«Was wird es denn?» – «Ein Rollschinkli»

Schwangere können sie nicht mehr hören: die immer gleichen Fragen.

Eine Frage ist unproblematisch: Ja, wir freuen uns auf das Kind. Foto: Rich Beauchesne (Keystone)

Eigentlich müsste meine Frau diesen Blogbeitrag schreiben, aber die kann nicht mehr viel. Gemäss eigener Aussage. Hüpfte sie in der ersten Schwangerschaft noch wie ein junges Rehlein umher, kämpft sie in der zweiten Runde mit Er- und diversen Gebrechen. Ich leide natürlich mit, wenn auch nicht genug.

So eine Schwangerschaft bringt ein weiteres Übel mit sich: die immer gleichen Fragen. Klar, alle meinen es gut. Ich hatte auch keine bösen Absichten, als ich früher zum griechischen Salat immer «griechische Sauce, hehehe» bestellte. Bis ich irgendwann an eine Verkäuferin geriet, die mir wütend erzählte, wie oft sie diesen miesen Scherz am Tag so hört.

Bitzli ähnlich ist das mit den Schwangerschaftsfragen:

  • Das dauert nicht mehr lange, oder?
  • Was wird es?
  • Freut sich der Brecht auf das Geschwisterchen?

Die letzte Frage ist unproblematisch und rasch beantwortet. Ja, der Brecht freut sich, obwohl er wie wir keine Ahnung hat, was da auf uns zukommt.

«Es dauert aber nicht mehr lange, oder?»

Gröber als mit dieser Frage könnte man meine Frau derzeit nicht provozieren. Es dauert nämlich noch lange. Trotz riesigem Bauch und obwohl Beebers wie ein räudiges Alien ständig versucht, sich seinen Weg durch die Bauchdecke nach draussen zu treten. Oft muss ich meine Frau von der fragenden Person wegzerren, damit niemand verletzt wird. Dazu brüllt sie fäusteschwingend: «ICH GEB DIR GLEICH NICHT MEHR LANGE, DU!»

«Wisst ihr schon, was es wird?»

Ja, wir wissen es. Wir sagen es aber nicht. Weil wir es nicht so wichtig finden. Und du solltest dich auch nicht so sehr dafür interessieren, ob das Baby ein Schnäbi hat. Mindestens die ersten paar Jahre macht das nämlich überhaupt keinen Unterschied, ausser dass das Baby halt anders behandelt wird. Das fängt schon an, wenn der Fötus noch in Fleisch gehüllt ist. Tritt es wild um sich, dann quietschen Tante Edeltraud und Stiefonkel Helmfried je nach angenommenem Geschlecht «oh, sie tanzt» oder «er ist aber ein kräftiger».

Manchmal tun wir so, als hätten wir die Absicht der Frage nicht verstanden. Dann sagen wir: «Vermutlich ein Baby, ömel kein griechischer Salat, haha!» Natürlich lassen die Fragenden nicht von uns ab. «Neeein, ach, ich meine natürlich, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird.» Selbst die Notlüge, dass wir es selbst nicht wüssten, bringt gar nichts. «Aaach, aber eine Mutter spüüührt das doch!» Oder die werte Verwandt-, Bekannt- und Fremdschaft spekuliert gleich selber: «Bestimmt ein Junge, der Bauch ist vorne so rund. Das war bei Maximilian-Jason auch so.»

The great Gender Reveal Party

Ab und zu hätte ich gute Lust, mit dieser gesellschaftlichen Erwartung etwas Unfug zu treiben. Alle zu einer Gender Reveal Party einladen, an der ein Einhorn im Monstertruck einen riesigen Ballon überfährt und dann kommen da einfach grüne Konfetti raus. Oder Goggifröschli und Katzenzüngli. Anschliessend Rausschmeissmusik von Gölä und Trauffer.

Natürlich warten jetzt alle besonders gespannt auf die Geburt: «Da werden wirs erfahren, harhar!» Aber was, wenn nicht? Vielleicht steht da «Vickie-Harper-Robin-Sascha Tschannen kam am 22. September im Bettenlift des Spitals Riggisberg gesund zur Welt. Wir freuen uns mega.» Dazu ein Bildli von einem Neugeborenen, das nur ein gehäkeltes Feigenblatt trägt – in rosa-hellblauem Hahnentritt.

