Raus aus dem Katastrophenmodus

Irgendwo da draussen spielt das richtige Leben: Maskierte Passagiere blicken aus einem Tram in Bern. Foto: Peter Klaunzer (Keystone)
Alles einsteigen, alles einsteigen, Corona-Extrarunde, wer will noch mal, wer hat noch nicht?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die allermeisten nicht wollen. Die Pandemie läuft immer noch, wir drehen uns im Dreivierteltakt auf einem trunkenden Schiff, alles bewegt sich. In deutschen Supermärkten wird das Personal zusammengebrüllt und beschimpft, wenn es auf die Maskenpflicht hinweist. In den sozialen Netzwerken werden Bilder und Anekdoten herumgereicht, wie fahrlässig sich die Leute hier und da und im Urlaub benehmen, und mittendrin versuchen Eltern die Einschulung ihrer Kinder doch noch irgendwie feierlich zu gestalten.
Was das angeht, sind die Lebenskomplizin und ich fein raus. Keine Kinder zur Einschulung und keine im Abitur. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie sehr mich das stressen würde.
Corona ist nicht der grosse Gleichmacher
Als meine grossen Kinder vor Jahren noch in Süddeutschland in die Kita gegangen sind, wurde dort einmal Halloween gefeiert, indem die Kinderschar mit Laternen auf dem zugegeben grossen Aussengelände im Kreis liefen, während die Eltern hinter einem Absperrband zugucken durften. Was ich so höre, lässt mich vermuten, dass es vielfach so ähnlich abgelaufen ist. Gar kein Bock einfach.
Denn so richtig fein raus ist man eben auch nicht – auch wenn allen klar sein sollte, dass Corona nicht «der grosse Gleichmacher» ist. Dass jemand im Hotelgewerbe oder auf einer Pflegestation anders dimensionierte Sorgen hat als ein freiberuflicher Autor, der im Schutze seiner eigenen vier Wände vor sich hinschreiben kann, sollte allen klar sein. Und dass sich das alles mit mehr Zeit und mehr Geld leichter bewältigen lässt als wenn man nicht einfach mal eben so auf Homeschooling und Ganztagsbetreuung umstellen oder Dinge im Internet bestellten kann, ist auch keine Neuigkeit.
Wenn alle von uns so viel Geld auf dem Konto hätten wie Arnold Schwarzenegger und Zeiten wie diese damit verbringen könnten, auf der eigenen riesigen Ranch Esel und Pony auf dem Fahrrad Auslauf zu verschaffen, dann hätten wir wohl alle deutlich weniger Stress (und mehr Esel- und Ponybilder in Whatsappfamiliengruppen).
Zum üblichen Mass an Beschissenheit der Dinge
Aber auch dann ist ja immer noch Pandemie. Menschen sterben, berufliche Existenzen zerbrechen, Familien wissen vor Überforderung nicht mehr weiter. Und das alles neben dem üblichen Mass an Beschissenheit der Dinge, mit dem man sowieso fertig werden muss.
Ich für meinen Teil bin das alles sehr müde. Inzwischen behelfe ich mir mit einer Technik, die ich auch schon in den 9 Monaten Kinderfront ohne Lebenskomplizin angewendet habe: ich schmiede Pläne, tagträume und halte durch. Ich versuche mir selbst Pausen von dem ganzen Irrsinn zu geben.
Im Angesicht der Pandemie ist das allerdings gar nicht so einfach wie sonst. Möchte ich wirklich darüber nachdenken, ob und wenn ja wo wir im nächsten Jahr die Familienferien verbringen? Und wenn ich mir das jetzt nicht gestatte: Wann wird der Zeitpunkt erreicht sein, an dem es zu spät ist, weil alle anderen es längst getan haben? Zieht man sich mit Pläne machen nicht gerade nur runter oder ist es eine Möglichkeit, sich durch die gröbsten Tiefs durchzuhangeln? Meistens fühlt es sich nach Letzterem an.
Was uns durchhalten lässt
Ich will nicht länger nur im Katastrophenmodus denken und handeln, ich brauche ein paar Fixpunkte, auf die zuzulaufen es sich lohnt. Wen ich treffen möchte, wo ich sein will, was ich essen mag und wie viel ich schreiben werde. Eine Kollegin von der FAZ ist kürzlich aus einem Flugzeug gesprungen und hat dabei zumindest für einen Moment das Gefühl des Eingesperrtseins und der Unsicherheit überwunden.
Man mag das für nutzlos oder frivol halten. Ich glaube, dass es genau das ist, was uns durchhalten lässt: ein gutes Essen, ein warmer Sommerabend, eine tolle Zeit mit der Familie, ein wunderbares Buch, eine Aktivität nur für uns. Dinge, die – wenn wir sie irgendwie ermöglichen und uns erlauben können – über den jetzigen Gefahrenhorizont hinausweisen. Machen Sie es gut!
108 Kommentare zu «Raus aus dem Katastrophenmodus»
Was für ein Kathastrophenmodus ???? Fällt der Strom und das Wasser bei Ihnen aus wie in Beirut ? Müssen Sie Angst um Ihr Leben haben, wenn Sie anderer Meinung als das Staatsoberhaupt sind wie in Belarus ?
Nein nein und nochmals nein!
Sie sind nur angehalten, eine Maskezu tragen, Abstand zu halten und sich die Hände zu desinfizieren. Hängt Ihr positives Lebensgefühl wirklich davon ab, das Sie keine Grossevents mehr besuchen können ? Oder keine Clubs mehr besuchen können. Oder nicht mehr in alle Länder reisen können ?? Sie und Ihre Familie leben hier in der Schweiz sowas von in einer Insel der Glückseeligkeit, das man sich mehr Gedanken um neue Kampfjets macht oder wie man den Zuzug von Ausländern begrenzt, als um die Bekämpfung des Corona Viruses.
@Maike
Die Schweizer sind verwöhnt, das ist ja per se nichts neues. Und obwohl man im Frühling gebetsmühlenartig sich gerne selber rühmte, wie ach so solidarisch, selbstverantwortlich und sozial wir Schweizer doch seien, es stimmt halt so nicht. Die Schweizer hielten sich nämlich ein paar Wochen wirklich dran, weil sie Angst hatten. Mehr nicht. Und nun ist diese erodiert, und die anderen Mentalitätszüge kommen nun wieder zusehends zum Tragen. Was mitunter zu bizarren öffentlichen Diskussionen führt, sowie zur schizophren anmutenden Situation, dass zwar kaum jemand eine Maske freiwillig trägt, die Leute sich aber doch eine Maskentragpflicht wünschen….
@Martin Frey: Ich glaube nicht, dass die Mehrkeit der Leute sich eine Maskentragpflicht wünscht. Bei weitem nicht.
Und die öffentliche Diskussion ist bizarr, weil die Experten sich zwar um Konsens bemühen, aber eigentlich auch mehr spekulieren als wirklich Bescheid zu wissen.
@SP
Sie glauben…? Na dann 🙂
Gemäss einer Umfrage von Ende April wünschte sich bereits damals eine Mehrheit von 59 Prozent eine Maskentragpflicht im OeV. Bei einer im Mai 2020 durchgeführten Umfrage zum Ausmaß der Maskenpflicht befürworteten ganze 68 Prozent der Befragten eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr.
@Martin Frey: Jaja, die Umfragen. Am 12. Juni berichtet SRF, dass die Bevölkerung eine Maskenpflicht im ÖV (und noch mehr in den Läden) deutlich ablehnt. Zudem ist es ein Witz, dass man die Autofahrer fragt, ob sie eine Maskenpflicht im ÖV befürworten. Und zur Schizophrenie: Am Schluss zählt das Verhalten. Kaum jemand trägt freiwillig Maske. Und gibt es ein Obligatorium, weichen viele aus. Vom ÖV zu Velo und Auto, auf Ausflüge wird verzichtet (Schiffahrt sagt danke!).
Dasselbe bei den Läden: Natürlich wird man weiterhin den Kühlschrank füllen, aber auf Shoppingtouren werden viele verzichten. Für die Umsatzausfälle steht dann wie gewohnt aber niemand gerade.
Und all das für eine Massnahme, die wirklich nicht viel mehr als Placebo ist, und auch so wahrgenommen wird.
Interessant ist ja auch die Kommunikation, die solche neuen Auflagen jeweils begleitet. Andere machen das auch, und es funktioniert (nicht wirkt, sondern es wird umgesetzt). Die Massnahme ist nicht so schlimm, schränkt nur wenig ein (die wirtschaftlichen Folgen werden ausgelassen). Und vor allem: Es ist die mildeste Massnahme, die wir ergreifen konnten, wir hätten noch viel mehr im Köcher. Und so sind dann die Schüler froh, müssen sie die Masken nur im Gang tragen und nicht im Schulzimmer, die Pendler, dass es nur um den Arbeitsweg geht, und (noch) nicht den Arbeitsplatz… Die Leute haben längst nicht mehr Angst vor der Krankheit, sondern vor den Massnahmen der Behörden, von den Drohungen, es könnte wieder einschneidende Verbote geben, Lockdown!
