Mein Kind braucht Wachstumshormone

Täglich Hormone spritzen für ein paar Zentimeter Körpergrösse? Warum unsere Autorin ihre Skepsis überwunden hat.

Knochenreifung und Zuckerstoffwechsel: Wachstumshormone regulieren nicht nur die Körpergrösse. Foto: iStock

Als mein Sohn zur Welt kam, war er mit seinen 53 cm ein eher grosses Baby. Nach ein paar Monaten pendelten sich seine Grösse und sein Gewicht auf der untersten Perzentile der Wachstumskurve ein. Wie es eben zu erwarten war, wenn Mama und Papa nicht besonders gross sind und sich auch der Rest der Verwandtschaft längenmässig eher in tieferen Gefilden bewegt.

Ich war deshalb nicht weiter beunruhigt, als der Kinderarzt zum ersten Mal eine Bemerkung machte, dass mein Junge «schon sehr klein» sei für sein Alter. Doch bei der Folgekontrolle wurde klar, dass er unter die tiefste Perzentile abgerutscht war, sodass der Arzt uns zum Spezialisten schickte, um weitere Abklärungen betreffend Wachstum machen zu lassen.

Viel Lärm um nichts?

Trotz der abflachenden Wachstumskurve war ich überzeugt, dass der Kinderarzt viel Lärm um nichts machte. Schliesslich hatte ich selber als Kind erst recht spät einen Wachstumsschub gehabt, wieso sollte es bei meinem Sohn nicht genauso ablaufen? Ich ging also zu dem Termin in der Überzeugung, dass ich es danach schwarz auf weiss haben würde, dass mit meinem Kind alles in Ordnung ist. 

In der Klinik wurde der Siebenjährige im Detail vermessen, seine Hand wurde geröntgt und man berechnete allerlei. Danach äusserten die Spezialisten den Verdacht, dass er an einem Wachstumshormonmangel leiden könnte. Um diese Vermutung bestätigt zu haben, musste mein Sohn zum nächsten Termin nüchtern antraben und ein paar Stunden lang still daliegen, an einer Infusion hängend. Es wurde ihm in regelmässigen Abständen Blut abgenommen, um festzustellen, wie stark die Wachstumshormone in der Zeitspanne ansteigen. Um ganz sicher zu gehen, wurde der Test ein paar Wochen später nochmals wiederholt.

Das Resultat war eindeutig: Die Hirnanhangdrüse meines Siebenjährigen produziert zu wenig Somatotropin, wie das Wachstumshormon auch genannt wird. Weshalb man uns empfahl, ihm die fehlende Hormondosis künftig von aussen zuzuführen – also zu spritzen.

Notwendig oder nice to have?

Hätte mir der Arzt gesagt, dass mein Kind einen Eisenmangel hat und ein Supplement benötigt, hätte ich das Medikament ohne zu zögern eingepackt. Doch hier ging es um Hormone. Und Injektionen. Das klang nach einem heftigeren Eingriff in den Körperhaushalt. Und das alles nur, um ein paar Zentimeter grösser zu werden?

Mir schwirrten allerlei Gedanken durch den Kopf. Ein Kind grösser zu spritzen, das klang so nach Optimierung – grässlich! Und doch … gerade Männer haben es nachweislich schwerer, wenn sie sehr klein sind. Sie werden seltener befördert, sind bei der Partnerwahl benachteiligt. Rechtfertigt das die Spritzen? Was sagt mein Sohn dazu? Und vor allem: Was würde er als Erwachsener zum Thema sagen?

Jeden Abend eine Spritze

Im Gespräch mit dem Arzt erfuhr ich schliesslich, dass das Somatotropin für weit mehr als nur die Körpergrösse zuständig ist. Es beeinflusst auch die Knochenreifung, den Fettsäure- und den Zuckerstoffwechsel. Aufgrund des Hormonmangels habe mein Sohn weniger körperliche Ausdauer, sein Körper würde später weniger Muskelmasse und dafür mehr Fettpölsterchen bilden. Und er würde vermutlich nicht nur ein bisschen weniger gross werden, sondern deutlich kleiner als sein Vater und ich.

Nachdem ich all diese Informationen erhalten hatte, war für mich der Entscheid klar: Es gab keine andere Option als diese Spritzen. Der Papa war von Beginn weg gleicher Meinung, auch weil er die Auswirkungen der Hormonbehandlung aus der Ferne schon mitbekommen hatte: Der Sohn eines Freundes ist schon länger in Behandlung, und die Eltern berichten nur positiv davon. Und als unser Junge vom Arzt hörte, er würde dank der Injektionen nicht nur wachsen, sondern auch den Ball stärker kicken können, war er sofort Feuer und Flamme.

Da das Hormon vor allem während des Schlafs ausgeschüttet wird, muss jeden Abend eine Spritze gemacht werden. Und das so lange, bis das Kind ausgewachsen ist – in unserem Fall also die nächsten 11 Jahre. Glücklicherweise wird das Medikament mit einem sogenannten Pen gespritzt, auf den man jeden Abend eine neue winzige Nadel setzt. Das ist so simpel, dass sogar Kinder die Injektion vorbereiten und sich mit etwas Mut sogar selber stechen können.

