Von Paar zu Paar

Lust auf ein Sexdate, Schatz?

In unserer neuen Serie berichten unsere Paarcoaches aus dem Therapiealltag und verraten, wie man auch als Eltern ein Paar bleibt. Heute mit dem Thema: Kann Sex nach Plan für gestresste Eltern wirklich die Lösung sein?
Illustration: Benjamin Hermann

Der Anspruch, guter Sex müsse spontan sein, ist überhöht: Auch terminierte Lust kann funktionieren. Illustration: Benjamin Hermann

Die meisten Paare in meiner Beratung wünschen sich, dass Sex einfach so passiert. Dabei gehen sie davon aus, Lust verhalte sich zu Sex in etwa so wie Hunger zu Spaghetti: Man isst halt einfach, wenn man Appetit hat! Nur hält sich der Alltag leider selten an die Lustkurve der Beteiligten. Wenn Zeit da wäre, ist die Energie am Nullpunkt; hätte die eine Lust, mag der andere gerade nicht. Dies alles darf ruhig auch mal vorkommen. Wird das Ungleichgewicht jedoch zum Standard, kuschelt sich bald eine ungemütliche Unzufriedenheit mit aufs Sofa. Und allzu oft fällt der Sex dann in der Prioritätenliste immer weiter nach hinten. Anderes ist schliesslich dringender. Das mag sein. Aber ist es auch wichtiger? Und da setzt die Idee des Sexdates an: Man verschafft dem Sex Priorität, indem man sich den passenden Zeitpunkt für die Lust sucht.

Eine aktuelle Umfrage auf meinem Instagram-Account ergab, dass 60 Prozent der über 100 Teilnehmenden noch nie den Sex mit dem Partner im Kalender eingetragen haben. 40 Prozent aber schon – und diese schwärmten. Von Vorfreude! Von Kreativität! Von erotischen Textnachrichten! Von Sushi und Prosecco!

Die Gegnerinnen und Gegner der Sexdates (oder die, die es noch nie ausprobiert haben) sagen: «Bei uns klappt es zum Glück immer noch spontan!», «Sex zu planen, ist ein Armutszeugnis für die Partnerschaft!» oder: «Ich muss sonst schon so viel planen, das jetzt auch noch?!»

Was also ist dran an der terminierten Lust? Und ist sie therapeutisch sinnvoll?

Sex muss doch spontan passieren!

Der eigene Anspruch, Sex müsse spontan sein, damit er gut ist, ist nicht nur überhöht, er ist auch unfair seinem Partner oder seiner Partnerin gegenüber. Eine Frage, die ich in der Psychotherapie dann gerne stelle, lautet: «War der Sex am Anfang denn wirklich so spontan, wie Sie es jetzt in Erinnerung haben?» Ich unterstelle niemandem mangelnde Spontaneität, aber ich unterstelle, dass wir schon früher oft sehr genau wussten, an welchen Tagen, zu welchen Zeiten und an welchen Orten Sex passieren würde. Oder wie oft haben Sie jeweils gedacht: «Uff, damit hab ich jetzt ja so gar nicht gerechnet?!» Fragt man also genauer nach, können die meisten Paare ziemlich exakt sagen, wann sich ihre «Sexdates» etabliert haben. Nämlich oft zur selben Zeit, am selben Ort und am selben Tag der Woche (und oft auch in der gleichen Stellung). Ist er also vielleicht doch nicht so spontan?

Offenheit ist Pflicht

Gerade für Paare mit einer sehr vollen Agenda, wenig gemeinsamer Zeit und kleinen Kindern kann das Sexdate durchaus wertvoll sein. Auch Paare, die zu unterschiedlichen Zeiten spontan Lust verspüren, profitieren vom Eintrag in der Agenda. Sind beide grundsätzlich für mehr Sex, schlage ich das Sexdate in der Beratung vor. Geht es allerdings darum, ob überhaupt noch Sex stattfinden soll, ist diese Intervention nicht unbedingt die beste Lösung. Vom Sexdate rate ich auch streng ab, wenn nicht alle Beteiligten mit Neugierde und Offenheit auf den Vorschlag reagieren. Niemand soll sich zu Sex drängen lassen!

Viele berichten, dass ihnen das Date hilft, Vorfreude auf den Liebesakt zu entwickeln.

Beschliesst ein Paar jedoch, dieses Experiment zu starten, empfiehlt es sich, einen Zeitraum zu reservieren, in dem Lust möglichst leicht entstehen kann. Heisst zum Beispiel: Beide sollten nicht zu müde sein und die Kinder gut versorgt. Dann kann die Lust kommen – oder auch nicht. Es geht bei diesem Date nämlich nicht darum, unbedingt Sex zu haben, sondern darum, die Wahrscheinlichkeit dafür zu erhöhen. Viele Paare brauchen übrigens mehr als einen Versuch, um auf den Geschmack der Sexdates zu kommen. Es lohnt sich also, dem Vorhaben ein wenig Zeit einzuräumen.

