Und dann fand ich sein Haschisch

Weit verbreitet: 29 Prozent der 15-jährigen Jungs haben hierzulande schon einmal Cannabis konsumiert. Foto: iStock
Bevor ich euch die Geschichte vom gefundenen Klumpen Hasch unseres Teenagersohnes erzähle, möchte ich eines vorwegnehmen: Ich rauche selber gelegentlich Marihuana. Als über vierzigjährige Akademikerin, Mutter von drei Kindern und gut verdienende Geschäftsfrau passe ich nicht gerade ins gängige Gesellschaftsbild von Hanfkonsumierenden. Schliesslich sind Kiffer jung, haben fettige Haare, liegen tagelang nur auf dem Sofa, sind unzuverlässig, träge und in grosser Anzahl männlich.
Tja, da muss ich euch also enttäuschen. Auch ich war lange Zeit der Ansicht, dass Kiffen ins Gestern gehört. In eine Prä-Erwachsenenzeit also. In die Studentenjahre. In ein Leben, das geprägt war von Partys in besetzten Häusern, Nächten in WG-Küchen, wo man stundenlang über das kapitalistische System herzog und zu den Beastie Boys durchs Wohnzimmer tanzte. In eine Zeit also, in der Verantwortung noch keine grosse Rolle spielte. Dafür aber Leichtigkeit und Gelassenheit. Und diese Gefühle hole ich mir nun seit ein paar Jahren gelegentlich, wenn ich am Abend im Garten sitze, wieder rein und rauche einen Joint. Was also für die einen ein Glas Rotwein sein mag, joggen im Wald oder strampeln im Fitnesscenter, musizieren oder stricken, ist bei mir eben kiffen. Und ja, ich habe durchaus auch noch andere Hobbys – keine Bange.
Angemessen mit dem Thema umgehen
Da ich generell kein Fan von Versteckspielen und Tabus bin, habe ich mir es nicht nehmen lassen, mit meinen Kindern offen übers Kiffen zu sprechen. Natürlich immer in Anbetracht ihrer jeweiligen Altersstufe. Ich weise sie also darauf hin, dass es darauf ankommt, Mass zu halten. Denn der Opa, der zum Abendessen gerne ein Bier trinkt, hat ja auch nichts mit den Obdachlosen am Bahnhof gemeinsam, die sich literweise billigen Schnaps hinter die Binde kippen. Da gibt es durchaus Unterschiede. Und ich versuche ihnen klarzumachen, dass es auch altersmässig ein paar wesentliche Punkte zu beachten gilt: So zitiere ich etwa aus Studien, die besagen, dass sich der Cannabiskonsum bei jungen Menschen unter 25 Jahren problematisch auf ihre Gehirnentwicklung auswirkt. Dass Kiffen gar zu einem Trigger für Psychosen bei manchen Teenagern werden kann. Denn ja: Cannabis birgt Gefahren, daran gibt es nichts zu beschönigen.
Und dann fand ich den Klumpen Hasch unseres Teenagersohnes in der Waschküche. Ich wusste natürlich, dass dieser Moment irgendwann mal kommen würde. Denn auch hier sprechen die statistischen Zahlen für sich: Laut Daten einer internationalen Schülerbefragung «Health Behavior in School-aged Children» (HBSC) haben 29 Prozent der 15-jährigen Jungs und 19 Prozent der 15-jährigen Mädchen hierzulande schon einmal Cannabis konsumiert. Dass unsere Jugendlichen – übrigens unabhängig davon, ob sie ein ländliches Elitegymnasium oder eine Sekundarschule in der Agglo besuchen – früher oder später mit der illegalen Substanz in Berührung kommen, ist also praktisch garantiert.
Lichtblick am Legalisierungshimmel
Dennoch verspürte ich in diesem Moment in der Waschküche eine Riesenwut im Bauch. Wütend war ich selbstverständlich auf meinen Teeniesohn, der meine mütterlichen Ratschläge, allen voran das Argument «Du bist zu jung, basta!» nicht ernst genommen hatte. Viel wütender machte mich hingegen die Tatsache, dass es unsere Gesellschaft nach wie vor nicht auf die Reihe kriegt, einen rationalen Umgang mit der Substanz zu finden und Regulierungen zu schaffen, die nicht nur darauf abzielen, Menschen zu kriminalisieren. Warum ist es nicht möglich, für Cannabiskonsumenten eine gesetzliche Altersgrenze festzulegen? 16 oder 18 Jahre – das sollen Experten entscheiden. Aber klar, wir können natürlich weiterhin darauf setzen, dass junge Menschen sich im Dunstkreis von zwielichtigen Dealern bewegen, die in der einen Hosentasche abartig hochpotenziertes Cannabis anbieten – und in der anderen vielleicht Kokain. Das nennen wir dann verantwortungsbewusst.
Immerhin, es gibt einen Lichtblick am Horizont: So scheinen gemäss aktuellen Wahlumfragen die bürgerlichen Parteien derzeit von ihrer Nulltolleranzhaltung gegenüber Cannabis abzurücken. Vor allem die FDP- und BDP-Kandidaten sprechen sich neuerdings klar für eine Legalisierung von Marihuana aus. Selbst bei der CVP ist in dieser Frage Bewegung auszumachen.
Die Autorin lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Zürich. Sie schreibt anonym.
140 Kommentare zu «Und dann fand ich sein Haschisch»
Ich rauche seit 21 Jahren so ziemlich täglich, bin weder träge, arbeitslos oder komplett gestört.
Noch möchte ich in irgendeine Schublade Namens Junkie reingesteckt werden.
Was für andere ihr Bier, Wein, Tabletten und Zigaretten ,Spiele oder shoppen sind, ist für mich halt mein joint.
Ein Verbot muss einem Sinn voraus gehen, nur was ist der Sinn dieser Bestrafung???
Wem schade ich damit wenn ich mir als Erwachsene selbst klar denkende Person mir abends nach meiner erledigten Arbeit einen joint anzünde, um so für meine Entspannung zu sorgen, wo sich ein anderer ne Pulle Wein aufmacht.
Ich würde mir kein Urteil darüber erlauben in Worten, du alki, suffbirne oder wie auch immer.
Jedem das seine… fangt doch einfach an in euren eigenen Beeten nach Unkraut zu suchen.
Legalize it !
Cannabis gehört in die Apotheke, und sollte für bestimmte Anwendungen nur über Rezept von Arzt, Psychologe oder Psychiater verschrieben werden dürfen. Keine Ahnung, weshalb die Gesetzgebung Cannabis noch immer nicht als Medikament erfasst? Beim Alkohol sollte das übrigens genau gleich laufen. Nur gegen Rezept. Allerdings ist Alkohol nicht wirklich ein Heilmittel, sondern eher ein Gift, mit nur nachteiligen Folgen für den Körper. Das ist bei Cannabis nicht der Fall. Cannabis, mit seinen vielfältigen Verbindungen und durchaus sehr starken Wirkungen, ist ein erstklassiges Breitband-Medikament, für vielerlei Anwendungen, und so sollte es auch behandelt werden.
Warum sollte man es für Erwachsene nicht generell freigeben? Aktuell sinken die Konsumentenzahlen bei Jugendlichen in den US-Staaten mit Legalisierung (JAMA pediatrics, Juli 2019), während sie in Deutschland (mit Generalverbot) steigen (BzgA vom Juni 2019). Das läuft zwar gegen den „gesunden Menschenverstand“, wenn man aber die Hintergründe erfasst, dann ist das so verständlich.
haben 29 Prozent der 15-jährigen Jungs und 19 Prozent der 15-jährigen Mädchen hierzulande schon einmal Cannabis konsumiert. Dass unsere Jugendlichen – übrigens unabhängig davon, ob sie ein ländliches Elitegymnasium oder eine Sekundarschule in der Agglo besuchen – früher oder später mit der illegalen Substanz in Berührung kommen, ist also praktisch garantiert.
–> das ist ein Widerspruch in sich, bei unter 30% rechne ich eigentlich nicht unbedingt damit, dass die Jugentlichen damit in Berührung kommen und garantiert ist es schon gar nicht.
“ bei unter 30% rechne ich eigentlich nicht unbedingt damit“ – die 30% sind ein statistischer Durchschnitt. Das bedeutet, dass JEDER in Berührungen kommen kann aber nicht muss.
Hier was wirklich gefaehrlich ist: Hochprozentiges THC Oel. Unser Teenager wurde von sog Freunden damit versorgt. Nach ein paar Monaten drehte er durch, zertruemmerte die Tuere seines Zimmers, brach in einen geschlossenen Raum ein, griff uns taetlich an, viermal kam die Polizei. Er ist klar geschaedigt, kann sich nicht konzentrieren und macht keine Hausaufgaben mehr. 80% THC Oel, ueber fast ein Jahr genommen. Wir interpretierten sein Verhalten faelschlicherweise als Pubertatesprobleme bis wir das Oel fanden. Das Hirn eines Teenagers wird umgebaut. Mit THC wird es in diesem Prozess geschaedigt fuer den Rest seines Lebens. Hat mit kiffen nichts zu tun.
Das verstehen wohl nur Menschen, denen sowas passiert. Die Anderen reimen sich eine naive Geschichte und verharmlosen das Thema, wie die naive Mutter in ihrem Blog.
Die Mutter im Blog weiss sehr genau, dass THC ein Trigger für Psychosen bei Jugendlichen sein kann, sie ist jedoch klar für eine Regelung – damit man eben nicht mit den hochprozentigen Sachen in Berührung kommt.
Wo hats angefangen? Harmlos in der Schule kiffen? Als minderjährige?
Was heisst mit einem Restrisiko muss man rechnen? Falls es heisst bei einem Unternehmen damit zu rechnen, dass irgendwo etwas falsch läuft, dann ist es bei Kiffenlegalisieren und Hanf und Mariuhannaanbau und Minderjährige und Jugendliche mit zugedrücktem Auge kiffen lassen schlicht und einfach kriminell.
Gerade eine Legalisierung würde klare Regeln wie „Haschisch nur für Erwachsene“ mitbringen.
