Ein Hoch auf das Nestmodell

Unser Daheim, unser Glück: Beim Nestmodell bleiben Scheidungskinder in gewohnter Umgebung. Foto: iStock
Zwar bin ich kurz vor dem Ende des alten Jahres damit gescheitert, und dennoch – oder gerade deswegen – möchte ich für das Nestmodell eine Lanze brechen. Getrennt haben der Vater meiner Kinder und ich uns im letzten Frühjahr, die Krise dauerte schon viel länger. Wir haben es versucht, uns aufgerafft, zusammengerissen, Therapie gemacht – aber es hat nicht gereicht.
Die Kinder sind heute vier und sechs Jahre alt, eingeschult, und wir sind im Quartier verbandelt und verbunden. Ein Ortswechsel kam deshalb nicht infrage. Wir sind beide berufstätig zu etwa gleich viel Prozent bei etwa gleich viel Lohn und haben je einen «Kindertag». Ich versuche das Wort «Papatag» tunlichst zu vermeiden, gibt es auch den «Mamatag»? Nein, die ist ja im Idealfall immer für die Kinder zuständig, nicht wahr, Herr Largo? Dazu später.
50/50
Da wir in Zürich wohnen, konnten wir auf die Schnelle nicht zwei Wohnungen auftreiben. Aus pragmatischen Gründen, aber nicht nur, schlug ich bei einem klärenden Gespräch mit einem befreundeten Mediator vor, dass wir zuerst als WG weiterleben, später dann das Nestmodell leben, bei dem die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und wir Eltern einfliegen, wenn wir die Betreuungsaufgaben übernehmen. Die Betreuung und der finanzielle Unterhalt seien gleichwertig zu leisten. Wir leben also «50/50», darauf haben wir uns geeinigt. Das Nest sollte es «bis auf Weiteres» sein.
Denn, was spricht dagegen, dass die Eltern, welche die ganze Sache zum Scheitern gebracht haben, die Konsequenzen tragen müssen, aus der Reisetasche leben, meinetwegen auf Sofas von Freunden schlafen und die Kinder weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld wohnen, spielen – ohne dass die Lieblingspuppe am anderen Ort vergessen oder die Regenhose für den Waldtag leider doch nicht hier ist – und aufwachsen dürfen? Scheinbar vieles.
Vorurteile gegen das Nestmodell
Das Nestmodell funktioniert leider nur, wenn beide Seiten es wollen. Nach nur zehn Monaten im Nest und gegen meinen Willen hat mein Ex-Partner nun eine Wohnung, in der die Kinder zur Hälfte auch leben sollen. Was mich dabei nachhaltig traurig stimmt, nein ärgert, ist, dass weder er, die Gesellschaft noch die verfügbaren Ratgeber dem Nestmodell je eine Chance gegeben haben oder ihm eine Chance geben. Die Vorurteile sind grösser als die Anzahl Familien, die so leben. Immer wieder höre ich, das Modell sei teurer. Ist es in unserem Fall nicht: Zwei Wohnungen mit angemessenem Platz für die Kinder sind teurer als eine Familienwohnung, ein WG-Zimmer und ein kostenloser Platz auf dem Sofa von Freunden oder in der Wohnung meines neuen Partners.
Bei Herrn Largo lese ich in «Glückliche Scheidungskinder – Was Kinder nach der Trennung brauchen», dass Kinder Stabilität brauchen, dass beim Wechselmodell (das Kind pendelt zwischen den Eltern) vielleicht doch einfach das Wohlergehen der Eltern im Vordergrund stehe (sie wollen mehr Freizeit, unerhört!) und dass das Residenzmodell, bei dem die Kinder mehrheitlich bei der Mutter leben (sic!), die Ideallösung sei. Es schockiert mich, dies in einer vor zwei Jahren überarbeiteten Auflage des Ratgebers eines angesehenen Kinder- und Familienexperten (aber sind wir Eltern das nicht alle selbst?) zu lesen. Blättere ich weiter, wird in einem klitzekleinen Abschnitt dann das Nestmodell als zu wenig konstant für die Kinder angesehen. «Sie (die Kinder) wissen nicht mehr, wer hier eigentlich die Verantwortung trägt.» Und Kontinuität in der Betreuung sei eine Grundvoraussetzung für das Wohlergehen eines Kindes.
Beim Nestmodell haben die Kinder einen Wohnsitz. Und regelmässige Tage mit der Mutter oder dem Vater. Mehr Kontinuität geht nicht. Natürlich setzt das Nestmodell voraus, dass man sich gut versteht, noch miteinander kommuniziert nach einer Trennung, und zwar gut. Aber davon gehe ich aus, insbesondere wenn Kinder involviert sind.
Gebt dem Nest eine Chance!
Ich habe keine 30 Jahre Wachstum und Entwicklung von Kindern erforscht, aber ich habe seit der Geburt meines Sohnes gelernt, auf meinen Bauch zu hören. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Pendeln für die Kinder der grössere Stress ist als für uns Erwachsene. Mich dünkt es sehr egoistisch und kurzsichtig, das Nestmodell als «schwierig», «anstrengend» und «teurer» abzustempeln. Gebt dem Nest eine Chance! Ich wünschte mir, andere getrennt lebende Eltern, welche die Betreuung und die finanzielle Sorge für die Kinder gleichberechtigt aufteilen, versuchen es mit dem Nestmodell, sind erfolgreich damit und ziehen so glückliche Kinder auf, denen es an nichts mangelt und nichts fehlt – seien es Regenhosen oder Vater und Mutter zu gleichen Teilen.
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150 Kommentare zu «Ein Hoch auf das Nestmodell»
Ich lese hier eine Seite einer Geschichte. da scheint mir berechtigt, dies auch kritisch zu hinterfragen:
Schläft man bei Freunden auf dem Sofa, trägt man ja nicht seinen ganzen Kram durch die Gegend, man packt eine Tasche und lässt den Rest im Nest, seine Klamotten, sein Geschirr, seine angesammelten Dekoschätze, seine Bettwäsche, seine Ski, sein Fahrrad: Das Nest ist das Nest der Mutter (hier, kann auch umgekehrt versucht werden) und der Kinder, kommt der Vater zu Besuch, zieht die Mutter vorübergehend aus: Der Vater soll aber bitte ihr das Nest wieder so zurück geben, wie sie es übergeben hat, er ist Gast, soll aber die Hälfte bezahlen für die Miete des Nests.
Muss nicht so sein, im konkreten Fall, aber ich kann mir vorstellen, dass es der Vater so sieht.
a) Er hat dem Projekt 10 Monate lang eine Chance gegeben. Danach hatte er wohl genug vom Diktat der Ex-Partnerin.
b) Sie weiss hingegen als Expertin, was gut ist und was nicht. Auch was für ihn gut sein darf.
c) Gleichberechtigung = den Vater der Kinder öffentlich zu diskreditieren
IMAO: Ich finde, er war schon geduldig genug. Ich hätte ihr schon viel eher den Laufpass gegeben. „Auf Augenhöhe“ ist anscheinend nicht Teil ihres Vokabulars. Wohl eher: selbstverliebt, selbstgefällig und despotisch. Ideale Voraussetzungen für eine Beziehung, die dauern soll…
Hier, bei praktisch vergleichbarer Ausgangslage, ein Bericht mit Hintergrund. Und auch hier war nach einem Jahr fertig, weil es einfach zu belastend war.
https://www.wireltern.ch/artikel/trennung-nestmodell-residenzmodell-wechselmodell-0419
Nur dass man sich hier offenbar einig wurde, dass etwas zu ändern ist.
Spannend dabei ist ja…weil man es selber für zu anstrengend und belastend findet, immer zu pendeln und sich ein Nest wünscht, gibt man auf und mutet es seither den Kindern zu…ich schätze dieser Widerspruch ist auch das, was hier die Autorin beschäftigt. Mir würde es auf jeden Fall so gehen.
@13: Die Konsequenz daraus wäre es eigentlich, auf die Trennung zu verzichten…
Oder die alleinige Obhut eines Elternteils. Aber ich finde weder diese noch Deine Lösung wirklich zufriedenstellend, erst recht nicht für die Kinder.
Wir leben das Nestmodell bereits erfolgreich seit 7 Jahren, da die Kinder sind 12 und 24.. Und der Vorteil liegt darin, dass höchstens wir Eltern manchmal traurig sind wenn wir das Nest verlassen oder weg sind, dafür sind es die Kinder nicht. Wichtig erscheint mir in der ganzen Diskussion auch noch ein weiterer Aspekt: Erreichbarkeit des jeweils abwesenden Elternteils für die Kinder – egal bei welchem Modell!
Ich verstehe nicht, warum die Gesellschaft mitschuldig sein soll, dass hier das Nestmodell nicht funktionierte.
Das ist doch „der Gesellschaft“ ziemlich egal, ob die Autorin eine, zwei, drei oder vier Wohnungen bewohnt.
Auch finde ich das „Largo-Bashing“ unangebracht. Er ist ein anerkannter Entwicklungspädiater und hat die Sicht auf die Kinderentwicklung und Erziehung auf ein ganz neues Niveau gebracht (zum Wohl der Kinder).
Nichts gegen Ihr Bauchgefühl, aber die „ich weiss selber was am besten für mein Kind ist“-Haltung kann manchmal auch den Blick auf die Realität etwas vernebeln.
Ich kenne jemand, der das Nestmodell gelebt hat und wo es funktionierte (für die Eltern, für die Kinder weiss ich nicht). Aber die haben das mit drei richtigen Wohnung gemacht. Nix Couchsurfing.
Ich bin für das „Ich überlege mir wirklich gut ob ich mit diesem Menschen wirklich Kinder haben will“ Modell….
Wenn die Eltern nicht im Nest zu Hause sind, fehlt da nicht die Nestwärme?
Dann hat Mama UND Papa je ein von den Kindern abgekoppeltes Privatleben – die Kinder sind bei keinem „voll im Leben“. Aus Sicht der Kinder schaudert mich das…
das ist aber nicht das Problem beim Nest-Modell, sondern generell von Scheidungskindern. Beim Nestmodell, so wie die Autorin es beschreibt, erscheint mir die Nestwärme noch am meisten gegeben, weil es eben nur ein konstantes Nest gibt.
Und dass Mama und Papa einen Teil ihres Lebens von den Kindern „abgekoppelt“ haben, ist bei jedem Elternteil der Fall, egal ob zusammen oder getrennt.
Vielleicht ist das Wichtigste am Artikel jene Erkenntnis: Das Nestmodell funktioniert nur, wenn sich beide toll verstehen. Verstehen sich beide eben nicht, dann scheitert das Modell; zum Vorteil der Eltern und zum Nachteil der Kinder.