Vorbereiten Ja, stechen Nein

Das Vorbereiten des Pens fand mein Sohn denn auch total faszinierend. Ja, er war fast ein bisschen stolz, als wir mit einem Dreimonatsvorrat von Injektions-Pens nach Hause kamen – denn wer sonst hat schon so was zu Hause? Den Übungs-Pen nahm er sogar mit in die Schule, um seiner Klasse die Prozedur vorzuführen und alles zu erklären. Vor dem echten Pieks hatte er dann aber solche Angst, dass ich die ersten Abende stundenlang mit ihm übte, bloss um am Ende verzweifelt aufzugeben. 

Die Praxisassistentin gab uns dann den rettenden Tipp: Wir könnten es im Schlaf versuchen, das würde das Kind gar nicht merken. Der Sohn fand die Idee gut, wir auch. Trotzdem sass ich die ersten paar Male mit angehaltenem Atem und hypernervös über dem schlafenden Jungen, bevor ich den Pen ansetzte. Sein eigenes Kind zu stechen, ist schwierig genug, es im Schlaf mit einer Spritze zu überraschen, ist noch heftiger. Aber es funktioniert. Und heute, zwei Monate später, habe ich mich schon fast an die allabendlichen Injektionen gewöhnt.

Wachstumsmässig ist in der kurzen Zeit übrigens noch nicht viel passiert. Aber mein Sohn steht nun regelmässig aufgeregt im Zimmer an seiner Messlatte und möchte wissen, wie gross er nun schon sei. Und der erste dazugewonnene Zentimeter wurde mit riesigem Jubel begrüsst.

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59 Kommentare zu «Mein Kind braucht Wachstumshormone»

  • Marie Freier sagt:

    Seid Ihr noch normal, einem Kind Wachstumshomone zu geben?
    Der liebe Gott schafft die Menschen unterschiedlich, lasst eure Kinder frei.

    • Vierauge sagt:

      … und nun ersetzen wir „Wachstumshormone“ durch „Krebsmedikamente“ …

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        … oder Insulin…..oder Ceftriaxon bei Meningokokken-Meningitis….oder Sildenafil bei PAH etcetc.

  • Mariiiiiiiaaa sagt:

    Wenn ein Wachstumhormonstörung gibt, muss diese behandelt werden. Nicht nur dass der Kind wachst, sondern um weitere Störungen zu verhindern.
    Wie bereits auch im Artikel erwähnt, schlechte Wachstum der sexualorganen (Unfruchtbarkeit /Sexualhormonstörung), oder Schlechte Wachstum der Knochen (höher Risiko von Bruch/Osteoporose), erhöhte Fett im Blut, Nebennierestörung (Diabetes, hypoglycemia, Cortisolstörung), wenig Muskel/mehr Fett, depression unter anderes.
    Ich bin froh das heute die Medizin weiter ist. In 2000 (Portugal) würde das bei mir noch ignoriert, jetzt leide ich mit der Symptome, die mir mein Lebenslang begleiten werden. Hätte ich damals ein Endrokrinolog besucht und die spritzen bekommen könnte ich normaler Leben. Jetzt ist die Behandlung weniger wirksam.

  • Corinne sagt:

    Ich habe an sieben bis in die Pupertät ebenfalls Wachstumshormone genommen und die ab einem gewissen Alter auch voller Stolz selber gespritzt! Ich wünsche ihrem Sohn, dass er irgendwann auch den Mut findet! Ich finde es aber super, dass sie ihn so liebevoll unterstützen, indem sie ihm die Hormone während des schlafend spritzen. Ich wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg damit (es ist eine lange Zeit bis zur Pupertät). Bei mir haben die Hormone den gewünschten Effekt erzielt. So bimn ich heute mit 1.60 so gross, wie meine beiden Schwestern (und nicht wie Provezeit nur 1.55 gross). Ich bin froh darüber.

  • Lia sagt:

    es geht ja nicht darum, ein Kind mit normalem Hormonhaushalt zu pushen, sondern eins mit gestörtem Haushalt wieder auf eine normale Ebene zu bringen. Man muss Hormone nicht immer verteufeln.

  • Julia Heusser sagt:

    Unser mittlerer Sohn war auch jahrelang – von 3-7jährig – zu klein, mit MRI, PEZZ, Messungen etc. Das Argument mit Fettpölsterchen und mangelndem Muskelaufbau war mir nicht bekannt. Plötzlich ist er dann von selbst gewachsen und nun ist er am Aufholen. Nur Hände und Füsse sind immer noch sehr klein.

  • Joe Adorno sagt:

    Das ist nur der Anfang der Optimierung am Menschen. Bald werden noch weitere Abweichungen vom normierten Menschen mit Hilfe der Ärzte, Pharmazie und Technologie geheilt werden. Wer wünscht sich nicht gutaussehende, hübsche, kräftige, schnelle, grosse, schlanke, intelligente, selbstbewusste und kreative Menschen. Das posthumane Zeitalter ist eröffnet.

    • Susanna S. sagt:

      Der beschriebene Fall hat nichts mit Optimierung zu tun. Dem Kind fehlt ein Hormon, das für seinen Körper wichtig ist und nicht nur das Wachstum beeinflusst. Es wird auch mit Wachstumshormon nur so gross werden, wie dies seine Gene vorsehen. Schade, dass immer noch viele glauben, dass es bei einer Behandlung mit Wachstumshormon um eine Optimierung geht.

