Vaterschaftsurlaub – der Krimi geht weiter

Das Referendum hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Warum es jetzt nicht nur das Engagement aller Eltern braucht

Zweifelhafte Methoden: Susanne Brunner, Co-Präsidentin des Referendumskomitees, bei der Einreichung der Unterschriften am 23. Januar 2020. Foto: Marcel Bieri (Keystone)

Mit einem Strahlen im Gesicht durften rechtsbürgerliche Politiker und Politikerinnen neulich 54’489 gültige Unterschriften für das am Ende nur knapp zustande gekommene Referendum gegen den vom Parlament beschlossenen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub* über die Schwellen der Bundeskanzlei tragen. Nötig waren 50’000, um die «Gefahr für den Wirtschaftsstandort Schweiz» (so das Referendumskomitee) zu bannen.

Abstimmung vom 27. September 2020

Voraussichtlich am 27. September dieses Jahres wird das Volk über den Vaterschaftsurlaub abstimmen können. Gemäss dem Parlamentsentscheid könnten Väter in den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub beziehen. Dieser würde wie der Mutterschaftsurlaub über die Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 229 Millionen Franken pro Jahr. Dafür sollen 0,06 zusätzliche Lohnprozente je zur Hälfte bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern erhoben werden.

Zwei Wochen nach der feierlichen Übergabe enthüllte eine Recherche in der RTS-Sendung «Mise au point», dass offenbar ein Teil der Unterschriften auf «fragwürdige Art und Weise» gesammelt worden ist. Reporter der Sendung mischten sich auf den Strassen Lausannes mit versteckter Kamera unter die Unterschriftensammler und befragten diese zu ihrem Vorgehen. Das Filmmaterial zeigt: Offenbar wurden zahlreiche Passanten getäuscht. Eine junge Frau sagte etwa: «Ich sammle Unterschriften für den Vaterschaftsurlaub.»

Als der Journalist bemerkt, dass auf dem Unterschriftenbogen «Nein gegen den teuren Vaterschaftsurlaub» steht, antwortet diese, dass sie so instruiert worden sei. Eine andere Frau behauptet, in einer Stunde 67 Unterschriften gesammelt zu haben. Sie habe den Passanten gesagt, dass es um eine Ausweitung des Vaterschaftsurlaubs – also das genaue Gegenteil – gehe. Und ein anderer Unterschriftensammler hatte den Bogen wiederum so gefaltet, dass die Beschreibung des Referendums nicht mehr sichtbar war. Die Unterschriftensammler sollen zudem nicht etwa Gegner der Initiative, sondern Auftragnehmer, die pro Unterschrift einen Franken erhalten, gewesen sein.

Das Referendumskomitee verwies nach der Veröffentlichung dieser Recherchen gegenüber den Medien (durchaus zu Recht) auf die Eigenverantwortung der Unterschreibenden. Schliesslich sei das Anliegen auf den Bögen deutlich formuliert.

«Die Schweiz ist bereit»

Trotzdem: Es bleibt ein schaler Nachgeschmack eines Referendums, das auch schon davor bei so manchen auf Unverständnis gestossen ist. «Wir waren sehr überrascht, dass das Referendum überhaupt ergriffen worden und anschliessend sogar zustande gekommen ist», sagt denn auch Linda Rosenkranz, Kampagnenleiterin der Vaterschaftsurlaubsinitiative auf meine Anfrage. Auch die Vorgehensweise der Unterschriftensammler spreche nicht gerade für das Referendumskomitee.

Auf meine Frage, ob man denn nun aufgrund der Umstände gleich einen Schritt weiter gehen und eine mehrmonatige Elternzeit für Vater und Mutter anpeilen möchte, sagt Rosenkranz: «Darum geht es im Moment nicht. Jetzt fokussieren wir uns erst mal auf die Abstimmung über die zwei Wochen Vaterschaftsurlaub, hinter die sich auch viele Arbeitgeber- und Gewerbevertreter stellen können, wie etwa der Präsidiumskandidat des Schweizerischen Gewerbeverbands.»

Die Initianten für den Vaterschaftsurlaub reichen im Juli 2017 in Bern ihre gesammelten Unterschriften ein. Foto: Keystone

Rollenbilder haben sich verändert

Sie ist überzeugt: «Die Schweiz ist dafür bereit – familien- wie auch wirtschaftspolitisch.» Die Rollenverständnisse von Müttern und Vätern hätten sich verändert, und dies unabhängig von der politischen Ausrichtung. Zudem verbringe eine Mutter nach der Geburt eines Kindes heute weniger Zeit im Spital. Wieder zu Hause, werde sie dann oft anders aufgefangen, als es früher der Fall war, da die Wohnsituation sich ebenfalls verändert habe, sprich Verwandte, die helfen könnten, oft weiter weg wohnen würden. Vor allem, wenn dann noch ältere Kinder betreut werden müssten, reiche ein einziger Tag Vaterschaftsurlaub einfach nicht. Rosenkranz: «Nicht für die Mütter, nicht für die Kinder und ganz sicher nicht für die Väter.»

Dass und weshalb ich persönlich für einen Vaterschaftsurlaub oder – einen Schritt weiter – für eine Elternzeit bin, wissen Sie ja wahrscheinlich bereits. Auch finde ich, dass die meisten mittlerweile all die Gründe, die dafür sprechen, nur zu gut kennen und am eigenen Leib bereits erfahren haben. Engagement zeigen müssen aber nun nicht nur Eltern, die ja im Grunde nicht mehr von den Forderungen der Initianten profitieren, sondern an vorderster Front auch jene, die es in naher oder ferner Zukunft dereinst werden möchten und dann bestimmt nicht auf den Goodwill ihres Arbeitgebers angewiesen sein wollen, um mit ihrer Familie nach der Geburt Zeit verbringen zu dürfen.

Wie werden Sie im Herbst abstimmen?

Lesen Sie zum Thema auch:

148 Kommentare zu «Vaterschaftsurlaub – der Krimi geht weiter»

  • Peter Schenkel sagt:

    Vaterschaftsurlaub muss nicht unbedingt sein. Kinder sind das Grösste – aber zumeist nur für die eigenen Eltern. Aus gesellschaftlicher Sicht sind Kinder weit weniger «wertvoll». Durchschnittskinder kosten den Staat mehr, als sie ihm rein finanziell bringen. Denn Durchschnittskinder beziehen über ihr Leben gerechnet mehr Leistungen und Transfers vom Staat, als sie an ihn in Form von Steuern und Abgaben bezahlen. Das Geld, das für die Kinder ausgegeben wird, fehlt an anderen Orten und würde besser direkt in die Alterssicherung gegeben (Reiner Eichenberger – Ökonomieprofessor, NZZ).

    • seidenspinner sagt:

      Ev sollte mal die Frage gestellt werden, WER Kinder bekommen sollte. Solange die Rahmenbedingungen für gutverdienende (Frauen) so schlecht sind (Kinderbetreuung, Entschädigung wähend MU, Chefs mit veraltetem Rollenvorbild etc) werden eher schlechtverdienende Kindef bekommen und den Staat somit einiges Kosten.

      • Simon B. sagt:

        seidenspinner, Sie haben zuviel Sarrazin gelesen. Oder Malthus: Eugenik à la 19. Jahrhundert. Egal, beide sind widerlegt.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Seidenspinner

        An Arroganz nicht zu übertreffen. Wo wäre Ihre akademische Gesellschaft ohne Putzfrauen, Müllmänner und Supermarktkasssierinnen? Sie würde im Chaos versinken.

        Nur weil Ihre Gesellschaftsschicht der Meinung ist, es wäre in Ordnung, diese Leute auszubeuten, kommt sie noch lange nicht ohne diese aus

      • Thomas Baumann sagt:

        Es gibt gar keinen Grund, sich über Seidenspinner aufzuregen. Das Leben ist nun mal ungerecht. Würde unser Staat nicht grosszügig die Leute in der sozialen Hängematte durchfüttern (so dass, wer noch nie etwas gelernt hat und zu lasch ist, seinen Hintern zu heben, sich ohne Sorgen vermehren kann – gilt für Weiblein wie Männlein), würden die Armen schon lange viel weniger Kinder auf die Welt stellen als die Reichen – jedenfalls solange sie einen Funken Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Kindern haben. Und der arme Mann hätte nicht einmal eine Chance auf ein Date, denn diese sagt sich: Besser Zweitfrau von einem Reichen als Erstfrau von einem Armen.
        Ökonomische Studien zeigen übrigens, das Reiche tatsächlich mehr Kinder haben. Wurde auch schon für einen reichen Typen verlassen.

      • Inge Tanja Bösch sagt:

        Stimme Ihnen voll und ganz zu. Leider ist es heute ‚in‘ Kinder zu haben auch wenn man sie sich nicht leisten kann. Der Staat wirds schon richten. Da kommt es dann auf eines mehr oder weniger auch nicht mehr drauf an.

      • Sportpapi sagt:

        @Seidenspinner: Richtig ist, dass ein guter Verdienst offenbar die beste Verhütung ist. Aber sicherlich haben die gut verdienenden (Frauen) nach wie vor weit bessere Rahmenbedingungen als die schlecht verdienenden, um eine Familie zu gründen und Kinder zu haben.
        Nur haben sie halt andere Prioriäten.

  • Aquila Chrysaetos sagt:

    «Wir waren sehr überrascht, dass das Referendum überhaupt ergriffen worden und anschliessend sogar zustande gekommen ist»
    „Das Referendum hinterlässt einen schalen Nachgeschmack“

    Sorry, das ist unsere direkte Demokratie – und das nicht zu unserem Schaden. Ich muss auch damit leben, dass über für mich fragwürdige Anliegen abgestimmt wird (z.B. Abschaffung der Armee).

