Rassismus im Kindergarten

Oder: Warum das Leben in der Siedlung unserer Autorin vielleicht doch nicht wie in Bullerbü ist.

«Hau ab, du schwarzer Mann!»: Schon Kindergartenkinder können ganz schön fies sein. Foto: iStock

«Mama, wieso müssen dunkle Menschen eigentlich eine Prüfung machen, wenn sie in der Schweiz leben wollen?», platzte es nur wenige Tage nach seinem Eintritt in den Kindergarten aus meinem Sohn heraus. Dies habe ihm nämlich ein Freund aus dem Kindergarten erzählt. Ich war gerade dabei, Safranrisotto und grüne Bohnen fürs Mittagessen zu schöpfen, und für einen Augenblick blieb mir die Luft weg. «Und neulich auf der Fussballwiese hat zu ihm ein Mitspieler: ‹Hau ab, du schwarzer Mann› gesagt», doppelte seine Schwester nach. Ich war sprachlos – vor Wut. Völlig irrationaler, rasender, jegliche Logik ausblendender Wut. Ein Löwen-Mama-Moment – wurde mein Sohn tatsächlich dumm angemacht, und zwar wegen seiner Hautfarbe? Im Jahr 2019?

Mein Sohn gleicht seinem «Grosspapi», der bis zu seinem Tod auf einer winzigen Insel in der Karibik lebte, bis aufs Haar: Er hat haselnussfarbene, grosse Kulleraugen, schwarzes lockiges Haar und dunkelbraune Haut. Nur die Dreadlocks fehlen. Er gleicht weder dem blonden, blauäugigen «Grossmami» aus dem Muotatal noch seiner halb afroamerikanischen, halb vietnamesischen Oma, und von Opa aus dem Toggenburg hat er lediglich den überdimensional grossen Zeh vererbt bekommen. Das mittlerweile ein wenig überstrapazierte Wort «multikulti» trifft im Fall meiner Familie und der meines Mannes also offensichtlich ziemlich gut zu.

Biotomaten, nachhaltig produzierte Kleidchen und Rassismus?

Was also tun? Einem ersten Impuls folgend bei den Jungs zu Hause an die Tür klopfen und deren Eltern – die ich eigentlich immer sehr sympathisch fand – fragen, weshalb sie ihre Söhne zu kleinen Rassisten und nicht zu Menschen erziehen, für die Hautfarbe keine Rolle spielt? Sie darum bitten, wenn Migration beziehungsweise Einbürgerungsverfahren thematisiert werden, dann doch bitte so, dass mein Sohn, für den «Zuhause» die Toggenburger Berge, der Zürichsee und sein Lieblingsplatz im nahe gelegenen Wald bedeutet, der keinen Bezug zu seinen «schwarzen» Wurzeln hat – weil all jene, die ihm diesen hätten vermitteln können, schon vor langer Zeit verstorben sind –, am Ende nicht gesagt bekommt, er hätte aufgrund seiner Hautfarbe kein Recht, hier zu leben? Ihnen meine Besorgnis über den aktuellen Siegeszug rechtspopulistischer Parteien in Europa mitzuteilen? Und dass ich aufgrund der – auch hierzulande – sinkenden Hemmschwelle, fremdenfeindliche Parolen zu schwingen, noch weniger bereit bin, die Aussagen ihrer Söhne zu tolerieren?

Ihnen meine Furcht gestehen, dass mein Sohn dieselben Erfahrungen wie meine Mutter machen muss, der man hierzulande in den Siebzigerjahren «Neger, Neger» nachgerufen hat? Und dass dies – sollte es wider Erwarten eintreffen – bedeuten würde, dass wir in der Schweiz während 50 Jahren offenbar keinen Schritt vorangekommen sind? Mein Bedauern ausdrücken, dass das Leben in unserer Siedlung mitten in der Stadt – in der die Mädchen im Sommer alle nachhaltig produzierte pastellfarbene Baumwollkleidchen tragen, wo zwischen den Häusern selbst angepflanzte Biotomaten und Auberginen wachsen und man sich auf der Strasse grüsst, wo jeder jeden kennt – offenbar doch nicht so «Bullerbü-like» perfekt ist, wie wir es uns alle wünschen?

Die Wut in meinem Bauch

Mein Sohn wartete noch immer auf seinen Teller Risotto – und auf eine Antwort. Also hiess es: Kopfkino ausschalten, die Wut in meinem Bauch, nicht aber in meinem Kopf weiterbrodeln lassen. Ich nahm ihn fest in den Arm, erklärte ihm, dass er keine Angst vor einer Prüfung zu haben braucht. Stellte klar, dass die Farbe der Haut absolut keine Rolle spielt. Keine Rolle spielen darf. Erzählte ihm von der brasilianischen Künstlerin Angelica Dass, die sich nach einer Welt sehnt, in der alle Hautfarben gleich wichtig beziehungsweise gleich unwichtig sind. Die es sich mit ihrem Fotoprojekt «Humanea» zum Ziel genommen hat, jede existierende Hautfarbe abzulichten, um am Ende quasi ein Familienporträt der Welt zu erschaffen.

Ich liess ihn wissen, dass wir für ihn da sind und er sich uns immer anvertrauen kann. Am Ende konnten wir sogar ein wenig zusammen lachen, und er verabschiedete sich daraufhin wieder nach draussen, zum Fussballspielen.

Die Welt war für ihn – zumindest für den Moment – wieder in Ordnung. In mir brodelte die Wut, kaum war er weg, jedoch weiter. Ich tat, was ich in solchen Situationen seit Jahren zu tun pflege: Ich wartete auf den Abend – und schlief die Wut einfach weg. «Morgen ist alles nicht mehr so schlimm» ist zwar ein abgedroschenes Sprichwort, für mich und mein hitziges Gemüt deshalb aber nicht weniger wahr.

A***-Kinder? Nein, Kinder …

Ausgeschlafen und nach Gesprächen mit meinem Mann und guten Freunden kam sodann die Erkenntnis: Kinder sind Kinder. Kinder können fies sein. So richtig. Und sie wissen, wo es wehtut. Am Ende spielt es keine Rolle, ob man ein speckiges Bäuchlein, schiefe Zähne, eine grosse Nase, eine Zahnlücke, einen ungewohnten Nachnamen oder eben dunkle Haut hat: Kinder haben diesen ausgefeilten, einzigartigen Sensor und damit die fragwürdige Gabe, stets den einen wunden Punkt zu treffen.

Und auch wenn man nach einem solchen Vorfall am liebsten laut «Ihr A***-Kinder!» schreien möchte, hilft das weder einem selbst, seinem Kind noch dem jeweiligen «A***-Kind» wirklich weiter. Wichtig ist am Ende nur – das finde zumindest ich – in solchen Momenten Halt und eine sichere Basis zu bieten, aus denen jenes Selbstvertrauen geschöpft werden kann, künftig mit ähnlichen Situationen umgehen zu können.

Ein paar Tage später bestätigte sich dann meine Theorie: Ich wartete vor der grossen Turnhalle auf meinen Sohn. Ein paar hibbelige Erstklässler in Turnschuhen, kurzen Polyester-Hosen und Fussballtrikots wuselten um mich herum. «Kennst du Rafael?», fragte ein Kind sein Gegenüber. Dieses antwortete hämisch grinsend: «Ja, der ist meeeeegaaaaa fett.»

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139 Kommentare zu «Rassismus im Kindergarten»

  • Schnee sagt:

    Kinder sind Kinder, das ist richtig. Aber sie sind auch oft der Spiegel ihrer Eltern. Ich glaube nicht, dass fies sein, in der Natur eines Kindes liegt. Auch verletzen, um eigene Ziele zu erreichen, will gelernt sein.

  • nico sagt:

    tja da haben wir aber pech gehat! Sie können ganz beruhigt sein denn es ist schuld der politik, von 2015 an hat sich einiges verändert. es werden nun ALLE welche anders sind in den gleichen topf geworfen, ob sie nun hier geboren wurden oder nicht, ob sie „chuchichäschtli“ sagen können oder nicht. ob sie rechtschaffen sind oder nicht etc. dasselbe geschah mit den hier seit xx zeiten lebenden serben in den 90 jahren .machet sugo us de jugo… deshalb an alle welche bei dem wort schweiz = weltoffen feuchte augen bekommen und denken was sind wir gut, eben nicht ein verklemmtes rassistisches volk welches aller welt 2014 gezeigt hat wie weltoffen es ist!

  • Anh Toàn sagt:

    Der Mensch braucht Ausgrenzung zwecks Identifizierung mit einer Gruppe. Identifizierung braucht immer auch Ausgrenzung. Wir sind so, die sind anders. Eine Gruppe, die alle umfasst, kann keine Identität stiften. Persönlich bin ich der Meinung, dass dies alles Humbug ist, ich weiss nicht, wie ein Schweizer ist, und darum auch nicht, wie ich bin, als Schweizer. Abe viele meinen zu wissen, wie Schweizer sind, nämlich wie sie selber, da sie doch Schweizer sind: Die Klassifizierung von Menschen, sei es nach Hautfarbe, Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung oder Nation ist hanebüchener Mumpitz! Wer nationale Kultur behauptet, soll mal beschreiben, was das ist, z.B. @Muttis Liebling: Was ist Deutsch? Wie ist deutsche Identität. Wie sind die denn so, die Deutschen an sich?

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Nationalität ist die kulturelle Prägung eines Menschen. Mit Staatlichkeit, kurzlebigen Werten wie politischen, völker- oder menschenrechtlichen hat die Nationalität nichts zu tun.

      Die Kultur ist der höchste Wert der Menschheit, auch der jeder einzelnen Person. Wie ein Mensch biologisch, charakterlich oder psychologisch ist, interessiert mich ausserhalb meiner Familie nicht. Da es Menschenrassen sowieso nicht gibt, ist das völlig gleichgültig.

      Nicht aber die kulturelle Bildung und Wertsetzung eines Menschen. Die ist das Wichtigste, was er hat und deshalb ist die Nationalität auch mit die wichtigste Eigenschaft eines jeden Menschen. Allerdings nicht in dem Sinne , dass die eine der anderen überlegen ist. Nur anders. Jede Nation ist anders als alle anderen.

  • purple sagt:

    Ich: Gefällt es dir im Kindergarten? Göttimeitli: Ja. Ich: Magst du die Kinder dort? Göttimeitli: Ja, ausser xy. Ich: Wieso magst du xy nicht? Göttimeitli: Weil sie schwarz ist.
    Ich kann nicht beschreiben wie geschockt ich von diese Aussage war. Aber hey, der Mensch reagiert tendenziell zuerst einmal mit Ablehnung gegen alles ihm Fremde. Da fällt mir ein; ich sollte mein Göttimeitli mal wieder fragen wie sie es mittlerweile so sieht mit xy.