  • Rüdiger sagt:

    Schon noch hart. Die Gesellschaft schaudert vor Männleins (solche die weniger gross als 180cm sind). In den USA sind dies die Manlets. Tolle Spezies die kleinwüchsige Menschen wie weniger werte Zeitgenossen behandelt. Dasselbe Anschauungsbeispiel gab’s bei den Panik-Einkäufen (sei es Food oder noch schlimmer die Atemmasken die dadurch 10-15 teurer geworden sind).

    • Lia sagt:

      na und? Dafür werden wir Frauen über 1.65cm auch wie Aussätzige behandelt, aber das ist natürlich ok, wir sind ja nur Frauen.. (ich bin weiblich und 1.83m gross)

    • Franco Sonntag sagt:

      Hihi, so ist es leider schon. Ich habe das gegenteilige Problem (2m03) und hätte meine Eltern (beide kleiner) verflucht, wenn sie berichtigend eingegriffen hätten, obwohl sich meine spätere Grösse schon früh abgezeichnet hatte. Schade, mit dem ländlichen Altbau mit tiefen Decken wirds nie was werden, aber dafür sehe ich Konzerte immer ohne Sichtbehinderung. Der perfektionistische Anspruch gegenüber dem Nachwuchs und damit zusammenhängende irrationale Zukunftsängste finde ich heikel. Grösse bestimmt noch keine gute Zukunft, zumal Sarkozy, Napoléon, Prince oder Danny DeVito beweisen, dass auch „die Kleinen gross rauskommen“ können. Aber natürlich soll das das Kind mit Unterstützung der Eltern selbst entscheiden.

  • Reto Meier sagt:

    Ja wenn wirklich ein Mangel vorhanden ist, sollte man etwas machen. Aber bei unserem Sohn wurde auch dauernd ein Riesen-Terror gemacht, denn er war immer unter allen Statistiken und Perzentilen; beim Gewicht, bei der Grösse. Dazu kam, dass er sehr wählerisch beim Essen war. Alles klar, Mängel, Kleinwuchs etc. und das absolut Killerargument war „ouh keine Milch? Da sind Schäden vorprogrammiert…, das ist faktisch Kindsmisshandlung… “
    Heute mit 20 Jahren ist er 182 cm, schlank, muskulös und fit wie ein Turnschuh und überragt alle anderen aus seiner Kindheit.

    • L.T. sagt:

      Mit 182 cm überragt er alle aus seiner Kindheit?

      Tatsächlich? Die Mediangrösse für Männer in der CH ist ca. 180 cm.

      Dass Ihr Sohn mit 182 cm einige aus der Kindheit überragt ist plausibel, „alle “ aber kaum glaubhaft.

      Rund 40% der Männer in D sind grösser als 180 cm, in der CH dürfte es ähnlich sein. Ihr Sohn wird in seinem Umfeld daher kaum der Einzige sein…

      • CoS sagt:

        Die durchschnittliche Grösse der Männer in CH beträgt tatsächlich „nur“ 178cm (D 179,9cm). Also überragt er mit 182cm doch einige seiner ehemaligen Mitschüler.
        Bei den Frauen sind es CH 163,5cm und in D 165,9cm

      • L.T. sagt:

        @ CoS: Mag sein. Trotzdem irritiert mich die Aussage „überragt alle anderen“, das bei einer durchschnittlichen Grösse.

        Selbst wenn es wahr wäre (was nicht sein kann): was will uns R.M. damit sagen? Dass alle Kinderendokrinologen falsch liegen?
        Einzelfälle zu allgemein gültigen Regeln zu erheben ist einfach falsch.

        Ich hatte (oder habe immer noch) eine leichte Schreibschwäche. Trotzdem habe ich als einziger meiner Primarklasse eine Dissertation geschafft. Es käme mir aber nicht im Traum in den Sinn, die ganze heutige (sinnvolle) Förderung von Kindern mit ähnlichen Schwächen als Mumpiz ab zu tun, nur weil ich per Zufall auch so mein akademischen Ziel erreicht habe.

  • Manuela sagt:

    Ich (w) 40 Jahre, bin 1.83 m gross und habe damals am Kinderspital Zürich eine Wachstumsstopp-Therapie gemacht, da man mir eine Grösse von ca. 1.88 m prognostiziert hat. Heute würde ich davon abraten, denn es gibt offenbar Studien, welche besagen, dass es zu Fruchtbarkeitsstörungen kommen kann. Das war mir und meinen Eltern damals nicht bekannt (und wohl auch den Ärzten nicht). Ich habe jahrelang versucht, schwanger zu werden, aber leider haben auch entsprechende Kinderwunschbehandlungen nichts gebracht.

    • Heidi Hermann sagt:

      Therapien mit Wachstumshormonen und Wachstumsstopp-Therapien haben miteinander nichts zu tun ausser einem Teil des Namens.

  • AE sagt:

    Liebe Jeanette,

    Vielen Dank für diesen Artikel. Es ist gut, dass die Google-Suchfunktion damit noch einen positiven Beitrag zu diesem Thema finden wird.

