Ämtli gegen Bares

Selbstverständlichkeit oder bezahlter Job: Jede Familie handhabt das Taschengeld anders. Foto: iStock
Je älter meine Kinder werden, desto öfter ist der Umgang mit Geld ein Thema. So hat meine Tochter letztes Jahr zum ersten Mal erlebt, wie es sich anfühlt, über viele Monate hinweg auf einen grossen Wunsch zu sparen und als Konsequenz zu Weihnachten vor allem Bares zu erhalten, anstelle von Dingen, die man sofort in die Hand nehmen und etwas damit anfangen kann. Das fand sie in dem Moment ziemlich frustrierend – als sie sich nach den Feiertagen endlich die lang ersehnte Gamekonsole kaufen konnte, war sie dafür umso glücklicher.
Geht es um weniger kostspielige Wünsche, finden Tochter und Sohn es bisweilen unverständlich, wenn ich ihnen diese nicht erfülle und stattdessen sage, dass sie genau für solche Fälle wöchentlich ihr Taschengeld erhalten. «Aber das sind vier Wochen Taschengeld!», protestierten sie letzte Woche wieder einmal, worauf ich erwiderte, dass man problemlos so lange sparen könne, wenn man etwas wirklich haben wolle. Und um das zu illustrieren, erzählte ich ihnen, wie ich während dem Gymnasium im Supermarkt gejobbt habe, um mir meine Stereoanlage zu finanzieren.
Mithelfen gehört dazu
Während der Achtjährige danach schon mal ausrechnete, wie lange es noch dauert, bis auch er richtig arbeiten darf, wollte die Zehnjährige sofort zur Tat schreiten. Sie verkroch sich im Zimmer und kam etwas später hocherfreut wieder heraus mit einer Liste in der Hand: «Hier stehen alle Ämtli, die ich übernehmen kann – und was ich dafür für einen Lohn bekomme.»
Ich musste schmunzeln angesichts ihrer Auflistung und dachte mir im Stillen, dass der Deal gar nicht so schlecht wäre: Für 50 Rappen das Katzenklo nicht mehr selber putzen! Bloss: Soll man seine Kinder überhaupt fürs Mithelfen im Haushalt bezahlen?
Eigentlich gehört mithelfen ja einfach dazu. Wie ich an dieser Stelle schon einmal geschrieben habe, gibt es bei uns zu Hause zwar keinen Ämtliplan. Dennoch erwarte ich, dass die Kinder ab und zu den Kompost hinuntertragen, den Tisch decken oder ein paar Socken zusammenfalten. Manchmal sind sie hochmotiviert dabei, dann wieder gibt es Phasen, in denen sie sich am liebsten vor allem drücken würden und ich zehnmal wiederholen muss, dass sie etwas erledigen sollen.
Was also würde passieren, wenn ich der Tochter von nun an einen – wenn auch noch so kleinen – Zustupf gäbe fürs Reinigen des Katzenklos? Würde der Sohn mir dann plötzlich die hohle Hand hinhalten, nachdem er ein paar Karotten geschält hat? Oder würde die Grosse mein «Geschirr abräumen, bitte» ignorieren, wenn ich dazu nicht mit dem Portemonnaie winke?
Ich habe ein bisschen recherchiert, wie andere mit dem Thema umgehen. Und dabei gemerkt, dass nicht bloss «Mithilfe gegen Cash» diskutiert wird, sondern dass einige Eltern auch das Taschengeld an Leistung knüpfen: Hat das Kind gute Noten oder räumt brav sein Zimmer auf, erhält es sein Taschengeld. Andernfalls wird es gestrichen.
Taschengeld als bedingungsloses Grundeinkommen
Soweit würde ich nie gehen. Das Taschengeld ist meiner Meinung nach so etwas wie das bedingungslose Grundeinkommen des Kindes. Es wird regelmässig bezahlt, egal was passiert. Weil es ein Werkzeug ist, mit dem das Kind den Umgang mit Geld übt. Und wie soll es das Sparen und Planen richtig üben, wenn es nie weiss, ob es kommende Woche überhaupt wieder ein paar Franken erhält?