Welche Vorteile sehen Paare im terminierten Sex? Viele berichten, dass ihnen das Date hilft, Vorfreude auf den Liebesakt zu entwickeln, dass sich die Erregung bereits im Vorfeld aufbaut, da Bilder im Kopf entstehen, die Lust erzeugen. Viele mögen die Vorstellung, dass es sehr wahrscheinlich zu Sex kommt. Einige sind auch erleichtert, weil die Gefahr sinkt, bei einem Annäherungsversuch einen Korb zu bekommen. Andere sagen, es nehme ihnen Druck weg, weil es auf Termin ist. Zudem erleben es viele als wertschätzend, wenn sie merken, dass sich der Partner oder die Partnerin Mühe gibt. Dies alles kann helfen, das Lusterleben zu steigern und die Beziehung zu beleben.

Kreative Umsetzungen

Schlage ich meinen Klienten zum ersten Mal solche Sexdates vor, ernte ich zumeist zwar leuchtende Augen, aber ratlose Mienen. Denn wo im Alltag soll man diese Slots denn finden? Nun, die Paare sind da mitunter sehr kreativ: Sie nehmen sich für einen Abend ein Hotelzimmer – anstatt ins Restaurant zu gehen, wie man es dem Babysitter gesagt hat. Sie bringen das Kind zur Grossmutter und gehen wieder nach Hause ins Bett. Oder sie treffen sich ganz einfach in der Mittagspause daheim, anstatt mit den Kolleginnen essen zu gehen.

Viele Paare berichten nach der Probephase, dass sie den Sex nach Plan als wertvolle Ergänzung zum spontanen Sex erleben. Als eine Spielart, die nicht bedeutet, dass etwas mit der Beziehung nicht mehr stimmt oder dass Sex nicht mehr von alleine passiert. Im Gegenteil: Sie empfinden den Sex nach Plan als eine Wertschätzung an den eigenen Partner und an die Beziehung. Als ein gemeinsames Projekt, das die Liebe nicht ab-, sondern das Sexualleben aufwertet.

68 Kommentare zu «Lust auf ein Sexdate, Schatz?»

  • Helen sagt:

    Ok, überlegen wir mal umgekehrt rum: wann habe ich keine Lust auf Sex? 1) Wenn es mir nicht gut geht (körperlich und/oder psychisch), 2) wenn mich mein Mann genervt/verletzt hat. In Fall 1) hab ich dann gar keine Lust auf Sex, in Fall 2) hab ich keine Lust auf meinen Mann. Lässt sich mit Planung da was verbessern? Nein. Was hilft aber? Alle Massnahmen, die helfen/sicherstellen, dass es mir gut geht und meiner Beziehung. Wenn beides der Fall ist, besteht bei mir zumindest auch kein Lust- und somit auch kein Sexproblem. Gilt das nun für alle anderen auch? Keine Ahnung, das müssten sie mit sich selber und ihrem Partner ergründen.

    • Sportpapi sagt:

      @Helen: Wie häufig lehnt denn Ihr Mann Sex ab, weil er gerade keine Lust hat (sofern Sie überhaupt die Initivative ergreifen)?
      Können Sie sich vorstellen, wie verletztend es für den Mann (könte auch die Frau sein) sein kann, wenn er ständig abgewiesen wird?
      Vielleicht sogar obwohl er/sie sich ständig bemüht, um die Beziehung, um die Atmosphäre, um das Wohlbefinden der Partnerin/des Partners?
      Und, ich sagte es schon, die Botschaft dieses „ich habe nur Lust, wenn es mir gut geht“ kann schon verstanden werden als – mach halt, dass es mir gut geht. Nerv mich nicht. Schau, dass der Haushalt klappt, führe mich aus, usw.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Woher kommt deine Überzeugung, dass immer Männer mehr wollen und Frauen abweisen?
        Aber auch so: du sagst, der Mann hier bemüht sich. Was wenn nicht? Wenn er dann der Ansicht ist, nachts aufzustehen, sei ihre Aufgabe, Haushalt sowieso, von mental load nicht zu denken, Problem liegt ja eh an der Frau, weil sie sich zuviel vornimmt und alles an sich reisst blablabla. Weisst du wie frustrierend es ist, wenn der Mann, dem sonst gerade nicht viel an ihrem Wohlbefinden liegt und sie letztlich nicht ernst nimmt, nun Sex als sein Recht einfordert?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das immer kommt nicht von mir, und gerade in diesem Beitrag hier nicht.
        Und ich sage auch nicht, dass sich der Mann bemüht (weiss ich ja nicht). „Vielleicht sogar“ hiess es bei mir.
        Aber gut, dass du jetzt wieder auf eine neue Schiene lenkst. Weil ja Männer alle faul sind, sich nicht um das Wohlbefinden ihrer Partnerinnen kümmern, und deshalb sowieso nichts zu melden haben.
        Was für ein einfaches Bild!

  • Peter sagt:

    Ich kann SlowSex empfehlen. Langsam, absichtslos, bedingungsloses beisammen sein. Streicheln, vereinigen ohne Orgasmus Druck. Einfach nur sein und gemeinsam die beiden Körper geniessen und trotzdem bei sich selber bleiben. Geben und nehmen ohne Stress etwas zu müssen. Es ist alles erlaubt was sich gerade für beide stimmig anfühlt und was sich entwickelt, mal sanft mal heftig.
    So können wir stundenlang fühlen und Ekstasen geniessen. Das Geheimnis, weshalb sich unsere Beziehung ohne Besitzanspruch laufend weiterentwickelt.