Ich häkle gleich noch etwas weiter. Bestimmt werden wir zur Geburt nicht viele Kinderkleider geschenkt bekommen.

document.write("");

152 Kommentare zu ««Was wird es denn?» – «Ein Rollschinkli»»

  • Dennis Bircher sagt:

    Lieber Herr Tschannen, wenn ich Ihnen die Frage „was wird es denn“ stelle und Sie mir „ein Rollschinkli“ antworten, würde mich das ziemlich vor den Kopf stossen. Um es mal so zu sagen: Sympathisch kommt das nicht rüber (und geistreich auch nicht). In fact, das ist sogar recht unhöflich. Wieso nicht einfach antworten: Wir wissen es, möchten es aber nicht sagen? Versteht jeder. Ist ehrlich. Und viel sympathischer.

    • Denken Sie wirklich, ich antworte jeder Person mit „ein Rollschinkli“? Keine Sorge, bei den meisten Menschen bin ich ganz, ganz höflich.

      • Dennis Bircher sagt:

        Nein, ich denke nicht, dass Sie jeder Person so antworten. Das habe ich auch nicht geschrieben. Es freut mich aber, dass Sie bei den meisten Menschen ganz höflich sind. Dann könnten Sie es ja mit dem kleinen Rest auch so handhaben, nicht?

  • Awa sagt:

    Apropos Geschlecht. Gibts doch noch die Ergänzung: Hauptsache es ist gesund. Und ich denke mir dann immer und wenn es das nicht ist?

  • Bela Summermatten sagt:

    Man hat es geradezu bildlich vor sich, wie der Blöker seinen mit viel Esprit und Eloquenz geschriebenen Beitrag vor der Freischaltung noch seiner hochschwangeren Partnerin für einen Komplimente-Fischzug vorliest und ihr aber nur ein unverständiges Lächeln abringt, wieso der Samenspender nun auch noch einen solchen Stuss schreiben muss. Es gibt übrigens auch noch andere Paare in der Historie, die zwei und mehr Kinder bekommen haben. Und wenn man die bevorstehende Geburt von Nummero Due so narzisstisch abfeiert, dann kommt halt ab und zu eine dämliche Rückfrage. Macht es bei Nummero Tre besser!

  • Helen sagt:

    Wirklich nerven tut die Gender-Schubladisierung ja eigentlich erst nach der Geburt. Unser Sohn wurde öfters als Mädchen betitelt, weil seine Haare ein bisschen länger als 1 cm waren und er auch mal Violett, Rot oder (Achtung) Pink trug. Ich habe die Leute nicht korrigiert, obwohl es mir erst auf der Zunge lag. Mich nerven vielmehr das Angebot an Spielsachen oder Kleider, die die Kinder in die eine oder andere Schublade manövrieren. Oder andere Eltern, die „Schrei nicht wie ein Meitli“, oder „Das ist etwas für Buebe“ schimpfen. Wenn meiner seine Nägel mit lackieren will, soll er das dürfen, und er wählt immer Pink.

  • Lina Peeterbach sagt:

    Ich bin etwas spät dran, muss aber doch noch etwas loswerden: Ist nicht die Frage nach dem Geschlecht einfach auch der Tatsache geschuldet, dass man viele andere Dinge (noch) nicht fragen kann? (Wem sieht es ähnlich, schläft es schon durch, schreit es viel, wie ist der Stuhlgang beschaffen, Haar- und Augenfarbe etc… all diese wichtigen Unwichtigkeiten, über die Jungeltern stundenlang miteinander reden können).
    Meine Erfahrung war, dass das Geschlecht NACH der Geburt für lange Zeit kaum mehr Thema war. Vorher muss man eben über irgendwas reden. Und die reine Neugierde spielt sicher auch ein Rolle… 😉 Das muss doch noch lange nichts damit zu tun haben, dass das Geschlecht (über-)bewertet wird. M.M.n. ist dies meist einfach ein Gesprächsaufhänger.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Ach ja, um den Smalltalk dann zu einer gehaltvolleren Unterhaltung zu machen, kann man ja den Aufhänger nutzen, um eine Diskussion über Genetik vs. Gender zu führen. Im Sinne von „Warum fragst du mich das, warum ist dir das wichtig?“. Weniger lustig zwar, aber vielleicht sinnvoller. Und vielleicht merkt man dann, dass die Frage viel unschuldiger daherkommt, als man es hier hineininterpretiert hat.