    • Sunnyside sagt:

      Meine eigene Tochter wollte mit 5in der Kita nicht zu der dunkelhäutigen Erzieherin. Ich war total schockiert, denn wir haben Freunde aus verschiedenen Kulturkreisen, meine Nichte ist ebenfalls dunkelhäutig.
      Ich habe ihr erklärt, dass man nicht jeden mögen muss, aber dass die Hautfarbe genau so wenig ein Grund sein darf, wie grosse Ohren oder eine spezielle Nase… Es ist also nicht nur die Erziehung!

      • purple sagt:

        Ist wirklich krass sowas von Kindern zu hören. Mein Göttimeitli hatte insofern eine „Entschuldigung“ als das sie vorher wohl nie etwas mit dunkelhäutigen Menschen zu tun hatte.

    • Anh Toàn sagt:

      @Purple: „Aber hey, der Mensch reagiert tendenziell zuerst einmal mit Ablehnung gegen alles ihm Fremde.“

      Manche Menschen reagieren so, vor allem alte Reiche. Arme Junge hingegen sind von Neugier getrieben:

      Der alte Reiche fragt den Fremden, was willst du mir wegnehmen? Der junge Arme fragt, was bringst du mir mit?

      • Barbara V.E. sagt:

        Als meine Tochter klein war, hatten wir gute Freunde mit dunkler/schwarzer Hautfarbe. Für meinen Ex-Mann und mich war die Hautfarbe nie ein Thema und auch nie Nationalitäten.
        Ich merkte, dass unser Kind bei genau diesen beiden Freunde sich anders verhielt als bei allen anderen Menschen (sie war da evtl. 2 -3 Jahre alt) Ich fragte sie, warum sie das täte: „Weil die schwarz sind, mag ich die nicht.“
        Ich war schockiert, überlegte was wir falsch gemacht haben. Und erklärte ihr, dass sie selber eigentlich nur zufällig weiss ist. Ihre Antipathie gegen Menschen, die ausländisch aussehen, erledigte sich noch vor dem Schuleintritt. Gott sei Dank. Ich hätte ein Problem gehabt, wenn ich ein fremdenfeindliches Kind gehabt hätte.

      • purple sagt:

        @Anh Toàn, „Der Mensch braucht Ausgrenzung zwecks Identifizierung mit einer Gruppe. Identifizierung braucht immer auch Ausgrenzung. Wir sind so, die sind anders.“ Eigentlich sagen Sie das gleiche wie ich, nur schöner formuliert. Interessant finde ich, dass Sie das persönlich als Humbug empfinden, die Menschen aber einen Kommentar später in alte Reiche und arme Junge unterteilen (inklusive Pauschalisierung derselben). In dem Sinne: Bleiben Sie Vorurteilsfrei sowie ein schönes Wochenende Ihnen und Ihren lieben.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Barbara VE

        Vielleicht waren Ihrer Tochter Menschen mit dunkler Hautfarbe einfach nicht geheuer und jagden ihr Angst ein.

        Ich verstehe nicht, warum man deswegen so ein Fass aufmachen muss. Schliesslich reagieren dunkelhäutige Menschen in homogenen Gemeinschaften auch mit Unbehagen, wenn sie das erste Mal weisse Menschen sehen und finden das vielleicht sogar hässlich. Es ist natürlich, dass Unbekanntes erstmal Erschrecken oder Abneigung verursachen kann. Wichtig ist doch einfach, dass man das Unbehagen des Kindes ernst nimmt und ihm erklärt, dass Menschen halt nicht alle hell sind.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Tamar
        kann mich hier nur anschliessen!

        @Barbara V.E., purple, Sunnyside
        haben Sie da nicht ein bisschen ganz normale Entwicklung verpasst? Und dass es Phasen gibt in denen äusserliche Merkmale im Kind Abneigung hervorrufen können? Das erlebt man nämlich nicht nur bez Hautfarbe sondern auch sonstiges das dem Kind; von unserer Warte aus eher unbegründet, Unwohlsein auslösen kann.
        Dem Kind deshalb (auch unausgeprochen!) Rassismus zu unterstellen finde ich falsch&nicht angemessen. Viel wichtiger ist sich bewusst zu sein dass wir alle auf „Anderes/Fremdes“ mit Argwohn reagieren könnten, und uns grundsätzlich damit auseinandersetzen. Denn der beste Menschenfreund hat seinerseits Punkte an denen er ausgrenzt, wie hier drin ja aufs Schönste dokumentiert ist… .

      • Barbara V.E. sagt:

        ich habe kein Fass aufgemacht, Brunhild und Tamar, sondern war erschreckt, dass das überhaupt passieren kann.
        Im Gespräch mit dem Kind, mit Ruhe und Gelassenheit, hat es sich erledigt.
        Aber meine erste Reaktion war in der Tat: Entsetzen! Weil es sich mit meinem Weltbild nicht deckte.
        Man darf auch als Eltern sich erschrecken und dazu lernen.
        Und solche Abneigungen zeigen eben nicht die Haltung der Eltern, sondern sind eine Momentaufnahme des Kindes. Dies war eigentlich das, was ich sagen wollte.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Barbara V.E.

        danke für die Präszisierung, „Entsetzen“ ist für mich halt ein ziemlich starker Begriff, auch wenn ich Ihre Reaktion gut nachvollziehen kann.
        Ich denke je akzentuierter die eigene Weltanschauung
        (und da gibt es ja so einige Themen welche einem sehr sehr wichtig sein können, aber bei Nichtbeachtung nicht gerade in Nähe eines Strafbestandes rücken müssen)
        ist, desto wichtiger sich immer wieder mal bewusst zu sein, dass die eigenen Kinder andere Sichtweisen/Empfinden entwickeln können. Sei es aufgrund völlig normaler/altersspezifischer Entwicklung, oder auch grundsätzlicher.
        Mir ist sehr wichtig dass sie von meiner Seite her nicht mit „Entsetzen“ „schockiert“ rechnen müssen, und aus diesem Grund evtl die Offenheit zurückschrauben.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        vor allem würde ich das auf dieser Alterstufe sicher nicht auf der Stufe „mein Kind ist fremdenfeindlich!“ verorten.
        Ein Kind kann, obwohl es sich viel Diversität quasi von Geburt an gewohnt ist, doch irgendwann Unterschiede/Anderes feststellen die es ängstigt oder unwohl fühlen lässt. Weil es nämlich auch erst ab einem bestimmten Alter in der Lage ist die Unterschiede „zu realisieren, auf sie zu reagieren“. Das geht mir bei dieser Reaktion zu sehr unter.
        Es hätte auch eine dicke Warze sein können die plötzlich abstossend wirkt, aber vorher kein Problem war oder sonst was. Wir Eltern sollten auf solche Geschichten vorbereitet sein.

  • Bruno Petzig sagt:

    Leider weitverbreiterter Rassismus in der CH-Gesellschaft. Es reicht bereits dass ein Elternteil EU-Bürger ist. Schon fühlen sich Einheimische als etwas besseres, obwohl selber ungebildeter. Wird im Elternhaus so vorgelebt und weitergegeben.

    • Zimmermann Heinrich sagt:

      Das geht am Thema vorbei. Schon der Umstand, dass man im Sport sagt „wir Kroaten“ „Wir Schweizer“ „Wir Deutschen“ etc. zeigt doch auf, dass da verschiedene Kulturen sind, die nebenbei bemerkt, die man jeden Tag in der Zeitung bei „Unfällen“ lesen muss. Aus diesen Meldungen werden ja auch statistische Gedankengänge gemacht, gut die die eigene Kultur einem vorgeben kann bzw. bestätigt. Dazu noch die religiöse Ausrichtung, die nie hinterfragt werden wird.

      • Anh Toàn sagt:

        „Schon der Umstand, dass man im Sport sagt „wir Kroaten“ „Wir Schweizer“ „Wir Deutschen“ etc. zeigt doch auf, dass da verschiedene Kulturen sind,..“

        Ja gell, dass „man es sagt“ ist ein Hinweis, dass es so ist: Also wenn man sagt, das sei eine Hexe, ist das Hinweis, dass da eine Hexe ist. Und wenn ganz viele sagen, da sei eine Hexe, gibt es keine Zweifel mehr, dass da eine Hexe ist. Wer hat den Schweizern eigentlich gesagt, sie seien Schweizer? Haben die das selber gemerkt? Wann denn? 1291 auch die Genfer und Basler? Oder 1848? Oder waren die schon Schweizer als die im Kaltbrunnental in Höhlen lebten?

    • Muttis Liebling sagt:

      Nationalität hat nichts mit Rassismus zu tun. Menschen unterschiedlicher Kultur, verschiedener Nationalität, wollen sich auch unterscheiden. Das ist ja gerade der Sinn von Kultur, Anderssein.

      Die Nationalität – nicht die Staatszugehörigkeit – , die Zugehörigkeit zu einer meist Tausende Jahre alten Kultur, ist das wichtigste öffentliche Merkmal eines Menschen.

      Rassismus ist Unterscheidung wegen Biologie und das kann keiner wollen.

    • 4000 meters above sea level sagt:

      @ Bruno Petzig: Kann ich nicht bestätigen. Die Schweizer sind jenseits des oberflächlichen Kennenlernens (z.B. USA) genauso weltoffen oder verbohrt wie alle anderen….

      Weiss jeder, der mal im Ausland gelebt und gearbeitet hat und dadurch wirklich in die dortigen Gesellschaft eingedrungen ist.

      Wenn man das Ausland nur vom Urlaub kennt, dann ist alles immer Friede-Freude-Eierkuchen: nur weil man im Pauschalurlaub an der Rezeption/Restaurant freundlich bedient wird, heisst es ja noch lange nicht, dass im Zielland alle „weltoffen“ sind.

      Ich glaube, es kommt eher auf Ihr persönliches Umfeld an. Bei mir hat niemand ein Problem mit zugezogenen Mitmenschen.
      Aber klar: wenn schon die (aus Interesse) gestellte Frage woher man kommt als Rassismus gedeutet wird…. In den USA normal…

    • Barbara V.E. sagt:

      Meine Tochter hatte als ca. 2 – 3-jährige ein Problem mit Menschen mit schwarzer Hautfarbe.
      Meine Mutter ist Italienerin, mein damaliger Mann und Vater des Kindes Niederländer. Meine Freundin eine schwarze US-Bürgerin und der befreundete Nachbar ein Aethiopier. Ich konnte es mir nicht vorstellen, ein Kind zu haben, die jemanden wegen der Hautfarbe ablehnte.
      Mit dem Aufdecken ihrer familieneigenen Kultur (und wieviel sie dafür kann) und der Forderung, dass wir jeden Besucher in unserer Wohnung gleich behandeln, egal ob ihr das passt wie die Person aussieht oder nicht, hat sich das irgendwann ausgewachsen.

