Sind wir Eltern zu nostalgisch?

Unsere Mamabloggerin fragt sich, ob sie als Mutter Regeln verteidigt, die gar nicht mehr in die heutige Zeit passen. Und kommt zu einem klaren Schluss.

Drei Puppen, 50 Legosteine: Früher spielte man jahrelang mit den gleichen Dingen. Foto: Getty Images

Mein Sohn und ich waren mitten in einer dieser leidigen Diskussionen rund ums Gamen – mal wieder hatte er das Ding auch nach meiner x-ten Aufforderung nicht abgestellt. Da schleuderte er mir plötzlich einen Satz entgegen, der meinen Vortrag im Keim erstickte und ein Lächeln auf meinen eben noch so verkniffenen Mund zauberte: «Mama!» schrie er so wütend wie ratlos, «ich kann auch nichts dafür, dass ich in der Zukunft geboren bin!»

Natürlich macht dieser Satz in Bezug auf ihn überhaupt keinen Sinn. Er wurde nicht in der Zukunft geboren, sondern in der damaligen Gegenwart. Er nahm hier offensichtlich meine persönliche Perspektive als Kind an. Ohne es zu wissen, spielte er dabei auf jene wirklich gruslige TV-Sendung meiner Kindheit an, in der roboterähnliche Menschen sich ausschliesslich von Pillen ernährten und über ein kleines Gerät miteinander kommunizierten. Krumm hatte ich mich damals ab so viel Absurdität gelacht! Unvorstellbar, solch ein Leben! Doch dreissig Jahre später sind genau diese Bilder ein Stück unserer Realität geworden.

Hatte er vielleicht recht? Schaue ich mit zu viel Nostalgie auf seine Welt? Verteidige ich Regeln, die für ihn nicht passen? Kennt er dafür welche, von denen ich keine Ahnung habe? Sicher ist: Die sogartige Anziehung, die die virtuelle Welt auf meine Kinder ausübt, bereitet mir immer wieder genau so viel Unbehagen wie die Schnelllebigkeit, die für sie so normal ist wie sie mir als Kind fremd war.

Früher drei Puppen, heute hundert Barbies

Ich bin in einer Zeit gross geworden, in der ich die immer gleichen zehn Hörspielkassetten rauf und runter hörte, um sie danach nachzuspielen, weil ich jedes Wort auswendig kannte. Jedes meiner 50 Legosteine hätte ich im Schlaf zeichnen können und durch mein jahrelanges Dauerkuscheln erschlankten meine drei Puppen auf wundersame Weise. Wenn ich fotografierte, überlegte ich genau, aus welcher Perspektive ich das Foto schiesse, um kein wertvolles Filmmaterial zu verschwenden. Und dann wartete ich aufgeregt eine Woche, bis die Fotos abholbereit im Labor lagen. Heute lebe ich in einer Zeit, in der tausende von schnell geknipsten Fotos ungenutzt im Rechner schlummern und mein Smartphone mir im Stundentakt News über das Liebesleben von Meghan und Harry meldet. Ungefragt.

Es ist ihre Zeit. Sie haben keine andere.

Meine Kinder murren gelangweilt: «Das habe ich schon gesehen!», wenn die Fernbedienung auf eine bereits gesehene Serienfolge trifft. Und es kommt vor, dass sie von ihrem zwanzigminütigen Schulweg mit fünf fast neuen Barbies, zwei Harry Potter DVDs und einem ferngesteuerten Auto heimkommen – aufgelesen in einer «Gratis zum Mitnehmen»-Kiste am Wegrand. Eine Ausbeute, die ich nicht mal an Weihnachten plus Geburtstag hätte vorweisen können, ergattern sie sich mal schnell im Vorbeigehen. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass sie nach der Eroberung allzu oft unbeachtet in der Ecke landet.

Lass mich dich begleiten!

