtausenden schon!

  • romeo sagt:

    ..und die Kehrseite wird geflissentlichst ausgelassen.. wenn frau sich plötzlich Sorgen um ihr Image macht, entscheidet sich sich für eine Anzeige wegen sexueller Belästigung oder Schlimmerem und ist als Opfer gegen jeden Verdacht gefeit. Er fällt aus allen Wolken und hat Probleme, die sein Leben ruinieren können. Bequemes Frauenleben eben.

    • Michèle Binswanger sagt:

      ja, dann müssten wir aber die andere Kehrseite auch benennen: Er wendet Gewalt an, um zu bekommen, was er will. Aber es geht hier nicht um diese Themen.

      • Jürg Brechbühl sagt:

        Nein, es geht um Frauen, die Sex haben, der sie nicht interessiert. Und wenn es sie grad ankommt, dürfen sie Jahrzehnte hinterher nach Belieben ein Geschrei anzetteln und alle verbeugen sich vor ihnen.

        • romeo sagt:

          Genau.

        • Walter Eggenberger sagt:

          Reden Sie da aus Erfahrung, Herr Brechbühl? Wissen Sie, wovon Sie reden? Haben sie Angst, dass da bald eine Frau nach Jahrzehnten um die Ecke auf Sie zukommt, vor der „sich alle verbeugen“? Oder wissen Sie am Ende gar nicht, wovon Sie reden?

          • Jürg Brechbühl sagt:

            Nein, da kommt keine um die Ecke.
            Mich nervt einfach das mediale Gezetter, das gewisse Damen lostreten, wochenlang die Seiten füllen mit metoo Debatten und wenn man es genau anschaut, dann haben die Damen einfach gewählt zwischen hinstehen und erwachsen sein oder die Verantwortung für das eigene Leben an andere abtreten.
            Mit solchen Dubi-Debatten kommen wir nicht weiter.

      • Frank Baum sagt:

        Die Kehrseite ist nicht: er wendet Gewalt an. Gewalt wird nicht toleriert. Keiner sagt, Gewalt an Frauen sei gut Aber Frau Binswanger sagt ja selbst, dass Frauen nicht immer die prickelnde Lust verspüren und dennoch mitmachen. Aus irgendwelchen Gründen. Und im heutigen Umfeld kann das eben bedeuten, dass Frauen mitmachen und später die Ereignisse anders interpretieren und den Mann ruinieren. Das ist Unrecht.

        Ich glaube auch, dass wir heute ganz andere Ansprüche stellen. Sex muss immer voller Lust ud allem Getlse sein. Das liegt wenger an Pornes als an der Art und Weise, wie darüber geredet wird. In sozialen Medien stellen sich viele als Superhelden dar und wie toll alle Dates immer waren (siehe diesen Blog). Die Realität sieht vielleicht anders aus.

  • Urs sagt:

    Befremdend.
    … über sich ergehen lassen?
    Die Möglichkeit eines Rückzugs gibt es immer. Aber vielleicht muss man das Voraus (auch zu sich selbst) sagen. Wenn’s nicht stimmt… – was will man da noch?
    Beim Fazit sind wir uns jedoch einig. Sehr.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Bei mir ging’s damals, in meiner „aktiven Zeit“ in der frühen Digitalen immer rassig zur Sache: Zuerst schrieb man sich, schaukelte sich gegenseitig auf, traf sich- und dann …… ……………………… …………… …………………….! Das hat immer prächtig geklappt. Es gibt kaum ein Thema, bei dem innert kürzester Zeit so viele Missverständnisse entstehen können, wie beim Sex, deshalb habe ich den letzten Satzteil punktiert. Ich denke nicht, und das ist der Punkt meines Kommentares, sondern, ja: We just did it therefore, what else..? Es war eine herrliche Zeit und ich bereue nichts.