      • Klar, kann man als gefragte Person dann die Unterhaltung in die Richtung lenken. Eine Interessantere Frage als „Was wird es denn?“ wäre entsprechend auch schon „Wie geht ihr mit dem Thema Geschlecht um?“

        Meine Erfahrung ist aber nicht, dass Dritte nach der Geburt weniger auf das Geschlecht fokussiert sind „weil es noch vieles anderes gibt“. Meist wissen sie dann einfach das Geschlecht und müssen nicht mehr danach Fragen. Es verlagert sich dann zu Aussagen wie „ja, Mädchen sind in der Hinsicht angenehmer“ oder subtilere Sachen wie „Lasst ihr seine Haare wachsen?“

      • Übrigens: Nicht dass die Frage „Lasst ihr seine Haare wachsen?“ irgendwie falsch wäre. Aber sie zeigt eben, dass Geschlechtererwartungen die Leute immer wieder beschäftigen.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Ich weiss schon was Sie meinen. Mein Sohn (3) trägt lange Haare, selbstgewählt. Meine Tochter (5) auch. Ihre Frisur wird nie kommentiert, seine schon – meist zwar gut gemeint, aber trotzdem… Andererseits: mit der Genderthematik in seiner ganzen Komplexität korrekt (was heisst das schon?!) umzugehen ist ein riesiges Minenfeld, und man kann es ja fast nur falsch machen. Das hört ja auch mit der Kindheit nicht auf. „Mütter sind halt so“; „Frauen können nicht Autofahren“; „Männer hören eh nie zu“ etc. Mars&Venus lassen grüssen.
        Ich denke die absolute Neutralität und Unvoreingenommenheit ist eine Utopie. Wahrscheinlich benötigen wir auch Schubladen und Kategorien um nicht verrückt zu werden. Ähnlich wie wir Hintergrundrauschen ausblenden.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Wichtig finde ich aber dennoch, dass es einfach tatsächliche Unterschiede gibt. Buben (im Durchschnitt, nicht auf Individualebene) entwickeln sich an manchen Fronten z.B. langsamer, beginnen später zu sprechen, werden später trocken, kommen später in die Pubertät, etc. Ich versuche meinen Kindern nicht einzureden, dass sie gleich sind, obwohl sie das nicht sind. Geschlechtlich-genetisch nicht, und auf individueller Ebene sowieso nicht. Was sie aber sind ist gleichWERTIG. Und frei, z.B. was Frisur, Farben etc. angeht.
        Wir unterliegen alle gewisser Sozialisierungen /Moden, davor werden wir auch unsere Kinder nicht schützen können. Vielmehr müssen sie lernen damit zu leben, und bewusst zu entscheiden. Aufgabe der Eltern hier: Rücken stärken, falls sie sich gegen Mainstream entscheiden.

      • Martin Frey sagt:

        „Aber sie zeigt eben, dass Geschlechtererwartungen die Leute immer wieder beschäftigen.“
        Und was ist daran so schlimm, Herr Tschannen?

      • @Martin Frey: Es ist in meinen Augen (in Ihren vielleicht nicht) dann schlimm, wenn es das Kind einschränkt oder ihm eigene Entscheidungen schlechtmacht. Um beim obigen Beispiel zu bleiben. Ich kenne ein Mädchen, das wollte seine Haare kurz geschnitten haben. Vor dem Friseurtermin hat es allen erzählt, dass es die Haare kurz schneiden lässt. Die Reaktionen: „Bist du sicher?“, „Aber die schönen Haare!“, „Dann siehst du aus wie ein Junge.“ Ein Junge mit langen Haaren wiederum musste sich andauernd anhören „Möchtest du nicht mal zum Friseur?“ Das ist subtil als Frage verpackt und im Einzelfall nicht tragisch, aber Kinder die von der Norm abweichen, müssen sich solche Sprüche andauernd anhören.