Mit andern Worten: Versteht man sich (und wäre fähig das Nestmodell zu leben), dann macht eine Trennung aus Sicht der Kinder keinen Sinn! Hier ist die Trennung bloss deshalb da, damit die Elternteile sich mehr Freiheiten/Freizeit herausfiltern können, was jedoch den Kinder während ihrer Entwicklung die Kunst der Beziehungsfähigkeit vorenthält. Versteht man sich nicht, dann ist das Nestmodell sowieso gescheitert und die Kinder leiden unter dem Hin-und-Her. Wer sich das Leiden der Kinder verinnerlicht, der sollte sich die Trennung gut, sehr gut überlegen.
Sie haben 100% Recht. Dazu kommt, dass heutzutage viele Beziehungen scheitern, weil viele meinen, man müsse ewig verliebt sein in den Partner, sonst ist es nicht der Richtige.
Da muss ich nochmal zustimmen: habe mich von meiner Ex sehr friedlich getrennt, wir gingen zu einem Anwalt und haben gesagt, lass die kürzeste Vereinbarung aus dem Computer, dann machen wir alles passend, damit wir dies so unterschreiben können. Einen der besten Sätze über unsere Trennung die ich gehört habe war: „Wenn man sich so friedlich trennen kann, könnte man ja auch zusammenbleiben“. Meine Antwort: „Ja, wenn man einen guten Grund dazu hat, aber wir haben keine Kinder.“
Bei einer Scheidung ohne Drama ist es kein Problem, wenn die Kinder in 2 verschiedenen Wohnungen leben. Zudem ist das Nestmodell nur für Superverdiener was – wie sollen sich Normalos drei Wohnungen leisten? Ich als Erwachsene möchte vielleicht nicht gerade in einer WG leben müssen, weil ich noch für eine Nestwohnung zahlen muss. Plus: wenn man einen neuen Partner hat, was dann? Darf der mit in die Nestwohnung? Darf man sich in dieser Zeit nur extern treffen? Dieses Modell hat dermassen viele Fehler..
Was passiert denn nun mit der Nestwohnung? Wer bezahlt diese? Ich finde schon, dass hier etwas einseitig auf der Frau herumgehackt wird. Der Mann stellt sie entgegen der ursprünglichen Vereinbarung einfach vor vollendete Tatsachen. Das ist nicht fair.
Wenn eine Lösung für einen Expartner nicht mehr stimmt, dann setzt man sich erst mal zusammen und findet eine neue Lösung mit der beider leben können.
@alam: Da leider zwar viel Text da ist, aber wenig darüber, was denn nun wirklich unter welchen Umständen abgemacht war, und wie die neue Situation geregelt wurde, ist auch das jetzt nur Spekulation.
Wenn es eine Regelung gegeben hat, dann gibt es auch Übergangsfristen. Und sicherlich hat es auch laufend Gespräche gegeben.
Wäre doch schön und der ausgewogenen Berichterstattung dienlich, wenn nun der Vater auch noch eine Stellungnahme abgeben könnte.
das ist aber keine berichterstattung sondern ein blog. dem vater ist kaum verboten sich zu melden (würde ich aber als elternteil tunlichst seinlassen hinsichtlich konfliktherderweiterung).
es ist eben keine spekulation, dass es nur aufgrund einer absprache überhaupt zum nestmodell kommen kann. das ist reine logik. da das nestmodell darauf basiert, dass man sich stets neu absprechen MUSS und es ohne gar nicht geht, kann man davon ausgehen, dass es da nicht unbedingt sowas wie einen schriftlichen vertrag gibt, womöglich mit übergangsfristen. denn sowas wie nestmodell kann man eh nur wenn man sehr gut miteinander klarkommt und sich sowieso abspricht, weil das beide elternteile wollen.
dass das aber kippen kann, zeigt das beispiel und ist eben der schwachpunkt am modell
@tina. Da ist keine Logik. Es wird ja beschrieben – man findet auf die schnelle keine Wohnung, und führt zunächst eine WG. Dann schlafen beide auch auswärts, und schon haben die beiden aus pragmatischen Gründen das Nestmodell.
Aber ohne dies gleich als Modell für die Ewigkeit zu wählen.
„ Natürlich setzt das Nestmodell voraus, dass man sich gut versteht, noch miteinander kommuniziert nach einer Trennung, und zwar gut.“
Wenn man das täte, müsste man sich nicht trennen!
Der in diesem Artikel dauernd negativ erwähnte Largo ist wohl schlicht und ergreifend realistischer, als die Autorin, deren Nestmodell – oh Wunder – ja auch nicht funktioniert hat!
…ich fand das Nestmodell immer zu teuer: Drei Wohnungen (oder WG oder Freunde strapazieren…).
Ich war Scheidungskind, zweimal, und immer blieben wir bei der Mutter. Das schien okay. Wir kannten es nicht anders. Und unsere Väter jeweils nach kurzer Zeit auch nicht mehr.
Aber heute, wo ich als Erwachsener immer mehr Scheidungskinder erlebe, dünkt mich diese Art die einzig faire. Kinder wollen ab einem gewissen Alter nicht mehr Wochen- oder Wochenend-Weise pendeln. Da sind Fussballmatchs, Spiele drauss und ein eigenes sozialleben… Da fehlt die Regenhose, das Buch, die Hausaufgaben oder die Voki-Kärtchen.
Die Eltern habe es verursacht, sie sollen es ausbaden.
Und man erspart ihnen was mir blieb: Als junge Erwachsene all die praktischen Lügen aufzudröseln und meine Väter zu finden.
Was ich super finde von der Schreibenden, dass sie 50/50 als Ausgangslage sieht. Wie oft sind Väter und Mütter mit dieser seltsamen Idee konfrontiert, dass das Kind „natürlich“ der Mutter gehöre. Väter müssen dagegen kämpfen, dass sie überhaupt als gleichwertig anerkannt werden, Mütter müssen kämpfen, dass sie nicht automatisch als hauptverantwortlich gesehen werden. Leider sind Verwaltungen, Betreuungsprofessionen und Gesetzesgeber erheblich rückständiger: Väter müssen auch schon mal ihre Eignung als Vater beweisen, bei Müttern wird sie quasi vorausgesetzt.
Aus meiner Sicht bietet das Nestmodell UND das Doppelresidenzmodell gute Möglichkeiten einer 50/50 Betreuung. Hingegen NICHT das Residenzmodell, wo Vater und Mutter in spezifische Rollen gedrängt werden.
Für mich ist das „Nest“ eine Scheinwelt, weder Papa noch Mama, ein ständiger Kompromiss. Wir haben zwei Wohnungen und die Kinder sind 50-50 bei mir und meinem Ex. Unsere Wohnungen sind total unterschiedlich und wiederspiegeln unsere Persönlichkeiten. Die Regeln und das Essen ist anders, neue Partner kommen auf beiden Seiten so langsam in den Alltag hinein. Für mich ist es enorm wichtig, dass ich mich entfalten und mit meinen Kindern das Leben und den Alltag gestalten kann. Mein Ex macht es auf seine Art und das ist gut so. Jedes Modell hat Vor- und Nachteile, für uns beiden kommt das Nestmodell überhaupt nicht in Frage.
Mal eine Hypothese: Frau hat einen neuen Partner gefunden, trennt sich von ihrem Mann., zieht (kostenlos) zum neuen Partner und lagert die Kinder in die ehemalige Familienwohnung aus – während ihr ex-Gatte mal hier, mal dort schlafen soll. Dann nimmt sich der ex-Gatte eine eigene Wohnung, die ehemalige gemeinsame Wohnung wird aufgeben. Für die Mutter eine blöde Situation: Der neue Partner will nicht mit den Kindern zusammenleben und einen Teil seiner Wohnung für die Kleinen räumen. Die Mutter muss deshalb eine zusätzliche Wohnung mieten, deren Kosten sie alleine trägt.. Nun stellt sich die Frage: Wer hat am meisten vom Nestmodell profitiert?
man kann hypothesen aufstellen, natürlich auch eine, in der der mann ganz schlecht abschneidet. nützt das irgendwem irgendwas? ausser dass aussenstehende sich überlegen fühlen. gratuliere!
Im ersteren Fall die Mutter, im zweiten Fall sollte sich die Mutter überlegen, ob sie beim neuen Partner die richtige Wahl getroffen hat, wenn dieser mit den Stiefkindern nichts anfangen kann
Ohne gegen das Nestmodell schiessen zu wollen, aber mal die grundsätzliche Frage:
Was ist so schlimm an zwei Familien, insofern diese verlässlich und konstant sind?
(Ich habe schon mehrmals davon geschrieben, dass ich so aufgewachsen bin und das supi fand!)
ganz deiner meinung, aber da gibts halt verschiedene und die gründe dafür kennst du ja bestimmt schon. egal was von wem vertreten wird: einig sind sich immer aussenstehende, nämlich dass mindestens ein elternteil ein ego sei (was ganz bestimmt eine sehr hilfreiche haltung ist)
„Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Pendeln für die Kinder der grössere Stress ist als für uns Erwachsene.“
Nope, ist eine Frage des Charakters, nicht des Alters.
Deshalb: „Kinder- und Familienexperten (aber sind wir Eltern das nicht alle selbst?)“ Ohgottnein!
„dass man sich gut versteht, noch miteinander kommuniziert nach einer Trennung, und zwar gut. Aber davon gehe ich aus, insbesondere wenn Kinder involviert sind.“ Hahaha, jetzt verstehe ich, es ist ein Beispiel aus Fantasia 😉
Vor allem scheint strotzt ihr Text ja nicht gerade vor Empathie gegenüber ihrem Ex.
Er ist schuld. Er hat gegen meinen Willen….
Eine ziemliche Einbahnstrasse….
Aber passt gut zu Menschen, die meinen ihr Bauchgefühl sei doch bitte erhabener und richtiger als alle anderen Meinungen.
„Vor allem scheint strotzt ihr Text ja nicht gerade vor Empathie gegenüber ihrem Ex“ Aus einem Grund ist es ja der Ex…. 😉
@tststs: Aus welchem denn?
ähm – aber für ein Nestmodell braucht es eben dieses gute Miteinander.
Und das ist nur möglich, wenn man Empathie hat.
@SP: Erwischt 😉 waren sicher mehr als eon Grund…
@RoXY: Dass fehlende Empathie (hüben wie drüben) Grund für das Scheitern des Nests (und wahrscheinlich auch der Ehe) ist, würde ich auch unterschreiben…
Sorry tsts aber vom Ex wissen wir nun wirklich gar nichts, ausser dass er auf einer Couch geschlafen hat, während sie sehr schnell in einem neuen Liebesnest ihre Erfüllung gefunden hat.
Vielleicht bewegt er sich auf ihrem Niveau, vielleicht auch nicht.
Aus dem Text heraus kann man ihm weder Wortbruch oder Empathielosigkeit unterstellen.
Denn es ist überhaupt nicht klar, was wirklich vereinbart wurde. Es entsteht eher der Eindruck dass eine egozentrische Person es nicht fassen kann, dass der Ex sich nicht ihren Vorstellungen gemäss verhält. Dafür spricht auch, dass sie ihn öffentlich anklagt und als Feigenblatt dafür das „Kindeswohl“ vorhält.
