Ein Hoch auf die Pubertät

Fetzen, anschreien, scheisse finden: Das ist die Pubertät. Trotzdem findet unser Autor diese Phase ziemlich gut – und rät zu weniger Pubertätsbetroffenheit.

In der Pubertät machen Teenager dumme Moden mit – so wie diese zwei im Film «Ghost World» (2001). Foto: PD

«Na, und: Wie krass ist die Pubertät?»
«Jetzt hast du auch so ein Pubertier, höhö!»

Wenn andere kommentieren, dass meine Tochter im nächsten Sommer fünfzehn wird, dann ernte ich jede Menge mitfühlende Blicke. Manchmal, gerade von Männern, auch so ein mehrmaliges stummes Nicken mit leicht zusammengekniffenen Augen. Die Pubertät der eigenen Kinder scheint irgendwas zwischen zum Fremdschämen lächerlich und ausgesprochen schmerzhaft zu sein.

Wie omnipräsent diese Einschätzung vermutlich ist, ging mir erst vor ein paar Tagen auf, als eine neue Bekannte sich nach dem Alter meiner Kinder erkundigte und mit dem Satz kommentierte: «Fast fünfzehn – tolles Alter!» Mir muss wohl ziemlich die Kinnlade heruntergefallen sein, weil sie schnell hinterherschob, ob ich das denn nicht auch fände. Doch, ich empfinde das tatsächlich ganz genauso. Allerdings habe ich mir bislang darüber wenig bis gar keine Gedanken gemacht und schon gar nicht von anderen die laut geäusserte Mutmassung gehört, dass das ein Alter sein könnte, in dem die Beziehung zum heranwachsenden Kind sich ziemlich gut anfühlt. Tut sie aber. Es ist eine Freude, mit meiner Grossen unter einem Dach zu leben, es macht Spass, mit ihr Zeit zu verbringen, und es interessiert mich, was sie so umtreibt.

Die Schublade für unangepasstes Verhalten

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich will Ihnen hier nicht erzählen, dass ich im Lotto gewonnen habe und die Pubertät meiner Tochter nur handzahm vor sich hinplätschert. Das funktioniert schon deshalb nicht, weil sie schon immer sehr viel sturer war als ich und genau weiss, wo meine Schwachstellen sitzen. Es knallt oft genug zwischen uns. Völlig aus dem Nichts oder «weil ich immer so bin» oder sie einfach nicht das Zeug macht, was nun einmal ansteht und dringend erledigt werden muss.

Dass wir uns fetzen, manchmal anschreien und sie mich für meinen Geschmack viel zu oft sehr, sehr scheisse findet, wie sie mir natürlich unmissverständlich mitteilt, ändert aber nichts daran, dass wir uns grundsätzlich gut finden. Und es dämpft auch nicht meine Neugierde darauf, wie sie als junge Frau ihren Weg gehen wird und was sie dabei so alles anstellt.

Ein Problem für viele Eltern: Die Pubertät ihrer Kinder – wie hier im Film «Blue My Mind» (2018). Foto: Frenetic Films

Ich habe den Eindruck, dass wir viel zu automatisch und grundsätzlich ziemlich herablassend mit der Pubertät umgehen. Als Problem, als Schublade für merkwürdiges oder unangepasstes Verhalten. Als Selbstvergewisserung, wenn uns mal wieder eine Tür vor dem Gesicht zugeknallt wurde und als Fremdvergewisserung im Gespräch mit anderen «Betroffenen». Ja genau, das ist es. Wir Eltern wirken irgendwie viel zu gerne pubertätsbetroffen. Klar redet man in dem Alter Unsinn, kann sich entweder nur schwer oder absolut entscheiden, macht dumme Moden mit, will sich individuell abgrenzen und zugleich von anderen wertgeschätzt und geliebt werden – aber das geht ja schliesslich nicht nur den Eltern, sondern auch den Jugendlichen so.

Damit will ich sagen, dass die erwachsenen Wesenszüge womöglich unangenehm nass und manchmal peitschend in die Kindheit unseres Nachwuchses hereinregnen mögen und dass sich die Wetterlage von einer Sekunde auf die nächste ändern kann. Und manchmal kommt Sturm auf, ohne jede Vorhersagemöglichkeit. Aber ein Tag am Meer mit wüstem Wetter ist immer noch ein Tag am Meer. Was sollte daran nicht grossartig sein?

Und bevor die leider oft sehr üblichen Einwände «Jahaaa, warte du erst mal ab, bis sie sich eine Glatze rasiert/ständig Sex hat/Drogen nimmt/auf Friedhöfen rumhängt/tätowierte Jungen mit nach Hause bringt/im Park übernachtet/die Schule schmeisst/magersüchtig wird/selbstmordgefährdet ist» vorgebracht werden: Mir ist klar, dass da noch ganz viel kommen kann. Es liegt aber weder in meiner Macht noch in meinem Interesse, das alles zu antizipieren und meiner Tochter in vorauseilender Furcht vor Pubertätsexzessen das Leben zur Hölle zu machen.