    • Helen sagt:

      Ja, Peter, vielleicht können das viele Männer gar nicht auf diese Art und Weise, und der Erwartungsdruck macht das Ganze dann so schwierig. Sorgt für Stress und Lustlosigkeit bei der Frau und Frust beim Mann. Das ist wohl so, wenn man Sex als mechanische Lusterfüllung betrachtet, losgelöst von Emotionen und dem aktuellen körperlichen Befinden. Wir sind doch ein Ganzes, da spielen eben viele Faktoren mit, drum lässt sich Sex auch nicht nach Kochrezept herstellen.

  • Lea sagt:

    Ich vermute, dass viele die bei der Umfrage Angaben schon Sex in den Kalender eingetragen haben,an den Beziehungsanfang dachten und nicht an die Zeit mit gemeinsamer Wohnung.
    zB. Vorfreude auf gemeinsames Wochende, Werktags erotische/sehnsüchtge Textnachrichten, Kreativität/herausfinden was anderm gefällt oder auch nicht (Sushi&Proseco).

    • Lea sagt:

      Sehe übrigens Paralellen zur Playdate Disskusion vom 19.2. Bei grosser Räumlicher Distanz ist termineren Sinnvoll und bei alltäglicher Nähe spontane Gelegenheiten. Falls die Gelegenheiten nicht ausreichen, halte ich es für sinnvoller die Prioritätensetzung zu überdenken und auf unwichtiges zu verzichten

  • David sagt:

    Wenn der Partner oder die Partnerin kein Sex mehr von Dir will dann ist der Ofen aus. Goodbye and thanks. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende…

  • tststs sagt:

    Ich kann hier also allen versichern, dass dies auch kinderlose Paare machen, die sich in Langzeitbeziehungen befinden.

    • Jacques sagt:

      Nach Projektphasen-Modell, gar noch mit dem Tool MS-Project extended? – Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, einen gemeinsamen Nenner zu finden, und Meilensteine zu planen. Chapeau!
      p.s.: Wieviele Coach’s braucht man dazu?

  • Hans Niederer sagt:

    Männer haben überhaupt keine Probleme mit Sex nach Plan. Wir schauen die Inserate an, wählen eine Dienstleisterin aus, anrufen, Termin abmachen, klingeln, Sex. Zigtausende Male täglich geniessen Schweizer Männer Sex nach Plan. Wäre er bereit mit seiner Ehefrau sowas zu praktisieren? Wahrscheinlich nicht. So, Schlussfolgerung? Der Plan ist nicht das Problem…

    • tststs sagt:

      Heieiei, was für ein interessanter Gedanke!!!

    • 13 sagt:

      „So, Schlussfolgerung?“

      Dass eine Frau, die eine Wahl hat, mit diesen Männern lieber kein Sex hat?

    • marsel sagt:

      Ich habe durchaus ein Problem mit „Sex nach Plan“. Ich bin eventuell der einzige Mann, der nicht auf Knopfdruck kann.

      • Theo sagt:

        🙂 verirre mich selten auf diese Seiten. Alles soll heute geplant und optimiert werden (Karriere, Bildung, Beziehung, Kinder, Fitness, Freizeit, Ferien, etc, etc. und Sex). Wie sie sagen: auf Knopfdruck. Wenn das nicht „klappt“, geht man zu Psychologen, Coaches. Die Kosten Geld und Zeit. Und sind einzuplanen. Wir sehen ja, wie erfüllt viele in unserer optimierten Gesellschaft sind.

      • Helen sagt:

        Marsel, Sie wären dann wohl ein Mann nach meinem Geschmack. 🙂

      • Sportpapi sagt:

        @Helen: Das passt aber gerade gar nicht zu Ihrem „dritten Weg“.

  • Helen sagt:

    Es gibt noch einen dritten Weg ausser Sex nach Lust oder Sex nach Plan: opportunistischer Sex! Also dann, wenn sich eine Gelegenheit ergibt – l‘appetit vient en mangeant, indeed! Funktioniert bei uns mit Abstand am besten. Lust hat man unter Stress selten, Planung ist für uns der totale Lustkiller (und wann kann man seine Pläne schon einhalten), aber das spontan-abenteuerliche daran, gute Gelegenheit am Schopf zu packen hat sich als ziemlich lustfördernd erwiesen. Braucht nur manchmal etwas Disziplin und Ehrlichkeit, denn es gibt mehr Gelegenheit, als man sich vorstellen kann…

    • tststs sagt:

      Ich finde ehrlich gesagt, dass sie hier einiges vermischen. Es soll spontan-abenteurlich, aber trotzdem mit Disziplin und Ehrlichkeit sein? Der Appetit soll beim Essen kommen, aber niemand plant das Essen und bereitet es vor?
      „Lust hat man unter Stress selten“? Hmmm, gilt Streiten auch als Stress? Dann werfe ich mal den Versöhnungssex in die Runde…

    • 13 sagt:

      Ich dachte gerade etwas ähnliches, allerdings noch eher in die Richtung „Gelegenheiten planen“. Rückschauend auf 20 Jahre Beziehung kann ich sagen: Wann hat man denn am meisten und den besten Sex? Dann, wenn man auch sonst mehr Zeit miteinander hat. Für Gespräche ausserhalb von „Kannst Du morgen mit Max zum Zahnarzt?“. Also sind diese Räume zu planen/schaffen, nicht der Sex an sich. Dann kann man auch tatsächlich Essen gehen und danach, wenn man entspannt und gutes Laune dann heimkommt, wenn die Kinder schon schlafen, schafft man es dann schon ins eigene Bett. Und wenn man auch dann keine Lust verspürt, dann wäre vielleicht Ursachenforschung angebracht.
      Was den Stress anbelangt: Sex ist eigentlich ein gutes Mittel, diesen abzubauen. Man muss es nur probieren.

