«Ein Kind ist doch kein Accessoire!» 

Warum unsere Autorin ihr Baby mit auf die Bühne nahm – und was sie dabei über Erziehung lernte.

Geht doch! Unsere Autorin samt Tochter an der Podiumsdiskussion zum  «Mythos Vereinbarkeit». Foto: Johanna Hullar

Kürzlich durfte ich an einer Podiumsdiskussion zum Thema «Mythos Vereinbarkeit», organisiert von der Frauenzeitschrift «annabelle», die Begrüssung des Abends übernehmen. Als ich die Rede schrieb, mein Baby schlafend neben mir, schien mir alles ein wenig theoretisch, ein wenig am Leben vorbei und mir war schnell klar: eigentlich müsste ich meine Tochter mitnehmen. Mit auf die Bühne. Wenn schon über Vereinbarkeit gesprochen wird, müsste ich doch auch zeigen, dass es eben doch geht – dass man Erwerbstätigkeit und Muttersein unter einen Hut bringen kann.

Wäre das nicht ein wichtiges Statement für uns erwerbstätige Mütter? Aber darf man sein Kind, selbst wenn das Statement noch so wichtig ist, für so etwas instrumentalisieren? Nun beginnt ein solcher Anlass ja meistens, wenn man das Baby langsam ins Bett bringen sollte. Der Tagesablauf meiner Tochter wäre also gestört, die vielen Leute, vielleicht sogar Scheinwerfer, meine Nervosität, alles eine Zumutung für ein acht Monate altes Lebewesen, oder?

Mein Impuls, meine Zweifel

Als ich in der Redaktion über meine Idee sprach, traf ich auf sehr viel Zuspruch, aber auch auf ein wenig Kritik. Manche hatten Angst, dass das Baby die Rede ruinieren könnte, falls es schreien würde. Davor hatte ich keine Angst, aber ich hatte Angst, verurteilt zu werden. «Das arme Kind ist doch kein Accessoire!», «Ist es nicht zu laut?», «Muss es nicht schlafen?», «Und du trägst Absätze, wenn du dein Kind auf dem Arm hast?», waren Reaktionen, die ich von Menschen in meinem Umfeld zu hören bekam. Nichtsdestotrotz überwog der Zuspruch. Und mein Gefühl sagte mir: doch, unser Baby liebt Menschen, ist neugierig, unkompliziert und ausgeglichen. Und ausserdem wäre es ja an Mamis Brust im Tragetuch eingepackt und die Rede würde gerade mal drei Minuten dauern. Papa wäre dabei und würde sie nach dem Auftritt direkt zurück nach Hause bringen. Alles perfekt organisiert.

Aber merken Sie, wie ich mich verteidige?

Ich persönlich spürte, dass ich meiner Tochter so etwas zumuten kann. Aber ich bin in eine Mühle der Unsicherheiten geraten. Wenn es um Kinder geht, wird alles plötzlich unglaublich kompliziert, man muss alles hundertfach überdenken, es gilt als verantwortungslos, einem Impuls zu folgen. Ich wusste, dass unsere Welt nicht untergeht, wenn ein klein wenig improvisiert wird, wenn das Baby mal eine Stunde später ins Bett geht. Mein Mann sah das zum Glück auch so und unterstützte mich in Entscheidung und Umsetzung.

Mehr Support und weniger Schiedsgericht, bitte!

Diese Rede war eigentlich kein grosses Ding, aber plötzlich zeigte sich wieder, wie heilig die Welt rund ums Baby ist. Wie ängstlich, unspontan und spassbefreit. («Was, ihr fliegt nach Übersee mit einem drei Monate alten Säugling?», «Was, dein Kind darf Zucker essen?», «Was, dein Sohn darf schon in einen Club?») Ich möchte so nicht leben. Ich möchte meine Tochter später so erziehen, dass sie Lust am Leben hat, dass sie flexibel ist und Freude an der Spontaneität hat, dass sie ein Leben lebt, das nicht von A bis Z durchgeplant ist. Dass sie sich nicht ständig fragt, was die anderen wohl denken könnten. Und keine Angst hat, auch einmal anzuecken. Im Gegenteil: Ich werde sie sogar dazu ermutigen.

Ich wollte an diesem Abend ein kleines Zeichen für erwerbstätige Mütter setzen. Ja, es ist ein äusseres Zeichen, aber es hatte eine Kraft, für die mir viele Frauen und Mütter im Publikum später ihren Dank aussprachen. So eine Aktion gebe ihr Mut, ihr Kind vielleicht sogar mal in eine Sitzung mitzunehmen, erzählte mir etwa eine Besucherin. Da habe ich echten Support von Frau zu Frau gespürt, der mich gerührt hat. Ich wünsche mir mehr davon. Und weniger Schiedsgericht.