Sorgen auf die Tribüne, Regeln auf die Bühne

Vieles von dem, was sie in den nächsten Jahren tun und lassen wird, geht mich überhaupt nichts an – es sei denn, sie möchte es mit mir teilen. Trotzdem ist mir ihr Leben alles andere als egal. Aber ich besitze es nicht. Meine Wünsche, Befürchtungen, Ambitionen und Sorgen sie betreffend gehören auf die Tribüne. Meine Regeln nach wie vor auf die Bühne. Auch wenn mich das wieder einmal zum Arsch des Monats macht. Letztendlich ist es ihr Job, sich ihre Freiheit zu nehmen, und mein Job, ihr dazu zu verhelfen. Und wenn wir Glück haben, wird es dabei häufiger cool als ätzend. Ein Hoch auf die Pubertät!

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55 Kommentare zu «Ein Hoch auf die Pubertät»

  • Mike sagt:

    Ich arbeite mit Pubertierenden, und sie sind mir viel lieber als „herzige kleine Kinder“. Man muss sie halt nehmen, wie sie sind – als junge Menschen, die gerade sehr vieles zum ersten Mal erleben, und von denen ständig erwartet wird, dass sie damit einfach so klarkommen. Dabei wissen sie kaum, wer sie selber sind und müssen sich etwa dreimal pro Tag neu erfinden. Das kann man spannend oder anstrengend finden, langweilig ist es jedenfalls nie.

    Ich muss allerdings dazu auch sagen, dass ich selber keine Kinder habe und mich darum nach Feierabend dann auch nicht mehr mit der Pubertät herumschlagen muss. Vielleicht finde ich sie ja nur darum so toll. Keine Ahnung. Die Ablehnung, mit der viele „Erwachsene“ auf Teenager reagieren, finde ich jedenfalls, ähm, kindisch.

  • Hans Minder sagt:

    Eine Familie ist keine Einbahnstrasse. Als Elternteil bin ich verpflichtet, für die Kinder die bestmöglichen Voraussetzungen für ein fruchtbares Umfeld zu gestalten. Wenn ich in einem Porno mitspielen oder in einer Life-Show im Rotlichtviertel auftreten möchte, was später vielleicht im Bekanntenkreis der Kinder publik und für sie äusserst unangenehm würde, dann ist mein Verhalten FALSCH. Es geht meine Kinder etwas an, wie sich meine Aktivitäten auf ihre Vorstellungen eines angestrebten Umfelds auswirken. Umgekehrt ist dies aber auch der Fall. Dies scheint der Artikel völlig auszublenden. Meinem Leben freien Lauf lassen darf ich oder mein Kind nur, wenn wir alleine auf dem Planeten Platoonie hausen. Sonst aber leben wir nicht in einer Blase und tragen Verantwortung für das Umfeld.

  • Peter Müller sagt:

    Als Alt-68er fand mich meine Enkelin lockerer als ihre Eltern und fragte mich oft um Rat. Wir hatten ein gutes Verhältnis. Dass das nicht reicht und Zufälle oft entscheidend sind, wurde mir bewusst, als sie mich spätnachts zugedröhnt anrief, sie stünde auf einem Parkhaus und überlege, herunterzuspringen.
    Mein Einwand, das wäre schade, weil wir uns dann nicht mehr fetzen können und sie sei doch mein liebster Feind, quittierte sie mit einem Lachen.
    Dann hörte ich ein Scheppern und die Verbindung war unterbrochen. Ich wusste nicht mal, in welcher Stadt sie war. Erst Tage später erfuhr ich, dass sie noch einige Zeit gelebt hatte und im Spital gestorben war.
    Glaube nicht, dass sie gesprungen, sondern eher ausgerutscht ist. Werde es jedoch nicht erfahren. Aber was nützt es?

  • Angelo Andrea sagt:

    Wenn Eltern plötzlich um 20 Jahre älter aussehen, ist es meist der Tatsache geschuldet, wonach die Pubertät ihrer Lendenfrüchte ins Land gezogen ist und es grosser Kraft und schlafloser Nächte bedarf, die Auswüchse ebendieser gegen aussen hin zu verklären, zu verteidigen, zu entschuldigen und zu beschönigen. Was bitte soll – ausser für Masochisten – daran denn so erstrebenswert sein, sich jahrelang von den eigenen Naseweisen kujonieren zu lassen und obendrein noch so zu tun, als ob genau diese unwürdigen Zustände zum Nonplusultra einer bereichernden Elternschaft gehörten. Für mich ist es jedenfalls unerfindlich und ich bin froh, davon verschont zu sein und dank meiner sehr intelligenten Frau auch zu bleiben.

  • Annina sagt:

    Wunderbar geschrieben, herzlichen Dank! Den häufig sehr kritischen Blick auf die Pubertät finde ich ebenfalls schade. Ich empfinde das Älterwerden unserer Teenie-Töchter als grosse, spannende und wunderbare Herausforderung. Und wenn mir in Diskussionen gute Argumente um die Ohren fliegen, ist das zwar nicht immer einfach, macht mich aber stolz. Sie haben offensichtlich gelernt für sich einzustehen und wissen, dass ihre Argumente genau so zählen, wie die der Erwachsenen. Ich finde dieses Alter (meistens) absolut toll und bereichernd!