      • Martin Frey sagt:

        @Tschannen
        „Es ist in meinen Augen (in Ihren vielleicht nicht) dann schlimm, wenn es das Kind einschränkt oder ihm eigene Entscheidungen schlechtmacht. “

        Da bin ich (mag Sie überraschen) 100% bei Ihnen. Aber nochmals, wie bereits gesagt, es liegt allein an Ihnen als Eltern, in Ihrem kleinen, familiären Mikrokosmos das anders zu handhaben und andere Werte vorzuleben als die, die Sie erwähnen und die wir wohl alle irgendwoher kennen.
        Geschlechtererwartungen, wie übrigens auch Stereotypen, sind eine Realität, aber in meinen Augen (mache mir mit dieser Aussage wohl keine Freunde) per se auch nicht schlimm. Erst wenn sie einengen, dogmatisch werden, und die Entwicklung beeinträchtigen, sind sie m. E. als negativ zu werten.

      • Hans Minder sagt:

        Entscheidungen der Kinder werden oft schlechtgemacht. Ein Mädchen darf ab gewissem Alter auch nicht mehr ohne Oberkörperbekleidung in die Badi. Ein 10-jähriger Junge, der 50kg wiegt, darf nicht mehr auf dem Bett hüpfen, während seine zierliche Zwillingsschwester noch darf. Das Mädchen darf nicht auf die Schul-Bubentoilette. Männliche Cheerleaders mit Miniröcken habe ich in den USA bei Sportveranstaltungen auch noch keine gesehen, obwohl die USA ja gerade dem Gender-Neutral-Wahn verfallen ist. Kindergarten-Lehrer kenne ich nach wie vor keinen, sondern bloss Lehrerinnen. Bei Krippen gilt das selbe. Rollenverteilung ist doch irgendwie das Natürlichste der Welt…da erlernt der Mensch sich anzupassen, gewisse Grenzen zu respektiren, was ich als hohe Kunst und einen Vorteil betrachte.

      • @Martin Frey: Natürlich, da haben Sie recht. Primär regeln wir das in unserem Mikrokosmos, obwohl man es nicht ganz vom Umfeld losgelöst betrachten kann. Ich will mein Kind ein Stückweit davor schützen, dass andere ihm einreden was es (aufgrund seines Geschlechts) darf, soll, muss oder nicht darf.

        Ich bin kein Fan von Stereotypen aber mir ist natürlich auch klar, dass es immer welche geben wird. Sie beschreiben schön, wann Stereotypen zum Problem werden und meine Meinung ist, dass wir eben an diesem Punkt sind – dass Geschlechterstereotypen ein Problem darstellen, weil sie einengen, ausgrenzen, zu dogmatisch sind. Man muss diese Meinung nicht teilen, aber ich finde, man darf durchaus mal etwas gründlicher darüber nachdenken, als es viele tun.

      • Martin Frey sagt:

        @Tschannen
        Ich möchte an dieser Stelle einmal eine Lanze brechen für Stereotypen, bei denen wir uns nämlich oft nicht bewusst sind, wie sehr wir, unser Verhalten, und letztendlich unser Ueberleben davon abhängen. Geschlechterstereotypen inklusive 😉
        Wenn zb. mehrere testosterongeschwängerte junge Männer Ihrer leichtbekleideten Teenagertochter nachlaufen, Buhlaute von sich geben und sich wiederholt am Gemächt kratzen, ist sie gut beraten, nicht primär davon auszugehen dass dieses Verhalten auf Filzläuse zurückzuführen ist. Dito für ein gelb-schwarzes Fluginsekt welches sich auf dem Vanillecornet niederlässt, alles Stereotypen, die uns helfen, gut durch unser Alltag und durchs Leben zu kommen.
        Die Natur kennt Stereotypen auch und macht sich diese (Stichwort Mimikry) sogar zunutze.