Weitere interessante Postings:

69 Kommentare zu ««Ein Kind ist doch kein Accessoire!» »

  • Chelsea sagt:

    Ich finde es toll, dass die Autorin für weniger Verurteilung und mehr Support plädiert. Allerdings hat sie im letzten Artikel Eltern verurteilt, die das Geschlecht des Babys nicht verraten möchten. Das hat mich sehr gestört! Da dürften Sie die gleiche Offenheit an den Tag legen, Frau Krause-Blouin. Nach Verständnis fragen, wenn es um die eigene Situation geht aber Eltern in anderen Situationen verurteilen finde ich unpassend, aber menschlich. Daran müssen Sie noch etwas arbeiten. 🙂

  • Efes sagt:

    Toll, dass Sie das gemacht haben! Das ist genau das richtige Statement. Meine in Schweden lebende Freundin nimmt ihre Kinder regelmässig in die Sitzungen mit. Das ist ganz normal dort und die Sitzungsräume entsprechend ausgestattet, bzw mit Nebenraum und Betreuung ausgestattet.

  • Lilo sagt:

    …..Ich persönlich spürte, dass ich meiner Tochter so etwas zumuten kann….. Ah ja, und mir als Zuschauerin?? Will ich das? Nein, will ich nicht. Und ich nehme an, hätte die Kleine geschrien wäre sie wohl dem Papa übergeben worden, der sicher auch im Publikum sass. Kinder sind grandios, fantastisch und eine Bereicherung, aber sie müssen nicht überall dabei sein. Leider darf man das aber heutzutage fast nicht mehr sagen.

    • Doris sagt:

      Doch, man darf das sagen. Ich liebe Kinder, aber sie sollen nicht überall dabei sein. Ein Baby ist herzig, aber an einem beruflichen Anlass ist die Freude der Mutter, die ihr Kind mitbringt und zeigen will meist grösser als die Freude der Anwesenden, die ja wegen dem Speak gekommen sind und nicht, um Babies vorgeführt zu bekommen. Alles zur rechten Zeit halt..

  • Hans Meier sagt:

    Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedeutet also, dass man die Kinder mit zur Arbeit mitnimmt?
    Tolles Zeichen. Grüssen Sie Ihre Chirurgin oder der Feuerwehrmann oder die Migroskassierin von mir das nächste Mal, wenn Sie es mit ihrem/seinem Kind bei der Arbeit sehen!
    Natürlich sollte man das Kind auch mal mitnehmen können zur Arbeit, sofern die Möglichkeit dazu besteht, es zumutbar ist für die Umgebung bzw. Kundschaft und wenn wirklich keine Betreuungsmöglichkeit besteht.
    Aber zum Heldenmythos reicht das jetzt nicht. Einfach machen und gut ist.
    Es interessiert viel weniger als die Mamabloggerinnen denken.

  • 13 sagt:

    Ich verstehe es nicht ganz. Wäre die Geschichte so, dass eine Mutter (aufgrund Betreuungsengpass oder warum auch immer) ein Kind ins Büro mitnimmt und kritisiert wird, würde ich es noch verstehen. Aber die Autorin will es ohne Not auf die Bühne mitnehmen, gerade um gesehen zu werden, um ein Statement zu machen, da ist es doch erwünscht, dass man darüber spricht. Das war doch das Ziel der Aktion. Oder?
    Ich persönlich fände es nicht schlimm und erst recht schädlich für das Kind oder so, aber als Vorbild für die Vereinbarkeit wäre das für mich nicht, eher im Gegenteil, wenn der Mann das Kind nicht mal bei einem solchen Auftritt nehmen kann. Eher würde es mich zu der Frage bringen, warum Vereinbarkeit für Mann und Frau immer noch so anders ist.

    • 13 sagt:

      Ich kenne solche „Vorzeige“-Vereinbarkeiten, wo es aber eben ganz anders anschaut, wenn man wirklich hinguckt. So beispielsweise eine beruflich erfolgreiche Frau trotz Teilzeitpensum, aber der Mann kommt seit Jahren am einzigen Papitag mit den Kindern in ihre Firma in die Kantine essen, damit er nicht den ganzen Tag alleine schauen muss. Geht sie auf Geschäftsreise (2-3 Mal pro Jahr für max. 3 Tage) nimmt er frei und geht in ein Hotel in der Nähe, so dass sie abends und nachts trotzdem zu zweit sind (und beklagt sich dann, wie anstrengend es mit Kindern den ganzen Tag im Hotel oder einer fremden Stadt ist). Tönt zuerst mal nach: „Wow, wie sie es managen“, so kann sie Mami und Karrierefrau sein. Aber ganz ehrlich, so stelle ich mir Vereinbarkeit nicht vor.

    • Christina sagt:

      @13
      Ich vermute, diese Familie ist noch in der Phase „guckt mal wie toll die Vereinbarkeit klappt – wir hatten es uns viel schlimmer vorgestellt“. Diese erlebe ich immer wieder bei jungen Eltern mit ganz kleinen Kindern, die noch gut in der Krippe versorgt sind. Gesellt sich dann aber das zweite Kind dazu oder fängt erstmal der Kindergarten und die Schule an, werden diese Vorzeigeeltern oft ganz kleinlaut und stellen fest, dass doch nicht alles so rosig ist. Ich möchte das nicht zynisch klingen lassen, aber ich erlebe das immer und immer wieder. Ich selber war übrigens auch nicht davor gefeit.

    • maia sagt:

      @13: Vielleicht möchte ja auch die Mami, dass das so organisiert wird? Weil sie dem Vater nicht zutraut, dass er das ganz gut macht.

      • 13 sagt:

        @ maia
        Dies wäre möglich, ist hier aber nicht der Fall. Sie hätte gerne mal ein Mittag- oder Abendessen mit Arbeitskollegen, was ja auch nicht unwichtig ist.