    Mein Sohn (8-jährig) macht die Hormontherapie seit 15 Monaten. Wir bereuen die Entscheidung für die Therapie kein bisschen. Unser Sohn ist im letzten Jahr 15 cm gewachsen. Dabei hat er nun auch endlich ein neues Velo bekommen, nachdem er lange zusehen musste, wie alle seine Kollegen schon auf Velos mit Schaltung wechseln konnten. Er hat jetzt auch schon fast seine Klassenkameraden eingeholt. Später sollte er eine Grösse von ca. 175 cm erreichen. Ohne Therapie wären es eher 155 cm geworden.

    Wünsche Euch auch weiterhin viel Erfolg mit der Therapie und viel Kraft für die täglichen Spritzen.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Danke für den Kommentar. Die Grössenprognose klingt sehr ähnlich wie bei meinem Sohn.

      Auch euch weiterhin viel Erfolg mit der Therapie!

  • N. sagt:

    Mein Sohn (8 Jahre) bekommt seit 11 Monaten Wachstumshormone. Auch wir haben lange mit uns gerungen, sind nun aber sehr froh, die positive Entwicklung mitzuerleben. Es geht um so viel mehr als nur die tatsächliche Körpergrösse. Er ist immer noch der kleinste Junge der Klasse, der Abstand zu den anderen wird aber geringer. Seine Prognose war 1.63m ohne, 1.75m mit Hormonbehandlung.
    Wir haben viele Diskussionen geführt, ihm alles offen erklärt, gemeinsam entschieden und auch gegen aussen kommuniziert. Die einzigen ‚Nebenwirkungen‘ sind, dass er deutlich mehr isst und sich über jeden Zentimeter freut 🙂

  • Rolf Rothacher sagt:

    Der Optimierungs-Zwang des Menschen macht halt auch vor Eltern nicht halt. Alles, was nicht der Norm entspricht, muss abgeändert sein. So ist der Mensch nun mal geartet.

    • Jänu sagt:

      Nur wird hier nicht optimiert, sondern im Rahmen des Möglichen und Vertretbarem gehandelt. Dies insbesondere auch um lebenslange Nachteile für das Kind, nicht nur gesellschaftliche, sondern auch gesundheitliche, nicht in Kauf zu nehmen.
      Das später erwachsene Kind wird seinen Eltern dankbar sein. Ich hätte es genau so gemacht. Sie aber hätten wohl gedacht: soll er klein bleiben, ich optimiere doch nicht? Das glaube ich Ihnen nicht.

    • Susanna S. sagt:

      Die Behandlung von Frau Kusters Sohn hat definitiv nichts mit Optimierung zu tun. Der Körper Ihres Sohnes ist nicht in der Lage, das Wachstumshormon selber zu produzieren. Wie im Artikel gut beschrieben, geht es beim Wachstumshormonmangel nicht nur um die Körpergrösse. Der Mangel kann gravierende Folgen auf die Gesundheit haben. Mit dem Wachstumshormon wird der Junge so wachsen, wie dies genetisch vorgesehen ist.

  • Mathis sagt:

    Es wäre noch sinnvoll zu lesen, in welchem Bereich die größe Ihres Sohnes ist.
    Sie haben sich sehr gut um die wirkliche groesse ihres Sohnes herumgeschrieben.
    Können Sie mich noch aufklären wie gross er jetzt ist und was vermutet wird wie gross er werden würde.
    Unterste „Perzentilen“ ist mir als Laie, auch mit den benannten Kurven, nicht wirklich eine Hilfe.

    • Franka sagt:

      unterste Perzentile ist die 3%-Perzentile. Wenn man auf der 3%-Perzentile ist heisst das, dass 97% aller Kinder im gleichen Alter grösser sind als das betreffende Kind. Unter der 3%-Perzentile schauen Ärzte dann schon genauer hin, ob das Kind tatsächlich gesund ist. Geringes Gewicht / Wachstum kann auch auf Stoffwechselstörungen wie Zöliakie hinweisen, es geht selbstverständlich nicht nur um Kleinwüchsigkeit. Wie gross und schwer der Sohn der Autorin genau ist, ist für den Artikel m.E. absolut irrelevant. Die wichtige Information ist, dass er auf der Tabelle abgerutscht ist. Ärzte werden auch sehr aufmerksam, wenn ein Kind plötzlich „seine“ Kurve verlässt, selbst wenn es noch längstens auf der Tabelle drauf ist. Siehe auch der Kommentar von Herrn Frey unten.

      • Mathis sagt:

        Liebe(r) Franka
        Vielen Dank für die nichtbeamtwortung der Frage.
        Genau diese Information habe ich nicht gesucht.

      • Franka sagt:

        Sie haben gefragt „Unterste „Perzentilen“ ist mir als Laie, auch mit den benannten Kurven, nicht wirklich eine Hilfe.“ und genau darauf habe ich geantwortet und Ihnen erklärt, was das bedeutet und warum die tatsächliche Grösse des Kindes in diesem Kontext völlig irrelevant ist.
        .
        Wenn das Ihre Frage nicht beantwortet, liegts vielleicht daran, wie Sie diese gestellt haben. Das hätten Sie ja in Ihrer Antwort an mich ja erläutern können statt zu motzen.
        .
        Ganz abgesehen davon, dass sich mit dem im Artikel genannten Alter und einer Wachstumskurve auch das Gewicht der 3%- Perzentile ablesen liesse.
        .
        Noch ein Tip: Franka ist ein weiblicher Vorname.