Was bitte soll das dem Kindeswohl dienen, wenn ein Elternteil den anderen öffentlich anklagt?
Sie schreibt: „Gleichberechtigung ist ihr nicht „nur“ ein Anliegen und Ungerechtigkeiten hält sie sich schreibend vom Leib!
Und dann so was!
Der Partner ist schuld! Das muss ich doch gleich mal öffentlich sagen. Es hätte alles so schön sein können. Er hätte doch noch 10 Jahre irgendwo auf der Couch eines Kumpels schlafen können, während ich in der Wohnung meines neuen Partners lebe!
Kritische Selbstreflexion? Fehlanzeige.
Ein wenig Empathie für die Situation des Ex? Fehlanzeige.
Sie ist bereits wieder in einer neuen Liebesbeziehung und hat „ihr“ Leben. Der Ex soll doch zufrieden sein mit einem Provisorium.
Vielleicht will der Ex nicht gerade wieder in eine neue Beziehung. (Was grundsätzlich eher von Reife zeugt.)
Ich frage mich auch, weshalb dieser Satz/Abschnitt nicht dem Korrektorat zum Opfer fiel.
Es war so sonnenklar, dass man dann wieder um dieses Detail rumdiskutiert, anstatt sich auf das eigentliche Thema zu konzentrieren…
@ tststs
Nur dass dieser eine Satz halt grundlegend ist und damit eigentlich schon alles aussagt, was man wissen muss.
Selber ein eigenes Leben haben, dieses aber dem Partner verbieten zu wollen…
Habe dasselbe erlebt, nur umgekehrt: während mein Ex sein Leben wie vor den Kindern weitergegührt hat (Hobby, Verein, Frauen ect), hat er die Kinder meist nach kurzfristiger Ansage am Woende zu sich genommen, weil er nicht wollte, dass ich mich im Voraus mit einem Mann verabreden kann.
Punkto Kindeswohl.
Es nützt den Kindern nichts, wenn die Eltern nicht glücklich sind. Pendeln ist weniger schlimm, als einen Vater zu haben, der innerlich verkümmert, weil er in einer Situation leben muss, die für ihn nicht stimmt.
Ginge es nach ihr. Dürfte er kein eigenes Leben haben.
Für die meisten erwachsenen Männer, die zudem noch Familienväter sind, ist ein Leben auf der Couch eines Kumpels definitiv nicht Grundlage um ein eigenes erfülltes Leben zu finden.
Die Kinder haben auch ein Recht auf einen Vater der glücklich ist und sein Leben selbst bestimmt. Und irgendwie toll, dass er nicht gleich in die nächste Beziehung stürzt, sondern erstmal wieder auf eigenen Beinen steht.
Aaaalso, wenn Sie wirklich über den Nebenschauplatz diskutieren wollen:
– Finde es erstaundlich, dass hier einfach so NUR für den Vater Partei ergriffen wird. Natürlich ist der Blog sehr anklagend; zurecht IMHO (also dass man hässig ist, dass es dann via SM raus muss, finde ich auch nicht supi und vor allem nicht zielfördernd). Da machen zwei etwas ab und der eine hält sich nicht daran, und zwar nicht nachdem „ein Leben auf der Couch“ geführt wurde, sondern nach schlappen 10 Monaten!
Ich vermute mal, die Ehe ist an den gleichen Punkten gescheitert wie das WG-Leben.
@tststs: Was haben denn die zwei abgemacht? Es steht, weil es schwierig war, auf die Schnelle eine neu Wohnung zu finden (oder zwei), schlug sie pragmatisch vor, zuerst quasi als WG zusammenzubleiben und dann das Nestmodell zu leben.
Wir wissen nichts darüber, was seine Meinung dazu war. Aber immerhin hat er sich darauf eingelassen. Aber selbstverständlich hat man nach fast einem Jahr Versuchszeit auch das Recht zu sagen, dass es so nicht passt.
Aber eben, wir wissen gar nicht, wie er zu dieser Idee stand. Und wie sein Leben bei Freunden auf der Coach verläuft. Und wie eigentlich nun die finanziellen Folgen seines Entscheides sind – vermutlich auch für sie.
@ tststs
Nach so vielen Jahren erstaunt sie das noch? Mich frustriert es, aber erstaunt? Nein. So ist doch der übliche O-Ton:
Mann und Frau machen etwas aus, Frau hält sich nicht daran -> Wie kann sie nur? Geht gar nicht! Sie sollte man dazu zwingen! Der arme Mann!
Mann und Frau machen etwas aus, Mann hält sich nicht daran -> Wie konnte sie nur ihm etwas aufzwingen? Wie kann sie nur erwarten, dass er sich daran hält? Geht gar nicht! Der arme Mann!
(PS: Dass sie nun in einer Regelung leben muss, die für sie nicht stimmt, ist übrigens. Sie hat es offenbar verdient. Das einzige was noch fehlt, ist der Hinweis darauf, dass ja sicher eh sie an der Trennung schuld ist.)
@13: Der übliche O-Ton ist tatsächlich, dass eine Autorin darüber schreibt, was ein Mann, die Männer, oder die männerdominierte Gesellschaft falsch gemacht hat. Und ensprechend kommen dann die Reaktionen.
Aber heute wäre es der Autorin doch einfach gefallen, die Hindergründe der Entscheidungen und die Beweggründe ihres Partners zu schildern. Vielleicht hätte man ihn dann gut verstanden, vielleicht aber auch nicht.
Leider hat sie das aber nicht getan. Und der Eindruck bleibt, dass man es mal nach ihren Plänen versucht hat, dies aber nicht geklappt hat. Und das wundert nun mal nicht, wenn ihre Erwartung ist, dass er über Jahre gratis bei Freunden auf dem Sofa schläft.
13 – wirklich? „Wann immer eine Frau für ihr Verhalten kritisiert wird, dann wurde sie nur deshalb kritisiert weil sie eine Frau ist.“
Diese Denkweise ist einfach nur billig und letztlich selbstschädigend. Weil sie Opferhaltung pur ist, und letztlich zutiefst sexistisch.
Und in meinem Fall total ungerechtfertigt. Ich habe hier schon zigmal auch Männer kritisiert.
Wer wahrhaft emanzipiert ist, der kritisiert (und verteidigt) weder Männer, noch Frauen, SONDERN MENSCHEN und zwar für ihr Verhalten.
Die Wortwahl und Darstellungsweise der Autorin lässt tief blicken. Das haben hier unabhängig voneinander sowohl Frauen, wie auch Männer (für mich schlicht „Leser des Textes“ weil das Geschlecht eben keine Rolle spielt) erkannt.
@13: jahahaahaaa, stimmt 😉
@SP: genau, wir wissen so gut wie gar nichts… auf welcher Grundlage wird dann hier von gewissen Kommentierenden Partei ergriffen?!?
Sorry, ich finde gerade diese Beispiel klassisch, um aufzuzeigen, wie zwei zum Scheitern beitragen.
@ roxy
Nein, nicht immer, nur dort wo es passt. Und hier im MB ist das nun mal das, was ich Tag für Tag sehe. Aber Du kannst mir gerne eine Quelle für einen ähnlich harten Ton gegenüber eine Mann geben.
Und ich zumindest bin kein „Leser“ des Textes, aber ein Mensch 😉
13 – ich habe unzählige Male ungleich schärfere Kanten gegen männliche Mitkommentierer gehalten.
Deshalb wurde ich mehrmals für eine Frau gehalten oder für einen Feministen.
Das Argument „nur weil ich eine Frau/Mann bin“ ist eigentlich immer schlecht. Denn hätte man echte Argumente, müsste man es nicht bringen.
Das Argument zementiert Sexismus, genauso wie wenn man den Leser explizit als männlich oder weiblich definieren muss, obwohl das Geschlecht eben schlicht überhaupt keine Rolle spielt.
Bei unfairem Verhalten, Egozentrik und dergleichen spielt das Geschlecht ebenso keine Rolle. In fast allen Dingen spielt das Geschlecht keine Rolle.
Wenn wir uns eine Welt frei von Sexismus wünschen, sollten wir auch dementsprechend, reden und urteilen.
Nachtrag: jeder Philologe würde Ihnen bestätigen, dass das Wort „Leser“ genauso geschlechtsneutral ist, wie das Wort „Person“.
Auch wenn Leser grammatisch männlich und Person grammatisch weiblich ist.
Wir hatten eine Katze, einen Esel und ein Kind.
Die Katze war ein Männchen, der Esel ein Weibchen. Unser Kind war nicht sächlich, sondern männlich.
Das war uns immer klar, auch wenn wir fragten: wo ist die Katze, wo ist der Esel und wo ist das Kind?
Grammatische Geschlechter korrelieren in der deutschen Sprache nicht immer mit dem biologischen Geschlecht.
@ roxy
Das Sprachverständnis ist massgebend, nicht die Grammatik. Und da ist es ziemlich klar, dass Leser eben als „Mensch männlichen Geschlechts, der liest“ verstanden wird…
Zum Rest: vielleicht. Klar wird man nie bei irgendeiner Aussage/Kommentar/Bemerkung eindeutig sagen können, ob es persönlich oder sexistisch ist. Aber wenn es quakt, watschelt und gelb ist, ist es nun mal eher eine Ente als ein angemaltes Nashorn mit speziellen Fähigkeiten. Ich bezog mich im Übrigen beim Sexismusvorwurf nicht in erster Linie oder gar ausschliesslich auf dich. Wie geschrieben, ist es der übliche O-Ton…
@tststs: „auf welcher Grundlage wird dann hier von gewissen Kommentierenden Partei ergriffen?!?“
Genau auf dieser Grundlage? Die Frau beklagt sich, dass ihr Wunschmodell nicht funktioniert hat, weil der Mann ihm keine Chance gegeben hat (was hat er denn eigenlich 10 Monate gemacht), findet es aber nicht einmal nötig, seine Überlegungen, Argumente, Begründungen, auch nur ansatzweise darzustellen.
Dafür stellt sie ihn in den Senkel, weil er nicht einmal bereit ist, den Kindern zu liebe auf einem Sofa bei Freunden oder in einem WG-Zimmer zu leben, was die meisten von uns wohl ebenfalls nicht über längere Zeit tun würden.
Während sie, zufällig, bereits beim Freund wohnt.
Im ganzen Text kein Wort darüber, was er wollte, wie es ihm ging, was seine Meinung dazu war.
hör doch mal auf sportpapi:
– man kann nicht ein nestmodell gegen den willen des anderen elternteils einführen.
– der haken ist nicht wo er wohnt, sondern dass er die kinder auch da wohnen lassen will, sprich: das nestmodell ist damit gelaufen.