  • Karin Schmid sagt:

    Rassistisch???
    Zumindest die erste Frage definitiv nicht. Es handelt sich dabei um natürlich kindliche Neugier zu einem Thema das sie noch verstehen.
    Man kann alles persönlich nehmen und sich angegriffen fühlen…

    • Alfred Frei sagt:

      Kann man leicht sagen, wenn man nicht betroffen ist. Ist doch nicht so gemeint … du verstehst ja wirklich keinen Spass …. Musst du immer angegriffen reagieren … etc. Wenn es einem aber jeden zweiten Tag passiert, sieht man mit der Zeit dann halt doch sehr deutlich, um was es geht: Rassismus

  • fufi sagt:

    Kinder sind (noch?) nicht rassistisch.
    Aber sie können böse sein, wenn sie wollen.
    Bitterböse.

    • Alfred Frei sagt:

      Immerhin zeigen sie auch, dass sie sehr wohl begriffen haben, welche Attribute inunserer Gesellschaft wertvoll sind und welche nicht. Wenn sie diese ’schlechten‘ Attribute ausnützen, um andere fertigzumachen oder herabzusetzen, dann haben sie bereits angefangen, rassistisch zu sein.

  • Stephan Ogave sagt:

    Das Leben ist kein Ponyhof und schon gar nicht gerecht. Als Sohn eines Nigerianers und einer Schweizerin weiss ich,von was ich spreche. Wäre ihr Sohn weiss und ginge in Nigeria zur Schule, würde er ähnlich hinterfragt. So ist das Leben. Weinerliche, politisch korrekte Opfergesellschaft 2019.

    • Ruth sagt:

      Genau so habe ich es auch erlebt: weiss in einem Land, wo man dunkel ist. Da kommt jeder vorbei, um einem anzusehen (gaffen passt besser!) und zu berühren. Aber ich weiss, das ist „ganz anders und du verstehst überhaupt nichts!“ sagen diejenigen, für die Rassismus eine Einbahnstrasse ist!

      • Meieriesli sagt:

        War das Rassismus?

        Nach meiner Lesart erfordert R. das Herstellen einer Hierarchie von „Wir die Besseren, Guten“ ggü „Ihr die Niedrigen, Schlechten, Bösen“.

        Das was Sie beschreiben hört sich für mich nach ganz normaler und einigermassen neutraler Neugierde an – dass Sie dort anders waren als die meisten, ist ja offensichtlich.

    • E. Schwarz sagt:

      Ach mit diesem sinnlosen, ausgelutschten Spruch „das Leben ist kein Ponyhof“ kann man wohl jegliche Ungerechtigkeit und alles was falsch läuft rechtfertigen.
      Das ganze noch mit einer Prise whataboutismus – aber was ist mit anderen Ländern, da ist vlt auch so! – gaernieren und bereits ist die Diskussion wieder abgewürgt. Schade und sehr rückwärtsgewandtes Denken.

  • Sandra sagt:

    Als Stiefmami einer dunkelhäutigen 6-Jährigen erlebe ich weniger die alltäglichen Anfeindungen, aber leider immer öfters die bereits internalisierten Konsequenzen daraus. „Meine Haare sind grusig, wieso habe ich Locken?“, „Meine Hautfarbe ist nicht schön“. Das bricht mir immer ein Bitzeli das Herz. Was ich dagegen tue: Pragmatisch erklären, wieso es Leute mit ganz vielen verschiedenen Hautfarben gibt, sie zu Toleranz erziehen, negative Kommentare über Äusserlichkeiten (bei ihr und bei anderen) unterbinden bzw. mit positiven Worten dagegen halten, zuhören wenn sie traurig ist, nicht schönreden, dass es Menschen mit Vorurteilen gibt UND anerkennen, dass ich manchmal nicht weiss wie sie sich fühlt, weil ich als weisse Schweizerin das schlicht und einfach nicht am eigenen Leib erlebe.

  • 13 sagt:

    „Stellte klar, dass die Farbe der Haut absolut keine Rolle spielt. Keine Rolle spielen darf. Erzählte ihm von der brasilianischen Künstlerin Angelica Dass,“
    Und was soll das Kind mit der Antwort anfangen? Anscheinend spielt die Hautfarbe eben doch eine Rolle, wenn nur er zum abhauen aufgefordert wurde und bei ihm aufgrund seiner Hautfarbe angenommen wurde, er sei nicht Schweizer. Warum fällt es den Menschen so schwer mit ihren Kindern zu sprechen? Das wäre doch die perfekte Gelegenheit gewesen. Erklären Sie Ihrem Kind das Migrationsverfahren und auch, dass es immer noch viele Menschen gibt, die einfach nach dem Aussehen urteilen, ob jemand ausländisch ist. Sagen Sie ihm, dass es immer Idioten haben werde, die das Kind deshalb beleidigen. Und dass sie nicht im Recht sind.

    • 13 sagt:

      Dass er gleichwertig ist wie andere und dass man aufgrund des Aussehens die Herkunft eines Menschen nicht beurteilen kann. Dass es passieren kann, dass er deshalb angefeindet wird und zeigen Sie ihm, wie man sich wehrt. Sie haben doch selber Erfahrungen, glauben Sie wirklich, dass er diese aufgrund eines Umzuges in die Stadt oder weil Sie seine Welt so lange wie möglich büllerbü-like halten wollen, nicht machen wird? Das wäre natürlich toll. Aber sehr realistisch ist das nicht.

    • Martin Frey sagt:

      Schliesse mich vorbehaltlos an, 13.
      Verstehe diese Hilflosigkeit zum wiederholten Mal auch nicht ganz, insbesondere da man sich auf einen solchen, durchaus absehbaren Moment als Eltern auch vorbereiten kann. Das Leben spielt nun mal nicht in Bullerbü, ganz abgesehen davon, dass das Zusammenleben im heutigen Schweden auch nicht so harmonisch wie in Bullerbü verlaufen dürfte.
      Wir bereiten unsere Kinder nicht aufs Leben vor, wenn man ihnen Bullerbü vorgaukelt, und dann aus allen Wolken fällt, wenn man in der Realität aufwacht.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Guter Punkt 13
      Solche Alltagssituationen sind immer die perfekte Gelegenheit unseren Kindern wichtiges mit auf den Weg zu geben.

  • Monika Anliker sagt:

    Wir finden es wichtig, unsere Kinder zur politischen Selbstverantwortung und Tolleranz zu erziehen. Wir haben unseren Kindern darum klare Vorgaben gemacht: Mindestens 1/3 der Freunde, mit denen sie abmachen, müssen einen Migrationshintergrund haben, davon mindestens die Hälfte farbig sein. Ein weiteres Drittel muss homosexuell oder transgender sein. Das letzte Drittel dürfen sie frei auswählen, so dürfen sie auch ihre persönliche Selbstbestimmung ausleben. Wobei wir auch da mit geeigneten Fragen an die Gschpänli abchecken, ob sie nicht aus einem rechtspopulistischen Elternhaus kommen.

    • Theres Schmid sagt:

      @Monika Anliker
      Arme Kinder die sich nicht einmal ihre Freunde selber aussuchen dürfen. Die von klein auf in eine politische Korrektheit eingezwängt werden. Werweiss haben sie eines Tages genug davon und brechen in eine ganz andere politische Richtung aus.

      • Monika Anliker sagt:

        @Theres
        Der Weltfrieden fängt im Kinderzimmer an. Wenn wir eine nachhaltige, friedliche, rassismusfreie, tollerante Welt und ohne CO2 wollen, müssen wir selber etwas dafür machen. Und unseren Kindern die richtige Meinung und Werte beibringen.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Monika Anliker

      Ich nehme an, Ihr Kommentar soll ironisch/satyrisch sein. Ist er definitiv nicht.

    • Ruth sagt:

      Bitte kennzeichnen Sie Ironie!

      • Monika Anliker sagt:

        @Tamara, Ruth
        Schlimm finde ich viel eher, dass Leute wir ihr beide meine nachhaltigen Bemühungen für mehr Tolleranz offensichtlich nicht ernst nehmt.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Sorry Frau Anliker, ich kann Ihren Kommentar jetzt erst recht nicht ernst nehmen. Ich tippe immer noch auf Satyre. Anonsten wäre Ihr Bemühen um political Correctness einfach nur krampfhaft gesucht und jenseits von Tolleranz und gesundem Menschenverstand. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, woher man im Kindergarten ein Drittel homosexuelle, transsexuelle und transgender Freunde hernehmen sollte und selbst für einen Drittel Ausländer brauchts mindestens einen Drittel Anteil Ausländer an Schulen.

        Sollte Ihr Kommentar tatsächlich ernst gemeint sein, was ich weder glaube noch hoffe, ist das schlicht LÄCHERLICH!!

      • Monika Anliker sagt:

        @Tamara
        Also wenn schon wäre es nicht Satyre, sondern Satire.
        Und selbstverständlich findet man auch in jedem Kindergarten ein Drittel (mindestens!) homosexuelle, transsexuelle und transgender Kinder. Man muss nur genügend sensibilisiert sein und progressiv denken können.
        Und ein Drittel ausländische Kindergärtler ist ja wohl das einfachste, in Zürich sind es überall so um die 80%. Gottseidank, so wird die Schweiz bunt.
        Ja aber schon klar, wenn man rechtspopulistischem Gedankengut anhängt, dann findet man meine Bemühungen „schlicht LÄCHERLICH!!“

      • Hans Minder sagt:

        @Monika Anliker
        Wer seine Kinder zwingt, ihre Freunde nach „Rassen und sexueller Orientierung“ auszuwählen, der Zementiert die aufteilung der Menschheit in „Rassen“ und „Menschen mit Unterschieden.“ Dies ist weder nachhaltig noch sinnvoll.
        Wer seinen Kindern beibringt, dass sie alle andern Menschen respektieren und lieben sollen, die deren Respekt erwiedern, dann werden Vorurteile gegen Rassen und Unterschiede zwischen Menschen abgebaut.

    • Mike Müller sagt:

      Und wo findet man so viele Transgenderkinder im Kindergarten? Ich wäre schon daran gescheitert – und an der Arithmetik (die hatte ich im Kindergarten noch nicht so drauf). Das mit der freien Wahl finde ich übrigens ziemlich inkonsequent und diskriminierend

      • Monika Anliker sagt:

        @Barbara VEB
        Aber nein Barbara, ich liebe Transgender, Schwule, Lesben, BI, Ausländer, LGBTQUIVZTCKPEE, Homosexuelle, Farbige & people of Color, Islamisten, Frigide, childfree und Vegetarier aus innerster Überzeugung von ganzem Herzen. Und erziehe mein ganzes Umfeld und meine Kinder kompromisslos zu dieser selben Liebe. Denn Hass gegen Andersdenkende darf keinen Platz haben. Eines Tages werden Schweizer Kinder die Nahods, Berats und Fatons dieser Welt genauso sehr lieben, auch wenn diese stinken, prügeln, klauen, den Sozialstaat ausnützen und nur TV schauen.
        Könnten Sie es sich denn tatsächlich vorstellen, einen Rechtsextremen, z.B. einen der etwas was links von der SP ist wählt, als Bekannten zu haben? Diesen nicht sofort auszugrenzen?