      • Lia sagt:

        Mathis, eine Beantwortung Ihrer Frage ist und bleibt aber absolut irrelevant. Ausserdem hat sich Frau Kuster bei einer anderen Kommentatorin dahingehend geäussert, dass ihre Prognose ähnlich aussieht. Also eher 175cm als 155 cm. Hier wird kein Riese gezüchtet, sondern ein Kleinwuchst verhindert.

  • Rupp Engels sagt:

    Mein Sohn war in der 3. Sekundarschuhle 158 cm, also einen Kopf kleiner als alle seine Kollegen, auch bei der Schnupperlehre als Elektriker wurde er wegen seiner Grösse abgelehnt. Er ist jetzt 18 und ist in dieser Zeit 27 cm gewachsen, und ich denke manchmal er wächst immernoch weiter! Er trägt jetzt Schuhnummer 47! Ich kann nur sagen dass es keine schöne Zeit für mein Portemonnaie war 😀

  • Martin Frey sagt:

    Danke für den offenen und ehrlichen Text, der der Leserschaft doch vieles offenbart. Einerseits zeigt er schön auf, wie sehr viele Eltern voreingenommen sind. Beim Thema „Hormone“ schalten halt viele auf Abwehr, schon fast wie bei Stichworten wie „Cortison“ oder noch schlimmer, „Strahlung“. Dabei gibt es für Eisensubstitutionen kaum eine Evidenz in dem Alter, wohingegen ein Wachstumshormonmangel eine behandlungsbedürftige Störung darstellt und weit weg von Doping oder ähnlichen Assoziationen liegt.
    Andererseits waren Sie so offen, dazuzulernen, und eigene Vorurteile und Ansichten zugunsten des Kindswohls über Bord zu werfen, was zwar banal und selbstverständlich tönt, aber es bei weitem nicht ist. Die Bedeutung einer guten Aufklärung und Kommunikation wird damit unterstrichen.

    • Martin Frey sagt:

      Noch kurz zu den Perzentilen: Das Geburtsgewicht hat keine grosse Aussagekraft für spätere Körpermassen, die Perzentile auf der sich ein Kind bewegt, ebensowenig. Viel entscheidender ist der Verlauf innerhalb der Perzentilen, wenn es wie hier offenbar geschehen, ein Durchbrechen gibt durch die Perzentilen nach unten.

      • Muttis Liebling sagt:

        Man muss grundsätzlich zwischen individuellen und Risiken von Stichproben oder Grundgesamtheiten unterscheiden. Das Risiko meiner Gruppe ist nicht mein Risiko. Perzentilen beschreiben Gruppen-, keine Individualnormen.

      • Markus Burkard sagt:

        @ Muttis Liebling. Möchten Sie den Ausdruck Individualnorm erklären? 😉 Ich bin nun mal so nett und nehm Ihnen die Arbeit ab: Der Ausdruck ist unsinnig, paradox …

    • 13 sagt:

      @ Martin
      Ich finde den Vorwurf ehrlich gesagt nicht fair. Im Gegenteil hat die Autorin mehr als vorbildlich gehandelt, wie man auch als verantwortungsvolle Mutter handeln kann. Man ist nicht gerade voreingenommen oder hat vorurteile, wenn man dem Kinderarzt nicht unverzüglich und blind folgt. Stattdessen sind die Befunde ernst zu nehmen und denen ist nachzugehen und sich informieren, ohne in Panik zu verfallen. Das hat sie getan und schliesslich entsprechend für ihren Sohn entschieden. Es wäre genauso gut möglich gewesen, dass die Tests tatsächlich keine Auffälligkeiten zeigen, das Abrutschen auf der Perzentile ist ein Indiz, kein eindeutiger Beweis. Es ist jedoch nicht falsch, zuerst einmal davon auszugehen, dass alles ok ist, solange man nicht den Kopf in den Sand steckt.

      • Martin Frey sagt:

        Welcher Vorwurf, 13?
        Ich finde eher, dass ich mich anerkennend äusserte. Dass vielen Leuten (Müttern) meist der Laden beim Stichwort „Hormone“ runtergeht, ist eine Tatsache. Die Autorin aber hat sich bemüht, informiert, auf die Krankheit eingelassen und die richtigen Konsequenzen gezogen, ich finde das ebenfalls vorbildlich.
        Und weil sie wohl viel aus der Geschichte lernte, hat sie wohl entschieden, dies einem breiten Publikum auf diese transparente Art mitzuteilen, was ich ebenfalls toll finde. 🙂
        Sich nicht von eigenen Vorbehalten steuern zu lassen, ist definitionsgemäss eine Leistung.

      • 13 sagt:

        Derjenige der Voreingenommenheit und der Vorurteile. Mir scheint, dass der anerkennende Ton nur daher kommt, weil sie trotz anfänglicher Abwege doch noch auf den Pfad der Arzttreue zurückgefunden hat. Es ist aber nicht falsch, selber Entscheidungen zu treffen, erst recht dann nicht, wenn man sich einschlägig informiert hat. Selbst dann nicht, wenn man sich am Schluss anders als die Autorin entgegen der Empfehlung entscheidet.