Aktuell, und das schreibt die Bloggerin auch ganz genau, kennt unter den Schülern jeder jemanden, der / die jemanden kennt, die/ der was verticken kann – und das ist das Problem, das durch das Verbot sogar noch gefördert wird.
Bei der ganzen Diskussion um die Legalisierung vermisse ich den Aspekt der THC Unverträglichkeit, welche ca 10% der Bevölkerung betrifft. Ein Verwandter von mir ist aufgrund dieser Unverträglichkeit Schizophren. Nicht nach jahrelangem, exessivem Konsum, sondern nachdem er das 1. Mal gekifft hat. Ein kaputtes Leben, wofür?
Vielleicht sollte man sich darüber Gedanken machen, anstatt Legitimierung fordern , damit Sohnemann nicht kriminalisiert wird, denn diese Unverträglichkeit mit verheerenden gesundheitlichen Folgen bleibt auch bei Legalität bestehen.
Der Patenonkel unseres Kindes ist ein einen See gesprungen, da war zu wenig Wasser drin, jetzt ist er Tetraplegiker.
Also sollte man baden in Seen verbieten, ein kaputtes Leben wegen einmal in einen See springen? Es passieren so viele Unfälle mit Wasser, vielleicht sollte man baden und schwimmen und so Zeugs ganz generell besser verbieten. Da weiss man nie, was passieren kann.
Dann sollte man vielleicht warten bis alle Krüppel sind und IV Bezüger und dann bekommen alle Gras legal von Ärzten.
@Tamar von Siebenthal: Noch etwas: Ihr Freund wurde durch einmaligen Cannabiskonsum schizophren, obwohl Cannabis verboten war. Also hielt das Verbot Ihren Freund nicht vom Konsum ab, es war wirkungslos, ihn zu schützen vor den schlimmen Folgen, die Cannabiskonsum haben kann. Man kann sogar noch weiter gehen: Wäre Cannabis nicht verboten, wüssten wir deutlich mehr über dessen Gefahren, die Menge des THC wäre auf der Verpackung angegeben, Erstkonsumenten würden mit schwächerem beginnen als dem hochgezüchteten Indoorzeugs, dass der Dealer gerade hat. Ich wage die Behauptung, das Verbot hat sogar dazu beigetragen, dass ihr Freund durch einmaligen Konsum schizophren wurde.
Denken Sie mal darüber nach, vor allem meinen Eingang: Trotz Verbot wurde ihr Freund geschädigt.
Kiffen verändert Gehirn Strukturen.
Und demotiviert und hemmt Sensibilität.
Und wie es das tut. Kiffen zu verharmlosen ist ein Verbrechen.
Kiffen zu kriminalisieren ist ein Verbrechen! Hat es das Kiffen verhindert? Nein! Wer hat davon profitiert? Die Drogenmafia mit exorbitanten Gewinnen. Es gibt mehr Tote durch den Drogenkrieg und gepanschter Ware als durch die Drogen. Die Prohibition hat absolut nichts gebracht ausser Not und Elend.
@ Paul Levi
Ein Verwandter von mir wurde mit 20 IV Rentner infolge Unverträglichkeit von THC, welche bei ihm unmittelbar nach der ERSTEN Tüte Schizophrenie ausgelöst hat.
Anstatt das zu verharmlosen, sollte man besser die Präventation intensivieren.
@die Prävention funktioniert nicht gut. Es wird nicht nur verharmlost es wird auch wieder den anderen Schuld gegeben. Sie können telefonieren, sie können schreiben mit Warnungen auch was die Fruchtbarkeit anbelang bei Drogenkonsum, sie können Empfehlungen abgeben und versuchen nach Lösung zu suchen und herauszufinden was los ist (am Anfang), es wird abgetan mit Schwierigkeit der Sache, mit gebundenen Händen etc. und ähnlichen Ausreden. Oder ignoriert. Es hapert irgendwo ist es verheddert.
@Paul Levi.
Autorasen ist zu kriminalisieren ist ein Verbrechen! Hat es das Rasen verhindert? Nein! Wer hat profitiert? Die Hersteller von Radarwarngeräten mit exorbitantem Gewinn! Sehen Sie einen Zusammenhang? Wo die Gesellschaft an einem Strick zieht, da wird es langsam eng für jenige, die ein Gesetz missachten. Das Kiffen wurde lediglich zur Norm, weil die Gesellschaft, genauso wie die Autorin, dies eben gefährlicherweise verharmlost. Würde jeder das Rasen mit dem Auto verharmlosen und sich ein Radarwarngerät kaufen, dann wäre es auch bald aus mit Tempo 50/80/120.
und nun möge mal jeder scharf über all die kiffer in seinem umfeld nachdenken, und ob davon wirklich 10% schizophren wurden, und das erst noch nach dem ersten versuch.
und dann mögen nochmals alle scharf nachdenken, wieviele unbeteiligte getötet wurden, weil jemand auf seinem sofa zuhause vor dem schlafen gekifft hat. da wäre der vergleich ja weit naheliegender dass autofahren verboten wird, weil fahrer sich selbst gefährden….
@Tina
Ich habe in einem vorherigen Blog geschrieben, wie in Eugene (einer Hanf Hochburg in Oregon, USA) die Zahl der Autounfälle und Verkehrsverletzten/-toten nach der Legalisierung von Hanf in 2017 sprunghaft anstieg und seither konstant blieb. Vom Lungenkrebsrisiko durch Hanf-Rauchen muss ich hier nichts weiter anfügen. Zudem, sollte sich bewahrheiten, dass Hanf extrem negative Auswirkungen auf ein sich entwickelndes Hirn eines Jugendlichen hat, dann wird hier in Eugen bald ein riesen Problem entstehen. Wo Eltern nämlich genüsslich Hanf rauchen, da sind die rebellischen Jugendlichen nicht weit!…siehe bloss den Bericht hier, wo Sohnemann halt auch Hanf raucht, weil die Hemmschwelle durch die Eltern tief gelegt wurde.
@ Hans Minder
Vielen Dank für Ihre Erläuterungen. Sicher finden aber die Ignoranten auch da einen Weg zur Verharmlosung. Kiffen ist so hip, das will man sich von Ewiggestrigen doch nicht nehmen lassen.
@Tamar von Siebenthal, @Christine Donnerwetter
„…die Prävention funktioniert nicht gut. Es wird nicht nur verharmlost “ – und? Wie schützt das Verbot (speziell die Jugendlichen), wie senkt das Verbot die konsumierten Mengen? Das Verbot ist, was die Zielsetzung betrifft, pure Augenwischerei, aber es kriminalisiert die Konsumenten und richtet weiteres Unheil, wie das von @Paul Levi genannte, an.
@Hans Minder „wie in Eugene (Oregon, USA) die Zahl der Autounfälle und Verkehrsverletzten/-toten nach der Legalisierung von Hanf in 2017 sprunghaft anstieg und seither konstant blieb. “ Oho, haben Sie dazu belastbare Zahlen? Das, was ich finde, dort wird recht durchwachsen berichtet, also Anstieg nach der Legalisierung, dann zT aber wieder Rückgang, Anstieg aber auch in Ländern, die nicht legaisiert hatten, die Art der Kontrollen usw.
https://www.theverge.com/2019/2/5/18210827/marijuana-traffic-fatality-deaths-transportation-public-health
Das Problem scheint mir in Oregon (Hanf ist seit 2017 legal) die Selbst-Medikation von Erwachsenen, die infolge von Jähzorn oder milden Depressionen Marihuana in Moderation rauchen. Diese Menschen schaffen die Strapazen des Tags meist nur, da sie sich auf den „Kick mit Hanf“ am Abend freuen. Am Morgen fällt dann die ganze Last wieder auf ihre Schulter und sie sind schlechter dran, als vorher. Würde sich ein Erwachsener jeden Abend betrinken, weil er mit den Anforderungen des Tags nicht zurechtkommt, dann käme kein Applaus sondern die Aufforderung, sich an einen Spezialisten zu wenden. Kinder dieser Raucher kopieren oft dieses Vorbild und treten genauso auf der Stelle. Es ist alarmierend, wieviel illegales Dealing hier in den Schulen stattfindet, da Kinder den Hanf der Eltern verkaufen.
Menschen mit Depressionen nehmen oft Medikamente, weil sie die Strapazen des Tages nicht schaffen – in diesem Zusammenhang ist Hanf nichts anderes, als jedes andere Medikament.
Da in den USA das Gesundheitssystem katastrophal ist und sich die meisten Menschen keine medizinische Therapie leisten können, ist für diese die Selbst-Medikation durchaus eine Hilfe.
Samira, wohnen Sie in den USA?
Es gibt z.B. hier in Eugene Kliniken, wo morgens kostenlos behandelt wird (White Bird) oder gegen ganz geringe Kosten (Community Health Center of Lane County). Nicht nur Bill Gates oder Warren Buffet spenden manchmal die Milliarden für gute Zwecke, sondern auch Ärzte tun dies, als kostenlose Dienstleistung an jene, die wenig Geld haben. Das Problem ist nicht das Gesundheitswesen, zumindest nicht hier in Oregon. Das Problem ist die Verneinung des Patienten, dass er ein PROBLEM hat und der einfache Griff zum Hanf, den es gemäss hiesiger Politik zu applaudieren gilt…..somit treten diese Menschen nicht nur auf der Stelle, sie sind auch ein unzureichendes Vorbild für ihre Kinder
„Die statistischen Zahlen sprechen für sich: „29 Prozent der 15-jährigen Jungs haben hierzulande schon einmal Cannabis konsumiert“ – und somit soll es „praktisch garantiert sei , dass unsere Jugendlichen früher oder später mit der illegalen Substanz in Berührung kommen“?! Was ist denn das für eine „Akademikerin“ und „gutverdienende Geschäftsfrau“, die so was erzählt?! 29 Prozent sind keine „praktische Garantie“, Frau Akademikerin.
Etwas Ahnung von Statistik?
Bei 10% kann es prinzipiell jeden „treffen“, aber auch bei 90% gibt es keine Garantie, dass man selber etwas abbekommt – Statistiken sind keine Vorhersagen , beschreiben nur eine Möglichkeit. Insofern ist das Geschriebene im Rahmen dessen „richtig“, richtig im Sinne von statistisch zutreffen.
