Nehmt euch Zeit fürs Kranksein!

Das Büro, die Pendenzen, die Termine, die Schule, der verpasste Stoff! Wir können doch nicht tagelang zu Hause bleiben. (Sollten wir aber.) Foto: iStock
Wie gut, hat mir damals, als mein Kinderwunsch aufkeimte, keiner gesagt, dass ich für die nächsten Jahre keine Krankheit mehr richtig werde auskurieren können. Dass ich dank inflationär umherschwirrenden Kinderviren zwar bedeutend häufiger krank sein, mir die Genesung davon aber so was von an den Mutter-Hut stecken werden könne. Und dass man, wenn man fiebrig und schwach wie ein feuchter Lappen ebenso kranke Kinder zu versorgen hat, eine Härte erfährt, gegen die eine militärische Überlebenswoche ein romantisches Kuschelcamp ist. Bloss, dass man im Militär für vollbrachte Heldentaten Orden an die Uniform gehängt bekommt, während am mütterlichen Pyjama höchstens der Rotz der angeschlagenen Brut baumelt.
Klar, zu Singlezeiten war Kranksein auch mühsam gewesen, bot aber immerhin die Möglichkeit, sich gesund zu schlafen und sich am dritten Tag unsäglich dumme Sendungen am TV reinzuziehen. Doch wer Kinder hat, weiss, dass solch idyllische Selbstfürsorge nichts, aber auch gar nichts mit zeitgleichem Kranksein von Eltern und Kindern zu tun hat.
Ein fieser Virus nach dem anderen
Drei lange Wochen wurde unsere Familie gerade von einem fiesen Virus nach dem andern gejagt. Jeder von ihnen legte uns und unser fein austariertes System aufs Neue lahm. Erst kotzte sich der Grosse tagelang die Seele aus dem Leib, dann hatte die Kleine hohes Fieber, und gerade als sie ENDLICH wieder in die Schule gehen konnte, begann ihr Bruder von neuem zu erbrechen, und die Kleine klagte über Halsschmerzen. Und ich – ganz im Fluss meiner mütterlichen Empathie – liess mich von jedem ihrer Käfer mitreissen, was den allereinzigen Vorteil mit sich brachte, dass ich jeden Moment inbrünstig, wenn auch mit verdächtig zittriger Stimme sagen konnte: «Ich weiss genau, wie du dich fühlst, mein Schatz!»

Gar nicht so gemütlich: Manchmal erwischts die ganze Familie.
Der absolute Nullpunkt war bei mir erreicht, als ich dem Jungkind für die Nacht ein fiebersenkendes Mittel verabreicht hatte, damit wir alle wenigstens mal ein paar Stunden schlafen konnten. Dieser Plan ging tatsächlich auf, rächte sich aber am nächsten Morgen haushoch. Ich kann dazu nur eines sagen: Eine chemisch aufgetätschte Siebenjährige und eine fiebrige Endvierzigerin an ihrem energetischen Tiefpunkt sind eine sehr, sehr schlechte Kombination.
Eine Woche dauere eine Magen-Darm-Grippe, bis sie richtig auskuriert sei, habe ich gelesen. Aber wir können ja UNMÖGLICH eine GANZE Woche zu Hause bleiben. Das Büro! Die Pendenzen! Die Termine! Die Schule! Der verpasste Stoff! Dennoch führt kein Weg daran vorbei: Das Kind geht in die Schule, sobald das Fieber weg ist. Und man selbst hechtet dann sofort ins Büro, statt endlich ins Bett, weil man schon so viele Absenzen durch die Krankheiten der Kinder hat und unmöglich noch welche für sich selbst beanspruchen kann. Dasselbe gilt natürlich für den Mann.
Vergesst den Tag danach nicht!
Und damit übergeht man die letzte, äusserst wichtige Phase einer jeden Krankheit: die Rekonvaleszenz. Also jene Zeitspanne, in der der Körper zwar keine Symptome mehr zeigt, aber noch geschwächt ist und das Immunsystem noch ein bis zwei Tage Stillstand bräuchte, um danach wieder voller Tatendrang niederträchtige Eindringlinge runterballern zu können. Doch da wir uns solche, nicht offensichtlich notwendige, leistungsfreie Tage nicht gönnen, kann jede neue feindliche Virenmannschaft ungehindert Einzug in das geschwächte Gebiet halten, wo auch schon paarungsfreudig auf sie gewartet wird und der ganze Spass von vorne beginnt.
Darum, liebe kranke Eltern und Kinder da draussen: Vergesst den Tag danach nicht. Ich ahne, dass er Nachhaltigkeit und, langfristig gesehen, bedeutend weniger verpasste Arbeits- und Schulstunden mit sich bringt. Solltet ihr also gerade krank sein und denken: «Morgen gehts dann schon wieder!», bloss weil kein Kopf mehr über der Schüssel hängt: Seid klüger als ich! Hängt noch einen Tag an. Vielleicht kommt ihr dann sogar in den Genuss von unsäglich dummen TV Sendungen.
118 Kommentare zu «Nehmt euch Zeit fürs Kranksein!»
Bravo. Ein richtig guter und humorvoller Artikel von jemandem der aus Erfahrung spricht.
Ähm einen Mundschutz beim Zähne putzen trage? Doch das scheint mir sinnvoll
Ich habe es immer gehasst, wenn kranke Kollegen und Kolleginnen „tapfer“ zur Arbeit erscheinen. Auch um andere nicht anzustecken sollte man sich vollständig zu Hause auskurieren, finde ich.
Also natürlich sollte man zu Hause bleiben, wenn man wirklich krank ist. Wenn ich aber genesen bin, bin ich nunmal genesen. Dass man sich ggf noch ein bisschen unfit fühlt mag ja sein, aber durch die Aktivität geht das dann schon wieder weg.
Für kleinere Unternehmen schlägt j e d e r fehlende Mitarbeitende ins Gewicht. Die anderen müssen mehr arbeiten oder es entsteht dann tatsächlich eine Lücke. Es gibt nicht nur Grossunternehmen, die das locker wegstecken können !!
Ich möchte mich auch anschliessen und anregen, dass doch nächstes Jahr im Mamablog einmal der internationale Männertag als Thema ausgewählt werden könnte. Wo wenn nicht hier? Falls es noch eine Entschuldigung braucht, der Tag ist insbesondere auch für Buben und deren Probleme, Bedürfnisse und Benachteiligungen gedacht, und somit für Kinder (um die es ja im Mamablog geht).
Aus genannten Gründen ist eben eine flexible längere ELTERNZEIT für alle Betroffenen endlich einzuführen. Dann sind beide Elternteile gefordert und es gibt kaum mehr Ausreden, wer die Pflege und Arztbesuche übernimmt. Auch Arbeitgeber nehmen sich dann zurück und akzeptieren Ausfälle als humane Gegebenheiten. Menschen sind eben keine Roboter.
Jetzt sind mehr Frauen (mit Kindern) gewählt worden als erwartet und es ist zu hoffen, dass sie die Dringlichkeit der Einführung einer längeren Elternzeit auf die Agenda setzen und einführen helfen.
Erst dann kann über die Wichtigkeit eines internationalen Männertags diskutiert werden. Bis heute haben wir an 360 Tagen Männertage. Auch Google sieht das so übrigens und hat heute den Prado in Madrid als Doodle gewählt 😀
Genau an solchen Kommentaren sieht man eben, warum es sogar unbedingt einen Männertag braucht. Richtig, an 365 Tagen am Jahr sind es grossmehrheitlich Männer, die von Arbeitsunfällen, Selbstmord und Zwangskriegsdiensten betroffen sind, die früher sterben, schlechtere Schulnoten erhalten und regelmässig von ihren Kindern getrennt werden. Wer meint, dass dies alles unwichtig sei, weil es noch keine Elternzeit gibt (übrigens auch eine Forderung der Männer), und weil Frauen nur 42% der ParlamentarierInnen stellen, sieht die Relationen wohl etwas verzerrt. Das tun aber viele. (Und ja, leider nicht zuletzt auch feministische Frauen und Männer.) Der Männertag will genau dafür sensibilieren – damit diese Themen nicht mehr mit Smilies belächelt werden.