Nicht alles, doch vieles ist anders heute, als es in meiner Kindheit war. Nicht nur der Sprung von Analog auf Digital veränderte die Welt. Ging es für meine Eltern darum, uns hie und da was leisten zu können, sind heutige Eltern damit beschäftigt, das Zuviel an Gratis- und Billigmaterial von ihren Kindern fern zu halten. Dem «sich etwas gönnen» folgte in unseren Breitengraden das «Zuviel» und das Bewusstsein, was der ganze Konsum mit uns und der Welt macht.

Es ist enorm wichtig, sowohl über Medien als auch über den Preis von Konsum mit Kindern zu reden. Noch viel direkter als wir, werden sie seinem Preis ausgesetzt sein. Je klarer sie die Zusammenhänge jetzt schon sehen, desto mehr können sie etwas zu einer anderen Entwicklung beitragen. Und gerade weil sie Digital Natives sind, ist es unerlässlich, den Umgang mit Medien immer wieder zu hinterfragen.

Aber: Es ist ihre Zeit. Sie haben keine andere. Ihre ist weder schlechter noch besser als die unserer Jugend, nur anders. Genau das sollten wir anerkennen und immer wieder prüfen, ob wir nicht gerade Sätze ausspucken, um die Verklärung unserer Zeit aufrecht zu halten. Uns immer wieder fragen, ob unsere Regeln wirklich noch passen oder ob unser Schaudern nicht doch einer uralten Science-Fiction-Sendung entspringt.

Darum: Danke für den Hinweis, lieber Sohn. Lebe diese, deine Zeit. Lass mich dich darin begleiten, so gut ich kann. Und erinnere mich ruhig immer mal wieder daran, dass allein diese Zeit die Zeit deiner Kindheit ist.

Aber bitte: Zeig mir, wie ich auf meinem Handy diese verfluchten Harry-Meghan-News ausschalten kann! Ich mag nicht mehr rätseln, was wohl zwischen den Trennungsgerüchten am Morgen und Meghans angeblicher Schwangerschaft am Abend geschehen sein mag.

41 Kommentare zu «Sind wir Eltern zu nostalgisch?»

  • LuetzelschwabM sagt:

    Der eine Satz meines Vaters, der mich rasend machte, wenn ich um eine Begründung für ein Ver/Gebot bat: „Weil ich es dir sage!“
    Als vor 35 Jahren meine Zwillingssöhne zur Welt kamen, schwor ich mir (neben anderem), alles Verbote/Gebote immer zu begründen und immer zu erklären, weshalb ich es so und nicht anders will. Man ahnt es, irgendwann wird Mama der Diskussionen müde und …, da war dieser Satz, der meine Söhne ähnlich wütend machte wie mich.
    Und jetzt raten Sie mal, was sagen meine Söhne zu ihren renitenten Kindern? Wetten, dass auch diese es überleben und in 20 Jahren diesen Ausweg aus mehr oder weniger sinnlosen Debatten wählen werden?

  • Maike sagt:

    Elterliche Erziehung ist schon eine äussert schwere Sache. Es gibt keinen Ausbildungsgang dafür (oldschool) noch eine App (newschool). Da jeder eine Erziehung genossen hat, nimmt er diese Erlebnisse als Grundstock, sollte er/sie in die Lage kommen, selber mal eigene Kinder erziehen zu wollen. Dazu kommt, das im Rückblick vornehmlich die guten Dinge im Gedächnis bleiben.
    Was es uns Eltern aber richtig schwer macht ist die Tatsache, das unsere Welt von damals eine ganz andere ist, als die, in die unsere Kinder hineinwachsen werden.
    Ich habe deswegen versucht, meinen Töchtern nur ein Basissatz an Rüstzeug mitzugeben, mit Hilfe dessen sie selber die Erfahrungen in dieser neuen Welt machen müssen.
    Jetzt schlagen sie sich wacker als Lehrerin und Medizinerin. Scheint also geklappt zu haben.

    • Anh Toàn sagt:

      „Da jeder eine Erziehung genossen hat, nimmt er diese Erlebnisse als Grundstock, sollte er/sie in die Lage kommen, selber mal eigene Kinder erziehen zu wollen. Dazu kommt, das im Rückblick vornehmlich die guten Dinge im Gedächnis bleiben.“

      Den letzten Satz möchte ich korrigieren, es bleiben nicht die Guten Dinge im Gedächtnis, sondern man macht sich in der Erinnerung die Vergangenheit besser.