Ich kenne Eltern, die ihren Kindern jeglichen Alkohol verbieten bis sie 16/18 sind, aber regelmässig ihr Feierabendbier trinken. Was bei Kindern funktioniert, klappt bei Teenies einfach nicht mehr und man darf sich nicht wundern, wenn dann heimlich Alkohol konsumiert wird. Auch wenn ich den frühen Konsum aus gesundheitlichen Gründen nicht gut finde – verhindern lässt er sich nur schwerlich. Dann lieber so, wie es die Eltern mit uns und später meine Geschwister mit ihren Kindern gehandhabt haben: Wer wollte, durfte schon als Kind z.B. am Glas Wein nippen. Etwa ab 12 gab es – sofern man wollte – ein eigenes halbes Glas. Was nur beim ersten Mal reizvoll war. Kurzum – mit 16/18 war Alkohol nichts besonderes mehr und ein massvoller Umgang normal. Lässt sich auf kiffende Eltern übertragen…
Wütend auf den Sohn – ok. Wütend auf das System – ok. Aber nicht wütend auf sich selbst, sondern die Verantwortung abschieben? Und dann noch (richtigerweise) den Einfluss auf die Gehirnleistung anführen, gleichzeitig aber die Legalisierung für junge Menschen verlangen. Grundsätzlich bin ich auch für die Legalisierung – für Erwachsene ab 25. Alles was drunter ist, gehört geschützt, auch was z. B. Alkohol betrifft. Natürlich nicht umsetzbar, weder legal noch illegal. Es gehört zum Teenie-sein dazu, dass man auf (weiche) Drogen anspringt. War bei uns ja auch nicht anders. Aber hier gehört das Vorbild der Eltern dazu. Wenn man als Mutter kifft, ist ein kategorisches Verbot einfach unglaubwürdig. Stattdessen besser den Teenie mal kontrolliert dran ziehen lassen, dann wird es uninteressant.
Sie meinen also, junge Menschen unter 25 Jahren seien geschützt wenn sie für den Konsum von Cannabis kriminalisiert werden?
„… wenn sie für den Konsum von Cannabis kriminalisiert werden?“
Nein, nur deren Händler (wobei meine Altersgrenzen bei 18 bzw. 21 Jahren lägen).
Sie denken, wenn Cannabis ab 16 legal wäre, dann wäre ihr 15 jähriger Sohn nicht dran gekommen? Das halte ich für eine sehr gewagte Annahme. Im Übrigen: Wenn 29% der Jugendlichen Erfahrung mit Cannabis haben, dann ist der Schluss, dass es „fast garantiert“ ist, dass Jugendliche damit in Kontakt kommen ebenfalls etwas gewagt.
Soweit ich es beurteilen kann, raucht und kifft keines meiner drei Kinder zwischen jetzt 15 und 19, obwohl ich selber beides früher getan habe. Allerdings nicht mehr seit der Geburt des ersten. (Nach dem Motto: Man kann Kinder erziehen wie man will, am Ende machen sie einem alles Dumme nach).
Was mich noch interessiert: Wieso hat er es nicht einfach in seinem Zimmer aufbewahrt statt in der Waschküche? Gibt es elterliche Razzien?
Vielleicht war’s in der Hosentasche und die Mutter hat’s dann beim Wäsche machen in der Waschküche entdeckt…
@Laura: Vielen Dank, diese einfache Erklärung beunruhigt mich viel weniger, als meine Befürchtung, dass es Eltern geben könnte, die die Privatsachen ihrer fast erwachsenen Sprösslinge durchsuchen.
Oje, Leute, da wurde ein Punkt nicht wirklich verstanden (der, bei dem die Autorin die Politik/Gesellschaft/Gesetzgebung zur Mitverantwortung zieht). Kann passieren, eine verkiffte Autorin mag zu Gedankensprüngen neigen 😉 Damit alle folgen können:
Eine Legalisierung (eine WIRKLICHE Legalisierung) würde den Schwarzmarkt mehr oder minder austrocknen; ergo hätte der Sohnemann bedeutend mehr Mühe an den gewünschten Stoff zu kommen.
Wer dieser Argumentation nicht zustimmt, der hält dann auch die Altersbeschränkung bei legalen Drogen (Tabak, Alkohol) wohl für Humbug.
Natürlich finden Minderjährige einen Weg trotzdem an ihren Stoff (legale Ware!) zu kommen. Dann greift ein zweiter Punkt: es ist kontrollierte Ware!
Danke fürs mitdenken tststs
Ihr kleiner Seitenhieb gegen die Autorin, deren Blog ich ebenfalls für misslungen halte, ist hingegen nicht angebracht.
Wenn jemand sagt, dass er ab und zu mal eins raucht, ihn gleich als halb debilen Kiffer abzustempeln, dessen kognitive Fähigkeiten man nicht mehr ernst nehmen kann, ist ungebildet, ja primitiv.
Menschen mit Drogenkompetenz können sehr vernünftige und für die Gesellschaft wertvolle Mitbürger sein. Nur werden diese, wegen den Vorurteilen auf Stammtischniveau und der Illegalität, einfach nicht über ihren Konsum sprechen.
Verkrachte Existenzen, Gedankensprünge und unlogische Schlussfolgerungen gibt es mit und ohne Cannabis. Beweist ja gerade auch dieser Blog.
Oh, das sollte zwar ein Seitenhieb sein, aber ein freundlicher! So nach dem Motto: dem Gedankenflow eines Kiffers können die Nüchternen halt nicht immer folgen 😉
@AT: Ganz genau. Aber deshalb braucht es IMHO nicht einmal das Schwedische System; das Schweizer Alkohol-System finde ich da gar nicht mal so schlecht; sogar die 2-stufige Altersfreigabe (CBD-Hanf ab 16, THC-Hanf ab 18)
Das Schweizer Alkohol System erlaubt Werbung und gerade Jugendliche sind empfänglich für Werbung. Unter „Wochenend Knaller“ bei Denner werden 6 Flaschen Rotwein beworben (klein sieht man, dass die einzelne Flasche nicht mal 5Rp teurer ist, aber es werden 6 Flaschen beworben). All dies sind Strategien, um den Verkauf anzukurbeln, ein kommerzieller Verkäufer wird immer versuchen, den Verkauf anzukurbeln. Darum ziehe ich das schwedische System mit den staatlichen Verteilern vor.
Und vor allem hat niemand ein direktes Interesse, eine legale Droge illegal, also z.B. an zu junge Konsumenten zu verkaufen, zumindest nicht, wenn es eine Lizenz braucht zum legalen Verkauf und diese entzogen wird bei Verletzung des Jugendschutzes.
Ich bevorzuge das System wie in Schweden Alkohol verkauft wird. Und zwar für alle gängigen Drogen wie auch für Alkohol: Verkauf in staatlichen Geschäften („Systembolaget“, kurz: „System“), eher teuer, Ausweiskontrolle, keine Werbung, keine Aktionen, schon gar nicht „kauf 2 erhalte 3“, Ausweiskontrolle, restriktive Öffnungszeiten. Alkohol ist mindestens so schädlich wie alle anderen gängigen Drogen, in Bezug auf alle gängigen wichtigen Kriterien: Suchtpotential, Selbstschädigung, Auswirkungen auf das Umfeld.
Anmerkung: Ich denke, es fällt in der Schweiz einem 14 Jährigen recht schwer, einen Erwachsenen zu finden, der ihm Alkohol besorgt. Selbst Randständige lassen sich kaum überreden, Alkohol für Kinder zu besorgen. Zu frühen Zugang zu legalem Zeugs gibt’s einfach eigentlich erst, wenn einzelne der Freunde bereits alt genug sind. Die anderen halt noch ein wenig zu jung, nach dem Buchstaben des Gesetzes, aber auf englisch würde man sagen, ein Teil der Peers haben Zugang, ein Teil noch nicht, aber Peers übersetzt man mit gleichartig. Das sollte man bei Festsetzung von Alterslimiten berücksichtigen.
in Bezug auf die Auswirkungen auf das Umfeld ist der Alkohol sogar traurige einsame Spitze VOR ALLEN anderen Drogen: bei Unfällen, Gewalt und in der Schädigung Ungeborener (FAS) unter Drogeneinfluss.
Der Artikel ist tatsächlich ein Schuss in den Ofen.
Wenn die Frau für Legalisierung ist, dann hätte sie einfach ihren Konsum beschreiben können und dass sie so normal wie jede andere Person funktioniert und trotzdem in der Illegalität ist.
Und dass ihr Sohn trotzdem ohne Probleme an den verbotenen Stoff kommt.
So aber macht sie den Eindruck, als würde sie die Gesetzgebung dafür verantwortlich machen, dass ihr 15 jähriger kifft.
Nun, das würde er wohl auch, wenn man es ab 18 im Denner kaufen könnte.
Mit diesem unlogischen Artikel hat sie der Sache eine Bärendienst erwiesen. Auch wenn man nicht jede Gesetzgebung für sinnvoll hält, ist diese nicht immer dafür verantwortlich, wenn es im Leben nicht so läuft, wie man will.
Was nun die Kinder und das elterliche Vorbild betrifft: Es gibt Kinder die rauchen nicht, weil ihre Eltern rauchen. Und es gibt solche die rauchen, weil ihre Eltern rauchen. etc. etc.
Die meisten Kommentarschreiber argumentieren ausgesprochen unaufgeklärt:
Sucht ist ein psychisches Problem.
Der Grund für Drogenmissbrauch ist zu über 90% nicht die Droge selbst, sondern ein anderes.
Wir brauchen eine gesunde Psyche.
Das ist die grosse Herausforderung für uns Eltern: unseren Kindern ein Umfeld zu geben und ein Vorbild zu sein, dass sie sich psychisch gesund entwickeln können.
In dieser Welt der Verlogenheit, Korruption, Kriege und Unmenschlichkeiten ist es schwer, eine heile Welt zu suggerieren, die so nicht ist…
Aber darüber spricht man lieber nicht, weil Medien und Politik dann am Machtkartell kratzen müssten…
Gesundes Umfeld? Na dann viel Glück!
