Ein eigenes Smartphone mit 10 Jahren? Ja!

Wie das erste Handy des Kindes in der Familie ankommt: Eine Bilanz nach vier Monaten.

Teenager sind alt genug, um vernünftig mit dem Gerät umzugehen. Und doch noch jung genug, um auf Ratschläge zu hören. Foto: Pixabay (Pexels)

Erinnern Sie sich? Letzten Herbst befanden sich meine Tochter und ich im Prä-Handy-Modus. Sie vorfreudig aufgeregt, weil sie bald ihr allererstes eigenes Mobiltelefon bekommen würde. Ich leicht nervös, weil ich nicht genau abschätzen konnte, was da auf mich zukommen würde.

Unterdessen sind vier Monate vergangen, und es ist Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Die gute Nachricht vorweg: Alles läuft viel entspannter und unkomplizierter, als ich befürchtet hatte.

Ist man mit 10 Jahren bereit fürs Smartphone?
Meine Tochter ist es auf jeden Fall. Das hatte ich ihr auch zugetraut, sonst hätte sie keins der Dinger bekommen. Dennoch bin ich positiv überrascht, wie vernünftig sie sich verhält, was das Handy angeht. Beispiel gefällig? Obwohl ich ihr nie verboten habe, das Smartphone mit in die Schule zu nehmen, lässt sie es zu Hause. «In der Schule darf ich es sowieso nicht benützen. Und sonst wird es mir noch gestohlen!»

Wie hält das Gerät möglichst lange?
Ich hatte im Herbst zur schützenden Hülle geraten. Die muss sein. Was ich unterdessen ebenfalls empfehlen kann, sind diese klobigen Halte-Apparaturen, die man an den Handyrücken klebt, sogenannte Pop-Sockets. Ich würde selber zwar nie so ein Teil an mein Telefon pappen, aber meine Tochter schwört darauf, weil sie so das Smartphone viel sicherer halten könne.

Braucht es Regeln?
Nun, meinen geplanten schriftlichen «Vertrag» habe ich schnell wieder vergessen. Allerdings bin ich überzeugt, dass es richtig war, mit meiner Tochter eingehend über gewisse Verhaltensregeln im Umgang mit dem Smartphone zu diskutieren. Zwei feste Regeln gibt es übrigens bei uns:

  • Während des Essens hat das Smartphone am Tisch nichts zu suchen.
  • Und zu einer festgelegten Zeit ist am Abend jeweils Schluss mit Handy. Wann das sein soll, hängt sehr davon ab, wann das Kind normalerweise einschläft. Ich finde, mindestens eine halbe Stunde vorher muss die letzte Chatnachricht eingetippt sein.

Macht eine Timer-App Sinn?
Mir wurde damals empfohlen, eine solche einzurichten. Ich habs nicht getan, und das war gut so. Ja, die Tochter chattet nach der Schule jeden Tag eine Runde mit ihren Freundinnen, und vor dem Zubettgehen läuft Whatsapp auch nochmals heiss. Dazwischen dreht sie mit ihrem Smartphone Videos, lauscht Hörspielen oder schaut einen Youtube-Clip. Häufig liegt das Telefon aber einfach auf dem Pult, stummgeschaltet, und wird ignoriert. Auch wenn die Tochter bei einer Freundin ist, erreicht man sie nur mit sehr viel Geduld – sprich nach mehrmaligem Anrufen und Anchatten – auf ihrem Handy. «Ich starre halt nicht immer aufs Telefon, weisch!»

Abo oder Prepaid?
Prepaid bewährt sich bei uns. Meine Tochter zahlt jeden Monat ihre 10 Franken ein, wobei das Abo 9.90 Franken kostet. So kann sie gar nie versehentlich zu viel Geld ausgeben, weil keines auf dem Konto ist. Im Abo enthalten sind 300 MB Daten und fünf Nummern, die sie jederzeit gratis anrufen kann. Der einzige Haken: Das funktioniert nur mit Nummern desselben Anbieters. Ein Punkt, den man beim Abo-Abschluss unbedingt beachten sollte.

Im ersten Monat hatte sie ihre Daten schon am zweiten Tag aufgebraucht. Das hat sie so erschreckt, dass sie danach das mobile Surfen gleich ganz deaktiviert hat und die MB ungenutzt verfallen liess. So langsam tastet sie sich nun an einen guten Mittelweg heran und aktiviert das Surfen unterwegs dann, wenn es wirklich unbedingt sein muss.

Und sonst so?
Nach den ersten vier Monaten kann ich voller Überzeugung sagen, dass meine Tochter ihr Smartphone zum idealen Zeitpunkt bekommen hat. Sie ist gross genug, um vernünftig mit dem Gerät umzugehen. Und doch noch jung genug, dass sie auf meine Ratschläge und meine Erfahrung vertraut und so gut begleitet in die digitale Welt eintaucht. So fragt sie mich zum Beispiel jedes Mal um meine Meinung, bevor sie ihr Profilbild auf Whatsapp ändert. Sie hat auch nichts dagegen, dass ihr Handy jedes Mal nach meiner Erlaubnis fragt, wenn sie eine neue App herunterladen möchte. Tatsächlich scheint sie diese Kontrolle eher als Schutz zu sehen.

Einzig dass auf ihrem Handy nur «Youtube Kids» läuft, ärgert sie, weil in der Kinderversion ihre Lieblings-Influencer nicht immer auffindbar sind. Bei dem Thema bleibe ich trotzdem hart, da auf Youtube nicht kindgerechte Inhalte schlicht zu plötzlich ins Blickfeld geraten können.

Ganz nebenbei hat das kindliche Smartphone auch der Verwandtschaft viel Freude bereitet. Grossmami, Grosspapi, Gotti und Götti, sie alle wurden zu Beginn regelrecht überhäuft mit morgendlichen Grüssen und abendlichen Gute-Nacht-Wünschen. Mittlerweile haben die Freundinnen zwar Vorrang, aber die Familie darf sich immer noch regelmässig über Herzchen, Fotos und Grüsse freuen. Und viele, viele Sprachnachrichten.