    Ich freue mich aber, in einem Land zu leben, in welchem man über solche falsche Anliegen abstimmen darf. Und werde mich dafür einsetzten, dass dies auch in Zukunft so ist.

    P.S. die Arbeitgeber- und Gewerbeverbände sind nur dafür, weil dieser Urlaub für sie das kleinste Übel ist. Und weil sie wissen, dass sie jetzt 10 Jahre Ruhe haben vor Initiativen, welche für die Wirtschaft richtig ins Geld gehen.

  • ein Vater sagt:

    Susanne Brunner, auf dem Bild strahlen Sie und zeigen die Foto des Mannes mit dem Schnuller im Mund.
    Ist das Ihr Männerbild? Ob Sie Mama sind, weiss ich nicht.
    Doch dieses Bild samt den Aussprüchen von „Papiferien“ beleidigt mich, und andere Väter auch.
    Wir wissen, was wir tun, und auch, wofür.
    Was Sie bieten, ist schlechter Stil.

    • Noah Lilienthal sagt:

      Sehe ich genau so. Einfach nur geschmacklos. Frage mich, wer bei so einer Kampagne noch unterschreibt.

      • L.T. sagt:

        „Frage mich, wer bei so einer Kampagne noch unterschreibt.“

        Immerhin 55’000 Bürger unseres Landes.

        Und jetzt? Wollen Sie diese umerziehen? Stellen Sie sich dem demokratischen Diskurs und gewinne Sie die Abstimmung anstatt den politischen Gegner etwas dümmlich persönlich anzugreifen („Ob Sie Mama sind weiss ich nicht“)

        „Papiferien“ – was ist schlecht an dem Begriff?Immerhin reden meine Teilzeitkollegen selber vom „Papitag“.

      • Noah Lilienthal sagt:

        Dümmlich dargestellt werden doch gerade die Vaterschaftsurlaub nehmenden Väter, mit Nuggi im Mund. Es kann nicht sein, dass bei solchen gegenüber Vätern beleidigenden Kampagnen ich mir kein Urteil über diejenigen erlauben darf, die das unterstützen ohne die bildliche Darstellung zu kritisieren (die im übrigen nichts mit dem Inhalt der Vorlage zu tun hat). Da ist es völlig legitim, zurückzupolemisieren. Es ist lächerlich, mir deswegen irgendeine Demokratiefeindlichkeit andichten zu wollen.

      • asouka sagt:

        @L.T. Das Wort Papiferien ist deshalb blöd, weil Kinderbetreuung nichts mit am Strand liegen oder was sonst mit dem Begriff Ferien in Verbindung gebracht wird, zu tun hat. Genau so doof finde ich Papitag – sind die Väter an den anderen Tagen keine Papis? Und gibt es keine Mamatage, weil ja klar ist, dass die Mutter den Kindern schaut und dann also nur der Tag des Vaters so gekennzeichnet und honoriert werden muss?

      • L.T. sagt:

        @ Lilienthal. Nicht aufregen, ich habe wesentlich einfältigere Kampagnen gesehen – von links bis rechts.
        Ich finde einfach Ihr Spruch „Ob Sie Mama sind weiss ich nicht“ ziemlich schräg. Was wollen Sie damit erreichen? Ist sie keine richtige Frau wenn sie nicht Mama ist? Darf sie nicht mitreden falls sie nicht Mama ist? Beides ist abwertend und diskriminierend.

      • L.T. sagt:

        Und noch was, @ Lilienthal: ich persönlich bin nicht gegen den Vaterschaftsurlaub (ist dieser Begriff genehm?) und werde ja stimmen. Aber es geht nicht an, politische Gegner mit diskriminierenden Sprüchen und Bemerkungen („Frage mich, wer bei so einer Kampagne noch unterschreibt“) abzuwerten.

    • Sportpapi sagt:

      Papiferien und Mutterschaftsurlaub sind jetzt nicht so weit auseinander…

      • Raymond Allaman sagt:

        @Sportpapi. In der Schweiz haben die Begriffe Ferien und Urlaub bekanntlich unterschiedliche Bedeutungen.

      • asouka sagt:

        @Sportpapi. Klar, ist das Selbe. Aber ich habe ja nicht gesagt, dass ich Mutterschaftsurlaub einen guten Begriff finde. Im Gegenteil: er enthält ebenfalls zu viel Palmen und Schirmlidrinks statt Schlafmangel und einfach nicht einschlafwollende Babies. Der Begriff ist eine Einladung, diese 14 Wochen falsch zu verstehen, wenn es die ideologie gebietet…

      • Sportpapi sagt:

        @Raymond Allaman: Ach ja? Da wäre ich aber auf die Erklärung gespannt.
        @asouka: Bei meinen ausländischen Freunden, die bereits in den Genuss von Vaterschaftsurlaub kommen, waren das allerdings wirklich teilweise ausgedehnte Reisen.

      • asouka sagt:

        @Sportpapi. Na dann würde ich doch sagen, zum Glück haben weder Sie noch ich diese als Partner. Ist schon nicht so solidarisch, einfach einen Abgang zu machen und Frau, Baby, Windeln, Schlafmangel (in dem Fall dann die Mutter), und nicht einschlafen können (das Baby) einfach so hinter sich zu lassen… Aber wenn es für die Familien passt, dann ist das sicher ok. Einfach nicht im Sinne des Erfinders der Elternzeit, oder wie auch immer es genannt wird, und wohl auch nicht für jeden Papi passend. Die einen haben ja Kinder, weil sie Zeit mit ihnen verbringen wollen…

      • L.T. sagt:

        @ Allaman: welche denn?

      • Sportpapi sagt:

        @asouka: Die haben keinen Abgang gemacht, sondern Familienferien an entfernten Stränden gemacht.

      • 13 sagt:

        Ich bin zwar nicht R.A., aber…

        Eigentlich wären in der deutschen Terminologie ja Ferien von der Firma/Institution vorgegeben (Schulferien, Betriebsferien als Beispiel) und Urlaub das, was der Arbeitnehmer bezieht.
        Da die Schweizer fälschlicherweise das zweite „Ferien“ nennen, gibt es den Terminus „Urlaub“ an sich nicht, ausser dass er teilweise wie „Mutterschaftsurlaub“ für vom Arbeitnehmer bedingte Auszeiten zu einem bestimmten Zweck verwendet wird. Da jedoch das Wort „Ferien“ wie gesagt eine klare Definition hat, nicht die gleiche wie in Deutschland, aber eben doch klar, ist ein VU nicht Ferien. Im Gegenteil müssen diese gesetzlich der Erholung dienen, was bei der Betreuung eines Neugeborenen ja kaum der Fall ist.

      • asouka sagt:

        @Sportpapi. Mir wäre es ja ein bisschen zu mühsam, mit einem Neugeborenen weit zu fliegen um Strand-, Abenteuer- oder Bildungsferien zu machen. Aber solange die Väter dort Zeit mit den Kindern verbringen, ist es ja egal, ob sie das unter Palmen oder zu Hause machen, finde ich. Erholsam ist es dann wohl natürlich nicht, aber das ist auch nicht der Zweck des Vaterschafturlaubs (oder wie auch immer genannt). Falls Sie jetzt einwenden, die Kinder der Freunde seien schon älter gewesen (dann ist es ja ev. auch lustig mit den Ferien). Bei den Grössenordnungen Vaterschafts-was-auch-immer, die in der CH realistischerweise diskutiert werden können, würden die Väter ja mit Neugeborenen verreisen. Ich nehme an, ihre Freunde wohnen irgendwo im Norden…

  • Hobbyvater sagt:

    Der VU wird kommen im September, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche und es ist sicher ok so.

    Für mich stellt sich aber die Frage: bekommen dann teilzeitarbeitende Väter auch 2 Wochen Urlaub? Und falls ja, warum? Warum bekommen diejenigen, die sowieso viel frei haben gleichviel wie diejenigen, die 100% arbeiten?

    Kann man einen vom Staat bezahlten Urlaub bekommen für die Zeit, an der man gar nicht arbeitet?

    Jemand der 50% arbeitet sollte dann auch nur 50% des VU bekommen, finde ich.

    Immerhin zahlen wir 100%-er mit unseren Steuerngeldern die ganze Show, also sollten wir auch mehr davon haben. Wir zahlen übrigens auch die ganzen Ergänzungsleistungen für all die Teilzeitler, denen es im Alter dann nicht reicht.
    Irgend ein paar Vorteile müssen wir ja auch mal haben.

    • Noah Lilienthal sagt:

      Wer pro Woche 40 Stunden arbeitet, bekommt 80 Stunden Vaterschaftsurlaub. Wer pro Woche 20 Stunden arbeitet, bekommt 40 Stunden Vaterschaftsurlaub. Für beide reicht es dann, um 2 Wochen bei ihrem Kind bleiben zu können. Alles ganz fair.

      • Hobbyvater sagt:

        Was fair ist liegt im Blick des Betrachters und ist ziemlich relativ.
        Fair fände ich, dass diejenigen die viel (finanziell) zum Vaterschaftsurlaub beitragen auch mehr erhalten als diejenigen, die wenig bis fast nichts dazu beitragen.

        Den Vaterschaftsurlaub an sich stelle ich überhaupt nicht in Frage. Nur dass nach dem Giesskannenprinzip jedermann gleichbehandelt wird, unabhängig davon, was er ans Gemeinwesen beiträgt.
        Leistung, z.B. in Form von Steuerzahlungen, müssten vom Staat auch mal honoriert werden. Immerhin bezahle ich die Kitakosten auch selber, die es braucht um Erwerbstätig zu sein und anderen den VU zu finanzieren.

