Gender-Unterschiede sind antrainiert
Wir schlenderten in den Ferien durch ein Städtchen im Süden und machten Halt an einem Stand mit selbst gehäkelten Schlüsselanhängern. Kleine Wale, einer niedlicher als der andere. Mein Sohn wollte sich unbedingt einen kaufen und überlegte, welche Farbe es sein soll.
Pink kam in die engere Wahl. Da schaltete sich die ältere Schwester ein und versuchte, ihn subtil Richtung Beige und Grün zu lenken. Als ich einwarf, sie solle die Wahl ihm überlassen, folgte das Totschlagargument: «Pink ist für Mädchen!»
Ein paar Tage später fragte mein Siebenjähriger: «Wer hat das eigentlich erfunden, dass es Mädchen- und Jungssachen gibt? Das ist doch voll doof!» Ich konnte nicht mehr sagen als: «Du hast absolut recht.»
Wir stecken die Kinder in Schubladen
Während Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau seit Jahren ein Riesenthema ist, zementieren wir die Geschlechtsunterschiede zwischen Knaben und Mädchen mehr denn je. In den Siebzigern konnte ich den braun-grünen Pulli meines Bruders problemlos nachtragen. Heute dominieren bei den Kinderkleidern Pink und Pailletten für die Mädchen, Schwarz-Grau mit Superhelden bei den Jungs. Gern garniert mit Worten wie «Beautiful» versus «Superhero».
Dasselbe beim Spielzeug: Die auf Mädchen ausgerichteten Lego Friends betreiben Boutiquen, während im Jungs-Regal die Lego Ninjagos die Welt retten.
Werden dem Nachwuchs diese Stereotypen immer und immer wieder vor Augen geführt, zementieren sie sich irgendwann ein. Schon Erstklässler haben ein sehr klares Bild davon, wie Mann und Frau zu sein haben, und ziehen ihre Schlüsse daraus. So belegen verschiedene Studien, dass Mädchen glauben, sie seien weniger stark und weniger intelligent als ihre Kollegen. Jungs hingegen haben oft Mühe, über Gefühle zu reden.
Jungs finden sich toll, Mädchen schwach
Die BBC hat diesen Gender-Stereotypen letztes Jahr einen Zweiteiler gewidmet und die obigen Resultate erneut bestätigt. So zeigen sich die in der Sendung auftretenden siebenjährigen Knaben allesamt sehr selbstbewusst, während die gleichaltrigen Mädchen ihre Leistungen kleinreden und lieber über ihr Äusseres sprechen. Als die ganze Schulklasse gefragt wird, wer von ihnen «der/die Beste» sei, antwortet jeder zweite Knabe mit «Ich». Bei den Mädchen halten sich nur 10 Prozent für die Nummer 1.
Angeboren sind diese Unterschiede in der Selbstwahrnehmung nicht. Wie eine Medizinerin in der BBC-Doku erklärt, unterscheidet sich das männliche Gehirn kaum vom weiblichen. Allerdings entwickelt sich unser Denkapparat entsprechend der Umgebung: Fördert man das Kind aufgrund seines Geschlechts nur in bestimmten Themengebieten, wird sein Gehirn in diesen Bereichen trainiert, in anderen hingegen nicht.
Es beginnt mit den Kosenamen
Bekommt ein kleiner Bub zum Beispiel von früh auf Bauklötze und Legos zum Spielen, entwickelt sich sein räumliches Denken weiter. Die Folge: Er wird in der Schule in Geometrie besser abschneiden als seine Kollegin, die mit Puppen und Stofftieren aufgewachsen ist. Nicht weil er ein Knabe ist, sondern weil er basierend auf Stereotypen erzogen worden ist.
Wollen wir unseren Kindern also alle Möglichkeiten im Leben offenlassen, tun wir gut daran, schon bei der Spielzeugwahl jegliche Gender-Barrieren zu durchbrechen. Und nett gemeinte Kosenamen wie «mein Starker» und «meine Hübsche» sortieren wir am besten auch gleich mit aus.
121 Kommentare zu «Gender-Unterschiede sind antrainiert»
Es wäre einfach schön, wenn jede Person nach ihren Bedürfnissen leben könnte und wir nicht Angst hätten die starren Rollenbilder zu verlieren.
Wie das geht, wird der Film Von der Rolle von Verena Endtner zeigen. Mehr Infos und Trailer unter:
https://www.von-der-rolle.ch
Bei meinem ersten kind beschloss ich genderfrei zu begleiten. Allerhand verschiedenes bekam mein kind. Es ging noch nicht zur kita, also wurde es nicht beeinflusst. Und trotzdem wR das erste wort bus, und dem entsprechend ein interesse für alles rollende. Die Puppen und kuscheltiere verstaubten.
Ich kam zu dem Schluss, dass ein interesse schon da sein muss. Denn von MIR oder von meinem Partner hatte er das sicher nicht.
Mädchen und Jungen sind unterschiedlich. Jedoch GLEICHWERTIG.
Sie können bei der Spielzeugwahl die Genderbarrieren durchbrechen so oft Sie wollen, die Hormone gehen davon nicht weg, auch wenn das Hirn ganz genau gleich aussieht. Auch taffe Mütter bekommen häufig pinke Mädchen mit Puppenwagen.
Aber Sie haben recht, die Spielzeugsortierung in Jungs – und Mädchenabteilungen ist g’fürchig. Was mich am meisten stört ist, dass es bei Jungs ziemlich schnell Richtung Waffenarsenal geht.
Mit Waffenarsenal stimme ich Ihnen bei. Ich habe 3 Jungs (Mittelschüler) und eine Abscheu zu Waffen. Im Spielzeuggeschäft hier in den USA habe ich immer einen weiten Bogen um die Regale mit NERF-GUNS gemacht und mich gefragt, wer den Kindern solch einen Schrott kauft…..bis meine Jungs beim Kollegen eine NERF-GUN fanden. Seither ist unsere Garage voll von diesen Dingern, die Jungs veranstalten unter Kollegen ganze NERF-WARS und schiessen sich im Park genüsslich ab. Ich sage mir: „Besser jetzt den Drang loswerden, als dies mit Verboten ins Jugendalter zu verlegen, schliesslich spielte ich auch Cowboys/Indianer mit Pfeilbogen und Spielzeug-Pistolen.“ Meine Tochter hat nicht das leiseste Interesse an diesen NERF-GUNS. Dies zeigt, wie fabriziert obiger Artikel ist.
Gender-Unterschiede sind aus meiner Sicht nicht das Problem. Wenn ein Mädchen dazu erzogen wird, behutsam und sorgfältig mit Dingen umzugehen, während der Bub beim Spiel mit Bogen und selbstgebasteltem Pfeil eine Schürfwunde abkriegt, ist das ganz O.K. Falsch ist lediglich die Wertskala im Erwachsenenalter. Wer einen Haushalt tadellos hinkriegt, mitsamt allem Bügeln und Wäschen, dem sollte ein Ordenkreuz verliehen werden….genauso wie dem Menschen, der einer Touristengruppe auf dem Mount-Everest das Leben rettet. Es ist fatal, wie die Arbeiten, welche früher die Domäne der Frauen war, mit negativem Unterton behaftet sind. Ich frage mich oft, woher dies kommt. Mein Grossvater währe ohne die kochende Grossmutter nach 30 Tagen verhungert. Er schätzte ihre Leistung genauso, wie sie seine.
Mediziner haben diese Theorie, die wahrscheinlich von Soziologen stammt, längst widerlegt! Wenn ohne spezifische Erziehung alle gleich sind, warum gibt es dann Transgender-Menschen? Wie kann es denn sein, dass Männer unbedingt Frauen sein wollen und umgekehrt, inkl. Kleider, Benehmen und alles, wenn das Geschlecht eh keine Rolle spielt, hm? Falsche Erziehung oder wie? Und noch zum Thema Marketing: Wie soll denn das Marketing Bedürfnisse schaffen? Nein, das Marketing geht vielmehr auf die Bedürfnisse der Menschen ein, lullt sie damit ein – und verkauft ihnen dann so viel wie nur möglich. Ganz egal, was.
Der Bericht ist viel zu einseitig. Man kann nicht einen einzelnen Bereich von allem anderen isolieren und dann so tun, als wäre das die einzig richtige Prinzip der Interpretation. Konkret: Man kann nicht alle Unterschiede auf die Umwelt zurückführen, so, als spielten biologische oder charakterliche oder andere Faktoren keine Rolle. Sicher sind gewisse Unterschiede gesellschaftsbedingt. Aber daraus zu schliesen, dass nun alle Unterschiede auf die Umwelt zurückgeführt werden können, ist falsch.
Ich bin jedenfalls sehr froh, gibt es (immer noch) Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Diese Gleichmacherei trägt faschistische Züge.; Denkt man nur in abstrakten Kategorien sieht man irgendwann den indiviuellen Menschen nicht mehr.