      • maia sagt:

        und warum sagt sie ihm das nicht?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13
        dann verstehe ich nicht so ganz weshalb sie das mitmacht und nicht darauf besteht dass bspw Geschäftsreisen nicht mit Privatleben vermischt werden? Würde es denn ihr Mann tolerieren wenn sie sich freinähme und ihm hinterherreist?
        Mir klingt das nicht nach gelebter Partnerschaft.

      • 13 sagt:

        @ maia
        Wie kommen Sie darauf, dass sie das nicht macht?

        @ B. Steiner
        Weil er es dann den Kindern so erklärt, dass die Mutter sie nicht hier haben will und er ja alles tun würde. Und absichtlich keinen schönen Abend mit ihnen verbringt, um ihr zu beweisen, dass das eben keine gute Lösung ist. Welche Mutter würde da nicht nachgeben? Jede berufstätige Mutter trägt wohl dieses kleine Fünkchen schlechtes Gewissen in sich, das man geschickt zum lodern bringen kann, wenn man will. „Mir klingt das nicht nach gelebter Partnerschaft.“ Das sehe ich auch so.

      • maia sagt:

        @13: weil ich mir schlicht und einfach nicht vorstellen kann, dass jemand Kinder mit jemandem hat, der ihn/sie derart nicht respektiert.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Welche Mutter würde da nicht nachgeben?“
        Ich hoffe, jede!
        Ich kann die Geschichte kaum glauben. Aber wenn es wirklich so ist, dann muss das umgehend abgestellt werden.

      • 13 sagt:

        @ maia
        Nun, oftmals wird ja nicht jeder Punkt vor dem Kinderkriegen abgesprochen. Und die Menschen wandeln sich im Laufe des Lebens.

        @ SP
        Du kannst es glaube oder nicht. Ich weiss ja, wie es ist und du hast keinen Anlass, um mich des Lügens zu bezichtigen. Und doch, bei den allermeisten Müttern kommen die Kinderinteressen zuerst. Man nimmt sich wegen der Kinder zurück. Der eigene Stolz und irgendwelche Prinzipien ist eher ein Männerding. Vielleicht ist das auch der grösste Unterschied zwischen Müttern und Vätern. Darum stecken Frauen beim Job zurück, wenn der Mann es nicht will und die Alternative Vollzeit-Drittbetreuung wäre. Darum nimmt so manche Frau bei ihrem freien Abend das jüngste Kind mit, damit er es leichter hat. etc.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Die rhetorische Wendung, dass ich die Geschichte kaum glauben kann, heisst keineswegs, dass ich dir nicht glaube. sondern nur, dass ich über solche Geschichten ungläubig den Kopf schüttle. Es gibt nichts, was es nicht gibt!
        Deine weiteren Ausführungen mögen stimmen – ich nehme an, du führst nicht Biologie als Grund für dieses Verhalten an – es handelt sich dann aber dennoch um bewusste Entscheidungen.
        NUR: Hier geht es doch gar nicht um die Kinder, sondern um den Mann/Vater. Dem du ja eigentlich zu recht einen Vorwurf machst, der aber nur so handeln kann, weil sie das zulässt. Beides, sein und ihr Verhalten, sind für mich eben schlicht nur das: unglaublich.
        (und sicherlich kein Modell für oder gegen irgendetwas)

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13
        ich weiss nicht wie ich, hätte ich mein Leben so leben wollen, reagiert hätte. Aber ich wünschte dass ich schnellsten die Reissleine gezogen hätte.
        Dieses manipulative Spiel den Kindern gegenüber wird ja zunehmen, die Probleme ebenso.
        Also entweder, so hoffe ich doch dass ich an dem Punkt so gehandelt hätte, wird nun Klarschiff gemacht oder dann gehe ich den Weg ohne ihn. Denn nur weil ich mitspiele wird seine Achtung vor mir nicht wachsen, und eben, die Kinder werden nur immer verheerender ausgespielt werden. Wie ich bei solchen Voraussetzungen da noch „gemeinsame schöne Abende“ geniessen könnte, wär mir ein riesen Rätsel. Lust hätte ich da ziemlich bald auf gar nichts mehr.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        und richtig, die Menschen wandeln sich und deshalb ist es von Vorteil wenn man sich dessen bewusst und Veränderungen aufmerksam registiert, Abmachungen regelmässig bespricht, resp grundsätzlich so eine Art Standortbestimmung machen würde. (Plädoyer für mehr Information über Kursangebote/Unterstützung nach Eheschluss/Geburten etc… 😉 )
        Aber das „fürs Kind macht Mutter halt alles“ geht für mich in diesen Szenarien überhaupt nicht auf. Was genau lernen Kinder denn da? Und was alles wird sich in ihnen einprägen, festfahren und ihre eigenen späteren Partnerschaft beeinflussen?