Peter diese Welt war wohl noch nie besser, als genau jetzt.
Falls sie anderer Meinung sind: nennen sie mir die genaue Jahreszahl und Epoche. Dann können wir ihr subjektives Empfinden gerne mal mit historischen Fakten vergleichen.
Ansonsten gilt: wer hat denn gesagt, dass es einfach ist? Das schwierige Umfeld erhöht einfach unsere Verantwortung!
Obwohl, liebe Mitbürger, als einer der lange im Ausland gelebt hat kann ich euch sagen. Das Umfeld ist wohl fast nirgendwo besser, um gesund zu gedeihen als in unserer wunderbaren Wohlstandsinsel !!!!!!!!!
Aber RoXY, zwischen der objektiven Realität und der subjektiv wahrgenommenen liegen halt mitunter Welten… Was wohl daran liegt, dass der Ursprung des Stresses zwar ein anderer ist, aber der ausgelöste Stresslevel derselbe. Und da kann man sich noch tausendmal einreden, wie toll die Welt doch ist, wenn das Hirn auf Stress gebürstet ist, dann ist es so…
Das erklärt doch auch, weshalb die Menschheit schon immer das Bedürfnis hatte (und immer haben wird), sich hie und da von der Welt wegzubetäuben…
@Reincarnation… Wer nicht verstehen will, will nicht verstehen…!?!
Wohl noch nie waren die Informationen auf der Welt in so kurzer Zeit und überall verfügbar.
Wer den Tellerrand nicht sieht und sich egoistisch aus der Verantwortung schleichen will mit ein paar Leerformeln und Propagandafloskeln, bleibt der nützliche Idi…, der er wohl schon immer war?!!!!!!!
Reincarnation…
Und welchen Schweinigeleien verdankt der Westen seinen Wohlstand? Also benötigt „Reincarnation“ ein gerüttelt Mass an Selbstbetrug, um sich solche Phatasiewelten aufzubauen. Das ist keine Referenz. Nirgends und nie!!!!
RoXY…. Der Name sagt ja schon, dass RoXY kein Rückgrat hat und feige seine Identität verschleiert. Mit solchen Zeitgenossen ist leicht Propaganda machen…
tststs – ich möchte nur helfen, dass die Leute sich mal Gedanken machen über die wahren Stressursachen.
Zudem ist das schlechtreden all unserer Errungenschaften massivst gefährlich. Es verleitet die Menschen Populisten zu wählen, die alles zerstören wollen, was die Vernunft aufgebaut hat.
Und da es so wenige Menschen gibt, die all das Gute, das unsere Gesellschaft erreicht überhaupt sehen und es auch würdigen. Werde ich nicht müde darauf hinzuweisen.
Rutschmann – ihren sozialistischen Theorien zum Trotz: der Reichtum der Weltbevölkerung steigt weltweit. Es ist nicht allein der Westen reich. Die liberale Wirtschaftsordnung und die wissenschaftliche Revolultion schuf einen undenkbar gewesenen Reichtum. Davor lebte 85% aller Menschen weltweit(!) in äusserster Armut, heute sind es noch 9%, Tendenz stark fallend.
Auch die Globalisierung hat 85% aller Menschen reicher gemacht. Die einzigen, die nicht profitieren, ist die untere Mittelschicht in westlichen Ländern.
Das sind die Fakten – leicht zu überprüfen, wenn man nur will.
Oje, RoXY, Sie anonymes Gewissen der Bloggergemeinschaft, Sie! 😉
Natürlich erreichen Sie niemals die Transparenz und Eindeutigkeit eines Rutschmanns. Hahaha!
Ich bin ja total bei Ihnen. Aber eben, die menschliche Psyche ist fähig und macht auch aus dem Paradies einen Vorhof der Hölle.
der grund, warum menschen gern einen rausch haben, ist einfach, dass sie gern einen rausch haben, weil menschen nunmal dazu neigen.
natürlich gibt es auch problematische konsumformen von eigentlich nicht besonders gefährlichen drogen. und natürlich ist das nichts für kinder und für junge erwachsene gibt es bestimmte gefahren oder risiken. natürlich ist es auch bei erwachsenen eine frage der menge und rauchen ansich ist natürlich schlecht für den körper.
@tina: Dochdoch, Rausch gibt es auch „kindergerecht“… eines meiner Göttikinder ist ein wahrer Adrenalinjunkie. Oder Drehen im Kreis bis zum Schwindel. Oder Kitzelattacken bis man Raum&Zeit vergisst. 😉
:). es gibt noch allerlei beispiele von berauschung und abtauchen vor dem alltag, die nichts mit substanzenmissbrauch zutun haben.
allerdings ist so ein adrenalinrausch auch kaum ohne damit verbundenes risiko zu haben.
«Du bist zu jung, basta!» Ist doch kein „Mütterlicher Ratschlag“, sondern ein klares verbot, gegen das sie als Jugendliche wohl selbst rebelliert hätte. Vielleicht sollte sie mal mit Ihm zusammen Kiffen, damit sie erst mal beurteilen kann, wie er auf die substanz reagiert. Dann kann man über Toleranzen sprechen. Einen Joint pro Woche erlaubt sie sich ja auch.Es wäre ein Zeichen des Vertrauens wenn sie ihm einen ähnlich verträglichen Umgang damit auch zutraut/beibringt. Verbote reizen in der Jugend generell, wo man seine Grenzen und seine Position findet. Mit einer Idee, wie man das Bedürfnis deckt, ohne sich oder anderen zu schaden lebt man besser.Und das gezeigte Vertrauen stützt die Psyche/ das Selbstvertrauen, was es Drogen Schwieriger macht „Einfluss“ zu nehmen.
«Was also für die einen ein Glas Rotwein sein mag…….ist bei mir eben kiffen». Völlig bescheuerter Vergleich. Ein Glas Wein, trinkt man um zu geniessen. Weil’s fein ist. Einen Joint raucht man um sich zuzudröhnen. Ich rede aus Erfahrung von 19 bis ca. 40 Jahre habe ich intensiv gekifft. Bei dem Beitrag habe ich eher das Gefühl, als wolle die Autorin uns zeigen wie cool sie drauf ist. Eine Selbstdarstellerin. «Als über vierzigjährige Akademikerin, Mutter von drei Kindern und gut verdienende Geschäftsfrau passe ich nicht gerade ins gängige Gesellschaftsbild von Hanfkonsumierenden. » Ich bin 40 Jahre alt, handle aber sehr jugendlich. Seht her, ich bin auch noch Akademikerin und gut verdienende Geschäftsfrau. Plumpe Selbstdarstellung einer vermutlich geltungssüchtigen Person.
@Rolf Mächler
Sie schliessen von sich zu sehr auf andere.
.
Der Autorin „Plumpe Selbstdarstellung“ als vorrangiges Motiv vorzuwerfen, halte ich bei einem anonym veröffentlichten Artikel für ziemlich sinnlos.
Auch wenn Sie vermutlich nicht ganz falsch liegen, mit Ihrem Kom. muss ich als nahezu abstinent lebender sagen, dass ein Glas Rotwein auf mich so berauschend wirkt, wie ein leichter Joint.
Erst in den USA habe ich erfahren, dass ca20% der Menschen auf Alkohol in der Art reagieren, dass sie bei der kleinsten Menge schon „betrunken“ sind. Eine Stange genügt bei mir und ich bin gekippt, die nächsten 10 bewirken kaum mehr eine Veränderung, daher die Abstinenz und der Unmut, wenn in unserer Gesellschaft Menschen „genötigt“ werden, auch nur ein Glas mitzutrinken.
Ein Gutes Vorbild. Den Kindern zu zeigen, dass man Illegales einfach machen kann und darf, wenn man „Mass“ hält, nur weil man das so haben möchte.
Da würde ich auch anonym schreiben.
Also muss den Kindern zeigen, dass sie jede Regel brav befolgen müssen, Duckmäusertum als Vorbild? Einen Joint rauchen, etwas Cannabis besitzen, ist so „illegal“, wie 10 km/h (ausserorts) zu schnell fahren.
und was ändert sich am Verhalten der Jugendlichen genau, wenn eine Altersgrenze festgelegt wird?
Der Beschaffungsweg
Sagen wir, ab heute gibt es eine Altersgrenze von 18 j. Wie genau ändert dies nun der Beschaffungsweg der Teenager? Oder glauben Sie, alle unter 18 jährigen lassen es dann einfach sein?
Überlegen Sie einfach mal, wie wir Alkohol beschaffen würden, wenn er nicht legal ist. Wahrscheinlich ungefähr so, wie wir heute Gras beschaffen.
Wenn wir Gras so beschaffen würden, wie wir uns Alkohol verschaffen, dann würden die Kids so an Gras kommen, wie sie heute an Alkohol kommen.
Ganz sicher nicht auf dem Schwarzmarkt (den gibt es in der Schweiz annähernd gar nicht), sondern bei gesetzbrüchigen Händlern und durch ältere Freunde…
@tststs
„Ganz sicher nicht auf dem Schwarzmarkt (den gibt es in der Schweiz annähernd gar nicht),…“
Das ist nun völlig falsch, tststs. Das Ggt. ist sogar der Fall. Das Cannabisbusiness ist hochlukrativ, die Qualität des Stoffs wird immer „besser“ (aka hochpotenter bis hin zu Eigenschaften die wir früher kaum kannten) gerade auch der Schweizer Heimatwerke ;-), die Revierkämpfe werden mit der Pumpaction ausgetragen usw. der Markt hat anderen „illegaleren“ Produkten an Marge und Lukrativität teils sogar den Rang abgelaufen und stellt mittlerweile ein hochprofessionelles Multimillionengeschäft dar.
wenn es eine altersgrenze geben würde, und legal erhältliches, kontrolliertes gras, dann würden wie heute wohl ältere geschwister oder peers den jüngeren dieses kontrollierte, besteurte gras besorgen. es gibt auch keine illegalen alkoholproduzenten, nur für die jüngeren fusel brennen und illegal auf dem strassenmarkt verkaufen. meines wissens nach
Der Beschaffungsweg ändert sich nicht gross. Sowohl heute wie auch bei einer Legalisierung ab 18 muss ihr Sohn den Stoff illegal beim Dealer beziehen. Der übrigens in der anderen Tasche Kokain bunkert…
Welcher Dealer? Bei einem „freien“ Markt lohnt sich das für die nicht mehr.