Ist nur anekdotische Evidenz, aber wir haben unsere zwei sicher nie in eine Richtung gedrängt, und trotzdem hat der Bub mit Holzstücken Schiesseisen gespielt und sich für alles Technische interessiert, während das Mädchen durch eine intensive Rosa und Barbie Phase gagangen ist.
In den Gender-„Wissenschaften“ wird viel Evidenz verdrängt, weil nicht wahr sein kann was nicht wahr sein darf.
Ich sage nur Hjernevask…
Wo haben sie den den Unsinn her, nur weil der Junge im Bauklötzen spielt, steckt er ein Mädchen, was mit Barbie spielt in der Schule bei der Geometrie in die Tasche ??
Meine Mädels haben beiden mit ihren Freundinnen intensivst Barbie gespielt. Die Ältere ist jetzt Mathematik- und Informatiklehrerin geworden. Und Schwerpunkt hier ist nicht die Arbeit mit Kindern, da hätte sie auch Kindergärtnerin etc. werden können. Schwerpunkt hier ist das mathematisch-abstrakte Denken einer Mathematikerin und Programmiererin.
Ich hatte im übrigen auch nichts dagegen, meine Kinder mal mit dem Kosenamen – meine Hübschen – zu bezeichnen. Man kann das mit dem ganzen Genderkram aber auch wirklich übertreiben. Ich habe sie immer das machen lassen, wozu sie Lust hatten.
Ich denke es ist auch wichtig, als Eltern selber ein gutes Beispiel zu sein und den Kindern nicht diese Klischees vorzuleben. Wenn Mami beispielsweise mehr arbeitet als Papi, dieser also öfter zu Hause ist und sich um Haushalt, Einkauf, Wäsche etc. kümmert, ist für die Kinder schon in dieser Hinsicht etwas anderes „normal“. Oder auch Mami kann ein Regal zusammen bauen oder eine Glühbirne wechseln. Es gibt zig solche Beispiele, wo viele noch so emanzipierte Frauen ihren Kindern genau solche Stereotypen vorleben.
Dummheit ist ebenfalls nicht nur lernbar sondern antrainiert. Was die christliche und andere Kirchen jahrhundertelang praktizierten kann doch auch für Ersatzreligionen wie Sozialismus, Vegetarismus oder Klimahysterie nicht falsch sein.
Mir ist heute vieles zu kompliziert und so konzentriere ich mich gerne auf das Relevante. Also Gesundheit und Zufriedenheit. Ich achte also darauf, dass sich meine Tochter gesund ernährt und genügend Bewegung hat. In der Wahl ihrer Freizeitgestaltung und Geschenkwünsche ist sie frei. Und so mache ich mir 0,00 Gedanken über die Genderthematik, wenn sie glücklich mit ihren Lego Friends und Playmobilrössli spielt, bastelt und in der Freizeit mit Begeisterung tanzt und reitet. Und sollte sie dafür eine pinke Jeans tragen ist mir das genauso egal, wie wenn sie später Hebamme oder Kleinkinderzieherin wird. Natürlich darf sie auch Raketenforscherin oder Formel-Pilotin werden. Hauptsache sie führt ein gesundes und glückliches Leben. Und dass sie dazu noch hübsch ist, ist doch umso schöner…
Bei allem Verständnis für die m.M.n. durchaus berechtigten Kritik am Gender-Marketing und anerzogenen Rollenbildern frage ich mich doch sehr, was das heute soll. Der Titel des Blogs ist vor allem ein Click-Bait und in seiner plakativen Provokation kaum zu übertreffen.
Es ist unsere Aufgabe als Eltern, unseren Kindern Entwicklungsspielraum zu geben und sie Toleranz zu lehren gegenüber allen Ausprägungen des menschlichen Seins. Dabei aber alle Unterschiede in Biologie und Vorlieben zu ignorieren dient m.M.n. der Sache nicht.
Die grösste Herausforderung und gleichzeitig das grösste Geschenk ist für mich als Mutter, meine Kinder *bedingungslos* zu lieben. Jeder Kosename ist daher vor allem ein Ausdruck von Liebe, keine Bestärkung der einen oder anderen (vergänglichen) Eigenschaft.
Jede gute Absicht, Chancengleichheit für die eigenen Kinder (Mädchen und Junge) durch das Vermeiden von Gender-Klischees zu sicherzustellen, scheitert spätestens mit der Einschulung und dem Zugang zu Medien (on- oder offline).
Zuhause teilten sie sich das Spielzeug noch, egal ob Nerf oder Schleich, bis sie sich dann plötzlich in den entsprechenden Rollen wiederfanden, sie bei den Pferden und er im Dojo.
Nicht (noch nicht) darunter gelitten haben ihre Ambitionen und schulischen Leistungen, sie mögen die gleichen, eher unheimlichen Bücher. Sie sieht sich eher bei den Forschern, er hat noch keinen Durchblich diesbezüglich. Aber ganz allgemein, zu ernst sollte man das alles nicht nehmen, wichtig ist schlussendlich eh nur, was die Eltern vorleben.
Durch das Marketing wird heute sehr viel Geld verdient und neue Trends gesetzt. Klischees werden natürlich auch bedient. Wenn ich mir die heutigen Mütter ansehe, dann werden gerade die Mädchen wie junge Erwachsene angezogen? Warum? Sie sind doch keine Puppen! Wo bleibt die Freiheit der Mädchen? Für das haben unsere weiblichen Vorfahren lange gekämpft. Auch die Kinderkrippen vermitteln eher eine stereotype Denkweise, weil Sie öfters von jungen Frauen betreut werden, die sich in Ihrer Lebensphase gerne um ihr Äusseres kümmern. Wir Mütter, die unseren Mädchen schon von klein auf beibringen, das Frauen immer gut aussehen müssen. Männer sind in ihrer Freizeit oft salopp gekleidet. Abends, gerade im Sommer sehe ich sehr ungleiche Pärchen. Sie elegant gekleidet und er in Shorts & Sneakern?!
@Karin Schneider: Genau! Werden können Mädchen heute was sie wollen, aber sie müssen dabei gut aussehen!
Die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Biologisch sind Unterschiede vorhanden, diese werden aber soziokulturell verstärkt. Das eigentliche Problem ist die Entwertung alles weiblichen. Arbeit, die eher von Frauen ausgeführt wird, sei es nun anerzogen oder angeboren, wird schlechter oder gar nicht entlohnt. Weibliche Charaktereigenschaften gelten als liebenswürdig aber schwach. Das ist total überholt und es lohnt sich schon, darüber nachzudenken, warum uns ein Junge in rosaroten Hosen dermassen irritiert. Schliesslich ist DAS sicher nicht natürlich determiniert.
Sie irren Frau Benz.
Aggressivität, Zielstrebigkeit, Kraft, Durchsetzungsvermögen etc…wenn als „männlich“ wahrgenommen, werden diese Eigenschaften absolut als schlecht kategorisiert.
Wird aber ein Junge als besonders emphatisch, liebevoll, fürsorglich usw. („weiblich“ eben) wahrgenommen, wird dies als gut befunden.
@ Meier: Dass „männliches Verhalten“ grundsätzlich stärker belohnt wird, können Sie jeder Lohnstatistik entnehmen (in welcher „Frauen-Arbeit“ teilweise nicht mal auftaucht, weil sie unbezahlt ist). Zielstrebigkeit und Durchsetzungsstärke sind in unserer Gesellschaft positiv konnotiert. Natürlich ist auch hier die Welt nicht schwarz/weiss. Aggressivität wird nicht gern gesehen, da gebe ich Ihnen recht. Allerdings wird dies ein aggressives Mädchen viel stärker zu spüren bekommen, als ein aggressiver Junge. Und ob es ein „lieblicher“ Junge in unserer Gesellschaft so einfach hat?
Da irren Sie Herr Maier,
In jeder 1,5 Stellenanzeige wird Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit als gewünschte Fähigkeit genannt … Eine Bewertung als negativ ist somit nicht erkennbar, ganz im Gegenteil.
Bis er dann in der Arbeitswelt, die entsprechende Branche vorausgesetzt, steht und genau diese Attribute ihm weiter helfen.
Sofern ers durch die Schule geschafft hat, wo diese Attribute wohl öfters zu Problemen führen.
Aggressivität gebe ich Ihnen noch, Herr Meier, aber seit wann gelten Zielstrebigkeit, Kraft, Durchsetzungsvermögen etc. in irgend einer Form als etwas negatives?
Herr niklas meier hat schon recht, wenn man seine aussage auf die volksschule und das gymnasium bezieht. 50% mehr mädchen als buben erlangen die matura. Das schulsystem orientiert sich an den stärken der mädchen. Buben werden zu „problemfällen“. Das muss sich unter dem aspekt der chancengleichheit der geschlechter dringend ändern. Oder sagen wir es deutlich: Bis zur matur werden buben im vergleich zu mädchen diskriminiert. Der untaugliche lehrplan 21 trägt auch in dieser hinsicht das seine dazu bei.