      • Helen sagt:

        Danke 13, Du hast mich verstanden. Manchmal kommen dann noch unerwartete Gelegenheiten dazu, und dann braucht’s eben die Disziplin, die wertvolle freie Zeit nicht mit To Do-Liste im Haushalt oder „ach, bin doch zu müde jetzt“ zu vergeuden oder sonstige Ausreden zu finden, sondern sich ehrlich zu sagen, ein Moment zu zweit ist jetzt wichtiger, die Gelegenheit beim Schopf packen und sich auf den Moment einlassen. Und nur schon diese Entscheidung ist lustfördernd. Hab ich mich jetzt besser verständlich gemacht, tsts? Sex im Kalender einplanen funktioniert bei uns definitiv nicht, und der berühmte Versöhnungssex übrigens auch nicht. Ich brauche innerliche Nähe und eine positive Grundstimmung dafür.

      • tststs sagt:

        @Helen: Im Grunde genommen geht es doch um die Reihenfolge:
        1) Ich habe Lust und „plane“ deswegen Sex (also die Hormone übernehmen das Zepter und was die so unter Planung verstehen)
        2) Ich plane und bekomme dann Lust.
        Egal ob „Oh Schatz, wir haben gerade Zeit. Wollen wir nicht…?“ oder „Hey Schatz, am Sonntag nach dem Tatort ist es wieder mal Zeit…“; beides fällt für mich in die gleiche, zweite Kategorie.
        Aber hey, ein jeder ziehe seine eigene Grenze 😉

        „Ich brauche innerliche Nähe und eine positive Grundstimmung dafür.“
        Bin mal über folgendes gestolpert:
        Frauen brauchen Nähe für Sex, Männer stellen mit Sex Nähe her.
        (Wenn man es jetzt von den Geschlechtern löst und einfach die unterschiedlichen Charaktere damit meint, stimme ich sogar zu!)

      • Helen sagt:

        Ach, noch ein Vorteil: die unterschiedlichen Gelegenheiten führen zu unterschiedlichen Umständen und Stimmungen und generieren so ganz von selbst eine gewisse Abwechslung. Live the moment wäre wohl meine Zauberformel.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: „Frauen brauchen Nähe für Sex, Männer stellen mit Sex Nähe her.“ Genau. Oder: Frauen haben Sex, wenn es ihnen gut geht (und die Beziehung stimmt). Und Männern geht es gut, wenn sie Sex haben.
        Ein Problem dabei ist natürlich, dass Männer so bald ein mal das Gefühl bekommen, dass sie für Sex zuerst etwas leisten müssen,.
        @13: Das ist schon richtig. Aber eben, Sex wäre ein gutes Mittel Beziehung zu pflegen und Stress abzubauen. Und sollte deshalb häufiger stattfinden als nur bei besonderen Gelegenheiten, wenn man schon entspannt ist.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ehrlich gesagt sehe ich das viel berechnender: Stress führt zu Schlafproblemen (Gedankenkarussell). Sex führt zur Entspannung und besseren Schlaf. Besserer Schlaf fördert die Leistungsfähigkeit, dadurch arbeitet man mehr Tasks ab und vermindert den Stress. Sicher nicht der romantischste Grund auf Erden, aber effektiv 😉

      • Helen sagt:

        Also Sportpapi, ich finde es eigentlich selbstverständlich, dass man sich fortlaufend darum bemüht, dass die Beziehung zum Partner grundsätzlich gut ist und bleibt, sozusagen tägliche Hausaufgabe. Dann sollte es auch mit dem Sex klappen, wenn es keine anderen Probleme gibt. Finde es etwas seltsam, das als Vorleistung zu sehen, und auch seltsam, ein Recht auf Sex geltend zu machen, wenn es dem Partner nicht gut geht, erst recht, wenn man den Grund dafür selbst verschuldet hat.

      • Helen sagt:

        Mein Mann sagt jedenfalls, im Zweifelsfall verzichtet er lieber mal, weil er weiss, dass es 10x besser wird, wenn ich wirklich mitmachen will.