      • 13 sagt:

        @ SP
        Kann er wirklich nur so handeln, weil sie es zulässt? Was wäre denn die Alternative? Er bleibt mit den Kindern zu Hause und verbreitet schlechte Stimmung. Diese überträgt sich auf die Kinder, diese weinen irgendwann nach Mami und er steht am Schluss mit „Siehst Du, ich hatte recht“ da, die Leidtragenden sind die Kinder. Sicher ist das kein alltägliches Beispiel, die von mir genannten schon viel häufiger (nicht aufstocken, nicht ausgehen oder Kind mitnehmen, oder auch vorkochen, packen fürs Kind, alles selber machen etc.). Ich spreche viel mit anderen Frauen und so manches Mal stelle ich genau die Fragen: „Warum lässt Du das zu?“ und die Antwort ist eigentlich immer die Gleiche: „Wenn dann letztlich das Kind leidet, kann ich das nicht.“ Das finde ich nachvollziehbar.

      • 13 sagt:

        Aber eben, vielleicht ist es genau das (und nein, ich vertrete natürlich nicht die Genetik- Position): Du (als Mann) sagst, es gehe um den Mann sprich letztlich um die Partnerschaft, ich (als Frau) sage, es geht eben um die Kinder. Das ist etwas, was ich persönlich sehr oft erlebe.

        @ BS
        Meins wäre es auch nicht und obwohl mein Mann auch seine Macken hat (wie ich auch 😉 ) bin ich froh, wären solche Sachen nie ein Thema. Eher das Gegenteil. Aber so sind wir verschieden. Der Mann hat andere gute Seiten und auch wenn sie sich über diese ärgert, so zählen andere anscheinend mehr. Es ist eigentlich gut, mögen wir nicht alle die gleichen Männer 😉

  • Rahel Citossi sagt:

    nun,8 monate alt…ob die Vereinbarkeit dann auch noch klappt mit 3? ich stell mir das noch intressant vor.z.b. bei mir,ich bin Haushälterin in einem gehobenem Haushalt.also wenn ich da meinen 3 jährigen wirbelwind mitnehme,dann kann ich die Erledigung meiner Arbeit gleich vergessen. abgesehen davon,dass es nicht viele Chefs gibt,die das toll finden. diese aussagen mit krippe und abschieben find ich sowas von frech. lieber weiss ich meine kids gut betreut mit gleichaltrige als dass ich sie fliegend hinter mir herziehe durch meinen arbeitsalltag. in der schweiz ist die Vereinbarkeit nicht gegeben. mein mann und ich teilen uns auf.er 50%und ich 50%,da wir uns 200.- pro Tag für eine krippe für unsere kids nicht leisten können und die subventionierungen auf die Stadt beschränkt sind.

  • Maike sagt:

    Wohl der, die eine Arbeit hat, wo man ein Kleinkind mitbringen kann. Sei es im Brusttuch oder im Laufstall. Aber sagt das mal einer Polizistin, einer Verkäuferin, der Krankenschwester, einer Putzkraft, einer Serviererin, Bus-Fahrerin, Soldatin etc.
    Tut mir leid – aber das hier sind singuläre Probleme einer betuchten Mittel- bis Oberschicht, die nicht der Mehrheit der arbeitenden Frauen entsprechen.

    • tina sagt:

      mir sagte man öfter, ich könne meine kinder zur arbeit ruhig mitnehmen. so gute arbeitskollegen und chefs habe ich! aber kann ich so arbeiten? nein

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tina
        schätzungsweise bekommt dies aber nur jemand zu hören welche eher stationär an einem Schreibtisch arbeitet, Sie hättens mal ausprobieren sollen 😉

  • Pusteblume sagt:

    „Ich wollte an diesem Abend ein kleines Zeichen für erwerbstätige Mütter setzen.“
    Sie haben eher ein Zeichen dafür gesetzt, dass Mütter heute, unabhängig von ihrem Erwerbspensum, noch immer hauptverantwortlich für die Kinderbetreuung sind.
    Lassen Sie doch das nächste Mal ihren Mann ein grosses Zeichen für erwerbstätige Mütter UND Väter setzen: Er soll sich in einer ähnlichen Situation die Tochter um den Bauch schnallen und damit zeigen, dass Kinder heute nicht mehr nur Sache der Frauen sind.

  • fufi sagt:

    Wie (fast) so Alles im Leben, hat halt auch diese Aktion mindestens 2 Seiten.
    Als alleinerziehende Mutter wäre sowas ja durchaus ein ernstzunehmendes Statement, für andere alleinerziehende Mütter.
    Solange aber der Partner im Hintergrund das ganze Risiko sozusagen auf seine Schultern nimmt, würde Ich, als alleinerziehende Mutter, naja, ihr wisst schon.

    Andersrum hätte Sie das Kind ja auch zuhause beim Partner (oder wem oder wo auch immer), aber am besten halt schon beim Partner lassen können, was nämlich auch ein ziemlich starkes Statement gewesen wäre:
    Ich werde von meinem Partner unterstützt, und so klappts irgendwie schon!
    Und sonst eben halt with a little help from my friends 🙂

    • Klärli Benz sagt:

      Das habe ich mir auch gedacht. Besonders interessant hätte ich es eben gefunden, wenn das Baby doch geweint hätte. Oder gekötzelt. Oder sonstwas unangenehmen was Babys halt so machen. Kinderlose haben ja meist keine Ahnung und meinen, man könne arbeiten und gleichzeitig ein Kleinkind betreuen.