Interessanterweise sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern hinsichtlich Berufswahl, Familien/Karriereplanung etc. dort am grössten, wo die grössten Anstrengungen unternommen werden um soziokulturelle Unterschiede zu beseitigen (e. g. Schweden). Die biologischen Unterschiede maximieren sich je egalitärer eine Gesellschaft wird. In Fachkreisen ist diese Erkenntnis unbestritten und seit 20 Jahren bekannt, aber diese Ergebnisse werden schlicht ignoriert da es eben gerade nicht um „Gleichberechtigung“ geht sondern darum, bestimmten Bevölkerungsgruppen zu suggerieren sie seien „Opfer“, um anschliessend politisches Kapital daraus zu schlagen um sozialistische politische Agenden zu verwirklichen. Dass dies in erster Linie den vermeintlichen Opfern selbst schadet, liegt auf der Hand.
Bitte geben Sie doch Quellen an, wenn Sie quantitative Behauptungen aufstellen. Bez. Schweden kann ich aus eigener Erfahrung das pure Gegenteil bestätigen!
Die Studien dazu sind weitum bekannt und waren gerade deshalb so erstaunlich, weil die Ersteller eigentlich das Gegenteil beweisen wollten.
Diese Ergebnisse wurden hunderttausedfach repliziert, gerade weil Niemand solche Ergebnisse, bzw. das exakte Gegenteil erwartet hatte. Eine der relevanten Studien der letzten Jahre wurde in 2018 von Leeds Beckett University und University of Missouri – weltweit mit einem Sample Size von 475’000 (!) Personen verfasst. Anbei 2 Artikel welche die Ergebnisse zusammenfassen:
theatlantic.com/amp/article/553592/
https://www.sciencedaily.com/releases/2018/02/180214150132.htm
Und die Studie:
http://eprints.leedsbeckett.ac.uk/4753/6/symplectic-version.pdf
Die schwedische Politik erreicht erwiesenermassen das exakte Gegenteil dessen was sie vorgibt erreichen zu wollen. Was sie selbstredend nicht davon abhält diese Politik fortzusetzen.
Der norwegische Soziologe und Journalist Harald Eia hat einmal eine Sendung mit weit reichenden Folgen über die Genderwissenschaften gemacht:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/harald-eia-gegen-den-gender-mainstream-das-wurde-haesslicher-als-ich-gedacht-habe-11899907.html
Die Sendung ist auf Youtube noch verfügbar, selbst in deutscher Übersetzung. Es ist tatsächlich so: Je „gleicher“ die Geschlechter, desto mehr entsprechen die Berufs- und Studienwahl gängigen „Geschlechterstereotypen“. Das war auch der Inhalt von Harald Eia‘s Sendung, die bezeichnenderweise unter dem Titel „Das Gender Paradoxon“ ausgestrahlt worden ist. By the way: Auf den Philippinen ist der Frauenanteil im MINT-Bereich eklatant höher, als in Skandinavien- ohne Gleichstellungspolitik, nota bene…
„Sowohl als auch“ !!!!
Ich staune immer wieder, wie wenig Menschen, selbst gebildete Menschen, diese einfache Wahrheit beherzigen: sowohl als auch
nicht entweder oder
„Gender-Unterschiede sind antrainiert“ ist in dieser Absolutheit falsch,
„Gender-Unterschiede ist sehr oft auch antrainiert“ wäre natürlich absolut richtig.
Es wissenschaftlich längst erwiesen, dass Mädchen und Buben von Geburt verschieden sind. Signifikant und kulturunabhängig.
Das zu leugnen und verdrängen schadet letztlich uns allen.
Wo nun unsere Kultur unsere gesunde Entwicklung hindert, wo sie nicht Ausdruck des Unbewussten, sondern nur Propaganda ist, das müssen wir ergründen.
Aber mit entweder-oder-denken werden wir dabei grandios scheitern.
Auch Sie verwechseln Gender mit Geschlecht.
Gender ist eine kulturelle Qualität und als solche anerzogen.
Das binäre Geschlecht, welches die Begriffe ‚Mann‘, ‚Frau‘ rechtfertigt, ist eine biologische Kategorie, welche jeder Einflussnahme trotz, selbst der medizinisch möglichen sog. Geschlechtsumwandlung. Das Geschlecht ist unwandelbar und binär.
Das kulturelle Gender ist wie die sog. Sexuelle Identität fluid und auch im Erwachsenenalter manipulierbar. Der Begriff der ‚Sexuellen Identität‘ ist ein Widerspruch in sich. Menschen bilden keine kulturell geprägten Identitäten aus. Das hat der wissenschaftliche Feminismus, den es tatsächlich gibt, aber schon in den 1970’ern heraus gearbeitet.
Ja ML da haben sie recht, dennoch ist der Begriff Gender-Medizin geläufig.
Deshalb habe ich ihn benutzt.
Zum besseren und einfacheren Verständnis.
Aber danke, dass Sie darauf hinweisen.
@ML: Ihre Definition hilft überhaupt nicht weiter. Was kulturell antrainiert ist und was biologisch bedingt (wenn man nur diese einfache Dichotomie verwenden möchte), kann nur durch sorgfältige Forschung festgestellt werden. Ihre Definition hätte zur Folge, dass man erst die Forschung abwarten müsste, um dann zu sagen, was Gender und was Sex ist. Das ist ziemlich sinnlos.
@Flori antha
Die Definition ist nicht von mir, sondern der harte Kern der Gender- Wissenschaften. Es gibt sie ja tatsächlich, die Wissenschaft vom soziokulturellen Gender, auch wenn die noch in einem Wust an Esoterik und eben Verwechseln mit dem biologischen Geschlecht verpackt ist.
Die frühe Psychoanalyse hat vor ca. 100 Jahren das Gender benutzt, ohne den Begriff zu verwenden. Mit dem binären biologischen Geschlecht kann man mit Freuds Libido- Theorie nicht arbeiten. Nur hat Freud mit einer Begrifflichkeit und einer Logik argumentiert, die wiederum die frühen Feministinnen zu Recht in 2 Wellen auf die Barrikaden brachte.
Leider liest man in den üblichen platten Darstellungen überhaupt nichts über den harten wissenschaftlichen Kern der Gender- Theorie.
Interessanterweise sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern hinsichtlich Berufswahl, Familien/Karriereplanung etc. dort am grössten, wo die grössten Anstrengungen unternommen werden um soziokulturelle Unterschiede zu beseitigen (e. g. Schweden), bzw. die biologischen Unterschiede maximieren sich je egalitärer eine Gesellschaft wird. In Fachkreisen ist diese Erkenntnis unbestritten und seit 20 Jahren bekannt, aber diese Ergebnisse werden schlicht ignoriert da es eben gerade nicht um Gleichberechtigung geht sondern darum, bestimmten Bevölkerungsgruppen zu suggerieren sie seien „Opfer“, um anschliessend politisches Kapital daraus zu schlagen um sozialistische politische Agenden zu verwirklichen. Dass dies in erster Linie den vermeintlichen Opfern selbst schadet, liegt auf der Hand.
wenn Frauen und Männer gleich sind, bringen weder Frauen noch Männer in gemischten Teams keine Diversität.
Perfekt auf den Punkt gebracht!
mit der Logik sind dann alle Männer gleich sowie alle Frauen gleich. Ernsthaft?
Die einfache und einsichtige Logik besagt, Frauen und Männer haben gleich mächtige Verteilungsfunktionen über Kompetenzen, allerdings über unterschiedliche Spektren. In 40% der Kernkompetenzen unterscheiden sich Mann und Frau nicht, die restlichen 60% sind klar unterschieden.
So hat das Paar Mann- Frau eine Variabilität von 160% bezogen auf die jeweiligen Individualleistungen. Wären beide Kompetenzspektren gleich, hätte die Mischung der Geschlechter keinen Vorzug gegenüber gleichgeschlechtigen Teams/ Ehen.
Und manchmal wollen die Kinder gar nicht.
Bei meinem beiden Jungs hatte ich nebst Bagger mehrere Puppen in die Spielecke – sie nahmen sie nicht einmal hervor. Nicht mal zum rumschmeissen waren sie gut geeignet. Wir hatten einen Krämerliladen – am interessantesten war es zu schauen, was denn nun in den Sachen drin ist. Die Puzzles mit glitzernden Elfen wurde ignoriert.
Und an den Jungs liegt es nicht – am Frauenstreiktag durfte ich mir eine lange Rede von meinem 6-jährigen Sohn anhören, indem er sein Unverständnis ausdrückte – es sei ja klar, dass Frauen alles genauso gut können, und Hannah ist sowieso die Beste im Karate.
Also, gleiche Gehirne hin oder her, bei unseren Söhnen hat die genderneutrale Erziehung komplett versagt – und zwar weil meine Jungs nicht wollten.