      • Fiorella sagt:

        @13
        Ich muss Ihnen da widersprechen, gerade in diesem Fall wäre es aus meiner Sicht durchaus nicht in Ordnung, sich entgegen der Empfehlung der Ärztin zu entscheiden, weil damit dem Kind eine für seine gesunde Entwicklung absolut notwendige Behandlung vorenthalten würde. Das Wachstumshormon KANN ja aufgrund der Störung nicht selber gebildet werden. Das hat nichts mit « Arzttreue » zu tun, sondern das Kind bekommt, was ihm zusteht, nämlich eine vernünftige medizinische Therapie. Ich bin selber Ärztin, allerdings vertraue auch ich auf die Empfehlungen der Kinderärzte, wenn es um die Behandlung meiner eigenen Kinder geht, und ich würde mir als Nicht-Kinderärztin und Nicht-Kinderendokrinologin niemals anmassen, alles selber zu entscheiden und notwendige Behandlungen zu verweigern!

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        @13

        „Es ist aber nicht falsch, selber Entscheidungen zu treffen, erst recht dann nicht, wenn man sich einschlägig informiert“

        Gilt das auch für juristische Fragestellungen? Mir scheint, dass Sie hier immer recht apodiktisch auftreten wenn es um rechtliche Diskussionen geht (gerne mit Hinweis auf Ihren beruflichen Hintergrund).

        Warum nicht einfach mal auf einen Arzt (MF) hören und zugeben, dass man als Laie keine Ahnung hat?

      • Martin Frey sagt:

        Danke, Fiorella und Steinadler. 🙂
        @13
        Leider kann gestern eine ausführliche Antwort nicht durch, daher nur noch kurz: Kein Mensch verlangt Nibelungentreue, eigene Ansichten und auch kritisches Hinterfragen ist grundsätzlich legitim, sogar wünschenswert. Aber ich gehe mal davon aus, dass Mandanten Dich engagieren weil sie auf Deine professionelle Expertise Wert legen. Falls aber jemand all Deine Anstrengungen immer wieder mit einem „ich habe mich einschlägig informiert“ vom Tisch wischt, dann wirst Du irgendwann auch grundsätzliche Fragen stellen. Nicht nur, wer ist hier der Profi, der das lange studiert hat und nichts anderes macht, sondern auch die Frage nach dem Vertrauen, welches unabdingbar ist.
        Soweit ich Dich kenne, magst Du ebensowenig, wenn man Dir Deinen Beruf erklärt.

      • 13 sagt:

        @ Aquila
        Selbstverständlich. Es gibt oft Situationen, wo juristisch ein Weg der Beste wäre, aber es halt aus persönlichen Gründen besser ist, darauf zu verzichten und einen anderen zu wählen. Da bringt es auch nichts so zu tun, als hätte dieser Mensch keine Ahnung, denn er ist der Profi für sein eigenes Leben. Genau darum sage ich es ja.

      • 13 sagt:

        @ Martin
        Bis vor ein paar Jahren magst Du recht haben. Inzwischen nein. Natürlich beherrsche ich meinen Job besser als ein Laie, das ist doch gar nicht die Frage. Aber letztlich leben die Menschen mit ihren Entscheidungen, nicht ich. Ich gehe nach Hause zu meinen Kindern, auch wenn sich ein Mandant gerade entschieden hat, den Kontakt zu seinen abzubrechen. Ich habe mein Einkommen, auch wenn eine Mandantin auf die ihr zustehenden Alimente verzichtet. Und wer bin ich darüber zu urteilen, was für diese Menschen das Beste wäre? Ich kann aufklären und beraten. Aufzeigen, was möglich ist, wie die Chancen sind, was es dafür braucht und was der Preis ist. Entscheidungen fälle ich jedoch nicht, ich erfülle nur den Auftrag.

      • Martin Frey sagt:

        @13
        Ein grundsätzliches Problem in der Pädiatrie möchte ich noch ergänzen, welches medizinische Laien iaR nicht vollständig zu begreifen vermögen. Bei Erwachsenen ist es ja so, dass man nach bestem Wissen und Gewissen abklärt, informiert, und Empfehlungen abgibt. Wenn dann jemand alles in den Wind schlägt im vollen Bewusstsein der eigenen Risiken die es gibt, dann ist das ein Stück weit so.
        Bei Kindern schlagen Eltern Empfehlungen in den Wind, die Dritte betreffen, eben deren schutzbefohlene Kinder die solche Entscheide nicht selber fällen können, aber ggf. ein ganzes Leben daran zu tragen haben. Das macht ein solches Verhalten bedeutend schwieriger, und ist für die Aerzteschaft auch belastender. Weit belastender als bei Erwachsenen, und sowieso mehr als in der Jurisprudenz.

      • Martin Frey sagt:

        @13
        “ Und wer bin ich darüber zu urteilen, was für diese Menschen das Beste wäre? Ich kann aufklären und beraten. Aufzeigen, was möglich ist, wie die Chancen sind, was es dafür braucht und was der Preis ist. Entscheidungen fälle ich jedoch nicht, ich erfülle nur den Auftrag.“

        Das ist sicher so. Nur ist das eben ein wesentlicher, ganz grundsätzlicher Unterschied unserer Fachgebiete. Ich glaube, dass diese Abgrenzung, die prinzipiell überall ein Thema ist, in der Jurisprudenz einfacher zu bewerkstelligen ist. Ich verweise dazu auch auf meinen Beitrag von 09:55 Uhr.