Nach einigem Nachdenken habe ich für mich schliesslich die folgende Lösung gefunden: Ich werde mit den Kindern zusammensitzen und ihnen noch einmal klar sagen, dass zu Hause alle mithelfen müssen. Trotzdem möchte ich ihnen die Möglichkeit geben, mit einem Extra-Effort gelegentlich ein paar Franken dazu zu verdienen – wenn sie Dinge erledigen, um die sie sich eigentlich nicht kümmern müssten.
Für mich selber wird das vermutlich keine grosse Entlastung bedeuten. Um beim Katzenklo-Beispiel meiner Tochter zu bleiben: Die Streu muss immer noch ich aus dem Schrank holen, weil sie zu weit oben steht. Und den schweren Abfallsack kann das Mädchen noch nicht selber zum Container tragen. Aber sie wird dadurch zum ersten Mal erfahren, wie es ist, fürs Geld zu arbeiten. Und dadurch vielleicht etwas besser verstehen, warum man nicht immer alles sofort kaufen kann, das einen im Laden anlacht.
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35 Kommentare zu «Ämtli gegen Bares»
“ Soll man seine Kinder überhaupt fürs Mithelfen im Haushalt bezahlen?“
Ähm, doch, natürlich. In Zeiten, in denen jede aufrechte Feministin darauf besteht, für die Arbeit als Mutter und Hausfrau einen selbst festzulegenden Lohn zu bekommen, selbst wenn dieser höher ist als das gesamte Haushaltseinkommen, nun, in solchen Zeiten sollten auch Kinder für ihre Arbeit im Haushalt entschädigt werden. Und zwar fair.
In einer Gemeinschaft arbeitet man zusammen, das sollte es kein Bargeld als Lohn geben. Darum haben wir alle Hausarbeiten aufgelistet, die jeweils anstehen, es sind rund 40; einige macht man mehrmals tätig (Tischdecken) andere einmal pro Woche. So sehen Kinder, was es heisst einen Haushalt zu führen. Jedes Mitglied der Gemeinschaft hat einen Pflichtpunktzahl, die es wöchentlich zu erreichen muss, z.B: Vater 15, Mutter 25, Kind A 10, Kind B 13. Am besten verhandelt man das gemeinsam. Jede Woche wird abgerechnet. Zusatzpunkte können nicht übertragen werden, sondern gehen auf ein Bonuskonto, für die es dann eine Belohnung gibt (aber kein Bargeld). Minuspunkte haben Konsequenzen. Hat funktioniert, auch bei Freunden von uns, die die Excelliste angepasst haben.
Vom Taschengeld abgesehen gab’s das bei unseren Kindern während des Jahres nicht. Allerdings in den Ferien erhielten sie 50 Rappen pro Mittag- und Abendessen, wo sie beim Aufräumen halfen. Faktisch gab ihnen das einen Franken zusätzlichen Taschengeld pro Tag, das sie in den Ferien frei investieren oder auch sparen konnten.
Als ich klein war, gab es ein Taschengeld dem Alter entsprechend. Und wir haben mehr oder weniger freiwillig im Haushalt mitgeholfen – garantiert nicht gegen Geld. So haben wir gelernt, das es nicht nur eitle Freude und Sonnenschein auf der Erde gibt, sondern auch Pflichten, die in einer Familie zu erledigen sind.
Mit 16 habe ich dann begonnen, mir mein Taschegeld aufzubessern – Zeitung austragen war damals der angesagteste Job
Genauso habe ich es dann auch bei meinen Töchtern gemacht. Die haben dann Babysitten oder Hund ausführen gemacht.
Extrageld gab es bei guten Zeugnisnoten und zwar in einer Höhe, das es sich für eine gute Note lohnt, schon mal etwas länger zu lernen.
gute Antwort !