Zum Thema Maskenpflicht: Es hört sich immer so an, als ob das ein Tragen einer Maske 7/24 bedeuten würde. Tut es aber nicht !!! Aktuell ist das im ÖV und in einem Geschäft. Der größte Teil des Tages ist immer noch Maskenfrei !
Und zum Tragen an sich – Masken sind so zu tragen, das sie Mund und Nase bedecken. Alles andere ist kontraproduktiv.
@Maike
mit dieser Argumentation kann man sich jede Diskussion sparen, darf ich die Liste noch ergänzen mit Opfern von Menschenhandel, leben auf einem Abfallberg uä?
Wir leben nun mal hier, und gemessen am gewohnten, ja sehr hohen Standart, haben wir nun Einiges zu verkraften. Ich finde es auch ziemlich kühl wie alle Menschen mit Behinderungen, ob psychisch oder körperlich, immer noch total ausgeblendet werden, resp was deren Umfeld zu tragen hatte.
Wissen Sie wieviele Familien unter uns leben, die nicht wussten ob es alle durch diese Zeit schaffen? Nicht wegen covid, sondern wegen Suizid aufgrund dem Boden-unter-den-Füssen weggezogen, jeglicher Ressourcen beraubt?
G ott seidank haben wir verschiedenste Beratungsangebote (auf ehrenamtlicher Basis), die sehr an ihre Grenzen gestossen sind, und für die es fast unmöglich war Zusatzpersonal zu rekrutieren, ganz zu schweigen von der fehlenden (oder sehr bescheidenen) finanzieller Unterstützung des Bundes.
@Maike
mit dieser Argumentation kann man sich jede Diskussion sparen, darf ich die Liste noch ergänzen mit Op fern von Men schenh andel, leben auf einem Abfal lberg uä?
Wir leben nun mal hier, und gemessen am gewohnten, ja sehr hohen Standart, haben wir nun Einiges zu verkraften. Ich finde es auch ziemlich kühl wie alle Menschen mit Behin derungen, ob ps ychisch oder körperlich, immer noch total ausgeblendet werden, resp was deren Umfeld zu tragen hatte.
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Wissen Sie wieviele Familien unter uns leben, die nicht wussten ob es alle durch diese Zeit schaffen? Nicht wegen cd, sondern wegen Su iz id aufgrund dem Boden-unter-den-Füssen weggezogen, jeglicher Ressourcen beraubt?
G ot t seidank haben wir verschiedenste Beratungsangebote (auf ehrenamtlicher Basis), die zwar sehr an ihre Grenzen gestossen sind, und für die es fast unmöglich war Zusatzpersonal zu rekrutieren, ganz zu schweigen von der fehlenden (oder sehr bescheidenen) finanziellen Unterstützung des Bundes. Da hörts dann auf mit Glückseligkeit, und nur weil es sich nicht in einem Slum abspielt ist es nicht weniger Leid!
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Wissen Sie wieviele Familien unter uns leben, die nicht wussten ob es alle durch diese Zeit schaffen? Nicht wegen c d, sondern wegen Sui zi d aufgrund dem Boden-unter-den-Füssen weggezogen, jeglicher Ressourcen beraubt?
Zum Glück haben wir verschiedenste Beratungsangebote (auf ehrenamtlicher Basis), die sehr an ihre Grenzen gestossen sind, und für die es fast unmöglich war Zusatzpersonal zu rekrutieren, ganz zu schweigen von der fehlenden (oder sehr bescheidenen) finanzieller Unterstützung des Bundes. Da könne Sie die Glückseligkeit dann suchen gehen… .
xy, was denkst du denn über die massnahmen? ich finds sehr schwierig alles und beängstigend insofern, dass ich weder möchte, dass ein haufen leute elend sterben (darum halte ich mich an die massnahmen), noch dass die leute leiden weil sie kein einkommen mehr haben und unter mangelnden sozialkontakten leiden (all die kulturellen veranstaltungen die wegfallen, die diese distanziertheit, pleite gehende bars und restaurants und viele andere betriebe, dass keine konzerte stattfinden, keine feste). natürlich sehe ich, dass die massnahmen lächerlich widersprüchlich sind, aber es liegt ja auch auf der hand, dass niemand weiss, was das beste ist. es gibt keine spezialisten, die alle involvierten bereiche gleichzeitig einschätzen können.
selbst wenn es solche spezialisten gäbe, wären sie wohl nicht alle gleicher meinung.
dass ich mich an die massnahmen halte, liegt daran, dass ich die überlastung der spitäler vermeiden will. da geht es ja dann nicht mehr um corona problematik sondern dass bei kapazitätsüberlastung auch keine unfallopfer oder andere kranke mehr behandelt werden können.
ich finde ja auch, dass die grippe und atemwegs- und kreislauferkrankungen, die durch umweltverschmutzung durch mobilität verursacht werden von der gesellschaft unverhältnismässig unbeachtet werden. diese tote sind nicht weniger schlimm. aber man kann doch nicht sagen, wenn wir diese ignorieren, können wir auch corona ignorieren und offenen auges alles laufen lassen und schauen was passiert
nix für ungut, ich war bloss mal interessiert, was sich leute wie du denn denken. dann bleibt es mir weiterhin unverständlich. war ein versuch wert.
tina – ich halte es mit den schwedischen Fachleuten – sowie auch diversen schweizer Fachleuten wie Vernazza, Stadler etc.
Ich halte mich an die Fakten der Obduktionsberichte, an die BFS Statistiken welche zeigen, dass es keine Übersterblichkeit gibt…
Ich halte mich an die Gesetze, so wie ich das immer tat.
Auch wenn ich denke, dass die meisten Länder falsch reagieren, sehe ich diese Zeit als Chance für jeden sein Leben neu zu ordnen.
PS Viren gibt es nicht seit der „Umweltverschmutzung“, sondern seit Jahrmillionen. Sie sind fester Bestandteil der Evolution. Menschen erkranken und sterben an Viren, wenn ihr Immunsystem nicht fit ist.
Schlussfolgerung daraus …. muss jeder für sich selbst ziehen.
danke, xy.
mein einwurf wegen durch umweltverschmutzung verursachten atemwegs- und kreislauferkrankungen hast du wohl falsch verstanden. die sind durch die umweltverschmutzung verursacht und haben nichts mit viren zutun.
ich machte den einwurf, weil das ja auch zu verhindern oder mindestens reduzierbar wäre, wenn sich jemand auch über diese opferzahlen aufregen würde. tut man aber erstaunlicherweise nicht. dafür über einen einzelnen maserntoten in 15 jahren.
wie wäre denn richtig reagiert, aus deiner perspektive? ich mags dir nicht aus der nase ziehen, aber ich würde gerne mal im rahmen der gebotenen anonymität wissen, was die leute wirklich wollen, die so sprechen wie du
@tina
Ohne das Fass wieder neu aufmachen zu wollen, aber zum Thema Schweden und Übersterblichkeit nur kurz:
Die Statistikbehörde Schwedens meldete in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 eine massive Übersterblichkeit. So waren in dem Land so viele Menschen gestorben wie seit 150 Jahren nicht mehr. Damals war eine schwere Hungersnot der entscheidende Faktor, diesmal war es die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19.
Soviel zu den Fakten.
tina – entschuldige meine Vereinfachung
– du sprichst die Verhältnismässigkeit an und da teile ich deine Gedanken voll und ganz
– in der CH erkranken wohl mehr Leute an ungesunden Lebensgewohnheiten, denn an schlechter Luft und das führt uns wieder zum Immunsystem dem wir Sorge tragen sollten. Immer dort anfangen, wo wir wirklich etwas tun können!
Wie richtig reagiert? Ich denke, wir könnten von den Schweden lernen.
2. Sollte das BAG verlangen, dass die „Corona-Toten“ obduziert werden und bei jedem Toten der in die Schlagzeile kommt, müssten die Vorerkrankungen erwähnt werden.
3. Sollte das BAG eine Kampagne starten über die Wichtigkeit des Immunsystems und wie wir das stärken können.
4. Sollten Zahlen wissenschaftlich publiziert werden: d.h. im Verhältnis
MF – gewisse Medien liessen keine Gelegenheit aus, um Schweden als fahrlässige Katastrophe darzustellen. Diese mussten schon mehrmals korrigiert werden. Könnte man wissen, wenn man nachrecherchiert. Wie sie auf die 150 Jahre kommen, weiss ich nicht.