– 10 monate sind nicht der hauch eines versuchs, wenn es um eine lebensform geht für die man sich entschieden hat, auch wenn es „bis auf weiteres“ ist. bis auf weiteres müssten mindestens 2 jahre sein.
wie oft las ich von dir, sportpapi, dass du denkst, man könne als paar vereinbarungen treffen, noch vor der geburt der kinder, betreffend einer eventuell in 10 jahren eintretenden scheidung. und bei diesem beispiel findest du bereits 10 monate einen zeitraum, in dem man eine gemeinsame entscheidung für eine familienmodell, wieder über bord werfen kann und zwar ohne absprache, gegen den willen des anderen elternteils.
13 – sorry, aber ihr Sprachverständnis ist neu. Es wurde mit viel politischer Bemühung dahingehend umerzogen.
Bis vor kurzem stellte sich nie jemand bei „die Leser des Textes“ eine ausschliesslich männliche Leserschaft vor. Erst der aufwändig unterwiesene fängt an, so zu verstehen und empfinden.
Nur schiesst man sich mit dieser verpolitisierten Sprache selbst ins Bein. 1. Weil es sprachlich keinen Sinn ergibt und 2. weil es auf ideologischer Ebene letztlich den Sexismus fördert, weil man so beständig das Geschlecht akzentuiert, anstatt dass man egalisiert.
Aber bei wenn man schon so viel in die Ideologie investiert hat, wird man über den letzten Satz wohl nicht mal ansatzweise auch nur nachdenken können. Leider.
@tina: Womit soll ich aufhören? Wenn du mich schon direkt ansprichst, dann nimm doch bitte Bezug auf das was ich geschrieben habe.
Aber noch einmal: Klar ist, dass er der „WG“ und dem anschliessenden Nestmodell zugestimmt hat. Unter welchen Voraussetzungen und für wie lange wissen wir nicht.
Für mich sind 10 Monate Versuch längstens genug um zu merken, ob das auf Dauer klappt. Welche Absprachen folgten, und wie die aktuelle Regelung besprochen ist, wissen wir nicht.
Und richtig: Ich bin für verbindliche Absprachen, die aber selbstverständlich laufend angepasst werden können. Welche Absprache es hier gegeben hat über das pragmatische „probieren wir es doch mal mit WG“, weil es so schwierig ist, schnell eine neue Wohnung zu finden, weiss ich nicht. Du auch nicht.
sportpapi, ich nahm auf alle deine texte hier bezug und habe sie alle pauschal angesprochen.
unter absprachen verstehst du offensichtlich nicht etwas, was man ausdiskutiert und womit beide einverstanden sind.
unter familienmodell verstehst du offensichtlich etwas, das man mit deiner definition von absprache innert wenigen wochen wieder umkrempeln kann, einseitig.
@tina: Eben, du nimmt nicht wirklich auf meine Aussagen Bezug. Ich wiederhole deshalb: Kennst du die Absprache? Beschrieben wird, dass man aus pragmatischen Gründen (aber nicht nur – für ihn auch?) zunächst WG, dann Nestmodell gewählt hat, bis auf weiteres. Und weil es schwierig ist, auf die Schnelle eine Wohnung zu finden.
Die Aussage, dass er dem Modell keine Chance gegeben hat, spricht dafür, dass er das immer nur als Übergangslösung, oder zumindest nur als Versuch gesehen hat.
Aber du weisst offenbar mehr als wir alle hier, was denn die Absprache war. Und wie die neue zustandegekommen ist. Und was man ausdiskutiert hat, und womit man letztlich einverstanden war. Und was, wenn man sich mal nicht einig wird?
Noch einmal: Schade, dass die Hintergründe nicht beschrieben werden.
@ roxy
Schade wird meine wirkliche Haltung dazu nicht veröffentlicht, aber dann so: Das ist ein Irrtum. Bis vor Kurzem war es einfach fast allen egal, ob und dass man darunter Männer versteht. Männer galten ja als die Norm, Frauen nur eine Abweichung davon, diese muss man nicht ausdrücklich erwähnen. Heute ist es das einigen nicht mehr egal und diese Stimmen melden sich. Und was sagen die anderen? Es ist unnötig und völlig egal….natürlich nur solange man weiterhin nur die männliche Norm gebraucht. Aber wehe, jemand braucht die Weibliche als „normal“/“allgemein“ und meint damit beide Geschlechter. Dann wird reagiert und es als unfair und falsch bezeichnet Wäre es egal, wäre es wirklich egal. So ist es aber bekanntlich nicht.
tatsache ist, dass man ein modell wie dieses nestmodell nur gemeinsam bewältigen kann. das lässt sich nicht gegen den willen eines elternteils durchsetzen. wenn dann nach nichtmal einem jahr einer einfach die spielregeln einseitig ändert, tangiert das natürlich den anderen auch. so geht das wirklich nicht. aber ja, das zeigt halt auch wirklich, wo die grenzen dieses modells sind.
@ tststs
Möchte Ihre Meinung hören, wenn der Kindsvater es sich bei seiner Neuen gemütlich gemacht hätte und die MUTTER es wäre, welche „schlappe“ 10 Monate auf der Couch verbracht hätte.
Sorry, das ist nicht der Nebenschauplatz sondern die Grundsituation. Vom gemütlichen Nest aus dem anderen unbequeme Auflagen aufdrängen kann jeder.
???
So weit ich weiss, gibt es keine Details, wie die beiden Elternteile jeweils ausser Haus schlafen.
Und ja, es ist die Grundsituation. Man hat sich auf diese geeinigt.
Es sollte beiden doch klar gewesen sein, auf was man sich eingelassen hat. Und dementsprechend finde ich 10 Monate tatsächlich „schlapp“, um schon aufzugeben.
Eben, dieselben Gründe (hüben wie drüben), die zum Scheitern der Ehe führten, haben wohl auch dieses Experiment frühzeitig beendet.
ach tststs woher wollen sie wissen, auf was diese sich geeinigt haben?
Man trennte sich und in einem ersten Schritt beschloss man das mit dem Nest. Hat man beschlossen, dass das für ewig so sein würde?
Waren damals beide in einer WG?
Scherte sie als erste von diesem Model aus, indem sie nun in einer richtigen Wohnung mit neuem Lover wohnt?
Wurde das Zusammenleben in der WG zu einer grossen Belastung für ihn?
Wollte sein Kumpel ihn nicht für so lange auf der Couch haben?
Rein gar nichts erfahren wir, ausser dass er sich „gegen ihren Willen“ eine Wohnung nahm. Und sie von „ihrem Bauchgefühl“ her, sowieso weiss was richtig ist und was nicht.
(Und nicht mal weiss, dass sie den Kindern mit ihrer öffentlichen Anklage definitiv schadet.)
@tststs: Ihre Erwartung ist klar: „Denn, was spricht dagegen, dass die Eltern, welche die ganze Sache zum Scheitern gebracht haben, die Konsequenzen tragen müssen, aus der Reisetasche leben, meinetwegen auf Sofas von Freunden schlafen.“
Mir würden da ein paar Gründe einfallen, die dagegen sprechen.
Denkt man das konsequent fertig, wäre schon die Trennung vermeidbar („was spricht dagegen“), das weitere WG-Zusammenleben sowieso Pflicht. Und ein neuer Freund? Man kann sich doch für die Kinder auch mal zurücknehmen!
Höre zum ersten Mal von diesem Modell. Aber auf dem Sofa zu schlafen ist doch nicht ernst gemeint hoffe ich.
Könnte mir dagegen gut eine Papi WG mit anderen Väter in der gleichen Situation vorstellen. Würde die Kosten massiv senken und man hätte auch einen Austausch mit „gleichgesinnte“.
das hört man aber sehr häufig als pro argument beim nestmodell: es sei günstiger, weil man ja auf dem sofa bei irgendwelchen bekannten schlafen könne. ja, da denke ich mir jeweils auch meins…. das ist doch keine basis für etwas, das stabil sein soll. und stabil muss es sein, da kinder involviert sind. aber natürlich können auch andere modelle scheitern. die zeit läuft, in 5 jahren kann viel passieren, auch wenn man alles dran setzt, es gut und richtig zu machen, und die kinder für beide elternteile das wichtigste sind
Mag sein, dass das Nestmodell für die Mama gestimmt hat, weil sie gratis und wohnlich beim neuen Partner wohnen kann. Aber wenn ihrem Ex-Partner halt keine solche bequeme Option zur Verfügung steht (wie aus dem Artikel zwischen den Zeilen klar hervorgeht), wer kann es ihm verübeln, dass er lieber in einer eigenen Wohnung haust als dauernd seinen Freunden zur Last zu fallen oder in einer WG (mit 40-50??) leben möchte? Es ist immer einfach, vom Partner Zugeständnisse zu verlangen, wenn man selbst in einer bequemeren Lage ist. Eigentlich ist es fast schon frech.
Das „fast“ vor dem „frech“ können Sie getrost weglassen.
Unmöglich, vom bequemen Nest aus solche Forderungen zu stellen, die man ja selber nicht erfüllen muss.
@ Tamar
Welches bequeme Nest? Die Frau nimmt ja ein Pendeln auf sich, was nicht immer nur Vorteile hat und auch eine Teile der Wohnung mit dem Ex. Sie kann zwischen ihrem bisherigen Zuhause und ihrem Partner pendeln, ob die Kinder an ihren Nicht-Betreuungstagen im Nest sind oder nicht. Für sie ändert sich nichts, bis auf die Tatsache, dass sich ihr Ex nicht in der teilweise von ihr bewohnten Wohnung aufhält.
Ändern tut sich aber etwas für den Ex und die Kinder und sie spricht für diese. Warum wird ihr das vorgeworfen? Was ist Ihr Problem mit dieser Frau?
????
Haha, einundderselbe Vorgang: man nächtigt auswärts gratis und franko.
Bei der Frau heisst das für Sie, dass das Modell stimmt, „weil sie gratis und wohnlich …wohnen kann“
Beim Mann heisst das für Sie: „seinen Freunden zur Last zu fallen „
@tststs: Ist vermutlich schon ein Unterschied, ob man beim Freund im Bett schläft, wie der sich das auch wünscht, oder ob man bei einem Freund (oder mehreren) unterkommt, die grosszügig und vorübergehend ein Bett oder Sofa anbieten. Natürlich fällt man denen früher oder später zur Last.
@ 13
Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?
Die Frau wohnt während der Papazeit bei ihrem Freund, während sie findet, dem Papa ist es zuzumuten, von Couch zu Couch zu tingeln. Ich möchte mal behaupten, die Frau hätte das KEINE 10 Monate so gehalten.
Ich habe grundsätzlich ein Problem mit Leuten, welche aus der eigenen bequemen Situation heraus meinen, anderen Personen unbequeme Situationen zu diktieren.
@ Tamar
Doch, das ist mein Ernst. Erstens war das Sofa nur ein Vorschlag. Sie nannte auch z. Bsp. ein WG-Zimmer als eine Option und entgegen den empörten Stimmen hier, finde ich diese ok. Keine Studentenbude mit 18jährigen, Party, überquellendem Aschenbecher und leeren Bierdosen überall, sondern eine gemütliche 3-Zimmerwohnung mit einem gleichalterigen Mitbewohner (oder Frau), der gleich wie man selber eh den ganzen Tag arbeitet und nicht da ist. Es kann aber auch eine kleine Single-Wohnung hat. Er ist derjenige, der dazu offenbar nicht bereit ist, auch nicht den Kindern zuliebe, wenn denn dies das Beste ist.