Liebe Susanne
gender-neutral heisst ja nicht, dass alle Kinder sich hinterher gleich verhalten sollen oder gleich sein sollen. Das Gegenteil ist das Ziel: das Kind soll sich möglichst frei von Stereotypen nach seinen persönlichen Interessen beim Spiel und beim Lernen leiten lassen. Und nicht etwas bloss deshalb nicht tun, weil es dem anderen Geschlecht zugerechnet wird, obwohl das Kind etwas gerne tun würde. Ballet für Buben oder Boxen für Mädchen, nur um Beispiele zu nennen, sorgen heute bei Eltern vielleicht nur für eine hochgezogene Augenbraue, aber bei den Peers kann das schon Anlass für massives Mobbing sein.
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Was Sie gemacht haben, finde ich gut: Anbieten ist super, aber wenns die Buben nicht interessiert, dann interessierts sie halt nicht.
Ich bitte euch. Männer (Knaben) haben eine höhere Muskelmasse, ein grösseres Gehirn, eine lebenslängliche Reproduktionsphase, XY-Chromosomen, eine grössere Risikoneigung usw. usw.
Und das alles soll anerzogen sein?? Bitte versucht nicht, eure Ideologie entgegen jeder Vernunft und wissenschaftlicher Erkenntnisse auszuleben, sei’s nun beim angeblich menschengemachten Klimawandel oder beim Gendern.
@Ruckstuhl: Sie verwechseln Durchschnittswerte mit individuellen Merkmalen. Es gibt im Durchschnitt durchaus eine Reihe biologischer Unterschiede zwischen den Geschlechtern, bloss ist die Variabilität innerhalb der Geschlechter noch um einiges grösser. Und darum geht es ja letztlich: dass jeder individuell sein darf, wie er will, ohne von Stereotypen in eine bestimmte Norm gezwungen zu werden. Oder einfach gesagt: Nur weil die Mehrheit der Buben vielleicht effektiv lieber mit Lastwagen spielt als mit Puppen ist das noch lange kein Grund, wieso man dem kleinen Cedric die Puppen und pinken Kleider verweigern sollte, wenn dieser solche bevorzugt. Ist doch ganz einfach, oder?
@Vera Fessler
Selbstverständlich ist das ernst gemeint. Wissenschaft ist eine ernste Sache und foutiert sich nicht um Mainstreammedien, Zeitgeist und politische Ansichten.
Die wissenschaftlichen Fakten sind: Es gibt keinen einzigen Beweis, dass Klimawandel menschengemacht sein könnte. Aber gerne dürfen Sie sich daran versuchen und den Beweis erbringen, der Nobelpreis und eine steile politische Karriere wären Ihnen sicher. Sie könnten Greta in den Schatten stellen!
@Bögli
Nein. Denn wir vergleichen die Gruppen „Buben“ und „Mädchen“. Und nicht den kleinen (konkreten) Cedrickli mit der kleinen (konkreten) Liseli.
Wenn wir Gruppen vergleichen, dann vergleichen wir Gruppenmerkmale. Dass diese Merkmale innerhalb der Gruppe nicht gleichmässig verteilt sind und es Ausreisser gibt, ist klar, tut aber nichts zur Sache. Weil eben, wir vergleichen ja Gruppen.
Das ist jetzt hoffentlich nicht ernst gemeint?!?
Doch, Wissenschaft ist ernst gemeint. Es ist aktueller Stand der Forschung, dass mindestens 50% biologisch getrimmt ist. Sorry.
„Angeblich“ menschengemachtem Klimawandel?!? Sie behaupten also allen Ernstes, der Mensch habe nichts mit dem Klimawandel zu tun? Und was meint die Wissenschaft?
@Bögli
Nein. Denn wir vergleichen die Gruppen „Buben“ und „Mädchen“. Und nicht den kleinen (konkreten) Cedrickli mit der kleinen (konkreten) Liseli.
Wenn wir Gruppen vergleichen, dann vergleichen wir Gruppenmerkmale. Dass diese Merkmale innerhalb der Gruppe nicht gleichmässig verteilt sind und es Ausreisser gibt, ist klar, tut aber nichts zur Sache. Weil eben, wir vergleichen ja Gruppen.
Dieser Blogbeitrag war leider nichts, liebe Mama Kuster. Dass er wissenschaftlich überholt und journalistisch unprofessionell ist, geht beim Blogen ja noch. Aber unlustig, unoriginell und null inspirierend ist schlimm!
Mädchen sind Mädchen, Jungen sind Jungen. Daran ändert auch das ganze Geschwurbel der Gleichmacherei nichts.
Trotzdem können Frauen Technik studieren und Männer dipl Krankenschwester.
All dieselben Voraussetzungen ändern nichts daran, dass die Denkweise der beiden Geschlechter unterscheiden.
Ich pers erfülle eh das Klischee. Mir fehlt jegliche Fähigkeit für räumliche Vorstellungen. Selbst wenn ich mit dem Doppelmeter 1m in Länge, Breite und Höhe abmessse, kann ich mir keinen Kubik vorstellen. Einparken kann ich auch nicht. Entweder habe ich einen halben Meter bis zur Mauer, oder passt gerade noch ein Fingernagel dazwischen.
Ja, Tamar, die Gleichmacherei nervt mich auch extrem. Nur weil ich eine Frau bin, soll ich nun gleich ticken wie Sie oder Josefine oder Maria, die hier schreiben? Die gleiche Denkweise haben? So ein Blödsinn oder zum Glück nicht.
Ich kann einparken und war Klassenbeste in Mathematik, auch in Geometrie und technischem Zeichen (während ich im normalen Zeichnen nie über das Strichmännchen-Stadium gekommen bin). Und ja, ich hörte öfters „sehr untypisch für ein Mädchen“. Die Frage bleibt aber, wenn es typische und untypische Mädchen/Jungs gibt und sie ja trotzdem klar Mädchen/Jungs sind, warum dann überhaupt die Schubladisierung? Warum die Gleichmacherei komplett verschiedener Personen, die einfach nur zufällig das gleiche Geschlecht aufweisen?
@13: wir schubladisieren aus guten Gründen, weil wir sonst verrückt würden, ob der Fülle von individuellen Details. Es gibt keine zwei Äpfel, die komplett identisch sind, dennoch klassifizieren wir sie als Äpfel, weil das die für uns überschaubarer macht. Und dass die Geschlechterklassifikation von überragender Bedeutung ist, dürfte doch wohl offensichtlich sein. In der Regel wollen die meisten von uns einen Partner eines bestimmten Geschlechts.
Ich persönlich erfülle das Klischee überhaupt nicht und sehe grad nicht, in welcher Art sich die Denkweisen der Geschlechter grundsätzlich unterscheiden..
In der Kinderkrippe meiner Tochter ist mir aufgefallen, dass viele Eltern ihre Kinder „gender-neutral“ erziehen. Der im pinken Prinzessinnenröckchen gekleideter Junge spielt am liebsten mit Autos und flippt fast, wenn er Traktoren sieht. Die Mädchen sind sehr fixiert auf pinke Puppenwagen. Das finde ich sehr erstaunlich, da es nicht einzelne Beispiele sind.
Meine Tochter mag Bagger und Traktoren und kann mit Puppen überhaupt nichts anfangen. Vielleicht eben auch, weil sie nicht in eine Krippe geht und sieht, womit andere Mädchen spielen. Aber das Beispiel mit Jungen im Prinzessinnenkleid zeigt ja, dass eben nicht alles so absolut ist, das Kleid haben ihm seine Eltern ja wohl kaum gegen seinen Willen angezogen.
Einmal mehr staune ich: Die Marketingindustrie setzt jährlich rund 30 Milliarden Franken um, genau um Menschen in ihren Kaufentscheidungen zu beeinflussen und die meisten Menschen sind immer noch überzeugt, das habe gaaaar keinen Einfluss, es sei alles nur naturgegeben. Ich muss sagen, offensichtlich ist die Branche sehr erfolgreich. Einiges erfolgreicher als Wissenschaftler, die zwar zu ziemlich klaren Ergebnissen kommen, aber diese nicht ins Bewusstsein der Menschen bringen.
Danke für Ihren unermüdlichen Einsatz, Frau Kuster.
@13 – ganz so einfach ist die Kausalität nicht begründbar. Ja, die Marketingindustrie hat riesige Umsätze, aber das beweist noch nicht, dass nicht auch ohne diese Industrie unterschiedliche (Kauf-)Entscheidungen getroffen würden. (N.B. kleine Kinder treffen keine eigenen Kaufentscheidungen, sondern entscheiden sich zuhause / in der Kita etc. aus dem Angebot an Spielsachen.)
Vor einigen Generationen gab es noch keine Marketingindustrie für Buben- und Mädchen-Spielsachen, aber die Wege waren um einiges weniger gleichberechtigt als heute.
Ich denke, wir als Eltern sind heute in der Lage, der zugegebenermassen schrecklichen Lilifee- und Bob the Builder-Industrie gleichberechtigte Familienmodelle und gelebte Toleranz entgegenzusetzen, und den Kindern die nötigen Freiräume zu geben.