      • 13 sagt:

        @ Helen
        Das ist ja auch normal. Ich mag Sex, werde aber nie verstehen, was es jemandem bringt, mit jemanden zu schlafen, der keine Lust auf einen hat.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Ehrlich gesagt sehe ich das viel berechnender.“ Was für eine männliche Sichtweise… Insofern wundert dann doch wie selten offenbar viele Paare Sex haben.
        „Ich mag Sex, werde aber nie verstehen, was es jemandem bringt, mit jemanden zu schlafen, der keine Lust auf einen hat.“
        Und ich werde nie verstehen, wie man gleichzeitig ein sich liebendes Paar sein kann, aber fast immer keine Lust auf den anderen hat. Und um beim „mit dem Essen kommt der Appetit“ zu bleiben. Ich verstehe nicht, wie man regelmässig keine Lust haben kann, wenn der liebende Partner sich bemüht, und man zum Sex verführt wird. Ist ja nicht so, als ob die eigene Lust in keiner Art und Weise beeinflussbar wäre.

      • Sportpapi sagt:

        @Helen: „Ich finde es eigentlich selbstverständlich, dass man sich fortlaufend darum bemüht, dass die Beziehung zum Partner grundsätzlich gut ist und bleibt, sozusagen tägliche Hausaufgabe.“ Richtig. „Dann sollte es auch mit dem Sex klappen.“ Ach. Klappt aber offenbar bei vielen Paaren nicht.
        Den Anschluss verstehe ich nicht. Dass Männer vielfach mehr Sex wollen als Frauen ist vermutlich mehr als ein Klischee, und dass sie für diesen Sex in der einen oder anderen Form etwas leisten müssen auch nicht.
        Und wenn es mal umgekehrt ist: Grundlage ist, dass der, der wenige will, grundsätzlich in einer Machtposition ist, weil er/sie ein knappes Gut verwaltet und die Regeln bestimmt.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich glaube bekanntlich nicht an männliche und weibliche Sichtweisen 😉
        Zum Rest sehe ich gerade den Zusammenhang nicht zwischen Lustlosigkeit des einen und was es dann dem anderen bringt. Aber wie ich schrieb, würde ich bei absoluter Lustlosigkeit, nachforschen was die Ursache ist. Nicht selten liegt es daran, dass die Beziehung dann doch nicht so toll ist, aber man die Trennung scheut. Oder auch äussere Faktoren wie Nebenwirkung hormoneller Verhütungsmittel. Mir persönlich wäre es wichtig, das zu wissen. Und letztlich ist Asexualität genauso eine sexuelle Orientierung wie jede andere auch.
        Sex als seltenes Gut? Vermutlich ja. Wie auch Liebe, Freundschaft etc. Erzwungen ist es nie echt.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Du bestätigst damit ja zumindest teilweise meine Sichtweise, wenn du schreibst: „Nicht selten liegt es daran, dass die Beziehung dann doch nicht so toll ist, aber man die Trennung scheut.“ Wobei auch hier männliche und weibliche Sichtweisen mitspielen. Ein Mann kann besser trennen zwischen Sex und Liebe, üblicherweise.
        Asexualität? Nun ja, wenn meine Frau plötzlich auf Frauen steht, oder ich auf Männer, würde das die Beziehung vermutlich auch nicht überleben…
        Das „erzwungen“ ist so eine Sache. Das wäre dann ja strafbar. Ich spreche davon, dass man in einer Beziehung gegenseitige Erwartungen hat, gerade wenn man in diesem Bereich Exklusivität vereinbart. Gilt natürlich auch für romantische Abenteuer etc.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Na ja, Grenzen zum „erzwingen“, allgemeinsprachlich wie juristisch sind ja fliessend. „Wenn du nicht mit mir schläfst, suche ich mir eine andere“ ist kein „erzwingen i.e.S.“ und hat natürlich auch keine juristische Relevanz, hat aber mit freiwillig wenig zu tun. Und da meine Frage: Holt man sich aus diesem Sex wirklich Befriedigung?
        Sex und Liebe ist gar nicht unbedingt das Thema, ONS finden ja meistens zwischen Mann und Frau statt und beide wollen. Aber sicher können einige die sexuelle Ebene und die Beziehungsebene besser trennen. Wenn der andere einen auf viele Arten nur nich nervt, das alles auszublenden und trotzdem Sex zu geniessen, werden tendenziell Männer besser können. Ja.

      • Helen sagt:

        @Sportpapi: Hm, ich weiss nicht. Ich finde diese Einstellung („das ist sie mir schuldig“) sehr abtörnend. Wenn mein Mann sowas sagen würde, wäre das der definitive Lustkiller. Das ist wie die umgekehrte Seite von diesem Sex-Entzug-Machtspiel. Ja, ich lasse mich auch mal auf Sex ein, ohne genau zu wissen, ob ich Lust hab oder nicht (müde, gestresst…), aber nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil ich meinen Mann liebe, und falls ich dann merke, das wird nichts, dann brechen wir einfach ab. Aber erzwingen (= einfordern) darf man da wirklich nichts, das ist doch total destruktiv.

      • Helen sagt:

        @13: absolute Lustlosigkeit hat oft auch nicht mit der Beziehung an sich zu tun, sondern mit der eigenen körperlichen und psychischen Gesundheit, und gerade da ist es enorm wichtig, dass der Partner geduldig und verständnisvoll ist, sonst zerstört er das Fundament der Beziehung nachhaltig, wenn er dann noch so trampeltiermässig Druck macht wegen dem Sex. Wir hatten auch so eine Phase, und es hat seine Weile gedauert, bis mein Mann verstanden hat, dass meine Lustlosigkeit mit ihm nichts zu tun hatte – sie bezog sich ja nicht auf ihn, sondern war genereller Natur, und es lag nur an mir selbst. Als ich mich wieder erholt hatte, kam auch die Lust wieder.