Davon abgesehen: warum von Coach zu Coach? Ich würde jederzeit Freunden Obdach gewähren und sogar ein Bett anbieten, auch für 10 M. und länger. Niemand müsste tingeln.
(couch ist der sofa. coaching hätten sie benötigt um das zu meistern)
Zur Erinnerung: sie stört sich nicht an seiner Wohnung, sondern dass die Kinder auch in diese Wohnung müssen und er nicht bereit ist, weiterhin in das Nest zu pendeln!!!!
@ 13: Sie „würden“, ich habe. Mehrere Monate, im Wohnzimmer, auf dem Sofa, da wir kein Gästezimmer hatten.
Obwohl eine tiefe Freundschaft bestand, war das ganze für Alle nicht so prickelnd.
Aber klar, hypothetisch lässt es sich einfach hier schreiben, irgend ein Freund kann monatelang in meinem Wohnzimmer leben.
Machen Sie das mal und melden Sie sich ende Jahr wieder.
@ tina
Hihi, selbstverständlich. Freud lässt grüssen? Ich sollte echt aufhören, drei Dinge gleichzeitig zu tun….
@ Hobbyvater
Wer mich kennt, weiss auch dass das „würde“ ernst gemeint ist. Bisher ergab sich keine solche Notwendigkeit, nicht für länger als ein paar Jahre. Auf jeden Fall nicht zu Hause, das Feriendomizil stellten wir ohne Frage einer Familie für 2,5 Jahre zur Verfügung. Und hier wäre ja dieser Mann eh nur die halbe Woche da und davon wohl noch einen grossen Teil des Tages bei der Arbeit.
Was das Sofa angeht, ich habe auch kein Gästezimmer, mag ich es allgemein lieber, in den Schlafzimmern zusammen zu rutschen und das Wohnzimmer als Wohnzimmer zu haben. So würde ich wohl eher 2 Kinder zusammentun oder eines zu uns nehmen als jemanden auf dem Sofa zu haben. Wenn man keine 2-Zimmer-Wohnung hat, ist das normalerweise möglich. Aber das ist halt da individuelle Empfinden.
Ich glaube nicht, dass die Frau in dieser Geschichte sich als „Last“ wahrnimmt. Tun das Frauen, die gratis bei ihren Partnern wohnen? Aber jeder normale Mensch, der bei Freunden wohnt, wird sich früher oder später als Last vorkommen.
Wenn Sie nicht fähig sind, zwischen einer Beziehung und einer Bekanntschaft/Freundschaft zu unterscheiden, dann kann ich Ihnen leider auch nicht helfen, sorry…
@ 13: mein Kind müsste also während Monaten sein Zimmer zu 50% aufgeben und ins Elternzimmer ziehen, damit die Frau meines Freundes ihren Nesttraum leben kann? Mein Kind soll dafür erheblich eingeschränkt werden, damit das „Nest“ einer anderen Familie funktioniert?. Das macht glaube ich niemand, auch Sie nicht.
Klar, wenn ich ein Ferienhaus hätte, könnten das meine Freunde jederzeit bewohnen. Das ist aber was ganz anderes.
@ Hobbyvater
Kann man so sehen. Ich erachte ein eigenes Zimmer, v.a. bei kleineren Kindern nicht als das Wichtigste und ein Elternschlafzimmer wird ja tagsüber gar nicht gebraucht. Es gibt auch andere Formen von Rückzugsmöglichkeiten. Wir haben aufgrund eines aupairs nun seit 10 Monaten ein Zimmer zu wenig, d.h. 3 Schlafzimmer für 3 Kinder + 2 Eltern. Meine Kinder stört das Null und sie sind eh Schlafnomaden, schlafen im Normalfall alle zusammen, mal hier mal da. Auch spielen jeder in seinem Zimmer gab es eigentlich sehr selten. Wozu auch, alleine ist es doch auf die Dauer langweilig.
Ich kenne übrigens eine Familie (4 Personen) in einem 7-Zimmer-Haus und ohne eigene Zimmer. Es gibt ein Kleiderzimmer, zwei Schlafzimmer, ein Arbeits-/Lernzimmer, ein Spielzimmer etc. alle für alle.
@ 13: mit einem Aupair ist (analog Ferienwohnung) die Ausgangslage eine ganz andere.
Die Kinder rücken allenfalls zusammen, damit Ihre Familie einen Profit hat.
Bei unserem Beispiel profitiert eine andere Familie (oder Ex-Partnerin meines Freundes) von einer günstigen Nestlösung. Nicht sehr nachhaltig.
Meine Kinder sind in einem Alter, wo sie ein eigenes Zimmer schätzen und auch mal ihre Ruhe brauchen – was wir als wichtig erachten. Ihre werden auch mal soweit sein.
Wie schon geschrieben: probieren Sie es erst mal aus, und melden sich dann wieder mit Ihren Erfahrungen. Überlegen Sie sich doch auch, ob Sie dabei z.B. zugunsten einer anderen Familie wegen Platzmangel auf Ihr Aupair verzichtet hätten.
Wie geschrieben: ich verfüge bereits über die Erfahrung monatelangen Couchsurfings.
@ Hobbyvater
Ok, ich werde gleich am nächste Wochenende eine Freundin oder einen Freund davon überzeugen, sich zu trennen und zu mir zu ziehen, damit ich es ausprobieren kann 😉 Rückzugsmöglichkeiten sind wichtig, da bin ich ganz Ihrer Meinung, ob das wirklich das eigene Zimmer sein muss, davon bin ich nicht überzeugt, habe selber meins lange genug geteilt (auch noch im Teeniealter für 6 Monate pro Jahr) und wie gesagt: Im Normalfall steht ja noch eines zur Verfügung, das tagsüber leer ist. Wer wovon profitiert, soweit denken meine Kinder nicht. Sie sehen höchstens, dass jemand halt einen Platz braucht. Ist halt auch eine Frage, was man ihnen vorlebt. Das ist keine Wertung, nur dass Ihr Eindruck, Ihr Erleben nicht auf alle übertragbar ist.
Es geht nicht darum, dass man den Kindern vorlebt oder eben nicht vorlebt dass jemand in „Not“ Hilfe braucht. Das haben wir ja getan. Und Sie irgendwie mit Ihrer Ferienwohnung (Wobei DAS für Kinder abstrakt ist).
Mir geht es darum, dass die hier propagierte Nest-Methode für die Autorin (und ihrer Meinung nach für ihre Kinder) ganz super ist und günstig dazu, dass es aber bedeutet, dass sich die Kinder/Mitglieder einer anderen Familie einschränken müssen.
Diese Bedenken mit Bemerkungen wie „Werte vorleben“ abzukanzeln ist jetzt etwas gar billig.
Vielleicht ging dem Ex-Mann der Autorin ja ganz einfach mal die Augen auf, dass er sich nicht auf Kosten einer anderen Familien monatelang aushalten lassen kann und hat sich deshalb eine eigene Wohnung gesucht. Nicht?
@13: Ich verstehe das gerade nicht. Natürlich hilft man, wenn irendwo eine Notlage ist. Wenn ein Haus abbrennt, kann von mir aus eine ganze Familie bei uns unterkommen.
Aber so ist es hier ja nicht.
Warum fällt es dir so schwer zu verstehen, dass das für manche Familien irgendwann zur Belastung wird, und vor allem, dass sich auch die Nutzniesser selber bald einmal als Belastung sehen?
PS: Das mit der Aupair würde bei unseren Kindern garantiert keine Freude auslösen. Die sind nämlich nur beschränkt Schlafnomaden, und geniessen ihr eigenes Zimmer sehr!
@ Hobbyvater
Nein, mein Thema war Couch-Surfing oder nicht. Falls das dieser Vater nicht mehr wollte, ja ich kann schon verstehen, dass man mal was eigenes will, hat ihn ja niemand daran gehindert. Den Fokus auf dieses verstehe ich hier ohnehin nicht.
Das Nestmodell wird ja nicht durch die eigene Wohnung des Kindsvaters aufgelöst, sondern durch den Umstand, dass er die Kinder jetzt dort betreut. Eine Alternative wäre auch eine kleinere und günstigere Singlewohnung gewesen und das Nest fortzuführen.
@ Sp
Und was willst Du mit deinem PS sagen? Meine Haltung ist ja, dass das alles Ansichtssache ist und es jeder Mensch resp. jede Familie anders handhabt. Falls Du aber interpretierst, dass ich irgendjemanden irgendetwas aufzwinge, muss ich Dich enttäuschen.
Also ich lese den Text so, dass er im wg Zimmer, sie erst auf dem Sofa von Freunden, dann beim neuen Partner gehaust hat. Die magere Info in solche Anschuldigungen ummünzen finde ich schon harten Toback.
Ich kenne eine erfolgreiche Nest Familie, fand aber von aussen betrachtet, dass sich der Vater bedeutend mehr verbiegen musste, um es zum funktionieren zu bringen, als die Mutter.
„..im Nest und gegen meinen Willen..“ Liebe Frau, was hat sie denn bei dieser Aussage geritten? Musste denn Ihr Ex-Partner zuerst sein einverständnis geben, damit sie beim neuen Partner übernachten können?
Wenn diese Zeile ein Mann genauso gschrieben hätte…
der witz am nest modell ist halt, dass es nur klappen kann, wenn beide elternteile mitspielen. darum ist hier „gegen meinen willen“ schon noch ein wichtiger aspekt.
Das ist sicher so. Wenn man aber den Text so liest, dann besteht der Verdacht, dass eben das ganze nach Ihrem Willen gelaufen ist. Ich hätte ehrlich gesagt es auch ziemlich Dicke, wenn man von mir verlangen würde bis auf weiteres meinen Kollegen- und Bekanntenkreis um Schlafgelegenheiten zu erbetteln. Der gute Mann wird ja – gemessen am Alter der Kinder – kaum mehr im „normalen“ WG Alter sein.
phunky: es wäre komplett illusorisch ein nestmodell zu beginnen mit jemandem, der das nicht will. ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so blöd sein kann, das irgendwie zu erzwingen, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich jemand dazu drängen lassen würde. eben WEIL das nestmodell sehr hohe anforderungen an konfliktfähigkeit stellt. eher kann ich mir vorstellen, dass man merkte, man hat es sich leichter vorgestellt, die konflikte sind leider zu gross geworden. oder dass sich das leben eben doch drastischer geändert hat, als man es für möglich hielt. das sollte nicht passieren, aber manchmal verschätzt man sich eben sehr, auch wenn man erwachsen ist und kinder hat und nur das beste will für sie
@PM: wo lesen Sie, dass sie verlangt, er solle so hausen?
Er könnte wahrscheinlich im Dolder in einer Suite wohnen, solange die Kinder im Nest bleiben!