@ Lina
Ich behaupte eher, dass gerade der Umstand, dass sich heutige Kaufentscheidungen so widersprüchlich zu der immer weiter fortschreitenden Gleichberechtigung verhalten, ein Starkes Indiz für den Marketingerfolg ist….denn gerade das Gegenteil wäre ja irgendwie logisch. Und trotzdem wird pink und blau gekauft.
@13
Beide apodiktischen Positionen stimmen so in ihrer Absolutheit wohl nicht.
Weder ist alles nur Biologie, noch alles nur soziale Prägung. Und natürlich hat die Marketingindustrie einen massiven Einfluss auf uns alle, das bestreiten wohl nur die wenigsten. Am wenigsten aber wohl auf die ganz kleinen…. 😉
ps so klar sind die Ansichten der Wissenschaftler (je nachdem mit wem aus welchem Gebiet man redet) nun auch nicht. Ist ja bei anderen Themen auch so.
@ Martin
War ich apodiktisch? Ich finde den reinen Naturansatz eher lächerlich, dazu stehe ich auch. Dass es keine natürlichen Unterschiede nicht, glaube ich nicht, nur dass diese Tendenzen, denn es trifft ja bei weitem nicht alle Individuen, so entscheidend sind, stelle ich schon in Frage.
@13
„War ich apodiktisch?“
Nein. Das bist du sowieso sehr selten. 🙂
Aber der Beitrag, den du verdankt hast, war es. Von der reisserischen Headline ganz zu schweigen….
@13
„Ich finde den reinen Naturansatz eher lächerlich, dazu stehe ich auch.“
Ich finde jeden reinen Ansatz in der Frage absurd, weil apodiktisch und mehr einer Doktrin folgend als realen Gegebenheiten und Fakten. Wie bei den meisten solcher Fragen handelt es sich hier um ein klassisches „sowohl-als auch“, dessen Relation zueinander schwer zu beziffern ist.
Aber wie schon mit LP diskutiert, sollten wir uns wohl mehr darauf konzentrieren, unsere Kinder durch nichts in ihrer Entfaltung einengen zu lassen, als akademische Diskussionen zu führen über etwas, was wir weder so genau wissen noch letztendlich von Relevanz ist.
@ Martin
Eigentlich habe ich ja den Einsatz verdankt 😉 Ich muss nicht jedes Wort unterschreiben, um das zu tun, denn diesen zeigt Frau Kuster bei dem Thema seit Jahren und das m. E. zurecht. Um einengende Faktoren zu beseitigen, muss man sie nämlich zuerst erkennen. Da auch wir Produkt unserer Gene und Sozialisierung sind, müssen wir uns der Schubladen zuerst bewusst werden.
13 – was sie nicht bedenken ist folgendes: die Marketing Industrie hat keine politische Agenda, kein ideologisches Interesse. Sie will nur verkaufen und sie macht sich nur einen Gedanken: wie verkaufe ich! was kommt bei meinem Zielpublikum an! Dazu wird viel investiert, Psychologen angestellt …
Wenn also platte Geschlechterstereotypen fröhliche Urständ feiern, dann nicht weil das von einigen Bösewichtern inszeniert wurde, sondern weil das dass Unbewusste anspricht. Wie eben (der Totalschwachsinn) „50 shades“ ausgerechnet westliche Millenial Frauen anspricht, die so emanzipiert und gut ausgebildet sind, wie keine Frauengeneration zuvor.
DAS zu ergründen, würde uns weiterbringen.
Was JK tut, scheint mir ziemlich kontraproduktiv.
@ Roxy
„Die Marketing Industrie hat keine politische Agenda, kein ideologisches Interesse. Sie will nur verkaufen und sie macht sich nur einen Gedanken: wie verkaufe ich!“
Da sind wir uns einig. Sie fragt sich also: „Wie verhindere ich, dass Klein-Jeanette den grün-blauen Pulli des Bruders nachträgt und wie bringe ich ihre Eltern stattdessen dazu, ihr einen neuen zu kaufen?….Ach ja, ich schaffe Bedürfnisse….“ Das 1×1 des Marketings.
Und bevor man sich versieht, sitzt man am Elternabend und bei der Vorstellung der Kinder hört man Wörter: „Noël liebt wie alle Jungs Ballspiele. Er hat sicher 30 Stück davon zu Hause“ und die gleiche Mutter 2 Jahre später: „Lea ist ein typisches Mädchen und steht auf alles mit Glitzer und Einhörner“.
13 – ja, sie schafft Bedürfnisse, einverstanden
Aber erfolgreiche Werbung zielt auf unser Unbewusstes. Sie will unsere unbewussten Instinkte wecken, das ist der springende Punkt.
Selbst, wenn die Konzerne eine solche Logik hätten, wie sie es sagen, würden sie so nichts verkaufen.
Ich empfehle Ihnen sich mehr mit dem Unbewussten zu beschäftigen.
50 Shades – kam aus dem Underground, kam von einer Frau und wurde von Frauen (emanzipierten und gut ausgebildeten!) in den Erfolg gehoben, den Töchtern von emanzipierten Müttern, die ihnen das Gegenteil predigten. Dieses Paradox kann man nur erklären, wenn man das Unbewusste berücksichtigt.
„Ach ja, ich schaffe Bedürfnisse“
Einverstanden. Allerdings wählt sie nicht beliebige „Ziele“, sondern wird sich an den bestehenden Dispositionen und Neigungen orientieren und sie bestätigen/verstärken, alleine schon wegen der Kosteneffizienz. Damit ist man wieder bei der Frage, wie die Ausgangslage zustande gekommen ist.
Vermutlich ist es so, dass diejenigen Gesellschaften am erfolgreichsten sind, die die biologischen Stärken möglichst vorteilhaft nutzen, sie allenfalls verstärken, daraus resultierten die traditionellen Rollenbilder. Heutzutage ist bspw physische Stärke kaum mehr relevant, entsprechend werden traditionelle Rollen in Frage gestellt und allenfalls über den Haufen geworfen.
Und doch suchen sehr sehr viele Frauen im Endeffekt nicht den weichen Softi der heult und sich in gedeckten Pastelltönen dem Malen von Ringelblumen widmet, sondern den virilen, selbstbewussten Mann, der weiss was er will, die Tasche tragen kann und auch beim Grillplausch der Primarschule zugeben kann, dass er gerne ein Steak isst.
Natürlich gibt es auch andere Frauen und gaaanz sicher auch pastelltragende Blüchmenmalende Heulsusen, die uuunglaublichen Erfolg bei Frauen haben.
Die Firmen betreiben Marktforschubg und bieten Ihren Kunden an, was diese – wahrscheinlich – am ehesten kaufen – macht Sinn, oder?
Wieso sollten Unternehmen Geld und Energie investieren um Kunden „umzuerziehen“, wenn sie mit weniger Aufwand einfach Ihr Angebot auf die potentielle Nachfrage zuschneiden können?
Nein. Lesen Sie die Antwort an roxy. Firmen schaffen Bedürfnisse, um immer grösseren Umsatz machen zu können.
Zuerst kamen immer mehr geschlechterspezifische Farben. Und dann? Der grosse Elsa und Cars-Coup. Plötzlich war die Lieblingsfarbe der Mädchen blau und die Jungs-Sachen waren allzu oft rot. Zufall? Ich glaube nicht. Reine Psychologie. Und dann: „Das ist jetzt out, werft den blauen Pulli weg und kauft rosa.“
Wenn sich nämlich dieser ganze Aufwand nicht lohnen würde, warum sollte man ihn dann betreiben? Dann würde es reichen, die Gestelle zu füllen und die Leute würden kaufen, da das Bedürfnis naturgegeben ist. Brot braucht nicht den Ausmass an Marketing wie das Starwars Laserschwert.
Es ist ein Märli, dass die Marketingindustrie Bedürfnisse schaffen kann – in der Forschung schon lange widerlegt. Erfolgreich ist die Marketingindustie vor allem darin uns dieses Märli glauben zu lassen – oder zumindest manche von uns.
Woher hat die Frau diese Einsichten? Von einer Fernseh-Sendung. Vom britischen Staatsfernsehen. Von einer linksideologischen Indoktrinationsmaschinerie. Was die AutorIN schreibt, ist Ideologie und Genderhype statt wissenschaftliche Erkenntnis. So einen Unsinn kann nur eine JournalistIN schreiben. Gefühlt statt Gewusst. Genderaberglaube statt Wissen. „Und nett gemeinte Kosenamen wie «mein Starker» und «meine Hübsche» sortieren wir am besten auch gleich mit aus.“ Welche Herablassung! Solche Sprachvorschriften gab es auch vor 80 Jahren in Deutschland. Statt „ich“ schreibt die JournalistIN „wir“ und behauptet so den Rest der Welt hinter sich gegen jeden, der andrer Ansicht ist. Was für ein Eigendünkel!
Hoffentlich kann die Frau besser kochen als schreiben.