      Und so macht man dann in der Erziehung, was mit einem gemacht wurde, man ist ja nicht falsch geworden, also war es irgendwie doch richtig und muss wohl so sein. Und macht man den gleichen Sch…, der mit einem gemacht wurde, obwohl man seinen Kindern eine bessere Kindheit wünscht, als die man selber erlitten hatte.

  • Esther Kessler sagt:

    Jede Zeit ist wieder anders. Übrigens gbt es keine Behinderung. Jedes Kind ist einzigartig

  • Esther sagt:

    Mir scheint die Kommentaren gehen immer in die extreme und vielmals wollen sie unbedingt das gegenteil behaupten das von anderen geschrieben wurde. Warum nicht mit einem offenen Geist lesen und darüber nachdenken und vor allen Dingen : sich INFORMIEREN. Man hat den Eindruck „was ich tue ist sowieso besser als die anderen“.

    Als Erwachsene sollte man über Themen mehr Distanz und Wissen haben bevor man irgendwas schreibt.

  • anna sagt:

    zurück zum Text: sehr schön geschrieben!

  • 13 sagt:

    Eine der grössten Herausforderungen der Erziehungsarbeit ist, dass wir Kinder heute auf eine Welt von morgen vorbereiten müssen, ohne zu wissen oder sich auch nur ausmalen zu können, wie diese sein wird. Wenn wir uns dabei auch noch an Werten und Realitäten von gestern orientieren, wird es völlig absurd.
    Darum halte ich die folgende Grundregel immer als passend:
    Ein Verbot wie auch eine Anordnung wird begründet. Kann man es nicht begründen, ergibt es auch keinen Sinn und sollte nicht ausgesprochen werden. „Das macht man eben so / Das macht man nicht“ ist keine Begründung.

    • Sportpapi sagt:

      @13: Alles richtig. Eine altersgerechte Beschränkung der Bildschirmzeit lässt sich aber meist schon begründen.
      Zumal ja die Kinder untereinander das gamen mittlerweile auch „suchten“ nennen, zumindest bei uns.

      • tststs sagt:

        Es lässt sich immer (!) begründen.
        Hihi, da liegt doch der Hund begraben: Wer hat die Deutungshoheit darüber, OB eine Begründung Gültigkeit hat?

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich wollte mich nicht grundsätzlich gegen Verbote oder Gebote aussprechen. Natürlich gibt es für viele gute Gründe (Bildschirmbeschränkung, Zähneputzen, Schulpflicht, Vorsicht im Strassenverkehr etc etc). Ich bin nur der Meinung, dass manchmal etwas Reflexion gut täte. Warum soll es nun das Tablet abstellen? Mit 4-eckigen Augen kann man es eher nicht begründen. Mit Bewegungsmangel, Suchtpotenzial etc. schon. Und das kann auch kindsgerecht erklärt werden. Bei anderen Dingen hingegen ertappe ich mich durchaus dabei, mir bekannte Erziehungssätze nachzuplappern ohne wirkliche Überzeugung. Mit Reflexion bemerke ich das. Und korrigiere es. Und ein „ich möchte, dass…“ ist natürlich zulässig. Ist das für das Kind ein grosses Problem, kann man darüber sprechen.