  • Wolke sagt:

    Ein Lob, wenn Eltern ihre Kinder mit zur Arbeit nehmen – toll für die, die das dürfen. Toll auch für die, die das können – also wohl meist die Büroangestellten, nicht die Camion-Fahrer, Automechaniker, Chemielaboranten oder Fabrikarbeiter-/innen. Bitte nicht immer so verallgemeinern. Und ja, den Kids schadet ein Krippenbesuch genauso wenig, wie ein Besuch bei der Mamis und Papis Arbeitsplatz. 🙂

    • Alam sagt:

      Wie sollte ich meine Büroarbeit mit einem Kind machen? Das geht keinen Deut besser als in irgend einem anderen Beruf.

    • Maya sagt:

      Wow! Jedes Kind ist anders! Mit meinem Baby wäre das niemals denkbar gewesen. Mein Baby hätte den ganzen Raum zusammen geschrien aus Überreizungsgründen gepaart mit Fremdeln und Sensibilität.
      Es hängt immer vom Kind ab, vom Temperament, Persönlichkeit der Kleinen. Ich persönlich finde es viel wichtiger mich auf meine Kinder zu konzentrieren und den Beruf in TZ nebenbei mit eben nur 80 % Energieaufwand auszuüben. Ich bin nicht Mutter geworden, um dann extrem viel zu arbeiten. Dafür weiß ich zu viel über die Entwicklung von Babys und Kindern aufgrund meiner Profession. Kinder mit zur Arbeit nehmen ist einfach keine Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So zu arbeiten, dass genug Zeit für die Familie bleibt. Das ist Vereinbarkeit.

  • Widerspenstige sagt:

    Einfach machen und sich wenig darum kümmern, was andere davon halten. Dann wird es eine Selbstverständlichkeit werden auch in der höchst familienunfreundlichen Schweiz, dass eine Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit für den Lebensunterhalt in eine lebenswerte Gesellschaft gehört.

    Das habe ich gemacht vor über 30 Jahren im eigenen Geschäft und hatte noch die Frechheit, ein Laufgitter im Hintergrund zeitweise aufzustellen, wenn alle Stricke der Betreuung rissen. Die Reaktionen der vorwiegend weiblichen Kundschaft waren quer durch den Kindererziehungsgarten positiv bis negativ. Ich habe mich mehr darüber amüsiert als mich darüber aufgeregt. Ich hatte dafür schlicht kaum Zeit und es passte zu jener 1980er-Jahre Aufbruchzeit wie eine Art Performance in meinen kulturellen Arbeitsort.

    • Sportpapi sagt:

      Hm ja. Das ist sicherlich das Modell der Zukunft, die Kinder mit ins Gechäft zu nehmen. Geht allerdings nur, wenn es das eigene ist, und wenig Kundschaft/Arbeit da ist.
      Andere Kulturen sind da längst weiter. Man denke an die Kebab-Bude-Familien, die Tag und Nacht in ihrer Bude verbringen, dort essen und Hausaufgaben machen, usw…

  • Lina Peeterbach sagt:

    Ein echtes Vereinbarkeitsstatement ist das sicher nicht, aber das ist der Autorin ja auch bewusst. („Es ist ein äusseres Zeichen.“) Aber ich sehe nicht ein, warum sie für diesen Auftritt so stark kritisiert wird? Kinder sind Teil der Gesellschaft, also dürfen sie manchmal auch sichtbar sein. Kleine, bewusste Vermischungen dieser Welten schaden sicherlich niemandem. Dieser Auftritt ändert weder die Welt, noch fügt er dem Kind Schaden zu. Und da die ganze Angelegenheit ohnehin in einer Blase stattfand (welches Publikum sitzt wohl an einem Annabelle-Abend zum Thema Vereinbarkeit?!), wird sich die Wirkung wohl in Grenzen halten. Wieder mal ein Sturm im Wasserglas, bzw. ein unnötiger Blog. Apropos: Noch immer kein Beitrag über den Vaterschaftsurlaub…. oder habe ich den verpasst?

    • Martin Frey sagt:

      „Noch immer kein Beitrag über den Vaterschaftsurlaub…. oder habe ich den verpasst?“
      Leider nein. Mittlerweile grenzt dieser Neglect, insbesondere angesichts der sonstigen Belanglosigkeiten, an eine Peinlichkeit.
      Ich glaube, die Kritik bezieht sich mehr auf diese eben etwas belanglose Nabelschau, nicht am Umstand, dass ein Säugling mal an einen Event mitgenommen wird. Und dass das als Vereinbarkeitsakt verkauft wird.
      Auf einer Metaebene gesehen stellt sich die Frage, wie sie von Mumof2 und Carolina richtigerweise aufgeworfen wird, weshalb Frau für eben so banale Dinge die nicht der Rede wert sein sollten, permanent irgendwo Zuspruch sucht. Oder anders formuliert, weshalb die Meinungen anderer so wichtig sein sollen bei Handlungen, von denen man glaubt, überzeugt zu sein.

  • Christina sagt:

    Hm, ein Zeichen für berufstätige Mütter sähe meines Erachtens anders aus. Zum Beispiel so, dass der Partner unaufgeregt an diesem Abend zu Hause bleibt und sich um das Zubettbringen der Kinder kümmert, danach die Küche und das Wohnzimmer aufräumt und noch eine Wäsche in den Tumbler schiebt.