  • Silvio Betrami sagt:

    Der blog Eintrag scheint mir authentisch zu sein und entspricht in etwa meinen eigenen Erfahrungen. Da Stormy Daniels eine Pornodarstellerin ist wollen wir sie mal da infolge ‚déformation professionelle‘ ausklammern. Sex ohne Lust ist rein physikalisch natürlich ein rein weibliches problem. Ich verstehe das. Eine Antwort kann ich nicht geben, da es mich nicht betrifft. Meine vollzogenen Dates mit firstonlines waren immer super und glaub beidseitig. Es gibt da einen kleinen Trick. Plan das Treffen so, dass Du nach dem ersten oder zweiten Drittel davon düsen kannst, ohne das jemand das Gesicht verliert. ZB erst an einer public domain zum The und am Wochenende, also nicht zu spät, so dass man gut noch Stufe Zwei und Drei anhängen könnte. So kann der Körper nachziehen was im Kopf ablief.

    • Hans Hasler sagt:

      Wieso sollte Sex ohne Lust ein rein Weibliches Problem sein? Hatten Sie denn wirklich noch nie Sex, bei dem es Ihnen im Grunde genommen völlig langweilig war und „mann“ nur noch die Angelegenheit mechanisch zum Abschluss gebracht hat?

      Gerade von einem Mann wird ja auch erwartet, dass er jede Gelegenheit ergreift, die sich ihm bietet. Aber manchmals stimmt halt irgenwas nicht – Geruch oder was auch immer. Das heisst hingegen noch lange nicht, dass eine Erektion zwingend ausbleibt.

    • Lichtblau sagt:

      Eigentlich gute Tipps, trotzdem: Ein Treffen zum Tee am frühen Sonntagnachmittag finde ich jetzt nicht so prickelnd. Ein gemeinsames Glas Wein zur Abendstunde ist da weit hilfreicher – und damit haben doch wirklich nur Abstinenzler oder Kampftrinker ein Problem.

  • Walter Eggenberger sagt:

    Es ist schon auffallend, dass es im Blog so dargestellt wird, als sei es ausschliesslich (oder zumindest typisch) weiblich, dass einem plötzlich die Lust vergeht. Offenbar wird davon ausgegangen, dass der Mann immer Lust hat auf die Frau. Auf jede. Ich habe das anders erlebt. Das Szenario, in dem ich mich (per SMS oder anders) in eine Situation gebracht hatte, aus der ich nicht mehr zurück konnte, obwohl ich es hätte wollen, ist mir bekannt. Weil sie sich nicht gut anfühlte, weil die langen Haare an den Brustwarzen DER Abtörner schlechthin waren, weil sie nicht gut roch… Aber das konnte ich ihr dann ja nicht mehr gut sagen. Also muss man es „durchziehen“ – was übrigens für den Mann gar nicht so einfach ist… . Macht mich mich das jetzt weniger männlich?

    • Walter Eggenberger sagt:

      Was ich noch anmerken wollte – einfach, damit ich nicht in der falschen Schublade lande: Ich gehöre absolut nicht zu der Sorte Männer, die sich durch einen Beitrag einer selbstbewussten Frau gleich angegriffen fühlen. Dieses unsägliche und memmenhafte männliche Geflenne von den bösen Emanzen, die uns arme Männer alle fertigmachen wollen, ödet mich einfach nur an. Ich lese die Beiträge von Michèle Binswanger immer und schätze sie sehr (also die Texte und die frau Binswanger). Wie offenbar sehr viele Männer, wenn man die Kommentare betrachtet. Aber ich dachte, man darf vielleicht trotzdem mal eine Kritik aus Männerperspektive schreiben. 😉

      • Jan sagt:

        Alles ist bestens, seien Sie beruhigt, Herr Eggenberger, ja, Sie dürfen „vielleicht und trotzdem mal“ eine Kritik aus Männerperspektive schreiben! Sie haben den weiblichen Segen dazu!

      • fabian sagt:

        Eggenberger, weshalb müssen Sie überhaupt ‚flennend‘ versuchen, sich einer Schublade zu entziehen? Wer Selbstbewusstsein hat, den interessiert eher sekundär, was irgendwelche Menschen über einen denken.