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88 Kommentare zu «Ein eigenes Smartphone mit 10 Jahren? Ja!»

  • Marco Motta sagt:

    Ich würde Coop Prepaid empfehlen. Die beiden Pakete 15Rp Min /Tel und 1500 Mb = 15.90 OHNE Verfalldatum reichen lange. Unbeschränkte Telefonier-Möglichkeit bei einem Kind macht keinen Sinn und sollte es doch mal länger dauern, kann man ja rückrufen

  • U. Knecht sagt:

    Ja, klar, möglichst früh ein Smartphone. Und dann alle drei bis vier Jahre ein neues. Aber immer jammern, die armen Familien hätten zuwenig Geld.

  • Maja sagt:

    Ich würde Sie gerne zu mir in meine 6. Klasse einladen! Die Eltern sind tendenziell bildungsnah, ansonsten gut durchmischt. Viele Eltern (ich bin selbst auch Mutter) unterschätzen ihre Kinder im Zusammenhang mit den neuen Technologien! Da tauschen auch die ganz Braven ihr Wissen aus, wie man denn die Eltern austricksen kann. Möglichst nicht ans Handy – sorry Mobile Phone gehen – wenn ELTERN anrufen, Bildschirmzeiten mit div. Tricks ändern, Hausaufgaben und Prüfungen fotografieren, verschicken etc. Seit ich das täglich erlebe, erhalten meine eigenen Kinder erst mit 12 ein Handy. Vielleicht immer noch zu früh! Die Technologie verstehen ist das eine, sie auch adäquat einzusetzen das andere.

  • Anh Toàn sagt:

    Der grösste Teil dessen, was als Kunst / Kreativität / Kultur / Unterhaltung ans Massenpublikum gerichtet ist, ist Schund, völlig unabhängig vom Medium: Von den Geschichten herumwandernden Erzählern, über Bücher zu Operette und Musical bis zur populären Musik, Fernsehen und nun den „neuen Medien“.

    Wie viel Kreativität braucht / will eine Gesellschaft überhaupt? Exemplarisch zeigt die Diskussion hier, wie Kreativität auf Widerstand stösst, die Menschen mögen keine Veränderungen, es sind Gewohnheitstiere: Das Hauptargument gegen das Handy ist hier, es zerstöre Kreativität, aber ohne Kreativität gäbe es kein Internet, kein Handy, keine sozialen Medien, keine „dumme“ Musik von Computern gemacht!

    Das ganze neue Zeugs ist Produkt von Kreativität Also wozu ist die gut?

    • Anh Toàn sagt:

      Vielleicht haben meine Kinder ein zufriedeneres Leben, wenn sie nicht besonders kreativ sind, den Trends folgen, mit dem Strom schwimmen, nichts Herausragendes leisten und irgend wann vorbei gehen, wie ich auch.

      Ist Eure Angst um die Kreativität Eurer Kinder Ausdruck Eurer Angst, Eure Kinder könnten nur in Euren Augen speziell sein? Wollt Ihr tatsächlich kreative Kinder? Solche die etwas machen, das noch keiner gemacht hat? Solches, das stört, provoziert, empört, Kontrovers ist, vielleicht gar revolutionär?

      Ich wage zu behaupten, Ihr wollt keine kreativen Kinder, ihr wollt Kinder die werden, wie ihr seit.

      Ich bezweifle, hiermit viele „aktive“ oder zukünftige Eltern anzusprechen, die Mehrheit dürfte über 60 Jahre alt sein.

  • Anh Toàn sagt:

    @Roy Teacher: Also diese Handies sind ganz schlimmes Zeugs, machen süchtig, in jedem Alter, die meisten, so viel Ihrer Meinung habe ich verstanden. Nicht verstanden habe ich, was denn genau am Handy süchtig macht? Dass man es mitnehmen kann? Macht dann ein Internetanschluss mit Schnur nicht süchtig? Oder sollten einfach alle möglichst sich von der digitalen Welt fernhalten, weil es nicht kreativ ist, in eine Tastatur zu hauen, aber mit einem Stift Buchstaben auf Papier zu malen, möglichst genau so, wie vorgegeben, Schönschrift üben: da sind die Chinesen ganz gut drin, darum sind die auch berühmt für ihre Kreativität.

    Was ist genau schlecht am Handy? Was macht süchtig daran?

    • Anh Toàn sagt:

      Überhaupt gefällt mir dieses Schreiben auf Papier mit Stift überhaupt nicht, so viel Unsinn wird seither geschrieben: Als man noch in Stein meiisselte, hat man sich mehr überlegt, was sich lohnt dafür!

  • Hans Minder sagt:

    Zum Thema Klima-Jugend: 300MB Datenübertragung entsprechen dem Energieverbrauch einer 2,5h lange eingeschalteten Sparlampe. Bei meinen 2 Teenagern sind das bereits 5h/monat. Das Aufladen des Handys erhöht dies auf 6h/monat. Kaufe ich den 2 Kindern alle 3 Jahre ein neues Handy, dann erweitert die Graue Energie obige Rechnung auf 10h/monat.
    Das I-Phone hat eine Speicherkapazität von 500GB, die mittels eines Hot-Spots ohne Daten aus dem Abo in einem Cloud-Rechner abgelegt werden können. 1 GB in die Cloud hochladen und speichern braucht gemäss Internet 3-7kwh. Sollten meine 2 Teenager je 500GB in 3 Jahren in die Cloud hochladen, entspricht dies der Energie von 9 permanent brennenden Sparlampen. Die Handys der 2 Teenager verbrauchen also mehr Strom, als die Beleuchtung zu Hause! Gratuliere!

    • Anh Toàn sagt:

      „1 GB in die Cloud laden braucht 3-7kw/h“

      Wo haben Sie denn das her? Ach. im Internet haben Sie’s gefunden, ja dann ist es bestimmt so!