@ Noah
Warum Männer häufiger Arbeitsunfälle haben und Selbstmord begehen, ist mir nicht bekannt. Wissen Sie es? Jedoch werden dafür kaum die Frauen schuld sein. Einen Zwangskriegsdienst gibt es in der Schweiz nicht, wir befinden uns nämlich nicht im Krieg. Die Militärpflicht jedoch schon. V.a. von Männern aufrecht erhalten, wie auch Männer die Kriege, die gerade stattfinden angezettelt haben. Oder kennen Sie ein von einer Frau regiertes Land, das ein anderes Angriff oder einen Bürgerkrieg anzettelte? Beim Thema Elternzeit waren es bisher auch die „grossen Männer“ wie Köppel oder Glarner, die mit Polemik jegliche Diskussion verunmöglichen. Auch sind es Männer, die an 365 Tagen pro Jahr Firmen leiten, besser verdienen, Toppositionen bekleiden,
Länder regieren und zu über 80% aller Gewalttaten begehen. Eine Opferhaltung des Mannes als Mann ist daher sicher falsch. Was hingegen richtig ist, ist dass das was ich aufgezählt habe, nicht alle Männer betrifft. Nicht einmal die meisten. Denn es gibt eben gerade viele, die unter dem immer noch patriarchal geprägtem System leiden. Sie sagen, dass sie ihre Kinder öfters nicht sehen. Das ist richtig. Nun, stört das Männer wie Glarner, die öffentlich sagen „Ich hatte gar nicht so das Bedürfnis, diese ständig zu sehen“ oder Männer, die sich eine gleichberechtigtere Gesellschaft wünschen? In einer solchen sollten Frauen aber nicht als der Feind dargestellt werden.
Ich bin ehrlich gesagt anders als WS der Meinung, dass man den Männertag heute hätte thematisieren können, nein sollen. Durchaus. Warum nicht? Aber so zu tun, als wären Männer grundsätzlich die Opfer der heutigen feministischen Bewegung wäre falsch. Zumal alles, was angeprangert wird, aus dem Patriarchat und nicht aus dem Feminismus stammt.
Ich verstehe jetzt wirklich nicht, wo Sie mit gleich drei Kommentaren hinargumentieren wollen? Habe ich gesagt, dass an irgendetwas „die Frauen“ schuld seien, oder diese als Feindbild dargestellt? (Oder ist das jetzt eine Reaktion darauf, dass ich am Rand bemerkt habe, dass sich leider auch feministische Kreise für diese Themen wenig interessieren?) Der Männertag ist international – daher darf ruhig darauf hingewiesen werden, dass >99% der Zwangsrekrutierten weltweit Männer und Buben sind. Und nein, sorry, man kann nicht Männern die Fähigkeit absprechen, auch in bestimmten Bereichen Opfer zu sein, und das dann mit Hinweis auf ein paar CEOs und skurile rechte Politiker begründen.
Und nein, natürlich wird man die Probleme der Männer nicht lösen, indem man den Feminismus bekämpft. Man wird sie aber ganz sicher auch nicht dadurch lösen, dass man „das Patriarchat“ für die Probleme der Männer verantwortlich macht, und alle Männer dazu auffordert, traditionelle Männlichkeitsvorstellungen zu hinterfragen. Leider ist das aber in gewissen politischen Kreisen (mit denen ich mich ansonst selbst identifiziere) zur Zeit die scheinbar einzige Antwort auf Männerprobleme. Und daher finde ich es gut, dass der internationale Männertag eben weder feministisch noch antifeministisch ausgerichtet ist.
@ Noah
Sie geben im zweiten Kommentar die Antwort auf ihre Frage im ersten, worauf ich hinaus wollte. Doch, alle von Ihnen angeprangerte Benachteiligungen stammen aus dem Patriarchat. Woraus denn sonst?
Und ja, Männer können da auch Opfer sein und sind es oft. Nicht weil sie einfach Männer sind, sondern weil sie dem klassischen, starre. Männlichkeitsbild in einem oder mehreren Punkten gerade nicht entsprechen. Und damit sind wir gerade bei feministischen Forderungen.
Sie entstammen gesellschaftlichen Strukturen. Die kann man als Patriarchat bezeichnen oder sonstwie (scheint grossenteils eine Frage des politischen Spektrums zu sein). Indem man sie aber in diesem spezifischen Kontext als Patriachat bezeichnet, schafft man mit der Sprache eine Wirklichkeit, in der suggeriert wird, dass die Probleme von Männern zwar real aber doch irgendwie selbstverschuldet und vergleichsweise weniger wichtig sein könnten. Da kann man dann noch so oft hinterherschieben, auch die meisten Männer würden unter dem Patriarchat leiden, es wird dann später nicht mehr so verstanden (wie z.B. bei Widerspenstige hier ersichtlich). Daher bin ich der Meinung, dass der Begriff Patriarchat zur Erklärung von Männerproblemen ungeeignet und schädlich ist.
Und nochmals nein. Wenn Männer rund um die Welt zwangsweise in Kriegen verheizt werden. Wenn Männer aufgrund schlechterer Schulnoten und einem Partnerwahlsystem, in dem Männer ohne Job keine Partnerin finden (Frauen ohne Job hingegen sehr wohl einen Parter), sich reihenweise gezwungen sehen, gefährliche und schmutzige Arbeit zu verrichten. Und so weiter. Solche Probleme haben sie nicht, weil sie dem falschen Männlichkeitsbild nacheifern. Sondern weil sie Männer sind. Man hilft diesen Männern nicht, indem man abstrakt fordert, Männer als Kollektiv sollten ihre Männlichkeit hinterfragen, dann würde schon alles gut. Sondern durch konkrete Massnahmen zugunsten von Männern und Buben. Diese vermisse ich leider in meinem politischen Umfeld fast komplett.
@13: Deine Argumentation erinnert mich an „Kosovaren schlitzen Schweizer auf“.
Nein, so etwas wie Geschlechterhaft gibt es zum Glück in der Schweiz nicht. Und wir Männer müssen uns nicht in erster Linie rechtfertigen für Gewalttäter. Sondern können uns wundern, dass in den Medien viel mehr über weibliche Opfer von Gewalt geschrieben wird, obwohl die Mehrheit der Opfer männlich ist.
Ich weiss auch von keinem Land, in dem es einen Unterschied gemacht hat, ob König/in, Präsident/in oder Bundeskanzler/in nun männlich oder weiblich war bezüglich Militär und Kriegseinsatz.
Aber die Schweizer Armee dient ausschliesslich der Verteidigung, und wurde nicht v.a. vond en Männern aufrechterhalten, sondern von den Stimmberechtigten, deren Mehrheit Frauen sind.
@13: Und nein, die Männer sind nicht Opfer der feministischen Bewegung. Oder nur teilweise, dort, wo diese überbordet.
Sie sind aber auch keineswegs Profiteure der feministischen Bewegung, die sich ja im Wesentlichen und praktisch ausschliesslich um Frauenanliegen kümmert.
Da hilft es auch nicht, ein angebliches „Patriarchat“ zu konstruieren, und deren Bekämpfung als Befreiung der Männer zu bezeichnen. Die Nähe dieser Ideologie zu linken Ideen haben wir ja schon mehrfach aufgezeigt. Und das Resultat der „Befreiung“ ist ja in der Regel, dass „veraltete“ Normen und Rollenbilder durch neue, noch viel verbindlichere ersetzt werden. Z.B., wie ein „neuer“ Vater heute auszusehen hat.
Abgesehen davon, dass solche modernen Väter dann vielfach gar keine Partnerin finden…
Sehr gut dargelegt, Noah Lilienthal.
In der Tat frage ich mich manchmal, ob all die Systemdiskussionen und Partriarchattheorien nicht eher dazu dienen sollen, primär mal nichts zu tun, nicht dorthin zu schauen wo wirklich Handlungsbedarf herrscht, sich dafür in abgehobenen Theoriediskussionen zu erschöpfen mit dem Ziel, auf den grossen Systemwandel hinzuarbeiten der sowieso nie soweit eintreffen wird dass den eigenen Vorstellungen auch Genüge getan wäre.
Die Probleme von Knaben und Männern sind so mannigfaltig wie die von Mädchen und Frauen, nur zumeist anders gelagert. Es ist m. E. ein völliger Trugschluss anzunehmen, dass die Wurzel des Problems (Patriarchat) wie auch die angebliche (!) Lösung des Problems (Feminismus) für Männer und Frauen einfach so übertragbar wären.
@ Noah
Man kann das umbenennen oder rundherumreden, wie man will. Tatsache ist aber, dass diese gesellschaftlichen Strukturen aus dem Patriarchat. vielleicht wäre es Zeit, sich damit abzufinden, gerade damit eine Veränderung vonstatten gehen kann. Gleich wie es dann umgekehrt ins Bewusstsein gehört, dass Feminismus eben nicht „für die Frauen“ ist, sondern diese gesellschaftlichen Strukturen verändern will. Zugunsten aller, die manchmal nicht in die Schubladen passen.
Warum werden denn Männer in den Krieg geschickt? Warum finden Männer ohne Job keine Partnerin? Weil die Stärke wie auch die Verpflichtung zum Broterwerb dank dieser Strukturen eben Männersache sind. Und diese Strukturen umfassen Frauen wie Männer. Auch Frauen bestärken das Patriarchat.
@ SP
Die Analogie ist ekelhaft. Nie würde ich mich derart rassistisch äussern und das weisst Du auch. Darum bitte ich Dich, das zu lassen.
Zum Rest: Was soll ich sagen? Du hast ein für mich sehr unverständliches Weltbild worin Männer mehrheitlich Opfer sind (auch stets waren) und Frauen das Sagen haben und lässt sich von keinem Fakt der Welt davon abbringen. Dazu kommen Deine eigene Definition von Patriarchat und Feminismus. Da macht doch eine solche Diskussion keinen Sinn, oder? Du kennst ja meine Position.