Aemtli mit Geld zu belohnen macht dann Sinn, wenn es „etwas Besonderes“ ist. Also sicher nicht fürs Abtrocknen, das zu den Selbstverständlichkeiten gehört, aber wenn (wo erlaubt) Papis Auto gewaschen wird, so ist ein Obulus in vernünftigem Mass sicher angebracht.
Oder wenn hartnäckiges Unkrautjäten von Erfolg gekrönt ist, dann soll auch durchaus mal das „Geldargument“ spielen.
Für selbstverständliche Dinge, klar Nein, für Spezielles ebenso klar Ja, sofern es die Mittel erlauben und die Anreize vernünftig bleiben.
Ich finde diese Trockenübungen etwas doof. Es wäre besser, Kindern von früh an die Erwerbsarbeit zu ermöglichen.
Geld funktioniert super, wenn Sie ihre Kinder dazu erziehen wollen, gegen Entlohnung zu arbeiten. Wenn Ihr Ziel ist, dass Kind zur Mitarbeit zu bewegen, würde ich den Fokus auf die Tätigkeit selbst legen: Komm, wir waschen zusammen ab, und du erzählst mir, was du heute erlebt hast. Positive Aufmerksamkeit von den Eltern ist das, was die meisten Kinder sich wünschen.
1. Wenn ich jemanden bezahle, suche ich den, welcher die Arbeit zum besten Preis/Leistungsverhältnis macht.
2. Ein Arbeitnehmer wird nicht für Erfüllung einer Leistung bezahlt, sondern für Zur Verfügung stellen seiner Arbeitskraft, faktisch der Präsenz im Betrieb (Arbeitszeiterfassung): das geht nicht mit meinen Kindern.
3. Arbeiten unter 14 Jahren ist, soweit ich weiss, in der Schweiz verboten, ich habe spätestens mit 13 angefangen, mein Freund war 1 Jar älter, wir haben uns eine Gratisanzeigertour auf seinen Namen geteilt, aber viel früher geht das nicht, weil zu viel Verantwortung und andererseits ohne Verantwortung, Verbindlichkeit, keine Geldzahlungspflicht.
Ich werde bei besonderen Leistungen einen Zustupf zum bedingungslosen Taschengeld geben, 2 CHF ersetzt die Glace.
Nicht immer, nicht immer gleich viel, unverbindlich, Du machst mich froh, also mach ich dich froh, wenn mir danach ist, und wenn Kinder grösser werden, passt auch Geld zum froh machen.
‚Arbeiten unter 14 Jahren ist … in der Schweiz verboten‘
Wenn dem so wäre, könnten Kinder in dem Alter auch keine Schule besuchen. Lernen hat auch den Charakter von Arbeit. Erwerbstätigkeit ist gesetzlich geregelt, Arbeit natürlich nicht.
Dem Thema Taschengeld bin ich zwiespältig gegenüber. Wenn ein Kind von 1.- Taschengeld pro Woche sparen muss für ein Heftli, dass es gerne möchte, welches ausverkauft ist, bis es das zusammengespart hat, ist für das Kind frustrierend. Somit habe ich die Übung Taschengeld gar nie konsequent gehalten und schnell wieder abgebrochen. Kleinkram, Kino, Schwimmbad usw habe ich immer nach Bedarf/Wunsch bezahlt und für grössere Dinge wie Velo, Play Station usw musste an Weihnachten und Geburtstagen nach Geldgeschenken gefragt werden. Ich habe meine Kinder lange mit dem Existenzminimum durchgebracht, wollte aber nicht, dass meine Kinder unter meiner Armut leiden.
Und genau darum machen so Kleinstbeträge Null Sinn. Wenn ich höre, dass Kinder im Kindergarten 50 Rappen pro Woche bekommen oder fürs Abwaschen, dann denke ich, man kann es gleich sein lassen. Mit Geld umgehen lernt man so nicht, denn es reicht weder zum Sparen auf etwas noch zum ausgeben. Man kann es nur ins Kässeli tun und da klimpert es dann hübsch, aber mit sparen hat das wenig zu tun, denn es ist zu abstrakt für ein Kindergartenkind. Daher lohnt sich Taschengeld erst ab Schulalter und ab einem gewissen Betrag.