      • Franka sagt:

        Jepp, genau. Ist beim Urlaub ja auch nicht anders.

      • Noah Lilienthal sagt:

        Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt. Die Teilzeit arbeitenden Väter bekommen doch weniger als die Vollzeit arbeitenden (80% des bisherigen Lohns, d.h. wenn sie nur 50% arbeiten, bekommen sie auch nur halb so viel).

      • asouka sagt:

        @Hobbyvater: Damit Noah Lilienthal sich nicht wiederholen muss, antworte ich Ihnen hier. Wenn Sie 80% arbeiten, also z.B Mo-Do, dann haben Sie während zwei Wochen Mo-Do frei, am Fr müssen Sie ja eh nicht bei der Arbeit erscheinen, Sie sind also zwei Wochen zu Hause. Wer 100% arbeitet, also Mo-Fr, hat auch Mo-Fr frei und ist dann ebenfalls zwei Wochen zu Hause. Alles anteilmässig und alles fair!

      • Hobbyvater sagt:

        @ Franke: im Gegensatz zum Urlaub hat ja auch nicht jeder Mann Anspruch auf VU – eine differenzierte Betrachtung wer wieviel bekommt oder braucht hätte ich mir schon gewünscht. Wenn ich schon dafür bezahle.
        Diejenigen Väter, die es sich jetzt schon wirtschaftlich leisten können, die halbe Woche mit den Kindern zu verbringen, müsste man ja nicht noch extra belohnen. Der VU brauchen vorallem Männer die viel arbeiten UND Väter sind (hier im Mamablog gerne als Hobby- oder Bärenväter diffamiert).

        Der Vergleich mit dem MU funktioniert auch nicht 1:1. Jede Mutter hat eine Geburt hinter und ggf eine Stillzeit vor sich, hier gibt es kein 50:50.

      • 13 sagt:

        @ Hobbyvater
        Nach der Logik sollte VU einkommens- und nicht pensumabhängig sein. Der Verkäufer bekommt auch bei 100% einen Tag, der Arzt auch bei Teilzeit mehrere Monate und ein Roger Federer bekommt beim 5. Kind Jahre…zum Glück funktioniert das System so nicht.

      • Jan Holler sagt:

        Hobbyvater, Sie haben es noch nicht verstanden. Noch einmal: Wer 60% arbeitet, der hat 3 Tage pro Woche zu arbeiten und erhält 60% Lohn.
        Wenn er dann Vaterzeit beziehen würde, bekommt er pro Woche diese 3 Tage frei und erhält weiter den Lohn für diese 3 Tage. Die beiden anderen Tage pro Woche sind in den Arbeitswochen und in den Vaterferien nicht bezahlt.
        Was Sie meinen ist, dass er 100% Lohn in der Vaterzeit bekäme, aber so ist es NICHT.
        Die Vaterzeit wird auch NICHT über Steuern finanziert, auch hier liegen sie daneben.

      • Hobbyvater sagt:

        @ 13: Ihr Vorschlag ist etwas unsozial und macht unabhängig von allen möglichen Blickwinkeln keinen Sinn.

      • Hobbyvater sagt:

        @ Jan Holler und Co.

        Nicht aufregen. Ich fände es nur gerecht, dass diejenigen die viel arbeiten auch viel VU haben, da deren Kinder/Frauen am meisten davon profitieren. Ziel des VU ist ja, anfangs Zeit für die Kinder zu haben und die Frau nach der Geburt zu entlasten.
        Jemand der eh schon die meiste Zeit zu Hause ist hat objektiv ja nicht das gleiche Bedürfnis dafür als jemand, der hochprozentig arbeitet.

        Keine Steuer? Wird halt nicht so genannt sonder EO-Abzug. Ist trotzdem eine Steuer. Wird mir vom Lohn abgezogen und ist je höher, je mehr ich verdiene. Genau gleich wie die Einkommenssteuer. Nennen Sie es wie sie wollen, es bleibt eine Steuer.
        Und der Arbeitgeber zahlt seinen Teil nicht aus seinem privaten Portemonnaie, sondern aus Ihrem. Steht nur nicht auf dem Lohnausweis.

      • asouka sagt:

        @Hobbyvater. Derjenige Vater, der reduziert arbeitet, bekommt aber ja auch weniger Lohn. Vielleicht kompensiert die Familie das, indem die Frau ein höheres Pensum arbeitet. Alles gerecht also. Oder finden Sie, wer weniger arbeitet sollte gleich viel Lohn haben, wie derjenige, der viel arbeitet, dafür aber weniger Vaterschaftsurlaub? Das wäre irgendwie systemlogisch bei Ihrer Kritik von oben…

      • Sportpapi sagt:

        @Hobbyvater: „Ihr Vorschlag ist etwas unsozial und macht unabhängig von allen möglichen Blickwinkeln keinen Sinn.“
        Eben.
        Ansonsten haben einfach alle zwei Wochen VA, unabhängig von der Anstellung.

      • Hobbyvater sagt:

        Bevor Sie sich alle an mir abarbeiten, möchte ich Sie einladen etwas weiter zu denken (und bitte jetzt dann nicht noch zum 6. Mal erklären, wie das Prinzip des normalen Urlaubs funktioniert- wobei ich hatte tatsächlich mal eine Teilzeitmitarbeitern, die im Ernst dachte sie hätte 10 Wochen Ferien zugute: 5 Wochen Ferien seien 25 Tage, das würde bei 2.5 Arbeitstagen pro Woche 10 Wochen Ferien geben…..). Item: KK-Verbilligungen und Kita-Platz-Verbilligungen werden ja auch nur nach Bedürftigkeit ausgeschüttet – warum soll nicht das gleiche gelten für den VU? Warum kriegen die 100%-Väter nicht z.B. 4 Wochen? Deren Frauen hätten ja die Unterstützung am nötigsten? Dafür geben wir Teilzeitväter nur 1 Woche?
        Ich plädiere für eine VU-Länge nach Bedürftigkeit, nicht nach Giesskanne.

      • 13 sagt:

        @ Hobbyvater
        „Ihr Vorschlag ist etwas unsozial und macht unabhängig von allen möglichen Blickwinkeln keinen Sinn.“
        Es war zwar mitnichten mein Vorschlag, denn ich würde dem nie zustimmen, aber ja, das sehe ich auch so. Und da sehe ich auch auch die Parallele zu Ihrem.

      • Hobbyvater sagt:

        @ 13: was ist unsozial daran, dass diejenigen welche ihre Kinder etwas weniger sehen, etwas mehr VU bekommen als diejenigen, welche ihre Kinder sowie oft sehen.
        Wir nennen es im Gegensatz dazu ja sozial, dass diejenigen, welche ein geringes Einkommen haben Unterstützung erfahren.
        Wie ich schrieb: verlassen Sie mal den üblichen Denkrahmen. In Ihrem Denken müsste jeder die gleichen Kita-Vergünstigungen und die KK-Prämien-Beihilfen und die gleichen Ergänzungsleistungen erhalten. Passiert aber nicht, da unsere Gesellschaft findet, nicht jedermann ist gleich bedürftig.

  • Jo Mooth sagt:

    Als Kinderloser habe ich einfach keine Lust, durch noch mehr Lohnabzug Papiferien zu finanzieren. Von mir aus könnte man den Anspruch auf eine unbezahlte Abwesenheit von Neuvätern gesetzlich regeln, die sollen das aber zusammen mit dem Mami selber zahlen.

    • tststs sagt:

      Ich als Kinderlose habe kein Interesse, dass das Ein-Ernährer-Modell weiterhin zementiert wird. Die paar Fränkli stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten einer solchen Scheidung mit anschliessendem Gang zur Sozialhilfe.
      Lange Rede, kurzer Sinn: machen Sie die Rechnung über den eigenen Tellerrand hinaus…

    • Hotel Papa sagt:

      Direkt das Neidargument übernommen. Von der Seite, notabene, die normalerweise dem politischen Gegner Neidkultur vorwirft.
      sMooth…

    • Nick Schmid sagt:

      Als Kindervater habe ich einfach keine Lust, durch noch mehr Lebenskosten für meine Familie ein schönes Rentnerleben für Kinderlose zu finanzieren.
      Von mir aus sollte man die AHV für Neurentner gesetzlich anders regeln, die sollten das künftig selber bezahlen.

      • L.T. sagt:

        Die Kinderlosen bezahlen aber auch die Ausbildung für Ihre Kinder. Soll man das gesetzlich auch anders regeln und Sie bezahlen Primarschule, Oberstufe und Universität für Ihre Kinder selber?
        Irgendwie bin ich für volle Kostenwahrheit. Ich verdiene mir meine Rente gerne selber, wenn Sie dafür die Ausbildungskosten für Ihre Kinder bezahlen.

        Dieses gegenseitige Ausspielen von Kinderlosen und Familien bringt doch nichts.
        Denn auch als Familienvater muss ich zugestehen: warum sollen Kinderlose für den Vaterschaftsurlaub bezahlen? Einen volkswirtschaftlicher Nutzen (nüchtern betrachtet) hat der Vu ja nicht (im Gegensatz zu Bildungsausgaben, zugegebenermassen).

    • Lisa sagt:

      Als Kinderlose käme es mir nicht in den Sinn, den Vätern etwas zu verwehren, das längst überfällig ist. Da gibt es weitaus dümmere Verordnungen oder Gesetze, für die ich Geld abdrücken muss, ohne davon betroffen zu sein.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Ich habe keine Lust, dass Sie im Alter Dienstleistungen meiner Kinder beanspruchen. Ich habe diese nicht unter Entbehrungen grossgezogen, damit kinderlose Profiteure von meinen Kindern profitieren, ohne dass diese etwas dazu beigetragen haben.