@13: Eben, die Analogie ist ekelhaft. Aber nicht falsch, wenn du quasi sagst: „Männer sind Gewalttäter“. Und das sagst du doch, oder? Und darauf baut ja dann auch deine Argumentation auf, warum Männer als Opfer offenbar weniger Schutz und Beachtung verdienen als Frauen.
Und nein, mein Weltbild kennt nicht wie deines diese zwei Kategorien von Opfern und Tätern. Sondern ich sehe in erster Linie Menschen, die gerade in der Schweiz alle Chancen haben, etwas aus sich zu machen. Die aber diese Chancen auch selber nutzen müssen. Und die in einer Partnerschaft alles aushandeln können, sofern sie sich mit dem Gegenüber einig werden. Da gibt es doch keine „Opfer“, auch wenn das deine Seite immer so darstellt, inklusive der Erfindung von Machtverhältnissen, um das zu begründen.
Und eigentlich habe ich auch keine eigene Definition von Patriarchat und Feminismus. Diese zwei ideologischen Konzepte berühren mich ja erst dann, wenn mit ihnen die Welt erklärt wird. Dann muss ich mir ein Bild machen und stelle schnell mal fest, dass Schein und Sein nicht wirklich zueinander passen.
Dass das Patriarchatskonzept hilft, die eigene Verantwortung abzulehnen (z.B. als Stimmberechtigte), und in vielen Zusammenhängen eigentlich Kapitalismuskritik ist, aber nicht so deklariert (weil das auch viele Frauen stören würde…). Und der Feminismus, der Frauen wie Männer (!) angeblich von starren Rollen befreit, tatsächlich aber neue, nicht weniger klare Normen und Rollen vorgibt. Nur jetzt aus Sicht einer kleinen, elitären Frauengruppe.
„Dann sind beide Elternteile gefordert und es gibt kaum mehr Ausreden, wer die Pflege und Arztbesuche übernimmt. “
So ein ausgewiesener Schwachsinn. Es ist eigentlich ziemlich klar, wer die Pflege und Arztbesuche übernimmt (sofern die Elternzeit nicht 15 Jahre dauert, was gewissen Feministinnen wohl sehr in den Kram passen würde), nämlich derjenige, der ein kleineres Einkommen generiert, also weniger zum Familieneinkommen beiträgt. Und so lange wie Frauen tendeziell eher einen Beruf, der „mit irgendetwas Sozialem, mit Menschen“ zu tun hat, wählen, werden sie tendenziell auch weniger verdienen, weil in diesen Berufen die Produktivität und die Produktivitätssteigerung einfach beschränkt ist. Da kann man noch so täubeln und auf Frauen in der Politik hoffen, es wird sich nichts ändern.
@ Hans Meier
Ganz genau!!!! Die Arbeitgeber von (Vollzeit ODER Teilzeit) arbeitenden Frauen sind ja soooo glücklich, wenn diese ständig der Kinder wegen Absenzen haben mit dem Argument, ihre Arbeit bzw Beitrag zur finanziellen Existenz der Familie sei weniger schwer zu gewichten, bzw gar nicht vorhanden.
Noch mehr Freude herrscht bei den (männlichen) Vollzeit arbeitenden Mitarbeiter, die, wie wir ja auch hier ständig erfahren dürfen, noch so gerne die Mehrarbeit der „krankfeiernden“ Müttern miterledigen. Das alles trägt zu einem harmonischem Arbeitsklima bei.
Und: ich hoffe, Sie benötigen nie Pflege in Institutionen, Spitälern oder Spitex. Diese wird nämlich hauptsächlich von den von Ihnen abschätzig belächelten Teilzeitfrauen in sozialen Berufen GELEISTET!!!!
Hier etwas Lesestoff über den sog. internationalen Männertag, aus D, weil es in CH-Medien offensichtlich kein Thema war. Aber es wird im Artikel aus D munter der Weltmännertag erwähnt, obwohl dieser ja anscheinend am 3. November seit 2000 stattfinden soll. Ich habe auch darüber nichts gelesen oder gehört in den Medien. Da müssen halt Männerbewegte die Werbetrommel schlagen, damit sie gehört werden. Aber das sind sie offensichtlich nicht gewohnt, weil ja täglich irgendetwas in den Medien über Männer steht. Nun, hier der Link aus meiner Recherche:
https://www.nordschleswiger.dk/de/deutschland-international/wann-ist-mann-mann
@WS: Es gibt ja gar nicht so viele „Männerbewegte“. Und ich weiss nicht, was du täglich in den Medien „über Männer“ lesen kannst. Ich sehe nur täglich mehrere Artikel zu Feminismus und Frauenfragen, und in der Regel selten bis nie ein Pendant dazu. Wer sollte da auch schreiben?
Aber vermutlich kommt die Zeit, in der die Männer genug haben von den täglichen Herabwürdigungen und Position beziehen. Aber ob diese Art von Grabenkämpfen letztlich das Ziel sein sollten?
Bitte, es gibt keine „Magen-Darm-Grippe“! Und die wenigsten der Kommentarschreiber haben überhaupt jemals eine Grippe durchgemacht!
Und wie es eine MDG gibt: Es handelt sich um Gastroenteritis, einen Magen-Darm-Infekt. Zugegeben, Grippe ist in diesem Zusammenhang nicht ganz korrekt, aber jeder weiss, was gemeint ist.
Dann noch etwas konkreter für Herr Schmidli: Norovirus. Wer’s schon gehabt hat, weiss, dass diese Art von Erkrankung die ganze Familie in Kürze lahmlegen kann. In seiner Heftigkeit durchaus vergleichbar mit der „echten“ Grippe. Wenn Sie noch keine Bekanntschaft damit gemacht haben, seien sie froh!
@Isabelle
wobei anzumerken ist, nicht jeder Magen-Darm-Infekt ist (zur grossen Erleichterung von Vielen…) eine Norovirusinfektion-
dann dreht sich die Welt wirklich für ein paar Tage nicht mehr, resp nur noch zwischen Bett/Klo/Dusche…
Eben. Es ist ein Infekt, eine Entzündung. Aber keine Magen-Darm-Grippe! Etwas anderes habe ich nicht geschrieben. Auch das Norovirus ist kein Grippevirus.
Unsere Tochter arbeitet in einer Kita. Die Kinder werden mit Medikamenten zu Hause ruhig gestellt und dann krank in der Kita abgegeben. Nein nein, sie ist nicht krank heisst es dann einfach…
Verantwortungslos von den Eltern. Nehmt euch Zeit für eure Kinder. Sonst lieber keine Kinder!
Bravo zu Ihrem Artikel, Frau Sommer! Ich kenne die Situation selbst. Ich bin wie Sie eine Verfechterin von den Rekonvaleszenz-Tagen (bei Magendarmgrippe kommt der Durchfall häufig erst nach dem Erbrechen, gerade dann, wenn das Kind verfrüht wieder in den Kindsgi geht und alle ansteckt). Ich behalte unsere Kinder (7 und 5) ebenfalls 1-2 Tage zusätzlich zuhause, aus Solidarität zu anderen arbeitenden Müttern. Da es bei uns aber so ist, dass ein Kindergärtner ab dem 4. Tag Absenz ein Arztzeugnis bringen muss, mache ich die Erfahrung, dass die Kinder pünktlich an Tag 4 wieder in den Kindsgi kommen. Nicht, weil sie gesund wären, sondern weil die Eltern keine Lust oder Zeit haben, sich ein Arztzeugnis zu holen. Ich wünschte mir, das Schulsystem wäre da kulanter. Es würden alle davon profitieren.
Mein Gott, rufen sie beim Arzt an, schildern sie ihm den Fall und wahrscheinlich wird er ihnen ein Arztzeugnis schicken.
Bei uns müssen die Kinder zum Arzt, kein Pardon. Obwohl es nervig ist, mit einem kranken oder noch kränkelndem Kind zum Arzt zu gehen, finde ich doch, dass ein Arztzeugnis per Telefon unseriös ist. Vielleicht wäre es dem Arzt selber ja auch lieber, weniger Patienten zu empfangen und weniger Papierkram für die Schuladministration zu produzieren, aber ohne Konsultation keine klare Diagnose.
Kürzlich versucht und auf Granit gebissen.
Mein Gott… die Kinder, ja, sogar die ganze Familie hat die Grippe bekommen…. Was wird aus uns werden, vielleicht geht jetzt die Welt unter…. Nun möglichst alle zusammen ausgiebig im Elternbett kuscheln, uns gegenseitig die Wunden lecken und erst übernächste Woche wieder ans Arbeiten denken. Unser Hausarzt, der Gute, stellt uns dann schon das richtige Zeugnis aus. Und unsere Brötchengeber werden ihre helle Freude daran haben, uns dann wieder erleichtert und milde lächelnd Willkommen heissen zu dürfen. Und – wie könnte es anders sein – werden selbstverständlich dereinst auch die Vorgesetzten unserer Kinder in Lehre und Beruf sie nach schwerer Krankheit wieder dankbar und mit offenen Armen in Empfang nehmen..