  • Anta sagt:

    Wir freuen uns über Support in unterschiedlichen Lebenslagen. Unsere Tochter sprüht vor Lebensfreude und liebt es mit anderen zu kommunizieren. Sie braucht dafür viel Unterstützung, da sie mehrfach beeinträchtigt ist und wenn sie sich freut, ist sie sehr, sehr laut. Da ist es schön, wenn Nachbarn bereit sind, dass ihre Kinder zu uns kommen dürfen. Es ist dann ein Highlight wenn die Kinder sich darum streiten, wer sie jetzt im Rollstuhl stossen darf und wer jetzt dran ist selbst mit dem Rollstuhl in der Wohnung rum zu kurven.
    Wir fallen schon auf im Alltag und da muss uns das Denken der andern egal sein. Das führt Zu schönen uns manchmal verletzende Situationen. Das ist das Leben.

  • asouka sagt:

    Liebe Frau Krause. Ich finde es völlig Ihre Sache, ob Sie ihr Kind mit auf die Bühne nehmen oder nicht und es sollte einfach keinen kümmern ob und welche Schuhe Sie dabei anhaben und wie spät es ist. Ich finde aber, es klingt etwas arrogant (nicht ist, klingt ;), wenn Sie damit zeigen wollen, dass Beruf und Familie vereinbar sind. Denn es ist nicht einfach! Und all die Mütter, die gerade übernächtigt im Büro kämpfen oder es nicht mal merken, wie sie kämpfen, sich aber über ihre eigenen Fehler und Ungeduld wundern, denen tun die Mütter, welche sich das Vereinen von Kind und Arbeit aus dem Ärmel schütteln einfach keinen Gefallen. Ich auf jeden Fall finde die Kolleginnen am mühsamsten, die alles so einfach schmeissen. Es ist Fassade mit der Mütter andern Mütter ans Bein pinkeln…

    • Lina Peeterbach sagt:

      Liebe Asouka, ich schliesse mich Ihrem Kommentar vollumfänglich an. Noch als Ergänzung: Vereinbarkeit hat nicht nur mit Bühnen- und Bürojobs zu tun, sondern häufig und vor allem mit anderen Tätigkeiten und Rahmenbedingungen, wo ganz andere Herausforderungen gemeistert werden müssen.

  • Victor Brunner sagt:

    Titel könnte auch heissen: Wenn das Baby zum Pokal wird!

  • Veronica sagt:

    Was mich in diesem Blog und in den Kommentaren ein wenig befremdet, ist die Tatsache, dass niemand versucht die Sicht des Kindes einzunehmen. Mit der Geburt eines Kindes übernehmen Mutter und Vater die Verantwortung für ein kleines Wesen, für sein Gedeihen. Natürlich geht keine Welt unter, wenn ein Baby mal an einen Vortrag oder ein kleines Kind an einer Sitzung mit dabei ist. Aber ist es das, was gut ist für ein Kind? Tut es einem Baby gut, wenn es ständig Reizen ausgesetzt ist? Will ein kleines Kind während einer Sitzung tatsächlich ruhig in einer Ecke spielen oder möchte es lieber seinen Bewegungsdrang ausleben? Aber letztendlich muss diese Fragen muss jede/r für sich beantworten und auch vor sich verantworten können.

  • diva sagt:

    ich nahm meine tochter regelmässig im tragtuch zu kundenmeetings und selbst als kleinkind war sie oft dabei, weil sie dadurch auf unkompliziert art lernte, dass mami sie auch liebt, wenn sie mit anderen menschen spricht und sie lernte dabei auch ruhig zu sein und sich mit sich selbst beschäftigen zu können… sie lernte soziales verhalten, weil sie „begriff“ dass mami arbeiten muss (ich war alleinerziehend. meine tochter war trotzdem kein krippenkind) ….und das ist 30 jahre her!
    es geht, wenn man als mutter weiss man will und das kind gefühlsmässig an seinem leben teilnehmen lässt und es nicht in krippe und hort abschiebt. es sind die dauernden trennungen, die die kinder heute so hysterisch machen.

    • Leila Taleb sagt:

      Kinder, die eine Krippe oder Hort besuchen werden i.d.R. nicht einfach „abgeschoben“. Sie haben dort einen strukturierten Tagesablauf mit verschieden Aktivitäten und (das Wichtigste) sie sind mit anderen Kindern zusammen. Eine Einzelhaltung zu Hause nur mit Mama erachte ich nicht als kinderfreundlich. Homeoffice mit Kind bzw. das Kind zur Arbeit mitnehmen ist weder effizient, noch sinnvoll.

    • Victor Brunner sagt:

      Ich nahm meinen Sohn schon 1988 halbtageweise an den Arbeitsplatz! Kein Problem, Arbeit trotzdem machen, Baby schlief meistens. Mythos Vereinbarkeit ist mehr Jammerschau für wenige. Interessant dass Eltern die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen diese aufgeblasenen Diskussionen als daneben empfinden! Vielleicht eher ein Freizeitproblem von AkademikerInnen!

    • Jänu sagt:

      Tragtuch und dann noch “ es nicht in krippe und hort abschiebt“. Alles klar, hier spricht die Übermutter, die es allen anderen zeigt, wo es lang geht. Nicht!