@tststs: Von welchem Geld denn?
@tststs, ich habe nicht geschrieben dass ich es so gelesen habe, sondern wenn man den Text (welcher sehr anklagend geschriben ist) so liest, so besteht der Verdacht. Warum schreibe ich das so. Ganz einfach wegen der gleichen Worte, welche vielen anderen vor und nach mir in den falschen Hals kam: „gegen meinen Willen“!
Das kommt mir persönlich derart Dominant rüber, dass ich vermute, dass das Muster immer gleich war. Gegen meinen willen, dann wird getrotzt. Ich gehen sogar so weit zu schreiben, dass genau dieser Entscheid gegen Ihren Willen die Reaktion auf diesen Blogbeitrag war. Aber eben, nur so eine Vermutung.
@Tina – kommen sie, Ihr Dolder posting ist ein wenig absurd…
Sie schreiben schön die Vor- und Nachteile auf. Das Nestmodell (wie auch die hälftige Betreuung an sich) ist klar nicht für jede Familie, kann aber durchaus viele Vorteile bringen und ist auch nicht immer zwangsläufig teurer auch ohne WG und/oder Coachsurfing. Schöne kleine 1-2 Zimmer-Wohnungen sind auch massiv günstiger als eine zweite Familienwohnung, v.a. bei mehreren Kindern. Die Bereitschaft braucht es auch und zudem ist gerade in Trennung oft ein gewisser Egoismus bei vielen Eltern gegeben (Mütter und Väter). Oftmals begleitet durch das Gefühl: „Nun habe ich mich aus der unglücklichen Ehe befreit und will selber bestimmen.“ Die Kinder kommen nachwievor nicht zwingend an erster Stelle.
Andererseits habe ich, auch wenn es natürlich ein komplett anderes Thema ist, meine Kinder im Hinterkopf, die mir vor Kurzem mitteilten, sie hätten in Zukunft lieber eine Tagesmutter als eine Nanny (sie kennen beides und verstanden sich mit beiden sehr gut, nun sind wir neu auf der Suche). Die Begründung war, dass es für sie leichter wäre, wenn an zwei Orten zwei verschiedene Regeln gelten, als wenn beides zu Hause wäre. Ich fand den Gedanken, v.a. dass er von den Kindern selber kam, spannend. Wie gesagt, es ist nicht jedes Modell für jeden etwas. Nicht einmal das oft propagierte: Kinder haben ein festes zu Hause, der andere Elternteil lebt in der Nähe und sie können immer, flexibel hin, wenn sie wollen.
Ich persönlich glaube, es ist für Kinder einfacher mit unterschiedlichen Situationen umzugehen, wenn sich auch die Geographie ändert. In der Schule muss es sich anders benehmen als zuhause, am Esstisch anders als im Spielzimmer, auf dem Spielplatz anders als im Kino.
@13: Interessanter Ansatz. Andererseits: Schon Vater und Mutter haben teilweise andere Regeln, aber wenn sie sich einigen, sollte das dann doch auch für die Nänny gelten?
@ tststs
Ich glaube einfach nicht, dass man das pauschalisieren kann.
@ Sp
Klar, aber erst dann reichen ihnen ja oft zwei verschiedene Regeln. Klar hält sich auch die Nanny an die Grundlagen, wie dass Hausaufgaben gemacht werden müssen und die Kinder einen Velohelm tragen. Aber ansonsten haben wir nach dem Babyalter der Betreuung noch nie viel vorgeschrieben. Den Tagesablauf wie Mittagsruhe, rausgehen, helfen beim Abräumen, wann werden Hausaufgaben gemacht etc. entscheidet diejenige Person, die gerade da ist. Hätten wir kein Vertrauen, dass sie das kann, hätten wir ihr unsere Kinder nicht überlassen. Natürlich ist man im Dialog miteinander. Man sagt ja bei den Übergaben meistens mehr als Hallo und Tschüss.
@13: nicht im Sinne von: alle Kinder sind so. Jei, je nach Charakter macht das die Veränderung sogar noch schwerer zu ertragen.
Aber prinzipiell habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kinder „Eindeutigkeit/Unterscheidbarkeit/Abgrenzung“ (sorry, habe gerade keine passendere Bezeichnung) schätzen. Das meinte ich damit.
Also, zuerst steht da Zitat: Die Kinder sind heute vier und sechs Jahre alt, eingeschult, und wir sind im Quartier verbandelt und verbunden. Ein Ortswechsel kam deshalb nicht infrage. Zitat Ende.
Da nahm man Rücksicht auf das Wohl der Kinder – sehr schön. Wenn die Eltern es nicht miteinander gebacken bekommen, soll es nicht zu Lasten der Kinder gehen !
Nun hat der Vater einen neue Wohnung bekommen, in der auch die Kinder leben sollen. Da stellen sich mir die Fragen – wollen die Kinder das überhaupt ? Hat man sie gefragt ? Und gemäss dem o.a. Satz – ist die neue Wohnung im gleichen Quartier ? Oder wenn nicht, gilt der o.a. Satz plötzlich nicht mehr ?
Hat man die Kinder denn gefragt, ob sie wollen, dass die Mutter einen Neuen hat?
Ich finde es unverschämt, wie die Mutter Forderungen stellt, welche sie selber nicht im Traum denkt zu erfüllen.
Ich finde auch, dass einiges gegen das Nestmodel spricht:
Auf lange Sicht ist es wirklich teurer, da beide Eltern ja irgendwann (verständlicherweise) wieder eigene Wohnungen haben wollen und nicht nur ein WG-Zimmer oder Couchsurfing.
Zudem: wie ist das dann geregelt in der Kinderwohnung? Gibt es ein Schlafzimmer für die Eltern? Ich würde nicht im selben Bett schlafen wollen, wo in der Nacht zuvor noch mein Ex schlief. 2 Schlafzimmer? Auch wieder unnötig teuer.
Zudem spüren die Kinder, wenn sich die Eltern irgendwo nicht richtig zuhause fühlen und können so auch nicht das gleiche Zuhause/Heim-Gefühl entwickeln.
Das „Nestmodell“ mag für Kinder die bessere Lösung sein – ok! Aber auch für beide Eltern? Offensichtlich nicht immer, sonst hätte sich der Vater nicht für eine eigene Wohnung entschieden. Übrigens: Nicht nur Kinder haben Bedürfnisse, auch Eltern mögen und dürfen sie haben. Insofern habe ich für den Vater Verständnis (es gibt Bedürfnisse, die man nicht übersehen sollte, jedenfalls nicht auf lange Sicht).
Es gibt kein Modell, das besser als ein anderes ist. Das Passendenste ist meist das, auf welches sich eine Familie für den Moment einigen kann und dieser Prozess ist nicht abgeschlossen, solange die Kinder zu Hause wohnen. Ein Schwäche des Nestmodells ist, dass die Kinder von der Lebenswelt des Elternteils, der gerade nicht präsent ist, nichts mitbekommen und gerade bei jüngeren Kindern, kann dies auch Verwirrung auslösen. Zudem ist von den Eltern ein hohes Mass an Toleranz gefordert. Wer schon vor der Trennung Probleme mit der Haushaltsaufgabenverteilung hatte, sollte davon absehen.
Was sicher nicht hilfreich ist, wenn man Schwierigkeiten auf der Paarebene öffentlich und mit richtigem Namen darlegt. Es bleibt zu hoffen – vor allem für die Kinder – dass der Konflikt nicht eskaliert.
Interessanter Artikel, welcher mir aber dann doch zu sehr einen frustrierten Ton hat. Zuerst mal findet sie ihre Form des Zusammenlebens nur ungenügend berücksichtigt bei einem Ratgeber eines renommierten Kinderarztes und sowieso ist der Herr Largo nicht auf der Höhe der Zeit, bzw. nicht auf gleicher Flughöhe wie sie. Ich glaube, dass Frau Keller einfach nicht akzeptieren kann (oder will), dass sie schlicht und einfach gescheitert ist mit dem Experiment, sogar mit Eigenverschulden! Wer meint, ganz ohne Verzicht gehe es dann weiter schön bequem und der Ex-Partner (welcher jetzt nach einer weiteren Pfeife tanzen muss..) finde dann dass schon gut, der ist m. E. schon etwas naiv. Jetzt ist es Zeit klare Verhältnisse zu schaffen – im Sinne des Kindes!
Gleichberechtigung der Geschlechter ist Ihnen mehr als nur ein Anliegen, ja?
Und so führen Sie hier öffentlich den Vater Ihrer Kinder vor, weil er sich „gegen ihren Willen“ von einem von Ihnen vorgeschlagenes Experiment verabschiedet hat?
Wären die selben Zeilen von einem Mann geschrieben worden, dann nähme der Shitstorm wohl zu Recht kein Ende.
Kleiner Typ: ALLES funktioniert nur wenn beide das wollen.
Diktaturen zwischen Geschlechtern sind nicht mehr zeitgemäss.
Auch nicht, wenn sie von Frauen errichtet werden.
Ich fasse es nicht!
Wir haben die ersten 2 Jahre nach der Trennung auch das Nestmodell gelebt. Meiner Meinung hat uns das sehr gut getan. So hatten auch die Eltern Zeit, sich an die Trennung zu gewöhnen.
Es war anstrengend, angefasst ist eine Trennung mit Kindern immer. Die Frage, ob es teurer ist, hat sich nicht gestellt. Meiner Meinung geht es nicht darum, was günstiger ist, sondern was das beste für alle ist, resp. Das beste aus der Trennung zu machen. Nach 2 Jahren waren wir soweit gefestigt. Mittlerweile wohnt mein Exmann die Strasse runter und wir teilen uns die Erziehung 50/50. Natürlich darf man sich nicht hassen, aber das kommt eh nicht in Frage, da man ja praktisch den Rest des Lebens miteinander zu tun hat, nicht?
natürlich sollte es theoretisch keine frage der kosten sein, im richtigen leben muss man aber die lebenskosten ja irgendwie tragen.
interessant ist, dass es hier so klingt, als ob es vorallem gut war, damit die eltern sich daran gewöhnen können. also nicht etwa wegen den kindern. danke für den einblick!
“ Die Frage, ob es teurer ist, hat sich nicht gestellt.“ Das mag bei Ihnen zugetroffen haben, vermutlich weil beide gut verdienend sind. Aber es gibt auch noch andere Menschen, bei denen das nicht zutrifft. Wenn man viel Geld hat, stellt sich die Frage nach den Kosten per definition weniger.
Da bin ich ja froh, dass ich das Buch „Glückliche Scheidungskinder“ nicht gekauft habe. So sehr ich Herrn Largo sonst schätze – im Bezug auf Nachtrennungsmodelle ist er irgendwie im letzten Jahrhundert stehengeblieben.