Ist schon witzig, wie sehr hier manche getriggert werden vom simplen Anliegen, dass Frau Kusters Sohn gerne einen pinken Wal gehabt hätte aber ihm dies aufgrund lächerlicher Stereotype ausgeredet wurde. Wieso muss man Kinder denn unbedingt in eine solche Schablone pressen?
Und die BBC linksideologisch? Meine Güte, wie weit rechts muss man stehen, um solche Fantasien zu haben? Die BBC ist wohl eher eine der letzten Medien in GB die noch halbwegs mittig sind, der Rest ist längst durchgeknallter rechter Fake-News-Murdoch-Mainstream..
Ich finde diese Diskussionen immer etwas anstrengend, da man über 50% der Menschheit diskutiert, während die Ausprägungen auf individueller Ebene aber doch in fast allen Fällen in die eine oder andere Richtung mehr oder weniger stark vom Durchschnitt abweichen.
Meine persönliche Überzeugung ist daher sehr universell: Wir sind nicht alle gleich, aber wir sind gleichWERTIG. Das beinhaltet meiner Meinung nach alles Relevante. Erziehung ist ohnehin ein ewiger Eiertanz, auf so vielen Ebenen. Jedes Kind wächst einfach in dem Kontext auf, den der Zufall ihm zugeteilt hat, und macht daraus das Beste. Wichtig finde ich daher vor allem die gesellschaftliche Dimension der Gleichwertigkeit, und da kommen wir doch immerhin ganz gut vorwärts.
Dem schliesse ich mich wieder mal vollumfänglich an, Lina. Ich frage mich auch, weshalb man zum x-ten Mal diese ziemlich abstrakten Diskussionen führen muss, wenn doch das Entscheidende im letzten Abschnitt steht: „Wollen wir unseren Kindern also alle Möglichkeiten im Leben offenlassen, tun wir gut daran, schon bei der Spielzeugwahl jegliche Gender-Barrieren zu durchbrechen.“
Wichtig scheint mir, kein Kind in seiner Entwicklung einzuengen. Darauf sollten wir uns konzentrieren, und damit haben wir auch mehr als genug zu tun. Was aber zu wieviel Prozent wodurch bedingt ist, scheint mir dagegen völlig zweitrangig.
„Was aber zu wieviel Prozent wodurch bedingt ist, scheint mir dagegen völlig zweitrangig.“ Sehr gut zusammengefasst, das unterschreibe ich zu 100%.
Das ewige Mantra des „es ist alles nur anerzogen“ nervt mich trotzdem gewaltig. Haben die Genderwissenschaftlich tatsächlich das Gefühl, wir seien über biologische Unterschiede erhaben? Individuen entfalten sich individuell, und da wollen wir Freiheiten lassen und nicht einengen. Mir scheint es aber manchmal, dass sich manche Leute über ihr pink gekleidetes Büebli mehr freuen als über die Schwester mit derselben Vorliebe – sozusagen als „Beweis“, während der Bob the builder-Fan als von den Eltern vorprogrammiert bemitleidet wird (ausser natürlich er ist eine sie). Dieses Messen mit unterschiedlichen Ellen stört mich sehr.
Danke Lina. Einmal mehr spricht mich ein Gedanke von ihnen an.
Ich empfinde Teile des feministischen Gedankenguts latent frauenfeindlich. Dieses stete Behaupten von Gleichheit, wertet das spezifisch Weibliche ab. Als wäre es nichts wert und müsste versteckt, geleugnet und verdrängt werden.
Es ist verständlich, dass frühe Feministinnen glaubten, dass nur die Gesellschaft sie zur Frau gemacht hätte (De Beauvoir), denn im damaligen Kontext bedeutete «Frau» unfähigerer Mensch zweiter Klasse. Aber wenn die Frau nichts weiter wäre, als ein Mann in anderem Körper, wäre sie tatsächlich nur ein schwacher Mann.
Gleichwertigkeit befreit und von solchen Zwängen. Wir können viel mehr individuell unser Mann-Sein/Frau-Sein ausleben, als wenn wir alle unsere ideologischen Kräfte aufwenden müssen, nur damit wir gleichmachen, was offensichtlich nicht gleich ist und offensichtlich auch nicht gleich sein will.
„Gleichwertigkeit befreit und von solchen Zwängen. Wir können viel mehr individuell unser Mann-Sein/Frau-Sein ausleben, als wenn wir alle unsere ideologischen Kräfte aufwenden müssen, nur damit wir gleichmachen, was offensichtlich nicht gleich ist und offensichtlich auch nicht gleich sein will.“
Treffer, versenkt 🙂 Merci!
Kleiner Reduktionsvorschlag: Wir können vielmehr individuell unser Sein ausleben…
Lina – danke.
Bis vor kurzem hätte ich wahrscheinlich auch nur Sein geschrieben. Für mich ist es essentiell, dass ich Menschen in erster Linie als Menschen sehe und mir wünsche, dass sie sich möglichst frei, gesund entwickeln können.
Aber derzeit beschäftige mich intensiv mit dem spezifisch Männlichen/ Weiblichen. Meine Erkenntnis ist, dass viele der heutigen Paradoxa nur zu erklären sind, wenn wir auch die geschlechtliche Dimension unseres Seins lernen auf richtige Weise zu berücksichtigen.
Mann soll nie aus einem Einzelfall eine Regel für alle konstruieren, gilt für mich genau so wie für Frau Kuster…
Die ersten Jahre hat mein Sohn als absolutes ICH gelebt. Puppen, die wir ihm gaben, flogen in die Ecke, geschlafen hat er mit dem Bagger im Bett, bei jedem Tier hiess es: Wie heisst dieses Tier? Wie kann man es töten? Erst mit 5 kam ein bisschen WIR dazu.
Meine Tochter kam als WIR zur Welt. Sie hat alles um sich gehegt und gepflegt, alles was Sie hatte verteilt, auch das Essen, wenn nichts für sie selber blieb, nicht schlimm. In der Nacht steht Sie dreimal auf und wechselt die Kleider, tagsüber noch öfters… Jetzt mit drei lernt sie etwas das ICH…
Was da anerzogen sein soll, ist mir ein Rätsel.
wir haben auch ungefähr diese zwei Kindertypen, es sind beides Jungen.. Mitlerweilen gleicht sich aber der untypisch Junge typisch an.. (aber sie sagen es ja selbst, Einzelfälle geben noch keine Regel)
Zum Thema existiert ein wunderbar recherchierter Dokumentarfilm von dem norwegischen Komiker Harald Eia, gedreht von norwegischen Fernsehen. Er macht sich dort auf die Suche nach dem „Gender Paradox“ der darin besteht, dass je emanzipierter das Land, desto mehr wollen Frauen in ihren Clichees bleiben. Es ist sehenswert, und beantwortet die in diesem Text vorhandenen Fragen praktisch restlos. Zu finden auf Youtube, Harald Eia: Das Gender Paradox.
Danke für den Tipp, werde ich mir anschauen.
Meinen Jungs (3 und 5-jährig) gefällt zwar Rosa aber das war’s dann. Ansonsten nur Autos, Blaulichtfahrzeuge und Kämpfe. Jede Handlung ist ein Wettbewerb mit Sieger und Verlierer, das finde ich fast das Eindrücklichste! Und wenn ich frage wie s im Schwimmkurs war, kommt die prompte Antwort: Ich war der Beste ( was weit gefehlt ist). Gegen all das kommt von uns Eltern Gegensteuer, ohne den geringsten „Erfolg“.
Die Frage ist doch, woher ein Kleinkind überhaupt weiss, dass es so etwas wie Wettbewerbe und Sieger gibt. Das müssen ihm ja wohl die Eltern beigebracht haben.
„Wie eine Medizinerin in der BBC-Doku erklärt…“ Damit sind ja alle Fragen geklärt. Sollte man als Journalistin nicht ein wenig mehr Medienkompetenz haben?
Warum zweifeln sie die Kompetenz der Medizinerin an?
Nun ja, wer nicht nur theoretisch sondern auch praktisch mit Kindern zu tun hat, weiss, dass sich weibliche und männliche Nachkommen von Homo sapiens sapiens in ihrem Verhalten ebenso deutlich unterscheiden, wie dies bei allen anderen Säugetieren auch der Fall ist.
Ich frage mich langsam, was der gefühlt xte. Beitrag zum Thema mit der immer gleichen Kernaussage (alles Gender, es gibt keine Biologie) bewirken soll.
Er beweist eigentlich gar nichts, und steuert auch keine neuen Aspekte bei. Die einzige Konklusion der Episode des eigenen Nachwuchses, die man nämlich auch ziehen könnte, wäre ggf., dass Mädchen bereits früh beginnen, subtil (manipulativ?) Einfluss auf Menschen in ihrer Umgebung auszuüben…. Und das ist wohl kaum der Eindruck, den Sie erwecken wollten. 😉
Männliche und weibliche Hirne unterscheiden sich, nicht massiv aber klar. Doch die Grobstruktur ist beim Geschlechterunterschied nicht der Punkt. Es sind die Gene, die Hormone, damit die Funktion, die den biologischen Unterschied ausmachen und in der Gendermedizin relevant sind.