Die Minderjährigen heute besorgen sich den Alkohol ja auch nicht bei einem Dealer…
Auf die Gesellschaft wütend zu sein, ist schön und gut,aber was unternimmt die Mutter genau?Immerhin ist er 15 Jahre alt….Die tragischen Fälle beginnen eher früher zu kiffen an!Ich würde es verbieten!Das Kind wird es trotzdem tun,Hauptsache nur sporadisch!Ich bin die Mutter,nicht die beste Freundin!
Um was geht es der Autorin? Für mich ein Artikel der geraucht werden kann, nichtssagend.
Und dann hat legalisiertes Cannabis einen Preis von 20 Franken pro Gramm und „illegales“ Gras kostet 6 Franken und fährt auch noch besser ein. Welches werden die Jugendlichen wohl kaufen? Sie kaufen ja auch nicht den edlen 200-fränkigen Whiskys, um sich zu betrinken, sondern Billigware. Wieso sollte es beim Cannabis anders sein? Das legal erhältliche Cannabis wird zu teuer werden und daher wird der illegale bzw. der unkontrollierte Markt bestehen bleiben. On va voir! Es wird ein Experiment aus dem es kein zurück geben wird, also sollte man es sich sehr gut überlegen.
Ich befürchte leider auch, dass auf so eine halbbatzige Lösung hinausläuft, die den Schwarzmarkt alles andere als beseitigen wird.
Es gibt schon Heute Aktionen, wo man für 10 Fr 4 Gramm (Legales) Gras kriegt. Der Dealer von Illegalem Gras wird massive Gewinneinbussen hinnehmen müssen, um das zu unterbieten. Das liegt aber am Kunden, und ob er nun solches mit THC oder solches mit CBD kaufen will.
Und die „Alkohol-Billigware“ kauft man auf der Strasse oder beim Denner? 😉 selbstverständlich würde es auch bei Cannabis diverse Angebote mit diversen Preisen in diverser Qualität geben. Es gibt aber einfach noch viele, denen der Schwarzmarkt passt…und ich spreche da nicht unbedingt vom Strassendealer…
Das System sind wir. Wir Stimmberechtigten. Und es ist keinesfalls klar, ob wir etwas ändern wollen. Nur schon, ob die am Gesetz vorbeilaufende laufende schleichende Legalisierung wirklich mehrheitsfähig ist.
@Sportpapi
Die Frage wäre eher, ob wir überhaupt etwas ändern müssen. Unsere Drogenpolitik ist ja hochgradig pragmatisch, umsichtig und durchaus liberal. Daher eben auch mehrheitsfähig.
Selig ist das Land, das keine anderen Probleme kennt, als die hausgemachten in diesem Beitrag.
@ MF
Ist das so? Ich sehe die „laufende schleichende Legalisierung“ auch eher als unlogisch und unpragmatisch. Entweder wir Legalisieren oder eben nicht (ob das eine oder andere dem Jugendschutz mehr oder weniger dient, ist eine andere Frage).
Hingegen ist die Frage, ob es angemessen ist, eine Selbstgefährdung strafrechtlich zu ahnden, eine Grundsatzfrage in der Drogenpolitik. Wie rechtfertigt sich dies in einer liberalen Gesellschaft? Und dann die finanziellen Folgen. Ist es besser sehr viel Geld in die Kriminalisierung zu stecken oder wäre es sinnvoller, dieses für die Prävention auszugeben? Und v.a. Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen zu generieren? Mit der heutigen „Teil-Lösung“ sind diese nicht wirklich beantwortet.
Natürlich!
Alleine schon wegen der entgangenen MwSt!!!!
@13
Das ist ja eine immer wiederkehrende Grundsatzfrage: inwiefern ist es Aufgabe des Staates, der Gesellschaft, das Individuum vor sich selber zu schützen?
Bei den Drogen kommen eben noch andere Aspekte als die Selbstgefährdung hinzu: der Jugendschutz einerseits, sowie die Auswirkungen auf andere. Nur um ein Bsp. zu nehmen, welches die wenigsten bedenken: Wollen wir einem Linienpiloten, oder einem Bus- oder Taxichauffeur einsteigen der zugedrönt ist? Sofern er vor dem Einstieg eine Zigarette geraucht hat, ist er funktionsfähig. Wenn eine Flasche Gin gekippt hat, nicht. Nur ist dies messbar. Bei Cannabis ist er ebenfalls nicht so funktionsfähig wie er sein sollte, nur wo ist die Grenze, und wie ist sie bemessbar? Bei der Toleranzlösung wie aktuell ist der Fall klar, aber nachher?
@ MF
Eine Freiheitseinschränkung, die dem Schutz dient, sollte aber m.E. die üblichen Kriterien der Einschränkungen von Grundrechten erfüllen. Das wären die Eignung, die Erforderlichkeit (gibt es mildere Mittel?) und die Verhältnismässigkeit (Interessensabwägung).
Zum Jugendschutz: Da halte ich die Kriminalisierung weder für geeignet (es ist ja nicht so, als kämen Minderjährige nicht an Marihuana) noch für erforderlich, denn es wäre durchaus möglich, dies ähnlich wie beim Alkohol und Zigaretten einzuschränken versuchen.
Berufsleute: Auch hier stellt sich die Frage der Erforderlichkeit. Kontrollen könnten ja berufsspezifisch eingesetzt werden und es gibt ja genauso Drogen- wie Alkoholtests. Zudem wird ja heute nicht weniger gekifft, weil es halblegal ist.
Das einzige Argument, das aus meiner Sicht wirklich Hand und Fuss hat, ist das es der Regelung der umliegenden Ländern entspricht. Die Schweiz kann da nicht einfach eigene Regeln machen,, die dann Konsumenten aus ganz Europa anzieht. Das wäre keine gute Idee und man sieht ja in Holland teilweise wozu das führen kann.
Aber grundsätzlich liegt das Betäubungsmittelstrafrecht völlig quer in der Rechtslandschaft. Denn das eigentliche „Opfer“ fehlt in den meisten Fällen. Wenn man dann noch bedenkt, dass es neben dem Strassenverkehr der fallreichste Strafrechtsbereich ist und mal genau hinschaut, welche finanziellen Folgen das für den Staat hat, Menschen dafür zu bestrafen, dass sie sich selber schädigen, wird es völlig absurd.
@13
Bei Deinen interessanten Ausführungen aus juristischer Sicht kann ich nur bedingt mitreden, bemerkenswert finde ich einfach, dass Du (Deine Partei) bei anderen Themen sehr wohl die Freiheitseinschränkung ins Felde führst, wenn es darum geht, Leute vor sich selber zu schützen (Leihmutterschaft und so… 😉 ) und wo notabene ebenfalls niemand geschädigt wird. Konsequent ist das gerade nicht.
Jugendschutz ist ja nicht dasselbe wie Kriminalisierung, und hier sollten auch keine Abstriche gemacht werden. Die Jugendlichen sind ja auch die vulnerabelste Zielgruppe beim Gefahrenpotential. Die Bsp. aus den USA (aber auch der E-Zigi bei uns) zeigen jedoch anschaulich, dass eine Liberalisierung sehr wohl einen Anstieg beim Konsum insbesondere unter Jugendlichen nach sich zieht.
@ Martin
Na ja, ich kiffe selber nicht, erachte aber einen Joint als weniger einschneidend als eine Schwangerschaft inkl. Abgabe des Kindes. Und kiffen tut auch kein Mensch aus finanzieller Not, wie bei der Leihmutterschaft oder der Prostitution. Auch sonst nicht aufgrund äusseren Zwanges. Äpfel mit Birnen zu vergleichen, ist natürlich immer schwierig und schubladisieren (Deine Partei) gleich mit. Trotzdem ist die Diskussion nicht nur juristisch, sie ist sogar in erster Linie moralisch und politisch. Ich würde nie Abstriche beim Jugendschutz machen. Umso wichtiger, dass Mittel für genügend Kontrollen und Prävention bestehen, anstatt sie für Gerichte, Polizei- und Vollzugsbeamte oder Anwälte zu vergeben.
Ich kenne auch keine klaren Zahlen, aber in meiner Jugendzeit (Ende 90er) kifften in jeder Klasse einige. Mal ausprobiert haben sicher mehr als die genannten 29%, ich würde eher zu 80-90% tendieren. Aber ok, vielleicht nicht mit 15, eher 16/17. Und praktisch immer die Gleichen, die legal rauchten. Es war weder so, dass uns der legale Status zu mehr Rauchern gemacht hat, noch die Illegalität am Kiffen gehindert hätte.
@13
„Es war weder so, dass uns der legale Status zu mehr Rauchern gemacht hat, noch die Illegalität am Kiffen gehindert hätte.“
Das wissen wir nicht. Behauptet ist es schnell. Aber wie gesagt, die Zahlen sprechen wenn schon eine andere Sprache. Für viele mag das zutreffen, andere jedoch hält eine Illegalität sehr wohl vom Ausprobieren ab. Hier besteht immer die Gefahr, dass man unter dem Eindruck der eigenen Peergroup ein irreführendes Bild erhalten kann.
Es ist ja auch nicht so, dass nach dem Fall der Prohibition in den USA (ein Lieblingsbeispiel der Legalisierungsanhänger) weniger getrunken worden wäre, die Mafia verschwunden wäre, oder es weniger alkoholbedingte Probleme auf allen Ebenen, Familien inkl., gegeben hätte. Weder Legalisierung noch Prohibition sind Patentrezepte.
Sie kiffen also mehr oder weniger offen vor ihren Kindern und jetzt, wo diese selber zum Joint greifen, ist also „die Gesellschaft“ schuld an deren Handeln. Leider scheint das ein Zeichen der Zeit zu sein, jegliche Verantwortung auf den Staat abzuschieben. Viele Leute scheinen sich in einer solchen Blase wohl zu fühlen. Sie müssen weder entscheiden, noch überlegen und auch nie wirklich kämpfen. Vater Staat wird schon schauen. Man wählt dann am 20. Oktober auch die Sozis.