        • Walter Eggenberger sagt:

          Das ist nett, Fabian, dass Sie sich um mein Selbstbewusstsein sorgen. Ich kann Ihnen aber versichern, da gibt es keinerlei Probleme. Ich flenne auch nicht im Ansatz. Aber, nein, es ist mir nicht egal, was andere Menschen über mich denken. Mir ist wichtig, dass sie mich als den Menschen wahrnehmen, der ich bin. Wenn sie dann ein Problem mit diesem Menschen haben, dann ist mir das egal. Nicht egal ist es mir, wenn meine Mitmenschen mich falsch einschätzen und mich z.B. als arrogant, rassistisch, frauenfeindlich oder was auch immer halten. Mein Kommentar wird nur dann richtig verstanden, wenn man weiss, von wem er kommt. Wenn es mir egal wäre, wie mein Kommentar verstanden wird, müsste ich ihn gar nicht schreiben.

  • Hansli sagt:

    Ich denke die Digital Natives machen diese Fehler nicht mehr. Die kennen den Unterschied zwischen der realen und der digitalen Person. Das erste Date ist immer an einem öffentlichen Ort, egal wie lange man einander geschrieben hat, ist denke ich heute der Normalfall. Ich musste das auch lernen….Habe mich mit den Clan-Kumpels Ingame super verstanden, real hatten wir uns nichts zu sagen.

  • Paolo Martinoni sagt:

    Sie schreiben mir aus der Seele, Frau Binswanger. Denn ich habe genau dasselbe erlebt. Als Mann.

  • Ulrich Oswald sagt:

    Wie waer‘s damit: „Nun gut, ich hab‘ nicht ejakuliert. Aber du bist wirklich zu langweilig. Drum tschuess!“

    Man muss auch auch mal aufhoeren koennen, wenn das Setting nicht passt.
    (Achtung: Da werden Weiber zu Hyaenen. … metoo ist ein Summton dagegen)

    • Heiner G. sagt:

      Im Ernst oder rein theoretisch? Frauen sind weitsichtiger: Lieber Augen zu und durch. Danke Renata, Regina, Regine – nur die Rrrs! Wollten die Damen Ihre Methode präferieren, gäbe es bald keine zeugungsfähigen Männer mehr. Es gibt nicht nur physische und chemische Kastration. Und es gibt nicht nur schlechte Manieren.

  • Max Blatter sagt:

    Wann Sex, wann nicht? Dazu passt ein eigenes Erlebnis: Ich hatte mal eine Bekanntschaft mit einer Griechin, die eine Zeitlang im gleichen Wohnblock wohnte wie ich. Am ersten August genossen wir das Feuerwerk auf der Reuss von der Restaurant-Terrasse aus. Auf dem Heimweg war ich ein wenig und sie etwas mehr „beschwipst“ – den zwischen uns schon üblichen Umarmungen folgten Liebeserklärungen – und doch gingen wir beide getrennt in unsere Wohnungen. An andern Tag erhielt ich von ihr eine SMS: „Thank you for not having called me to bed.“ Oh – wäre da „etwas dringelegen“? ICH hätte gern mit ihr geschlafen – aber nie und nimmer unter Alkoholeinfluss! Wie auch immer – wir wurden nie wirklich intim, und inzwischen lebt sie in London… Schade, aber wohl doch das Richtige!

  • Robert Schneider sagt:

    Die im Blog geschilderte Situation wird ein wenig so verkauft als gäbe es männliche Übeltäter die mit Witzigkeit Frauen in die Sex – Falle locken obwohl sie dafür nicht Attraktiv genug sind. Das wirkt etwas absurd.
    Kein Mensch ist zu hundert Prozent sicher was das Gegenüber möchte, noch was er/sie selber möchte. Das ist in allen Lebenslagen und jeder Entscheidung so. Warum sollte das vor Sex halt machen?
    Wenn man Klischeevorstellungen „Witzigkeit“ als Masstab für die Partnerwahl nimmt, muss man sich nicht wundern wenn Witzigkeit für das Date die Auswahl fällt.
    Mein Vorschlag wäre das eigene Verhalten zu überdenken, jeden Aspekt der Partnerwahl im Onlinevorfeld abzuklären um sich schneller und unverbindlicher zu treffen. Das verringert die Erwartungshaltung und so Enttäuschungen.