  • tststs sagt:

    Ich kann es nur immer wieder schreiben: Nix gegen Erwachsene, aber die Arbeit mit Jugendlichen (mit all ihren Höhen und Tiefen), ist bescht Job, wo’s je hät git 😉

    (Nein, ich vergleiche Job nicht mit Elterndasein, aber es soll in gaaaanz dunklen Stunden ein Lichtschimmer sein: Es gibt Leute, die verbringen ihre Zeit gern und freiwillig mit ihrem Sprössling.)

  • Marta Kley sagt:

    Ansichten einer Grossmutter:
    Die wichtigsten Werte müsste man in 15 Jahren vermittelt haben. Nachher sollte man Pupertierende nicht mehr täglich damit vollabbern. Sie kennen unsere Ansichten schon bis ins Detail. Sie müssen aber trotzdem ihre eigenen Erfahrungen machen, und dafür sollten wir uns begleitend interessieren.
    Alle Menschen wollen mit Respekt behandelt werden.
    Wenn Pupertierende uns zeitweise hassen, meinen sie nicht uns persönlich, sondern die Rolle, die wir als einschränkende Eltern mit unsern Regeln verkörpern. Das zu wissen, nimmt viel Schärfe aus den Konflikten.
    Unsere erwachsenen Kinder werden ein anderes Leben führen als wir, und das ist richtig so.

    • Max Bremer sagt:

      Prima Kommentar! Was ich noch ergänzen möchte ist: Wenn man dumme (unerfahrene) Kinder haben will, muss man ihnen alles verbieten.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Ich mache folgende Beobachtung: Eltern die ihre Kinder nicht nur Manipulation und Gängeln erzogen haben, berichten mit Freude vom grösser werden ihrer Kinder. Die anderen reden von der schweren Pubertät. Wie Sie richtig bemerken, handeln diese Eltern von oben herab, Selbstrechtfertigung und v.a. werten sie ihr Kind als Mensch ab. Was selbstverständlich ein Problemverhalten des Kindes forciert.

    Wenn wir Kinder von Anfang an zu Selbstständigkeit erziehen, sie von Anfang als eigenständige Individuen respektieren. Gibt es keinen Kollaps, müssen die Kinder sich auch nicht übermässig „loslösen“ u.ä.
    Sie gehen einfach weiter auf dem Weg, noch selbständiger, noch erfahrener etc.
    Problemverhalten deutet auf Beziehungsprobleme und nicht auf ein gewisses Alter.

    • Sportpapi sagt:

      @RoXY: Wenn doch alles immer so einfach wäre. Gerade wenn ich mein Kind, meinen Jugendlichen ernst nehme, auf „Augenhöhe“, wie es immer wieder heisst, gerade dann bleibt doch manchmal bei gewissem pubertären Verhalten einfach nur Kopfschütteln und entschlossenes Dagegenhalten übrig.

    • Niklas Meier sagt:

      XY, wenn man dem Kind, und später dem/r Jugendlichen nicht widerspricht und machen lässt wie er/sie will, dann hat man keine Konflikte, stimmt.
      Ich kann Ihre „These“ problemlos widerlegen: Ich kenne Fälle, da führen autoritäre Eltern gute Beziehungen mit ihren pubertierenden und erwachsenen Kindern, man schätzt sich gegenseitig und zofft sich auch mal.
      In „liberalen“ und „wertschätzenden“ Familien machen die Jugendlichen was sie wollen. Es wird gelogen, hintergangen, belächelt und die Eltern finden trotzdem (vordergründig), es sei eine wunderbare Zeit und Beziehung, diese üblichen Streitereien gäbe es bei ihnen nicht.
      Ich behaupte, dass gewisse, nicht alle, dieser „liberalen“ Eltern die Umgebung, und sich selbst, etwas vormachen, nur um recht zu haben.

      • Roxy sagt:

        Herr Meier woher kommen Sie auf die unsinnige Idee, das ich meinen Kindern nicht widerspreche? Wo sage ich so etwas?
        Ich spreche einzig davon: erziehen mit Manipulation und Gängelung.

        Bitte lesen Sie genau und gehen sie auf das ein, was ich sage. Und bitte keine Vorverurteilung bzw. Gleichsetzung mit irgendwelchen Leuten, die sie kennen, welche scheinbar etwas ähnliches sagen. Ich kann nur für mich gerade stehen. Also zurück auf Punkt null: es ging um „Erziehung durch Manipulation und Gängelung“
        Dito an SP

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Ja, Erziehung durch Manipulation und Gängelung, was immer das sein soll. Oder das nächste Mal wieder autoritär.
        „Kinder von Anfang an zu Selbstständigkeit erziehen, sie von Anfang als eigenständige Individuen respektieren.“ Ich behaupte mal, diesem Grundsatz folgen fast alle Eltern.