    • 13 sagt:

      Ist doch toll, dass Sie Ihr Bedürfnis nach 24-Stunden-mit-dem-Kind-sein und Beruf vereinbaren konnten. Ob das Kind nicht lieber mit Freunden eine Sandburg gebaut oder ein Bobbycar-Rennen durch den KITA-Garten gemacht hätte anstatt ruhig und still „sich mit sich selber beschäftigen“ wird dadurch natürlich nicht beantwortet….

  • seidenspinner sagt:

    Viel spannender und vor allem endlich mal eine Diskussion wert wäre die Vereinbarkeit von Kind und Berufstätigkeit bei Männern. Das ‚Problem‘ trifft beide, Väter und Mütter, gleich, aber nur bei den Müttern wird es vorwärts und rückwärts diskutiert.

  • Sportpapi sagt:

    Sie wollten ein Statement abgeben, können aber doch nicht wirklich dazu stehen?
    Aber mit dem Thema Vereinbarkeit hat es meiner Meinung nach nicht so viel zu tun, solange der Vater daneben steht, und der Arbeitgeber hier ganz speziell ist. Vereinbaren heisst ja auch nicht, beides zeitgleich zu tun, denn in aller Regel geht das gar nicht.

    • Adrian sagt:

      Im Gegenteil, die Autorin vermischt auch noch das Privatleben mit dem Berufsleben. Im nächsten Blog wird dann wieder darüber gejammert, dass der Chef erwartet, dass man in der Freizeit die Mails checkt! Eine Live-Work-Balance entsteht nicht dadurch, dass man permanent alles vermischt. Daraus entsteht bestenfalls ein saftiges Burn-out.

  • Angie sagt:

    … Kein Schiedsgericht… schreibt ausgerechnet die Frau, die in den letzten Blogs über alle mögliche Kommentare, die von aussen bzgl Baby kommen könnten, in unmöglicher Art Schiedsgericht hielt (Schwangerschaft, Babynamen…). Ich schüttle nur noch den Kopf…

    • Wolke sagt:

      Danke für diesen Kommentar, ähnliches ist mir auch durch den Kopf gegangen.
      Bei den letzten Blogs der weiblichen Autorenschaft habe ich mich schon gefragt, welche Verhaltensweisen den Damen denn überhaupt noch genehm wären. Über etwas ungelenke Fragen kann man auch mal drüberstehen. Hinzu kommt, dass die geschilderte Verwendung des Babys bei besagtem Auftritt ja eben doch dem Zweck eines Accessoires entspricht

  • Jänu sagt:

    „waren Reaktionen, die ich von Menschen in meinem Umfeld zu hören bekam“. Ich wette, es waren gegen 100% Frauen!
    Finde die ganze Geschichte aufgeblasen und bemühend. Kommt mir schon etwas seltsam vor, ein Baby auf die Bühne zu nehmen, wenn der Vater dabei ist und sich darum kümmern könnte. Was anderes als Inszenierung ist das? Und was für ein „Support“ der anderen Frauen ist das? Und gilt das auch für erziehende Väter? Man stelle sich vor, ein/e Kondukteur/in würden den Kinderwagen durch die Gänge schieben, das Baby ist dabei, wenn der/die Antwalt/ältin vor Gericht ein Plädoyer vorträgt?
    Nein, das hier eignet sich zu nichts ausser der Selbstdarstellung. Daraus ist nichts zu lernen und es lässt sich nicht als Vorbild verwenden.

  • Huser sagt:

    Geht es der Autorin nicht in Wirklichkeit darum, sich in den Mittelpunkt zu rücken, und alles andere ist Beilage?

  • Gerhard Engler sagt:

    Es ist ja in Ordnung, wenn man sein Kind ausnahmsweise(!) an eine öffentliche Veranstaltung mitnimmt. Aber es gibt sehr viele berufliche Tätigkeiten, wo es keinen Sinn macht, das Kind mitzunehmen. z.B. Konzertpianistin.

  • Niklas Meier sagt:

    Meines Erachtens hat das überhaupt nichts mit Vereinbarkeit von Beruf und Kind zu tun. Reine Show.
    Es war ja nicht notwendig das Baby mitzunehmen, der Vater war ja vorhanden und hätte sich auch ohne den Bühnenausflug darum gekümmert.
    (Klein-)Kinder an Orte mitzunehmen an denen sie eigentlich nichts zu suchen haben sollte nur dann gemacht werden, wenn es unumgänglich ist und nicht um etwas darzustellen.

    • Jacqueline Krause-Blouin sagt:

      Lieber Herr Meier
      Ich gebe Ihnen recht, dass es ein äusseres Zeichen war, deshalb auch meine Bedenken. Ich kam aber zum Schluss, dass es manchmal äussere Zeichen braucht, um einen Dialog anzustossen. Und der Vater sah dies glücklicherweise genauso.

      Mit freundlichen Grüssen,
      Jacqueline Krause-Blouin

    • Martin Frey sagt:

      Sie verstehen das nicht, Herr Meier. Das ist ein Statement, wieder einmal konnte ein ganz wichtiges Zeichen gesetzt werden. Erinnert etwas an die Leute, die ihr Baby trotz klaren Regeln sowie anderen Möglichkeiten demonstrativ in einen laufenden Parlamentsbetrieb mitnehmen, nur um öffentlichkeitswirksam die absehbare Kritik abzuholen und von Gleichgesinnten auf die Schulter geklopft zu bekommen.
      Egal, dass das mit echter Vereinbarkeit nicht die Bohne zu tun hat: es geht wie meist bei solchen Aktionen nicht um die Sache sondern primär um die Kulisse. Auch die Politik funktioniert heute leider weitgehend so. Effekthascherei ist im Social Media-Zeitalter Trumpf, Selbstmarketing die Devise.