      Braucht sicher auch so viel Energie, weil die Wolke ja hoch oben ist.

      Es braucht so viel Strom wie 9 Sparlampen (Led): 9 mal fast nichts ist immer noch ziemlich wenig.

      • Hans Minder sagt:

        @Ahn Toan.
        Es scheint tatsächlich schwierig zu sein denn genauen Energieverbrauch für 1MB Speicherkapazität in der Cloud zu erfassen. Wer jedoch einmal ein Rechenzentrum geplant hat, welches unter anderem Haustechnikanlagen zur Reduktion des Sauerstoffgehalts aufweist (damit der Brandgefahr vorgebeugt wird), der kennt den fast absurden Energiebedarf solcher Einrichtungen. Hier in Oregon (USA) steht ein Zentrum von Google neben dem Bonneville Dam, einem gigantischen Wasserkraftwerk. Der Stromverbrauch dieser Rechenzentren entspricht bis 5% des weltweiten Stromverbrauchs. Wenn alle Teenager noch ihre TicToc Videos und Selfies hochladen, dann wird es zukünftig noch viel mehr. Und dann jammern Herr und Frau Schweizer, dass es in Afrika zu viele Menschen und zuviel CO2 gibt.

  • Bluebird sagt:

    Anscheinend lebe ich teilweise auf einem anderen Planeten.
    Meine 4 Kinder bekommen sehr spät ein Handi
    Und zwar mit 14/15 Jahren !
    Meine zwei älteren Kinder haben ein Handi und ich bin immer noch der Meinung sie benutzen es zuviel.
    Die Belastung der Social Kontakte nimmt zu grossen Platz im Alltag der jungen Menschen ein. Dazu kommt das Überangebot eines solchen Smartphones, dessen ich mir als erwachsener Mensch bewusst bin. Diese Last einem 10 jährigen Kind aufzuladen , bin ich jedenfalls ausgewichen .
    Es gibt für Kinder genug schöne Dinge zu erleben ohne ein Gerät. Die ständige Erreichbarkeit und Pflicht zu erreichen, verändert das Leben gewaltig mit solch einem Gerät . Die Offenheit für Wesentliches ( für mich Wesentliches ) geht ein Stück verloren in so jungem Alter.

  • Fritz sagt:

    Handy haben nur Kinder von Eltern die keine Kinder haben sollten! Das Handy ist ein Abstellgeleise für ihre Kinder…! Kinder im Kinderwagen haben Handys in den Händen …und ihre Mutter vertieft ins Handy…….! Ja sooowassss….!

  • marsel sagt:

    Das Problem ist: Nach 6 bis 12 Monaten Smartphone hören sie auf, Bücher zu lesen.

    • Doris sagt:

      Das smartphone killt die eigene, angelegte Kreativität, die aus der Musse kommt. Die Kinder (und auch Erwachsene) haben keine ruhigen oder gar langweiligen Momente mehr, in denen sie nach einfallsreichen Beschäftigungen suchen (müssen). Vor allem das Bücherlesen geht drauf!

  • Bruno Petzig sagt:

    Habe 2 Kids im gleichen Alter und es haben beide kein Handy. Resultat: beide frische Gedanken, aufgeschlossen, lebensfroh, gute Noten in der Schule, kontaktfreudig, sportlich.
    Andere Kids mit Handy (ok Eltern beide erwerbstätig, Kids wie Postpakete unterwegs) sehe ich eher verschlossen, bedrückt, selten draussen, unkonzentriert.

    • Hobbyvater sagt:

      Wir sind auch beide erwerbstätig. Unsere Kinder sind ebenfalls lebensfroh, fantasievoll, gut in der Schule, viel draussen, kontaktfreudig etcetcetc. Was soll das alles mit der Erwerbstätigkeit der Eltern zu tun haben? Nichts, oder?

    • T.J. sagt:

      Schade, dass Sie die Notwendigkeit eines Handy mit der Erwerbstätigkeit der Eltern (Kids wie Postpakete unterwegs?) gleichsetzen. Meine 11 1/2jährige Tochter ist trotz Erwerbstätigkeit von uns Eltern ohne Handy und glücklich, lebensfroh, aufgeschlossen und so weiter und so fort. Im Gegensatz dazu sind MitschülerInnen mit Handy (und auch teilweise Elternteile zu Hause) bereits sehr mit Beschimpfungen etc. via WhatsApp beschäftigt. Mittlerweile darf sich auch der Lehrer damit beschäftigen. Ressourcen, welche sicherlich im Unterricht fehlen.
      Es braucht weitaus mehr als nur das „richtige“ Familienmodell.

  • Truth Lover sagt:

    Hmmm! Naive Eltern!

    Praktisch jedes Kind mit Handy – egal welchen Alters – hat mit grösster Wahrscheinlichkeit mehr Pornos gesehen als seine Eltern. Pornokonsum kann bei Kindern dauerhafte psychische Schäden anrichten. Es ist eine Illusion zu glauben, die Kids würden sich ausserhalb des Hauses an Regeln halten. Kinder sind von Natur aus neugierig.

    Hat sich noch niemand gefragt, weshalb die Kinder von Steve Jobs und CEOs von anderen Computer- und Internetfirmen keine Handys benutzen dürfen? Man lasse sich das mal in Bewusstsein sickern.

    • Maria Landolt sagt:

      Ich bezweifle dass die Kinder von Steve Jobs in einem Alter sind in dem sie sich noch von ihren Eltern vorschreiben lassen ob und wie oft sie ihr Handy benutzen dürfen.

  • Esther sagt:

    Im Bus, im Zug sehe ich stets Kinder mit Brillen. Dies war vor den Natels nicht den Fall. Auch halten sich viele Kinder nicht mehr gerade aber wie ältere Leute. Auch hören tun sie nicht mehr so gut.
    Ja, das Ende der Zivilisation (?), die Kinder sind auch nicht mehr gesund wie früher wo man durch die ganze Schulzeit ging ohne jemals Krank zu sein, ausser Kinderkrankheiten. Hatte man die ganze Schulzeit nicht gefehlt bekam man einer Uhr ! Und es gab stets welche, meine Schwester erhielt eine !