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Die Eltern. Denn sie tragen die Verantwortung. Das ist das Paradoxe an der Erziehungsdiskussion. Selbst eine laisiert-faire „Erziehung“ wurde von den Eltern so gewählt.
        Man muss auch weniger vom begründen KÖNNEN ausgehen und mehr auf begründen SOLLEN. Etwas sagen ist einfach. Muss ich es erklären, kommt man nicht darum herum, sich Gedanken zu machen. Vielleicht stellt man bereits bei diesem Prozess fest, dass es nicht so stimmig ist. Zudem eröffnet das natürlich mehr Angriffsfläche für Gegenargumente und Gegenvorschläge als ein „Nein und basta!“. Um diese zu entkräften, muss man nochmals sicherer sein, was einen neuen Prozess auslöst.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich halte es für selbstverständlich, dass man seine Gebote und Verbote begründet. Die Frage ist nur, was zuerst kommt. Ich finde ja für jede Regel eine sinnvolle Begründung. Ein ständiges Abwägen ist aber Pflicht.
        Problematisch finde ich natürlich die diskutierte Ausrichtung auf die Zukunft. Denn damit begründen Kollegen von mir, die in der IT-Branche arbeiten, dass ihre Kinder praktisch uneingeschränkt an den Computern sitzen dürfen – schliesslich lernen sie dort auch programmieren etc. Während die Kinder des Sportlehrers andere Prioritäten und Regeln kennen…

      • 13 sagt:

        @ SP
        Was ja nicht heisst, dass diese anderen Prioritäten und Regeln einfach per se besser sind…
        Bei der Bildschirmfrage stellen sich aus meiner Sicht tatsächlich zwei Themenkreise.
        Der eine ist die Selbstregulation der Kinder. Wer trägt mehr Suchtpotential in sich: Das Kind, das immer darf oder dasjenige, dem es durch das Verbot erst schmackhaft gemacht wird? Ich persönlich halte die Frage für kindabhängig, weshalb ich auf klare Regeln verzichte und je nach Situation/Phase entscheide, wie lange sie schauen, spielen etc. dürfen.

      • 13 sagt:

        Der andere Themenkreis ist die berechtigte Frage, wofür so ein Bildschirm gebraucht wird. Zumindest hier gibt es vom (stumpfsinnigen) Draufschauen bis hin zum über Hausaufgaben am Tablet bis hin zu gegenseitigen Filmen bei Trampolinkunststücken alles. Das in einen Topf mit „Bildschirmzeit“ zu stecken, wäre etwas zu vereinfacht. Daher sind auch hier flexible, situationsabhängige Entscheidungen sinnvoll.
        BTW: Sind Informatiker nicht dafür berühmt-berüchtigt, ihren Kindern die Computer solange wie möglich vorzuenthalten? 🙂

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ja. Deshalb wünschen unsere Kinder die Ipads nur noch zum Musikhören allein im Zimmer…
        Aber klar, je vielseitiger die Geräte gebraucht werden, desto eher ist auch eine längere Bildschirmzeit sinnvoll.
        „BTW: Sind Informatiker nicht dafür berühmt-berüchtigt, ihren Kindern die Computer solange wie möglich vorzuenthalten?“ Ich halte das für ein Gerücht, das auch mit meinen Erfahrungen nicht übereinstimmt.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Sooo gut isoliert ist unser Haus auch nicht. Ich höre durchaus, ob aus den Zimmern Musik ertönt meistens inkl. Gepolter, weil getanzt wird oder es ganz ruhig ist, weil eine Netflix-Sendung läuft 😉 Das Trampolin steht eh draussen und Hausaufgaben werden im Wohnzimmer gemacht und kontrolliert. Ich will nicht behaupten, in jeder Sekunde die volle Kontrolle zu haben, aber so in etwa klappt das schon.
        Und wer über viele Freiheiten verfügt, braucht ja auch nicht, jede Grenze auszuprobieren oder dagegen zu rebelieren.

  • Misi sagt:

    Schöner Text!!!