Es ist immer wieder unerfreulich zu sehen, wie die Männer ins Abseits gedrängt werden. Da wird am Internationalen Männertag (jaja, der ist Heute) mit keinem Wort darüber berichtet, aber „geklönt“ dass Kranke Kinder und Mütter irgendwann wieder in die Schule bzw. ins Büro müssen. Daraus entsteht der Verdacht, dass Männer einfach mal zu Hause bleiben können, was natürlich überhaupt nicht stimmt. Die kommen nämlich schon gar nicht auf die Idee. Zu gross ist der Druck der Arbeitswelt, der kranken und damit quengelnden Familie zu Hause. Er geht weiter arbeiten, erledigt die Einkäufe und kocht abends. Das wäre doch auch mal ein Thema, z.B. am Internationalen Männertag.
Aber sicher bleiben kranke Männer zuhause und wenn nicht; für wen gehen denn diese armen armen kranken Männer arbeiten und kochen? Wohl nur für sich selber, denn hätten sie eine Frau, müsste das wohl die Frau erledigen.
Ein Mann hat vielmals Termine und muss also zur Arbeit. Die Mutter hat vielmals einen Teilzeitjob und so ist es vielleicht weniger schlimm für den Arbeitgeber weil dann diese Arbeit meistens weniger wichtig scheint. Wir sind erst am Anfang von dem „beide gehen arbeiten“ und es braucht sicher eine Generation bis sich die Sachen ändern.
Ich denke, wir sind nicht mehr so am Anfang. Und auch in einem Teilzeit-Pensum kann man sehr viele Termine haben (mein ganzer Tag besteht aus Terminen), das ist wohl eher vom Beruf abhängig.
Etwas verstehe ich wirklich nicht und ja, ich schreibe von früher: ich bin jetzt eine 63-jährige Nonna und kann mich nicht erinnern, dass ich selber als Kind so oft krank war, wie die Kinder heute krank sind? An eine Magen-Darmerkrankung kann ich mich schon gar nicht erinnern, das war nur selten verbreitet und wenn, dann nur im Hochsommer. Mit Kinderkrankheiten lag ich im Bett wie: Windpocken, Masern und das wurde dann genug lange auskuriert. Heute jedoch hat der Enkel z.T. alle 3 Wochen eine kurze Magen-Darmerkrankung und andere Kleinkinder die ich kenne auch. Ständig ist jemand am süüchen. Ist meine Wahrnehmung falsch, oder wieso erkranken Kinder und Eltern heute häufiger?
@ Annetta
Ich bin rund 25 Jahre jünger als Sie, aber ich denke früher wie heute gibt es schlicht und einfach Menschen, die sind öfters krank und andere, die nie krank sind. Bewegung, Ernährung, Abhärtung, Stress etc. haben bestimmt auch damit zu tun, aber vieles ist einfach genetisch bedingt. Gleich wie es zu meiner Schulzeit Kinder gab, die nie fehlten und solche, die alle paar Wochen wieder mal nicht da waren, kenne ich heute Mütter, die ständig mit kranken Kinder oder eigener Krankheit kämpfen, während wir (3 Kinder, 2 Erwachsene) zum Beispiel auf maximal 3-5 Krankheitstage pro Jahr kommen. Alle zusammen.
1. Ja ihre Wahrnehmung ist falsch.
2. Aufgrund des medizinischen Fortschritts kann heute auch mehr diagnostiziert werden.
3. Bei der vermehrten Heimbetreuung früher viel eine Krankheit weniger ins Gewicht. Bei Fremdbetreuung müssen die Eltern sich anders organisieren.
Ich erkläre mir das so, dass die natürliche Immunität geschwächt wurde durch diverse Faktoren der letzten Generationen nach dem WKII. Die letzten Jahre wurden 6-fache Impfungen mit einem Mal an Babys verabreicht und wenige Wochen nachgeimpft. Der kleine Körper hat so kaum eine Chance, die natürliche Immunität so richtig in Gang zu setzen. Dann zu wenig biologische Breis als erste Nahrung nach der Stillzeit etc.
Es kann ja nicht sein, dass heutige Kleinkinder mehr virale Infekte zu verarbeiten haben als es in den 1960er-Jahren Usus war. Die Sendung ‚Puls‘ von gestern ist aufschlussreich.
Damit keine Missverständnisse aufkommen:
Ich bin keine Impfgegnerin, sondern plädiere für weniger als bisher dh eine dreifache Impfung gegen Masern, Mumpf und Röteln sowie Kinderlähmung und Starrkrampf ist wichtig. Das haben auch meine drei Kinder erhalten, wobei meine Söhne im Militärdienst durchgeimpft wurden ohne grosse Nachfrage der Militärärzte. Es gilt dort der Gruppenzwang, auch wenn immer wieder betont wird, dass sich der Soldat weigern könne. Da stehen sie in Reih und Glied stramm und einer sagt mutig ‚Nein, ich weigere mich.‘? Sehr fragwürdiges Vorgehen wie so manches im Militär.
Wie kommen sie darauf? Das ist einfach nur Quatsch. Was ist ’natürliche‘ Immunität (Gegensatz zu was??) Und was das mit den biologischen Brei zu tun haben soll ist mir grad auch noch sehr schleierhaft. Und glauben sie mir, ich bin die super Oberökotante aber dass die Kinder mehr krank sind weil sie keine Biobreilein essen ist so was von Mumpitz..
Ich glaube auch eher, kleine Kinder sind heute öfter krank, weil sie in Krippen gehen und dort mit viel mehr und verschiedenen Erregern in Kontakt kommen. Dafür ists dann oft so im Chidsgi überstanden und danach sind sie im Schnitt wohl eher weniger krank als früher. Das wäre jedenfalls meine Beobachtung. Wie’s statistisch aussieht weiss ich nicht.
Doch, doch, bin auch in Ihrem Jahrgang und war als Kind sehr oft krank, sämtliche Kinderkrankheiten und auch sonst gekränkelt. Halt ein anfälliges Kind trotz mütterlicher Rundumversorgung.. Unser Sohn, geb. 1990, war jedoch als Kind kaum krank.
ich habe zwei kinder und schon vieles erlebt. mit krankenhaus, etc. das volle programm.
natürlich ist es sau lästig, wenn man selbst angeschlagen ist. aber dieser artikel ist mal wieder super übertrieben geschrieben. richtig hibbelig. echt lästig, dass diese blogs immer so aufgebauscht und emotional geschrieben werden.
Beatrice : wenn ich sie so lese, habe ich den Eindruck dass sie mit ihren Nerven fertig sind. B Vitamine sind wichtig und auch : sich erholen am Wochenende soviel es geht.
Bei uns wurde kürzlich eingeführt, dass auch für Kinder ab dem 3./4. Tag Arztzeugnisse verlangt werden…. ja da wäge ich schon ab, ob ich das praktisch gesunde Kind zum Arzt bringe oder es doch zur Schule schicke…
Ganz einfach Anja: Rufen Sie den Kinderarzt an, erklären Sie die Situation und er wird Ihnen ein Zeugnis schicken. Und da Kinder keine Franchise und Selbstbehalt haben, kostet Sie das ein Telefonanruf.
Seit wann haben Kinder keinen Selbstbehalt?
Sie haben Recht Franke. 350.- fürs erste Kind, max. 700.- für alle Kinder zusammen. Sollte verkraftbar sein. Bei einem Arztzeugnis wären das dann 3.50.- oder so
Also bei uns sind es 600 Franken. Pro Kind. Und bei Kleinkindern schöpft man das pro Jahr auch locker aus.
@Niklas Meier: Das ist doch absurd. Die eine Seite hat kein Vertrauen, und verlangt für Bagatellen eine Arztzeugnis. Statt einfach mal den Hörer in die Hand nehmen, und sich nach dem Befinden zu erkundigen.
Und die andere bietet Arztzeugnisse a discretion, und fördert dieses Misstrauen noch weiter?
Was wäre dann der nächste Schritt? Vertrauensarzt ab drittem Tag? Wann wird eigentlich mal ein Arzt angeklagt, der per Ferndiagnose ein (falsches oder nicht bestätigtes) Zeugnis ausstellt?
So uncool das tönt: Mundschutz tragen wenn man selber krank ist und die Kinder noch nicht. Wenn man Glück hat, hat man die Kinder noch nicht angesteckt.
Kind aufgeputscht, Mama kaputt? Gemeinsam fern schauen. Die 7-Jährige macht dann sicher auch mal Tee für die arme Mama.
Krank sein ist nie toll. Krank sein mit Kinder schon gar nicht.
Habe ich schon erwähnt? „Mimimi“
In der Familie werden alle Keime geteilt, da ist der Mundschutz albern. Die Ansteckung erfolgt häufig 1 – 10 Tage vor dem Ausbruch.
Sie scheinen sich wahnsinnig gut auszukennen Muttis Liebling.