      • Röschu sagt:

        @Sportpapi
        „„Kinder von Anfang an zu Selbstständigkeit erziehen, sie von Anfang als eigenständige Individuen respektieren.“ Ich behaupte mal, diesem Grundsatz folgen fast alle Eltern.“
        Und ich behaupte: Konsequent diesem Grundsatz folgen (fast) keine Eltern. Aber: (fast) alle Eltern meinen, dass sie dies täten.
        .
        In der Realität dürfen sich Kinder i.d.R. genau solange frei entfalten bis sie etwas tun/wollen, was den Eltern so nicht passt. Dann aber ist es schlagartig vorbei mit Selbständigkeit und eigenständigem Individuum.
        .
        PS. Da kommt mir mal wieder der alte Witz in den Sinn. Mutter sagt zur Tochter: „Zieh jetzt sofort DEINE Jacke an, MIR ist kalt.“

      • Sportpapi sagt:

        @Röschu: Aus den zwei Aussagen – als eigenständiges Individuum akzeptieren und zur Selbstständigkeit erziehen – lässt sich eigentlich nicht viel ableiten. Das passt zu fast jedem Erziehungsstil.
        Ansonsten weiss ich gerade nicht, was gemeint ist mit „was den Eltern nicht passt“. Natürlich gibt es Bereiche, in denen die Eltern entscheiden, und andere. Das Ausmass ist entscheidend.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ja, Röschu da haben Sie recht.
        Allzu leicht machen wir uns etwas vor.
        Das Kind muss mit sauberen Kleidern in die Schule, weil sonst die Leute denken, ICH würde nicht gut schauen…
        Und eine Jacke anziehen, weil ICH es kalt finde oder weiss, dass ICH dann mehr Arbeit habe, wenn es sich erkältet.
        Wir heucheln vor, alles nur im Interesse des Kindes zu tun, dabei regiert oft unser Eigeninteresse.

        Und wer halt voll in dieser Illusion lebt, kommt dann in der Pubertät auf die Welt, wenn das Kind (hoffentlich) anfängt sich von der permanenten Gängelei und Manipulation zu emanzipieren.

      • Reincarnation of XY sagt:

        SP – finden Sie das schwer zu verstehen?
        Gängelung und Manipulation?
        Das ist doch ziemlich einfach zu verstehen.
        Eher schwieriger ist es sich einzugestehen, wo man eben genau das macht. Weil ja, bei Lichte betrachtet, ist es nicht so ruhmreich und wir würden es lieber anders nennen.

        Unter Autoritär verstehe ich:
        – weil ich es sage
        – ich habe recht, auf Grund meiner Position in der Hierarchie

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Eigentlich heisst es meist, du machst es so (ziehst warme Kleider an, den Helm, usw) wie wir möchten, weil wir aufgrund unserer Lebenserfahrung und unseres Wissens, aber auch weil wir verantwortlich sind für dein Wohlergehen, zu deinem Wohl so entschieden haben.
        Worunter fällt denn das?
        Ist ja nicht so, dass man die Kinder gerne „gängelt“ und manipuliert, einfach aus purer Freude an der Sache. Sondern man kommuniziert klipp und klar, und erklärt das auch. Meist immer wieder.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY; „Das Kind muss mit sauberen Kleidern in die Schule, weil sonst die Leute denken, ICH würde nicht gut schauen…“ Ja. Ist ja auch so. Und weil es auch später mal zu gewissen Anlässen sauber gekleidet erscheinen soll.
        „Und eine Jacke anziehen, weil ICH es kalt finde“, nein, weil es vielleicht kalt ist, „oder weiss, dass ICH dann mehr Arbeit habe, wenn es sich erkältet“. Ja. Ist ja durchaus ein Argument. Aber auch der Gesundheitsschutz an sich.
        „Wir heucheln vor, alles nur im Interesse des Kindes zu tun, dabei regiert oft unser Eigeninteresse.“ Eigeninteresse ist nicht falsch. Offenbar baden wir ja nach wie vor aus, was unsere „selbstständigen“ Kinder frei entscheiden.

      • Reincarnation of XY sagt:

        SP – na ja, irgenwann muss doch der sohnemann lernen, warum er sich wärmer anziehen soll. Finden Sie nicht?
        Wenn er sich erkältet, dann lernt er, dass der Papa mit seinem Rat eine Jacke anzuziehen recht hatte.
        Und wenn nicht immer der Papa schaut, dass alle Kleider sauber sind, muss er irgendwann anfangen selbst darauf zu achten.
        Natürlich achte ich auf meine Kinder, erinnere und ermutige sie. Aber irgendwann muss ich ihnen klar machen: wenn du dich nicht putzt, wenn du nicht lernst, wird es niemand für dich tun.
        Mein Eigeninteresse muss ich durchsetzen aber dann bitte auch klar so deklariert. „Ich will dass du staubsaugst, denn ich finde es nicht ok, wenn ich alle Arbeit allein machen muss.“