      Ich bin dafür, dass Kinderlose im Rentenalter das Viefache für Dienstleistungen und Waren zu bezahlen haben, oder auf diese verzichten.

  • 13 sagt:

    Zum Thema selber: es gibt letztlich zwei Möglichkeiten: entweder man will den Vater als gleichberechtigtes Elternteil und als wichtiges Mitglied der Familie und nicht nur Geldgeber betrachten oder eben nicht. Für beides muss man die Konsequenzen tragen:
    Beim ja: dieses Geld halt auch in die Hand nehmen und diesen ersten kleinen Schritt gehen.
    Beim nein: dann halt nicht jammern, dass man alleine verantwortlich ist (Frauenseite) oder dass man bei Trennungen diskriminiert wird, weil die Kinder der Mutter zugewiesen werden (Männerseite). Man wollte es ja nicht anders.

    Und bevor nun Stimmen kommen: die Väter sollen ja zu Hause sein, einfach nicht als VU bezahlt, ist zu sagen: nein, das kann sich so nicht jeder leisten, ermöglichen und Privilegien für einige können nicht das Ziel sein.

    • Martin Frey sagt:

      @13
      Persönlich glaube ich, wie auch schon erwähnt, dass dieser zweiwöchige VU als guteidgenössischer Kompromiss vom Volk problemlos durchgewunken werden wird. Ausser, und hier nehme ich Deinen Ball auf, dass der Souverän den Eindruck bekommt, dies sei nur die erste Scheibe in der Salamitaktik für irgendwelche linken Fantastereien. Das ist m. E. die einzige Gefahr für diese Vorlage, dieses Referendumgskomitee würde ich hingegen nicht allzu ernst nehmen.
      Ob zwei Wochen VU irgendetwas an Deinen erwähnten Punkten ändern oder nur Symbolpolitik darstellen, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Dazu passend extra für Dich, aber übereinstimmend zu den gängigen Jugendbefragungen, folgenden Link:
      https://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/zurueck-an-den-herd/story/12948910
      😉

      • tststs sagt:

        Ich habe nur gewartet, bis jemand den Artikel verlinkt und auf die entsprechende Jugendumfrage verweist.
        Come on, als ob nur ein Bruchteil dieser 54% Prozent es dann auch tatsächlich so machen würde. Muhahahah 🙂
        Selbst der porträtierten Dame traue ich keine 10 Jahre zu. Kennt eigentlich irgendjemand wirklich eine Frau, die das so 20 Jahre durchgezogen hat? In meinem Umfeld haben selbst diejenigen, die sich voller Elan in dieses Modell begeben haben, nach kurzer Zeit die Segel gestrichen…

    • Papperlapapi sagt:

      @13: wichtig sind nicht diese zwei Wochen und auch nicht die 14 Wochen Mutterschaftsurlaub. Wichtig ist, ob Väter und Mütter bereit sind danach die Verteilung von Haus- und Erwerbsarbeit gleichberechtigt zu teilen.
      Die zwei Wochen Vaterschaftsurlaub haben darauf keinerlei Einfluss.

      • tststs sagt:

        Sie könnten sogar noch einen negativen Einfluss haben: „So, die zwei Wuchä sind ume, ich han min Teil erledigt…“
        Und es ist halt schon so, wenn man dem einen etwas zugesteht und dem anderen dasselbe um den Faktor 8 grösser/kleiner, drückt man dadurch eine gewisse Wertigkeit aus.

      • 13 sagt:

        @ Papperlappi
        Das eine ist nur eine Ergänzung/Fortführung des anderen.

    • 13 sagt:

      @ mf
      4 Wochen sind ein Kompromiss, 2 sind eine Alibiübung, aber besser als nichts. Das was du als Salamitaktik bezeichnest, ist eine (gesellschaftliche Entwicklung). Gut zu sehen in dee Ehe-für-alle-Thematik. Mir geht es auch nicht um irgendwelche lächerlichen Trends. Sondern um jeden einzelnen, der Farbe bekennen muss. Wenn ich von gleichen Leuten höre/lese, der VU sei unnötig, die sich dann wie erwähnt beklagen (um nicht jammern zu sagen), die kann ich nicht ernst nehmen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Die gesellschaftliche Entwicklung geht weg von persönlicher Verantwortung hin zu immer mehr Nannystate.
        Und immer geht es „nur“ um ein paar Lohnprozenten, die man kaum merkt, insgesamt aber doch um viel.
        Und natürlich darf man sich heute beklagen über einseitige Gerichtsurteile, die einfach nicht mehr in die Zeit passen.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich sage nicht, man darf nicht klagen, sondern dass man sich nicht wundern muss, wenn man dann nicht ernstgenommen wird. Das gehört eben auch zur Verantwortung. VU ist aus meiner Sicht genau etwas, was es braucht. Dringend.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Natürlich darf man sich über unfaire Urteile nicht nur wundern, sondern auch beklagen.
        Mit Vaterschaftsurlaub hat das nichts zu tun.

      • 13 sagt:

        @ SP
        „Mit Vaterschaftsurlaub hat das nichts zu tun.“
        Das sehe ich anders. Es geht bei beidem um die rolle der Väter. Und wenn die Wichtigkeit dieser erst nach der Scheidung erkannt wird, erscheint mir so mancher Entscheid nicht wirklich unfair. Wer einem Kind und Vater nicht einmal als das Minimum vom Minimum eingestehen will, der schätzt diese Rolle nun mal auch nicht allzu gross ein.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Also wieder einmal teure Symbolpolitik?
        Ausserdem wächst die Bedeutung der Väter mit dem Alter der Kinder.
        Aber wir könnten ja mal einen VA versuchsweise einführen und dann überprüfen, ob auch nur eines der hochgesteckten Ziele damit erreicht wurden.

      • 13 sagt:

        Weder teuer noch symbolisch. Ein erstes Vortasten. Diese 2 Wochen werden nicht Berge versetzen, sie wären ein guter Anfang. Aber wer den ersten Schritt nicht tut, kann einfach schwer glaubhaft machen, dass er wirklich den Weg machen will.

        „Ausserdem wächst die Bedeutung der Väter mit dem Alter der Kinder.“ Das ist spannend. Auf meine Parallele angewandt heisst das dann, dass bei getrennten Eltern und kleinen Kindern ein geringes Besuchsrecht angemessen ist…..die Bedeutung kommt ja erst später….

      • Sportpapi sagt:

        @13: Den Weg wohin? Dass Väter in den Familien und bei den Kindern eine wichtige, aber eigene Rolle einnehmen, ist nun nichts Neues, und nicht von einem Vaterschaftsurlaub abhängig. Und wenn, dann wäre der FDP-Vorschlag der Elternzeit wenn schon korekt gewesen.
        Zum anderen: Hast nicht du kürzlich geschrieben, dass die alternative Obhut bei Kindern unter 5 Jahren nicht sinnvoll sei? So weit würde ich nicht gehen. Aber dass ein gestilltes Kleinkind in den ersten ca 6 Monaten noch stark von der Mutter abhängig ist, und dass Väter häufig mit Kindern, die laufen und sprechen können mehr anfangen können, ist nun keine Neuigkeit. Heisst aber nicht, dass es nicht auch anders gehen kann.

    • Sportpapi sagt:

      @13: Wir wollen Väter als gleichberechtigte Elternteile und wichtige Mitglieder der Familie. Und haben das ja meist auch schon heute.
      Dafür braucht es aber keine zwei Wochen Vaterschaftsurlaub.
      Und ja, einmal mehr: Wir geben das Geld lieber für Familien aus, die sich zwei Wochen Vaterschaftsurlaub nicht leisten können (für das, was sie wirklich benötigen), statt mit der Giesskanne.

  • 13 sagt:

    Ich lese da wohl nicht richtig: Das Referendumskomitee verweist durchaus zu recht! auf die Eigenverantwortung? Betrug wird dadurch legitimiert? Würde man auf Eigenverantwortung setzen, könnte man ja die Referendumsbögen einfach irgendwo auflegen und müsste sie niemanden unter die Nase halten. Dann könnten alle eigenverantwortlich unterschreiben, das Referendum wäre so einfach wohl nicht zustande gekommen, dafür brauchte es faule Tricks, Lügen und Betrug. Was in anderen Ländern ein Skandal wäre, nimmt man hier mit Schulterzucken hin…
    Zwei Fangfragen für alle, die sich über die Kosten eines VU empören: Was kosten wohl solche Abstimmungen? Und wer bezahlt diese? Tipps: 1. Millionen. 2. Weder das private Portemonnai des Referendumskomitee noch die Ernst Fischer AG…

    • tststs sagt:

      Ganz ruhig, 13, es gibt auch Menschen (z.B. mich), die unterschreiben jeden Referendumsbogen, egal ob sie dafür oder dagegen sind; Hauptsache es wird abgestimmt.

      Und dass Sie jetzt die Kosten einer einmaligen Abstimmung gegen die wiederkehrenden Kosten eines VU hochrechnen wollen, finde ich jetzt auch nicht gerade überzeugend…

    • Martin Frey sagt:

      @13
      Mit Unterschriftensammlungen wird immer wieder mal Unfug betrieben, so offensichtlich auch hier. Dies gilt es in aller Form zu verurteilen. Genauso wie wenn Einzelpersonen von links bis rechts Unterschriften- oder Wahlbögen fälschen, oder ganze Jungparteien zu systematischen Unterschriftenfälschungen aufrufen. Auch wenn es ein Zeichen von eklatanten Demokratiedefiziten darstellt, unsere direkte Demokratie ist letztendlich auch für das stark genug.
      Das mit den Kosten ist ein etwas schwaches Argument, wie tststs richtig sagt, insbesondere angesichts der Tatsache, wie inflationär wir alle 5 Jahre immer wieder über dieselben Anliegen gewisser Parteien abstimmen müssen. 😉
      Man könnte pros und cons eines VU diskutieren, stattdessen aber diskutieren wir über Taschenspielertricks.