Die Kostenfrage beim Nestmodell ist hier etwas überspitzt dargestellt. Natürlich will niemand 20 Jahre lang couch-surfen. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass die meisten die Kosten beim Nestmodell im Vergleich zu denen beim Wechselmodell deutlich überschätzen. Es sind eben nicht 3 statt 2 Wohnungen, sondern eine grosse und zwei kleine Wohnungen statt zwei grosse Wohnungen. Der monatliche Kostenunterschied ist daher in der Regel dreistellig und nicht vierstellig. Kommt noch dazu, dass das Nestmodell oft eher zu Bescheidenheit anspornt. (Das Wechsel- aber auch das Residenzmodell verleitet ja oft beide Partner dazu, für sich selbst eine möglichst grosse und tolle Wohnung in Anspruch zu nehmen.)
Naja, nach 20 Jahren würde ich dann vllt auch die Kinder aufs Sofa verbannen und deren Zimmer zu meinem machen… 😉
Das ist absolut korrekt. Und zudem können unter Umständen auch die Arbeitswegkosten durch eine Zweitwohnung in der Nähe des Arbeitsortes gespart werden. Es ist nicht zu vergessen, dass sehr viele Familien mehrere Hundert franken, wenn nicht sogar im 4-stelligen Bereich für den Arbeitsweg ausgeben.
Kann mich nur anschliessen – gebt dem Nestmodell eine Chance! Nicht dass es immer und überall passt, aber ich finde es erschreckend, wie viele Menschen es vorschnell abtun. (Auch und gerade einige glühende Verfechter des Wechselmodells.) Bei uns ist es leider nicht gegangen, weil die Expartnerin gewalttätig gewesen ist, aber unter den richtigen Vorzeichen wäre es für mich das Idealmodell gewesen.
Ich kann den Ex sehr gut verstehen. Dieses Obdachlosen-Spielen und Sofapennen ist doch einfach scheisse und kein würdiges Leben für einen erwachsenen Menschen Ü20. Die Kinder werden die Situation eh nicht nach Nest- oder Largo-Kriterien beurteilen sondern danach, ob sie mit Papa und Mama regelmässigen Umgang und Alltag haben. Und danach, ob sich die zwei gegenseitig schlechtmachen oder eben nicht.
Interessant und entscheidend wäre jetzt die Erklärung gewesen, warum denn der Ex-Partner sich anders entschieden hat. Und warum es heisst, er habe dem Nestmodell keine Chance gegeben, obwohl er es doch 10 Monate gelebt hat.
Aber grundsätzlich: Nein, jahrelang irgendwo auf eine Coach schlafen ist dann doch nicht so toll. Zumal die Autorin vermutlich bei ihrem neuen Freund auch nicht auf dem Coach liegt…
Nicht angesprochen werden die finanziellen Konsequenzen. Wenn er jetzt eine eigene Wohnung hat, wird es vermutlich auch für sie teurer.
So oder so – ich vermisse hier die Empathie für den Ex-Partner, das Verständnis oder wenigstens die Erklärung, warum er denn letztlich doch nicht so wollte, wie sie es sich gewünscht hätte.
@ SP
Hast Du nicht vor Kurzem dafür plädiert, verbindliche Verträge zwischen Elternpaaren zu machen und auch die Partner darauf zu behaften? Warum hat sie denn kein Verständnis? Sie hat ja eingelenkt und lebt danach, auch wenn sie es nicht so toll findet. Zu den Finanzen steht ja, dass beide gleichviel Betreuung und gleichviel Unterhalt leisten sollen. Warum sollte sich das mit der neuen Wohnung ändern? Teurer wird es vermutlich für beide.
@13: Auf jeden Fall klagt sie zwar über den Entscheid des Ex-Partners, beschreibt aber weder, wie seine Grundeinstellung zu Beginn war (der Vorschlag war ja von ihr, pragmatisch, und weil man keine Wohnung fand), noch was er über die 10 Monate erlebt hat, noch was den Ausschlag gab für seinen neuen Entscheid.
Wieso meinst du, hat sie eingelenkt? Was hätte sie denn sonst tun sollen? Aber klar, dass sie nun allein für die Wohnung zahlt, die er vorher mitbezahlt hat.
Von welchem verbindlichem Vertrag sprichst du? Ich sehe da eher eine provisorische, pragmatische Lösung nach dem Motto „können wir mal probieren“. Und die Erfahrungen sind offenbar nicht so, dass es dauerhaft so bleiben könnte.
„Die Betreuung und der finanzielle Unterhalt seien gleichwertig zu leisten. Wir leben also «50/50», darauf haben wir uns geeinigt. Das Nest sollte es «bis auf Weiteres» sein.“
Offenbar hat er dem ja zugestimmt. Dass der Vorschlag von ihr kam, spielt in meinen Augen hier keine Rolle. Dieser neuen Regelung hat sie aber offenbar nicht zugestimmt und lebt sie trotzdem. Sie hätte auch dagegen vorgehen können, denn er hat das ja einseitig bestimmt. Ok, Nest durchsetzen kaum, aber eine Obhutsänderung beantragen, wenn sich die Situation ändert. Oder zumindest den hälftigen Mietzins als Unterhalt verlangen.
@13: Natürlich spielt es eine Rolle, ob er mit Begeisterung zugestimmt hat, oder widerwillig. Oder einfach bereit war, es mal zu versuchen, pragmatisch, wie es ja auch heisst. Entscheidend ist das „bis auf weiteres“.
Ob er das einseitig bestimmt hat, wissen wir übrigens auch nicht. Vermutlich gibt es auch da wieder eine Vereinbarung, die auch sie unterschrieben hat (wenn es überhaupt eine gibt).
Mit welchem Recht sie eine Obhutsänderung von 50:50 durchbringen soll, oder eine Mietbeteiligung, ist für mich völlig fraglich. Realistischerweise kann ja auch kein Richter davon ausgehen, dass beide Elternteile auf Dauer 50 Prozent gratis bei Freunden schlafen können. Und vielleicht ist ja auch hier der Knackpunk, dass auch diese Freunde langsam genug haben.
„Vermutlich gibt es auch da wieder eine Vereinbarung, die auch sie unterschrieben hat (wenn es überhaupt eine gibt).“
Worauf sie natürlich zu behaften ist und auch noch Jubelschreie erwartet werden. Sag ich doch. 😉 Vermutlich gibt es aber eher keine, sondern er bestimmt über seinen Betreuungsanteil und sie fügt sich.
Offenbar war es aber kein Gericht, sondern einvernehmliche Lösung beim Mediator.
@13: Ich verstehe gerade gar nichts mehr. Auch hier: Dass es eine verbindliche Regelung gegeben hat, wissen wir nicht. Wäre das so, könnte er das nicht ohne weiteres ändern.
Und wie kommst du darauf, dass er über seinen Betreuungsanteil bestimmt, und sie sich fügt? Wäre das so, hätte sie das bestimmt geschrieben.
Der neue Stand ist wohl so, wie die meisten von uns das von Anfang an regeln würden, oder?
@ Sp
„Und wie kommst du darauf, dass er über seinen Betreuungsanteil bestimmt, und sie sich fügt?“ Ganz einfach, weil das das Naheliegendste ist. Sagen wir mal, die Aufteilung ist so wie häufig bei alternierender Obhut: Mo-Di betreut die Mutter, Mi-Do betreut der Vater, Fr-So abwechslungsweise. Dann ist er vom Mi-Do resp. Mi-So verantwortlich, entscheidet damit auch, ob sie zum Beispiel wie sie betreut werden und eben, wo sie schlafen und sich aufhalten. Von Mo-Di resp. Fr-Di entscheidet sie. Auch wenn sie es für die Kinder lieber sähe, dass diese immer in der Wohnung X sind, sind seine Zeiten letztlich auch seine Entscheidung.
@13: Ja klar. Wenn sie sich nicht mehr auf ein gemeinsames Modell einigen können, bedeutet 50:50 hat eben, dass beide ihre zugewiesenen Zeiten selbstständig regeln.
War ja schon bisher so, nur der Betreuungsort war fix.
Eben, und die andere Seite nimmt das hin. Einem Elternteil wird aber kaum völlig egal sein, wo die Kinder die halbe Woche leben oder was sie machen. Auch dann nicht, wenn es nicht in ihre Kompetenz fällt, das zu entscheiden. Man ist ja auch dann Mutter/Vater, wenn die Kinder gerade nicht bei einem sind.
@13: Das stimmt. Allerdings ist 50:50 dann ein gewaltiger Fortschritt, bestimmt doch in der Regel die Mutter allein.
Man kann nun mal etwas nicht gemeinsam regeln, wenn man grundsätzlich unterschiedlicher Meinung ist.
Allerdings ist 50:50 dann ein gewaltiger Fortschritt, bestimmt doch in der Regel die Mutter allein.
Bei alternierenden Obhut? Kaum. Wie sollte sie?
Man kann nun mal etwas nicht gemeinsam regeln, wenn man grundsätzlich unterschiedlicher Meinung ist.
Das habe ich ja auch nie gesagt. Bedauern kann man den Entscheid des anderen aber trotzdem, nicht?
Vielleicht ist das Projekt gescheitert, weil er das (von ihr als offenbar easy empfunde) Coachsurfing nicht so lässig fand, während sie bereits beim neuen Freund richtig in einer Wohnung leben kann.
Und sie wundert sich, dass er das nicht mitmacht.
Damit das Nestmodell funktioniert, braucht es 3 adäquat Wohnungen, was nicht ganz billig ist.
Das Nestmodell hat für die Kinder gerade in der ersten Zeit der Trennung ganz viele positive Seiten. Aber ich sehe bei den Paaren, die ich in dieser Zeit berate, dass es fast immer ein Übergangsmodell ist. Weil es eben von den Eltern so viel Kommunikation und einander-entgegen-kommen abverlangt, fast noch mehr als vor der Trennung.
Und spätestens wenn einer der beiden sich eine neue Liebe erlaubt – was für die Kinder auch ein Gewinn sein kann, wenn sie sehen, dass man miteinander auch glücklich sein kann – kommt es an seine Grenzen.
Wenn sich die Trennungssituation bis dann aber beruhigt hat, kann der nächste Schritt auch das Pendeln zwischen den Eltern sein.
Denn das Wichtigste für die Kinder ist: Beide Elternteile aus vollem Herzen lieben zu dürfen, und dabei unterstützt zu werden.
Vorteile? Ja, für die Autorin.
Wohnt beim neuen Freund, keine Kosten extra. Kein Kinderkrempel wenn sie nicht da sind und auf die Idee, an einem nicht-Mamatag aufzutauchen ist auch gleich 0.
Böser Ex.
Interessanter Artikel, aber: „Zwei Wohnungen mit angemessenem Platz für die Kinder sind teurer als eine Familienwohnung, ein WG-Zimmer und ein kostenloser Platz auf dem Sofa von Freunden oder in der Wohnung meines neuen Partners.“…
Das scheint mir nicht sehr nachhaltig. Man/frau kann ja nicht die nächsten 20 Jahre gratis jede 2. Nacht auf dem Sofa von Freunden übernachten. Und mit 50 ist vielleicht ein WG-Zimmer nicht so prickelnd.