Die offizielle schwedische Statistik sagt
1999 auf 8,8 Mio Einw. 94,7 k Tote = 1,08%
das ergäbe bei 10,3 Mio Einw. im Jahr 2020 111k Tote bis Ende Jahr, bis Mitte Jahr sind aber lediglich 51k gestorben.
Es sind genau solche unseriösen Geschichten ohne Faktenüberprüfung, die mich stutzig machen.
@Reincarnation of XY
hier bin ich fast deckungsgleich, Punkt 2 absolut einverstanden!
Und man könnte, resp müsste konsequenterweise mit ähnlicher Vehemenz gegen Nikotin, besonders bei Kindern/Jugendlichen auf eine Art psychisch übertragbar, Suchtmittelwerbung und anderes vorgehen.
@BS
ad 2)
Das wird auch getan, soweit zulässig. Denn auch für Tote gilt der Datenschutz. So äussert man sich in der Schweiz zu Vorerkrankungen korrekterweise iaR mit Ja/Nein.
Aber es ist natürlich kein Zufall das RoXy diese alte, von den Coronaleugnern immer wieder aufgebrachte Mär, in die Runde wirft. Dabei wurde wiederholt belegt dass die meisten Covid-Toten eben an und nicht mit Covid 19 sterben, wie es die Coronaleugner gerne hätten. So auch neulich in einer deutschen Untersuchung.
Zudem es ist natürlich etwas weltfremd zu fordern, dass einfach jeder Covid Tote von Staates wegen obduziert werden soll. Nicht nur ist das aufwendig und teuer, es braucht dafür auch ein Einverständnis der Angehörigen wie Sie im Ggs. zu RoXy sicherlich wissen, und welches zumeist nicht vorliegt.
ich habe schweden nicht eingebracht martin frey.
xy: ich habe die toten durch umweltverschmutzung durch mobilität eingebracht, weil da ja auch solidarität gefordert werden könnte. wird aber nicht.
ich brachte das ein, weil ich selber sehe, dass die dinge nicht mit der selben verhältnismässigkeit behandelt werden. soviel verständnis habe ich ja, dass leute massnahmen kritisieren.
ich möchte einfach nochmals betonen dass es schon gute gründe gibt, angst zu haben. das heisst nicht, dass man nicht selber denkt und man gelähmt ist. ich möchte tote verhindern. firmen gehen pleite, weil sie das auch möchten und entsprechend handeln. auch wenn jemand eine vorerkrankung hat oder alt ist, kann man doch nicht sagen, ach der wäre sowieso bald tot.
@BS
Zu Punkt 2. gibt es diverse Obduktion-Untersuchungen die alle dasselbe bestätigen. Der überwiegende Anteil der Covid Toten stirbt in irgendeiner Form an Covid und nicht einfach mit Covid, wie die Coronaleugner gebetsmühlenartig behaupten.
Zudem ist es etwas naiv zu fordern, der Bund müsse bei allen Covid Toten eine Autopsie durchführen. Denn nicht nur wäre dies enorm aufwändig und teuer, es bräuchte dafür auch in jedem Fall das explizite Einverständnis der Angehörigen. Was, wie Sie im Gegensatz zu RoXy wissen dürften, zumeist nicht vorliegt.
Wenn bei Pressemitteilungen auf einzelne Fälle eingegangen wird, wird die Frage nach Komorbiditäten zumeist mit JA/NEIN beantwortet. Mehr ist iaR weder nötig noch zulässig, nicht zuletzt weil das Arztgeheimnis auch für Tote gilt.
Frage mich, warum man nur Schweden gebetsmühlenartig zur Belegung von XYZ heranzieht. Corona betrifft doch die ganze Welt oder ? Warum denn nicht Mal weiter rumsehen, zum Beispiel nach Taiwan. Die haben das wesentlich besser als ein im Griff und es ist keine Gesellschaft, die diktatorisch geführt wird
Tina – der Obduktionsergebnisse aus Hamburg ergaben, dass sämtliche Toten vorerkrankt waren. (Stand im Spiegel)
Der Obduktionsbericht in der Schweiz ergab, dass nicht nur 100% der Obduzierten vorerkrankt waren, sondern dass auf einen Toten mindestens 3 Vorerkrankungen kamen. (stand im Tagi/BAZ)
Wenn man nicht auf Schlagzeilen und GESCHICHTEN wie „seit der Hungersnot vor 150 Jahren“ hört, sondern auf die offiziellen Seiten mit Bevölkerungsstatistiken geht und nachrechnet, sieht man: es gibt nicht mehr Übersterblichkeit als in anderen Jahren.
Habe oben die Probe aufs Exempel gemacht. Kann jeder nachlesen, nachprüfen.
Das sind die Fakten. Aber Geschichten, Bilder und Schlagzeilen wirken halt mehr.
@RoXy
Extra für Sie, aus der Laienpresse:
https://www.n-tv.de/panorama/Schweden-zaehlt-meiste-Tote-seit-150-Jahren-article21985877.html
https://www.20min.ch/story/daran-sterben-corona-patienten-wirklich-575493791700
auf mich wirkten bilder aus überlasteten spitälern schon. auf dich nicht? keine übersterblichkeit dort? hier waren spitäler dank der massnahmen nicht überlastet, siehst du das anders?
ich unterstell dir nicht verschwöreraluhutimpfverweigerer und du mir bitte nicht, dass ich auf GESCHICHTEN in grossbuchstaben reinfalle, ein schaf bin oder nicht denken kann.
genau, mag sein, dass menschen starben, die vorerkrankungen hatten oder alt sind. ernsthaft, findest du, da kommts dann auf ein paar wochen oder jahre auch nicht mehr darauf an, und wer darf sowas entscheiden? davon sprach ich ja seit anfang hier in diesem thread
@Martin Frey, zweiter Versuch…
nicht ganz einverstanden, aussergewöhnliche Zeiten verlangen etc, ich habe das Pandemiegesetz nicht gelesen, aber mMn würde dort eine Verfügung mithineingehören. Wir sind auf nachweisbare Fakten angewiesen, und wenn wir über Autopsien an sie rankommen, dann ist es der wissenschaftlich geforderte Weg.
Zudem fehlt mir seit Beginn dieser Statistikpublizierungen die übrigen „normalen“ Todesfälle/Tag.
tina – ich bezog mich lediglich auf den aktuellen Gesprächsverlauf in diesem Blog.
ich erwähne Schweden
dann wird eine Geschichte als Tatsache erzählt, die Schweden, als Katastrophe darstellt. Begründung: das stand in der Zeitung.
Ich prüfe auf der offiziellen Seite die Bevölkerungsstatistiken und dort ist der Beweis schwarz auf weiss. Dass bis jetzt im Jahr 1999 eine höhere Sterblichkeit war, als im 2020.
Jetzt haben Sie die Möglichkeit, das selbst nachzuprüfen, was ich kurz vorgerechnet habe oder weiterhin der Geschichte zu glauben.
tina – was Bilder und Medien betrifft: ich lebte 8 J. in Sarajevo (Kriegsende) im Rahmen eines humanitären Einsatzes. Ich lernte die Sprache und war mit Einheimischen aller 3 Ethnien befreundet. Dort habe ich gelernt, wie manipulativ und unsachlich Medienberichterstattung sein kann.
In dem Buch „factfulness“ von Hans Rosling, lernte ich, wie es kommt, dass wir eine verzerrte Sicht der Realität haben. Rosling leitete selbst Quarantäne-Massnahmen im Herzen des Ebola Ausbruchs. Und hat durch übertriebene Massnahmen den Tod von vielen Menschen verursacht. Er beschreibt, welche psychologischen Mechanismen dazu führen.
Lesen Sie factfulness! Kann unmöglich von Verschwörungstheoretikern sein, da es zu den Lieblingsbüchern von B.Gates gehört.
xy das überlastete gesundheitssystem war ja nicht hierzulande. und das eben aus dem grund, dass die massnahmen wirkten. ich halte das für logisch.
jetzt würde ich gerne von dir die geschichte der anti-ebola massnahmen hören, die alles schlimmer machte, und wo du den zusammenhang mit corona siehst. oder: warum soll man denn so einen mist erzählen mit diesen massnahmen? wer aus welchem interesse?
@ Royx:
Ab 50 hat jeder eine Vorerkrankung, ab 60 jeder zwei und ab 70 jeder mindestens drei im Schnitt. Ist doch völlig egal, ob sie noch Vorerkrankungen hatten oder nicht. Gestorben sind sie an ARDS und MOF.
Das wurde durch andere Pathologen in der deurschen Presse bestätigt. Das ist es, was ich mit schlechter Recherche meinte.