    • 13 sagt:

      @ tststs und mf
      Nein, da bin ich klar anderer Meinung. Man muss die direkte Demokratie nicht gleich als Ganzes in Frage stellen, wobei es durchaus Gegenargumente hätte. Aber sie ist, wie jeder andere Staatsmechanismus, ein Kostenpunkt. Da ist die Frage: „Was darf sie kosten?“ „Wieviel sind wir bereit zu zahlen?“ durchaus berechtigt. Man könnte ja damit anfangen, die Zahlen der notwendigen Unterschriften, die bekanntlich aus einer Zeit stammen, wo die Schweiz erheblich weniger Stimmberechtigte zählte, deutlich zu erhöhen. Und dann wäre es durchaus demokratisch, wenn man Betrug als Betrug bezeichnen wurde und nicht als unschön etc. Es mag Leute geben, die alles unterschreiben, was eigentlich am Zweck vorbeigeht.. Die Mehrheit unterschreibt aber eher, wenn sie für die Vorlage ist.

      • Martin Frey sagt:

        @13
        Du hast mich falsch verstanden, ich nenne Betrug durchaus Betrug, auch wenn dies nur ethisch und nicht juristisch zutreffen mag. 😉 So auch in diesem Fall. Nur steht dieser eher erbämliche Versuch nicht allein auf weiter Flur in unserer Politlandschaft, wie gesagt.
        „Man könnte ja damit anfangen, die Zahlen der notwendigen Unterschriften, die bekanntlich aus einer Zeit stammen, wo die Schweiz erheblich weniger Stimmberechtigte zählte, deutlich zu erhöhen.“
        Da rennst Du bei mir offene Türen ein. Aber ich muss Dir ja nicht sagen, welches politische Lager sich dagegen mit Händen und Füssen wehrt?
        Die Anforderungen an Unterschriften stammen aus anderen Zeiten, mit allenfalls halb soviel Einwohnern. Heute kann daher jeder Chüngelizüchterverband ein Referendum anstrengen.

      • 13 sagt:

        @ martin
        Im vorliegenden Fall (und anderen) habe ich ein ethisches Problem damit, dass es juristisch nicht relevant ist!
        Ansonsten: ich kenne ehrlich gesagt die Positionen nicht, ABER es ist nicht nötig mich stets in eine Schublade zu stecken. Ich mache mir zuerst eine eigene Meinung, nur stimmt diese meistens mit einer Partei überein. Meistens, keinesfalls immer 😉

      • Martin Frey sagt:

        @13
        Ich möchte Dich keinesfalls in eine Schublade stecken. Im Ggt. finde ich es toll, wenn Leute ihre eigenständige Meinung beibehalten und zu vertreten wissen, ohne anderen nach dem Mund zu reden! Aber wenn Du Dich wie heute wie eine Freisinnige äusserst, muss doch zwischendurch etwas freundschaftliches Aufziehen erlaubt sein… 😀

      • tststs sagt:

        Schliesse mich an, Betrug ist Betrug. Aber die eigentliche Abstimmung dient ja als Korrektiv.

        Und was soll man machen, wenn liberale Werte halt eben nicht mehr von der Mitte/Bürgerlich kommen, sondern halt eben aus besagter Partei 😉

      • Sportpapi sagt:

        @13: Die Erhöhung der Unterschriftszahl wäre tatsächlich überfällig.
        Bis dahin ist es aber ein demokratisches Recht, ein Referendum einzureichen. Zumal ja ursprünglich eine Initiative hätte zur Abstimmung kommen sollen.

      • 13 sagt:

        @ Martin
        Ich habe nicht gegen ein Aufziehen, war das Smiley nicht deutlich? Ich höre es von dir nur oft, wenn ich mich wage die Parteilinie zu verlassen und frage mich, wirke ich so parteitreu? Aber nein, solange Freisinnige 2 Wochen für einen fairen Kompromiss zwischen Null und 14 halten, werde ich diesen Weg nicht gehen. Berührungspunkte hin oder her!

        @ SP
        Ich habe ein Problem damit, wie das Referendum zustande kam, nicht dass es ergriffen wurde.

  • Frank sagt:

    Sehen wirs realistisch. Kommt der Vaterschaftsurlaub nicht durch, steht die sog. Gleichstellung einfach mal still für die Zukunft. Wir haben seit Jahrzehnten den Männern und Vätern nur Lasten und Pflichten aufgebürdet. Gleichstellung ist keine Einbahnstrasse. Wenn unserer Gesellschaft (mit notabene einer Mehrzahl weiblicher Stimmbürgerinnen) zwei Wochen für den Vater nicht wert sind, gibts keinen Grund, mit noch mehr Geld Familien zu unterstützen.

    • tststs sagt:

      „Kommt der Vaterschaftsurlaub nicht durch, steht die sog. Gleichstellung einfach mal still für die Zukunft.“
      Äh nö, man durchaus auch mit Nein stimmen, weil man findet, das vorgeschlagene Modell zementiert nur genau das Familienmodell, das es eigentlich aufweichen möchte.

      • Anita Fisker sagt:

        Sehe ich auch so wie tststs. Es soll also mit 2 Wochen Vaterschaftsurlaub getan sein und die Hauptlast liegt systembedingt bei der Mutter, weil „ist so“?
        Ich bin für ein umfassendes Neugestalten der Optionen und ElternUrlaub der geschlechterunabhängig und modern ist und auch für Adoptiv-Eltern und gleichgeschlechtliche Paare anwendbar ist.
        2 Wochen für die Väter greift viel zuwenig weit und ist rückständig.

      • Noah Lilienthal sagt:

        Also da kann ich jetzt echt nur noch den Kopf schütteln. Klar, ich finde auch, das zwei Wochen Vaterschaftsurlaub viel zu wenig sind. Aber wenn jetzt Frauen nein stimmen, mit der Begründung, dass sie lieber einen Elternurlaub hätten, dann frage ich mich schon, ob überhaupt noch irgendeine Empathie für die Neuväter der nächsten paar Jahre vorhanden ist.

    • Simona sagt:

      „Gleichstellung ist keine Einbahnstrasse. “ Satire sollten Sie kennzeichnen, sonst glaubt noch jemand, Sie meinten sowas ernst.

      • Noah Lilienthal sagt:

        Selbstverständlich ist das keine Satire, sondern ein wichtiges Anliegen.

      • Simona sagt:

        ja der Vaterschaftsurlaub ist in der Tat ein wichtiges Anliegen. Aber leider gehts bei Frank auch nur wieder um „wir Männer gegen die Frauen“. Dabei kann ich mir vorstellen, dass der Abstimmungragen (ähnlich wie bei der Abstimmung über 6 Wochen Ferien) nicht zwischen den Geschlechtern sondern zwischen den Generationen verlaufen wird. So nach dem Motto was wir nicht hatten gönnen wir auch nicht den Jungen. Zudem kann Gleichstellung gar keine Einbahnstrasse sein, wenn es denn echte Gleichstellung ist. Das schliesst ja gerade aus, dass ein Geschlecht bevorzugt wird. Wenn ich da Frank jetzt aber falsch verstanden habe, dann sorry.

      • Sportpapi sagt:

        @Simona: „Zudem kann Gleichstellung gar keine Einbahnstrasse sein, wenn es denn echte Gleichstellung ist.“
        Ja, so meint man eigentlich.
        Das Anliegen hier hat aber nur beste Chancen, weil auch die Frauen hier für sich einen Fortschritt sehen.

      • Meieriesli sagt:

        Siomona, Sie scheinen zu übersehen dass:
        Gleichstellung =/= Gleichberechtigung

        Gleichberechtigung fordert gleiche Chancen bei freier Wahlmöglichkeit. Gleichstellung hingegen fordert gleiches Ergebnis, was das für die Wahlmöglichkeit bedeutet dürfte offensichtlich sein.

  • Michael Bauer sagt:

    Die überraschte Reaktion von Frau Rosenkranz zeigt in vollem Umfang die Blase, in welcher sie lebt: es gibt nur Familien und sonst nichts. Singles und Einzelpersonenhaushalte (immerhin ein Drittel der Schweizer-Bevölkerung) werden ausgeblendet, obwohl diese heutzutage im Gegensatz zur Elternschaft keinerlei staatliche Privilegien geniessen dürfen. Und jetzt sollen diese noch zusätzliche Arbeit leisten, damit frischgebackene Papis mehr Ferien haben dürfen. Deshalb gibts von mir ein deutliches „Nein“.

    • tststs sagt:

      „Und jetzt sollen diese noch zusätzliche Arbeit leisten, damit frischgebackene Papis mehr Ferien haben dürfen.“
      Nein, dafür nicht.

      • tststs sagt:

        Nun ja, RoXY, Häme ist hier wirklich nicht angebracht. Als unverheirateter, kinderloser Mensch erhält man in diesem Land wirklich nicht gerade viel Entgegenkommen, ausser man hat das Pensionsalter erreicht 😉 (ohne mich darüber beschweren zu wollen…)

    • Reincarnation of XY sagt:

      Ach diese armen Singles im reichsten Land der Welt.