    • Reincarnation of XY sagt:

      Ja, Esther das Ende ist nah.
      Ich selbst bin ohne Handy aufgewachsen und kann bezeugen, dass niemand meiner Generation je krank war, wir alle eine gerade Haltung hatten, gut hörten und keine Brillen hatten. Nur eine Uhr bekamen wir nicht.
      Die Zivilisation war damals noch intakt. Prügeleien und Mobbing wurden nicht geahndet, sondern gleich von den Lehrpersonen aktiv gefördert. Wer schlechte Noten hatte oder sonst was nicht konnte, war böse und wurde vor der ganzen Klasse gedemütigt und ausgelacht.
      So war das in der glorreichen Zeit, bevor das Handy alles zerstörte.

      • Esther sagt:

        Ja wo gingen sie denn in die Schule ?! Niemals habe ich solches erlebt. Bei uns war stets Respekt da.

  • tststs sagt:

    Werfe noch ein Gedankenexperiment in die Runde: Wenn es in ein paar Jahren möglich wäre, das Handy/Chip direkt in den Körper zu implantieren, ab welchem Alter würde man das den Kindern erlauben?

    • Michèle Pine sagt:

      In 10 Jahren wird das Pflicht sein.
      3 Tage nach der Geburt werden sämtliche Säuglinge gechipt sein.
      Und sämtliche Körperfunktionen in Echtzeit an Datenkonzerne weitergeleitet.
      Zum Trost kriegen die dann ab 12 Monaten jährlich ein neues Handy, zwecks weiterer Manipulation und Datensammlung.
      Die meisten Eltern werden das super finden.

      • Maru sagt:

        Genau! Und ebenfalls eine gute Idee wäre: Sie sogar gleichzeitig auch noch gegen eingebildete oder angedichtete Burnouts, sämtliche eben solche Intoleranzen sowie vor allem gegen galoppierende Wehleidigkeit, Verhätschelung und übersteigerte Hypersensibilität zu impfen. Alles in einem Aufwisch.

  • Barbara Müller sagt:

    PS: und die Reaktion der Tochter, als es das erste Mal Handyverbot für eine Woche gab, zeigte uns auch, dass dieser Medienkonsum sehr abhängig/süchtig machen kann. Sie wollte mich schlagen, wütete um sich wie eine Furie. Zum Glück konnten wir trotzdem noch über diese Sache reden, weshalb wir diese Konsequenz durchsetzen.
    Empfehlen würde ich bei jüngeren Handykonsumenten auch abzumachen, dass die Eltern sporadisch ein paar Nachrichten abhören. So kam auch die ganze Bedrohungs-Geschichte ans Licht. Unsere Tochter getraute sich nicht, uns das zu sagen. Sie hatte Angst, dass dieses Mädchen ihre Drohungen wahr machen würde, wenn sie sich uns anvertraut!

  • Barbara Müller sagt:

    Unsere Tochter wünschte sich in der 6.Klasse ein Smartphon. Also wünschen heisst: Dass sie eins kaufen darf…selber bezahlen. Sie durfte, aber so war auch schnell klar, dass sie nicht das ganze ersparte Geld für ein überteuertes Gerät ausgeben wollte. Unsere/ ihre Erfahrungen sind teilweise super, teilweise beängstigend und teilweise sehr auf den Boden zurückholend
    Sie konnte dank dem Handy neue Freundschaften schliessen mit Kindern, an die sie sonst nicht rankam, das freute uns. Sie wurde von einer anderen Schülerin per Whatsapp bedroht, beängstigend. Sie fand heraus, dass man sich gegenseitig Lösungen der Hausaufgaben schicken kann…naja…ungenügende Noten/Handyverbot für 3 Wochen/Lerneffekt gewiss! Im Moment läuftves ziemlich gut, aber wir sind immer am neu verhandeln.

  • Sportpapi sagt:

    Mit einem vernünftigen Kind geht es also. Ok. Aber es bleibt dennoch die Frage, ob es denn sinnvoll ist, ob es das braucht. Was ist der Nutzen?
    Mein Problem ist, dass die Kolleginnen und Kollegen meiner Kinder tatsächlich mittlerweile häufig – im Falles unseres 12jährigen gar komplett – ein Smartphone mit SIM-Karte haben. Und das keineswegs immer unproblematisch. Und natürlich kommen wir da auch unter Zugzwang.
    Zu meinem Interesse: Das ist jetzt Abo und Prepaid? Ich dachte, entweder oder?

    • Barbara Müller sagt:

      Hab ich mich auchbgefragt. Nur: irgendjemand auf dem „Schueli“ hat immer ein Abo…unbegrenzt…und macht schnell einen Hotspot. Juhuuuu, und die Eltern denken da passiert nix, da Prepaid. Nun ja, meine Eltern hatten früher auch keine Ahnung, was für Blödsinn wir machten. Alles kann man einfach nicht kontrollieren.

    • tststs sagt:

      Tapfer bleiben, SP! Durchhalten, heisst die Parole!

      Evtl. kann meine Mutter Ihnen Tipps geben; war dazumal noch nicht das Handy, sondern der TV. Alle (jawohl ALLE) durften immer TV gaffen, nur wir durften nur am Wochenende. Gott, haben wir mit unserer Mutter gestritten; alle dürfen, nur wir nicht; kann mir vorstellen, dass ich sogar mal damit drohte, mir eine andere Mutter zu suchen… 😉
      ABER sie ist standhaft geblieben, und ich bin ihr heute sehr dankbar.