Grössere Geschenke als Sammelgeschenk zum Geburtstag ist perfekt, wobei das (Erst-)-Velo bei uns als Gebrauchsgegenstand gilt und man dies bei Bedarf bekommt. Ist aber klar budgetabhängig und liegt nicht bei allen gleich drin.
@ 13
Grundsätzlich gehört ein Velo tatsächlich zur Grundaustattung, aber wie Sie sagen; ich konnte mir schlicht nicht leisten, eben mit dem knappen Haushaltsbudget ein neues Velo aus dem Ärmel zu zaubern. Da aber einige Verwandte meiner Kinder sehr geizig sind, musste ich dann jeweils doch noch 400.- selber zuzahlen.
Naja, man kann es auch so anschauen: sparen ist nur eine Fähigkeit, die mit eigenem (Sack)Geld angeeignet und geübt wird; ja ich würde sagen, es ist eine der letzten.
Aber es gibt da noch zahlreiche weitere Aspekte.
@ Tamar
Kann ich absolut nachvollziehen und es spricht ja nichts dagegen. Gerade auch bei kleineren Kindern machen Gebrauchsgegenstände nich mehr Sinn. Wir haben uns zum ersten Geburtstag jeweils einen Autositz als Sammelgeschenk gewünscht, da ich keine Lust auf Hundert Plastiktrommeln etc hatte und es den Kindern noch egal war.
@ tststs
Sich eine sinnlose Fähigkeit anzueignen entspricht kaum der kindlichen Natur. Der Sinn vom Sparen erfahren Kinder aber erst, wenn das Sparziel auch innert angemessener Zeit erreicht werden kann. 10 Wochen sparen, um 5.- zu haben und sich immer noch kein Heftli kaufen zu können, ist aus der Sicht des 5jährigen Kindes unsinnig.
@ 13
Da haben Sie Recht. Sparen lohnt sich nur mit grösseren Beträgen. Das sind dann ab einem gewissen Alter Geldgeschenke, wenn die Barbie/Legozeit (endlich) überschritten ist. Manche mögen Geldgeschenke als lieblos ansehen, aber spätestens, nachdem sich mein Gottenmeitli eine Pipi machende Barbiekatze für 100.- wünschte, mit der sie wohlgemerkt ganze zwei Mal gespielt hat, sehnte ich die Zeit herbei, dass ich wenigstens nicht mehr mitbekommen musste, dass mein knappes Geld für solchen Schund ausgegeben wird
Wir gehören zur Fraktion, die unseren Kindern im Primarschulalter Kleinbeträge als Taschengeld geben (1 Franken pro Schuljahr pro Woche). Ich sehe nichts falsches dabei, im Gegenteil. Es ist zu einem Ritual geworden und die Ernsthaftigkeit mit der die Kinder das Geld in ihre Kässeli legen finde ich rührend. Den Wert von Geld kennen sie in dem Alter sowieso noch nicht (das ist abstrakt für Kinder), aber sie lernen wie es ist, etwas auf die Seite zu legen (das ist ganz konkret).
Klar bezahlen wir Eltern Schwimmbad etc, alles andere wäre ja etwas schräg.
Aus Sicht eines 5-jährigen Kindes ist es vorallem komisch, wenn es für ein Heftli selber bezahlen muss.
Beim Taschengeld in diesem Alter geht es ja wie erwähnt um was anderes.
@ Tamar: als Gotti hätten Sie es ja in der Hand, Ihrem Patenkind etwas aus Ihrer Sicht sinnvolles zu schenken. Es ist ja nicht gottgegeben, dass Sie jeden Geschenkwunsch erfüllen müssen. Und wenn 100 Franken zu viel sind, kann man es ja sagen. Immerhin sind sie ja Gotti, es sollte ja in irgendeiner Form ein Vertrauensverhältnis zu den Eltern bestehen. Somit kann man über solche Dinge reden.