    • Michèle Binswanger sagt:

      Auch hier wieder: Es geht nicht um Täter und Opfer. Es geht um die Frage, wie gut man sich selber kennt und was Sex ohne Lust eigentlich bringt.

      • Schadegger sagt:

        Im Vorspann werden ganz klar Frauen in den Vordergrund gestellt, die etwas Negatives erleben. Wenn auf der anderen Seite des Erlebten Männer stehen, wird offenkundig suggeriert, dass diese „Schuld“ tragen am Frust besagter Frauen.
        Ist das so schwer zu verstehen, Frau Binswanger? Deshalb: wieder und wieder das alte Muster von Täter und Opfer…

  • k. miller sagt:

    In die Falle „Sex ohne Lust“ bin ich mit Anfang 20 getreten. Seither bin ich mir dafür einfach zu schade. Ja, es gab peinliche Dates, bei denen eigentlich das Ziel „Sex“ war. Aber warum, wenn mir der Typ unangenehm ist? Dann lieber klipp und klar „nein“ sagen. Mit dem Risiko, dass der Typ anschliessend „dumm tut“. Aber das ist mir immer noch lieber, als mich „gebraucht“ zu fühlen. Und dieses „gebraucht“ bezieht sich dann nicht nur auf den Mann, sondern auch auf mich selbst. Wie in einem anderen Kommentar schon erwähnt – es wäre Missbrauch an mir selbst. Ich bin recht erstaunt, dass andere (erwachsene!) Frauen sich darauf einlassen (wie es der Artikel andeutet). Fehlt da das Selbstwertgefühl?

    • Christoph Bögli sagt:

      Sind Sie auch erstaunt, dass sich Männer auf so etwas einlassen? Gibt es nämlich genau so oft, oder vielleicht sogar noch öfters, weil sich viele Männer schon nur deswegen nicht getrauen, Nein zu sagen, weil das nicht dem gängigen Männerbild entsprechen würde.

      Andererseits finde ich es etwas seltsam, darum so ein Aufhebens zu machen. „Missbrauch an mir selber“? Echt? Sowas ist rückblickend ja keine tolle Situation, aber für mich fallen solche Erinnerung einfach in die Kategorie „peinliches Erlebnis, aus dem man evtl. was gelernt hat“. Daraus eine riesige Tragödie zu machen heisst für mich eigentlich nur, (schlechten) Sex überzubewerten. Womit man gerade als Frau mitten in die puritanischer Denkweise gerät, dass man sich bloss nicht vorschnell „hergeben“ soll..

  • Feldman irene sagt:

    Erfahrungen ereignet sich man meistens in praktischer Natur, und diese kann sehr wohl auf beide Seiten schlagen. Es ist schon eine Frage des gesunden Selbstbewusstseins sich immer nur sich selbst treu zu bleiben, handumkehrt von einer hässlichen Talfahrt lernt man meistens viel mehr über sich selber als von einem perfekten Tango.

    • Roberto sagt:

      Erfahrungen ereignen sich auch praktisch, in der wilden Natur. Einfach auf die Unterlage achten. Ameisenhaufen sind ziemlich ungeeignet, auch wenn weich.

      • irene feldmann sagt:

        Sie sind sicher schreiner von beruf, so praktisch veranlagt:) nehmen sie mal meine saetze auf die philosophische ebene, dann werden sie verstehen was ich meinte.

  • Sebastian Nussbaumer sagt:

    Ich denke das passiert alles nur weil wir uns nicht genug beschnüffeln vor dem Koitus, wortwörtlich gemeint.

  • Stefan sagt:

    Leider ist mir noch nie eine Frau mit so starkem Selbstbewusstsein wie Michèle über den Weg gelaufen. Sie nimmt sich auch mal was sie will. Ich bin nämlich zu scheu eine Frau anzureden. Deswegen kann ich hier auch nicht über das Thema mitdiskutieren. Mein Wunsch ist: Im nächsten Leben Michèle begegnen, ich find sie ne super tolle Frau.