      Ich kann mich nur wiederholen: Sie können Ihrem Kind nur eines beibringen, was das Handy betrifft: Abstinenz.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Wir bringen unseren Kindern doch nicht Abstinenz bei (würden wir auch schlecht vorleben). Aber wir zeigen auch die Alternativen und beschränken die Medien-Zeit, wenn nötig.
        Das Problem ist ja letztlich, dass mittlerweile fast alles darüber läuft. Vom Lernen für die Schule über Musik hören bis surfen und spielen.
        Wir hatten aber schon mehrfach Kollegen, die nicht zu uns kommten wollten, weil sie nicht gamen durften. Schöne Kollegen…

    • Reincarnation of XY sagt:

      Brauchen tut man nichts, ausser dem Existenzminimum. Alles andere ist Zugabe.
      Ein Handy ist heute einfach Grundausstattung und irgendwann ist es an der Zeit.
      Wir wollten bis Oberstufe warten, aber jetzt haben sie es halt schon in der 6. Klasse. Und das ist ganz ok.

      Prepaid. Sie verbrauchen viel weniger als 10 Fr. im Monat, da sie es selbst bezahlen müssen. Hat den Vorteil, dass sie nur online gehen, wenn sie Wlan haben. So üben sie gleich freiwillige Selbstbeschränkung/Sparen, ohne besondere Regeln. Ausser, dass das Gerät nicht in die Schule, nicht zum Schlafen ins Zimmer genommen, nicht am Morgen vor der Schule, nicht beim Essen …. benutzt wird.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Wenn Sie das Gerät nur im WLAN brauchen, würde eigentlich das Familien-Tablet reichen. Ist sowieso erstaunlich, dass die Frage so isoliert betrachtet wird – gibt ja auch noch andere Geräte, z.B. Laptops. Und die Übergänge von Spielen, surfen, arbeiten sind fliessend.
        Was aber am Handy stört, dass die Nutzung ausser Haus praktisch nicht beobachtet werden kann. Zumindest nicht direkt.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Korrekt SP. Familientablet – war bei uns auch lange Zeit so.
        Was aber in diesem Alter den Jungs gefällt: ein EIGENES Gerät haben, mit eigener Hülle, eigenem Account. Selbständigkeit.
        Weiterer Vorteil: sie können anrufen, sind erreichbar.
        Mit dem Prepaid und Kosten selbst bezahlen, ist das surfen auf Wlanbereiche begrenzt. Dann noch 1-2 Regeln (nicht mit ins Schlafzimmer nehmen) … dann werden sie auch nciht bis in alle Nacht durchchatten, wie das viele Kinder leider bereits tun.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Bei uns treffen sich aktuell die Jugendlichen beim Bahnhof. dort hat es WLAN…

      • Reincarnation of XY sagt:

        Bei uns ist das zum Glück überhaupt kein Thema.
        Jeder lebt in ganz anderen Umständen, deshalb gibt es auch keine allgemein gültige Lösungen.
        Ich glaube, das gilt für fast alle Erziehungsfragen.

  • Hanna Meier sagt:

    What’sApp ist doch erst ab 16.?
    Als erstes Mal gegen die Vertragsbedingungen verstossen?

  • Miriam Schmid sagt:

    So eine schöne Musterfamilie. Artig gut erzogen, fehlt eigentlich nur noch die Blockflöte und die heile Welt wäre pefekt. Die Dame scheint der Realität entflogen zu sein. Sehe ich mich in der Wirklichkeit um sieht das aber völlig anderts aus. Kids die schon einen burn out haben, Eltern die Ihre Kinder mit SUV zur Schule fahre usw. Man kann jetzt die Grossmutter mit whats app begrüssen und muss nicht mal einen Besuch machen. Lesen und Schreiben lernt man ja auf you tube. Und diesen Artikel verfasst eine Kommunaikationswissenschaftlerin.

    • Jens Alder sagt:

      Empfehlenswert sind die Vorträge von
      Manfred Spitzer und Michael Winterhoff; auf Youtube
      (Wie die Digitalisierung unsere Kinder verblödet – Psychiater spricht Klartext!)

      Viel Spass und gutes Erwachen.

      • Vierauge sagt:

        also Herrn Winterhoff kann man keineswegs empfehlen. Er sät vor allem Panik ohne Mass und Ziel. Wenn er tatsächlich auch nur einigermassen recht hätte, wäre unsere Gesellschaft schon längst zusammengebrochen.

      • 13 sagt:

        Gleich Spitzer und Winterhoff? Das Wort empfehlenswert ist wohl interpretationsfähig….

      • Doris sagt:

        Empfehle Beitrag von Manfred Spitzer auch!
        Smartphone, sehr nützlich, aber entbindet einen von sinnlichen, lebendigen, real menschenbezogenen Aktivitäten. Jedenfalls die Menschen, die damit nicht sinnvoll umgehen können. Mir geht es blendend ohne.

    • Reincarnation of XY sagt:

      @Schmid – Wenn Sie mit Ihren Kindern überfordert sind, brauchen sie nicht gleich alle schlecht zu machen, welche tatsächlich ein positives Familienleben haben.
      Was ist denn der Nutzen von ihrem Lamento?
      „Alles ist Chaos und alles muss Chaos sein? Und wer etwas anderes sagt, der lügt?“
      Stellen Sie sich vor, es gibt tatsächlich Kinder, die lernen mit Freude ein Instrument und sind keine Problemkinder mit toxischem Verhalten.
      Ja, das gibt es.
      Wenn uns solche positiven Kinder/Familien ärgern und wir reflexartig versuchen sie abzuwerten, sollten wir uns ernsthaft fragen, was unsere Motivation dabei ist.
      @Adler – Untergangspropheten gibt es schon seit Jahrtausenden – dennoch entwickelte sich die Menschheit weiter

    • Lisa sagt:

      @Miriam Schmid: Ja, diese Kinder gibt es durchaus. Aber ich sehe auch viele Kinder ohne burn out, Kinder die zur Schule laufen oder mit dem Velo fahren, Kinder die weit weg wohnende Grosseltern haben und die deshalb nur alle paar Monate besucht werden können. Und Blockflöte können auch einige. Das ist meine Wirklichkeit – ohne Scheuklappen.