      • Hans Minder sagt:

        @Frey:
        Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass Stereotypen den Ablauf unseres Alltags und letztlich unseres Lebens organisieren und dieses erleichtern. Z.B. eine Rollenaufteilung der Elternschaft nach Stereotypen ist viel einfacher als ohne. Ohne stereotypisches Rollenverhalten kommt fast immer bei BEIDEN Elternteilen nach Dekaden der Frust auf, da sie glauben, mehr als 50:50 zu bewältigen. Kompatible Eltern können dies mit Therapie/Gespräch meistern, bei andern endet die Beziehung im Konflikt und oft in der Scheidung. Bei stereotypischer Rollenverteilung brauchen die Eltern bloss zu verhandeln, in welchen Bereichen sie vom Stereotypen abweichen und wie sich das fair zu gestalten lässt. Das Fundament jedoch, dieses sitzt felsenfest und das Konfliktpotential bleibt reduziert

  • Anna sagt:

    Witzig, Herr Tschannen! Ich finde Ihre Beiträge sowieso immer (noch) sehr erfrischend!
    Und bei mir eckt das Gender(un)ding, das sich in nette Anteilnahme mischt, wohl ähnlich an. Es kann furchtbar sein und prägend: Steckt denn die Farbe Rosa in den Genen?

    Ich habe unser 3. Kind zwei Wochen übertragen und nach der Geburt haben wir … aus Glück, aus Erschöpfung, aus weil-alles-auch-gut-war-ohne-ES-zu-wissen vergessen, dem Baby zwischen die Beine zu gaffen… bis die Hebamne gefragt hat

    Ich wünsche geduldiges Ausharren.

  • Res sagt:

    Danke für den Beitrag, genau so ging es meiner Frau in ihrer Schwangerschaft auch.

    Wenn die Fragen nur einmal käme, ginge es wohl noch, aber die Häufigkeit nervt irgendwann.

    Mir fehlten in der Liste noch „Sicher dass es keine Zwillinge werden?“ Und natürlich die Nachrichten „ist es schon da?“ (Das wird übler, wenn das Kind überfällig ist, und man sich sowieso schon Sorgen macht.)

    Wenn man übrigens das Geschlecht sagt, ist die Antwort oft, dass das ja noch gar nicht sicher sei, könne auch falsch sein…

    Nach der Geburt, wenn man dann sagt, dass das die Menge der angestrebten Kinder sei, dann fühlt sich jeder bemüssigt zu sagen, das wisse man ja nie.

    • Haha ja genau, alles auch schon gehört. Es ist ja wirklich nicht schlimm aber man denkt sich dann halt schon: „Wirklich? Den genau gleichen Kommentar habe ich grad vor 2 Minuten an der Bushaltestelle erhalten.“

  • 4000 meters above sea level sagt:

    Mein Gott, wie rigide doch viele von uns sind. Schwangerschaft ist halt ein großes Thema, das viele immer noch berührt – zum Glück. Die Fragen sind doch harmlos und geeignet um sein Interesse zu bekunden.
    Soll besser nach dem Zeugungsakt, dem Gestoselabor oder dem letzten Urinstatus der Frau gefragt werden? Oder soll Schwangerschaft ignoriert werden? Ich bezweifle stark, dass dies bei den Betroffenen besser ankommt.

    Wie weiter unten schon geschrieben wurde: wenn wir mit den selben Fragen auf einem Marktplatz in La Paz angequatscht würden, wären die selben Leute ganz gerührt über die Freundlichkeit der Einheimischen etcetc. Und hier in der Schweiz ist es offenbar für einige schon eine Grenzüberschreitung, nachzufragen wie es so geht. Irgendwie sind wir hierzulande schon etwas verknorzt.

    • Die Frage nach der aktuellen Femurlänge fände ich ganz akzeptabel. Halt einfach bizzli was kreativeres als „WAS WIRD ES DEEEEN?“, aber ist wohl Geschmackssache.

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Die Frage nach der Femurlänge finde ich gerade bei Eltern, welche unter ihrer eigenen Körpergrösse leiden schon recht diskriminierend und heikel. Schubladisiert es doch eventuell das Ungeborene anhand von eines Merkmals (potentielle Körpergrösse). Kann ihm das nicht den Raum in seiner späteren Entwicklung nehmen? Gross oder Klein spielt doch keine Rolle!

        Die Bekanntgabe der Scheitelsteisslänge kann – bei entsprechenden Vorkenntnissen des Gegenübers – zu unangenehmen Fragen zum tatsächlichen Zeugungszeitpunkt versus dem angegebenen führen. Ich würde nie danach fragen.

        Im Vergleich dazu finde ich die Frage nach dem Geschlecht unverfänglich.