  • Simon Affentranger sagt:

    Ich schreib nur was, damit ich auch was bei Ihnen geschrieben habe, Frau Binswanger, weil Frau Kiani gesagt hat, ich verfolge ihren Blog verzweifelt, damit ich etwas Böses über sie schreiben kann. Dabei tu ich das gar nicht, aber das muss Sie wiederum ja nicht interessieren. Aber vielleicht kann ich dann nächstes Mal gegenüber Frouw Kiani behaupten, ich hätte bei Ihnen was Gutes gesagt. So, ähm, danke für den Artikel! Ha! Siehste, Frau Kiani, ich kann es doch! Re: Sex ohne Lust. Ich find übrigens, dass es sehr drauf ankommt, ob es das erste Mal ist oder in einer langjährigen Beziehung. Das erste Mal sollte doch mit grosser Lust stattfinden!

    • Michèle Binswanger sagt:

      Da gebe ich ihnen recht. Und abgesehen davon: Wenn man einen nicht gern küsst, kann man ohnehin gleich aufhören.

      • Lichtblau sagt:

        Das ist doch mal echte Lebenshilfe. Stimmt genau!

        • Rodolfo sagt:

          apropos Küssen – bei einem Date kann auch Sex rauskommen (meine Erfa), habe da aber Barrieren. Für mich muss die Frau äusserlich attraktiv sein in den Sinnen die sich so zeigen, d.h. Figur, Gesicht, sogar Frisur, Sprache !, Geruch (was man so in Bar/Restaurant Distanz riecht), was man tasten kann. Dann eine grosse Barriere wenn wir gegenteilig nähe spüren und uns an-nähern, ist dies im Takt, lieblich (ist ja nicht Liebe). ist sie ein Schluckspecht und es ist offensichtlich (nogo)und dann weiter – küssen, Mundgeruch nach weisnichtwas, schlecht küssen – da war es halt plötzlich nur ein netter Abend.
          ist schon ein eher weiter Weg bis es halt einfach so mal Sex sein kann ohne dass daraus eine Beziehung oder Liebe entsteht.

    • Sportpapi sagt:

      Jedes Mal sollte mit Lust stattfinden. Lustvoll.
      Die Frage ist nur, was man tun kann, um Lust zu bekommen, wenn sie nicht schon da ist.

  • Ralphi sagt:

    Ein Themenwechsel bei Ihren Blogs scheint mir mehr als angebracht (Sie sollten es eigentlich selbst bemerken)…….

  • Ralphi sagt:

    Bedenkliches Niveau (wo)

  • Samuel Müller sagt:

    Der Staat Schweden wird wohl nächstens ein Gesetz dazu erlassen: Der Beischlaf muss unter vollständiger und dauernder sexueller Erregung der Partner vollzogen werden.

    • Claude Fontana sagt:

      Nein, falsch, in Schweden geht es so: der Beischlaf muss unter vollständiger und dauernder erregung der gerichtlichen Zeugen erfolgen. Das beweismittel wird natürlich zu bildungszwecken aufgezeichnet , und kann für werbezwecke an dritte weiterverkauft werden. 🙂

  • Müller sagt:

    Und ein weiterer Grund mehr, nach dem Sex lieber mit den Kumpels ins Fussballstadion zu gehen.

    • sam davis sagt:

      @müller: sie scheinen nach jedem blog der zwei damen mit ihren kumpels ins fussballstadion zu gehen bzw. gehen zu müssen.

      was ür ein leben, um das ich sie nicht beneide….

  • fabian sagt:

    „Roupenians Kurzgeschichte steht für die Datingwelt der Millennials“
    Ja.
    Insbesondere, weil die Frau nachher eine Vergewaltigung oder Belästigung daraus versuchte zu konstruieren, und ihr viele feministische und Männerfeindliche Medien, Blogs und Journalistinnen gefolgt sind.