      • Michael Bauer sagt:

        Interessant, wie man hier trotz anders lautender Klausel auch mit Fantasienamen kommentieren kann, aber ihr Kommentar ist ja passenderweise ähnlich inhaltsleer und zementiert nur das Bild des eigennützigen Singles, der im Geld schwimmt, weil er es ja nicht für den Nachwuchs ausgeben muss.

      • tststs sagt:

        @M. Bauer: Meinen Sie jetzt mich oder RoXY?!?
        Und selbstverständlich leben Eltern in einer Blase, nicht mehr oder weniger als Kinderlose wie Sie und ich…

        (Und übrigens, manche Namen sind nur deutlicher als Fantasienamen erkennbar als andre 😉 )

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ich kenne einige Singles/Kinderlose mit Gemeinsinn. Ich urteile nicht pauschal über Gesellschaftsgruppen. Es sind doch Ihre eigenen Kommentare, welche ihre eigene Selbstanklage zementieren.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Auch die Familien leben im reichsten Land der Welt, und fordern doch immer neue Unterstützungen.

  • Lorena sagt:

    Toll, ich kann profitieren, die anderen bezahlen. Wie kann man da nur dagegen sein. So geht Argumentation à la Frau Bains. Leider zeigt das Beispiel nur zu gut, dass sich unsere Gesellschaft in eine falsche Richtung bewegt. Verantwortung wird immer mehr dem Staat abgeschoben. Was als Solidarität angepriesen wird, ist im Grunde zu tiefst egoistisch.

    • tststs sagt:

      Verstehe jetzt nicht ganz, wo da die Verantwortung an den Staat abgeschoben wird, aber ok…
      (1. Welcher Staat? In der Schweiz sind das immer noch Sie und ich. 2. Welche Verantwortung? 3. Abschieben? Gibt’s ja nicht gratis und franko.)

    • Peter sagt:

      @Lorena: Die Eltern garantieren den Fortbestand der Gesellschaft. Dafür greifen sie tief ins Portemonnaie (800’000 bis mehr als 1’000’000.- SFr. pro Kind bis zur Volljährigkeit wird geschätzt). Dabei sind die Lebenshaltungskosten dabei, aber nicht die Kosten für den Ausbleib des Lohnanstiegs (Karriereknick) z.B..
      Ich geh aufgrund ihrer Argumentation nun mal davon aus, dass Sie in Zukunft weder eine Betreuung im Altersheim noch eine Rente, welche u.U. von Dritten bezahlt wird, beanspruchen werden? Meine Kinder danken es Ihnen.

      • tststs sagt:

        @Peter: Es soll schon vorgekommen sein, dass Eltern Kinder in die Welt gesetzt haben, die eher weniger zum Fortbestand beigetragen haben. 😉

      • Lorena sagt:

        Das sehen Sie richtig. Ich bezahle meinen Unterhalt selber und habe dafür gesorgt, dass wenn ich alt bin, meine Ersparnisse und Rente ausreichen, nicht von öffentlichen Geldern abhängig zu sein. Leider scheint meine Einstellung, die früher der Normalfall war, heute nur noch für Kopfschütteln zu sorgen.

      • tststs sagt:

        Sorry, Lorena, weder war das irgendwann die Einstellung der Leute, noch hat dieses Modell je funktioniert. (Ausser für ein paar Superreiche)
        Haben Sie schon mal überlegt, wie viele Leute nötig sind, damit sie so völlig unabhängig Ihren Unterhalt verdienen und ansparen können?

      • Anita Fisker sagt:

        @Peter: Eltern greifen zwar tief in die Tasche, aber ein durchschnittlich intelligentes Kind kostet den Steuerzahler wohl auch mehr als es „einbringt“.
        Wenn man alles so lässt, wie es heute ist, dann erhält „ein neugeborener durchschnittlicher Bürger im Barwert [und in der ökonomisch recht gut dastehenden Schweiz] 102.000 Franken mehr an Transferzahlungen (Schule, Ausbildung, Rente), als er über sein Leben Steuern zahlen wird“. Damit ist dieser Bürger also ein ordentlicher Verlustbringer für den Staat.

      • 13 sagt:

        @ Anita
        Ein Bürger bringt dem Staat nur Steuern und AhV? Kaum. Wie wäre es mit Arbeitsleistung, BIP, dass er mit eigenem Konsum die Wirtschaft ankurbelt etc.?

      • Gerhard sagt:

        @Fisker: Ja dann! Schaffen wir uns eben ab, wenn wir zuviel kosten…

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Lorena

        Und doch werden Sie dereinst Dienstleistungen (Einkauf, med Versorgung, ÖV, Garagist, Postdienste usw) in Anspruch nehmen, welche von Kindern eben jener geleistet werden, welche diese mit vielen Entbehrungen grossgezogen haben.

        Sorry, dass ich Ihnen Ihre rosa Weltbild zerstören muss, aber ohne eben jene Kinder, müssten Sie im Alter wie in der Steinzeit leben.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Lorena Teil 2

        Und nein: Ihre AHV wird nicht von Ihnen finanziert, sondern von den Junggenerationen.

      • Laurent sagt:

        @Lorena: Dann müssen Sie konsequenterweise für eine kinderlose Gesellschaft plädieren, denn Schule, Ausbildung, Krankheit müssten vollumfänglich von den Eltern bezahlt werden. Und Sie verabschieden sich damit aus „unserer“ Gesellschaft, die das nicht will. Möchte ja dann übrigens sehen, wie Sie so alleine mit ihrem Geld im Alter überleben. Mit der entsprechenden Krankheit reichen ihre Gelder übrigens nirgends hin und Sie werden froh sein um die „Gesellschaft“.

      • Simona sagt:

        Anita Fisker, diese Studie würde ich gerne sehen. Über die vergangenen Jahrzehnte hätte sich doch da schon ein Milliardendefizit aufbauen müssen (50J * 80’000 Kinder pro Jahr * 100’000 Fr = 408’000’000’000 = 405 mia CHF‬). Wo sind denn diese Verluste? Wieso ist die Schweiz trotzdem eines der reichsten Länder der Welt? Das kann einfach nicht stimmen.

  • Thomas Baumann sagt:

    Ob der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub angenommen wird oder nicht, ist mir eigentlich egal. Er wäre sicherlich nicht der Weltuntergang für die Schweiz.
    Vielleicht ist der Mamablog Tamedia-intern ja auch ein wenig ein Spezialgefäss – quasi ein Forum von Direktbetroffenen – aber dennoch kann man diese Beiträge auch in der normalen Printausgabe lesen und dafür überschreitet dieser Beitrag m.E. das maximal zulässige Mass an Parteilichkeit auch für einen Kommentar und betreibt recht eigentlich Propaganda für ein Anliegen. Und für Propaganda ist eine Tageszeitung halt der falsche Ort.
    Man kann mir jetzt vorwerfen, nichts Inhaltliches zum Artikel gesagt zu haben. Stimmt! Ich habe auch nichts gegen den Vaterschaftsurlaub. Ich möchte halt einfach nur Informationen und keinen Beeinflussungsversuch.

    • tststs sagt:

      Dann konsumieren Sie die entsprechenden Textsorten.

      • Thomas Baumann sagt:

        Sorry, aber was in einem „Tages-Anzeiger“, „Bund“, „BaZ“ steht, ist für alle Leser dieser Zeitungen bestimmt. Da schickt man nicht Leute weg mit einem lapidaren „Dann konsumieren Sie die entsprechenden Textsorten“. Gerade diese Publikationen rühmen sich ihrer Trennung von Text und Kommentar. Und das wurde hier nicht gut gehandhabt. Zuerst berichtet der Beitrag über die Referendumssammlung, lässt beide Seiten zu Wort kommen (Bericht) – dann redet man einfach mit einer Seite weiter über Göttin und Mutter Erde und zum Schluss ein Aufruf an die Leser*innen. Was soll das?
        Übrigens: Wenn im Supermarkt das Gemüse verrottet ist, sagt Ihnen der Verkäufer ja auch nicht: „Dann konsumieren doch die entsprechenden Lebensmittel.“

    • Sportpapi sagt:

      Sehr richtig, das irritiert mich auch.
      @tststs: Das hat nichts mit der Textsorte zu tun, sondern mit der Plattform, auf der sie publiziert werden.

  • Vreni sagt:

    Kleine und mittlere Unternehmen können sich dies einfach nicht leisten. So ist es einfach. Was aber durchaus normal wäre ist dass der Vater 2 Wochen auf seine Ferien nimmt. Im ersten Jahr geht man sowieso nicht mit einem Neugeborenen in die Ferien am Meer, es muss sich zuerst von der Geburt erholen und sich dann langsam an eine ganz neue Welt gewöhnen.

    • tststs sagt:

      Also wenn ein Unternehmen daran scheitert, ob ein Mitarbeiter 4 oder 6 Wochen bezahlt abwesend ist, dann liegt einiges im Argen.

    • Lia Schaer sagt:

      Aber 3 Wochen WK kann man sich leisten?

      • Hobbyvater sagt:

        Die bezahlt der Staat, nennt sich Erwerbsersatz.

      • Franka sagt:

        @hobbyvater: Die bezahlen die Arbeitnehmer und Arbeitgeber hälftig, nennt sich EO.

      • Hobbyvater sagt:

        @ Franke: stimmt, aber ganz korrekterweise bezahlt alles der Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber bezahlt das ja nicht aus dem eigenen Sack – auf dem Lohnausweis erscheint der Betrag einfach nicht.

      • Simon B. sagt:

        Erst wars der Staat, jetzt der Arbeitnehmer allein. Hm, ok. Stört Sie das auch beim WK oder nur beim Vaterschaftsurlaub?