Husten Sie Ihre Familie ruhig an, sind eh schon alle krank.
Man muss ja nicht den Mundschutz den ganzen tag über tragen, aber er macht absolut Sinn, beispielsweise beim Zähneputzen einen zu tragen.
Aber wenn Sie das besser wissen und lieber nach Mitleid heischen für die doch so schlimme Zeit mit kranken Kindern, bitte. Jedem das Seine.
Ja – die Menschen, egal ob klein oder gross, jung oder alt werden krank. Solange es sich um Schnupfen Husten Heiserkeit Fieber und Durchfall handelt, sollten Erwachsene in der Lage sein, selbstständig etwas dagegen zu unternehmen. Oder mann hat eine Ehefrau. Hat man die Fürsorgepflicht für ein Kind, hat man eben das Kind zu bereuen. So what ?
Das ist eben alles inklusive, wenn man Kinder hat. Genau wie es im Teeniealter bei Liebeskummer zu trösten, oder bei den Hausaufgaben zu helfen.
Von meiner Mutter habe ich glücklicherweise viel wissen über Hausmittelchen mitbekommen, wie man den o.a. Krankheiten entgegen wirken kann, das ich recht gut vorbereitet war. Aber wenn man das nicht mitbekommen hat, können solche Situationen schon stressen.
Ich würde das liebend gerne machen. Das würde faktisch bedeuten, dass ich zwischen Oktober und April ca. 2 Tage pro Monat arbeiten könnte. Die Kündigung käme postwendend.
Beim 2jährigen bleiben wir immer zu Hause, der 6 jährige darf auch mal krank zum Grossmami TV gucken und mit nur pfnüsel in den Kindergarten. Ich? Augen zu und durch…
Da sind wir bei einem grossen Thema gelandet: Krankheitsabsenzen sind von Arbeitgebern gar nicht gern gesehen, egal, ob mit oder ohne Kinder. Häufige oder lange Krankheitsabsenzen – auch wenn völlig unverschuldet/gerechtfertigt & rechtlich legitim – führen leider in erfahrungsgemäss 95% der Fälle zu Problemen mit dem Arbeitgeber, bis hin zur Kündigung.
Susanna, ich war ein halbes Jahr wegen Unfall teil-/AUF. Kein Ton vom Arbeitgeber. Man hat mich nur gefragt, ob ich Unterstützung benötige.
Keine Ahnung wo Sie „im HR“ sein könnten.
Klar, wenn man immer Freitagmorgen und am Montag krank ist, am Black Friday ausfällt und immer nach Fussballübertragungen krank feiert, dann wird das zum Problem.
Das freut mich für Sie, Herr Meier! Aber wie gesagt kenne ich leider zig gegenteilig gelagerte Fälle, gesehen bei vielen verschiedenen Arbeitgebern… Oft wird natürlich noch eine Ausrede dafür gesucht, denn es ist ja ziemlich asozial, jemandem, der unter gesundheitlichen Problemen leidet, auch noch berufliche zuzufügen. Grüsse aus der HR-Abteilung!
Also in meiner Erfahrung sind bei den meisten Arbeitgebern die Absenzen wegen Krankheit der Kinder wesentlich unbeliebter als die Absenzen wegen Krankheit der Mitarbeiter selbst. Liegt glaub daran, dass im ersten Fall viele Taggeldversicherungen nicht einspringen. Und grad wenn Männer das beantragen, hab ich es sogar in den familienfreundlichsten Firmen schon erlebt, dass erst mal gefordert wird, dass doch bitte die Mutter einspringen soll.
Ein kleines Detail am Rande, auch wenn das viele hier wohl wenig interessiert: Eigentlich wäre heute nämlich der Internationale Männertag, der seit zwanzig Jahren jährlich am 19. November jeden Jahres gefeiert wird. Der aber systematisch mit medialer Nichtbeachtung gestraft wird (auch vom grössten Elternblog der Deutschschweiz), ganz im Gegensatz zu seinem weiblichen Pendant.
Ziele des Internationalen Männertages sind es (Zitat), „das Augenmerk auf Männer- und Jungen-Gesundheit zu legen, das Verhältnis der Geschlechter zu verbessern, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und männliche Vorbilder hervorzuheben. Es ist ein Anlass, um Benachteiligungen von Männern und Jungen aufzuzeigen und ihren Einsatz für die Gemeinde, Familie, Ehe und Kinderbetreuung zu würdigen“.
Martin, wie leben doch in einem Patriarchat, wo Männer eh alles dürfen. Wo es hauptsächlich Männer sind, die die Gesetze machen – oder auch nicht machen. Und ist es nicht an den Männern, wenn die schon so einen Tag bekommen, diesen auszugestalten ? Am Vatertag gelingt Euch das doch auch ganz trefflich…
Mit Blick auf die Eltern in ähnlicher Situation (mit Kindern zwischen 8-15 jährig) kann ich beruhigt feststellen, dass „die Männer“ ihren „Vatertag“ sehr wohl gestalten, einfach nicht nur im Juni und November, sondern täglich und insbesondere auch mit Fokus auf die Töchter; vermutlich nur mit anderen Vorzeichen, wie sich dies viele Matriarchinnen wünschen….
Übrigens, Martin Frey, danke für den Hinweis und auch Ihr Beitrag ganz unten hat halt schon was ……
Ich erinnere mich nur zu gut an die Übungssequenzen beim „Wickel anlegen“ zusammen mit der Grossmutter in den ersten Jahren unserer Kinder
Vatertag? was ist denn das…
@Maike: Kein (einheimischer) Mann in der Schweiz feiert einen „Vatertag“.
@ Martin
Alles korrekt. Nur….wo sind denn die Männer, die etwas dafür machen? Gibt es keine Journalisten und Redakteure? Warum wird denn keine Demo gegen den Militärdienst, den Du ja anprangerst, organisiert? Oder gar eine entsprechende Initiative? Bist Du da in einem Komitee und machst etwas? Oder hält man doch lieber an dem fest, weil er eine praktische Geisel gegen alle Frauenanliegen ist?
Der ständige Vorwurf, dass der Frauen- und der Mutter mehr Beachtung findet, als der Männer- und der Vatertag hat nämlich einen gewichtigen Schwachpunkt: Es sind ja nicht etwa die Männer, die aktiv werden und diese Themen in die Öffentlichkeit tragen. Es sind die Frauen. Also, liebe Männer, tut etwas. Ich würde es sehr gerne lesen. Nur jammern ist aber zu wenig.
@13 „Es sind ja nicht etwa die Männer, die aktiv werden und diese Themen in die Öffentlichkeit tragen. Es sind die Frauen. Also, liebe Männer, tut etwas. Ich würde es sehr gerne lesen. Nur jammern ist aber zu wenig.“
Also jetzt trägt Herr Frey das doch in die Öffentlichkeit (ich wusste nichts von Männertag), und dann sagen Sie „jammern“!
Man(n) muss also den Militärdienst abschaffen? Ich bin für eine Dienstpflicht für alle. Nix abschaffen. Warum gibt es keine Journalisten und Redakteure? Vielleicht weil die Mehrheit links ist und Männeranliegen zurzeit verpönt? Man muss nur schauen wie die Linken ticken, wenn es um den Vorsitz der SP geht oder eine mögliche Kandidatur für einen Sitz im Bundesrat der Grünen.
Militärdienstpflicht hat Martin doch gar nicht angeprangert, 13?
Männer werden später pensioniert, leben aber weniger lang.
Sind öfters von Gewalt, Unfall und vorzeitigen Ableben betroffen als Frauen. Aber es gibt nur Kampagnen zum Schutz der Frauen.
Bei Scheidungen verlieren die Männer immer vor Gericht.
Es gibt nirgends eine Männerquote.
etc..
Abgesehen davon scheint es eine neue Haltung des MB zu sein, um das politische einen Bogen zu machen. Der VU war immer noch kein Thema, nicht einmal nach der Bekanntgabe des Referendums, falls es dann zustande kommt. Ehe für alle auch nicht, obwohl gerade brisant. Ich finde es schade.
@13
Die Wahrheit ist, ich habe keine Zeit (und keine Nerven) für Politik. Ich halte mich auch von zig Gremien fern die mich mehr tangieren würden, und für die ich regelmässig angefragt werde. Ist eine Prioritätenfrage, wie neulich bereits diskutiert. Und die liegen bei meinem Beruf und meiner Familie.
Daher bin ich in keinem Komitee, weiss aber, dass es neuerdings ein Komitee gibt, um Bewegung in die unsägliche Situation der Wehrpflicht zu bringen. Und das mit der Geisel gegen Frauenanliegen hoffe ich mal, ist nicht auf mich gemünzt. Oder?
@ Anh
Na ja, er beklagt sich ja in erster Linie, dass er nicht thematisiert wird.