      • 13 sagt:

        @ Martin
        „Weit belastender als bei Erwachsenen, und sowieso mehr als in der Jurisprudenz.“
        Ja. Zu wissen, dass ein (unschuldiges) Kind aufgrund Entscheidungen der Eltern eine medizinische Massnahme nicht erhält, ist viel belastender als zu wissen, dass eines aufgrund Entscheidungen seiner Eltern weiterhin schwere Gewalt erlebt…entschuldige den Zynismus, aber etwas anderes fällt mir da schlicht nicht ein.
        Das sind nämlich genau so Aussagen, weshalb der Halbgötter-in-weiss-Mythos nicht stirbt. Die Pädiater haben bei gewichtiger Gefährdung die Möglichkeit, Kindesschutzmassnahmen zu beantragen. Das ist übrigens etwas, für das sich ein Anwalt u.U. strafbar macht und das ihn die Zulassung kosten kann. Bei allen anderen Fällen sind es nun mal Entscheidungen der Eltern.

      • Martin Frey sagt:

        Was hat denn Dich bei dem Thema so getriggert, liebe 13?
        Dein Vergleich ist in der Tat etwas zynisch, zudem nicht unbedingt den Tatsachen entsprechend. Wie wenn wir nur Corona behandeln würden und derartige Dinge uns nicht tangierten. Aber lassen wir das, entweder verstehst Du, was ich sagen wollte, oder eben nicht. Du bist nie in meinen Schuhen gestanden, genauso wenig wie ich in Deinen. Insofern erwarte ich das nicht unbedingt.
        Nebenbei, den „Halbgötter-in-weiss-Mythos“ ins Spiel zu bringen erachte ICH jetzt als unfair. Das machen ansonsten nur Leute, die emotional werden und denen etwas die Argumente ausgehen. Was sonst nicht Deine Art ist.
        Einen schönen, seuchenfreien Tag allerseits! 🙂

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        „….Das ist übrigens etwas, für das sich ein Anwalt u.U. strafbar macht….“

        Dann lassen Sie sich doch von Ihrer Aufsichtsbehörde in so einem Fall vom Berufsgeheimnisse entbinden. Bei Gewalt gegen Kinder ist das Interesse an einer Meldung wohl höher als das Interesse ihres Klienten an Geheimhaltung.

        Ist in der Aertzeschaft ja nicht anders.

        Zudem: wie MF kann ich mit diesem Halb-Gott-Gedöns nichts anfangen. Das war vielleicht bis vor 30 Jahren so, heute sind diese Zeiten zum Glück vorbei.
        Aber es ist schon interessant, dass gerade in der Medizin, wo ich selber wegen dem zunehmenden Wissen schon lange nur noch einen Teil überblicke, viele Laien es besser zu wissen glauben als die Aerzteschaft.
        Und dann nicht mal akzeptieren können, dass sie eigentlich keine Ahnung haben.

      • 13 sagt:

        @ Martin
        Getriggert hat mich die doch sehr klischeehafte ärztliche Arroganz, die ich sonst von Dir nicht so kenne, aber hier gleich zweifach zuschlug, zuerst im Hinblick auf der Vorurteile-Vorwurf, wie oben beschrieben, und dann gleich nochmals mit der Unterstellung, die Sachverhalte, mit denen sich Juristen herumschlagen, seien halt weniger weitreichend. Darum sprach ich ja den Mythos als Mythos an. Nicht weil ich den befürworte, überhaupt nicht, sondern weil diese Haltung der Grund ist, dass er nicht ausstirbt.

      • 13 sagt:

        @ Aquilla
        Nun zwischen den Pflicht der Ärzte eine Meldung zu machen und den Verbot bei Anwälten, besteht ein Unterschied. Dass Entbindungen dauern und restriktiv gehandhabt werden, hat ja auch seinen Grund. Aber klar, im Notfall würde ich es tun, denn die folgen können sehr weitreichend sein. Ich will auch nicht sagen, dass ein medizinischer Laie es besser weiss als ein Arzt. Das war gar nicht mein Punkt. Medizinisch weiss es der Arzt besser. Aber es gibt neben der medizinischen noch eine persönliche Seite. Und da meine ich nun mal, jeder ist ein Spezialist für sein Leben. Warum bräuchte es sonst all die Einwilligungen? Weil es vielleicht andere, nicht medizinische Gründe gibt, sich dagegen zu entscheiden. Ganz abgesehen davon, dass es keine exakte Wissenschaft ist.

      • Martin Frey sagt:

        @13
        Mit dem Vergleich zur Jurisprudenz habe ich mich in der Tat etwas aus dem Fenster gelehnt. Dies insbesondere darum, weil ich selber wenig Ahnung von der Juristerei habe, wie ich gerne einräume. Trotzdem glaube ich auf die von mir spezifisch erwähnten Punkte bezogen, dass diese (gerade in der Pädiatrie) nicht unbedingt zu vergleichen ist: Anders, nicht zwingend besser oder schlechter. Aber diese Zerrissenheit, dieses Spielballsein elterlicher Launen ist in der Pädiatrie allgegenwärtig, und nicht selten mit ein Grund, dass Leute damit aufhören.
        Damit kommen wir zum zweiten Vorwurf. Ja, Vorurteile sind bei uns Alltag, sie äussern sich als Vorbehalte, Ablehnung, vorgefasste Meinungen, und basieren typischerweise auf Hörensagen und Halbwissen bzw nicht selten totaler Ignoranz.