    • Eveline sagt:

      Woher nehmen Sie das her? Wieso können sich die Unternehmen einen Mutterschaftsurlaub leisten, aber keinen Vaterschaftsurlaub?

      • Vreni sagt:

        Eveline : Mutterschaftsurlaub ist noch ganz neu ! Es galt 6 Wochen ohne Arbeit aber die wurden nicht bezahlt. So war es noch in den 80ger Jahren in vielen Firmen. Heute haben die Mütter diese Wochen bezahlt und sogar noch viel mehr z.b. Beamtinnen. Aber man will einfach mehr und immer mehr im Stil „gib mir die Hand und ich nehme dir den Arm“.
        Nun möchte man sogar dass der Mann auch wochenbett urlaub erhält ! Die Kollegen schuften noch mehr obwohl sie schon das ganze Jahr hindurch stressen. Will man Ferien dann nimmt man Ferien auf seinen 4 Wochen. Dieses immer mehr und mehr wollen kann nicht weitergehen.

      • Simona sagt:

        Vreni, ich wäre auch daran interessiert, wie Sie Evelines Frage beantworten. Wäre schön, wenn Sie uns logisch erklären können, warum pro Frau 1.4 mal im Leben 14 Wochen Mutterschaftsurlaub ok sind, der mehrmalie 2-4 wöchige WK für Männser ist ok und die Firmen gehen nicht pleite davon, aber durch den 2-wöchigen Vaterschaftsurlaub, der statistisch ebenfalls nur 1.4 mal im Leben anfällt, dann aber schon…

    • Daniel Weber sagt:

      Der Vaterschaftsurlaub wird doch aus der EO finanziert und erhöht die Lohnnebenkosten voraussichtlich um sagenhafte 0,05%. Daran wird kein KMU zugrunde gehen.

      • Franka sagt:

        Genau wie bei der AHV/IV. Da ging der Satz per 1.1. ja auch nach oben. Gemerkt hats niemand.

      • Sportpapi sagt:

        @Franka: Dass Steuern und Abgaben aber jährlich nach oben gehen, merke ich zumindest aber sehr deutlich. Summiert sich halt.

      • Franka sagt:

        Ja, man „merkt“ es, wenn man aufpasst. Was ich meinte ist: ständig wird kolportiert, das Wirtschaftssystem breche zusammen, wenn die EO für den Vaterschaftsurlaub leicht erhöht wird. Dabei ist das Blödsinn, sonst müssten auch die letzten MwSt Erhöhungen und jetzt die AHV/IV Erhöhungen zum Kollaps führen. Tut es aber nicht. Dass man selbst 50 oder 100 Franken weniger pro Monat hat stimmt natürlich.
        .
        Bei Steuern habe ich persönlich den Eindruck, dass die in den letzten Jahren eher gesunken sind. Hängt aber natürlich stark von der Wohngemeinde ab.

      • Sportpapi sagt:

        @Franka: Es ist nun mal eine Grundhaltung, ob man grundsätzlich Abgaben und Subventionen hinterfragt. Oder ob man einfach jedes Mal sagt, es geht ja nicht um viel Geld, und gar nicht merkt, wie es schleichend immer mehr wird.
        Ausserdem ist jedes Mal die Frage, ob man mit diesem Geld nicht an anderer Stelle mehr Wirkung erzielen könnte.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Selbstverständlich kann man die individuellen Ansprüche gegenüber der Gesellschaft stets in den Vordergrund stellen und den Sozialstaat immer weiter ausbauen. Wohin das führt, sehen wir allerdings heute schon bei der AHV: die Löcher werden immer grösser und der (noch) beschäftigte Teil der Bevölkerung trägt immer höhere Lasten. Seit 15 Jahren zahlen die aktiv Erwerbstätigen nur noch drauf. Was sie an Mehrlohn erhalten, fressen KK-Prämien, aber noch viel stärker die Quersubventionen in der 2. Säule mehr als weg!
    Doch die Forderung nach noch mehr Umverteilung geht fröhlich weiter. Diese Anspruchshaltung wird uns den Wohlstand nehmen, weil wir dem untätigen Teil der Bevölkerung (und dazu gehören Rentner und Väter auf Urlaub) immer mehr Geld übertragen.

    • Vreni sagt:

      @Rolf : was die AHV betrifft muss man es nochmals sagen : man ging davon aus dass Arbeiter nach der Pensionierung noch ca. 7 Jahren weiterleben. Dies hat sich nun total verändert, sie leben ja jetzt bis über 90. Dazu kommt dass Frauen die nie gearbeitet haben (auswärts) die AHV auch erhalten und auch bis ca. 90. Dies ist der Grund für das Loch in der AHV Kasse. Wenn Leute mit all den Medikamenten die sie zu sich nehmen immer älter werden, so wird auch die AHV immer ärmer werden. Aber was kann man dagegen tun ? Nichts.

      • Simon B. sagt:

        Die AHV hat kein Loch. Sie hat mit 2019 ein Rekordanlagejahr hinter sich und ein Vermögen von 45 Mia Franken. Plus Zustupf aus der MwSt. trägt die AHV bis in die 2030er, wenn die Babyboomer langsam aussterben und die geburtenstarken Jahrgänge ab ca. 2015 in den Arbeitsmarkt drängen. Zudem ist die Produktivität pro Kopf heute viel höher als früher, sodass auch weniger Menschen als Einzahler mehr Menschen als Empfänger unterstützen können, ohne dass das System dadurch gestört wäre.

      • Martin Frey sagt:

        @Simon B
        Die AHV hat im Umlageverfahren ein strukturelles Defizit jedes Jahr von Hunderten Millionen Franken. Das ist das Loch, und der Grund liegt in der Demographie. Rekordjahr 2019 hin oder her, eine Schwalbe macht auch an der Börse keinen Sommer. So war zb. 2018 ein schlechtes Jahr. Der Zustupf aus der MwSt ist nicht viel mehr als ein Stupf, und rettet uns wenige Jahre. Wenn wir nichts ändern, wird der der AHV Ausgleichsfonds nach 2035 leer sein, davon gehen eigentlich alle Experten mit ihren Berechnungen aus.

      • Simon B. sagt:

        Herr Frey, war 2018 ein schlechtes Jahr. Über die letzten 10 Jahre war die Rendite aber deutlich im Plus. Und diese Rendite plus die 2Mia aus der MwST pro Jahr unterstützt das Defizit, das für die nächsten Jahre prognostiziert wurde, so deutlich, dass es eben nicht ins Minus geht. Wenn die Situation so bleiben würde (oder sich verschärfen würde) wie sie im Verhältnis Aktiven/Rentner momentan ist, würde die AHV ca 2035 abrutschen. Das ist aber der Moment, an dem die Babyboomer abnehmen und die neuen Babyboomer der 2010er Jahre nachrutschen. Die Demografie wird sich entspannen, auch hat sich der Trend in der Langlebigkeit in den letzten Jahren schon deutlich abgeschwächt. Die Prognosen sind somit viel zu pessimistisch und brechen auch just 2035 ab…

      • Simon B. sagt:

        kleine Korrektur: die neuen geburtenstarken Jahrgänge sind die Jahrgänge ab 2005, nicht 2015. Spätestens ab Mitte der 2030er Jahre werden diese neuen Babyboomer dann erwerbstätig, womit dann natürlich auch die Einnahmen der AHV wieder steigen werden.
        .
        Gleichzeitig sterben die alten Babyboomer dann langsam aus. Fazit: sinkende Ausgaben bei steigenden Einnahmen.
        .
        Natürlich sollte man das beobachten. Aber man sollte wirklich die Kirche im Dorf lassen. Noch zur Relation: das Vermögen der AHV ist aktuell mit 45 mia CHF doppelt so hoch wie im Jahr 2000.
        .
        Und schuldet nicht die IV der AHV auch noch Geld?

      • Vreni sagt:

        @Simon B. Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort welche nützlich ist.

  • Anh Toàn sagt:

    „Jetzt braucht es das Engagement aller Eltern und aller jungen Menschen, die es gerne werden möchten. “

    Das ist leider die Minderheit der Stimm- und Wahlberechtigten. Die Mehrheit der Stimmberechtigten ist Ü50: Das Medianalter liegt in der Schweiz bei etwa 42 Jahren, da muss man da die unter 18 Jährigen raus rechnen: Die Gerontokratie ist Tatsache geworden in der Schweiz und darum befürchte ich, wird die Vorlage abgelehnt: Die CH Stimmberechtigten sind konservativer als die CH-Parlamentarier.

    Ausserdem: Es braucht nicht das Engagement derer, die direkt von einem Vaterschaftsurlaub profitieren, sondern die Erkenntnis muss sich durchsetzen, dass Kinder nicht einfach ein privates Hobby sind, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe.

    • Lia Schaer sagt:

      Genau. Und die Stimmen aller Frauen und älteren Menschen, für die der Vaterschaftsurlaub (ok v.a. eine Elternzeit, da 2 Wochen nicht sehr viel ausmachen) einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt bringen. Für die Frauen: Sie tragen das Risiko „Ausfall durch Mutterschaft“ nicht mehr alleine, sondern auch junge Männer gehören plötzlich in diese Gruppe. Und für ältere Arbeitsnehmer ist dies auch ein Vorteil, da sie im Vergleich zu jüngeren nicht mehr Ausfallen durch Elternzeit.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Herr Bauer von Volkswirtschaft haben Sie keine Ahnung. Also: zuerst informieren, dann behaupten.

        Und noch etwas: Wenn in anderen Kontinenten ein Geburtenüberschuss besteht, hat das für die Schweizer Wirtschaft und Demographie erstmal keine Bedeutung.
        Es ist doch vielmehr so, dass den Befürwortern einer kinderlosen Gesellschaft jeglicher Gemeinsinn abgeht und diese als Feigenblättchen das globale Bevölkerungswachstum hinhalten.