@ Niklas
Entschuldige, das war unpräzis, ich dachte, man verstehe es schon richtig, was wohl nicht der Fall ist. Was ich meinte war aber : „Militärdienst nur für Männer“ und den nahm er unten mit einem Seitenhieb auf die Autorin auf:
„Apropos, Militärangehörige sind auch mehr krank. Trotzdem kennt die CH-Armee keine Orden. Aber wenn man sowieso keinen Militärdienst leistet, weiss man das nicht.“
Männerquoten sind lustig. Man könnte diese sofort einführen. Überall in Führungspositionen. Kein Problem. Würde ja nicht ändern, da sie ohnehin erreicht sind. Ich wäre aber eh für Geschlechterquoten. Zum Rest verweise ich darauf, was ich geschrieben habe. Es passt nicht? Ok. Wo ist der Aktionismus?
@13
Meine Aussagen zum Militärdienst war lediglich eine Replik auf die Autorin, sie hat dieses Fass aufgemacht, mit ihren ziemlich themenfremden Vergleichen und Gleichsetzungen. Die ersten Seitenhiebe kamen von ihr.
Dazu nur kurz: ich kann das vergleichen weil ich beides erlebt und durchgemacht habe, sie ganz offensichtlich nicht, was ich in dem Kontext etwas peinlich finde. Und Du?
@13: Das stimmt sicherlich alles. Wenn man davon ausgeht, dass wir in erster Linie Geschlechterkampf zu führen haben – Frauen gehen für ihre Rechte auf die Strasse, Männer für ihre.
Allerdings war eigentlich mal Gleichberechtigung oder Gleichstellung das Ziel. Und da würde man, wenn schon, gemeinsam marschieren.
Persönlich ärgert mit dieses tägliche öffentliche Jammern und Fordern von Frauenseite, gerade wenn in vielen Bereichen aus allenfalls vorhandenen Benachteiligungen längst Privilegien geworden sind (wenn Frauen in der Politik bevorzugt gewählt werden, ist das z.B. kein Schritt zu mehr Gleichberechtigung, sondern das Gegenteil). Entsprechend gehe ich auch als Mann an keine Männertage. Es reicht, die vielen Benachteiligungen im Auge zu behalten bei politischen Forderungen.
@ Martin
Das kann ich durchaus nachvollziehen. Ich selber mache einiges weniger, als es mich manchmal reizen würde. Aus ähnlichen Gründen. Oder dann höchstens projektbezogen, wo ich weiss, es ist dann mal fertig.
Es gibt ein solches Komitee? Gut.
„Und das mit der Geisel gegen Frauenanliegen hoffe ich mal, ist nicht auf mich gemünzt. Oder?“ Jein. Es ist einfach aus meiner Sicht immer das, wogegen man eigentlich nichts unternehmen will, aber es gerne immer wieder vorbringt, wenn Frauen Forderungen stellen. Ob im Zusammenhang mit der Forderung oder nicht. Wenn Du es auch vorbringst, dann ja, auch Dir gegenüber.
@13: Man kann es sich auch schön einfach machen, indem man immer sagt, Männer müssten halt selbst für ihre Rechte einstehen, aber jedes mal wenn sie es tun, kanzelt man es dann als Gejammer ab. Hier hat jetzt ein Mann höflich die Frage gestellt, warum es eigentlich im Mamablog nicht möglich gewesen sei, den internationalen Männertag einmal zum Thema zu machen. Die Adresse und der Modus sind die richtigen. Andere Möglichkeiten haben wir Männer hier nicht – gemäss Frau Gabriela Braun in einem ihrer letzten Artikel haben ja im Mamblog ganz offiziell die Frauen „das Sagen“.
@13
Zum Thema allgemeine Dienstpflicht/Wehrpflicht:
https://servicecitoyen.ch/de/
Und falls Du jemals den Eindruck haben solltest, ich würde mich gegen berechtigte Frauenanliegen wehren nur um Trümpfe (aka Geisel) in der Hand zu behalten (so wie es feministische Kreise typischerweise tun), dann kannst Du mich gerne daran erinnern. Was ich mir jedoch vorbehalte: eine eigene Meinung zu dem, was andere als berechtigte Anliegen bezeichnen.
@13: und ausserdem stimmt es ja einfach nicht, dass es nur „die Frauen“ sind, die Themen wie Frauentag und Frauenstreik in die Öffentlichkeit tragen. Wenn Sie ins Archiv dieser Zeitung blicken, werden Sie sehen, wie viele männliche Journalisten darüber geschrieben haben.
@ MF
Danke für den Link. Spannend und ein guter Ansatz.
Nein, ich habe natürlich nicht beides miterlebt. Ehrlicherweise nicht einmal eines von beiden, da wir so selten krank sind und ich mich nicht daran erinnern kann, richtig krank noch kranke Kinder betreut zu haben.
@ SP
Du verwechselst Initiative mit Unterstützung. Nein, ich fühle mich als Nichtbetroffene nicht verantwortlich dafür, eine Demo gegen die Wehrdienst nur für Männer zu organisieren. Ich hätte es auch am Frauenstreik komisch gefunden, wenn dieser von Männer organisiert worden wäre, wohingegen die meisten, ich weiss, nicht alle, sich über Männer am Streik selber freute. Daher eben anreissen müssten es die Betroffenen. Gehen würde ich und auch entsprechend stimmen (=unterstützen). Gegen die Männerwehrpflicht und die unterschiedliche Rente.
Mit Dir in einer Reihe und der Botschaft, dass Männer mehrheitlich die Benachteiligten sind, hingegen nicht. Weil ich ja immer noch darüber schmunzle, wenn 40% diskriminierend für diejenigen sein soll, die 60% haben…
@13: Es reicht, wenn du mit mir in einer Reihe laufen würdest, und für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung plädieren würdest.
Aber ich weiss schon, in Zeiten wo bewusste Diskriminierung (z.B. bei Personenwahlen, bei Quoten) zu Gunsten eines grösseren Ganzen als legitim angeschaut werden, werden wir vermutlich nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Weil ja vielfach selber bei Chancengleichheit, aber unterschiedlicher Nutzung noch von Diskriminierung gesprochen wird.
„Weil ich ja immer noch darüber schmunzle, wenn 40% diskriminierend für diejenigen sein soll, die 60% haben…“ Das musst du mir erklären. Wie kommst du auf die Zahlen? Aktuell gibt es nach wie vor ausschliesslich Gesetze (und Auslegungen, oder?), die Männer benachteiligen. Und sonst?
Und im Kommentar zum verlinkten Text schreibt die hier noch gut bekannte Nicole Althaus richtigerweise: „Aber Zweifel scheinen in Sachen Frauen nicht mehr angebracht. Die Grenze des Diskutablen hat sich verschoben: Vor zwanzig Jahren noch hat man Mütter wie mich, die trotz Nachwuchs in hohen Pensen gearbeitet haben, als Rabenmütter bezeichnet. Das war zwar sexistisch, weil es den Ausdruck für vollzeitarbeitende Väter nicht gibt, aber immerhin billigte man mir Selbstverantwortung zu. Heute ist offenbar schon angedeutete weibliche Selbstverantwortung eine Zumutung.“
@ SP
Gegen faktisch vorhandene Diskriminierung in jeder Richtung sofort. Gegen „aber bei y gibt es einen Artikel und bei x nicht und darum tun wir einfach so, als würde bei x keine Diskriminierung stattfinden und sollte man sie aufgrund von Fakten wirklich nicht mehr verleugnen können, dann suchen wir Rechtfertigungen“ oder „es ist unfair, mir meine Privilegien zu nehmen“ eher nicht.
Die 40% bezog sich auf den neuen Nationalrat, weil du ja schreibst, Frauen werden in der Politik vorgezogen. Diese Zahl entspricht ziemlich genau dem Anteil unter den Kandidierenden, nur so zum Thema Frauen wollen nicht. Dass das als Bevorzugung von Frauen empfunden wird, spricht für sich. Noch deutlicher beim Ständerat…rund 1/4 ist eine Sensation? Und evtl eine Mönnerdiskriminierung? Witzig.
@13: Faktisch vorhanden heisst nun mal, belegbar vorhanden. Oder worauf bezieht sich sonst das faktisch? Und insofern ist faktisch vorhanden tatsächlich einklagbar, oder zumindest belegbar. Aber es ist reine Logik, dass nicht jeder Unterschied im Resultat auf Diskriminierung in den Ursachen zurückzuführen ist. Die fehlenden Lehrer in der Primarschule sind ja auch nicht eine Folge von Diskriminierung.
Aber natürlich ist es Diskriminierung, wenn Parteien in der Politik im Zweifelsfall eine Frau portieren, Frauen in den Listen weiter vorne platzieren (nicht in Bern, ich weiss), für wichtige Ämter plötzlich nur noch Frauen in Frage kommen. Eigentlich auch, wenn Stimmberechtigte dann ausschliesslich Frauen wählen (wie würde man das bei Männern nennen?).
@ SP
Recht haben und Recht bekommen war ja bekanntlich nie das Gleiche. Nicht alles in belegbar, v.a. wenn man absichtlich nichts untersucht, und nur weil etwas rein theoretisch einklagbar ist, heisst das noch lange nicht, dass es jedem und jeder auch tatsächlich möglich ist, es einzuklagen. Da bestehen grosse Differenzen.