Und wenn man Verschwörungen anhängt, liesst man natürlich nur was einem in den Kram passt und interpretiert alles in seinem Sinne, auch wenn es noch so absurd ist.
Auch bei den meisten Krebstoten findet man noch Begleiterkrankungen. Und nun kommen Leute daher, die finden: der Krebs ist gar nicht schuld am Ableben, sondern der noch zufällig ebenfalls vorhandene Hypertonus…..
Und darauf bauen Sie Ihre Überlegenheit gegenüber uns Normalos auf? Echt?
Guten Abend, ich schreibe ein 1. Mal einen Kommentar zu Ihrer nicht immer einfach lesbaren Kolumne. Vielleicht schreibe ich jetzt an all den vorherigen Beiträgen vorbei. Zu „Conora“, wie mein kleiner Sohn sagt, fällt mir Homeoffice ein. Mein Mann arbeitet 100 %; ich 30 % auswärts (im Haushalt 100 %, ha ha…). Während des Lockdowns musste ich immer um meine Familie herum planen, schaffen. Das fand ich schwierig. Eine Rückzugsmöglichkeit für mich gab‘s nicht. Die Arbeitgeber haben einfach vorausgesetzt, dass da genügend Raum und Ruhe zuhause vorhanden ist. Sie sprechen mir daher aus der Seele. Ich träume jeden Tag von kleinen, schönen Dingen, auch wenn ich sie mir nicht immer verwirkliche. Ich bin dankbar, sind wir gesund und atme durch für nächste Zeiten. Allen eine friedliche Nacht!
Ich schliesse mich allen, denen der Beitrag aus der Seele schreibt, an.
Früher gabs hier das Corona-Tagebuch, ich würde es sehr gut finden wenn dies weitergeführt würde, mit Beiträgen wie dem heutigen.
Dass es Platz haben darf unser Umgang mit etwas sehr Ungewohntem und Raumforderndem, unsere Müdigkeit wahlweise Frustration wahlweise ausgeliefert-fühlen und halt nicht wirklich gut damit zurechtkommen.
Oder nicht immer wirklich gut.
Es fordert einen Tribut, völlig unbesehen wie wir Einzelnen die verschiedenen Massnahmen finden, und ich finde es wichtig dass dieser Bereich auch hier drin aufgegriffen bleibt.
Grosses Danke für den heutigen Beitrag!!!!
ganz ehrlich nils, ich kann ihre einstellung nachvollziehen, irgendwann ist der bogen überspannt, nur können wir die allein lassen, die sich jetzt da ohne wissenschaftliche basis, aufgepeitscht von rastlosen reportern, durch entscheidungen durchwursteln, diese so gestaltend, das hinterher jeder auf jeden mit dem finger zeigen kann und sagen kann „du bist schuld“? es wird nicht einfach so vorbeigehen, dafür kann man viel zu viel geld mit dem pandemiezubehör verdienen(masken – eine ekelerregende marge auf rappenartikel, computer, handys, spielfimabos…impfstoffe), das geht erst dann vorbei, wenn entweder alle märkte gesättigt sind, was so schnell nicht geschehen wird, oder wenn wir akzeptieren, dass es jetzt halt noch eine möglichkeit mehr gibt, krank zu werden und handeln dann…
Guter Artikel! Mir geht es genauso. Man versucht, eine Balance zwischen Abstand/Maske und Vermeiden unnötiger Risiken und „normalem Leben“ herzustellen. Das ist anstrengend und macht viele Menschen müde und leichtsinniger. Und wir haben wahrscheinlich noch nicht mal die Hälfte hinter uns.
@Michael : habe ich schon vorgeschlagen, wäre doch logisch.
Das Gefängnis ist im Kopf.
Wer nicht in Angst leben möchte, muss das nicht tun.
Übrigens, all die Verkäufer- und BauarbeiterInnen, welche bei uns in CH die ganze Zeit über völlig normal zur Arbeit gingen, sind überhaupt nicht häufiger krank geworden.
„Wer nicht in Angst leben möchte, muss das nicht tun.“
Ich selbst muss nicht in Angst leben, das stimmt.
ABER: Ich werde durch ängstliche Entscheidungen anderer in meiner Lebensqualität dennoch erheblich beeinträchtigt.
.
Wäre dem nicht so, hätte ich diesen Sommer nicht meine Ferien stornieren müssen; ich hätte Open-Airs, Konzerte und Sportveranstaltungen besuchen können, etc.
Verstehe ich Sie richtig, Röschu, hätten Sie gerne diesen Sommer Open-Airs, Konzerte und Sportveranstaltungen besucht?
@Martin Frey: Natürlich hätte ich in diesem Sommer einige Sportveranstaltungen mehr besucht, wenn die denn hätten stattfinden können. Im Freien, mit genügend Platz und Abstand. Aber leider gab es da ja starre, unsinnige Regelungen.
Aber jetzt wird ja alles gut, mit Masken kann ja nichts mehr passieren, da gehen dann auch 10000 Fans in eine Eishockeyhalle…
@Martin Frey
Vor allem hätte ich diese individuelle Entscheidung gerne selbst treffen dürfen.
@Reincarnation of XY
ich persönlich lebe nicht in Angst, aber damit werden die erschwerteren Lebensumstände ja nicht unbedingt leichter.
Den Abstand immer präsent halten, die Maske mit dabeihaben (wir haben kein Auto), alle Massnahmen in Schule/Betrieben usw die immer noch gelten.
Und gerade fürs Verkaufspersonal war/ist es eine anstrengende Zeit weil sie an der Front standen/stehen und dem Goodwill/Rücksicht der Kunden ausgesetzt.
Nun ja Brunhild, wenn man natürlich alles glaubt, was die Zeitungen schreiben und das wirklich ernst nimmt, dann MUSS man in Angst leben.
Aber das ist eben freiwillig gewählt. Es gibt kaum einen logischen Grund, dass man sich verpflichtet sehen muss, alles zu glauben.
Die aufgezwungenen Einschränkungen sind da. Gerade gestern mit einer Pflegefachfrau gesprochen, die in dieser Hitze unter diesen Massnahmen leidet und deswegen erste Gesundheitsschäden beklagt.
Aber die auferzwungenen Einschränkungen werden hier ja nicht in Frage gestellt. Deshalb gehe ich nicht darauf ein.
Es ging um die Angst. Zum Glück leidet Pflegefachfrau nur unter den Massnahmen, nicht aber auch noch unter Angst. (Sie glaubt in etwa das gleiche wie ich.)
Nun ja Brunhild, wenn man natürlich alles glaubt, was die Zeitungen schreiben, dann MUSS man in Angst leben.
Aber das ist eben freiwillig gewählt. Es gibt kaum einen logischen Grund, dass man sich verpflichtet sehen muss, alles zu glauben.
Richtig: Die aufgezwungenen Einschränkungen sind da. Gerade gestern mit einer Pflegefachfrau gesprochen, die in dieser Hitze unter diesen Massnahmen leidet und deswegen erste Gesundheitsschäden beklagt.
Aber die auferzwungenen Einschränkungen werden hier ja befürwortet. Deshalb ging ich nicht darauf ein.
Es ging um die Angst. Zum Glück leidet Pflegefachfrau nur unter den Massnahmen, nicht aber auch noch unter Angst. (Sie glaubt in etwa das gleiche wie ich.)
@Reincarnation of XY
beziehen Sie sich auf den Text? Woher leiten Sie ab dass es ausschliesslich um Angst gehen würde? Ich lese da mehr von Müdigkeit und was alles in diesen Bereich gehört und finde diese Dinge berichtenswert und wichtig.
Es geht doch nicht darum ob und was in Frage gestellt wird oder nicht, sondern einfach mal grundsätzlich darum, was es mit einem macht.
Nun, wer wie der Schreiber diese Massnahmen befürwortet, verursacht selbst den Katastrophenmodus, lebt und denkt den Katastrophenmodus.
Dann darüber zu reflektieren macht für mich wenig Sinn. Ausser man würde diesen Modus tatsächlich ablegen.
Ich und die meinen leben frei von diesem Modus. Und viele andere auch. Freiheit beginnt im Kopf. Unsere persönliche Freiheit und Freude ist in dieser Zeit sogar gewachsen.
Das ändert nichts daran, dass ich das vielfältige Leid, das dieser Modus verursacht, schlimm finde und ablehne. Aber über mich hat dieser Modus keine Macht mehr.
@ BS:
Verschwörungstheoretiker denken, die Menschen würden durch die von ihnen sogenannten „Mainstream-Medien“ in Angst und Schrecken versetzt. Dem ist aber nicht so. Ich kenne niemand, der vor Corona Angst hat, aber viele welche pragmatisch den Anordnungen des Bundes folgeleisten.