Es ist noch nicht lange her, da meinte man in der Pharmaforschung, es reiche, Medikamente an jungen Männern zu testen und die Resultate auf das andere Geschlecht und andere Altersgruppen übertragen zu können. Manchen Patientinnen und vielen Kindern kostete dies das Leben.
Inzwischen haben wir geschlechtsspezifische Subdisziplinen wie z.B. in der Kardiologie. Die Psychiatrie war von Beginn an geschlechtsspezifisch. Es zeugt nur von einem trotzdem bestehenden Missverständnis, von Gender- statt geschlechtsspezifischer Medizin zu sprechen.
Das Gender ist ein kulturelles Konstrukt und geht also solches in die Psychoanalyse und abgeleiteten Techniken ein, nicht aber in die somatische Medizin. Die unterscheidet nur die beiden Geschlechter und ggf. Aberrationen.
Fairerweise muss man den Forschern zu Gute halten, dass dies nicht aufgrund von Diskriminierung getan wurde sondern weil Männer den einfacheren Hormonhaushalt haben und keine Gefahr für ein evtl. ungeborenes Kind besteht.
Natürlich hat dieser schwarze Fleck viel zu lange bestand gehabt, aber er entstand nicht aus bösem Willen. Im schlimmsten Fall lags an Bequemlichkeit.
Das Problem sind ja oftmals nicht die Kinder, sondern die Erwachsenen im näheren Umfeld. Es ist sooo schwierig seine persönliche Einstellung zurück zu halten und das Kind seine eigenen Erfahrungen zu machen. Noch schwieriger wird es wenn dann andere Kinder die Meinungen ihrer Eltern rausposaunen ohne zu wissen, was es eigentlich bedeutet. „Pink is nur für Schwule“. Ich finde jede Frau und Mann heute toll, die sich nicht haben lenken lassen und heute im Baugewerbe oder Modebereich niedergelassen haben. Auch finde ich Frauen heiss die eben auch mechanisch oder technisch mit anfassen können. Diese kommen dann 100% natürlicher rüber als so manches Mädchen dass sein Leben hasst. Für Jungs gilt das gleiche, dann sei doch ein Ballettänzer wenn es dir zusagt.
„Es ist sooo schwierig seine persönliche Einstellung zurück zu halten und das Kind seine eigenen Erfahrungen zu machen. „. Warum muss man denn das? Es ist ein intrinsischer Anteil der Erziehung / des Aufwachsens, dass Kinder sich im Kontext ihrer Familie entwickeln, von diesen geprägt werden, diese als Vorbilder nutzen, sich von ihnen abgrenzen etc. Jeder bekommt dadurch seinen eigenen Erfahrungsschatz und seine Muster mit, und entwickelt sich auf diesem Boden als eigene Persönlichkeit. Es ist doch eine Illusion, dass man dies vermeiden könnte. Und ich sehe auch überhaupt nicht ein, warum das nötig ist. Kinder haben das starke Bedürfnis sich zu orientieren und dazuzugehören, alles andere verunsichert sie. Später kommt dann Abgrenzung dazu; auch hier braucht es Klarheit und Position.
Der Text handelt von Geschlechterrollen, spricht aber von Gender- Unterschieden. Was nun? Das objektive biologische Geschlecht ist etwas ganz anderes als das tatsächlich nur konstruierte Gender.
‚Wie eine Medizinerin in der BBC-Doku erklärt, unterscheidet sich das männliche Gehirn kaum vom weiblichen‘
Kaum, aber doch deutlich, gerade im Frontallappen, der für Abstraktionen zuständig ist. Physiologisch unterscheiden sich Männer rund Frauen in allen Parametern. Nach der Fortpflanzungsfunktion besteht der Sinn des bipolaren Geschlechts darin, Menschen maximaler Variabilität, maximaler Differenziertheit zu erzeugen. Wenn Frau und Mann in etwas gleich gut sind, ist Potenz verschwendet. Geschlechterstereotypen sind ein notwendiges und wichtiges Moment der Humanevolution.
Genau was sich Jahrtausende entwickelt hat und sich bestens bewährt hat, wird nun hinterfragt.
Männer sind Männer und Frauen sind Frauen und genau die Rolle in die Sie hineinwachsen, macht genau den wichtigen Unterschied aus, damit auch in Zukunft Familien noch Funktionieren. Das traditionelle Familienbild, wo Frauen nur für Kinder und Zuhause zuständig waren, hatte sich Jahrtausend lang bewährt und nun sehen wir das Chaos das plötzlich alle alles sein sollen oder können wenn Sie wollen. Darum das klassische Bild vom Mann und von der Frau muss beibehalten werden. Frauen müssen wieder Ihre wahre Stellung in der Gesellschaft einnehmen und das Familienunternehmen, die Familie erfolgreich führen.
Mann ist Mann und Frau muss Frau bleiben wie es tausende von Jahren schon erfolgreich so war.
Diese Bild gibt es seit den Fünfzigern und wurde von den Amis erfunden. Eine meiner Grossmütter war eine Bäuerin und musste genauso auf dem Feld und mit den Tieren mithelfen wie mein Grossvater. Einzelne Aufgaben wurden verteilt. Und meine andere Grossmutter hat 40 Jahre lang in der Fabrik gearbeitet und die 6 Kinder erzogen. Da mein anderer Grossvater seinen Lohn verspielte, hat die Familie von Ihrem Geld gelebt. Frau und Mann unterscheiden sich, und das ist gut so. Aber nicht alle Frauen wollen Hausfrau sein und diese sollten die Freiheit haben alles zu tun was Sie möchten. Genauso sollten Männer im Haus bleiben dürfen wenn Sie sich das wünschen. Jedes Geschlecht macht die Aufgaben in seiner Art und Weise, wir müssen ja nicht alle gleich sein oder die gleichen Wünsche hegen.
Das Hausfrau und Mutter stereotyp ist relativ neu.
Frauen haben, sofern Sie nicht gerade mit Kleinkindbetreuung beschäftigt waren, wo immer es ging auch gejagt/arbeitet.
Das hat schlicht die Erfolgschance nicht zu Verhungern/frieren u.s.w. erhöt.
Dass es wirklich Leute gibt die meinen man konnte früher einfach mal auf 50% der Menschlichen Arbeitskraft verzichten, ist eher erschreckend.
Herrlich. Für wen hat sich das bewährt? Für die Frau, die Jahrhunderte lang für unmündig gehalten wurde, sicher nicht. Frau „muss“ gar nichts.
Mädchen und Jungen unterscheiden sich genau wie Männchen und Weibchen anderer Primatenarten auch ohne kulturelle Einflüsse voneinander. Sie unterscheiden sich bereits im Mutterleib, und wenn sie auf der Welt sind, bevorzugen Jungen Gegenstände und Mädchen Puppen. Es ist meines Wissens nach klar bewiesen, dass sie das auch ohne jeglichen Erziehungseinfluss tun.
Kulturelle Einfluss faktoren können naturgegebenen Geschlechtsunterschieden im verhalten entgegenwirken, diese aber auch verstärken. Davon ab: Warum finden wir uns nicht mit den unterschieden ab? Wem schaden sie denn?
Gleichberechtigung haben wir doch unabhängig davon.
Testosteron fördert Muskelwachstum, Risikobereitschaft und Agressivität.
Das kann man nicht umerziehen.
Männer sind in der Norm viel stärker als Frauen. Bei Kindern ist das noch anders, Mädchen sind bis zur Pubertät stärker.
Hat nichts mit Prägung zu run.
Und wer wissen will wofür sich Babys interessieren, dem sei die Studie aus Norwegen(?) nahe gelegt. Da wurde ganz klar nachgewiesen, dass bereis Babys Vorlieben beim Spielzeug haben….ohne dass sie hätten geprägt worden sein könnten.
Es ging in der Doku darum, dass schon 7-jährige Mädchen denken, sie seien schwächer als die Jungs. Tatsächlich sind die Kinder in dem Alter aber gleich stark, haben gleich viel Muskelmasse. Dh das “ich bin schwächer” beruht in dem Alter nicht auf Facts, sondern wurde ihnen von der Umwelt vermittelt.
Meine 5 jährigen Zwillinge unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Stärke und Muskelmasse erheblich.
Der Bub ist 5 cm grösser und ca. 6 kg schwerer als das Mädchen. Das war schon bei der Geburt so und ist sicher nicht von der Umwelt vermittelt worden sondern einfach Fact.
@Jundt: Nun ja aber davon abzuleiten, dass alle 5 jährigen Mädchen schwächer sind, ist doch etwas abenteuerlich.. Mir kommen meine Jungs immer eher mickrig vor verglichen mit den gleichaltrigen Mädels. Aber auch das ist keine allgemeingültige Regel, natürlich..