      • Röschu sagt:

        @Martin Frey
        „…es geht wie meist bei solchen Aktionen nicht um die Sache sondern primär um die Kulisse. Auch die Politik funktioniert heute leider weitgehend so. Effekthascherei ist im Social Media-Zeitalter Trumpf, Selbstmarketing die Devise.“
        Sehr richtig, siehe auch Donald Trump, Boris Johnson, Greta Thunberg, usw.
        Sachlichkeit wird durch Emotionalität ersetzt. Gerade Emotionalität verhindert aber meist die Umsetzung rational durchdachter Lösungen.

      • Martin Frey sagt:

        @Röschu
        „Sachlichkeit wird durch Emotionalität ersetzt. Gerade Emotionalität verhindert aber meist die Umsetzung rational durchdachter Lösungen.“

        Amüsanterweise handeln jedoch die öffentlichen Personen, die dieses Verhalten an den jeweils anderen kritisieren, zumeist selber nicht anders. 🙂

  • Silvia sagt:

    Heutzutage will man die Kinder, auch noch ganz klein, überall „mitschleppen“ auch wenn sie sich zu Tode langweilen. Früher arrangierte man sich mit einer Nachbarin die einmal hineinschaute oder sogar bei uns Fernsehen schaute, oder dann war ein Teenager im Haus dem wir was gaben, aber alles dies ist nicht mehr möglich heute ? Und warum ? Kinder sind nicht ängstlich, sie werden es wenn es die Eltern sind. Ab ca 8 Jahre kann man sie ohne weiteres alleine lassen ohne dass sie irgenwelche Angst haben. Bei uns war es jedenfalls so. Und wenn das Baby noch ganz klein ist warum unbedingt ausgehen ? Muss jemand einen Kurs besuchen z.B. kann doch der andere Elternteil auf die Kinder aufpassen ? Aber also Kinder ins Restaurant mitnehmen oder sonst an einen Anlass warum ?

  • Mumof2 sagt:

    Liebe Geschlechtsgenossinen. Versucht nicht die anderen zu ändern. Ändert euch selbst. Sie wollen ihr Baby mit zum Vortrag nehmen? Tun sie es. Und halten sie es aus, dass das nicht alle gut finden.
    Viele Frauen wollen immer für alles was sie tun die Zustimmung von jedermann/-frau. Das ist nicht nötig, auch wenn unsere Generation noch so erzogen wurde.
    Dabei fällt zudem auf: je grösser der Wunsch allen zu gefallen, desto stärker wird hinter jeder Aussage ein Angriff gehört. Da reicht es, wenn eine andere Person sagt, dass sie es anderst machen würde & schon ist die Rede von Verurteilung!

    • Carolina sagt:

      Das ist für mich der Kommentar des Tages, der Woche, des Monats! Noch etwas: wir sind alle erwachsen, wir müssen uns nicht die Erlaubnis von irgendjemandem holen, um Dinge zu machen, die vielleicht (!!!) anstössig oder anderen nicht genehm sind. Wir können uns selber erlauben, so zu handeln, dass unser Verantwortungsgefûhl gegen uns und unsere Liebsten gewahrt bleibt.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Ja, ja, ja; aber: Wer sich selbst bewusst eine Bühne sucht (im vorliegenden Fall sogar nicht nur im übertragenen Sinne), der provoziert und sucht ja geradezu das Feedback. Wer aus einer persönlichen Entscheidung ein für andere stellvertretend stehendes Statement machen möchte, der muss sich auch der Kritik stellen bzw. der Reaktionen derer, die sich eben nicht stell-vertreten sehen. Sie wollte ja nicht aus höchst privaten Gründen ihr Baby mitnehmen, sondern damit eine bewusste, grössere Aussage treffen. Und dann noch einen Blog darüber schreiben. Es geht also nicht darum, wer sich über ihre Stöckelschuhe aufregt, sondern vielmehr, ob sie sich nicht etwas wichtig nimmt, wenn sie behauptet, dass diese Aktion ein Vereinbarkeitsstatement ist. Hier sage ich ganz klar *nein*.

      • fufi sagt:

        Sorry, Carolina

        Doch, wir MÜSSEN uns die Erlaubnis holen.
        Und du weisst ebensogut wie ich weshalb.
        🙁

    • Hans Meier sagt:

      Scharf beobachtet. Wer anecken will bzw. „sein/ihr“ Ding einfach durchziehen will, muss auch mit Missbilligung und negativen Reaktionen umgehen können. Das Leben ist kein Ponyhof mit Zuspruchs- und Bewunderungsgarantie.

      • Sara sagt:

        Wenn sie Frau & Mutter sind müssen sie beim besten Willen nicht anecken wollen, um immer irgendwo jemanden rumstehen zu haben, der findet dass sie voll daneben sind…
        Aber eben, so what?

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.