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Ja, irgendwann. Altersgerecht und jedes Jahr ein bisschen mehr.
        Meine Söhne gehen auch mal im Winter im kurzen Kleidern auf den benachbarten Sportplatz. Kein Problem, wenn sie kalt haben, können sie jederzeit wieder kommen.
        Aber wenn sie so in die Schule gehen, in die Pfadi, oder was auch immer, dann können sie nun mal nicht mehr reagieren. Also schaue ich, dass sie mindestens warme Kleider dabei haben.
        Und eben: „Ich will nicht, dass du jetzt eine Erkältung riskierst, weil wir Eltern momentan keine Zeit haben, mit dir Krankheitstage zu Hause zu feiern.“
        So oder so bin ich am Schluss nicht bei Manipulation (?) oder Gängelung, sondern schlicht bei Fürsorge durch Fürsorgepflichtige.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Sp – das mache ich genau gleich wie Sie.
        Und gut ist auch, wenn ich sage, wenn ich etwas aus Eigeninteresse anordne.
        (Ob das Kind dann die Jacke in der Schule anzieht, darüber habe ich sowieso keine Kontrolle. Und dazu zwinge ich es auch nicht. – Mir ist einfach klar geworden: da die Pubertät sowieso kommt, ist meine einzige Chance, dass das Kind sich ein gesundes Verhalten möglichst schnell aus eigener Überzeugung aneignet.

        Verbote und Regeln – wir haben als Teenager sämtliche gebrochen und ich weiss, meine Kinder können das auch.
        Da gehe ich lieber den schwereren Weg und begleite sie dahingehend, dass sie selbst ihren Kopf einschalten und aus Vernunft das richtige tun, und nicht weil ich sie dazu zwinge.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Auf Einsicht hoffen wir alle. Die Frage ist nur, wie wir dahin kommen, was wir in der Zwischenzeit machen, und was wir machen, wenn das Kind partout nicht einsichtig werden will, weil es ja einen eigenen Willen hat.
        Ob Verbote und Regeln nun gebrochen werden oder nicht – und ob das sanktionier wird oder nicht – dennoch haben sie eine Bedeutung. Und wenn es nur die klare Botschaft ist, was für die Eltern oder die Gesellschaft zählt und dort erwartet wird. Und doch, es gehört auch zum Erwachsen werden dazu zu merken, dass verbindliche Regeln und Gesetze eingehalten werden müssen, auch wenn man nicht einverstanden ist. Und dass es aber Wege gibt, diese Regeln und Gesetze zu diskutieren und allenfalls zu beseitigen.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Wie allerdings jetzt dieser „schwerere Weg“ konkret aussieht, bleibt mir nach wie vor verborgen. Leicht es es ja, auf Regeln zu verzichten, und die Kinder machen zu lassen, wie es ihnen gefällt. Viel schwerer ist es, Regeln einzuführen und beharrlich auf die Einhaltung zu pochen. Und noch viel schwerer ist es, diese Regeln immer wieder zu hinterfragen und sie zu begründen. Aber genau das machen doch viele Eltern.
        Wo also steht denn nun Ihr schwererer Weg?
        Oder konkret: was machen Sie denn mit dem Kind, dass eines Morgens nicht in die Schule will, und bei der Gelegenheit gerade noch mitteilt, dass es auch keine Hausaufgaben mehr macht?

    • tststs sagt:

      Natürlich haben Kinder/Jugendliche/Menschen ihren eigenen Charakter, aber ich stimme RoXY zu: Man erntet, was man sät.

      Wer Manipulation und Gängelung einsetzt, darf dann in der Pubertät nichts anderes erwarten. Nicht ständig, aber wenn – dann…

      • Martin Frey sagt:

        @tststs
        „Man erntet, was man sät.“
        Dem stimme ich ebenfalls zu. Die Basis legt man vor der Pubertät, und wenn es schlechte Entwicklungen gibt, dann lohnt iaR ein Blick auf die vorgehenden Verhältnisse und Dynamiken, denn diese sind zu einem überwiegenden Anteil die Produkte ihres Elternhauses.
        Andersherum ist ein noch so optimales Elternhaus kein Garant dafür, dass alles gut kommt. Leider ist das so.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Reincarnation of XY
      ich finde es auch einen fantastischen Abschnitt und lebe sehr gerne mit unsren fast-erwachsenen Kindern zusammen.
      Auch bin ich davon überzeugt dass unser Erziehungs/Beziehungsstil zumindest teilverantwortlich ist für dieses Glück.

      Aber…, ich kenne auch Familien mit sehr ähnlichem Stil, und die Pubertät ist/war nicht nur schwer, sondern über die Grenzen belastend weil Drogen ins Spiel gekommen sind.
      Nicht immer treffen die Rückschlüsse, Vermutungen zu.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Brunhild – nichts kann man zu 100% behaupten

        und andererseits kennen wir eben auch nie alle Fakten, selbst nicht bei Freunden, auch dort nicht wo äusserlich betrachtet alles stimmt
        Beziehungen sind extrem komplex. Das eine ist der Erziehungsstil, das andere können ungelöste psychische Konflikte der Eltern sein, welche Kinder spiegeln….

        Ich finde es einfach spannend, welchen vehementen Widerstand solche einfache Sätze bei gewissen Leuten auslösen.
        Wenn Selbständigkeit das Ziel der Erziehung war, dann wird ein Loslösungsprozess weniger Konflikte verursachen, als wenn das Ziel der Erziehung war, dass das Kind spurt.

    • L.T. sagt:

      @ Roxy: Tönt mir zu Klischeehaft was Sie schreiben.