Frau Kuster – Alles was ein Mensch weiss, wurde ihm von der Umwelt vermittelt. (Dazu eine Buchempfehlung von Psychologin und Neurowissenschaftlerin Tali Sharot: „Die Meinung der anderen“)
Es ist ohne Zweifel, dass Kinder stark von der Meinung ihrer Eltern geprägt sind, und es ist richtig, wenn wir uns darüber Gedanken machen. ABER es ist sehr oberflächlich, wenn man daraus postuliert, dass sämtliche Einstellungen einer Propaganda zu Grunde liegen.
Kinder nehmen ganz UNBEWUSST war, dass Männer i.d.R. stärker sind. Papa trägt die schweren Dinge, wenn er einem hochwirft und durch die Luft schwingt, sind das kräftigere Arme…
Unbewusst hat man Aufgrund von Erfahrung mit 7 längst verinnerlicht, dass Männer das stärkere Geschlecht sind.
Man muss schon ALLE Fakten berücksichtigen…
Die Gender-Diskussion geht hier (einmal mehr) an allen Realitäten vorbei. Es sind immer noch die Frauen, die Kinder gebären und die ersten Wochen ernähren können. Alleine die Verteilung der Fettzellen im Körper zeigen, dass die Natur einen UNTERSCHIED beachsichtigt hat. Auch die Muskelausbildung verweist darauf, dass die Natur nicht wollte, dass die Frauen jeden Tag 30 Kilometer durch den Busch streifen und Tiere jagen.
Doch die Natur ficht die Gender-Hysteriker doch nicht an! Die Natur ist diesen verblendenden Menschen völlig egal! Nur noch die Gleichmacherei ist erlaubt.
Doch wer derart wider die Natur handelt, handelt gegen jede Nachhaltigkeit.
Es geht hier aber um die Bilder, die schon 7-Jährige von Jungen und Mädchen haben. In dem Alter sind sie z.B. körperlich noch gleich stark.
@Jeanette Kuster: Die mir bekannten Erhebungen zur motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern zeigen, dass die Jungen schon weit vor der Pubertät sportlich leistungsfähiger sind als die Mädchen. Zumindest im Schnitt. Und eigentlich nicht wirklich erklärbar.
Siehe z.B. Sportmotorische Bestandesaufnahme (SMBA).
Gender- Problematik! Die grössten Probleme damit scheinen die Politiker und die Journalisten zu haben, denn diese Frage wurde bei uns Ende 1940 schon geklärt als der Vater meinte, es spiele keine Rolle wenn unsere Frauen auch tatsächlich Hosen tragen, da sie ja doch die Hosen an hätten.
Was für ein unwissenschaftlicher ideologischer Unsinn! Menschen die sich einer Hormonbehandlung unterzogen haben sagen alle das Gleiche über die einschneidende Wirkung von Testesteron und Östrogen hinsichtlich Selbstvertrauen, Optimismus, Konfliktbereitschaft, Risikobereitschaft, Harmoniebedürfnis, Neigung zu Depriessionen, etc. Und PMS ist nur anerzogen… Es ist schlicht nicht plausibel, dass eine Frau, die neun Monate lang ein Kind in sich trägt und für dessen Wohl und Sicherheit besorgt ist, sich anders fühlt und verhält, weil dies anerzogen ist. Frau Kuster nach diesem unfundierten Unsinn, weiss ich, dass ich in Zukunft Artikel von Ihnen auslassen kann, da Sie offenbar Ihre persönlichen ideologischen Präferenzen über die Vernunft und Wissenschaft stellen.
Diese hormonbedingten Unterschiede treten aber erst ab der Pubertät auf, davor spielen die Hormone keine Rolle. Und bis dahin und auch danach kann sehr wohl das Bild von „typisch männlich“ und „typisch weiblich“ geprägt werden, und das passiert hauptsächlich durch das Umfeld.
Bereits die embryonale Entwicklung ist stark von Geschlechtshormonen geprägt. Alle Phasen der Ontogenese sind geschlechtspolar.
Es sind nicht nur die Hormone, auch neurologisch unterscheiden sich Jungs von Mädchen. Das heisst NICHT, dass alles rosa oder blau sein soll, Lego oder Puppen. Als baldige Mama nerven mich diese Stereotypen auch, zumal sie jede Vielfalt aus der Welt schaffen. Aber zu behaupten, Buben und Mädels sind absolut gleich, ist nur einer weitere fals he Schublade, leider. Ja, es gibt Unterschiede, die sollte man akzeptierrn und anerkennen, aber auch nicht vergessen, dass sich Individuen untereinander noch mehr unterscheiden! Alles wissenschaftlich belegt. Also darf der Junge ruhig mal rosa tragen ;).
Frau Moos, rosa war bis vor wenigen Jahren noch sehr männlich. zB in Preussen trugen die Hussaren rosa Hüte.
@ Die Welt ist meistens komplizierter. Die Antwort wird wohl irgendwo dazwischen liegen: Natur gibt vor, Kultur verstärkt.
Haben Sie einen guten Link zu den Studien bezüglich Hormonbehandlung? Es würde mich interessieren.
Mutterschaft und hormonbedingte Unterschiede spielen in der Kindheit ja keine Rolle. Interessant ist, dass es auch kulturelle Unterschiede gibt in der Wahrnehmung, was denn spezifisch männlich oder weiblich sei. So ist in Ländern wie Malaysia oder der Türkei der Anteil von weiblichen Ingenieurstudenten deutlich höher als hier oder in den USA, wo Technik als etwas unweibliches wahrgenommen wird.
Ich glaube, hier geht es nicht darum, den weiblichen Menschen das Frausein abzusprechen, sondern zu hinterfragen, was das jeweilige Geschlecht beinhaltet. Vor nicht allzulanger Zeit wurde Frauen die Fähigkeit zu wählen und abzustimmen abgesprochen…
@Astrid Meier
Dieses Phänomen, welches Sie hier beschreiben, nennt man auch das Gender-equality paradox.
Die spannende Frage ist ja eigentlich, weshalb das so (sinngemäss „umso freier die Wahl, umso traditioneller die Wahl“) ist.
In england fallen mir die ’selbstbewussten jung‘ sogar extrem auf im vergleich zur schweiz. Aber ja, es ist antrainiert und ja, man weiss es schon lange. Ich habe mich immer für technik interessiert. Da ich zwei brüder und eine schwester hatte, konnte ich wählen mit wem und was ich spielen möchte. Heute sagt meine mam, dass ich immer draussen und beim fussball gewesen wäre. Heute störe ich mich auch nicht mehr an meinen vielen jungs Freundschaften. Auch das wurde mir immer als abnormal hingestellt. Mädchen müssen mädchen freundschaften haben, basta. Heute ist mir das egal. Ich suche mir die Freunde aud5, die zu mir passen und das sind oft männer. ich bin weder lesbisch, noch hässlich, noch irgendwas… Ich bin einfach ganz natürlich
Es gibt kaum Männer und kaum Frauen. Wir alle (mindestens 99,9%) sind Zwitter-Wesen mit einem stets kräftigen Schuss des anderen Geschlechts. In Ihren Überlegungen haben Sie aber noch etwas anderes vergessen: vielleicht wurden Sie als Baby bereits in die Rolle eines Jungen gedrängt? Von Ihren Eltern? Sie werden es selbst ja nicht mitbekommen haben, als 0 bis 3-Jährige.
Hier wird beschrieben, dass man Kinder nicht manipulieren soll. Doch es ist bereits wieder eine Manipulation, in dem man sagt, man soll nicht manipulieren.
Die Natur hat vorgesehen, dass Eltern ihre Kinder so erziehen, wie sie sich selbst fühlen, nicht so, wie es sich die Wissenschaft denkt. Jede Einmischung ist weder zielführend, noch nachhaltig. Die Natur beweist, dass sie es besser kann.
@RR: .. ‚Die Natur hat vorgesehen.. ‚ so ein Chabis.. die Natur sieht gar nix vor. Erzogen wurde immer so, wie es die kulturelle Norm verlangt und diese verändert sich im Laufe der Zeit, aber ist ganz gewiss von Menschen erschaffen und nicht ein Naturgesetz..
Sie verwechseln das binäre Geschlecht mit geschlechtsassoziierter Phänomenologie.
Männlich ist ein Individuum, welches im Akt der Fortpflanzung eine Keimzelle mit haploiden Chromosomensatz zufügen kann, welches potentiell ein Y- Chromosom enthält. Kann es nur X- Chromosomen beibringen, ist das Individuum eine Frau. Kann es keine funktionsfähige Keimzelle beisteuern, hat das Individuum kein Geschlecht. Ein drittes Geschlecht ist biologisch über alle Gattungen wohl unmöglich. Gäbe es 3 Geschlechter, müsste der Chromosomensatz der somatischen Zellen triploid sein.
Aber selbstverständlich hat ein Individuum, welches fortpflanzungsbezogen geschlechtslos ist eine geschlechtsassoziierte Phänomenologie und ein Gender. Aber beides ist nicht Geschlecht, nicht Mann/ Frau.