      • Sportpapi sagt:

        @Helen: Ob aus Liebe, oder aus Pflichtgefühl, kommt im Endeffekt auf das gleiche heraus. Jeder Mensch entscheidet letztlich selber, wie weit er dem Partner entgegenkommen kann und will. Genauso, wie lange er geduldig und verständnisvoll zuwarten kann und will.
        Es ist allerdings immer auch eine Botschaft an den Partner/die Partnerin. Deshalb ist es auch wichtig, gleichzeitig im Gespräch zu bleiben, und zu erklären. Damit überhaupt Verständnis möglich ist.
        Wenn jemand allerdings sagt (was offenbar oft vorkommt), dass er/sie halt keine Lust mehr habe, daran auch nichts ändern könne, und der/die andere sich halt verständnisvoll zu arrangieren habe (verbunden häufig mit Abwertungs seines Bedürfnisses), dann läuft etwas ganz schief in der Beziehung.

      • Sportpapi sagt:

        @Helen: Männer lernen spätestens nach der Geburt ihrer Kinder, dass sie verständnisvoll und geduldig auf ihre Partnerinnen warten müssen. Die Frage ist, wie lange, und wie in der Zwischenzeit kommuniziert wird.
        Was haben Sie denn Ihrem Mann gesagt? Wie sind Sie denn verständnisvoll und grosszügig damit umgegangen, dass Ihr Mann während Ihrer Unlust vielleicht sehr viel Lust gehabt hat?

      • 13 sagt:

        @ Helen
        Ich meinte nicht, dass die Beziehung immer der Grund ist, nur kann es einer der Gründe sein. Meine Behauptung ist eher, dass die meisten Frauen durchaus auch ohne Liebe Sex haben können (eben ONS als Beispiel). Aber eher nicht in einer schlechten Beziehung.

        @ SP
        Mich würde die Frage nachwievor interessieren: Was hat man davon, mit einer Person Sex zu haben, die eigentlich gar keine Lust dazu hat?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich wiederhole meine Frage: Warum soll ich eine monogame Liebesbeziehung mit jemandem aufrechterhalten, der mich sexuell nicht mehr attraktiv findet?
        (Fast) niemand will mit jemandem Sex haben, der dazu gar keine Lust hat. Die (fehlende) Lust ist aber nun mal meist kein unveränderlicher Zustand, sondern kann auch verändert werden.
        Mich erinnert das gerade an die früheren Sonntagsspaziergänge, zu denen wir Kinder verknurrt wurden. Manchmal liefen wir 5m fluchend vor oder nach den Eltern. Aber meistens arrangierten wir uns schnell mit der Situation, und dann wurde es letzlich doch meist ein guter Familienanlass. Und auch ein Danke dafür, dass die Eltern ansonsten fast jedes Wochenende mit uns auf unseren Wettkampfplätzen verbrachten.
        Die Einstellung macht halt viel aus.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Gute Frage. Darum schliesse ich die Kündigungsoption (siehe unten) auch nicht einfach aus. Meine Frage ging halt eben eher in die Richtung „man kann dem Partner mal auch einen Gefallen tun.“ Klar, kann man, es spricht nichts dagegen, nur ob er wirklich so etwas davon hat? Ich weiss nicht. Der Appetit kann mit dem Essen kommt, wenn aber nicht und man weiter isst, gibt es höchstens Bauchschmerzen…

        Zustand verändern? Ja klar, wie ich nun mehrfach schrieb durch Nachforschen, woran es liegt. Es einfach machen, kann klappen, muss aber nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Nachforschen, woran es liegt ist ein guter Gedanke. Weil es bedeutet, dass man etwas ändern möchte.

    • F. Roth sagt:

      Aber sie essen ja auch nicht zufällig etwas. Sie setzen sie sich an den Tisch und lassen sich überraschen, wie das Essen schmeckt.
      Sex kann mann sehr wohl planen, wie sich vorzunehmen nach draussen zu gehen und Sport zu treiben.
      Wenn man erst mal damit angefangen hat, macht es Spass. Gilt auch für geplanten Sex.
      Falls dem nicht so ist, sollten sie dringend mit ihrem Partner reden.

  • Sportpapi sagt:

    Sex nach Plan ist eine gute Idee. Wenn es klappt. Und wenn es nicht das einzige Mal ist, das noch stattfindet.
    Andererseits haben diese kreativen Paare die Anforderungen gleich wieder hochgeschraubt. Hotelzimmer reservieren, diverse Vorbereitungen treffen? Wenn es doch so schwierig ist, Raum für Sex zu schaffen, dann sollte es doch reichen, einfach mal etwas früher ins Bett zu gehen. Gemeinsam.
    „Niemand soll sich zu Sex drängen lassen!“ Das stimmt grundsätzlich. Aber auch niemand soll immer auf Sex verzichten müssen. Und jede/r soll seine Bedürfnisse anmelden dürfen, was per se auch einem drängen gleichkommt in einer Beziehung. Also was dann?