      • Martin Frey sagt:

        @13
        /Die Autorin konnte diese Vorurteile frei einräumen, was nicht selbstverständlich ist, und zum Wohl des Kindes überwinden, was ich als Leistung anerkannte. Ich sehe gerade nicht, worin da „ärztliche Arroganz“ herauszulesen wäre?
        Du musst nicht, aber kannst es mir gerne glauben: mit Vorurteilen und vorgefassten Meinungen haben wir tagtäglich zu kämpfen. Am schlimmsten sind dabei die „Halblaien“, mit irgendwelchen Wissensfetzen, aber zumeist ohne Tiefe und bar jedes ärztlichen Denkens welches ein anderes ist.
        Wenn ich Vorurteile als solche benenne, dann macht mich das nicht zu einem arroganten „Halbgott in Weiss“. Es ist einfach eine Feststellung die von der elterlichen Entscheidungskompetenz unabhängig ist, welche im Arzt-Patientenverhältnis durchaus aber weiterhelfen kann.

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Ok, 13. Dann lassen Sie es halt bleiben. Ueberlassen Sie Ihr Kind zum Beispiel einem Wachstumshormonmangel, seien sie ein Spezialist für sein Leben. Schlagen Sie die Empfehlungen von Experten in den Wind, wenn Sie unbedingt nach eigenem Gutdünken entscheiden wollen. Tragen Sie aber auch die Verantwortung dafür. Erklären Sie dann später Ihrem Kind, warum Sie auf die Empfehlung von Kinderärzten verzichtet haben und das Kind jetzt so ist wie es ist. Ich finde die Diskussion hier langsam müssig. Mir scheint, hier ist bloss wichtig dass Sie selber einen Entscheid fällen können, und dabei ja nicht etwa das, was Ihnen ein Experte empfiehlt. Wo kämen man/frau da als Spezialist seines Lebens denn hin.

        Zu Aufklärungsformularen: die werden von Juristen verfasst, was den Sinn somit erklärt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13

        ich habe Mühe mit dem „jeder ist ein Spezialist für sein Leben“. Unter Spezialist verstehe ich eine Person mit ausgewiesener Fachkompetenz und Objektivität. Was unser eigenes Leben betrifft sind wir in hohem Ausmass von unserer Geschichte geprägt, und nicht immer (oder eher öfters) ist uns nicht bewusst was uns bewusst sein sollte.
        Unter anderem gerade deswegen hat Ihr Beruf immer noch genug Arbeit, weil die Menschen ihr Leben nicht „spezialistengerecht“ umsetzen sondern manchmal eher diletantisch/grob amateurhaft. Mit entsprechenden Kollateralschäden.

  • M. sagt:

    Ich bin mit meiner Tochter ebenfalls in Behandlung. Sie ist jedoch für ihre 7 Jahre viel zu gross. Auch hat sie bereits einen kleinen Brustansatz & Schamhaare. Laut behandelndem Arzt ist sie aber bis jetzt ein Grenzfall. Bald hat sie erneut eine Kontrolle und ich hoffe, dass sie immer noch ein Grenzfall ist und so auch von der Hormonbehandlung verschont bleibt. Was mich mehr interessiert – was sind die Spätfolgen von Hormonbehandlungen? Was sind die aktuellen Folgen, wenn sie keine Hormone erhält? Dies wird Thema bei uns sein, wenn es so weit ist. Mein Mann und ich werden sorgfältig danach abwägen. Ich sehe in diesem Beitrag, von der Autorin, nur die positiven Folgen, um Hormone zu spritzen. Die Hinweise bezüglich Ausdauer, Fettpölsterchen etc. sind wenige Contra-Argumente.

    • Philip sagt:

      Jedes Hormon (wir haben über 70 in unserem Körper) hat eine andere Wirkung und ist anders zu betrachten, und jeder Patient hat seinen eigenen Charakter. Was Ihre Tochter möglicherweise an Hormone braucht ist vermutlich komplett unterschiedlich zu was der Sohn der Autorin brauchte. Das ist wie Vitamin C und D zu vergleichen – obwohl beide notwendig sind für einen normal funktionierenden Körper sind sie für völlig andere Sachen zuständig.

      Sie sollen nüchtern und unter bester fachlicher Beratung entscheiden und keine Angst vor dem Wort Hormon haben.

      • M. sagt:

        Sehr geehrter Philip
        Vielen Dank für Ihren Post.
        LG M.

      • Fiorella sagt:

        Meine volle Zustimmung! Angst vor bestimmten Begriffen Und deswegen reflexhafte Ablehnung kommt selten gut. Verbreitet ist auch eine generelle Abwehrhaltung bei blosser Erwähnung von Begriffen wie „Kortison“ (=Hormon), Antibiotika, Impfung etc… Vitamin D ist übrigens genau genommen auch ein Hormon 🙂

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