    • Silvia sagt:

      Monika : ich hoffe sie spassen ? Man kann doch nicht seinen Kinder sagen soundsoviele sollten Ausländer sein usw. Entweder sie spassen oder sie haben überhaupt keinen Respekt für ihre Kinder. Die sollen selber ihre Freunde auslesen, ist ja ganz klar. Sind doch nicht Marionetten.

      • Monika Anliker sagt:

        @Silvia
        Ja natürlich ist es manchmal ein bisschen anstrengend für die Kinder. Wenn sie sich z.B. beschweren, „Nahod stinkt“, „Faton schlegeret immer“ oder „Berats Vater sitzt den ganzen Tag zuhause und schaut so laut TV“ und dann nicht mit diesen Kindern spielen wollen. Aber für eine bessere Zukunft unserer Welt müssen halt auch die Kleinsten etwas tun.

      • Barbara V.E. sagt:

        Tamar, sie sprechen mir aus dem Herzen.
        Freunde stellt man sich doch nicht zusammen! Ich bin mit Menschen in meiner Freizeit zusammen, die ich mag. Mir egal ob die Mann oder Frau sind oder etwas dazwischen. Egal ob die mit Mann oder Frau Sex haben oder ob die Fleischesser oder Veganer sind. Egal woher die kommen.
        Ich „buche“ mir keine Freunde nach einer Weltanschauung oder bunt nach einer Ideologie, sondern nach Sympathie und Zuneigung. Bei mir ist es ziemlich gemischt, aber heute nicht mehr so sehr, wie in den 80ern. Man verändert sich. Und einige Freunde begleiten einen ein Leben lang und andere nur eine zeitlang. Freunde sind nicht planbar. Sonst sind es keine Freunde sondern Statisten in (m)einem Leben. Was absolut respektlos ist.

      • Monika Anliker sagt:

        @Barbara
        Leute wie Sie perpetuieren die verkrusteten rechtspopulistischen und patriarchalischen Strukturen. Sie müssen bereit sein, aktiv etwas gegen Fremdenhass und Bünzligkeit zu tun und damit auch bei sich privat und im Privatleben ihrer Kinder anzufangen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Jööööö Frau Anlker, wenn das Einzige, was Sie an mir zu bemängeln haben das falsche y ist, kann ich dazu nur sagen, dass Sie nicht nur lächerlich sind, sondern auch armselig…

        Darüber, ob ich rechtspopulistisch bin, oder auch nicht, diskutiere ich mit Ihnen nicht, aber Sie sind schlicht ein fundamentalistischer linker möchtegern Diktator.

      • Barbara V.E. sagt:

        Echt Monika? Sie halten sich „Freunde“ (Statisten) damit man Sie nicht bünzlig und rechtslastig hält?
        Ihr Entscheid. Aber das Aufrecht halten einer Fassade, egal wie links, bunt, genderneutral die ist, ist bünzlig. „Was denken bloss die anderen/die Leute von mir!?!“ Das lese ich aus ihrem Post. Es geht um ein Bild was Sie vermitteln wollen und nicht um Beziehungen zu Freunden. Sich schmücken und wichtig machen und Menschen dafür missbrauchen. So wirken Ihre Argumente auf mich. Und dies unter dem politischen und sozialen Deckmantel.
        Sie wissen nichts über mich und finden, dass mein Verhalten Rechtspopulismus und Fremdenhass fördert. Das bezweifle ich. Ich stehe in Diskussionen zu meiner überzeugung, halte mir trotzdem keine Menschen als Freunde um politische Zeichen zu setzen.

      • Monika Anliker sagt:

        @Tamara
        „links“ zusammen mit „Diktator“ kann es gar nicht geben, denn links ist immer tollerant, mitfühlend und inklusiv. Diktatur ist ausgeschlossen.

        Lernen Sie zuerst mal korrekt zu schreiben. Satyre. Ich wusste schon immer dass man mit euch bildungsfernen Rechtsnationalen einfach nicht diskutieren kann. Sie haben es mir mit ihren aggressiven Ausfälligkeiten gerade wieder bestätigt.

      • Hans Minder sagt:

        @Monika Anliker.
        Ich habe 15 Jahre in einem ex-kommunistischen Land gelebt (Tschechische Republik). Gemäss den Aussagen der ältern Generation hat der Kommunismus diese Menschen diktiert, was sie zu denken/zu sagen/zu glauben/zu tun haben. Keine Toleranz für jenes, was nicht Teil des Kommunismus war. Genauso wie Sie ihren Kindern diktieren, mit wem sie sich gesellen sollen. Sie sollten abwägen, ob es nicht besser wäre, Ihre Kinder generell zur „Liebe/Respekt gegenüber gutgesinnten Mitmenschen“ zu erziehen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Orientierung. Ihre Fixierung während der Freunden-Auswahl auf Hautfarbe/sexuelle Orientierung etc. zementiert nämlich nur die Vorstellung, dass Hautfarbe/sexuelle Orientierung einen Unterschied zwischen Menschen machen.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Ich wohne in einem SVP geprägtem Kaff und überdurchschnittlich hohem Ausländeranteil und trotzdem haben wir kaum die typischen Migrationsprobleme, weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Vielleicht liegt es daran, dass es nur ein Schulhaus hat und es somit auch keine Quartiere gibt, in denen man wohnhaft werden kann, um Ausländeranteile in den Klassen der eigenen Kinder umgehen kann.

    Auch gibt es keine Dorfteile, in denen nur Ausländer wohnen. Somit entsteht keine Parallelgesellschaft, alle Kinder sprechen den ortsüblichen Dialekt und auch die Eltern sind der deutschen Sprache mächtig.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Teil 2

      Mich stört an diesem Beitrag der Rassismus-Anstrich. Für mich sieht das eher nach Mobbing aus, welches so oder so sofort zu unterbinden ist, unabhängig davon, ob das Kind dunkelhäutig ist oder nicht. Meine Kinder sind weiss und wurden in der Schulzeit beide Opfer übelsten Mobbings (beim Älteren bis zu Suizidgedanken) Der Grosse wohl aufgrund seiner Sanftmut, der Kleine aufgrund seiner unfallbedingten Schwächen.

      Beim Grossen war der Rädelsführer übrigens ein dunkelhäutiger Junge aus binationaler Beziehung.

      Komischerweise schienen Lehrpersonen und Eltern machtlos gegen das Mobbing zu sein, bis ich mit Anzeige bei der Polizei drohte. Da hörte es augenblicklich auf. Heute würde ich sofort mit scharfen Geschütz auffahren, damit die Eltern und Lehrer reagieren.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        In meinem jetztigen Wohnort ist Mobbing im Allgemeinen viel weniger präsent und auch die Grüppchen sind durchmischt. Seit ich hier wohne habe ich noch nie eine reine ausländische jugendliche Gruppe gesehen. Ich glaube, dass der beidseitige „Integrationszwang“ Rassismus fast gänzlich unterbindet, weil Schweizer wie auch Ausländer einander gar nicht ausweichen können, wie es in grösseren Orten möglich ist. Das Miteinander ist zwingend.

        Sicher gibt es einige alteingesessene Rassisten und auch ein Nachbar macht aus seinem Fremdenhass keinen Hehl, aber alles in allem funktioniert bei uns die Gemeinschaft.

      • Jörg Hanspeter sagt:

        Vielleicht sollte man nicht immer jedes Wort gleich mit dem Rassismus-/Mobbing-Filter betrachten? Vielleicht hat das Kind ja einfach einen Bekannten der Schweizer werden will und deshalb eine Prüfung ablegen muss und hat den Zusammenhang nicht richtig verstanden?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Herr Jörg, das ist natürlich auch eine Möglichkeit.

        Vielleicht war die Bemerkung mit der Prüfung tatsächlich nicht wertend, auch nicht im Sinne vom Mobbing. Dies nachzuforschen wird aber kaum möglich sein, wenn man selber nicht involviert ist. Der Tonfall mach die Musik und wir waren ja nicht dabei.

        Selbst eine Bemerkung mit „schwarzer Mann“ muss nicht, kann aber rassistischer Natur sein. Föppeleien sind meistens auf Merkmalen gemünzt: Brillenheini, Riese, Zwerg usw

      • Punix sagt:

        @TvS es ist mMn kein rassistischer Anstrich sondern eine Beschreibung der Gefühlsachterbahn, die die Autorin durchmachen musste. Sie hat alles richtig gemacht, indem sie erstmal drüber geschlafen hat und dann zu den wahrscheinlich richtigen Schlussfolgerungen gekommen ist, dass es eben „nur“ fieses und gar normales kindliches Verhalten ist. Ich kann die Gedankengänge gut nachvollziehen. Wenn das Löwenmutterherz (und ich behaupte bei Papas genau gleich) erstmal in den Verteidigungsmodus schaltet, setzt zunächst Logik aus.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Punix

        Wie eine Löwin seine Kinder zu verteidigen ist immer gut, tue ich auch und werfe das der Autorin auch nicht vor.

        Ich merke nur an, dass das halt eben nicht Rassismus ist, sondern ganz einfach „gewöhnliches“ ), fieses, ekelhaftes Mobbing, welches selbstverständlich zu unterbinden ist, nötigenfalls auch mit scharfem Geschütz.

        Ich würde nicht dulden, dass meine Kinder andere Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe mobben, aber halt auch nicht bei roten Haaren, Übergewicht, Brille usw

        Meine Kinder hatten von KIGA an ausserkulturelle Freundschaften und daran hat sich nichts geändert.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Punix Teil 2

        Mein Jünster besucht eh aufgrund Hirnverletzungen eine weiterführende Schule für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen und ist als Schweizer klar in der Minderheit.

      • Esther sagt:

        Tamar : ihre Kinder tun mir leid. Es sind immer die lieben, die sensiblen, die schikaniert werden. Und es wundert mich gar nicht dass es ein dunkelhäutiger war der auf sie draufging : in der Schule in meinem Quartier sehe ich das immer wieder und ich erkenne sie an der Stimme, sie haben eine Stimme die man sofort erkannt. Ist schon wahnsinn wenn man ein liebes Kind wie Ihren Sohn bis zu Suizidgedanken bringt, armes Kind. Ich bin froh habe ich keine Kinder mehr in der Schule und auch keine Grosskinder in Sicht.
        Alles Gute für die Zukunft.