    Dabei sieht jeder, der die Geschichte im Detail liest, dass der Mann sogar rücksichtsvoll gefragt hat und sich verabschieden wollte. Aber eben: Millennials und Feminismus. Frauen wollen immer Opfer sein.

  • Jacques sagt:

    Diese Algorithmen sind der Hormone ihr Tod …

  • Jacques sagt:

    Depressionen (wie Saturns dunkle Schatten) können gar zu keine Lust (mehr) auf Sex führen. Das liegt dann aber an den Stresshormen (Botenstoffgewitter) im Hirn. In der Regel gehen sie aber vorbei – und wieder frei Fahrt für die ‚guten Hormone‘ – es werde Licht …

  • Schadegger sagt:

    Was ist denn so neu an dem was Sie hier beschreiben, Fr Binswanger? Vermutlich kennen inzwischen 95% der Internet Daters was es bedeutet, elektronisch lust-zu-surfen oder real zu balzen oder gar zu kopulieren: das kann (eher selten…) affengeil sein, oder sextödlich: so what?
    übrigens passiert das auch Männern umgekehrt mit Frauen, und – ob Sie’s glauben oder nicht: Männer haben ebenfalls gelernt, dass es unanständig ist, eine Frau stehen zu lassen, wenn sie beide schon mal auf dem selben Sofa sitzen…
    Vielleicht hören Sie mal auf, alles und jedes aus der einseitig weiblichen (Opfer-)rolle zu sehen.

  • Paolo Martinoni sagt:

    Eigentlich gibt es nicht nur lustvollen oder lustlosen Sex, sondern auch Sex, der anwidert. Denn dasselbe gilt für unsere Mitmenschen: Einige finden wir (sexuell) attraktiv, einige neutral und einige (aus welchen Gründen auch immer) abstossend.

  • Hans Minder sagt:

    Den Frauen wurde seit mehreren Dekaden geradezu eingetrichtert, dass sie altmodisch/eingeschränkt sind und das Leben verpassen, wenn sie mit ihrer Sexualität nicht liberal umgehen.
    Hinter den Dating-Seiten/Pornographie/sexgeladener Popkultur der Unterhaltungsindustrie verbirgt sich hauptsächlich ein männliches Interesse, um den „Brunnen potentieller Sexpartnerinnen“ vom Versiegen zu bewahren. Verhütung und Antibiotika sind weitere Druckmittel, um Counter-Culture-orientierte Frauen als prüde und unintelligent abzustempeln. Liberaler Umgang mit Sex ist schon lange zur Norm geworden, wird jedoch nach wie vor als progressiv und wegweisend proklamiert.
    Wann wird die Frau endlich „modern“ und befreit sich vom Druck der von Männern choreografierten Sexindustrie mitsamt ihren Fesseln?

  • Andreas M sagt:

    Ob Mann oder Frau, es ist doch ähnlich schwierig. Bis man den Dreh raus hat. Dann ist es die wunderbarste Sache.

    Ich wünsche ihnen richtig guten Sex, Frau Binswanger… Und der passiert nicht beim ersten Mal. Man muss sich nämlich auf den Menschen einlassen.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Ein weiser und absolut zutreffender Kommentar! So können nur sexuell absolut zufriedene und erfüllte Menschen schreiben.

  • Christoph Bögli sagt:

    Ich sehe nicht, dass das ein frauenspezifisches Problem ist, ebenso scheint mir der Bezug zur digitalen Welt überbewertet. Diese hat die distanzierte Anbandelung zwar (wieder) gängiger gemacht, in früheren Generationen war das jedoch quasi die Normalität wenn eine Beziehung oder gar Heirat quasi ohne jegliche vorherige Nähe und Intimität entstehen musste.

    Es ist mir darum nicht klar, wieso Intimität für Frauen grössere Risiken hat, als für Männer. Das einzige was mir dazu einfällt, sind ewiggestrige gesellschaftliche Konventionen, die Frauen gerne zu „Schlampen“ degradiert haben, wenn diese „zu schnell“ sexuell aktiv wurden. Aber das sollte für eine emanzipierte Frau nun wirklich kein Problem sein.