      • Da haben Sie recht, natürlich können diese Fragen heikel sein. Darum geht es mir bei der Kritik oben nicht, aber wenn wir schon dabei sind: Es gibt nicht nur Leute, die unter ihrer Körpergrösse leiden, sondern auch Leute, die unter ihrem zugewiesenen Geschlecht leiden.

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Stimmt – das gibt es natürlich und das ist für die Betroffenen nicht so witzig.
        Aber hier leidet weder der Fötus oder das Baby darunter, eigentlich leiden nur die Eltern wegen diesen Fragen.
        Was mich wieder zur These führt, dass die Eltern sich an der Frage nach dem Geschlecht stören, weil sie insgeheim ein Problem mit dem Geschlecht (oder auch nur dem potentiellen Geschlecht) ihres Kindes haben – wie sie auch die Frage nach der Grösse stört weil sie ein Problem damit haben, dass ihr Kind eventuell klein oder groß wird.
        Uns war das Geschlecht unseres Kindes egal, weswegen wir es jedem gesagt haben der es wissen wollte.

  • Berta sagt:

    Ich finde den Gedanken, dass das Geschlecht keine Rolle spielen soll bemerkenswert. Beim ersten Kind haben wir es selber nicht wissen wollen und beim Zweiten haben wir es dann allen verkündet- was ich nicht mehr machen würde. Es sind zwei Buben und es gab wirklich sehr viele Bemerkungen, die ich so im Nachhinein betrachtet eigentlich nicht gebraucht hätte.
    Und den Spruch von wegen dass es sicher nicht mehr lange geht- den fand ich auch ganz ganz schlimm.
    Alles Gute für Sie und die Frau Tschannen, sie lustiger Mensch!

  • Hans Minder sagt:

    Ich erinnere mich an eine Fernseh-Talkshow des ARD, wo irgendwelche voyeristischen Szenarien von Teenagern mit 3-Ecksbeziehungen und unehlichen Kindern etc. vor der Kamera beleuchtet wurden. Im Zuschauerraum sass ein Herr mit Glaze und seine mit dauerwellengelockte, grauhaarige Frau. Sie meldete sich mit sanfter Stimme zu Wort und sagte: Was soll dies alles? Was haben diese Jungs/Mädels für eine Angst vor Beziehungen und misstrauen einander? Wenn er das Geld heimbringt ist es doch O.K. wenn sie ihm ein Leben lang etwas gutes kocht!“ Der Glazköpfige-Ehemann kicherte lediglich wie der Samichlaus… Da meinte die junge Moderatorin: „Da scheint die Welt noch in Ordnung zu sein!“
    Akzeptiert doch das Geschlecht und die gesellschaftliche Rolle eurer Kinder, und die Welt wird in Ordnung sein!

  • Jan Keller sagt:

    Falls niemand etwas zu seiner schwangeren Frau sagen würde, so hätten wir wahrscheinlich einen Artikel hier wie asozial die Gesellschaft sei. Es gibt halt Leute und Autoren die können sich auch über alles aufregen. Ein bisschen mehr Gelassenheit würde helfen.

    Wir haben uns jedenfalls immer gefreut wenn Leute sich rund um das Thema „wachsender Bauch“ erkundigt haben.

    • Antoinette sagt:

      Danke, genau das dachte ich auch!

      • Nein, nein, ich bin eher der Typ „hat gerne seine Ruhe“. Über mangelnden Smalltalk würde ich mich nicht beklagen.

      • Jan Keller sagt:

        Dann ziehen sie doch in die sibirschen Wälder, auf eine einsame Insel oder auf eine abgelegene Alp. Dann haben Sie (und Ihre schwangere Frau) ihre Ruhe, werden kaum angesprochen und ich komme in den Genuss nicht so belanglose Artikel vorgestetzt zu bekommen – alle ist dann gedient. Viel Spass!

      • Jan Keller, danke für den Vorschlag, aber sibirische Wälder ziehen mich nicht so an. Danke übrigens, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, meinen Blogbeitrag anzuklicken, zu lesen und zu kommentieren. Das ist bei einem derart belanglosen Artikel nicht selbsverständlich.