Abgesehen davon: bei uns liegen meist diejenigen Geschenke unbenutzt rum, die jemand in pädagogisch guten Absichten geschenkt hat, leider aber völlig an den Interessen und Wünschen der Kinder vorbei….
@ Hobbyvater
Der Geschenkbetrag von 100.- für mein Gottemeitli wurde von deren finanziell gutgestellten Eltern erwartet. Konnte ich diesen Betrag nicht aufbringen (ich hatte ein Gesamteinkommen von 3500.- für meine zwei Kinder und mich)wurde ich vor versammelter Festgesellschaft blosgestellt.
Trotzdem geht es hier nicht um den Betrag, sondern um den Gegenwert, den man dafür bekommen hat und dass man diese 100.- geradesogut in die Toilette hätte werfen können.
Bei besagten Eltern handelt es sich übrigens um das andere weibliche Kind meiner Eltern und dessen Mann, wo ich es nach über 40 Jahren Psychoterror geschafft habe, den Kontakt vollständig abzubrechen.
Hier scheint mir ein anderes Problem vorzuliegen, weder geht es hier um eine Barbie-Katze, noch um 100 Franken…..
@ Hobbyvater
Es kann jeder machen, wie er will. Ich halte es schlicht für sehr naiv zu glauben, dass die Kinder damit irgendetwas lernen oder gar „ernsthaft“ sparen. Sie tun nichts anderes als die Eltern zu spiegeln. Sie geben ihnen zur Kenntnis, dass dieser Akt des ins Kässeli legen wichtig ist und macht es der Erwartung entsprechend. Es kooperiert. Etwas anderes kann es damit ja nicht machen. Erfasst es den Wert des Geldes nicht, ist es eh noch zu jung für Taschengeld. Meistens macht es vor der 1. Klasse keinen Sinn.
@ 13: naiv (und geradezu grausam) finde ich, von einem 1.-Klässler zu verlangen, dass er die von Ihnen propagierten Sammelgeschenke verstehen soll… Sorry mein Kleiner, zum Geburtstag gibts erstmal nichts, von den Grosseltern auch nicht, dafür etwas grösseres zu Weihnachten….. oder wie läuft das bei Ihnen?
Das kann man mit Teenagern machen, die verstehen das.
Doch unsere Kinder lernen was, nämlich das man Geld auch auf die Seite legen kann. Was ist daran falsch und naiv? Ihre könnten das auch, glauben Sie mir. Das sie dabei keinen riesigen Beitrag zusammensparen ist ja jedem klar.
Und was ist falsch daran, wenn Kinder ihre Eltern spiegeln? Machen sie jeden Tag und überall. Auch Ihre Kinder, falls Sie das noch nicht gemerkt haben.
Als Kind musste ich im Haushalt immer mithelfen und meine Sache in Ordnung halten. Das gehörte dazu. Später als junger Teenager durfte ich Geld mit Gartenarbeit, Autowaschen, etc. dazuverdienen, wenn ich mit meinen Kollegen etwas unternehmen oder ins Kino wollte. Das fand ich damals schon richtig. Nebenbei sparte ich zwei Jahre für eine Kamera. Als ich dann mit meinem Vater endlich im Laden für das teure Objekt der Begierde stand und zahlen wollte, übernahm er das. “Lass mal das Geld noch auf deinem Sparbuch für Fahrstunden später. Ich wollte nur sehen ob du das mit dem Verdienen und Sparen auch durchziehst”. Mein Vater ist vor 20 Jahren verstorben und die Kamera steht bei mir als schöne Erinnerung auf meinem Schreibtisch.
Finde den Ansatz richtig. Bei uns gibt es Taschengeld dem Alter entsprechend. Im Haushalt ab und zu helfen gehört einfach dazu. Bei Zusatzsachen z.B. Gartenarbeiten gibt es einen Extrabatzen, der aber vorher abgemacht wird. Es darf aber auch „gratis“ gemacht werden. Wir haben so gute Erfahrungen gemacht.