Ob ich mehr oder weniger offen oder gar nicht vor meinen Kindern gekifft hätte, tut gar nichts dazu, dass Schüler jetzt über ihre Schulkameraden problemlos Zugang zu Drogen haben, unkontrolliert und zu jeder Scheiß-Qualität bzw. Streckmitteln. Genau das ist zB beim legalen Alkohol nicht der Fall, egal ob ich diesem zuproste oder nicht, er wird mit guter Qualität angeboten und Schülern müssen sich den, wenn sie denn konsumieren wollen, über kompliziertere Wege besorgen als illegale Drogen.
Wie soll denn „die Gesellschaft“ einen rationalen Umgang mit Drogen finden können, wenn es ihre Mitglieder, vorneweg eine kiffende Akademikerin, nicht schaffen?
Es ist doch Schizophren – Tabakwerbung verbieten und Cannabis legalisieren. Wohlverstanden für Cannabis wird keine Werbung gemacht….. und das Geschäft läuft, läuft….
@Irène Achermann „für Cannabis wird keine Werbung gemacht….. und das Geschäft läuft, läuft….“, Tja, dann wäre die Legalisierung genau die richtige Antwort und gleichzeitig eine Maßnahme für den Jugendschutz – was ist daran schizophren?
Ich stimme den vollumfänglich zu, es ist höchste Zeit!
Was erwartet eine Mutter die selber kifft eigentlich von ihren Kindern?
Ist wohl nicht ganz einfach, da dies beim 15jährigen Teenie sicherlich ein wenig „dick aufgetragen“ erscheint. Aber trotzdem: verstehen was früher, häufiger und exzessiver Cannabiskonsum auslösen kann . Leider fehlt einem da der Weitblick als Teenie, sowieso wenns um sowas geht.
Als wir früher einen Joint rauchten, war der THC Gehalt noch 1-2%. Jetzt liegt der TCH Gehalt oft bei über 30%. Wir sehen auf Notfallstationen die verrücktesten Komplikationen, wie Herzinfarkte bei Jungen, sonst gesunden. Wie kann man eine so potente Droge so verharmlosen?
Ja genau, Herzinfarkt wegen Haschischkonsums, zu tausenden, jedes Wochenende…
Kennen Sie Reefer Madness? 😉
@bingisser
Sie haben früher industriehanf geraucht?!? Muss wohl sis ein, denn bei 1-2% wirds schwierig mit einem Rausch, aktuell liegt der grenzwert bei 1%.
Dass das grad wesentlich stärker wurde gilt heute fast schon als urban legend. Es gibt heute global gutes Daten marterial über das Thema (suchtforschung, Gerichte, Polizei). Was sich in den letzten Jahren massiv verändert hat ist das Verhältnis thc\cbd! Hoher thc gehalt=marketing. Aber selbst dann muss noch geklärt werden, worauf sich der thc Gehalt bezieht – 30 gewichts-,volumen oder vielleicht Anteil an allen vorkommenden canibinoiden?
Wenn sie risikominderung wünschen, muss legalisiert und reglementiert werden – oder sie setzten sich gegen Alkohol, Tabak und barbiturate ein und erwirken auch deren Verbot.
Ehrlich gesagt, finde ich den Beitrag hochgradig widersprüchlich. Fast trotzig zu schildern, auch mit 40+ noch zu kiffen, den Kindern einerseits vorzugaukeln es sei alles nur eine Frage der Menge, nur um dann doch wütend zu werden wenn sie quasi altersgerecht auch damit anfangen. Was stört Sie denn, die anscheinend doch von Ihnen nicht ganz in Abrede gestellten Gefahren? Die nominelle Illegalität? Was verstehen Sie unter „ einen rationalen Umgang mit der Substanz zu finden“? Freigabe wie Holland oder gewisse US Bundesstaaten, denen das Gras grad über den Kopf wächst? Denn sogar Holland überlegt sich aktuell eine Revision des zu liberalen Umgangs, da vieles sich doch nicht so entwickelte wie gewünscht.
Apropos Jugendschutz: die CH kriegt das ja nicht mal bei E-Zigi auf die Reihe.
MF – ich trinke auch Alkohol und sage meinen Kindern, sie sollen damit erst anfangen, wenn sie alt genug seien. Warum brauchen sie das Wort „vorgaukeln“. Das ist vernünftig.
Unser Gesetz hilft meiner Argumentation mit 16/18 Beschränkung.
Holland hat ein Kriminalitätsproblem, weil es nach wie vor eine Insel ist!
Trotz jahrzehntelanger Legalität kiffen die Holländer doch kein Gramm mehr als die Schweizer.
Und Länder die weit repressiver sind, als wir sind uns keineswegs moralisch, ethisch oder wirtschaftlich überlegen.
Die USA leiden an einer opioid Epidemie. DIESE fordert unzählige Tote! Oftmals Zeug, das von Ärzten verschrieben wird! Die letzten Promi-Toten starben an rezeptpflichtigen Medikamenten.
RoXy, ich trinke auch Alkohol, und lebe meinem Nachwuchs einen pragmatischen, gesunden Umgang damit vor. Probieren inklusive.
Aber hier differenzieren Sie für meinen Geschmack für ein Mal zuwenig. Sie können nicht jedes Sucht-/Genussmittel 1:1 hinstellen und sagen, alles nur eine Frage der Dosis. Das ist nachweislich Unsinn, nicht nur medizinisch, aber auch.
Zu den „klassischen“ Lastern: Kaffee gehört sowieso nicht in diese Kategorie. Bei Alkohol gibt es sowas wie eine gesunde Menge. Bei Zigaretten zb. gibt es die nicht. Bei Cannabis auch nicht, ohne dieses verteufeln zu wollen. Aber nicht nur ist das Cannabis von heute nicht zu vergleichen mit dem vor Jahrzehnten, es ist natürlich schon nicht so harmlos wie viele glühende Befürworter das gerne darstellen.
Ganz im Gegenteil, Herr Frey, richtig eingesetzt ist Cannabis sogar ein Heil/Schmerzmittel!
Holland ist einfach sehr permissiv, nicht nur bei den weichen Drogen. Die Idee war ja dabei immer, dem organisierten Verbrechen das Wasser abzugraben:
https://www.tagesanzeiger.ch/news/standard/ein-verbrechen-das-die-machtlosigkeit-des-staates-belegt/story/17139656
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass falls hochpotentes Cannabis vom Markt verschwinden, es in grossen europäischen Städten zwölf Prozent weniger Patienten gäbe, die erstmals an einer Psychose erkranken. In London wären es fast 30 Prozent weniger, in Amsterdam gar 50 Prozent.
Letztendlich ist die Cannabislegalisierung primär ein Riesengeschäft, ein Milliardenbusiness. Auch das ist gerade an den USA schön abzulesen.
a) Zigaretten sind legal. Schon seit Jahrhunderten.
b) hochgezüchtetes Cannabis entstand in der Illegalität
danke Illegalität gibt es keine genauen Angaben wie hochprozentig der Stoff ist – und was bei welcher Dosierung höchst schädlich ist.
Wenn mein Whiskeyglas gleich gross wie mein Bierglas ist, ja dann werden die Psychosen schnell nach oben schiessen.
Man kann nicht 1:1 vergleichen, unstrittig jedoch ist, der Schaden durch Alkohol: Gewalttaten, Verkehrsunfälle etc. ist höher.
Sie überspringen die opioid Epidemie in den USA.
In der Schweiz kenne ich mehrere chronisch Kranke, welche von den Ärzten süchtig machende Opiate verschrieben bekommen, obwohl sie ihre Leiden mit Cannabis lindern können, das weit weniger schädlich ist.
Für mich absolut stossend.
und wie gesagt: Hollands Kriminalitätsproblem ist, dass seine liberale Politik eine Insel ist.
Wären alle Länder liberal, gäbe es keine Drogen Mafia in diesem Ausmass mehr, wie es auch keine Alkoholmafia mehr gibt.
Meinen Sie allgemein 12% weniger Patienten, oder evtl. doch eher 12% weniger Psychose-Patienten?
Und – ohne den Gedanken der Legalisierung als Big Business damit in Abrede zu stellen – die Hanfkriminialsierung war vor allem ein Riesengeschäft. Gesundheitliche Bedenken waren sicher nicht der Antrieb!
@RoXy
ad a) Schon klar. Nur, wenn Tabak heute auf den Markt kommen würde, wären Zigaretten mit Garantie illegal. Aber Sie können Mio Menschen nicht ihr angestammtes Suchtmittel nehmen.
ad b) Ich bin wohl der letzte hier, der Alkohol banalisiert, ansonsten rufe ich unsere jüngste Diskussion zu dem Thema in Erinnerung. Aber Fakt ist, dass es bei Alkohol eine ungefährliche Menge gibt, als eigentlich grosse Ausnahme. Bei Ihren Ausführungen zu Dosis/Psychosen/Illegalität habe ich Vorbehalte.
Die Opiatepidemie in den USA ist einfach anders gelagert, hat andere Hintergründe, andere Zielgruppen. Nebenbei, (auch @tststs), das Potential von Cannabis als Heilmittel/Schmerzmittel ist wohl massiv (sprich ideologisch) überschätzt. Die Datenlage dazu ist sehr dünn, bei Tageslicht betrachtet.
MF – ich kann ihnen sagen, weshalb die Datenlage so dünn ist: wegen der Illegalität.
Ich kenne chronisch Kranke persönlich. Dank Cannabis können sie manchmal auf mehrere schädliche und süchtig machende legale Medis verzichten. Ihre Ärzte sagen ihnen, dass es ok ist. Aber nur innoffiziell, keiner würde sich offiziell einsetzen dafür, weil…. na ja, sie wissen bestimmt wieso.
Unsere Gesellschaft konsumiert massenhaft Drogen im toxischen Bereich, die von Ärzten verschrieben sind.
Wie ich weiter unten sagte: Menschen konsumieren Drogen. Sie sind Medizin und Gift zugleich.