      Dafür zu sorgen, dass die Kinder im Winter eine warme Jacke anziehen und mit sauberen Kleidern in die Schule gehen hat doch nichts mit Manipulation oder Gängel.

      Ihre Posts hier sind zu schwarz-weiss. Hier der Super-Dad der es begriffen hat, dort die dumpfen Anderen, die gängeln und manipulieren.

      Einige Kinder von Bekannten welche Ihre „Thesen“ auf die Fahne schrieben endeten in beruflichem Versagen oder Totalabsturz. Und einer lässt sich von seiner Frau aushalten, weil er nix auf die Reihe bringt. Klar, nur Einzelfälle, widersprechen Ihrer „These“ aber. Denen hat Ihr Stil irgendwie nicht geholfen.

      Ich reskektiere meine Kinder auch dann, wenn ich die Regeln setzte und mal Klartext rede.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Vielleicht verstehen Sie es klischeehaft L.T.?

        Ich finde es interessant, dass sie Kinder kennen, die anscheinend nach „meinen Thesen“ erzogen wurden.
        Ich wüsste jetzt gerade nicht wie man von aussen beurteilen kann, wer diesen Thesen folgt oder nicht. Ich glaube vielmehr, dass Sie schlechterzogene Kinder einfach diesen „Thesen“ zuordnen, weil sie nicht glauben können, dass das funktioniert.

        Erziehung zur Selbständigkeit wird kaum das hervorbringen, was Sie beschreiben. Und ich kann ihnen sagen: je mehr ich meinen Kindern die Verantwortung nicht mehr abnehme und sie respektiere, umso mehr zeichnen sie sich durch verantwortungsvolles Handeln aus.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Wer Kindern mehr Verantwortung übergibt, als sie alters- und reifegerecht tragen können, überfordert sie. Und wer ihnen zu wenig überträgt, fördert ihre Entwicklung zu wenig. Eine schmale Gratwanderung, bei der ich bis jetzt noch nicht gesehen habe, in wiefern Sie da bessere Rezepte hätten als andere.
        Wenn aber Kinder aus falsch verstandenem Respekt ihrer freien Meinung- oder Haltung gegenüber sich z.B. in der Schule oder später am Arbeitsplatz nicht angemessen verhalten, dann haben sie ein Problem.
        Laissez-Faire-Erziehung sagten wir dem früher. Oder schlicht Erziehungsverweigerung. Ich bin allerdings sicher, dass Sie das nicht so meinen. Sondern es dann wieder doch so machen, wie die meisten: Zuschauen, solange es gut läuft.

      • Reincarnation of XY sagt:

        SP – sie haben recht, dass es keine Laissez Fair erziehung ist. Sie ist im Gegenteil anspruchsvoller.
        Ich denke aber nicht, dass ich es so mache, wie die Meisten, sonst würden meine Sätze nicht soviel Widerstand auslösen, bzw. Missverständnis etc.
        dann würden ja alle sagen: Klaro, ist ja selbstverständlich, dass man das so macht.

        Sie haben recht, dass wir das Kind weder über- noch unterfordern dürfen und dass es schwierig ist, das rechte Mass zu finden.
        So muss ich eben auf Augenhöhe gehen, erkennen wie ich dem Kind helfen kann, den nächsten Schritt zu machen, den es in der Lage ist zu machen.
        Aber hier ist doch der O-Ton: das böse Kind/Pubertierende will nicht. Das Kind ist das Problem.
        Ich halte das für die falsche Einstellung.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Widerstand löst aus, dass wir Leser bei Ihnen immer wieder das Gefühl erhalten, Sie hätten jetzt den Stein des Weisen gefunden, den richtigen Weg begriffen, und wir alle anderen machen es falsch, uns müssen uns deshalb nicht wundern, wenn es auch schief kommt.
        Dabei geht es teilweise vor allem um Begrifflichkeiten. Ich bin zum Beispiel immer noch der Meinung, Ihr „auf Augenhöhe“ sagt genau das Gegenteil von dem aus, was ich darunter verstehe.
        Und die abwertende Bezeichnung „Manipulieren und Gängeln“ kommt eben auch schlecht, weil die meisten eigentlich sinnvolle Regeln aufstellen, die sie durchaus auch begründen, die aber dennoch einzuhalten sind. In die Selbstständigkeit führen ist eben ein Prozess, und umfasst Rechte und Pflichten.

      • Reincarnation of XY sagt:

        SP – Ja, das stimmt, dieser Eindruck kann entstehen. Und manchmal bin ich sicher über-überzeugt. Doch diese Position hilft, um eine Überzeugung auszuleuchten. Und evt. Schwachpunkte darin zu finden. Vielleicht können Sie oder sonst jemand mir ja helfen, wo meine Überzeugung Korrekturbedarf hat. Wenn wir alle schwammig sagen: wir meinen ja alle dasselbe, müssen wir gar nicht mehr diskutieren.
        In diesem Falle, teilte ich jedoch die Ansicht des Schreibers, der heftig widersprochen wurde, bzw. m.E. falsch interpretiert wurde.
        Ich argumentierte, warum ich der These des Schreibers zustimme.