    • Punix sagt:

      @TvS das hat die Autorin ja auch selbst erkannt. Aber im ersten Moment kommt die Angst vor Rassismus eben durch und dann passt es zunächst erstmal gut zusammen. Manche bleiben bei dem Gedanken stecken, die Autorin hat mit Abstand reflektiert und ist am Ende zur Erkenntnis gekommen, dass es kein Rassismus war. Deswegen sehe ich es nicht als „Anstrich“, sondern als Beschreibung ihres Weges zur Erkenntnis. Und das sollte uns alle mahnen, nicht beim erstbesten Gedanken stecken zu bleiben sondern ruhig den Mut zu haben die eigene Position zu hinterfragen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Sportpapi

        Man hätte diese Ghettosierung erst gar nicht zulassen dürfen, anstatt sich jetzt darüber zu wundern, dass in diesen 80% Ausländer-Ghettos die Kriminalitätsrate steigt und steigt.

        Migranten müssen in unsere Gemeinschaft eingebunden werden, damit diese Ausländerkriminalität auf „normales“ Niveau sinkt. Mit jedem Balkaner, Türken, Eritreer der kriminell ist, bestätigt man automatisch, dass Rassismus begründet ist und spielt den Rechtspopulisten das Ass zu. Je höher die Ausländerkriminalität, desto mehr Rechtswähler.

        Das Rezept gegen Kriminalität ist Integration, Sprache und Bildungschancengleichheit.

        Und doch: jede Nation macht Regeln für Migranten. Warum soll das nicht auch in Europa so sein? Paralellgesellschaften darf es nicht geben.

      • Sportpapi sagt:

        @Tamar: „Das Rezept gegen Kriminalität ist Integration, Sprache und Bildungschancengleichheit.“
        Sehr richtig.
        Den Rest verstehe ich mit Bezug zur Schweiz nicht. Welche Ghettos? Wo steigt die Kriminalitätsrate? Und mit welchen – gut schweizerischen, liberalen – Lösungen hätte man denn eingreifen sollen? Wer und wie?

    • Sportpapi sagt:

      @Tamar: Etwas spezielle Beschreibung der Wohngemende. Normalerweise hat es in SVP-Gemeinden ja kaum Ausländer. Schön, wenn die vorhandenen dann noch alle Dialakt sprechen.
      Da ist aber in wirklich „belasteten“ Gemeinden/Stadtteilen keineswegs so. Da sind dann plötzlich 80 Prozent Ausländer, die vielfach kaum deutsch sprechen, geschweige denn Dialakt. Und wo man sehr darauf achten muss, dass Deutsch die Alltagssprache ist.

      • Martin Frey sagt:

        @Sportpapi
        „ Normalerweise hat es in SVP-Gemeinden ja kaum Ausländer. “
        Was ist denn das wieder für eine steile, völlig aus der Luft gegriffene These?
        Ich weiss, das ist ein gängiges Klischee links der Mitte („Ausländerfeindlichkeit gibt es halt dort wo es kaum Ausländer hat. Wo es Ausländer hat wie bei uns urbanen Kosmopoliten, da sind wir halt so viel weltoffener, wir wissen halt wovon wir reden, usw“), das einzige Problem, es stimmt nicht.
        Nehmen Sie irgendeine Agglogemeinde mit diesbezüglich „schlechtem“ Ruf zb im Limmattal und Sie werden sehen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Gemeinden wie Spreitenbach haben einen ungefähr so hohen Anteil an Ausländern wie an SVP Wählern.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Sportpapi

        In welcher Sprache muss ich meine Kommentare verfassen, damit Sie diese verstehen?

        Ich wohne in einem Kaff, in welchem die SVP klar die Mehrheit der Stimmen hat und übers ganze Dorf verteilt haben wir einen überdurchschnittlichen hohen Ausländeranteil, gerechnet auf den CH Durchschnitt. Bei uns gibt es keine Stadtteile mit 80% Ausländer, wie bei Ihnen in Zürich, wo man sich zwar links gibt, aber die Ausländer dann doch lieber in Slums einquartiert, damit das eigene bevorzugte Quartier sauber bleibt.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Martin Frey

        Was wollen Sie einem Fisch das klettern lehren?

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Ich habe noch einmal die Wähleranteile in den Gemeinden im Kt. Zürich angeschaut. Und ich bleibe bei meinen Aussagen. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Zumal die SVP im Aargau ja unglaublich stark ist, und Spreitenbach vor allem als Gemeinde der Nichtwähler bekannt ist.
        @Tamar: Eigentlich ist es ja ein absolutes Nebengleis. Aber beziffern Sie doch mal „überdurchschnttlich“. Und eben, schön, wenn die alle bereits Dialakt sprechen.
        Und nein, wie leben nicht in einer Diktatur, in der man irgendwelche Gruppen irgendwo einquartieren kann. Wie soll das gehen?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Sportpapi

        Natürlich kann man Vorschriften erlassen bez dass Migranten die Sprache lernen und sich in die Gemeinschaft einbringen. Das tun andere Länder auch.

        Die Ghettosierung lässt sich natürlich nicht einfach rückgängig machen, da man 1000e Menschen nicht einfach umsiedeln kann, aber man kann mit Bildung die Ghettosierung nach und nach aufbrechen.

        Und ja: wir müssen sogar endlich reagieren, wenn wir nicht Zustände haben wollen wie in F, NL, UK usw

        Je weniger Chancen Migranten haben, desto höher die Kriminalität und desto mehr Rechtswähler.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Sportpapi

        Inwiefern die Kriminalitätsrate in Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil hoch ist, wissen Sie nicht?

        Sie verschliessen einfach die Augen vor den Problemen, welche durch Nichtintegration von Migranten verursacht werden.

        Wie gesagt: man kann einen Fisch nicht lehren zu klettern.

      • Sportpapi sagt:

        @Tamar: „Inwiefern die Kriminalitätsrate in Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil hoch ist, wissen Sie nicht?“. Kommt vermutlich darauf an, aus welchem Ausland… Aber gut. Ihre Aussage war aber eine immer weiter ansteigende Kriminalität.
        Und ich setze mich auf verschiedenen Ebenen sehr aktiv für die Integration von Ausländern und Asylanten ein, nicht nur mit Worten.
        Aber die Frage war: Wer quartiert in der Schweiz Ausländer in irgendwelche Ghettos ein? Obligatorische Sprachkurse und Spielgruppen etc. finde ich gut. Aber „sich in die Gemeinschaft einbringen“ verlangen? Machen das denn alle Schweizer? Eher nicht, oder? Die Mehrheit schafft es ja nicht einmal, alle vier Jahre an Wahlen teilzunehmen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Sportpapi

        Wenn Migranten in Stadtteilen unter sich leben, die Sprache nicht können, Kinder im Kindergarten das erste Mal mit der Landessprache in Berrührung kommen, so leben, als wären sie noch immer in ihrem Ursprungsland (Frauenrechte, Ansichten von Ehre und ggf Sühne für „Nichtachtung“ dieser), dann sind das sehr wohl Ghettos.

        Migranten müssen in die einheimische Gemeinschaft eingebunden werden, in dessen Land sie leben.

        Und was die Wahlfaulheit angeht: vielleicht muss man die Leute auch dazu zwingen, Teil der Demokratie zu sein und zu wählen.

        Immerhin war die Wahlbeteiligung gestern fast 50% Es war schon weniger. Vielleicht begreifen die Leute langsam, wie wichtig es ist zu wählen.

      • Sportpapi sagt:

        @Tamar: Ganze Stadtteile. Und alle schauen zu und machen nichts?
        Bitte mal konkret: wer müsste was genau tun?

  • Maxi K. sagt:

    Kinder können auch sehr gut vorleben, wie man unverkrampft mit unterschiedlichster Hautfarbe oder Kultur bestens zusammen leben kann … weil sie auch einfach neugierig und unverkrampft aufeinander zugehen können.
    Durchmischte Kulturen waren auch für mich selber seit jeher interessanter als rein weiss und schweizerisch, obwohl ich so aufgewachsen bin …
    Die Freunde meiner Kinder (sie sind gemischt CH/USA-Karibisch) sind schweizerisch, tamilisch, pakistanisch, serbisch, afrikanisch, philippinisch, albanisch, brasilianisch etc. (alle Schweizer!) und ich finde es herrlich, wenn sie zusammen lachen und Spass haben.
    Die Schulen und auch Sportvereine etc. haben eine sehr wichtige Aufgabe, diese Vielfalt in eine bereichernde gemeinsame Kultur zu führen, aber es gibt noch viel zu tun!

    • Reincarnation of XY sagt:

      Danke – das ist auch meine Beobachtung.
      Kinder, die nicht von Erwachsenen kaputt gemacht werden, zeigen, dass es auch ganz anders gehen würde. Die beurteilen die anderen nur nach dem was sie sind: freundlich, nett, lustig etc. und nicht nach Äusserlichkeiten.

      • Martin Frey sagt:

        Kinder sind unsere Produkte, das stimmt. Aber ich würde warnen, Kinder selber zu sehr pauschal moralisch zu überhöhen. Kinder können sehr grausam sein weil ihnen oft die Empathie abgeht. Was sicher richtig ist: bei Geburt sind sie sowas wie eine weisse Landkarte, offen und vorurteilsfrei interessiert. Das ändert sich jedoch sukzessive, und umso älter sie werden, umso wichtiger wird auch der Einfluss der Peergroups.
        Wie TVS richtig schreibt, handelt der heutige Beitrag eigentlich höchstens vordergründig um Rassismus sondern um Bullying. Und solange es Menschen gibt wird es Bullying/Mobbing und anderes fieses Verhalten geben. Die Wurzeln dafür liegen, wie für viele andere Verhaltensweisen auch, in der Kindheit.
        Hier empfehle ich für einmal auch einen Lesetipp: Lord of the Flies

      • Reincarnation of XY sagt:

        MF – danke für den Buchtipp. Ich kenne „Lord of the flies“.
        Es geht nicht darum Kinder moralisch zu überhöhen. Das wäre falsch. Genauso wie es falsch ist, vom edlen Wilden zu fabulieren. Kinder sind Menschen. Menschen sind Menschen. Wir sind alle aus dem selben Holz geschnitzt.
        Falsch ist es aber, den Kindern eine besondere Bosheit anzudichten.
        Im Herr der Fliegen Beispiel, müsste man z.B. berücksichtigen, wie im kultivierten England damals Kinder in Internaten und Colleges aufgewachsen sind. Die Grausamkeiten waren für unsereiner unvorstellbar. Übelste Misshandlungen von Lehrern und älteren Mitschülern waren an der Tagesordnung. Das entnahm ich aus verschiedenen Biographien.