  • Kurt Barbara sagt:

    Liebe Frau Sommer
    Genau so ist es! Sie bringen es super auf den Punkt! Ich sage mir immer mal wieder, dass es Generationen vor uns auch so ergangen ist, dass sie ihre Jugend nicht verstanden hat usw.
    Aber Ihr Sohn hat das sehr treffend formuliert! Weiterhin viel Weisheit!
    Danke für den Blog!
    Eine Mutter mit Jahrgang aus dem letzten Jahrhundert

  • Esther sagt:

    Gestern Abend habe ich im Fernsehen ein Gesundheitsprogramm gesehen, in dem es um die sehr grossen Gefahren für Kinder wegen Bildschirme ging. Schon ganz klein hab ensie ihr eigenes Handy mit Geschichten und Spielen.
    Heute stellen wir in der Medizin die wahrscheinliche Verbindung zwischen Autismus und dem Internet her.
    In einem kürzlich veröffentlichten Buch warnt ein Neuropsychiater, Michel Desmurget, ein Spezialist für Neurowissenschaften, sehr ernsthaft vor jeglicher Form von Internet für Kinder vor ca. 6 Jahre. Internet zufolge wird sich das Gehirn verändern, technisch aber ohne Empathie, ohne menschliche Gefühle.

    Buch : (gibt es noch nicht in deutsch).
    „La fabrique du crétin digital.“ Michel Desmurget.

    • Rosi sagt:

      der arme Autismus muss immer für alles herhalten..
      und wer behauptet Autisten hätten keine Gefühle und Empathie hat schon gar keine Ahnung.

      • Y.T. sagt:

        Stimmt. Autisten haben zuviel an Gefühlen, ich verweise auf das Buch „Der Junge, der zu viel fühlte“ von Lorenz Wagner.

    • 13 sagt:

      Wow, ich dachte ernsthaft, solche Ansichten seien Schnee von gestern. Da ist so manches schief:
      – Autismus hat sicher nichts mit Gefühlskälte zu tun.
      – Was hat das Internet damit zu tun? Es ging hier um gamen, das kann man auch offline. Im Internet ist man eher sozialer unterwegs, als im eigenen Zimmerchen. Im Übrigen war vor dem Internetzeitalter der TV Teufelswerk und noch zuvor die Bücher schuld an der angeblichen Verdummung und sozialem Rückzug.
      – „crétin“ ist ein Ausdruck, der a) so niemals für Autisten oder andere Menschen mit Behinderungen gebraucht werden sollte und b) klar aufzeigt, auf welchem Niveau sich der Herr bewegt.

    • 13 sagt:

      Zuletzt:
      Man muss gar nicht ins Französische ausweichen. Manfred Spritzer verbreitet genügend Horrorszenarien auf deutsch im Hinblick auf Kinder und Bildschirme. Und verdient sehr gut damit…

    • Jens sagt:

      Liebe Esther
      Jede Zeit hat ihre „Horrorgeschichten“. In meiner Jugend wurden Heimcomputer bzw. „Killer“-Spiele und (amerikanisches) TV verteufelt. Heute sind es Mobiltelefon und Internet. Die Sozialkompetenz hat m.E. nicht dadurch gelitten und mehr Soziopathen gibt es auch nicht.
      Zwei Dekaden früher waren es Rock ’n Roll und andere „fremden“ Kultureinflüsse die Eltern das Fürchten gelehrt haben.
      Die allermeisten Kinder haben auch das gut durchstanden und sich prächtig entwickelt (um dann vor Computern Angst zu haben).

      Ich persönlich glaube, dass vertrauensvolle Bindung zu den Eltern und Offenheit für die neuen Realitäten ausreichend sind um Kindern ein gutes Rüstzeug mitzugeben.

      • Rosi sagt:

        Liebe Esther, überheblich (und wohlgemerkt empathielos) ist wohl jene Person die Autisten mit gefühllosen crétins gleichsetzt. Ob diesen Zusammenhang nun Sie machen oder der Wissenschaftler ist nicht ganz klar. Ich tippe aber auf ersteres.

    • PhunkyMonkey sagt:

      Sie reden sich diese Zeit schön. Ob andere (mittlerweile Erwachsene) diese Zeit auch so toll fanden? Ich bezweifle es…

      PS: wenn Sie alles glauben, was Sie im Fernsehen sehen, dann gute Nacht

  • Esther sagt:

    Genau gestern, während des ersten Fondues des Jahres, diskutierte ich mit meiner Tochter, 40, über die Tatsache, dass sie eine echte Kindheit hatte: Legos, Kuscheltiere, Schlümpfe, ein kleines Haus wie ein Bauernhof, auf dem sie alles installierte, eine kleine Welt. Und Kinderbücher!
    Samstags las ich ihr eine Kindergeschichte vor und machte Pfannkuchen. Es war eine echte Kindheit. Auch hatten wir ein echter Hund und zwei echte Katzen!