  • 13 sagt:

    Danke für den Bericht. Wir machen gerade mit unserer 11jährigen die exakt gleiche Erfahrung. Der Umgang ist verantwortungsvoll und die Kinder sind noch in einem Alter, wo die gute Kommunikation und enge Begleitung noch ohne weiteres möglich ist.

  • asouka sagt:

    @J . Kuster. Ich finde es immer ein bisschen mühsam, wenn wir uns gegenseitig erzählen, wie toll wir das Ding schaukeln. Die Mütter, die Babies und Job mit Links hantieren (Schlafmangel hatten anscheindend nur ich) und auch diejenigen, die so vernünftige Kinder haben, dass diese das Handy besser hantieren als der Durchschnittserwachsene an der Tramhaltestelle. Mein Kind hantiert das Handy auch vernünftig, aber es steckt VIEL ARBEIT SEITENS DER ELTERN dahinter. Ich finde, in so einem Beitrag könnte man auch die realistische Seite der Geschichte erwähnen und nicht nur sagen, wie toll man das Ding schaukelt und sich vor versammelter Community auf die Schultern klopfen…

    • Jeanette Kuster sagt:

      Es ging mir in dem Beitrag bloss darum, zu erzählen, wie es nun läuft, nachdem ich letzten Herbst den Moment vor der Smartphone-Übergabe thematisiert hatte. Und ich finde es wichtig, auch einmal aufzuzeigen, dass ein Kind durchaus mit so einem Gerät umgehen kann, wenn man es dabei begleitet. Es wird immer nur negativ über das Thema berichtet und ich erlebe es nun selber eben anders.

  • Martin Frey sagt:

    /Die Autorin hat mit ihrer Tochter bis anhin Glück gehabt, und scheint aktuell mit dem eingeschlagenen Weg gut zu fahren. Was einerseits kein Garant für die Zukunft ist, und andererseits die ganz vielen Kinder und Jugendlichen nicht wettmacht, die mehr Probleme im Umgang haben. Aber sicher machen Fr. Kuster wie auch ihre Tochter vieles richtig, und ihre Tipps sind auf jeden Fall wertvoll.

  • tststs sagt:

    Hmmm, wozu jetzt genau das Handy? All die aufgezählten Aktivitäten wären auch auf einem Familien-Pad möglich.

  • Muttis Liebling sagt:

    ‚Wie das erste Handy des Kindes in der Familie ankommt‘

    Seit wann benutzt man in der Schweiz das Fantasiewort ‚Handy‘?

  • Ali Baba sagt:

    Ehrlich gesagt finde auch ich es ebenfalls aus Suchtgründen (wie Roy Teacher) riskant, einem 10-jährigen Kind schon ein Handy in die Hand zu drücken. Wozu denn? Ich persönlich möchte unsere beiden Kinder Kinder sein lassen können, so lange es geht, ohne dass sie mit Whatsapp und Konsorten hantieren müssen. Mit der Tochter der Autorin scheint es ja aufs Erste gut zu klappen. Wenn ich jedoch Gruppen von Jugendlichen sehe, wo jeder nur auf sein Display starrt, empfinde ich dies als deutliche soziale Verarmung. Es ist wahr, es dient nicht, sich dem Thema zu verschliessen. Ein Handy in den Händen eines 10-jährigen Kindes empfinde ich trotzdem als relativ sinnfrei.

  • seidenspinner sagt:

    Es ist auch eine Geldfrage, ab wann ein Kind ein Smartphone bekommt. Ich könnte und wollte mir das nicht leisten, zumal ich selber ein uraltes Handy habe. Eine Fechheit wenn dann noch Druck von der Schule kommt für (datenschutzrechtlich höchst fragwürdige) WhatsApp-Chats.

  • Gino Ramsch sagt:

    Köstlich wie die Pädagogik heute Smartphones verteufelt. Als ich Kind war hies der Teufel noch TV, als ich älter würde kam man auf videospiele…..
    Siehe da, trotz videogames und TV Marathons bin ich kein Psychopath geworden. Ich kann noch heute meine Mutter hören wies sie tobte ich soll nach draussen spielen. Was für eine Nervensäge! Meine Tochter ist nun 5 und hat schon ein Tablet. Und ja sie Spielt auch viel draussen, mit ihren Spielzeug und Puppen, mahlt sehr gerne. Was mir aufgefallen ist, ist die Fehlende gier nach Tablets und Handys wie bei anderen Kinder. Bei ihr ist es nichts verbotenes und einfach ein Spielzeug wie ein anderes, das nimmt den Reiz.

    • Astrid Meier sagt:

      TV, Videogames und Tablets verbessern aber nicht die Orthographie. Da helfen Bücher deutlich mehr.

      • Lisa sagt:

        Und TV und Video saugt auch nicht 24 Stunden am Tag von überall her Daten ab und bombardiert die „Nutzer“ mit Idiotien. ES IST NICHT DASSELBE. Die Suchtgefahr ist nicht an die Wand geschrieben, sondern real. Die Programme sind genau dafür gemacht. Ziel: Noch mehr Geld für die Allerreichsten und politische Gehirnwäsche. Und nein: ich bin keine Verschwörungstheoretikerin, nur kritische Staatsbürgerin.

      • Vierauge sagt:

        dafür helfen Videogames sehr gut, die Englisch-Fähigkeiten zu verbessern und neue Freunde zu finden – so geschehen bei meinem (volljährigen) Kind.

    • P. Ä. Dagogik sagt:

      Äusserst bedenklich, wie Sie öffentlich Ihre eigene Mutter Nervensäge titulieren. Lernten Sie diese Art von Respekt vor der Flimmerkiste?

  • sonic sagt:

    Alles im Griff und alles vernünftig. Aber wieso genau braucht die Tochter mit 10 ein Smartphone? Das erschliesst sich mir nach wie vor überhaupt nicht..