Nur in der Vorstellung der Verschwörungstheoretiker leben wir alle in Angst und Schrecken. Dann können diese sich über uns Normalos erheben, weil sie vermeintlich als einzige den Durchblick hätten. Während wir Dummies allen den „gesteuerten Main-Stream-Medien“ auf den Leim gehen.
Klimawandel-Ignoranten, Impfgegner, Corona-Verneiner: überall das gleiche Muster.
Jobmässig privilegiert fand ich die Corona-Zeit entspannend und ich habe die unübliche grosszügige Familienzeit genossen. Nix Panik.
@Reincarnation of XY
irgenwie passen Ihre Zeilen nicht zu dem mir bekannten, reflektierenden Roxy; es geht nicht darum ob wir uns in einem Katastrophenmodus befinden, resp dass es nur dann „etwas mit uns macht“, sondern wie es sich anfühlt.
Falls Sie zZt Angehörige in Pflegeheim bis Spital haben, dann sind Sie zZt sehr eingeschränkt, egal wie „innerlich frei“ Sie sich fühlen. Wenn Sie nicht mehr in die Badi reinkommen, vieles wegfällt auf das Sie sich gefreut haben, dann fehlt etwas, Modus hin oder her.
Und das ist ja bloss ein sehr kleiner Ausschnitt vom ganzen Kuchen. Verstehe ich Sie richtig dass Sie finden man habe bloss dann Mühe damit wenn man „alles glaubt was in der Zeitung steht“? Ist das nicht auch ein bisschen eindimensional?
@Poison Ivy
vielleicht haben Sie Recht, irgendwie scheint da ein Zugang komplett abgedichtet zu sein, und alles in der Schublade „Probleme hat nur wer alles glaubt das in der Zeitung steht und deshalb erübrigt sich ein Austausch“ parkiert; im Moment bin ich da ziemlich ratlos.
Freue mich für Sie dass es (auch) entspannend und grosszügig war!
@Roxy: Die Angst vor Quarantäne ist momentan vor allem bei jüngeren Menschen wohl grösser als die Angst vor der Krankheit. Leider ist das mit ein Grund, dass wir wieder steigende Zahlen haben, weil die einfachen Schutzregeln nicht mehr eingehalten werden. Aber man kann das auch schlecht kommunizieren, bzw. es ist ethisch auch verwerflich, den Leuten Angst zu machen, um sie zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen.
Aber alle fürchten, dass über den Winter wieder härtere Einschränkungen kommen – deshalb hält man sich auch pragmatisch an die verordneten Regeln.
Brunhild – man darf Angehörige nicht besuchen? finde ich ein Skandal – was wollen Sie von mir hören?
Ich habe diese Probleme nicht. Mir und den meinen geht es hervorragend. Wir können auch problemlos in die Badi. Und in unserem Dorfladen hatte noch nie jemand Angst. Alle begegnen sich völlig normal.
@Gift I – wer keine Angst hat, der glaubt im Unterbewusstsein selbst nicht dran. So einfach ist das. Und natürlich hat die Mehrheit keine Angst, weil die 100’000 Toten und „Tote in jeder Familie“ ausgeblieben sind. Auch in Schweden.
@ richtig SP man fürchtet sich mehr vor den Massnahmen als der Krankheit. Das sagt alles. Aber: 2. Lockdown steht gerade bei den strengsten Regimes (Spanien) vor der Tür . Hmm…
@Reincarnation of XY
schön dass Sie an einem Ort leben wo Sie keine Badibeschränkung erlebt haben, vielleicht ist Ihnen deshalb auch entgangen dass es andernorts nicht so war? Und Menschen nicht wegen „innerer Einstellung“ unter Einschränkung leiden, sondern ganz einfach wegen der Zugangsbeschränkung?
Gut auch wenn Sie niemanden in erwähnten Institutionen besuchen wollten, vielleicht können Sie sich deshalb nicht vorstellen wie sich das anfühlt- innere Einstellung hin oder her.
Was ich gerne hören würden?
Irgendwie eine Anerkennung dass die Situation für Viele mit realen Einschränkungen verbunden ist, und Sie die damit verbundene Müdigkeit honorieren könnten.
2/
Was ich hingegen gar nicht gerne höre ist diese mitschwingende Unterstellung, Alle die darunter leiden hätten halt die falsche innere Einstellung.
Oder halt einfach „Angst“ und den „Katastrophenmodus“ im Kopf.
Das ist weder reflektiert noch wird es der Dynamik und den Auswirkungen auch nur annähernd gerecht.
Brunhild – mein Umfeld ist gesund, es geht nicht ums wollen.
Natürlich war bei uns das Hallenbad auch zu.
Natürlich erlebte ich und erlebe ich auch Beschränkungen. Und das obwohl ich diese für nicht angemessen halte. Ginge es nach mir, würden wir einen schwedischen Weg gehen.
Wenn aber Menschen klagen, welche die Beschränkungen nicht nur befürworten, sondern sogar ihre Kinder so wenig wie möglich aus dem Haus lassen, obwohl das Nicht Gesetz ist, wie Herr P. neulich schrieb. Dann scheint es mir doch angebrachter zu sagen: Du willst ja den Katastrophenmodus, und outest dich als „strenger als die Vorschriften“. So what?
@Reincarnation of XY
naja, ich finde es hat sich ja nicht mehr ausschliesslich um das Erleben oder Umsetzen von NP gedreht, sondern allgemein darum wie es uns damit geht.
Unbesehen davon wie wir nun was finden.
Er wird seine Gründe gehabt haben weshalb er dies so strikte gehalten hat (falls das nicht nur ein literarischer Kniff war), einfach mit dem Finger zeigen und „selber schuld“ attestieren- ich bin mir nicht sicher ob dies der Komplexität der Sache gerecht wird, und wir so in einem guten Miteinander unterwegs sind?
@ Roxy: an was glauben? An Corona? Was gibt es da zu glauben. Es gibt ein paar Fakts, aber Verschwörungstheoretiker anerkennen die nicht.
Das ist ja das Wesen von euch Verschwörungstheorien.
Niemand lebt hier in Angst und Schrecken, wie Sie behaupten. Aber die meinsten von uns sind rationell genug, um zu erkennen dass die meisten Lock down-Anordnungen sinnvoll sind/waren.
Auch wenn im Moment eine gewisse Kakophonie nicht von der Hand zu weisen ist.
Aber das ist mehr ein Führungsproblem, weniger ein inhaltliches.
Liebe Brunhild
Für mich heisst reflektieren, dass ich nicht vergesse, was jemand gestern gesagt hat.
Nur so kann man Widersprüche entdecken und vorwärts kommen.
Ich vergesse auch nicht, womit der Bundesrat damals den Lockdown begründet hat. Wissen Sie es noch?
Um Reflektieren zu können, muss man Aufmerksam sein.
Um Reflektieren zu können, muss man auch Unabhängig sein können. Bereit sein sich ausserhalb des Konsens der Gruppe zu begeben.
Gedankenanstoss: Wenn man aus einem Modus herauskommen will, sollte man nicht die kritisieren, welche sich aus dem Modus ausgeklinkt haben.
Es gibt ja offenbar mittlerweile zwei grosse Gruppen von Menschen in der Schweiz. Die eine Hälfte, die zwar mehr oder weniger vorsichtig lebt, aber die Angemessenheit von vorgeschlagenen Massnahmen immer wieder hinterfragt. Und die andere, die angesichts der steigenden Fallzahlen dringend (teilweise drastische) Massnahmen verlangt, auf Solidarität pocht, und fast immer darauf hinweist, dass damit der (sonst ganz sicher kommende) nächste Lockdown verhindert werden kann, dass wir dann schneller wieder „normal“ leben können.
Und dann gibt es noch die Verschwörungstheoretiker. Aber das ist noch einmal eine ganz andere Sorte. Menschen mit anderen Ansichten einfach in diese Schublade zu versorgen, ist schlechter Stil. Und auf „Fakten“ zu pochen, wenn man selber wenig hat, auch.
@Poison Ivy: “ Aber die meinsten von uns sind rationell genug, um zu erkennen dass die meisten Lock down-Anordnungen sinnvoll sind/waren.“ Ja, nach dem damaligen Wissensstand. Der damit ausgelöste wirtschaftliche Schaden ist/war aber auch gewaltig.
Entsprechend wäre es sinnvoll, wenn die Experten und die Task Force mit Forschung und Recherche die Grundlagen legen würden, künftig gezielter da eingreifen zu können, wo es am meisten bringt und am wenigsten Schaden anrichtet. Dass von dieser Seite immer nur undifferenziert Maskenpflicht eingebracht wird, ist ein Armutszeugnis.