„Aber natürlich ist es Diskriminierung, wenn Parteien in der Politik im Zweifelsfall eine Frau portieren…“
Nein. Nicht solange es für Posten in Gremien ist, in denen immer noch mehrheitlich Männer sitzen, weil sie bisher weit häufiger vorgeschlagen würden. Schau doch mal die Ständeratswahl in Bern: Glaubst Du wirklich, Hans Stöckli hätte gegen Regula Rytz gewonnen, wenn beide neu gewesen wären?
Aber nochmals:
Rund 40% aller Kandidierenden waren Frauen. Rund 40% aller Sitze im NR werden ab 2020 von Frauen besetzt. Im Ständerat sind es nur rund 25%. Beides ist deutlich unter 50%. Es gibt insgesamt mehr als 50% Frauen in der Bevölkerung.
Wie kann das diskriminierend zu Lasten der Männer sein?
@13: Es ist üblich, dass Bisherige einen Vorteil haben bei den Wahlen. Sofern sie ihren Job gut gemacht haben. Aber so sehr ich Regula Ryth schätze und ihr die Wahl gegönnt hätte, so ist doch auch der Leistungsausweis, das Netzwerk und das Engagement der beiden überlegenen Kandidaten nicht ausser acht zu lassen. Hans Stöckli ist z.B. der ganzen Schweiz bekannt geworden als OK-Präsident des Eidgenössischen Turnfestes und der Olympiakandidatur. Er hat einen langen politischen Werdegang hinter sich, bis zum Ständerat.
Aber wenn wir bei den Berner Wahlen bleiben: Im Gegensatz zu den Ständeratswahlen hat die Abwahl von Corrado Pardini, die ich sehr bedaure, vor allem mit dem Geschlecht zu tun gehabt. Ein klassisches Eigentor!
@13: Weiter: Toll, dass man mit sehr viel Aufwand 40 Prozent weibliche Kandidatinnen auf die Listen gebracht hat. So wie ich das gesehen habe, in er Regel deutlich jünger und mit sehr viel weniger „Ochsentour“ auf dem Buckel als die Männer (was noch zu überprüfen wäre), aber gut. Und dann spielte der Zeitgeist und man wählte Frauen wegen ihrem Geschlecht. Auch das – kann man mal machen.
Es bleibt dennoch eine Tatsache, dass Diskriminierung mit der einzelnen Person zu tun hat, und sicher nicht mit irgendwelchen gesellschaftlichen Verteilungsquoten. Auch wenn solche Ideen teilweise sogar im Gesetz stehen. Es bleibt Diskriminierung, wenn ein Mann oder eine Frau nur wegen seinem Geschlecht schlechtere Chancen hat. Auch wenn es dieses Mal einen Mann betrifft.
Ach Martin. Hast du den neuen Fokus des Mamablog noch immer nicht begriffen? 😉 Männertag? Geht’s noch? Vaterschaftsurlaub? Who cares? Man könnte ja womöglich noch vorwärtskommen oder gar Kritik an Frauen äussern, wenn man sich aus der Wohlfühlzone bewegt und wirklich relevante Themen bespricht. In diesem Kontext sei noch ein Artikel aus der NZZAS empfohlen.
https://nzzas.nzz.ch/magazin/schweizer-frauen-haben-es-gern-bequem-nun-macht-mal-vorwaerts-ld.1522295
PS heute ist auch der Welttag der Toilette (1/3 der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen)
Ich weiss, Lina, ich weiss. 🙂
Aber man darf deswegen nicht aufhören, auf gewisse Dinge hinzuweisen. Ansonsten wird es nämlich irgendwann zur Normalität, und man gewöhnt sich daran. So wie es anscheinend zur Normalität zu werden droht, einen trotz widrigen Umständen mit einem Glanzresultat gewählten Volksvertreter am Tag seines Wahlsieges vor laufender Kamera mit der dreisten Forderung zu konfrontieren, als weisser älterer Mann doch gefälligst für eine nicht gewählte Frau Platz zu machen. 😉
der mag ja international heissen, aber gemäss wikipedia ist das eine erfindung aus trinidad tobago und:
„Der internationale Männertag wird in Trinidad und Tobago, Jamaika, Australien, Indien, den Vereinigten Staaten, Singapur, Malta, Südafrika, Ungarn, Irland, Ghana, Österreich, Kanada, Dänemark und Liechtenstein am 19. November begangen“
es gibt knapp 200 länder auf diesem planeten. die liste der länder, die diesen sogenannten internationalen tag kennen, ist nicht ein zehntel so lang. da wirkt halt die bezeichnung „international“ etwas übertrieben 😉
Frau Sommer
Sie sprechen mir aus der Seele. Wir vergessen immer mehr, wie wichtig es ist uns und denn Kindern gut zu schauen. Der Leitsatz, welcher in vielen Schulen mit den Kindern gelebt wird „ich trage Sorge zu mir“ sollte ernster genommen werden. Dieser Leitsatz, sollte auch im Arbeitsleben seine Wichtigkeit haben.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern gute Genesung
üblicherweise sind es auch die Mütter welche zuhause bleiben und die Kinder pflegen. Oder sind sie schon mal zuhause geblieben? sehr überheblich der Herr Doktor..
Ein einziges Mal hatte ich Grippe in 40 Berufsjahren ! Das einzige Mal dass ich fehlte und sogar 3 Tage ! Warscheinlich ist Gesundheit genetisch veranlagt. Jeden Tag nahm ich den Zug und trotzdem fast nie eine Erkältung. Dabei lebe ich normal aber kleide mich warm im winter, besonders die Schuhe sind wichtig wenn es kalt ist. Ich sehe die Kinder zur Schule gehen in meiner Strasse und sie sind vielmals zu leicht gekleidet für die Temperatur. Anscheinend ist niemand zuhause der schaut dass sie auch warm gekleidet sind. Man sagt die Grippe sei ein Virus aber warum kriege manche nie eine Grippe und andere so systematisch dass sie sich sogar impfen lassen ?
Mir scheint, Kälteempfinden hänge vom Alter ab, je älter, desto kalt. (Aber klar haben kleine Körper weniger Wärmereserven, aber auf 10-15 Minuten Schulweg würden auch 5 Jährige nackig bei Null Grad in zehn Minuten auf dem Weg zum Kindergarten kaum unterkühlen, sie hätten kalte Finger, Zehen, Nasen und Ohren, der Körper hätte noch normale Temperatur. (Herr Frey, lasse ich mich zu weit auf die Äste raus?)
Unserer weigert sich oft, eine Mütze aufzusetzen: Die allermeisten Kinder die ich sehe, tragen Mützen. Mützen sind wichtiger als Schuhe, am Kopf geht mehr Wärme verloren als an den Füssen. Bis Zehen abfrieren, dauert es eine ganze Weile. Wer eine Mütze trägt, ist schon mal nicht so schlecht angezogen für tiefe Temperaturen.
Man „erkältet“ sich nicht Sophie.
Viren/Bakterien versuchen die ganze Zeit in unseren Körper zu gelangen und werden vom Immunsystem bekämpft. Wenn man sehr kalt hat, benötigt der Körper Energie für den Wärmehaushalt die dann für die Bekämpfung der Eindringlinge fehlt. Einfach gesagt.
Und ja, ein gesundes Immunsystem ist teilweise genetisch bedingt.
Aber nicht nur.
Schauen Sie mal nach, wie oft Kinder aus der Stadt krank sind die die Natur nur aus dem Fernseher und dem durchgestylten Spielplatz und wie oft die, die auch schmutzig werden dürfen.
@Anh Toàn
Das stimmt in der Tat so nicht. Kinder kühlen sogar schneller aus als Erwachsene, denn sie besitzen eine dünnere Haut und verlieren dadurch schneller Körperwärme, zudem haben sie eine unterschiedliche Verteilung von Körperoberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen bzw. -gewicht.
Was richtig ist: der Körper zentralisiert, wenn er kalt hat (aber auch aus anderen, medizinischen Gründen). Daher frieren zuerst Zehen, Ohren usw. ab.
Kinder haben aber auch eine schlechte Selbstwahrnehmung, was eigene Unterkühlung angeht (dito für Ueberhitzung). Daher liegt es etwas an uns Erwachsenen, unsere Kinder ein Stück weit vor sich selber zu schützen.
Herr Frey, Kinder haben eine kleiner Oberfläche als Erwachsene. Sie Kühle, bezogen auf ihre „Heizleistung“ langsamer aus als Erwachsene.
Nicht, dass sie weniger schnell auskühlen würden als Erwachsene, es ist nur eine interessante Gegebenheit.
@MF: aber Kinder zappeln mehr rum und frieren deshalb wohl weniger schnell. Ich habe so ein kleines Heizkraftwerk daheim, er würde auch im Winter liebend gerne in kurzen Hosen und T-Shirt in die Schule. Und er rennt in der Feizeit auch gerne so rum. Krank ist er nie. Hat seit Kindergartenanfang noch keinen einzigen Tag gefehlt..