  • Peter Hammann sagt:

    Ich bin micht gegen Smartphones. Meine Kinder dürfen sich jederzeit eines kaufen und einen einsprechenden Vertrag selbst abschliessen 🙂

  • Mina Peter sagt:

    Naja, es mag ja gut aussehen. Aber mit 10 schon chatten und Influencern folgen? Schon sehr jung. Aber der Gruppendruck wird sicher auch eine Rolle gespielt haben. Schade ist auch die fehlende Zeit für Kreativität und freies Spiel.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Meine Tochter chattet via Whatsapp mit Klassengspänlis. Nicht mit Fremden. Und sie folgt (wie die Mädchen in ihrem Umfeld) Teenie-Influencern wie Mavie Noelle oder Ilias Welt.

      Kreativität und freies Spiel haben immer noch ihren Platz, sie hängt ja nicht den ganzen Tag am Gerät.

  • sara sagt:

    roy teacher

    das Mädchen spielt Gitarre der Junge liest ein Buch…

    • Ali Baba sagt:

      …und wenn bei roy teacher die Verhältnisse genau so sind? Ist doch mühsam, wenn man sich als Mann dauernd erklären muss, wenn sich in den Augen von Feministinnen die Kinder allzu „rollengerecht“ verhalten! Emanzipation sieht für mich anders aus…

  • Bob Wolters sagt:

    Das Thema ist bei uns grad sehr aktuell. Wie kann ich das Handy auf Youtube Kids und andere Filter einstellen? Danke für Hinweise.
    Bob

    • Lisa sagt:

      Warten Sie noch ein paar Wochen, dann können Ihre Kinder Ihnen erklären, wie sie den Filter ausschalten können.

  • Yosh Eden sagt:

    Schön für sie, aber eher die Ausnahme. Ich habe drei handysüchtigr Kids zuhause. Sie können weder aufs WC gehen ohne handy noch sonstwas ohne handy. Klare Regeln? Gäbe es. Doch sie versuchen jeden Trick um diese zu umgehen und bescheissen überall. Einschränkungen durch das entsprechende Tool konnten sie schon recht schnell überwinden. Wenn man das Handy wegnimmt dann hat man miesgelaunte Zombies die sagen, ohne Handy mache ihr Leben keinen Sinn und sie wollten dann lieber sterben.
    Ich arbeite beruflich übrigens mit Teenagern: da ist die Handysucht allgegenwärtig. Ich würde nie mehr einem 10jährigen Kind ein eigenes Handy geben. Man würgt jede Kreativität ab. Abmachen mit anderen Kids? Schon lange nicht mehr.

    • Lisa sagt:

      Lieber Yosh Eden – machen vor allem mit dem älteren Kind die gleichen Erfahrungen. Und sie hat das Handy nach langen Kämpfen mit 12 bekommen. Bei der Jüngeren funktioniert es wesentlich besser. Aber unterdessen hat die Schule auch gemerkt, dass sie den Gebrauch während der Schulzeit verbieten muss.

    • L.T. sagt:

      Yosh Eden:

      Danke für Deinen Beitrag. Ab welchem Alter würdest Du aufgrund Deiner Erfahrungen Kindern ein Smartphone erlauben.

      Meine sind noch recht klein, wir haben ihnen klar gemacht, dasses vor der Oberstufe nichts gibt.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Ich kann das nicht bestätigen – behaupte aber auch nicht, dass es bei allen Kindern gleich ist. Meine Tochter ist auch als Handybesitzerin noch kreativ. Manchmal mit Handy, indem sie z.B. kreative Videos dreht. Manchmal ohne, beim Basteln zum Beispiel. Bisweilen sind ihre Bastelarbeiten auch inspiriert von Youtube-Videos. Man sollte die neuen Medien nicht per se verteufeln, man kann alles auf positive oder negative Weise nutzen. Und: Die Kinder in unserem Umfeld treffen sich nach wie vor gerne im realen Leben zum Fussballspielen etc, auch wenn sie Handys besitzen.

      • Brigitte Zahner sagt:

        Ich glaube ehrlich gesagt, dass es nach 4 Monaten noch zu früh ist um sagen zu können, dass das Handy Kreativität und Zeit für anderes, überhaupt auf die Idee zu kommen, etwas anderes zu machen nicht verändert. Unsere Tochter war im ersten Jahr IPod und ersten Monaten Handy auch so. Absolut vernünftig, manchmal mehrere Tage nicht draufgeschaut. Das ist sich schleichend und durch den Weggang von Freundinnen und Cliquenverhalten total verändert. Das Handy gehört inzwischen zuhause fast schon zu ihr, schnell drauf schauen, mit auf die Toilette nehmen. Ja, wir haben auch Regeln und nein, sie nimmt es nicht mit in die Schule und abends, nachts ist es auch nicht bei ihr, trotzdem eine Karte schreiben, malen sind weit weggerückt.

  • Tom Meier sagt:

    Kinder mit 10 sind cleverer als manche Eltern denken, wenn es darum geht, das vorbildliche Kind zu simulieren. Und wenn man diese dann noch lobt, wenn sie sich „vorbildlich“ verhalten, dann gibt man Ihnen sogar den Wegweiser vor.
    Meine persönliche Meinung: Ich finde es verantwortungslos einem Kinde mit 10 Jahren ein Handy in die Hand zu drücken.

  • Roy Teacher sagt:

    Wow, beste Werbung für den frühen Zugang zum Handy. Ich muss Frau Kuster zu Gute halten, dass sie klare Regeln hat und eine vernünftige Tochter. Sie macht also einen Klassejob. Wenn ich als Pädagoge gefragt werde, wann das Kind sein erstes Handy erhalten soll, frage ich gerne provokativ zurück: Wann soll es denn mit dem Rauchen anfangen? Das Handy macht den Grossteil seiner Besitzer süchtig. Siehe Alltag, siehe Restaurant, siehe Kino (WTF?). Zu Hause muss ich meinen Teenies das Handy regelmässig wegnehmen, denn die Regeln durchzusetzen wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Aber wenn ich es nehme, liest das Mädchen wieder ein Buch und der Junge spielt Gitarre. Was schliesse ich daraus? Das Gerücht mit der Sucht stimmt und das Teil hält unsere Kinder davon ab, kreativ zu sein.