Bei Cannabis ist es wie mit allen Drogen. Die Dosierung macht es aus. Wir lernen nur die Fälle kennen, welche es massiv überdosiert benutzen. Natürlich gibt es vereinzelt Unverträglichkeit.
Und nochmals: Ich persönlich kenne mehr Menschen die an Alkohol gestorben sind, die durch Alkohol ihr Leben ruiniert haben, als durch Cannabis.
Die Faktenlage ist eindeutig. Aber durch die Illegalität ist keine objektive Gleichbehandlung der Stoffe da. Natürlich redet auch die Pharmaindustrie ein Wörtchen mit. Man verkauft extremst teure Cannabidol Medikamente und verbietet das Gratisgras aus dem Garten. Hmm…. äusserst sinnvoll.
Ich kenne auch ADHS und Borderline Patienten, die weder zugedröhnt noch sonst was sind, durch Cannabis. Es hilft ihnen normal zu funktionieren.
Negativbeispiele gibt es bei allen Drogen zu Hauf, nur bei den legalen ist das Interesse nicht so gross, diese zu suchen und aufzulisten.
@RoXy
„ich kann ihnen sagen, weshalb die Datenlage so dünn ist: wegen der Illegalität.“
Nicht nur, aber auch. Die Wahrheit ist trotzdem etwas ernüchternder. Es gibt mittlerweile hunderte von Studien zu Cannabis, die meisten aber kann man rauchen 😉 .
„Ich kenne chronisch Kranke persönlich.“
Ich auch.
„Dank Cannabis können sie manchmal auf mehrere schädliche und süchtig machende legale Medis verzichten.“
Eine etwas gewagte Aussage, die man im Einzelfall prüfen müsste.
„Die Dosierung macht es aus. Wir lernen nur die Fälle kennen, welche es massiv überdosiert benutzen.“
Das stimmt so formuliert nicht.
„Ich persönlich kenne mehr Menschen die an Alkohol gestorben sind, die durch Alkohol ihr Leben ruiniert haben, als durch Cannabis.“
Ein Klassiker, der nicht viel besagt.
„Die Faktenlage ist eindeutig.“
Eben nicht. Aber ich wäre sehr für mehr Studien, warne einfach vor übertriebenen Erwartungen.
„Aber durch die Illegalität ist keine objektive Gleichbehandlung der Stoffe da.“
Es macht Forschung einfach schwieriger, das ist alles.
„Ich kenne auch ADHS und Borderline Patienten, die weder zugedröhnt noch sonst was sind, durch Cannabis. Es hilft ihnen normal zu funktionieren.“
Vermeintlich. Dieses Argument erinnert an die gestresste Mutter neulich, die ihre innere Anspannung wegzutrinken versucht. Letztendlich haben die Leute iaR aber einfach zwei Probleme.
„Negativbeispiele gibt es bei allen Drogen zu Hauf, nur bei den legalen ist das Interesse nicht so gross, diese zu suchen und aufzulisten.“
Das ist nun eine komplett haltlose Behauptung.
Sorry MF – Es geht hier nicht darum, Drogen zu verharmlosen oder deren Missbrauch. Es geht nur darum, dass diese Übervorsicht und diese Schmuddelecke in die Cannabis gestellt wird, angesichts der akzeptierten Drogen, welche rezeptpflichtig über den Ladentisch gehen oder eben Alkohol absolut unverhältnismässig ist.
Natürlich muss man immer den „Einzelfall ansehen“, natürlich kann praktisch nichts „so gesagt werden“. Aber was ist das für ein Argument: „ein Klassiker, der nicht viel besagt“ ?
Warum schweigen Sie sich dazu aus, dass in USA mehr Menschen an ärztlich verschriebenen Medikamenten sterben, als an Cannabis?
Und selbstverständlich kann man Cannabis dosieren, genau wie Alkohol. Wer nur von „zugedröhnt“ spricht, hat keine Ahnung.
Sie machen in meinen Augen hier Fehler, RoXy, die ich sonst von Ihnen nicht kenne. Ja, natürlich kann man Cannabis dosieren, nur in der „Selbstmedikation“ der Leute ist das typischerweise nicht der Fall. Und nein, Einzelfälle in ihrer hochsubjektiven Wahrnehmung belegen gar nichts. Um mehr dazu sagen zu können, müsste man mehr wissen, alles andere ist nicht seriös.
„Aber was ist das für ein Argument: „ein Klassiker, der nicht viel besagt“ ?“
Weil es der Whataboutismus ist, den man bei Cannabisdiskussionen früher oder später immer hört. Es sterben ja auch mehr Menschen an Heroin als an LSD, trotzdem ist LSD zurecht verboten. Es sterben auch mehr Menschen an Suiziden als bei Raserrennen. Aber nochmals, was wollen Sie mit solchen Vergleichen besagen, geschweige denn beweisen?
Ihre wiederholten Hinweise auf die Opioidepidemie (um eine solche handelt es sich definitiv) in den USA stösst ins selbe Horn. Nur weil diese klar mehr Opfer fordert, heisst das ja noch lange nicht, dass wir zb. Designerdrogen freigeben sollen, oder nicht?
Wir könnten lange über die USA; diese Epidemie, und deren spezifischen Ursachen reden, nur sprengt das definitiv den Rahmen, hilft hier nicht weiter, sondern lenkt eigentlich nur vom Thema ab.
Nochmals, ich stelle Cannabis nicht in die Schmuddelecke. Wenn andere das tun, ist das nicht mein Problem. Aber Cannabis ist auch nicht soooo harmlos wie es die Liberalisierungsanhänger gerne behaupten, und wohl ein Stück weit selber glauben.
MF – Nichts ist so harmlos, wie wir meinen.
Auch Alkohol nicht, auch Schlaftabletten nicht, auch Codein und Morphin nicht, auch Sport nicht, auch Bergsteigen nicht, auch Sex nicht.
Natürlich sind die Bob Marleys dieser Welt nicht objektiv, aber die Repression hat auch einiges zur Glorifizierung beigetragen.
Meine Beispiele sind nicht whataboutism, vielmehr: „man soll mit gleichem Gewicht messen.“
Sie zählten von Cannabis verursachte Schadenfälle auf. Dann ist es legitim, die von anderen Substanzen verursachten Schadenfälle aufzuzeigen.
Eine Gesellschaft, die sich an liberalen Grundsätzen orientiert ist, langfristig gesünder. ihre einzelnen Glieder verantwortungsfähiger.
Das sind meine Argumente und diese sind im Einklang mit dem, was ich sonst sage.
@RoXy
„Nichts ist so harmlos, wie wir meinen.
Auch Alkohol nicht, auch Schlaftabletten nicht, auch Codein und Morphin nicht, auch Sport nicht, auch Bergsteigen nicht, auch Sex nicht.“
Sehen Sie, jetzt kommen wir wieder zum Punkt. Denn ein Gl. Wein schadet niemandem, eine Schlaftablette macht so wenig abhängig wie ein richtig dosierter Schluck Hustensaft mit Codein. Ein massvolles, vorsichtiges Bergsteigen hat allerhöchstens ein kalkulierbares, theoretisches Restrisiko wie Sex auch. Jedes Strassenqueren ist gefährlicher.
Bei Heroin werden Sie aber nicht dasselbe sagen (einmal pro Woche ist ok, oder so…) Und wenn Sie mal eine 15jährige gesehen haben, wie sie nach erstmaligem THC Konsum in der geschlossenen Psychiatrie verschwindet, sind Sie auch vorsichtiger mit solchen Aussagen.
MF – ist jetzt aber nicht ihr ernst!
Verstehen Sie von Sucht nicht mehr als das?
https://www.tagesanzeiger.ch/warum-sind-drogen-legal/story/13851778
https://www.beobachter.ch/gesundheit/pravention/drogen-legalisieren-wie-schlimm-sind-drogen-wirklich
Fachspezialisten widersprechen klar.
Jetzt weiss ich nicht, was Sie mir sagen wollen? Nichts von dem ist an sich strittig. Und ich bin der letzte, der die Gefährlichkeit der legal zu erwerbenden Suchtmittel abstreiten möchte, wie ich mehrfach betonte. Aber man kommt nicht umhin, festzustellen, dass das Gros der Menschheit wenig Probleme (jedoch mit allen Abstufungen) im Umgang mit Alkohol hat, wohingegen eine Minderheit massiv Probleme hat und auch Probleme macht. Bei den sog. harten Drogen werden Sie, gerade in Relation zu der Anzahl der Konsumenten (ein ganz entscheidender Punkt), wenige finden die keine Probleme mit ihrem Konsum haben. Falls sie überhaupt genug alt werden. Gleichzeitig werden Sie auch wenige finden, die zugeben können, ihr Problem nicht im Griff zu haben, dies aber als Gemeinsamkeit aller Drogen.
MF – das ist ein Widerspruch. Wenn es Fachexperten als ungefährlicher einstufen und sie gleichzeitig postulieren, dass es eben doch gefährlicher ist.
Ihr Argument: nur wenige Konsumenten, machen vergleichsweise mehr Probleme, müsste erst mal bewiesen werden. In CH kiffen nur schon offiziell Hunderttausende mit gr. Regelmässigkeit, aber die Dunkelziffer ist wegen der Illegalität noch viel höher. Wenn Sie Arzt oder sonst in leitender Position sind, werden Sie ihren Joint natürlich niemals öffentlich wie ihr Glas Wein zugeben. Das wird so bleiben, solange Menschen wie Sie jeden Cannabis Konsumenten als zugedröhnt titulieren.
Das wird so bleiben solange Menschen wie Sie MF, jeden Cannabis Kosumenten als zugedröhnt titulieren. Die grosse Mehrheit aller Konsumierenden ist jedoch genauso wenig abhängig oder zugedröhnt, wie die grosse Mehrheit aller Alkoholkonsumierenden abhängig oder vollbesoffen ist, sondern lediglich stimuliert, entspannt. So wie Sie mit Ihren 1- 3 Gläsern Wein.