Und nein, die „Kakofonie“ ist kein Führungsproblem – wer sollte denn da führen? – sondern die Rückkehr von Demokratie und Politik. Und damit verbunden ein öffentliches Abwägen von Kosten-/Nutzen.
@Reincarnation of XY
wissen Sie, allmählich fühlt sich das vertraut nach „Schlaufengespräch“ an…,
nun sollte ich also nicht Sie kritisieren, denn sonst komme ich ja nicht aus dem Modus raus…;
ehm, ich muss diesbezüglich aus gar nichts rauskommen da ich, entgegen Ihren Vermutungen, weder unter Angst noch Katastrophenstimmung leide.
Aber ich anerkenne die Belastungen und Müdigkeit, und entschieden ja, auch NP darf darunter leiden und darüber schreiben, und er muss nicht daran au f geh ängt werden, dass er seine Kinder nicht rausgelassen hat. Wissen Sie wo er genau wohnt und wie damals die aktuelle Situation in jener Gegend war? Abgesehen dass noch tausend anderes zur Ermüdung führt?
Maskenpflicht im Kanton X, hundert Meter weiter im Kanton Y keine…. bei einer Schule dürfen beide Eltern an die Einschulung, bei der nächsten (im gleichen Kanton) nur ein Eltern teil.
Jeder wurstelt irgend etwas…. Sie nennen es Rückkehr der Demokratie, ich nenne es Kakophonie, angefangen dass Laien « Schutzkonzepte » erstellen und das BAG und der Bund die Führung aus der Hand gegeben haben.
Einer Pandemie mit unserem föderalistischen Flickwerk anzugehen scheint mir einfach falsch und das Resultat dementsprechend.
Der wirtschaftliche Schaden des Lock downs sind gewaltig und die sozialen Implikation für viele ebenfalls. Was sollen diese dauernden Unterstellungen hier im Blog, man würde das nicht anerkennen, bloss weil man die Maßnahmen des Bundes gut hieß?
@Poison Ivy: Versprochen wurde, dass jetzt zielgerichtet da Massnahmen ergriffen werden, wo sie nötig und angemessen sind. Das Problem aktuell ist ja nicht, dass im einen Kanton etwas anderes gilt als im anderen, was sinnvoll und nachvollziehbar ist. Sondern dass die Massnahmen vielfach schlecht begründet sind.
Betreffend der Schutzkonzepte werden die Rahmenbedingungen ja meist von den Behörden vorgegeben. Mehr geht nicht. Die sind ja schon überfordert damit, grössere Anlässe zu prüfen. Dass sie nun noch für jede „Hundsverlochete“ Konzepte erstellen sollten… Oder wer sollt das machen?
Und klar, am Schluss entscheidet in diesem Rahmen immer noch der Hausherr, was in seinem Haus gilt. Also hier konkret die Schulpflege, oder der Schulleiter oder der Lehrer.
2/
kennen Sie Menschen die bspw im Pflegebereich arbeiten? Für die ist noch lange nicht „vorbei“, die täglichen Arbeitsabläufe sind erschwert und wenn wieder ein positiv-Getester im Bett liegt alles eher umständlich.
Wenn ich diesen Menschen zuhöre habe ich nicht Angst, aber es macht mich auch nicht besonders leicht&glücklich.
Ich lebe nicht in Angst. Ich bin nur lieber Teil der Lösung als Teil des Problems.
das bin ich auch 🙂
jetzt ist nur die Frage, was man als „das Problem“ interpretiert
Ich sehe mich auch als Teil der Lösung.
Ob man Teil der Lösung oder des Problems ist, hängt davon ab, was man als „Problem“ interpretiert. 🙂
Verschwörungstheoretiker sind eher ein Teil des Problems.
Anstatt dass wir das jetzt gemeinsam durchziehen mit Maskenpflicht etc. und so unsere Alten und Schwachen schützen und dann ab nächsten Sommer hoffentlich Ruhe haben, müssen wir uns zusätzlich noch mit absurden Theorien rumschlagen („Bill Gates“ etcetc).
Aber klar: in der Welt der Verschwörung hat es eben nur eine ganz kleine Minderheit gecheckt, während wir Dummies als „ängstliche Schafe“ uns von ominösen dunklen Mächten steuern lassen.
Den Medien gegenüber kritisch sein ist richtig, gerade wenn man sich in einem Spezialgebiet gut auskennt wird klar, dass häufig nicht sauber recherchiert wird und nur die Hälfte berichtet wird. Aber irgendwo gibt es auch mal Fakts.
@Poison Ivy: Es ist ja schlimm genug, dass die Medien so viel recherchieren müssen. Für einmal wäre es doch gut, das BAG, die wissenschaftliche Task Force und weitere Experten würden ihr Wissen gut aufbereitet zur Verfügung stellen.
Aber je mehr man recherchiert und nachfragt, desto mehr stellt man doch fest, dass dort auch ganz banale Auswertungen fehlen. Wo stecken sich die Leute an? Wie viele Personen in Quarantäne erkranken tatsächlich? Welches Verhalten führt zu Ansteckungen?
Es fehlt offenbar an den Daten, bzw. der Datenqualität, und man ist nur zögerlich bereit, diese zu verbessern.
Und warum gibt es noch keine App, die Restaurant-, Trainings- und Clubesuche etc. aufzeichnet und damit die verschiedenen Anwesenheitslisten (Papier teilweise…) verbindet.
Wieso ist es schlimm, wenn Medien recherchieren? Ist doch ihre Aufgabe als 4. Gewalt.
Was hat Ihr Beitrag mit dem Thema zu tun?
Ich sage nur, dass wenn man sich in einem Gebiet gut auskennt, dass es dann offensichtlich ist, dass unsere Medien häufig ungenügend recherchieren.
@Poison Ivy. Angesichts der vielen Medienkonferenzen und einer wissenschaftlichen Task Force, die eigentlich die relevanten Informationen evidenzbasiert und nachvollziehbar aufarbeiten sollte, ist es eigentlich nicht Aufgabe der Medien, Grundwissen zu recherchieren.
Oder die Fallzahlen zusammenzutragen, weil das BAG das nicht hinbekommt.
Aber dafür umso mehr, Massnahmen und Verlautbarungen zu hinterfragen.
@Martin Frey: Noch zur Lagerhaltung von Schutzmaterial. Im Massnahmenplan steht klipp und klar die Empfehlung zur Lagerhaltung für Spitäler, Heime, Arztpraxen, Apotheker etc. Seite 60. Klar, nur eine Empfehlung. Dennoch ist es etwas billig, alle Verantwortung an Bund und Kantone abzuschieben.
@RoXY – all die Verkäufer und BauarbeiterInnen haben sich täglich bei Ihnen gemeldet und ihren Gesundheitszustand durchgegeben oder woher wissen sie über deren Zustand angeblich so genau bescheidt ?
Maike
Ich kenne persönlich Menschen in all diesen Fachbereichen und eben auch Menschen die in Spitälern tätig sind. Die erzählen mir: nein, bei uns gab es keinen Fall.
Und aus dem Spital: „Nein, es wurden nicht vermehrt Leute mit diesen „Risikoberufen“ eingeliefert.“ – „Nein, niemand bei uns steckte sich an“
Das könnte natürlich Zufall sein, dass alle Leute dich ich kenne, nichts anderes erlebt haben. Aber trotz gegenteiliger Schlagzeilen gibt es ja auch keine Statistik von Mehrerkrankungen von Leuten an der „Front“. KEINE! Hingegen wurden viele Einzelfall-Schlagzeilen als Fake-News identifiziert: 9 jähiges Mädchen war 109, 27 jähriger 87 und der tragische 1. U30 Tote in CH, ist symptomfrei in seiner Quarantäne.
@RoXy/Maike
Gemäss einer Umfrage steckten sich in der Schweiz fast dreihundert Schweizer Ärzte allein zwischen März und Mai 2020 mit dem Coronavirus an. Dies primär bei der Ausübung ihrer Tätigkeit, was nicht zuletzt auf die damals völlig mangelnde Ausstattung mit dem notwendigen Schutzmaterial zurückzuführen ist. Welche wiederum verursacht wurde durch die sträflich verschlampte Pandemievorsorge durch Bund und Kantone.
Aber klar, wenn man selber keinen Fall kennt, das ist das alles natürlich nicht so… 😉
@Maike
Der Punkt ist der, dass es in der Schweiz tunlichst niemanden interessiert, in welchem Rahmen die Arbeitstätigen aus Billiglohnbranchen mit hohem Ausländeranteil und tiefem Bildungsstatus von Corona betroffen sind. Kein Mensch sammelt solche Daten, weil dies letztendlich niemanden interessiert, Hauptsache, diese Leute funktionieren weiter….