    • Stefan W. sagt:

      Was ist am Buch lesen oder Gitarre spielen kreativ? Nichts gegen Lesen und Musizieren, wohlbemerkt, aber dieses Überhöhen „traditioneller“ Beschäftigungen gegen „moderne“ Beschäftigungen finde ich nicht sinnvoll. Zu meiner Zeit haben Experten genauso eindringlich und mit ähnlichen Argumenten davor gewarnt, Kinder Comics lesen und Fernsehen zu lassen., Wir haben es trotzdem gemacht, und aus den meisten von uns ist dennoch was geworden.
      Junge Leute leben in einer anderen Welt, als wir, deswegen ist es unsinnig, ihnen unsere Verhaltensweisen aufzuzwingen. Soziale Vernetzung ist wichtiger als früher, dafür sind andere Dinge wie musizieren oder Bücher lesen halt weniger wichtig geworden. Das müssen und werden unsere Kinder selber herausfinden, wenn wir sie nicht allzu sehr behindern.

      • Sportpapi sagt:

        @Stefan W.: „Soziale Vernetzung ist wichtiger als früher, dafür sind andere Dinge wie musizieren oder Bücher lesen halt weniger wichtig geworden.“
        Wer sagt das? Für wen?

      • Muttis Liebling sagt:

        Soziale Vernetzung war immer wichtig, heute nicht mehr als im Neolithikum. Sie haben recht, jeder muss das immer wieder für sich selbst herausfinden, deshalb gibt es ja den sozialen Schutzraum Kindheit und Jugend.

        Aber inwiefern apersonale Kontakte sozial sind, muss man erst mal klären. Ich würde das eher verneinen.

      • Bruno Banani sagt:

        „Was ist am Buch lesen oder Gitarre spielen kreativ?“ Was für eine absurde Aussage. Ein Instrument zu spielen hat nachweislich positive Auswirkungen auf das Gehirn (Stichwort Verknüpfung der Hirnhälften), wogegen Handygebrauch gemäss Studien zu Aufmerksamkeitsdefiziten und Konzentrationsschwächen führen kann.

      • Niklas Meier sagt:

        Und dann wundern sich die Eltern, warum kein Lehrbetrieb die Kinder nimmt, wenn sie keinen halbwegs geraden Satz schreiben können.
        Ja, es können nicht alle Fortnite-Profi und Influencerin werden.
        Gewisse Grundfähigkeiten wären immer einen Lernaufwand wert. Nur wird das nicht mehr gewünscht.
        Schneller, farbiger, vernetzter und absolut vergänglich.
        Aber immerhin hipp.

      • Roy Teacher sagt:

        Hätte nicht gedacht, dass ich das differenzieren muss. Ein Instrument zu spielen ist nicht nur das Wiedergeben von Noten. Es regt zu Kreativität an, etwas weiterzuentwickeln, etwas eigenes zu schaffen. Auch das Lesen regt zu Kreativität an. Vergleichen Sie mal die Texte von jemandem, der nie liest, mit denen eines Bücherwurms oder jemandem, der regelmässig Zeitungen oder ähnliches liest. Das Handy ist darum nicht zu vergleichen mit Comics und Fernsehen, weil es die Massen im Griff hat, mehr als alles andere bisher, immer, jederzeit, überall. Schauen Sie sich im Zug um, im Restaurant, in der Arztpraxis. Die Menschen hören auf zu kommunizieren und glotzen nur noch in dieses Ding. Wir sollten uns fragen, was das Handy mit uns macht oder bereits gemacht hat.

      • Tommy sagt:

        @Stefan W: Mal abgesehen, dass Gitarrenspielen sehr kreativ ist, sind beide Aktivitäten enorm viel förderlicher für die geistige Entwicklung eines Kindes, als der passive Medienkonsum. Aber, dass Experten „eindringlich“ vor Medienkonsum oder Smartphones warnen ist schlichtweg falsch! Die Dosis macht bekanntlich das Gift.

      • tststs sagt:

        „Aber inwiefern apersonale Kontakte sozial sind, muss man erst mal klären. Ich würde das eher verneinen.“
        Eher???
        Ich gehe noch weiter: Digitales Treffen ist doch kein „Kontakt“!

      • Stefan W. sagt:

        Offensichtlich besteht Bedarf, Begriffe zu erläutern, „Kreativ sein“ bedeutet: Etwas Neues erschaffen. Musizieren ist nur kreativ, wenn man komponiert. Lesen ist überhaupt nicht kreativ. Hingegen ist es durchaus kreativ, einen Weg in einem Computerspiel zu finden, oder einen neuen Level zu erstellen, oder ein Spiel zu programmieren.
        Und „soziale Vernetzung“ heisst: Mit anderen Menschen interagieren. Ob man das per WhatsApp oder per Töffli-herumrasen oder per Abhängen macht, ist irrelevant. Dass schon diese Begriffe so falsch verstanden werden, zeigt ja gerade das, worauf ich hinaus will: Viele der Elterngeneration verstehen schlicht zu wenig von der Welt der Jüngeren, um sie mit Recht durchzureglementieren..

    • Muttis Liebling sagt:

      ‚Das Handy macht den Grossteil seiner Besitzer süchtig.‘

      Aber das macht Sport auch. Bildung kann auch Sucht erzeugen, nur seltener. Sucht allein ist kein Kriterium abzulehnen. Da muss schon mehr sein.

      • Roy Teacher sagt:

        Worauf wollen Sie genau hinaus? Ich verstehe nicht, wie ein Dopamin-erzeugendes Gerät zu vergleichen ist mit Sportsucht. Natürlich ist letzteres auch schlimm. Aber das Handy hat Massen im Griff, das andere betrifft einen kleinen Teil der Gesellschaft. Sorry, ihr Vergleich macht keinen Sinn.

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