Geld gegen Arbeit ist grundsätzlich in Ordnung, aber nicht gerade für jeden Handgriff. Die Kinder leben in diesem Haushalt und sollen auch wissen, dass die Arbeit dafür ist, dass wir es alle zusammen schön haben. Oder mögen die Kinder stinkende Katzenklos?
Hier gibt er daher eine Mischung von allem: bedingungsloses Taschengeld, 5.- pro Monat und Klasse, unabhängig von Noten, Benehmen oder Arbeiten. Ganz normale Arbeiten im Haushalt ohne Bezahlung (Tisch decken, Kochen helfen, aufräumen, WC putzen etc.). Und zwischendurch die Möglichkeit mit ausserordentlichen, grösseren Arbeiten einen Zustupf zu verdienen (längeres Babysitten, Helfen den Keller aufzuräumen, Schränke ausmisten etc).
Unterschreibe ich 1:1, ist und läuft bei uns genau gleich :)!
Letzte Woche haben wir an dieser Stelle – mal wieder – darüber diskutiert, dass vor allem Frauen nach wie vor viel zu viele Arbeiten (Haushalt, Kinderezieheung, familiäre Pflege, etc.) ohne Entlöhnung verrichten (müssen). Insofern wäre es konsequent, wenn man/frau seine Kinder für verrichtete Arbeiten ebenfalls entlöhnt.
Das war genau auch mein Gedanke!
Wie wäre folgende Zwischenlösung: Das Sackgeld ist der Lohn für die Mitarbeit, wird aber bedingungslos ausgezahlt (genauso wie wir alle auch Ende Monat unseren Fixlohn erhalten, unabhängig von der momentanen Performance).
Wer ist ‚man/frau ‚ ? Ein Fabelwesen? Ich wünsche mir auch von einer Fee oder einem guten Einhorn entlohnt zu werden.
Es ist zwar nicht besonders ästhetisch, aber man/frau hat sich umgangssprachlich etabliert.
Vielleicht müssten Sie mal aus Ihrem Loch raus kommen. Sie würden sich bestimmt ganz verwundert Ihre Äuglein reiben, was sich alles in den letzten 30 Jahren verändert hat.
Nein, Kinder helfen das ist doch natürlich, man macht ja so viel für sie, auch müssen sie die diversen haushaltsarbeiten lernen für später. Ich war verblüfft als die Lehrtochter im coiffeursalon mir sagte sie machte meistens das abendessen, das hätte sie mit der Mutter gelernt (Portugesin) und dieses Wochenende mache sie mit der Mutter die neuen Vorhänge, alles zu Hand, die Mutter macht einen und die Tochter schaut zu, dann macht die Tochter der zweite ! All das mit 16 Jahren und super fröhlich und freundlich. Hier habe die Eltern fast angst den Kinder was zu sagen oder verlangen. Nur auf dem Lande lernen die Kinder noch was wenn sie einen Bauernhof haben. Gärtnern, die Tiere pflegen, usw. Das hilft sehr im Leben.
Im Prinzip ist diese Schlussfolgerung richtig. Trotzdem bin ich dieser Lösung gegenüber skeptisch. Gerade Kinder welche viel lernen (müssen) sind bei solchen Systemen benachteiligt, da sie dann weniger Geld „verdienen“ können.
Erschreckend dass man Kinder bezahlen muss für ganz normal Tätigkeiten die sie einfach lehren müssen für später. Es ist doch selbstverständlich der Mutter zu helfen. Das hilft auch dem Verantwortungssinn.
3x im Tag hat meine Tochter ab 12 Jahre ihren Hund spaziert und mit viel Freude. Auch jeden Tag gebürstet. Nur am Wochenende habe ich ihn dann spaziert weil ich sowieso früh aufstehe.
1. sollten sie es „lernen“
2. hilft man nicht der Mutter, sondern der ganzen Familie (inkl. sich selbst)