  • Reincarnation of XY sagt:

    „Kinder können fies sein“ – das dachte ich jahrelang, weil bei uns Mobbing einfach dazu gehörte, so selbstverständlich, dass ich eben dachte: „Typisch Kinder“

    Aber Kinder reflektieren nur ihre Umwelt, sie übernehmen unbewusst die Werte, die ihnen vorgelebt und subtil vermittelt werden. Das wurde mir klar, als meine Kinder erstmals mit Rassismus, sexistischen und homophoben Sprüchen konfrontiert wurden. Sie konnten (ganz im Gegensatz zu mir in ihrem Alter) überhaupt nicht verstehen, dass jemand das als Beleidigung einsetzt.
    Fieses Verhalten wird, wie jedes andere Verhalten, kulturell vermittelt.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Wenn ich sehe, dass Nachbarskinder die selben Mobbingsprüche haben, das selbe rassistisch-sexistisch-homophobe Denken prägt, das damals uns als ganze Generation prägte (unsere Beleidigungen, abwertende Witze etc.), dann stelle ich traurig fest, dass deren erwachsenes Umfeld ihnen immer noch denselben Müll vermittelt, der uns vermittelt worden war.

      Kurz: Kinder sind nicht fieser als wir. Sie sind lediglich offener, unreflektierter. Deshalb sind sie ein exaktes Spiegelbild der Werte, die ihnen die Erwachsenenwelt vermittelt.

      • Maike sagt:

        Kinder sind keine exakten Spiegelbilder der Erwachsenenwelt – das wäre ja echt schlimm !
        Kinder bilden sich ihre eigene Werte und das schon von klein an. Wenn im Kindergarten mal gelaufen wird, und ein kleines moppeliges Kind kommt nicht hinterher, dann merken sie schon, das dicksein nicht förderlich ist. Und das man dicke Kinder, die es eh schon nicht leicht haben, mit – ej Du Dicker – leicht auf die Palme bringen kann. Man macht es weil es Spass macht.
        Oder wenn im Fussball der dunkelhäutige Junge immer besser spielt als man selber, beschimpft man ihn am besten mit der Eigenschaft, die er eben nicht hat, wenn man mit hellhäutigen zusammen spielt.

  • Karl-Heinz sagt:

    Ich halte die Sache mit dem Kinderrassismus für ein Märchen. Ich habe bei meinem Umgang mit Kindern derartiges noch nie erlebt, es sei denn, die Alten leben es vor. Und Rassismus gibt es beileibe nicht nur bei Weißen. Ich kenne auch einige Religionsgemeinschaften, die streng darauf achten, dass ihre Kinder
    vor dem Umgang mit Andersgläubigen geschützt sind.

    • Alfred Frei sagt:

      Ist das nun anti-islamisch oder anti-jüdisch ? vermutlich beides. So fängt Rassismus an, indem man anderen Gruppen ‚objektive‘ Tatsachen andichtet und den eigenen Rassismus dann als Reaktion darauf definiert. Und ja nicht konkret werden, immer nur schön andeuten, damit man jederzeit wieder zurückkrebsen kann, wenn das Gegenüber nicht zustimmend reagiert. Wie sie sagen : die Alten leben es vor. Ich füge noch dazu : und die Kinder sprechen es dann offen aus

  • Maxi K. sagt:

    Ein wichtiges Thema, danke! Kinder sind Kinder, ja, sie wissen es vielleicht noch nicht besser und können sehr verletzend sein … aber das sind die Momente, wo sie es eigentlich schon lernen müssten, dass hier eine Grenze überschritten wurde.

  • Hans Dierli sagt:

    Meinen Sie Bullerbü in Skane, Südschweden? Schweden, wo allein letztes Jahr 250 Bomben und Handgranaten hochgegangen sind und dieses Jahr schon 180 Explosionen zu verzeichnen sind. Die Meisten davon in Anstrid Lingrens Skane? Bürgerkriegsähnliche Zustände in Malmö. Das Resultat eine fehlgeleitete und absolut desaströse Migrationspolitik.

  • Rüdiger sagt:

    Kinder kommen nicht als Rassisten auf die Welt. Sie bekommen ihn vorgelebt von den Erwachsenen. Deutsch-Schweizer und die anderen Mitbewohner der Deutschschweiz sind da ganz perfid (die Männer unter den Zugezogenen erst recht auch). Da wird vehement darauf bestanden, dass man kein Rassist seie, wenn man das Wort Neger benutzte. Und sowieso habe die Schweiz ja nicht bei der Sklaverei und Kolonialisierung mitgemacht (nur mitverdient) wird da gross argumentiert. Nicht alle sind so verblendet, aber es ist halt auch einfacher die Taube zu sein, anstatt immer nur Statue. Der geringere Widerstand halt. Deswegen sind/werden meine Kinder so früh wie möglich in der ach so toleranten Schweizerwelt integriert/sozialisiert. Toughness und Streetsmart wird ihnen helfen gegen den Rassismus hierzulande

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Rüdiger
      Kinder kommen als Menschen zur Welt.
      Mit der Fähigkeit auch auf dem Gebiet der Bosheit unterwegs zu sein.
      Und nicht immer und überall ist es hauptsächlich den Eltern geschuldet.
      Anstatt so klar in „gut“ und „böse“ zu unterteilen, wäre es viel konstruktiver wenn wir alle uns mehr damit beschäftigen würden wie wir diese Bosheit besser in den Griff bekommen. Das bringt mehr als Toughness und Streetsmart.

    • Niklas Meier sagt:

      Die Deutschschweizer und natürlich die Männer (wichtig!) der Zugezogenen sind Rassisten.
      Frauen können nicht rassistisch sein, Welsche auch nicht.
      Das zum Thema Vorurteile und Rassismus.

    • Reto Stadelman sagt:

      Ach Rüdiger, wenn das Leben doch nur so einfach wäre.
      Brunhilde Steiner hat es sehr gut erklärt. Menschen sind zu bösen Taten fähig und das schon in sehr jungen Jahren. Später dann entwickeln sie die geistigen Fähigkeiten, ihr Verhalten zu erklären und zu rechtfertigen. Daraus können sich dann irgendwann Parteien am rechten äusseren Rand o.Ä. entwickeln. Vor allem wenn die Person schlecht im Reflektieren ihrer Taten und ihres Verhaltens ist.
      Man merke: Was Kinder von Erwachsenen unterscheidet, ist wie gut diese ihre Taten Rechtfertigen können bzw. sich organisieren. Rassismus wird demnach nie verschwinden. Es steckt in uns. Der Wille zu kämpfen und uns gegenseitig zu schaden. Da sind wir Menschen leider sehr kreativ…
      Rassismus ist auch anerzogen, aber eben nur zum Teil.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Rüdiger

        Keine Ahnung wo Sie wohnen, aber wenn Sie von rassistischen Deutsch-Schweizern umzingelt sind, sollten Sie Ihr Umfeld überprüfen.

        Lustig, wie man rassismus anklagt, während man selber rassistische Äusserungen (alle Deutschschweizer sind Rassisten) macht und es nicht einmal merkt.

        Übrigens sind nach Aussage von Anh Toan zB Vietnamesen sehr rassistisch. Ebenso sind stark von Religion geprägte Gemeinschaften rassistisch. Dies gilt für fundimentale christliche Glaubensgemeinschaften (Sekten?), ebenso wie für fundamentalistische Gemeinschaften von Moslems, Hindis und Juden.

    • Barbara V.E. sagt:

      Wir sind keine Rassisten und trotzdem hatte unsere Tochter eine rassistische Phase.
      Mein Ex-Mann ist Niederländer, mein jetziger Mann ist Norddeutscher. Beide sind wegen mir in die Schweiz gekommen. Der Niederländer ist wieder in NL. Keiner von beiden hatte Probleme mit den Deutschschweizern. Beide amüsierten sich über einige Gepflogenheiten in der Schweiz (wie ich in NL und DE), aber dass man ihnen keine Toleranz entgegen bringt: ist nicht so.
      Jedesmal wenn wieder diese Anti-Deutschen Artikel in der Zeitung kommen, frage ich meinen Mann, wie er es erlebt. Er erlebt es nicht.
      Wie man in den Wald ruft, so tönt es zurück. Ist in der CH genau so, wie in DE und jedem anderen Land. Wenn Sie nicht glücklich hier sind, warum sind Sie noch hier? Scheint ja nicht alles schlecht zu sein hier.

      • Rüdiger sagt:

        Ist überspitzt gemeint gewesen mit den bösen weissen Rassisten (ob Deutschschweizer oder nicht). Klar sind nicht alle gleich. Nichtsdestotrotz höre ich die „Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber der ist wirklich ein N…..“ Speeches vom SVP bis zum schwulen SPler (welcher natürlich unzufrieden ist dass er nicht adoptieren darf)… Und klar sind Menschen boshaft, aber ebenso sind meine Kinder keine Snowflakes und werden auch nicht Millenial-Snowflakish erzogen….aber Streetsmart ist nie verkehrt. Wie auch immer…opinions are like A-holes…

  • Guido Pius sagt:

    Wenn der Junior dann erst die Sek besuchen muss…da wimmelt es nur so (wie ich von meinem Sohn weiss) von Rassisten, Homophoben und Antisemitinnen. Es sind sehr oft auch Kinder mit direktem Migrationshintergrund, die wahrscheinlich von jung an geplagt wurden und gelernt haben mit gleicher Münze zurückzuzahlen…

    • Anh Toàn sagt:

      „zurückzuzahlen“ ist falsch: Wer von oben getreten wird, will zumindest jemanden unter ihm, um den zu treten: Zurücktreten nach oben tut keiner: Nach Oben tut man buckeln, nach unten treten.

  • Martin Frey sagt:

    Ja, Kinder können fies und gemein sein, und es braucht wenig, aufs Korn genommen zu werden. Der Beitrag schildert illustrativ, dass das Totschweigen von Unterschieden mittels sprachpolizeilichen Massnahmen links der Mitte nicht zielführend ist. Auch linke, urbane Schichten sind nicht gefeit vor Rassismus, Stammesdenken und Ausgrenzung, Antisemitismus schon gar nicht. Dieses Denken hat leider europaweit Auftrieb und geht durch alle Schichten.
    Wichtiger als das Negieren von Unterschieden und offensichtlichen Tatsachen scheint mir, Kinder auf Mechanismen von Bullying hinzuweisen, und darauf hinzuarbeiten dass eine wie auch immer geartete Andersartigkeit kein Grund sein darf, jemanden zu verletzen. Und dass Leute die das trotzdem tun es nicht wert sind, sich mit ihnen abzugeben.

  • Anh Toàn sagt:

    „Kinder haben diesen ausgefeilten, einzigartigen Sensor und damit die fragwürdige Gabe, stets den einen wunden Punkt zu treffen.“ Also dunkle Haut ist ein „wunder Punkt“? So wie Zahnlücken und Übergewicht, Glatze und Kurzsichtigkeit? „Proud to be black“, „Glad to be gay“, alles vergessen? Ich bin entsetzt!

    • Werner Guntli sagt:

      Worüber genau sind Sie entsetzt Frau Toàn? Dass Kinder gemein sein können? Das ist ja nun wirklich nicht die neuste Erkenntnis. Oder stört Sie der Begriff wunder Punkt? Ersetzen Sie ihn durch Auffälligkeit/Besonderheit.