    • Jan Keller sagt:

      Man weiss erst was gut oder schlecht ist wenn man es mal gelesen hat. In Zukunft werde ich mir dies sicherlich nicht mehr antun. Ihr Artikel ist ein Beispiel dafür was rauskommt wenn man nichts zu sagen hat aber trotzdem was schreiben muss um die Schwangerschaftskasse zu füttern.

      Noch ein letzter Kommentar – Sie mögen Ruhe wie Sie sagen aber ergiessen sich hier endlos darüber nicht in Ruhe gelassen zu werden. Ich nehme Sie gerne beim Wort und wünsche Ihnen viel Ruhe.

  • Cornelia sagt:

    Ich kann jedem versichern, es wird ein riesengrosser Unterschied ob es ein Mädchen oder ein Junge ist! Jedenfalls in den allermeisten Fällen. Vor allem wenn die Familie dann zwei oder gar drei von einer Sorte hat. Soviel zu allen „Hauptsache ein Mensch“ Kommentaren.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Ich verstehe Ihren Kommentar nicht. Bitte erläutern.

    • 13 sagt:

      Schliesse mich Tamar an? Ich verstehe den grossen Unterschied nicht (und das als Mutter von 2 Mädchen und einem Jungen…)

      • Ich will nicht behaupten, dass biologische Unterschiede (nicht „das biologische Geschlecht“) Einfluss auf die Persönlichkeit haben, dazu fehlt mir die Expertise.

        Was ich aber weiss ist, dass das Geschlecht alleine nicht die Persönlichkeit bestimmt. Auch zwei Kinder des gleichen Geschlechts können komplett unterschiedlich sein. Und mir ist es einfach lieber, meine Kinder unterscheiden sich aufgrund ihrer Persönlichkeit als aufgrund der Geschlechtererwartungen, die die Gesellschaft an sie stellt.

      • Sorry, da fehlte ein „keinen“ vor „Einfluss“.

  • Sportpapi sagt:

    Einmal mehr ein einfältiger Tschannen-Blogbeitrag.

    Hauptsache, lustig für den Autor.

    Was mich jeweils bei Tschannen am meisten stört, sind seine Repliken auf Kommentare, die ihm nicht passen. Das ist kein Dialog, dass ist süffisante journalistische Lehrmeisterei. Typisch Tschannen halt.

    Da kann man nur hoffen, Herr Tschannen wird endlich aus dem Kreis der Blogautor*innen herausgeworfen.

    • Ahh, ich höre schon die Rausschmeissmusik.

      Wie wünschen Sie sich denn, dass ich auf Kommentare reagiere, die mir nicht passen? Ich gebe gerne zu, dass das vom Thema und auch von der Laune abhängig ist … und vom Kommentator. Ich diskutiere hier sehr, sehr gerne aber es wird mir dabei ja auch gestattet sein, meinen Standpunkt zu vertreten, nicht?

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Mich stört es nicht, wenn Sie zurück geben – Sie werden ja auch kritisiert (auch von mir), da muss man umgekehrt auch etwas einstecken können.
        Sie bieten schon einen interessanten Kontrast zu den anderen Themen im Mamablog, was gut ist.
        Wenn Sie dieses Maximillian-Jason-Gedöns weglassen würden, wären Sie meistens sogar sehr witzig. Dieses hat sich aber – wie Sie unten selber geschrieben haben – nun etwas überlebt.
        Und es ist ja spannend, mit dem Autor zu diskutieren. Da Sie meist sehr pointiert schreiben oder antworten, dürfen Sie nicht böse sein, wenn die Kommentare auch etwas pointiert sind.

      • Sportpapi sagt:

        Lieber Markus
        Du kennst meine Mailadresse, und kannst nachprüfen, ob das von mir stammt. Da hat sich wieder mal ein Spassvogel meinen Namen ausgeliehen, um damit Radau zu machen.
        Wir sind ja in vielem anderer Meinung. Aber gerade, dass Repliken kommen, schätze ich sehr.

      • @echter Sportpapi, danke für den Hinweis. Das klang mir ja schon etwas untypisch, habe ich unsere Diskussionen – trotz manchmal unterschiedlicher Meinung – doch ebenfalls immer geschätzt.

      • @Aquila Chrysaetos, böse bin ich zum Glück wirklich nie. Manchmal etwas im Rechtfertigungsmodus, aber das war’s dann auch schon.