        Aber in einer Diskussion ist es hilfreich, wenn man sich klar positioniert

      • Reincarnation of XY sagt:

        Was die Begrifflichkeiten betrifft: Ist es nicht Sinn einer Diskussion genau solche zu erörtern?
        Entstehen nicht viele Missverständnisse, ja gar Feindschaften, weil wir Begriffe verschieden verstehen und dann aneinander vorbeireden?
        Ich akzeptiere, dass Sie Augenhöhe anders verstehen, aber Sie könnten sich ja auch öffnen, dazulernen, dass es Menschen gibt, die diesen Begriff anders interpretieren als Sie und dann darüber nachdenken, inwiefern diese Interpretation auch Sinn machen könnte.

        3. Alle Eltern meinen es gut. Alle Menschen meinen es gut. Das ist ja genau das Problem. Wir müssen erörtern, weshalb unser gut meinen eben nicht genügend ist, inwiefern wir uns selbst betrügen etc.

        Ich meine, meine Gedanken luden ein, darüber zu reflektieren.

      • L.T. sagt:

        „Ich finde es einfach spannend, welchen vehementen Widerstand solche einfache Sätze bei gewissen Leuten auslösen.“

        Ich glaube, der Widerstand entsteht dadurch, dass hier etwas überheblich berichtet wird wie es richtig ginge, während die dumpfen Massen es alle falsch machen und es einfach nicht checken.
        Dabei wird mit einfachen Klischees hantiert, z.B. „wenn Selbständigkeit das Ziel der Erziehung ist…“

        „Ich wüsste jetzt gerade nicht wie man von aussen beurteilen kann, wer diesen Thesen folgt oder nicht.“

        Aber Sie können natürlich von aussen feststellen, welche Familien „manipulieren“ und „gängeln“… Finde den Fehler.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Ich finde pointiert vorgetragene Überzeugungen auch gut, halte ich ja ähnlich. Aber dieses Auftreten löst dann teilweise Widerstand aus, nicht die Botschaft an sich.
        Ausserdem war die Aussage zwar stark schwarz/weiss, aber im Kern doch nicht fassbar, worauf ich mehrfach hingewiesen habe. Denn wir alle wollen ja unsere Kinder zur Selbstständigkeit erziehen, wir alle möchten sie als eigenständige Wesen akzeptieren und respektieren.
        Und wir alle haben im Wesentlichen unsere Fürsorge- und Erziehungspflicht im Auge, wenn wir auch mal für unsere Kinder Entscheidungen fällen oder sie zu einem bestimmten Verhalten bringen möchten.
        Der Unterschied besteht vermutlich bei der Priorisierung. Also bei dem, was wir für wichtig bis entscheidend erachten.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Und ja, manche Leute differenzieren nicht, und belügen sich z.B. bezüglich ihrer Motive auch einmal selber. Wird auch mir passieren. Aber sind Sie sicher, dass Sie da gefeit sind, und dass Sie das gar bei anderen beurteilen können?
        Zumal wir uns hier im MB ja teilweise schon bezüglich der Erziehungsziele uneins sind. Aber selbst hier, bezüglich „Selbstständigkeit“: Wie kommen Sie darauf, dass andere Wege nicht auch zu diesem Ziel führen, wo doch die Realität genau das immer wieder belegt? Es sind ja vermutlich nicht ausschliesslich die „autoritär“ erzogenen Kinder, die bis 30+ im Elternhaus im Hotel Mama wohnen bleiben, oder? Im Gegenteil.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Noch zum Begriff Augenhöhe: Googlen Sie mal, es gibt viele Autoren, die sich über den inflationären Gebrauch auslassen und sich wundern, wie viele den Begriff offenbar verwenden, ohne zu wissen, was wirklich gemeint ist.
        Insofern kann ich mich natürlich darauf einlassen, dass es alles bedeutet, und auch das Gegenteil. Ich war es ja, der entsprechend nachgefragt hatte.
        Aber letzlich gibt es ja dazu auch ein Bild, und die Übersetzung heisst in der Regel „ebenbürtig“. Das ist dort, wo einer die Fürsorge- und Aufsichtspflicht über den anderen hat, sicherlich nicht gegeben.
        Warum also nicht den passenden Begriff respektvoll verwenden, wenn man doch genau das meint?

      • Reincarnation of XY sagt:

        Niemand ist vor Selbsttäuschung gefeit.
        Ob Augenhöhe, Liebe, Eigenverantwortung – egal welchen Begriff, er wird Inflationär gebraucht und mit völlig unterschiedlichen Vorzeichen interpretiert.
        Ich versuchte zu erklären, was ich darunter verstehe. Auch wenn ich bezüglich Erfahrung, Wissen, Können und Verantwortung auf einer anderen Stufe stehe als meine Kinder, erachte ich sie als gleichwertig. Als Menschen, so wie ich. Wir sitzen im selben Boot. Ich versuche ihnen mit diesem Respekt zu begegnen. Das tun viele viele Eltern nicht. Man muss ihnen nur mal zuhören. Da ist permanentes Misstrauen, dem man nur mit Verboten, Kontrolle und harter Hand entgegenhalten kann und sonst MUSS es ja schiefgehen. So haben sich hier nicht wenige geäussert.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Wenn es läuft, dann läufts. Aber wenn nicht, dann gehe ich davon aus, dass die Eltern alle Konzepte, aller Methoden ausprobieren, um irgendwie den Rank zu finden.
        Das permanente Misstrauen, wenn es denn vorkommt, ist ja vielfach auch durchaus begründet. Und das beklagte Verhalten wir ja nicht besser, wenn die Eltern einfach vertrauensvoll wegschauen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Aber sehen Sie? Genau jetzt werten sie die Kinder gegenüber den Eltern ab.
        Sie gehen einfach davon aus, dass die Eltern (mit denen Sie sich identifizieren) wohl schon alles richtig gemacht haben, aber dass man eben bei Kindern nie weiss.
        Sie geben den Eltern einen Persilschein des Vertrauens und halten ein grundsätzliches Misstrauen gegen Kinder für angebracht.
        Weil es ja soviele Kinder auf abwegen gäbe, und ja davon auszugehen sei, dass die Eltern sicher ihr Bestes gegeben haben.
        So wurde schon bei Moses gedacht. Der ungehorsame Sohn wurde gesteinigt. Die Kinder waren immer schuld, die Eltern nicht in Frage gestellt.
        Sämtliche Forschungen zu jugendlichem Problemverhalten widersprechen Ihrer Denkweise.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Eigentlich gehe ich tatsächlich davon aus, dass Eltern in vielen Bereichen aufgrund von Wissen, Erfahrung und Reife mehr wissen und sie sich angemessener verhalten als Kinder. Deshalb sind auch die Erwartungen unterschiedlich, und Eltern haben eine andere Verantwortung als ihre Kinder. Und genau drum werden Kinder nicht gesteinigt, sondern erhalten viel mehr Verständnis für Fehlverhalten, wie es die Eltern bekommen würden für die gleichen Taten.
        „Sämtliche Forschungen zu jugendlichem Problemverhalten widersprechen Ihrer Denkweise.“ Keine Ahnung, worum es hier geht. Was zeigen denn diese Forschungen, alle genau gleich?

      • L.T. sagt:

        @ Roxy: Sorry, Sie verrennen sich völlig.

        „Auch wenn ich bezüglich Erfahrung, Wissen, Können und Verantwortung auf einer anderen Stufe stehe als meine Kinder, erachte ich sie als gleichwertig. Als Menschen, so wie ich.“

        Gibt es irgendwelche Eltern die das nicht so handhaben?

        „…permanentes Misstrauen, dem man nur mit Verboten, Kontrolle und harter Hand entgegenhalten kann und sonst MUSS es ja schiefgehen. So haben sich hier nicht wenige geäussert.“

        Ach ja? Hier hat sich überhaupt niemand so geäussert.

        Das Problem: Sie berichten hier wie Sie es als offenbar einer der Wenigen richtig machen, wir anderen checken es halt nicht.

        Erinnert mich an den Papablogger, der Väter wie mich als Hobbyvater abtut, weil wir etwas mehr arbeiten als er. Oder als Bärenväter bezeichnet.

  • markus kohler sagt:

    So lange alles in sein plüschig-kuschliges linkes Weltbild passt ist es o.k. Viel Spass Herr P, wenn ihre Tochter eine lesbische Nazibraut werden sollte. Ein bisschen Holocaust leugnen, gegen Farbige, antisemitisch und vor allem Hass auf alle Männer. Das wäre doch was.

    • Maike sagt:

      Was hat den lesbisch hier zu suchen ? Nazibraut kann ich ja als Problem noch nachvollziehen – aber lesbisch ?

    • tststs sagt:

      Ja und, was dann?
      Das, was wohl tagtäglich passiert und weder etwas über die Qualität noch die Liebe in einer Familie aussagt: Man geht irgendwann getrennte Wege.

  • Regina Hanslmayr sagt:

    Lieber Nils Pickert, ich bin so froh über Ihren Text! Mir geht es ebenso. Ich finde meine beiden Jungs (15 und 12) ganz wunderbar. Hundert mal lieber diskutiere ich mit ihnen über Deutschrap und Mindcraft, als am Boden herumzukriechen und Lego oder Playmobil zu spielen. Es ist einfach faszinierend zu beobachten, wie sich die Kinder zu eigenständigen Erwachsenen entwickeln. Dass das nicht emotionslos vonstatten geht, versteht sich von selbst. Funfact: Wenn mein Ältester mit mir über Politik diskutiert, sehe ich mich vor 25 Jahren. Meine Güte, wie kompromisslos Jugendliche doch sind! Einfach herrlich!

    • Maikeq sagt:

      Chapeau liebe Regina, das sie sich noch an die Zeiten erinnern können, als sie so alt wie ihre Söhne gewesen sind. Und wie sie damals gedacht und gehandelt haben.Das geht leider ganz vielen nicht mehr so.

  • Sebastian sagt:

    Oh ja. Diese herrliche Pubertät der Tochter. Aber auch die schönsten Zeiten gehen einmal vorbei. Später verliebt sie sich in einen Kalifornier und zieht nach Amerika.

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