      • Anh Toàn sagt:

        Ich bin entsetzt, dass die Autorin selber von einem wunden Punkt spricht. In meinem engen Freundeskreis sind zwei Cousinen, die eine hat einen Vater aus Mali, die zweite braucht ein Hörgerät: Das Hörgerät zu benötigen ist ein „wunder Punkt“, die Hautfarbe ist keiner: Es sollte nicht funktionieren, jemanden wegen seiner Hautfarbe zu hänseln. Jemanden zu hänseln wegen Taubheit ist gemein, jemanden zu hänseln wegen Hautfarbe geht eigentlich nicht. Nicht die Bösartigkeit von Kindern stört mich, der tiefe und noch immer weit verbreitete Rassismus in der Gesellschaft zeigt sich darin, dass man jemanden wegen Hautfarbe hänseln kann.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Für einmal voll auf Ihrer Seite AT.
        Es ist erschreckend wie blind Erwachsene alles mit einem „Kinder sind halt so abtun“.

        Anstatt mal die Gesellschaft zu hinterfragen, beschuldigen wir lieber die Kindheit als „fieser“.
        Dabei widerspiegeln Kinder nur die Gesellschaft etwas offener und direkter.
        Rassistischer Spruch = latenter Rassismus wurde vermittelt.
        Abwertend wegen Aussehen = es wurde vermittelt, dass man über solche Leute lachen kann, sie weniger wert sind. (So etwas lernt ein Kind auch, wenn Eltern die Freak Show im Trash TV schauen und deren Mimiken und Bemerkungen beobachten.)

      • Niklas Meier sagt:

        Herr Anh Toàn, man hänselt andere aufgrund von Nichtzugehörigkeit zur Gruppe. Fett, stumm, dumm, mager, Hautfarbe, usw..das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern mit dem Erkennen von Unterschieden.

      • Martin Frey sagt:

        @RoXy
        „ Es ist erschreckend wie blind Erwachsene alles mit einem „Kinder sind halt so abtun“.
        Dass tun Eltern, allen voran die Mütter, typischerweise nur bei Fehlverhalten der eigenen Kinder.
        Wenn ihre Kinder durch das Fehlverhalten anderer Kinder leiden, ist das selbstredend ganz was anderes („geht ja gar nicht“).

      • Anh Toàn sagt:

        Es gibt objektive Gründe, warum jemand nicht zu einer Gruppe gehört, dumm z.B. ist halt für Schlauere schwer zu ertragen (Sting: „it takes a man to suffer ignorance and smile“). Beim ausgehen als Gruppe ist es typisch, dass sich solche zusammen finden mit „homogener Attraktivität“: Die coolen Kids hängen miteinander und die Nerds. Das ist weder nett noch berechtigt, aber die Hautfarbe ist nur dann ein Grund zum Ausschluss, wenn diese negativ konnotiert wird von der Gesellschaft. Dies ist nicht primär gemein, er ist vor allem dumm: Die Hautfarbe sagt rein gar nichts über den Menschen.

        Rassismus ist, wenn die Hautfarbe eines Menschen mehr Bedeutung hat, als die Farbe seiner Augen. (frei nach Bob Marley / Haile Selassie)

      • Reincarnation of XY sagt:

        MF – nein, es ist schon etwas komplexer.
        Das beweist ja dieser Blog. Die Mutter des gemobbten Kindes kommt zu dem Schluss. „kinder sind halt so“, wäre es nicht die Hautfarbe, wäre es was anderes (fett).

        Mir geht es darum:
        Das Abwerten von Menschen die anders sind, ist kulturell verankert. Erwachsene sagen es nicht face to face, so „kultiviert“ sind sie dann, aber sie werten ständig ab, in Gesprächen, in Witzen, in TV-Formaten und wahrscheinlich auch beim Abendessen zu Hause.

        Hinzu kommt, dass Mobber-Kinder nicht „böse“, sondern in der Regel frustrierte Kinder sind. Aus welchem Grund auch immer. Hinter (verbaler) Gewalt steckt immer eine grosse Portion Frustration (Ohnmacht).

        Über diese Mechanismen müssten wir uns Gedanken machen.

    • Reto Stadelman sagt:

      Ich bin mir jetzt nicht sicher ob das Ironie war Anh Toàn. Wenn ja dann bitte besser kennzeichnen.
      Ein wunder Punkt ist dort zu finden, wo sich eine Person von anderen Unterscheidet. In einer Gruppe von 10 Leuten von denen 9 helle Haut haben und einer dunkle, ist die dunkle Haut ein wunder Punkt. Das gleiche gilt aber auch für z.B. Zahlücken, dick sein, Sommersprossen, rote Haare, Kleider und und und. Genau darin sind Kinder gut. Unterschiede erkennen, sie zu benenn und rücksichtslos und egoistisch die Vorteile daraus zu ziehen. Ihnen fehlt meistens noch die geistige Entwicklung oder Reife zur Selbstregulierung welche die meisten Erwachsenen schon haben. Obwohl ich zugeben muss, damit ist es auch nicht mehr so weit her…

      • Anh Toàn sagt:

        @reto Stadelmann: Oder: Es stimmt also nicht, dass unter Blinden der einarmige König ist?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Sorry, aber ich kann den Unterschied nicht erkennen, ob ein Kind aufgrund seiner Hautfarbe, Herkunft, roter Haare, Taubheit oder Brille gemobbt wird.

        Mobbing gehört unterbunden, ungeachtet, woraus das Mobbing gründet.

      • Anh Toàn sagt:

        @Tamar: Sie können den Unterschied nicht erkennen, ob ein Kind wegen Kurzsichtigkeit oder Hautfarbe gemobbt wird? Echt jetzt? Sie würden also sagen, das Kind hat halt schwarze Haut, aber es kann ja nichts dazu, es ist trotzdem ein guter und wertvoller Mensch? Nun, ich bezeichne solche Äusserungen als rassistisch, schwarze Haut ist eigentlich negativ, aber man kann nichts dazu, mit diesem Makel geboren worden zu sein. Wenn Medikamente dafür erfunden werden, müssen diese Kinder nicht mehr mit schwarzer Haut leben.

  • Brunhild Steiner sagt:

    2/
    Zum „Familienporträt der Welt“, eine an sich sehr schöne Idee.
    Und vielleicht endet ja auch mal das weiss-anders ausspielen, denn jede Nationalität/Hautfarbe/oder wie auch immer hat in den eigenen Reihen ein eigenes „wertvoll-nicht wertvoll“-System, Unterdrückung gab es lange vor Kolonialismus, Eroberungen haben lange eher lokal begrenzt stattgefunden verbunden mit sehr viel Ungerechtigkeit&Leid an dortigen Bevölkerungsgruppen. Abwerten/Ausgrenzen hat schon immer jeden und jede betroffen, egal wo auf dem Planeten. Auf Geberseite oder als Empfangender, manchmal auch wechselnd, jenachdem in welchem Umfeld und Zusammensetzung.

    • Anh Toàn sagt:

      @Brunhild Steiner: Oder in kurz: Schon immer haben sich Völker die Köpfe eingeschlagen, also ist das natürlich und weil es natürlich ist, ist es gut!

      Jakob Tanner in „Demokratie ein Auslaufmodell?“ erläutert wunderbar, dass Völker nichts natürliches sind, sondern von Menschen gemacht werden:

      „Zentraler Punkt bei Rousseau ist, dass es kein Volk gibt, das schon da ist und sich nur noch seine eigenen Gesetze geben muss. Volk und Gesetz entstehen in einem Akt. Der Demos, das Volk, bringt zwingend eine Kratie, eine Herrschaft hervor –“

      Und was Menschen machen, können Menschen auch nicht machen, anders machen. Und das mit den vielen Völkern war nicht gut, das führte nur zu Köpfe einschlagen. je mehr Völker, desto Köpfe einschlagen, das nennt man „balkanisierung“.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn

        also irgendwie haben Sie wohl meinen Punkt überhaupt nicht erfasst, aber interessant dass Sie zu derartigen Schlussfolgerungen/Unterstellungen kommen.
        Ich sehe es mehr oder weniger gleich wie Roxy, vielleicht verstehen Sie seine Ausführungen im Blog über das Kinderbuch besser.

      • Niklas Meier sagt:

        Anh Toàn, ein Volk funktioniert auch nicht. Zu unterschiedlich die Lebensweisen, Umweltbedingungen usw.
        Jedes grosse Reich der Geschichte ging unter.

      • Anh Toàn sagt:

        @Nikla Meier: Die kleinen Reiche der Geschichte gingen auch unter.

      • Niklas Meier sagt:

        Anh Toàn, das war ja nicht Ihr Argument.
        Im Endeffekt gibt es keine heilbringende Gesellschaftsform. Warum dem so ist, ist eine philosophische Frage.

      • Meieriesli sagt:

        @Niklas
        Die kleinen Reiche gingen sogar vor den grossen unter, schliesslich waren auch die grossen mal klein und mussten sich was einverleiben um überhaupt erst gross zu werden.

  • Werner Guntli sagt:

    Beim Lesen des Textes habe ich schon bald einmal das gedacht, was die Autorin im letzten Abschnitt selber schreibt. Man ersetze das „du schwarzer Mann“ durch eine andere äussere Auffälligkeit und man landet bei der ganz „normalen“ Fiesheit von Kindern. Erwachsene können das übrigens auch noch. Ich glaube wirklich, dass es kontraproduktiv (gewesen) wäre, wegen dieser Episode einen antirassistischen Aufstand zu machen.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Oder vielleicht auch bewusst mal erst durchatmen und sich in aller Ruhe die gesamte Geschichte erzählen lassen, sich auch erzählen lassen was der Unruhestifter anderen Kindern so alles an den Kopf wirft? Möglicherweise relativiert das ein bisschen, denn das Hauptproblem; und auf dieses ist im ähnlich gelagerten Beitrag ja deutlich hingewiesen worden, liegt beim Menschsein an sich.
    Unserer Fähigkeit abzuwerten/auszugrenzen/niederzumachen.
    In aller Regel macht es uns auch keine Mühe entsprechendes Vokabular zu benutzen wenn das Gegenüber diesselbe Hautfarbe besitzt, irgendwas finden wir immer das uns nicht passt… .

    • Anh Toàn sagt:

      „was der Unruhestifter anderen Kindern so alles an den Kopf wirft“ Selber schuld ist der! Und das wissen Sie, Frau Steiner, woher?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Anh Toàn

        auf was beziehen Sie sich, resp was schlussfolgern Sie? Dass ich den „Täter“ freispreche? Mein Punkt ist vor allem einer: das Bewusstsein dafür schaffen dass wir ALLE zur Gemeinheit fähig sind, wäre der Sohn von gleicher Hautfarbe, hätte der Junge einfach zu einem anderen Vokabular gegriffen das nicht weniger fies gewesen wär.