Überdurchschnittliche Probleme entstehen immer, wenn eine Substanz die Illegal ist. 1. Dem Konsumenten fehlt das gesunde Vorbild, an dem er sich orientieren könnte. 2. Der Konsument hat keine Gewissheit bezüglich Dosis und Inhalt. In islamischen Ländern, in denen Alkohol verboten ist, kommt es vor, dass eine ganze Hochzeitsgesellschaft durch illegalen Alkohol vergiftet wird, mit vielen Toten.
… Was dann für die Sittenwächter ein weiterer Beweis ist, dass das Teufelszeug zurecht verboten gehört. Natürlich könnte man ihnen zeigen, dass mit der Legalität solche Unfälle vermieden werden könnten und auf unsere Länder verweisen. Nur, wow, was für Horror-Material, könnte man da Seitenweise finden, Angefangen vom Oktoberfest, über Vergewaltigungen unter Alkoholeinfluss, Gewalt in Fussballstadien, über Alkoholiker Elend, über Jugendliche die mit Alkoholvergiftung eingewiesen würden…
Jeder «vernünftige» Sittenwächter würde angesichts dieser Beweislast sagen: wenn das kein Beweis ist, dass unser Verbot richtig ist!
Denken Sie einfach mal darüber nach MF.
Wissen Sie, Liberalisierung tönt immer gut, ist als Ansatz auch nicht falsch, aber vielfach bleibt es eine Utopie. Denn wenn Sie konsequent, um nicht zu sagen radikal sind in der Befolgung Ihrer eigenen Aussagen, müssen Sie alle Drogen bis hin zu Crack, Crystal Meth, Heroin in letzter Konsequenz ebenfalls freigeben. Dies dazu noch global. Eines sage ich dazu, von der Umsetzung abgesehen: kommen Sie mir nicht mit Prävention, Jugendschutz oder „der Staat muss halt…“. Das tönt zwar immer gut, funktioniert aber schon bei E-Zigis (oder eben THC) nicht. Sie müssen dann damit leben, dass das totale Chaos ausbricht, die Leute sich selbst überlassen und Millionen Leute sterben werden. Die totale Selbstverantwortung halt, die ich Ihnen gerne glaube, anderen aber nicht attestiere.
MF – auch 13 hat darauf aufmerksam gemacht, dass es ein berechtigter Einwand ist, dass ein allzu liberaler Alleingang Probleme holländischer Art mit sich bringen kann. Über diesen Aspekt muss man sich Gedanken machen, darf aber niemals ein Totschlagargument sein. Denn dann würde es nie Fortschritt geben. Die Schweiz sollte sich ihrer liberalen Wurzeln besinnen und eine kluge Vorreiterrolle einnehmen.
Ein liberaler Weg ist nie einfach, nie Selbstläufer. Er ist vielmehr eine grosse Herausforderung, der all unsere Fähigkeiten abfordert. Das ist in allen Bereichen so.
Konservative sagen immer, dass liberale Lösungen das sichere Chaos bringen werden. Egal ob es nun um nicht autoritäre Erziehung geht, Abschaffung von religiöser Autorität Wirtschaftsliberalisierung oder wie hier, Drogenliberalisierung. Die Realität zeigt aber das genaue Gegenteil. Kinder, die nach heutigem Wissensstand nicht autoritär erzogen werden, sind weniger gewalttätig, kooperativer und haben eine höhere Sozialkompetenz, als autoritär erzogene. Säkulare Länder haben eine weitaus tiefere Kriminalitäts- und Korruptionsrate als Länder in denen religiöse Autorität gross ist.
Und in unserem Beispiel: Die Repression brachte uns eine Drogenepidemie und die Drogenhölle vom Platzspitz. Mit der Heroinabgabe ging es mit den Drogentoten hingegen rapide abwärts, ebenso mit der Beschaffungskriminalität/Prostitution. Die heutige Jugend ist heute weit weniger Heroingefährdet. Um nur ein Beispiel zu nennen.
Liberal ist nicht anarchisch. Es braucht vernünftige Regeln, pragmatisches Vorgehen, balancierende Korrekturen etc.
Basis aber müssen Fakten sein, nicht kulturelle Vorurteile, Schauergeschichten von Einzelschicksalen und dergleichen.
@RoXy
Sie müssen mich weder vom Liberalismus noch vom Säkularismus überzeugen. Sowieso stecken Sie mich bei dem Thema wiederholt in eine Schublade in der ich mich nicht wiedererkenne, ganz abgesehen davon dass Sie wiederholt ungewohnt persönlich wurden.
Da zudem in den letzten Tagen mehrere ausführliche Repliken von mir es aus unerfindlichen Gründen nicht durch die Zensur geschafft haben, muss ich mich aus dem Thread zurückziehen. Es gäbe noch viel zu erwähnen, richtigzustellen oder anzufügen, aber so macht das aus meiner Warte wenig Sinn.
Das mit der Altersgrenze ist eine gute Idee. Die sollte bei 25 festgelegt werden. Do. bei Alkohol.
Nein, bei 16 oder 18 Jahren. Sonst verbleibt unsere Jugend in der Kriminalität.
Herr Moser etwas in mir würde meinen Kindern auch gerne empfehlen, dass sie vor 25 nicht kiffen, vor 21 nicht Alkohol und vor 18 keinen Sex haben sollten, weil man als unreifer Teenager oder als unreifes Kind von diesen Dingen sehr leicht überfordert ist und sich Viele mit diesen Dingen massive Probleme einhandeln, die sie später ein Leben lang begleiten.
Aber die Jugend ist stürmisch, ihr sich noch in der Entwicklung befindliches Gehirn, nicht immer vernünftig. Und irgendwie gehört es scheinbar zur Evolution, dass wir dadurch gehen.
Andererseits entwickeln sich Abstinenzler auch nicht zwingend besser. „Von Vatikan bis Taliban hat sich immer wieder gezeigt, dass die ganzen Abstinenzler noch immer die schlimmsten sind.“ sagte schon der Dichter.
Das „abartig hochpotenzierte Cannabis“ wird es aber trotzdem weiterhin geben und die Jugendlichen werden es haben wollen. Und der Dealer freut sich auf die späteren Ecstacy oder Kokain-Kunden. Es macht auch keinen Sinn, Alterslimiten einzuführen. Sie haben nur die Folge, dass alle 4 Jahre Jüngeren sich die Älteren ständigen Kiffer zum Vorbild nehmen und ebenfalls zugreifen wollen. Und sie erhalten den Stoff genauso leicht, wie heute Zigaretten, weil Jugendliche mit 16 Jahren noch nicht so viel Verantwortungsbewusstsein entwickelt haben, um die Folgen ihres „Geschenks“ oder „Verkaufs“ abzusehen.
Legt Altersgrenzen fest und kümmert euch anschliessend um die noch viel Jüngeren Drogensüchtigen. Ist bei Alkohol anders. Der schmeckt erst nach der Pubertät.
Was hat der Geschmack von Alkohol mit der Pubertät zu tun? Schmeckt einem Kind die erste Zigarette/der erste Joint? Wohl kaum …
Uns schmeckte auch das erste Glas Bier nicht. Aber uns reizte der Kick, das Neue.
Meinen Kindern – oh Schreck – schmeckte von klein auf alles, was ich gruusig fand: Kaffee, Bier, Wein.
So what? Die Einnahme von Psychoaktiven Substanzen gehört seit Jahrtausenden zur menschlichen Kultur. Sie hat zum Teil verheerende Folgen, aber ganz ohne sie geht es nicht. Sämtliche Abstinenzler Bewegungen brachten keine besseren Gesellschaften hervor, im Gegenteil.
Drogen sind gleichzeitig schlecht und gut. Sie sind Medizin und Gift zugleich. Deshalb haben wir ein Problem unsere Beziehung zu ihnen vernünftig zu erklären.
Viele projizieren einfach das Böse auf ein paar bestimmte Drogen und die anderen Drogen, nennen sie dann anders. Doch das hilft uns nicht weiter.
Das hat nichts mit Geschmack zu tun, sondern mit Wirkung. Als Knabe fand ich das Bier auch ‚gruusig‘. Und die ersten Zigaretten (Camel, North Pole) im Skilager auch ‚komisch‘ (Rektor rauchte Marlboro Gold; Co-Rektor Kent; wir wurden „verurteilt“). Die Wirkungen bei beidem aber angenehm. Wie seelisch „erleichtert“. Alk wirkte bei mir immer „positiver“ (im Sinne Euphorie) als Cannabis (wohl individuelle Disposition). Vor Trips (LSD-25) bekam ich viel Respekt, deshalb reichten in paar, wegen Erfahrungen (Neugier). – Alk trinken und rauchen (100-er) tue ich immer noch. Wein mässig, aber regelmässig. Bin pensioniert.
Es gibt ein drogenranking von internationalen suchtexoerten, Medizinern, Soziologen. Googlen sie Dr. David Nutt
So, jetzt müssen sie sehr stark sein:
Platz 1. Alkohol, 2.heroin,3. Crack, 4. Methamphetamine, 5. Kokain, 6. Tabak, 7. amphetamine, 8. Cannabis, 9. Ghb…..
ecstasy landet abgeschlagen auf Platz 16!
Das Lesen der Studie und des studien designs sind sehr interessant – vor allem in Basel mit einer starken pharmabranche! 😉
Alles klar wie Suppenbrühe. Immer sind die Gesellschaft (oder das System) schuld. Das entspricht dem gängigen Sündenbock. Kein Bock auf solches Geklöne.
Die Dame reklamiert an dieser Stelle „Verantwortungsbewusstsein“. 😀
Der Gag des Tages…. angesichts ihrer zur Schau gestellten „Logik“.
Wir rauchten in unserer Jugend (70-er) auch ab und zu Cannabis (v.a. in Form Haschisch). Das erste Mal nahm ich es im Himbeerjoghurt. Unsere Eltern (die Mehrheit) regierten darauf aber nicht dramatisch. Eine weitere „Mode/ Erfahrung“ neben Bier und Wein. (Bier auf Wein, das lasse sein …). Verantwortungsbewusstsein heisst auch Selbstverantwortung: Auch ein Jugendlicher kennt den Unterschied Cannabis – Heroin. (Wird ja auch nicht gleich konsumiert). – Spritzen waren für mich tabu. Mochte die Dinger sowieso nicht.