    • tststs sagt:

      „Wenn es doch so schwierig ist, Raum für Sex zu schaffen, dann sollte es doch reichen, einfach mal etwas früher ins Bett zu gehen. Gemeinsam.“
      Ich weiss, klingt komisch, aber für manche ist es tatsächlich weniger Aufwand (im Sinne von: weniger belastend), ein Hotelzimmer zu buchen, als den Schatz früher ins Bett zwecks Sex zu bitten!

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Nicht nur komisch, sondern so auch nicht nachvollziehbar. In beiden Fällen muss ja Kommunikation stattfinden. Eine/r muss sein Bedürfnis anmelden, einen Vorschlag machen, der/die andere muss einverstanden sein.

      • tststs sagt:

        Ich schmücke es mal ein bisschen aus:
        Es fällt vielen Leuten einfacher, online ein Hotel zu buchen und dann dem Schatz ein Whatsapp zu schreiben „Heute, 20 Uhr, Zimmer 666, f****“, als den Fernseher auszuschalten, den Mund aufzumachen und mit direkten Augenkontakt „Bitte f****“ zu sagen.

        Besser nachvollziehbar? 😉

      • Helen sagt:

        @tsts, da funktioniere ich absolut umgekehrt. Wenn mein Mann den Fernseher abstellt, mich treuherzig ansieht und fragt „Sex“? Dann kann ich nicht widerstehen. Würde er mir eine Whatsapp-Einladung zum f**** im Hotelzimmer schicken, da würde ich Reissaus nehmen. Und was mich selbst betrifft, ich ziehe in diesem Bereich das Handeln dem Reden/Ankündigen vor und mein Mann weiss das zu schätzen.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Das ist schlicht und einfach Quatsch. Mag sein, dass mancher mutiger ist beim Schreiben, als beim Reden. Aber da müsste dann ja Klartext geschrieben werden, inklusive dass das Hotel bereits gebucht ist. Während im persönlichen Kontakt ein „ich gehe zu Bett. Kommst du auch mit“ als vorsichtiges Vorfühlen mal reichen würde.
        Oder etwas Zärlichkeit auf dem Sofa.

      • tststs sagt:

        @Helen: die Reaktion des Gegenübers habe ich jetzt gar nicht mitgemeint.
        @SP: Wenn Sie meinen…. meine Erfahrung (direkt oder indirekt) ist eine andere: wenns um Sex geht bringen viele das Maul nicht auf.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ich widerspreche nicht. Klare Worte sind aber auch schriftlich selten. Und im persönlichen Umgang geht es eben auch ohne Worte.

    • tststs sagt:

      „Also was dann?“
      Sex mit jemandem, der will.

      • Sportpapi sagt:

        Aha. Andererseits hat man aber eine vielleicht langjährige Beziehung, in der meist Sex exklusiv im „Vertrag“ steht…

      • 13 sagt:

        @ SP
        „Verträge“ kann man…
        a) neu aushandeln.
        b) kündigen.
        c) weiterführen und mit Kompromissen leben.

        Auf die Erfüllung ehelicher „Pflichten“ pochen, ist hingegen schwieriger. Man hat immer nur ein Recht auf die eigene Sexualität, nicht auf diejenige einer anderen Person.

      • Sportpapi sagt:

        @13: So einfach ist das nicht. Es gibt ja einen guten Grund, warum so viele im Zweifelsfall den vierten Weg wählen, den der Heimlichkeit.
        Obwohl man das Recht auf seine eigenen Sexualität hat, wird dann aber doch von Ehebruch oder Betrug gesprochen. Dabei sind das zwei Seiten der gleichen Medaille.
        Und wir kommen zum alten Thema zurück: Mein Vertrag ist eigentlich auf Lebzeit abgeschlossen, ohne Kündigungsoption. Entsprechend gehört es auch dazu, in allen wichtigen Lebens- und Beziehungsbereichen nach Lösungen zu suchen, die für beide stimmen.
        Wenn es dir nicht passt, kannst du ja gehen ist ein anderer Ansatz, der heute zwar verbreitet ist, mit dem ich aber nichts anfangen kann.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Das läuft für mich unter c), wobei der Kompromiss dann halt nicht Verzicht, sondern Lüge+Gewissensbisse+Risiko ist.
        Zur eigenen Sexualität: dieses Recht hat ja der Partner auch. Wenn also jemand eine exklusive sexuelle Verbindung will und der andere geht heimlich fremd, dann nimmt er diesem diese Möglichkeit. Finde ich persönlich nicht fair. Ausrutscher können passieren, aber bewusst/berechnend? Schwierig, wenn Vertrauen und Loyalität die Basis darstellt.
        Ohne Kündigungsmöglichkeit ist ok, aber dann auch konsequent. Bleiben, aber sich nicht an die Spielregeln halten, ist das nicht. Dann muss man über die Regeln sprechen. Entweder ist es der Partnerin wichtig und dann findet man eine Lösung. Irgendeine. Oder es ist ihr egal, dann würde ich fragen: warum daran festhalten?