  • Niklas Meier sagt:

    Warum nicht dem Kind einfach erklären, dass Menschen die einen Schweizer Pass haben wollen, das nachweisen müssen, damit nicht Menschen einen Schweizer Pass bekommen, die weder eine Landessprache sprechen, noch die Werte der Bundesverfassung akzeptieren, einen bekommen?
    Erklären, dass viele Menschen andere aufgrund ihres Äusseren beurteilen und der teilweise falschen Annahme erliegen, dass dunkelhäutig=Ausländer bedeutet?
    Wie hat das Morgan Freeman sinngemäss gesagt? „Wir bekämpfen Rassismus am besten damit, indem wir aufhören darüber zu sprechen.“
    Natürlich auf offensichtlich rassistische Abwertungen reagieren, aber nicht immer danach suchen.
    Was Sie mit „sinkenden Hemmschwelle, fremdenfeindliche Parolen zu schwingen“ meinen würde mich interessieren. Ich erlebe das Gegenteil

    • Muttis Liebling sagt:

      ‚Wir bekämpfen Rassismus am besten damit, indem wir aufhören darüber zu sprechen.‘

      Statt Rassismus kann man jeden anderen -Ismus einsetzen und der Satz bleibt wahr. Jede Rede gegen einen -Ismus befördert den. Es gäbe längst keinen Rassismus mehr, würde nicht so viel, viel zu viel darüber gesprochen. Auch dieser Blog schürt Rassismus.

      PS: In der Realität ist mir Rassismus schon oft in D, fast täglich, in CH aber noch nie begegnet. Es gibt in CH nur mehr Sensibelchen, die -Ismen auf 1000m angeblich riechen können.

      • Lisa sagt:

        Oh doch… auch in der Schweiz ist mir Rassismus schon begegnet. Wenn man die Art, wie Schweizer sprechen, kennt (und die unterscheidet sich deutlich von der deutschen Art), dann hört man öfter Rassismus. Hat nichts mit Sensibelchen zu tun, sondern mit Sprachgefühl.

    • Bob sagt:

      „…damit nicht Menschen einen Schweizer Pass bekommen, die weder eine Landessprache sprechen, noch die Werte der Bundesverfassung akzeptieren,…“

      Ich kenne unzählige Menschen, die einen Schweizer Pass bekommen haben, obwohl sie sich weder in einer Landessprache unterhalten können noch die Werte der Bundesverfassung kennen (von akzeptieren ist mal gar nicht die Rede).

      • Anh Toàn sagt:

        Also die meisten bekommen einen Schweizer Pass, bevor sie sich in einer Landessprache (oder sonst einer Sprache) unterhalten können und die Werte der Bundesverfassung (oder sonst irgendwelche Werte) kennen, überall auf der Welt: Gleich wenn die geboren werden, bekommen die einen (Schweizer) Pass. Dabei wissen die nichts von Sprachen oder Werten.

  • Domenico sagt:

    Aha, es sind Eltern, die ihre Söhne zu Rassisten erziehen, alles klar. Die Mädchen sind natürlich immer schön artig und brav und würden sich niemals zu unkorrektem Verhalten hinreissen lassen…

  • Lorena sagt:

    Mehr Klischee geht nicht – Relotius lässt grüssen.

  • Walpurga sagt:

    Die Grunde liebe Rahel sind leider ganz schrecklich einfach: ein Drittel der Schweizer wählen eine offen rassistische und ausländerfeindliche Partei und nochmal knapp ein Drittel kann sich zumindest zeitweise mit den Parolen dieses braunen Mobs identifizieren. Kurz gesagt, viele Schweizer Wähler sind lupenreine Rassisten. Was glauben sie denn werden diese Leute ihren Kindern beibringen? Was glauben sie welche Gespräche die Kinder dieser Rassisten abhören müssen zB beim Abendessen wenn mal wieder das Wahlpamphlet der SVP ausliegt, das vor Fremdenfeindlichkeit nur so trieft. Die Wahrheit ist daher ganz einfach: Schweizer Rassisten erziehen kleine Rassisten und die tragen das was ihnen vorgelebt wird vor die Tür.

    • flori antha sagt:

      @Walpurga: Brauner Mob? Aha – wer ist jetzt hier Rassistin?

      • Walpurga sagt:

        Wähler und Parteifunktionäre, die nach eigener Aussage im Wahlkampf 2019 mit einer Hauptkampagne mit Wurm-Plakat an den Start gehen, das direkt an eine entsprechende Publikation des NSDAP-nahen Blattes „Der Stürmer“ von 1931 abgelehnt ist, sind „brauner Mob“ auch bekannt als Rassisten oder Nazis. Und leider sind ein Drittel der Schweizer diesem Spektrum zuzuordnen und genau diese Leute erziehen dann die Kinder,die sich wie im Artikel beschrieben verhalten.

      • flori antha sagt:

        @Walpurga: die abgedroschenen Vergleiche mit dem Stürmer bestätigen nur die Vorurteile heutiger Rassistinnen. Ich sehe in Ihren Aussagen weit mehr Rassissmus als im Wurmplakat der SVP.
        Das Wurmplakat ist eine Werbung, die ich nicht goutieren kann, aber es ist gerade eines der grossartigen Kennzeichen einer liberalen Gesellschaft, dass auch solche Plakate veröffentlicht werden können. Leider gibt es Menschen, die lieber eine Diktatur in der Schweiz sähen.

      • Sportpapi sagt:

        @flori antha: Warum können Sie denn das Plakat nicht goutieren?
        Die liberale Grundhaltung spricht sich zwar gegen Verbote aus, aber doch nicht dagegen, die Dinge beim Namen zu nennen.

      • Walpurga sagt:

        @Antha: sie können es abgedroschen nennen solange sie wollen, Fakt ist,dass es in der Schweizer Parteienlandschaft ein Element gibt, das mit NSDAP Rhetorik arbeitet. Wenn sie in meinen Aussagen Rassismus finden, dann würde ich ihnen einen Blick in die Definition von Rassismus empfehlen. Diese Partei kann von mir aus das Recht auf diese Äusserungen so lange nutzen wie sie will, es muss aber dann umgedreht auch erlaubt sein diese Partei und ihre Wähler offen als das zu bezeichnen zu was sie sich mit Nazi-naher Kommunikation machen: lupenreine Rassisten und Ausländerfeinde. Und die einzigen, die mir im Umfeld der Wähler dieser Partei leid tun sind eben die Kinder,denn die wachsen mit diesem kranken Gedankengut auf. Arme Kinder.

      • flori antha sagt:

        @Sportpapi: Ich finde es einfach geschmacklos für andere Parteien eine Wurmmetapher zu verwenden.
        @Walpurga: Rassissmus ist durch die Abwertung von fremden Gruppen charakterisiert. Dazu können Gruppen mit anderer Hautfarbe, Religion, kulturellem Hintergrund usw gehören (zumindest so wie sich der Rassismusbegriff mittlerweile in einer weiten Form etabliert hat). Sie werten nun sehr eindeutig die Anhänger der SVP ab, dies ist eine Gruppe mit anderer Weltanschauung als Sie, also eine Gruppe mit anderem kulturellen Hintergrund. Damit ist der Tatbestand des Rassissmus eindeutig erfüllt.
        Was den Stürmer angeht, hätte ich gerne erst einmal eine systematische Analyse. Die Frage ist ja, ob die Sujets, um die es Ihnen geht, nur im Stürmer aufgetaucht sind oder auch in anderen Medien.

    • Niklas Meier sagt:

      Ich nehme an, alles was von der SVP kommt ist rassistisch und nur weil es von der SVP kommt Walpurga?
      Leute wie Sie vergiften das Klima und nötigen gemässigte Konservative und Bürgerliche sich zwischen links oder rechtsradikal zu unterscheiden. So zumindest nach Ihrem Dünken.
      Vor diesem Hintergrund von Rassismus zu sprechen der von anderen ausgehen soll, ich schändlich.

      • Walpurga sagt:

        Wenn der Vorsitzende dieser Partei fordert man müsse alle Flüchtlinge in Internierungslager sperren und deren – nach eigener Aussage – Hauptkampagne zum diesjährigen Wahlkampf ein Wurm-Plakat ist, das direkt aus einer Ausgabe der NSDAP-nahen Zeitung „Der Stürmer“ von 1931 ist, dann ist das Wort konservativ unpassend. Wer diese Partei wählt gehört zum rechtsradikalen, rassistischen Millieu und kann sich nicht hinter dem Wort“konservativ“ verstecken. Gemässigte Konservative können andere Parteien wählen,aber wer dann doch sowas wählt ist eben nicht mehr“gemässigt“ noch „konservativ“

      • Niklas Meier sagt:

        Nein Walpurga. Da alle ausser der SVP das RA wollen, bleibt denen die das nicht wollen nur die SVP übrig.
        Die CVP stimmt so links, da ist „bürgerlich“ ein Feigenblatt. Die FDP ist Steigbügelhalter der EU.
        Sie sehen, die SVP wird nur aus dem Grund Stimmen erhalten

      • Sarah sagt:

        Danke für diesen Beitrag! Ich kann ihre emotionale (die 1. wie die 2.) sehr gut verstehen. Solche Aussagen von Kindern richtig einordnen zu können, braucht manchmal einen tiefen Atemzug.
        Ich widerspreche Ihnen nur in einem Punkt: Die Hautfarbe ihres Sohnes ist kein (!) wunder Punkt. Es ist ein Merkmal und sicher eins, was in unseren Breitengraden auffällt, da es weniger oft angetroffen wird. Ich würde ihm nicht vermitteln, dass es ein wunder Punkt ist. Sonst wird es einer…
        Kinder merken „Abweichendes“ rasch & haben auch oft noch keine „Hemmungen“ Auffallendes an- und auszusprechen.
        Egal um was es geht, kann man Kinder darauf aufmerksam machen, was solche Aussagen (ob zur Hautfarbe, zur Körperpostur, zur krummen Nase…) beim anderen auslösen können. So fördert man ihre Empathie.

      • Sportpapi sagt:

        @Niklas: Ob man nun die SVP als rassistisch oder nur fremdenfeindlich bezeichnen will, ist ja letztlich nicht entscheidend.
        Wenn Sie nun trotzdem SVP wählen, bitte. Es gibt ja sogar genügend Menschen, die gerade deswegen SVP wählen. Obwohl die tägliche Politik dieser Partei keineswegs in ihrem Interesse ist.
        Aber selbstverständlich ist die SVP nicht die einzige Partei, die gegen das Rahmenabkommen ist. Und selbst wenn, wäre dieses eine Thema noch lange kein Grund, diese Partei zu wählen. Schliesslich gibt es zu diesem Thema, hoffentlich, dann noch eine Abstimmung.

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