    • Christoph Bögli sagt:

      /2: Den Rest kennt man als Mann auch: aus der Distanz scheinbar attraktive Frauen erscheinen mit zunehmender Nähe nicht mehr attraktiv, riechen komisch, küssen schlecht, mutieren zu herumliegenden Kartoffelsäcken, verhalten sich seltsam bis psychotisch, usw. Was vielversprechend wirkt erweist sich bei näherer Betrachtung als Reinfall, und man rennt bloss nicht gleich weg, weil man nicht fies sein will. Und lässt sich auf schlechten Sex ohne Lust ein. Die „cat person“ kann genau so eine Frau sein und ist dies oft auch (zumindest in meinem Umfeld habe ich ähnliche Geschichten auch primär so gehört). Es ist mir darum nach wie vor unverständlich, wieso die Kurzgeschichte so gehypet oder als spezifisch feministischer Text interpretiert wird.

  • Genuss Geniesser sagt:

    Ob nun Sex ohne Liebe oder Liebe mit Sex. Um grob zu unterscheiden. Ich denke, Sie haben wenig wirklich brauchbare und lehrreiche Ahnung davon. Sorry. Ist lediglich mein Eindruck auf Grund des Blogs und vereinzelter Antworten in den Kommentaren. Auch ich bin kein Held. Versuche Qualität gemeinsam mit Partnerin und pfeiffe auf sonstige berschriebene Normen der abgefuckten Gesellschaft.

  • Nemesis sagt:

    Die Kunst der Männer den Frauen gegenüber besteht darin, niemals erraten zu lassen, dass sie nur begehren. Die Kunst der Frauen den Männern gegenüber besteht darin, niemals erraten zu lassen, was sie nebst der animalischen Triebbefriedigung wirklich begehren, oder dass sie überhaupt nichts begehren – es sei denn die Vergnügen narzisstischer Eitelkeit („Manchmal ist es auch einfach eine Übung, um sich attraktiv zu fühlen“). Aber der Flegel begreift diese Dinge schlecht und macht (so er nicht nur auf Beute aus ist) alsbald das dumme Gesicht eines Verliebten, in dem sich eine schicklich dosierte Mischung aus Begierde und Achtung abzeichnet, die ihn unattraktiv erscheinen lässt.
    Die Geschlechter mögen das Bett zwar für die Leidenschaften aufsuchen; ruhen werden diese darin jedoch kaum.

  • Eduardo sagt:

    Mir fehlen Gedanken dazu, wie es dem Mann bei diesem missratenen Date denn ergangen sein könnte. Vielleicht fand auch er sie unattraktiv. Er wollte sie aber nicht durch seine Verweigerung kränken und zwang sich deshalb zum Sex, wobei er intensiv an eine andere Frau dachte, mit der er es gerne treiben würde, um so halbwegs in Stimmung zu kommen 😉

    Das könnte sonst auch so ablaufen: „Und dann kommt Alkohol dazu, und man will sich nicht so geben und sitzt dann vielleicht plötzlich mit einer Frau auf dem Sofa und stellt fest: Eigentlich mag ich die gar nicht so. Vielleicht riecht sie nicht gut (Raucherin) oder küsst zu sabbernd oder hat komische Ticks. Aber weil Männer dazu erzogen werden, den potenten Helden zu markieren, oder weil sie zu scheu oder zu feige sind oder …“

    • Helene sagt:

      Als dezidierte Feministin möchte ich Ihnen da unbedingt laut recht geben – diese Geschlechterklischees beschränken durchaus auch die Freiheiten der Männer.
      Meiner Erfahrung (als zur Zeit online datende Mittvierzigerin) nach ist es zumindest in der mitteleueropäischen Grosstadt, in der ich lebe und bei den Männern, die ich date, völlig normal, online zu flirten, sich dann in real life eben doch nicht passend fürs Bett zu finden und halt einfach „nur“ einen netten Abend bei einem netten Gespräch zu haben…

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