@Niklas Meier
In Absolutwerten stimmt das, wenn man sich aber das Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpergewicht anschaut, dann wendet sich das Blatt. Dann hat ein Durchschnittskind von (nur ein Bsp.) 25kg eine um ein Drittel grössere relative Körperoberfläche als ein durchschnittlicher Erwachsener von 65-70kg, was für die Thermoregulation Konsequenzen hat.
@Sonic
Kinder bewegen sich je nach Alter mehr, aber dafür ist insbesondere bei kleinen Kindern und Säuglingen die Fähigkeit, Wärme via intensive Bewegungen oder gar Kältezittern zu generieren, weniger ausgeprägt. Zudem kühlen sie bei unangemessener Kleidung, nackter Haut uä noch schneller aus (Feuchtigkeitsverluste).
Kinder können wettergerechte Kleidung weniger gut einschätzen als Erwachsene, und sollten es auch nicht.
Kinder kühlen schneller aus: weniger Fett, grössere Oberfläche pro kg KG.
Eigentlich Binsenwahrheiten.
Hm MF, also wenn ich mein kleines Heizkraftwerk dann so anfasse, ist er eben tatsächlich immer schön warm. Ich streite seit Jahren jeden Tag mit ihm, muss aber sagen langsam lasse ich ihm immer öfter seinen Willen, weil er ja wirklich weder friert, sich kalt anfühlt noch krank wird. Er ist jetzt in der dritten Klasse, also nicht mehr ein Kleinkind. Warum also streiten?
@Niklas Meier: Physikalisch gesehen kühlen Kinder schneller aus als Erwachsene. Das wärmeproduzierende Körpervolumen ist ja eben ein Volumen und wächst kubisch, während die wärmeabstrahlende Hautoberfläche (=Fläche) nur quadratisch zunimmt. Ein grosser Körper ist also wärmetechnisch im Vorteil. Deshalb leben an den kältesten Orten zum Beispiel auch die grössten Pinguinarten, weil sie die Kälte besser abkönnen.
Falls das ein Appell sein soll, Krankheiten korrekt auszukurieren, dann bin ich sehr dafür, aber verstehe nicht ganz, weshalb das so wehklagend daherkommt. Ja, virale Erkrankungen haben ihren Ablauf, und können sich gerade bei Kindern lange hinziehen. Betroffene Familien machen oft innerfamiliär „Ping-Pong“, was teils Monate gehen kann. Aber es sind typischerweise die Mütter die ihren kranken Kindern noch schnell ein Zäpfchen geben, bevor sie sie scheinheilig in die Kita schicken, auf dass zig andere Kinder angesteckt werden. Nur um nachher die Ahnungslose zu spielen.
Veränderungen und Vorsätze beginnen bei einem selbst.
Apropos, Militärangehörige sind auch mehr krank. Trotzdem kennt die CH-Armee keine Orden.
Aber wenn man sowieso keinen Militärdienst leistet, weiss man das nicht.
Klar sind es die bösen, bösen Mütter welche kranke Kinder in die Kita schicken, denn die tollen Väter kümmern sich einen Deut um die Familienorganisation, auch wenn die Mutter selber auch erwerbstätig ist. Im selben Sermon beklagen sich dann die Männer über Absenzen der Mütter, welche ihre kranken Kinder betreuen müssen.
Ich jedenfalls wundere mich über die hohen Scheidungsraten immer weniger. Welche Frau will denn schon einen angeblich erwachsenen Klotz am Bein, der anstatt Entlastung MehrBElastung bringt?
Mein Kommentar ist übrigens nicht persönlich auf Sie gemünzt Herr Frey, sondern einfach zum Nachdenken gedacht, WARUM die „scheinheiligen“ Mütter ihre Kinder krank in die Kita schicken, was ich natürlich auch daneben finde.
Auch wenn ich es natürlich anders ausdrücken würde, als Tamar, hat sie recht Martin. Haben denn diese armen Kinder, die von scheinheiligen Mütter mit einem Zäpfchen in die KITA geschickt werden, keine Väter? Ich zumindest keine Mutter, die auf die Ansage des Vaters mit dem kranken Kind zu Hause zu bleiben, dieses lieber in die KITA schickt, wobei es in einer gleichberechtigten Beziehung ohnehin unlogisch wäre, wenn sie das alleine entscheiden könnte.
Doch, 13, in einer gleichberechtigten Beziehung kann die betreuende Person Entscheidungen alleine treffen. Wie absurd müsste ein Tagesablauf denn von statten gehen, wenn immer alles zusammen entschieden werden müsste?
Ist nicht Ziel, dass beide sich vertrauen und die selben Kompetenzen anerkennen?
@ Niklas
An einem KITA-Tag gibt es ja wohl keine „betreuende Person“, oder? Zumindest ich gehe davon aus, dass an dem Tag beide zur Arbeit müssen. Und wenn nicht, weil einer zu Hause ist, werden die Kinder wohl kaum bis nie mit dem Zäpfchen in die KITA geschickt, wenn sie krank.
Ansonsten: Grundsätzlich ja, wir diskutieren sicher nicht alles aus. Aber in meinem Beispiel würde sie ja seine Entscheidung, die bereits getroffen wurde, umkehren und das hat gerade nichts mit Vertrauen und selbe Kompetenzen zu tun. Das ginge nur dann, wenn sie stets das letzte Wort hätte.
@Niklas Meier: Wer ist denn die „betreuende Person“ bei einem Kind, das den Tag in der Schule/Hort verbringen sollte?
@TvS/13
Natürlich ist das politisch unkorrekt formuliert von mir. Trotzdem entspricht es einer weitgehenden Realität landauf, landab.
Das Scheinheilige an den oft sich um solche Entscheide drückenden, zumeist höherprozentig berufstätigen Väter ist dafür der Umstand, dass sie derartiges noch so gerne den Frauen überlassen. 😉
„Das Scheinheilige an den oft sich um solche Entscheide drückenden, zumeist höherprozentig berufstätigen Väter ist dafür der Umstand, dass sie derartiges noch so gerne den Frauen überlassen.“
Auch das ist eine Entscheidung. Und scheinheilig ist es ja v.a. dann, wenn sie es danach, nicht etwa dann, wenn etwas unternommen werden könnte, auch noch der Mutter vorwerfen.
Noch scheinheiliger wird es wenn die gleichen Männer (damit meine ich nicht dich, es ist einfach oft das gleiche Klientel) sich dann beklagen, wenn die Mitarbeiterin wegen kranker Kinder fehlt oder ziehen bei einer Einstellung den Mann vor, weil Mütter ja bekanntlich „immer“ fehlen…
@Martin Frey: Wenn das Kind am Morgen krank ist, sind doch beide Eltern gefordert zu entscheiden, wer zu Hause bleibt. Und wenn offenbar niemand in der Lage ist, zu Hause zu bleiben, sind es immer noch zwei, die das zu verantworten haben. Folglich auch den Entscheid, das Kind mit Algifor etc „gesund“ zu machen. Die einzige Ausnahme ist, wenn eine/r früh geht, und die Krankheit erst beim Aufwachen sichtbar wird.
@ Martin Frey
Eben. Noch immer gibt es viele „Männer“, die „ihren“ Frauen eine Berufstätigkeit nur dann „zugestehen“, wenn sie den Rest trotzdem ganz alleine stemmen und selbst wenn die Frau ähnlich gut verdient wie der Göttetgatte, wird ihr Gelderwerb als Hobby abgetan, als weniger wichtig angesehen und die Männer denken weiterhin, dass die zuhause Gott sind und nennen sich Haupternährer.
Nun, wenn Frau erwebstätig ist und zuhause alles alleine regeln muss, merken halt viele, dass der „Papi“ überflüssig ist und befreit sich von diesem Klotz am Bein. Die Männer fallen dann natürlich aus allen Wolken und können sich die Trennung nicht erklären, denn in fast 90% der Fälle reicht die Frau die Scheidung ein, was auf Männerdeutsch heisst, dass die Frau schuld ist.
@ Martin Frey teil 2
Ich beobachte dieses Phänomen seit Jahrzehnten und frage mich, wann diese in der Vergangenheit lebenden Männer endlich kapieren, dass Frauchen NICHT aus wirtschaftlichen Gründen bis zur Bahre bei ihnen bleiben muss, jederzeit gehen kann und nicht nur Gewalt und Seitensprünge Begründungen für eine Trennung sind.
Mein Ex hat übrigens vor Gericht behauptet, dass ALLES immer prima war, dass er KEINE Ahnung hat, warum ich mich getrennt habe, dass es für mich KEINE Gründe gebe und dass alles was ich sage gelogen ist. In seinem Umfeld erzählte er, dass ich einen Neuen hätte, weil es schlicht keinen anderen Grund für eine Scheidung geben kann, als dass ich eine Schl…. bin. Diese Meinung vertritt er bis heute, auch nach aussen.