Das der Ex-Mann nun eine eigene Wohnung wünscht, ist für mich daher verständlich. „Gegen meinen Willen“… er ist ja jetzt Ex-Mann, nicht? Ist ja auch Teil einer Trennung, dass man wieder autonom entscheidet. Er hat whs keine Lust mehr auf Sofa-Surfing.
Zumal die Autorin bereits (gratis) in der Wohnung des neuen Freundes leben kann…
Naja, die Kinder werden ja, auch wenn wir das nicht immer wahrhaben wollen, mit den Jahren reifer und der Betreuungsaufwand sinkt. Daher denke ich, dass die Eltern nur sehr selten 20 Jahre lang Couchsurfen müssen. Es wird sich allmählich innert weniger Jahre herausstellen, dass ein Elternteil sich im Nets wohler fühlt, und der andere wird sich allmählich entfernen.
Was ich nicht beim Nestmodell eher frage: Gibt es nicht dauernd Streit, weil der Wäschekorb immer dann voll ist, wenn Partner A da ist, und der Kühlschrank immer leer, wenn Partner B fürs Essen sorgen muss<'
@ Hobbyvater
„„Gegen meinen Willen“… er ist ja jetzt Ex-Mann, nicht? Ist ja auch Teil einer Trennung, dass man wieder autonom entscheidet. Er hat whs keine Lust mehr auf Sofa-Surfing.“
Vermutlich bezieht sich das gegen ihren Willen nicht auf die Schlafoptionen des Ex-Partners, sondern dass nun die gemeinsamen Kindern pendeln müssen. Das sollte eine gemeinsame und keine autonome Entscheidung sein, nicht?
@13
„Das sollte eine gemeinsame und keine autonome Entscheidung sein, nicht?“
Ja.
Aber die anfängliche Entscheidung zum Nestmodell hätte das dann wohl ebenfalls sein sollen. Oder ist es in diesem Fall ok, da die Entscheidung von der Mutter/Frau getroffen wurde?
Sie hat es nicht entschieden, sie hat es vorgeschlagen.
Ja haben dann wohl beide dazu gesagt…
@ Röschu
Natürlich ist/war es auch da eine gemeinsame Entscheidung. Im Text steht jedoch, sie hätte es vorgeschlagen, nicht dass sie es entschieden hat:
„…..schlug ich bei einem klärenden Gespräch mit einem befreundeten Mediator vor….“
„Wir leben also «50/50», darauf haben wir uns geeinigt.“
Da besteht ein Unterschied.
Und auch jetzt trägt sie ja die neue Situation mit, auch wenn sie es lieber anders gehabt hätte. Davon, dass sie ihm etwas aufgezwungen hat, steht nichts. Eher im Gegenteil, sie hat ja am Schluss nachgegeben, als er seine Meinung geändert hat.
Hobbyvater schrieb aber „autonome Entscheidung“ und eine solche geht natürlich für jedes Elternteil resp. die Ex-Partner, aber doch nicht für die Kinder.
@13
Da steht doch ganz klar: „Was mich dabei nachhaltig traurig stimmt, nein ärgert, ist, dass weder er, (…) dem Nestmodell je eine Chance gegeben haben oder ihm eine Chance geben.“
Einem Modell keine Chance geben, ist ja wohl kaum als Einverstädnis des Partner zu eben diesem Modell zu werten.
@ Röschu
Natürlich ist der Erfolg eines Modells in erster Linie auch von der Einstellung der Involvierten abhängig. Wer überzeugt ist, dass etwas scheitern wird, wird es zum Scheitern bringen. Insofern müsste man ihm vorwerfen, einem Modell zugestimmt zu haben, aber ihm eben keine echte Chance gegeben zu haben. Ich will hier keine Lanze für das Nestmodell brechen, dieses hat, wie jedes andere auch, Vor- und Nachteile und ich glaube eben eh nicht, dass es ein Standard-Idealmodell für alle Familien gibt (nicht während des Zusammenlebens, nicht nach einer Trennung). Ich habe auch Verständnis für den Mann, dass er dies nicht (mehr) wollte. Aber dieses extreme Frauen-/Autorin-Bashing in den Kommentaren finde ich doch sehr unangemessen, jedoch für den MB nicht untypisch.
@13: „Wir leben also «50/50», darauf haben wir uns geeinigt. Das Nest sollte es «bis auf Weiteres» sein.“
Eben, bis auf Weiteres.
Wie so häufig in solchen Texten fehlt die zweite Seite, nur schon in Form von ein paar wenigen Sätzen als Begründung für seinen Entscheid. Und mich macht das immer etwas stutzig weil ich vermute, dass man uns hier bewusst wichtige Informationen unterschlägt. Z.B., eben, oder er damals ebenso begeistert eingewilligt hat. Wie sein Leben verläuft, wie das Zusammenleben ist, was für Konflikte sind. Und wie er damit umgeht, dass sie nicht bei Freunden auf der Coach schläft, sondern beim Freund im Bett. Vielleicht wünscht ja auch er wieder mal etwas Privatleben in eigenen vier Wänden?
sportpapi: privatleben allein tangiert das nestmodell ja nicht. aber dass er die kinder dann eben doch dort leben lassen will. man muss nicht alles wissen. will eh keiner lesen, wäre sowieso zu komplex. betrachte es als beispiel, wie das leben so laufen könnte
„bis auf weiteres“ bei so einem modell muss heissen, dass man alles ausdiskutiert bis man sich einig ist. bis auf weiteres kann bei einem solchen modell niemals heissen, dass einer einfach was macht. exakt das ist der haken an diesem modell. man muss schon übermenschlich gut sein im ausdiskutieren bei konflikten
Bis auf weiteres heisst ja nicht, „bis einer das eigenmächtig ändert“. Mich würde ja sehr interessieren, wie die Reaktionen im anderen Fall wären. wenn sie gesagt hätte, sie habe genug vom Pendeln und wünscht auch nicht mehr, die Wohnung mit ihm zu teilen, er solle sich doch eine neue suchen…ich wette, einiges weniger wohlwollend….
@tina: Bis auf weiteres heisst: Wir versuchen es mal. Scheint mir fair, aber keinesfalls ein Freipass, gar nicht mehr über das Modell diskutieren zu dürfen. Und natürlich tangiert es das Privatleben, wenn man entweder bei den Kindern ist, oder bei Freunden auf der Coach schläft.
@13: Warum pendeln? Sie kann bei den den Freundinnen im Dorf wohnen…
Was meinst du mit eigenmächtig? Es gab ja nur ihre Variante oder seine. Warum soll es ewig bei ihrer bleiben? Entscheidend sind die Vorlaufzeiten und Übergangsfristen.
Und immerhin hat er sich eine Wohnung gesucht, obwohl eine Grundlage des Modells war, dass eben Wohnungen schwierig zu finden seien. Mit welchem Recht soll jemand den anderen aus der gemeinsamen Wohnung werfen?
@13: „Aber dieses extreme Frauen-/Autorin-Bashing in den Kommentaren finde ich doch sehr unangemessen, jedoch für den MB nicht untypisch.“
Das ist Quatsch. Es geht um eine Autorin, nicht um Mehrzahl. Und es hat mit dem Geschlecht gerade gar nichts zu tun (ausser dass die Reaktion wohl sonst noch drastischer ausgefallen wäre).
Das erste ist: Dieser öffentliche Vorwurf mit Klarnamen. So etwas macht man grundsätzlich nicht, ausser man ist sowieso schon in einem Rechtsstreit. Und dann das konsequente Auslassen seiner Perspektive, seiner Beweggründe, seiner Argumente – warum? Hat er kein Recht auf eine eigene Meinung? Dürfen wir nicht erfahren, woran denn das Modell wirklich gescheitert ist? Wäre doch wichtig, oder?
@13: Das ist doch der Normalfall, dass sich der Vater bei Trennungen eine neue Wohnung zu suchen hat. Ganz oft auf ausdrücklichen Wunsch der Mutter und manchmal auch klar gegen seinen Willen. Es wird als absolut normal angesehen, dass man sich da fügt.
@ SP
Auch im Dorf ist es ein Pendeln von einer Wohnung zur anderen. Ob sie da beim Freund ist oder bei Freundinnen ändert ja nichts daran, dass sie alle paar Tage ihren Schlafplatz wieder wechselt.
Es geht um eine Autorin von vielen, die hier ähnlich zerrissen werden. Nur ein Beispiel. Wie schon zum Blog gestern gesagt. Manche Dinge haben einen Zusammenhang zu anderen und sind nicht einfach isoliert zu betrachten. Über seine Gründe wissen wir nicht viel, diese müssen wir auch nicht interpretieren (….er hatte genug von Coachsurfing….ist schon eine Interpretation, v.a. da nirgends im Text steht, dass er überhaupt auf dem Sofa geschlafen hat). Eigentlich würde es hier aber eher um Nestmodell gehen. Schade, ging das wie so oft komplett unter.
sportpapi: wer das nestmodell wählt, wählt viele viele viele diskussionen, insbesondere auch über änderungen im leben, auch in dem der eltern. aber „bis auf weiteres“ kann niemals meinen, dass man nach bereits 10 monaten alles wieder über den haufen wirft, ohne dass beide elternteile das wollen oder mindestens einverstanden sind. es sind ja kinder involviert.
zu diesem modell wäre es nie gekommen, wenn nicht beide das gewollt hätten. niemand hätte einen elternteil zwingen können, auf ein nestmodell einzusteigen.
privatleben tangiert nicht nestmodell: damit meinte ich, dass es nicht die eigene wohnung ist, die das nestmodell verunmöglicht. soll er sich doch eine eigene wohnung zulegen. aber dass er die kinder dort wohnen lassen will, macht das nestmodell kaputt
@13: Nein, du kannst nicht immer grosse Zusammenhänge herstellen, um deine Opfertheorien zu bestätigen.
Hier hat jemand einen Text verfasst, der leider mehr Frustbewältigung ist als der Sache dient. Wäre es ihr wirklich um das Nestmodell gegangen, hätte sie ausführlich ausgeführt, waran es gescheitert ist. So ist Spekulation berechtigt, denn wenn er sich wirklich nicht an verbindliche Absprachen gehalten hätte, gäbe es keinen Grund, das nicht zu schreiben.
Und eben: Das Nestmodell müssen beide wollen. Das ist offensichtlich nicht (mehr) gegeben.
@ 13: wenn ich gegen meinen Willen in einem WG-Zimmer lebe, nur weil meine Ex-Frau das so wünscht, so ist das auch keine gemeinsame Entscheidung. Ich würde einfach nachgeben.
Und selbst wenn ich mal damit einverstanden war, dann darf ich nach 10 Monaten meine Meinung ändern- nicht?
Man muss halt auch damit leben können, dass man nicht immer einer Meinung ist.
Und wenn man sich nicht in den grundlegenden Dingen einig wird, entscheiden die Familiengerichte. Eine Trennung mit Kindern ist nie witzig.