Dumm lediglich, wenn es dann einen Cluster mit Ausbruch wie zb. in einer Fleischfabrikation gibt, den man nicht einfach so unter den Tisch wischen kann. Aber der Fokus der Oeffentlichkeit liegt auch dann nur vorübergehend auf den dortigen Arbeitsumständen, mehr als eine Randnotiz ist das meist nicht. Wichtig sind doch Grossanlässe und unsere Ferienpläne im Herbst. 😉
@Maike: Gäbe es dazu aussagekräftige Daten- und das sollte ja nicht so schwer sein – würden sie längst von BAG und Politik als Argument eingeführt.
Gibt es aber offensichtlich nicht.
@Martin Frey
gut haben Sie schon geantwortet dann muss ich die Zahlen nicht mehr bringen… 🙂
@Roxy
schön, da sind wir ja wieder beim „meine Welt zur Allgemeingültigkeit erheben“, etwas das bei anderen Themen jeweils entschieden angehen… . Tja, ich kenne Pflegende die positiv getestete Mitpflegende haben…
@BS
Das waren ja nur die vorläufigen Zahlen zu den Aerzten, zumindest soweit bekannt und erhoben. Unter dem Strich sind das im Gesundheitswesen natürlich sehr viel mehr Betroffene. Aber klar, was man nicht kennt, und sich nicht vorstellen kann, existiert für viele Leute halt nicht.
Zu Ihrem „… so kenne ich Sie nicht….“ von anderer Stelle noch kurz:
Ja, gewisse Mitkommentatoren sind bekanntermassen sehr stringent und werden sich und ihre Ansichten wohl nie ändern. Andere haben sich zumindest nach meinem Dafürhalten in Sachen Haltung, Tonalität, Offenheit und Differenziertheit seit Beginn dieses Jahres stark verändert. Was wiederum ein klarer Hinweis dafür ist, dass die Pandemie aller gegenteiliger Beteuerungen zum Trotz doch niemanden kalt lässt. 😉
@Martin Frey: Ich bin gerade dreifach irritiert. Sie zitieren eine Umfrage ohne Quellenangabe. Wo kann man das nachlesen?
Wie passt das zu Ihrem heftigen Protest gegen die damalige Einschränkung der medizinischen Versorgung. Damals haben Sie erklärt, Spitäler und Arztpraxen seien sicher.
Und wie kommen Sie darauf, dass die mangelhafte Ausstattung mit Schutzmaterial Bund und Kantonen allein anzulasten ist? Im entsprechenden Papier ist klipp und klar formuliert, wie die Vorratshaltung z.B. in Spitälern und Arztpraxen sein müsste. Warum haben die nicht gehandelt? Fehlende Aufsicht kann ja nicht wirklich eine zufriedenstellende Erklärung dafür sein.
@Martin Frey: „Der Punkt ist der, dass es in der Schweiz tunlichst niemanden interessiert, in welchem Rahmen die Arbeitstätigen aus Billiglohnbranchen mit hohem Ausländeranteil und tiefem Bildungsstatus von Corona betroffen sind. Kein Mensch sammelt solche Daten, weil dies letztendlich niemanden interessiert, Hauptsache, diese Leute funktionieren weiter….“¨
Jetzt verbreiten Sie schon Verschwörungstheorien?
Doch, mich würde das brennend interessieren. Auch z.B., wie viel Personal in Läden sich angesteckt hat – wäre ja ein Hinweis, wie dringend dort eine Maskenpflicht wirklich ist. Da wäre ja mal wirklich Forschungsbedarf für unsere Task Force, die offenbar lieber twittert und kommentiert, statt selber Fakten zu schaffen und für Klarheit zu sorgen.
@SP
Ich verbreite keine Verschwörungstheorien (schon wieder so eine manipulative Unterstellung), sondern einfach Dinge die Sie selber nachlesen könnten. Zb. hier auf Newsnetz, oder Statista, oder gar dem BAG. Ihre Unkenntnis ist nicht mein Problem.
Wie schon wiederholt hier erwähnt, haben Bund und Kantone sich um die Vorgaben des seit Jahren bestehenden Pandemieplans foutiert, mit teils gravierenden Konsequenzen auf der Versorgungsebene. Wenn Sie sich nicht mehr daran erinnern möchten, kann ich Ihnen diesbezüglich beim besten Willen nicht helfen.
Zum Thema Niedriglöhner:
„Doch, mich würde das brennend interessieren.“
Das glaube ich Ihnen. Mich würde das ebenfalls interessieren. Aber die „offizielle“ Schweiz halt weniger. Sie werden solche Zahlen kaum finden.
@Martin Frey: „Der Punkt ist der, dass es in der Schweiz tunlichst niemanden interessiert, in welchem Rahmen die Arbeitstätigen aus Billiglohnbranchen mit hohem Ausländeranteil und tiefem Bildungsstatus von Corona betroffen sind. Kein Mensch sammelt solche Daten, weil dies letztendlich niemanden interessiert, Hauptsache, diese Leute funktionieren weiter….“
Solche Aussagen bezeichne ich als Verschwörungstheorie. Was sonst. Persönlich halte ich es für ein Versagen der Wissenschaft, dass es hier nicht mehr Studien dazu gibt. Die Fragestellungen liegen auf der Hand, die Erhebungen sind nicht so schwierig. Vielleicht könnte man dann ja auch erklären, ob es in den Läden wirklich ein erhöhtes Ansteckungsrisiko gibt, anhand der Ansteckungsraten des Personals.
Weiter: Es ist einfach Usus, dass man Behauptungen mit einer Quellenangabe belegt. Dann könnte man auch in der gleichen Studie nachlesen, dass die grosse Mehrheit der befragten Ärzte mit dem Krisenmanagement von Bund und Kantonen sehr zufrieden ist. Vermutlich kennt man die eigene Mitverantwortung an der Unterversorgung. Denn im Plan stand klar und mit Umfang, wie die Vorratshaltung in den Spitälern und Praxen auszusehen hatte – und darüber wussten diese sicher Bescheid.
Und man könnte auch der Redlichkeit halber angeben, dass 20 Prozent aller Ärzte getestet wurden, weit mehr als der Rest der Bevölkerung.
Aber es bleibt die Erkenntnis, dass Spital und Arztpraxis ein erhöhtes Risiko bedeuteten. Was ich schon im April ausführte, und Sie vehement bestritten.
@SP
„Solche Aussagen bezeichne ich als Verschwörungstheorie. Was sonst.“
Weshalb sollte das eine Verschwörungstheorie sein? Ich habe rein den Umstand interpretiert, dass dem so ist. Das ist meine Meinung, und Sie können gerne eine andere haben. Und eine solche wäre ebenso Ansichtssache wie meine.
Verschwörungstheorie bedeutet, letztendlich unstrittige Fakten systematisch zu leugnen mit teils absurden Argumenten.
Im Verlauf des Lockdowns gab es mal kurz Aufregung als festgestellt wurde, dass auf Baustellen die Vorgaben im grossen Stil nicht eingehalten wurden. Danach war das wieder kein Thema, alle mussten wieder unter denselben Arbeitsbedingungen weiterarbeiten. Und wer hat sich für die Bauarbeiter interessiert? Sie etwa?
@SP
„Aber es bleibt die Erkenntnis, dass Spital und Arztpraxis ein erhöhtes Risiko bedeuteten. Was ich schon im April ausführte, und Sie vehement bestritten.“
Wenn schon, bedienen Sie SP hier Verschwörungstheorien, denn das können Sie nicht belegen. Ganz abgesehen davon, dass es entgegen Ihren Angaben keine Vorgaben zu Pflichtlager für Arztpraxen gab, bedeutet der Umstand, dass Praxispersonal gefährdeter war als die durchschnittliche Bevölkerung ja nicht zwingend, dass auch Patienten in Praxen gefährdeter waren. Ein völlig unzulässiger da haltloser Schluss, basierend lediglich auf einer damals verbreiteten Angst, dass dem so sein könnte. Praxen die Covid Diagnostik machen haben ein Schutzkonzept gemäss Vorgaben der GD und trennen die Covid Patienten von den anderen soweit möglich.
@SP
Demzufolge ist es ausschliesslich der Arzt (und ggf die MPA) der sich über den Patienten beugt und den Abstrich, von ihm dabei angehustet wird, und bei der Ausübung seiner Tätigkeit auf das richtige Schutzmaterial unbedingt angewiesen wäre. Und nicht Herr Rüdisühli der in einem ganz anderen Zimmer gerade eine Quickbestimmung machen lässt. Eigentlich logisch, dass das nicht auf dasselbe hinausläuft, nicht?