    Tönt heute fast idyllisch.

    • CoffeeToffee sagt:

      Mein Sohn hat sich vor den Sommerferien Ende 3. Klasse einen echten Ipod kaufen dürfen, nach langer Warterei. Er schneidet darauf- selber beigebracht- echte Filmchen und hat mit uns Game-Regeln ausgehandelt.
      Aber meistens spielt er mit einem echten Fussball oder macht Saltos auf einem echten Trampolin.

    • Hans Widmer sagt:

      Die Grossmutter von 1980:
      „Damals in den fünfzigern, da war das Leben noch idyllisch. Wir hatten nicht so komisches Plastikgelump wie Schlümpfe und Legos, sondern wir bastelten uns unsere Puppen aus Heu und Schnur. Nur die Tochter vom Arzt, die hatte so ein sündhaft teures Puppenhaus. Damit spielen durfte sie aber nicht. Auch hatten wir damals noch keine dreckigen Biester in der Wohnung. Am tollsten war immer der Samstag, da waren nämlich sowohl Herr Vater als auch Frau Mutter bei der Arbeit, und wir konnten frei toben. Tönt heute fast idyllisch. „

      • Heidi sagt:

        das ist sicher der Tscharner ?!

        mit seinem trockenen Humor

      • maia sagt:

        nicht zu vergessen: Damals, als die Grossmutter Kind war, war der Vater im Aktivdienst, die Frauen musste den Alltag alleine stemmen, es gab nur knapp genügend zu essen und in Europa tobte der Krieg….

      • Simone sagt:

        Meine Kinder, Jahrgang 2013/2016 haben Kuscheltiere, einen Bauernhof mit Holztiere, Legos und Autos… abends erzählen wir ihnen eine Geschichte und bei Regenwetter spielen wir Gesellschaftsspiele… etwa so wie ich in den 80er…Filme gucken sie halt auch mal auf dem Ipad und fragen google, wenn wir etwas nicht wissen. Das eine schliesst das andere ja nicht aus und es war früher nicht alles besser! Nostalgie im Kinderzimmer habe auch ich, aber wie der Sohn der Autorin so schön sagte: unsere Kinder können nichts dafür, in der Zukunft geboren zu sein 😉

    • Lina Peeterbach sagt:

      Meine Kinder haben im Jahr 2020 eine echte Kindheit. Was sollten sie denn auch sonst haben!? Eine unechte!?

      Manches mag besser, manches mag schlechter sein als früher. Erkennen wird man das meist erst im Rückblick.

      Vor wenigen Generationen war eine „echte“ Kindheit übrigens mit 10 oder 12 Jahren vorbei. Nachdem sie vorher durch Gewalt/Vernachlässigung/Armut etc. geprägt war.

      Wie kann man nur so verklärt sein.

    • Sportpapi sagt:

      Das tönt vor allem kitschig.
      Ich weiss nicht, ob wir es als Kinder besser hatten als unsere Kinder heute. Ich wüsste auch gar nicht, nach welchen Kriterien ich das beurteilen müsste.

      • Lisbeth sagt:

        das Leben ist heute einfach viel viel oberflächlicher und gestresster.

        Arme Kinder.

      • Tim sagt:

        oberflächlicher? da bin ich mir nicht so sicher. Haben Sie sich als Kind Gedanken über Umweltschutz, die Ausbeutung von Tieren und armer Länder gemacht? mit solch komplexen Themen beschäftigen sich heutige Kinder nämlich auch und da haben sie früheren Generationen viel voraus..immer wieder beeindrucken sie mich damit

    • Maike sagt:

      @Esther – interessant das SIE schreiben, das ihre Tochter eine echte Kindheit hatte. Hat Ihre Tochter das auch so gesehen ?

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