      • 13 sagt:

        Ps: weibliche/männliche Form ist purer Zufall, gilt natürlich auch immer anders herum.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Wenn also jemand eine exklusive sexuelle Verbindung will und der andere geht heimlich fremd, dann nimmt er diesem diese Möglichkeit.“ Richtig. Aber du hast ja gesagt. „Man hat immer nur ein Recht auf die eigene Sexualität, nicht auf diejenige einer anderen Person.“ Entsprechend ist es ja übergriffig, die Sexualität der anderen Person kontrollieren zu wollen.
        Also: Die alte Abmachung war: Ein Paar heiratet, lebt monogam, hat miteinander mehr oder weniger regelmässig Sex. Die neue heisst, es gibt kein Recht auf Sex, und folglich aus der gleichen Logik heraus auch kein Recht auf Exklusivität.
        Ich glaube, die meisten Menschen habe eher noch die alte Abmachung im Kopf. Was nicht heisst, dass sie zu einem bestimmten Moment Sex haben können. Aber hin und wieder.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Man kontrolliert nicht die Sexualität des anderen, man zieht für sich Schlüsse daraus, ob man mit dieser umgehen kann/will oder nicht.
        Warum lautete denn die Vereinbarung auf Sex? Man einigte sich keinen mit anderen zu haben, nicht mind. einmal pro Woche „hinzuhalten“. Aber eben wie gesagt, wenn sich Voraussetzungen ändern, ist auch die Vereinbarung neu anzuschauen. Neu anzuschauen heisst aber nicht, eigenmächtig zu entscheiden ohne mit dem Partner zu sprechen oder ganz ohne ihn zu informieren.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Hinhalten“ kann man als Mann ja sowieso nicht…
        Ansonsten wiederhole ich: Man kann nicht eine auf Lebzeiten ausgerichtete Vereinbarung ständig neu aushandeln. Es gilt vorweg Lösungen zu finden innerhalb des Vertrags, was eben bedingt, dass beide Seiten sich bis zu einem gewissen Grad entgegenkommen.
        Und Sex ist nun mal bei den meisten Paaren ein wichtiger mitgemeinter Vertragsbestandteil (und damit auch Trennungsgrund).
        Und natürlich kontrolliert man die Sexualität des anderen, wenn man verlangt, dass er/sie keinen Fremdsex hat. Und natürlich entscheidet man auch eigenmächtig, wenn man in der Beziehung (fast) keinen Sex mehr haben will.
        Dass zu diesem Probemkreis vielfach viel diskutiert wird, ist ja klar.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich meinte mit aushandeln nicht einmal Trennung oder nicht (das ist ja nur die Spitze), sondern die Spielregeln anschauen. Was braucht wer, was kann man tun, dass Bedürfnisse befriedigt werden. Da sich verständlicherweise Bedürfnisse (ich meine nicht nur Sex, sondern alles mögliche) in den Jahrzehnten, die Ehen dauern, ändern, muss man das tatsächlich immer wieder neu anschauen. Aber zusammen, nicht alleine. Ohne Kommunikation funktioniert keine Beziehung und da reicht es nicht zu sagen: „du hast mir aber mit 25 versprochen, dass…“. Was ich sagen will: ich finde nicht, dass der andere einfach Pech hat, wenn der eine nicht will. Aber bevor man hintendurch einfach mit anderen schläft, sollte man den Mund aufmachen…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ja, dass in der Regel über längere Zeit Gespräche geführt werden, davon gehe ich aus.

      • 13 sagt:

        Dann verstehe ich aber nicht, wie man dazu kommt, heimlich fremdzugehen. Warum sollte man? Und eben ich spreche nicht von einem einmaligen Ausrutscher, der jedem passieren kann, sondern von längerer Affäre, bewusstem Fremdgehen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das musst du letztlich ja nicht mich fragen. Vielleicht, weil ein lösungsorientiertes Gespräch mit dem Partner/der Partnerin auch bei vielen Anläufen nicht zustande gekommen ist?
        Siehe oben: Ich habe halt keine Lust, kann daran auch nichts ändern, arrangiere dich, ist eben nicht wirklich hilfreich.
        Zumal das wiederholte Anmeldung seiner sexuellen Bedürfnisse ja auch nicht gut ankommt, sondern als „unter Druck setzen“ gesehen wird.
        Persönlich würde ich meiner Frau ganz sicher weit entgegenkommen, wenn sie Bedürfnisse hätte, die ich nicht befriedigen will oder kann. Aber so läuft das normalerweise ja nicht, oder?

      • 13 sagt:

        Nein, so läuft es normalerweise nicht. Das was ich aber hier als normal empfinden würde, wäre eine Trennung, wenn einer (oder beide?) stets zu kurz kommen und man keine Alternative findet, mit der beide leben können. Verstehe mich richtig, ich habe kein Problem mit offenen Beziehungen nur mit dem „hintendurch“ ohne entsprechende Vereinbarung.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Offenbar finden die meisten Paare genügend Gründe, die gegen eine Trennung sprechen. Und gegen eine offene Beziehung.

      • Anh Toàn sagt:

        @13 „ich habe kein Problem mit offenen Beziehungen nur mit dem „hintendurch“ ohne entsprechende Vereinbarung.“

        Niemand hat ein Problem mit dem hintendurch: Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss. Erst wenn das hintendurch nicht mehr hintendurch ist, gibt’s Probleme. Wir haben doch als Kinder bei der Erziehung gelernt, uns nicht erwischen zu lassen.

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