Das Schutzmaterial notabene, welches über viele Wochen nirgends lieferbar war, obwohl Bund und va Kantone für die Pflichtlager hätten besorgt sein sollen. Eine klassische Kettenreaktion von oben nach unten. Das Versagen begann ganz oben und zog sich durch die Stufen durch. Und ausbaden mussten es die Praxen.
@Martin Frey: Verschwörungstheorie ist es für mich dann, wenn hinter einem Misstand Absicht oder gar irgendwelche finsteren Absichten vermutet werden. Wie hier.
Und ja, ich habe mich für die Bauarbeitenden interessiert. Aber da zwar Regelverletzungen, aber nicht Erkrankungswellen kommuniziert wurden, hat sich das gelegt. Das ist wie beim Verkaufspersonal, bei dem ja auch keine erhöhte Ansteckungshäufigkeit beschrieben dokumentiert ist, und entsprechend auch keine weitergehenden Massnahmen erforderlich sind.
Und ja, die Spitäler haben, wie fast alle Branchen, offenbar sorgfältig die nötigen Massnahmen ergriffen. Zum Glück.
Lieber Nils, genau das dachte ich mir gestern auf dem Mamablog. Ich fühle mich fast wie in einem Jeremias Gotthelf Buch : so eine düstere, fast katastrophale Stimmung. Ich habe dann geschrieben dass es evtl. vom Corona und der Hitze war, die Leute werden seltsam und haben Angst vor etwas.
In der Schweiz haben wir das Glück dass wir nie Konfiniert wurden wie z.B. in Spanien wo die Leute nicht aus der Wohnung durften, wochenlang, ausser schnell Einkäufe machen und dann heim. Und dies wochenlang.
Also ich lebe wie immer, nehme den Zug mit der Maske, gehe in die Stadt. Viele Wanderungen habe ich gemacht, am See, und bald ware auch wieder die Terrassen offen und die Bibliotheken. Danke für diesen positiven Bericht.
Ja, und dennoch ist Spanien nun wieder auf der „risikoliste“.
So als Gedankenanstoss
Weshalb wohl ist Spanien nun nach seiner Oeffnung über den Sommer wieder auf der Risikoliste gelandet?
Dies nur als Gedankenanstoss.
Roxy : wegen dem Turismus warscheinlich.
So kann jeder die Tatsachen interpretieren wie es ihm gefällt.
Ich finde die Erfahrungen von Schwedens verantwortlichen Fachleuten interessant, die ja nichts davon hielten, Kinder einzusperren und eigentlich die ursprüngliche Strategie des Bundesrates (Durchseuchung soweit verlangsamen damit es nicht zur Überlastung des Gesundheitssystems kommt) mit Augenmass umsetzten.
Natürlich gibt es Menschen, welche sagen, dass die schwedischen Verantwortlichen sich irren und verantwortungslos seien. Nur, wenn es möglich ist, dass sich offiziell Verantwortliche Experten irren können, dann müsste man doch einräumen, dass dies in jedem Land möglich wäre…
Kurz: man interpretiert, wie es in sein Gusto passt
@Esther
die Reaktionen gestern hatten mit Ihrem Inhalt zu tun, verschiedenste haben versucht zu erklären was an Ihren Worten nicht so gut angekommen ist; statt es auf die Hitze/Corona (unter der die anderen leiden sollen) zu schieben wär vielleicht ein aufmerksames nachlesen angebracht?
Liebe Brunhilde. Nachlesen ist nicht so mein Stil !!! Bin eben in französich aufgewachsen und drücke mich daher anders aus, vielleicht zu frei.
Tut mir leid. Esther.
@Esther: Das lag wohl kaum an Corona und/oder Hitze. – Einmal mehr rate ich Ihnen über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Chapeau liebe Esther – genau so ist es. Mit ein paar wenigen Vorsichtsmassnahmen kann das Leben fast wie früher weitergehen. Man kann sich natürlich auch echauffieren und rumtönen, das das Maskentragen die persönliche Freiheit einschränkt. Schränkt nicht aber auch das Rechtsfahrverbot die persönliche Freiheit ein ? Oder das ich nichts mitnehmen darf, was mir nicht gehört ? Aber wenn man das tut – fühlt man sich dann besser ??
Und liebe maia, was den Tellerrand angeht – schauen sie mal nach Taiwan, was und sie die das in ihrem 20 Mio Staat gemacht haben, um den CV in den Griff zu bekommen !
@Maike: Ist doch toll, dass Menschen, die aufgrund ihres Lebensstils aktuell kaum Einschränkungen erleben, die bestehenden Regelungen auch nicht schlimm finden.
Und nein, asiatische Länder und deren Politik und Lebensformen sind für mich kein Vorbild. Auch und gerade jetzt nicht.
@Maike
maia bezieht sich bezüglich Tellerrand auf etwas anderes, vielleicht sollten auch Sie aufmerksamer lesen?
„Fast wie früher“ klingt ja süss, sie kommen doch aus dem med Bereich? Dann sollten Sie doch über die teilweise sehr rigiden Besuchsregimes Bescheid wissen, das ist nicht annähernd wie „fast wie früher“ und das Arbeiten in diesen Berufen ebenfalls nicht.
Sehr schön geschrieben. Danke für diesen Text.
Der Beitrag gefällt mir, und die Gefühlslage ist sehr gut nachvollziehbar.
Ich glaube, die Kunst liegt wirklich darin, sich nicht durch den Katastrophenmodus verrückt machen zu lassen, sondern zu versuchen, unter Einhaltung der wenigen Verhaltensmassnahmen die wirklich einen gewissen Schutz bringen, ein einigermassen normales Leben zu führen, welches Freude, Lust, Sinnlichkeit, auch etwas Ausgelassenheit beinhaltet. Das bedingt aber auch, dass man nicht jeden Furz auf Social Media mitverfolgt. Ich würde Social Media beim Social Distancing sogar explizit mit einbeziehen. Sonst geht das nicht.
Müde sind wir ein Stück weit alle, aber das ist ein Langstreckenlauf. Wer am Schluss noch halbwegs fit im Ziel ankommt gehört zu den Gewinnern. Zumindest 50% des Erfolges spielt sich im Kopf ab.
„Ich würde Social Media beim Social Distancing sogar explizit mit einbeziehen. Sonst geht das nicht.“
Jetzt wird doch monatelang gepredigt, dass es nicht social distancing sondern physical distancing heisst, gerade weil wir durchaus sozial weiterhin verbunden sein sollten und nun das? 😉
Social Media ist nicht schlimmer als andere Kommunikationsmöglichkeiten unserer Zeit. die Frage ist immer, wie man es nutzt.
Aber ich schliesse mich durchaus an, dass es (wieder einmal) ein sehr gelungener Beitrag ist. V.a. halt auch der Hinweis darauf, dass es von den eigenen Lebensumständen abhängt, wie sehr man betroffen ist. Das zeigt doch mal eine willkommene Weltoffenheit auch ausserhalb der „Autor*innen-Blase“.
@13
Der Begriff „Social Distancing“ war ja eine Kreation von Bundesrat und BAG, und wird seither landauf landab verwendet. Natürlich ist damit mehr die physische als die psychosoziale Distanz gemeint…. 😉
Ich beziehe mich dabei nur auf den Autoren:
„In den sozialen Netzwerken werden Bilder und Anekdoten herumgereicht…“
Wenn man denn will und auf SM aktiv ist, wird man täglich mit wahlweise haarsträubenden, halbrichtigen oder unfassbaren Informationen und Anekdoten zu Corona geflutet die wenig hilfreich sind, aber einen relativ zuverlässig in einem Zustand relativer Erregung halten können.
Wer das nicht aushält was eh nichts bringt sondern eher noch zur Verunsicherung beiträgt, soll das tunlichst unterlassen, war mein Ratschlag.
Das weissich doch, der Ausdruck wird aber immer wieder Thema, wohl zurecht. Die Idee war ja nicht völlige Isolation, auch nicht während des Lockdowns. Das wollte ich nur Aufnehmen. Der Ratschlag ist ok, aber vielleicht etwas pauschalisierend, denn es gibt x verschiedene Arten von SM und der Nutzungsmöglichkeiten. Von der Informationsflut des öffentlichen Teils bis hin zu kleinen Interessensgruppen. Je nachdem wo man sich bewegt, kann es zu Überreizung führen oder zu sozialen Kontakten.
Wo ist der Papablog auf dieser Zeitung? Gehört doch zur Gleichstellung? Warum wird nie über die Gleichberechtigung vom Mann geschrieben?
Wie wäre es mit Elternblog statt Mamablog?
Insofern es nicht um Menstruation oder Stillen geht, ist die männliche Form immer mitgemeint 😉