      • PhunkyMonkey sagt:

        Ihr Kommentar ist sehr wirr. Sie wollen also im ernst, dass nun junge Männer bestraft werden?
        Ich bin eigentlich gegen „Fremdvergleiche“, aber falls Sie das wirklich so meinen, so müssten Sie Feuer und Flamme für eine Wehrpflicht für alle Geschlechter sein…

    • Michael Bauer sagt:

      Kinder waren vielleicht mal eine gesellschaftliche Aufgabe, als die Erde noch keine 8 Milliarden Menschen beherbergt hat. Wir sind sind vom Aussterben bedroht und Kinder sind auch nicht die sagenumwobene gesellschaftliche Stütze, welche die AHV alleine finanziert. Also ja, Kinder SIND heutzutage ein privates Hobby, dass den Staat mehr kostet als es ihm bringt.

      • Anh Toàn sagt:

        Die Frage ist, wie viele Kinder die Gesellschaft braucht, aber ohne ist eine Gesellschaft innerhalb des Fruchtbarkeitszyklus einer Generation von Frauen ausgestorben. Und wenn dies unter 1 sinkt, wie z.B. in Südkorea, und nicht innerhalb einer Generation ändert, wird es ganz schnell ganz dünn, die Gesellschaft ganz alt. Auch global nähern wir uns schnell einer Geburtenrate, welche die Bevölkerung würde schrumpfen lassen, wenn nicht die Lebenserwartung der bereits geboren massiv gestiegen wäre. Eine schrumpfende Welt-Bevölkerung ist wünschenswert, aber eine mangels Jungen rasch schrumpfende Bevölkerung wird die ganzen gesellschaftlichen Strukturen in Frage stellen. (Anders als eine Not, die Alte und Junge gleichermassen dahin rafft, oder Alte sogar noch mehr)

      • tststs sagt:

        „dass den Staat mehr kostet als es ihm bringt.“ Hoffentlich.
        An dem Tag, da es umgekehrt ist, sollten wir uns kollektiv verabschieden.

      • Muttis Liebling sagt:

        Die Erde kann locker 12 Mrd. Menschen ohne intensive Landwirtschaft ernähren, nur müssen die ihren ökologischen Fussabdruck <= 100% halten.

        Möchten alle Menschen so wie im Durchschnitt der Schweiz leben, reicht es tatsächlich nur für 2 Mrd. Weltbevölkerung. Das meinen Sie ja wohl mit Überbevölkerung.

        Es ist aus verschiedenen Gründen wünschenswert, die Bevölkerungsgrösse zu reduzieren. Aber nicht über die Geburtlichkeit, sondern über die Reduktion der Lebensdauer.

        Weniger Kinder bedeutet mehr Alte, mehr Rentenlast, eine Greisengesellschaft, wie Anh Toàn das schon andeutete. Kürzere Lebensdauer erzeugt ein junge leistungsfähige Bevölkerung ohne Aushöhlung durch Pensionsleistungen. Und es geht viel schneller als Reduktion der Geburtlichkeit.

      • Peter sagt:

        Dann verzichten Sie im Alter auf Betreuung, Handwerker und sonstige Arbeitsnehmende sowie auf die Beiträge unserer Kinder an die Rente? Die Umlagerung beträgt momentan mehere Milliarden pro Jahr und wird in Zukunft steigen.

      • 13 sagt:

        @ Michael
        Alles was Sie sagen, gilt auch für Pensionierte. Ist das Altwerden in dem Fall auch ein persönliches Hobby, das den Staat mehr kostet, als er ihm einbringt? Sollte es vollumfänglich selbst finanziert werden? Und wer es sich nicht leisten kann, soll halt darauf verzichten? Immerhin muss man sagen, dass durch vermehrt bezahlte Kinderbetreuung und Berufsausbildung, man nicht zwangsläufig auf diejenige Generation angewiesen sind zwecks Unterstützung und Bildung….Merken Sie wie absurd und fürchterlich das ist? Kinder sind kein Hobby, Kinder sind Menschen. Teil der Gesellschaft.

    • Frank sagt:

      @A.T, und es muss sich halt die Erkenntnis durchsetzen, dass Väter für die Kinder wichtig und unentbehrlich sind. Leider kann man in vielen Medien immer noch Artikel darüber finden, dass Väter entbehrlich seien, dass die Mutter ihr Kind ohne Vater aufziehen kann und dazu vom Staat unterstützt werden soll. etc. Wie viele Journalistinnen vertreten die Meinung, dass der Vaterschaftsurlaub primär deshalb eine gute Sache sei, weil die Mütter davon profitieren, und die Anliegen der Väter sind für die Frauen sekundär? Da wird also nicht nur von Rechts gegen die Väteranliegen geschossen, sondern gerne und oft auch von links.

      • tststs sagt:

        „Wie viele Journalistinnen vertreten die Meinung, dass der Vaterschaftsurlaub primär deshalb eine gute Sache sei, weil die Mütter davon profitieren, und die Anliegen der Väter sind für die Frauen sekundär?“
        Ungefähr gleich viele wie Kommentatoren, die denken, dass ihnen gfälligscht diese 2 Wochen faulrumliegen auch zustehen 😉

        Aber ja, selbstverständlich sind diese xy Wochen Vaterschaftsurlaub dafür da, die Mutter und das Neugeborene zu unterstützen!
        Für was denn sonst?

      • Muttis Liebling sagt:

        @tststs

        Müssen Mütter und das Neugeborene unterstützt werden? Wenn ja, wäre die Gattung Mensch eine Fehlkonstruktion. Bei allen Säugetieren ist es so eingerichtet, die Mutter reicht während der Stillperiode.

        Beim Menschen braucht es den Vater am ersten und am meisten ab dem 3. LJ. Nach der Ablösung des Kleinkindes von der Mutter. Entwicklungsbiologische Überlegungen stehen bei dieser Idee nicht im Vordergrund. Es ist ein politischer, also ein machtpolitischer Disput.

      • tststs sagt:

        Oje, ML. „Wenn ja, wäre die Gattung Mensch eine Fehlkonstruktion. Bei allen Säugetieren ist es so eingerichtet, die Mutter reicht während der Stillperiode.“
        Äh nein, der Mensch ist nicht nur ein Säugetier, er ist auch ein Herdentier. Eine Mutter und Säugling ohne Familie wäre auch nicht wirklich überlebensfähig.
        Und genau darum geht es doch im Vatersschaftsurlaub auch: Er soll dem Umstand Rechnung tragen, dass wir nicht mehr in Sippen wohnen und sich jemand um die Mutter und das Neugeborene kümmern muss.

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Um das Kind zu versorgen? Um das Kind kennenzulernen? Zeit mit ihm zu verbringen? Um dem Kind eine Bezugsperson zu werden?

      • tststs sagt:

        @13: In 2 Wochen? Ernsthaft?
        Sorry, das ist Sand in die Augen der Befürworter.
        Kein Mann wird ein besserer Vater, wenn er die zwei Wochen nach der Geburt zu Hause bleibt (ein besserer Partner schon eher), wenn er nachher wieder in den Status quo verfällt.
        Ich bin echt am hadern! Ja, ich will auch ein Zeichen für die Väter setzen, aber ich befürchte mit einem Ja setze ich ein Zeichen für Pseudoväter!

        Die Auszeit hat verpflichtend für beide gleich lang zu sein; ansonsten nützt es weder Vater/Mutter/Kind noch der Sache an und für sich.

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Oh, die ersten Wochen (nicht nur 2, das ist eh zu wenig, höchstens als Zugabe zu den Ferien) sind durchaus sehr wichtig. Darum geht es aber doch gar nicht. Mit dieser Zeit isch einfach die Wahrscheinlichkeit in des status quo zurückzufallen kleiner.

      • Martin Frey sagt:

        @tststs
        Die Idee des VU (dass ein Vater für die Geburt weniger Tage kriegt als bei einem Umzug ist und bleibt ein Unding) ist nicht falsch, die völlig überhöhten Erwartungen sind es, die damit verknüpft werden. Von dem sanften Druck für paritätische Hausarbeit über mehr Lohngerechtigkeit bis hin zu erhöhter Erwerbstätigkeit von Müttern oder ganz utopisch, einer anderen Gesellschaftsordnung. Bei nichts von alledem können wir realistischerweise ausgehen, aber viele erhoffen sich halt etwas davon insgeheim.
        „Die Auszeit hat verpflichtend für beide gleich lang zu sein; ansonsten nützt es weder Vater/Mutter/Kind noch der Sache an und für sich.“
        Das können Sie vergessen. Insofern bin ich für diese Lösung, sie wird auf absehbare Zeit (sorry 13) die einzige bleiben.

      • Noah Lilienthal sagt:

        Der (natürlich mit zwei Wochen immer noch viel zu kurze) Vaterschaftsurlaub soll für die Väter und ihre Kinder da sein. Höchstens in zweiter Linie zur Mütterunterstützung. Und sicher nicht als Umerziehungsinstrument oder Mittel zur Gesellschaftsrevolution. Ich kann wirklich nur den Kopf schütteln über Menschen, die jetzt dagegen stimmen wollen, weil sie meinen, die Gesellschaft würde dadurch nicht revolutioniert. Da fehlt es echt an Empathie. Hätten wir jetzt auch gegen den Mutterschaftsurlaub stimmen sollen, nur weil der nicht dazu geführt hat, dass massiv mehr Frauen nach der Geburt ihres Kindes an den Arbeitsplatz zurückkehren?

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.