  • Ignorante Mamma sagt:

    Danke für diesen Beitrag. Ich kann das sehr gut nachempfinden. Mich hat die Frage nach dem Geschlecht auch immer irritiert. Wobei, wir wussten es wirklich nicht – weil es nicht wichtig ist. Heraus kam ein Kind, und ich bin immer noch froh, dass ihm (und uns) wenigstens im Bauch all die Vorurteile, Stereotypen und der geschlechtspezifische Erwartungsdruck erspart blieben. Anscheinend etwas Unerhörtes in unserer heutigen Zeit, den Reaktionen nach zu urteilen… Ich kann Nichtwissen sehr empfehlen.
    Fragt doch einfach nach dem Befinden, wenn ihr denn smalltalk machen wollt / Interesse zeigen möchtet – und falls von der Schwangeren dann nicht so viel zurückkommt, dann möchte sie vielleicht einfach nicht auf ihren Bauch reduziert, sondern schlicht als Mensch wahrgenommen werden.

  • Aquila Chrysaetos sagt:

    Wie reagieren Sie denn wenn Ihrer Frau im Tram oder Bus ein Sitzplatz angeboten wird? Immerhin wird da ja – wie beim Small-Talk – auf die Schwangerschaft Ihrer Frau reagiert, was Sie ja nicht so mögen.

    Soll man/frau sie einfach nobel ignorieren um keine peinliche Situation zu kreieren oder den Sitzplatz mit Hilfe einer offensichtlichen Notlüge anbieten (z.B. man müsse sowieso gleich aussteigen) – was wäre Ihnen denn lieber?

    Ich wette, wenn Sie mit Ihrer Frau noch eine Fernreise unternehmen würden, kämen Sie zurück und würden mit feuchten Augen erzählen wie herzliche die Anteilnahmen der Menschen in Asien/Afrika/Südamerika/Griechenland/Spanien etc. mit Ihrer Frau gewesen wäre…. Und hier haben Sie ein Problem damit? Echt?

    • Ui, mir wurde heute schon vieles unterstellt, aber Ihr Kommentar schreit nach einer Klarstellung.

      1) Natürlich darf man auf die Schwangerschaft meiner Frau reagieren. Ob das nun Anteilnahme ist oder Neugier ist mir herzlich egal. Es stört mich auf jeden Fall nicht.

      2) Was mich eher stört ist die überhöhte Bedeutung des Geschlechts in der Gesellschaft – und damit die Ursache der ständigen Frage nach: „Was wird es denn?“

      3) Ich stelle fest: Der Mensch an sich hat Mühe, sich beim Smalltalk in sein Gegenüber zu versetzen und ist wenig einfallsreich. Das geht fast allen so, auch mir.

      4) Ihre Wette verlieren Sie. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr Sie da gerade das Gegenteil von mir beschrieben haben.

      • Martin Frey sagt:

        @Tschannen
        ad 1) schön. Weshalb aber stört Sie dann Punkt 2)?
        ad 2) weshalb stört Sie ausgerechnet nur die Frage nach dem Geschlecht? Ist das nicht eben eine gewisse Fixation? Geht es Ihnen um Ideologie, Sozialisierung oder etwas anderes? Sie bestreiten heute ja, zu der „es gibt kein biologisches Geschlecht/es ist alles Gender“ Fraktion zu gehören….
        Die Antwort sind Sie uns nämlich noch schuldig. 😉
        ad 3) Richtig. Weshalb aber dann nicht etwas mehr Verständnis für das, was offenbar andere Leute mehr bewegt als Sie?

      • @Martin Frey.

        1) Mich stören die gesellschaftlichen Geschlechterstereotypen, aber ich würde das nicht dem einzelnen Individuum ankreiden. Keine einzelne Person ist an der Gesellschaft schuld.
        2) Nennen Sie es ruhig Fixation, oder Ideologie. Es ist einfach etwas, was mich stört, weil es Menschen und insbesondere Kindern den Raum für persönliche Entwicklung nimmt. Das Gender/Sex Thema ist etwas kompliziert um es hier im Detail auszubreiten. Die Antwort auf welche Frage genau bleibe ich schuldig?
        3) Ich habe Verständnis, aber die Leute müssen ihr Hobby ja nicht an meinem Fötus ausleben.

      • Martin Frey sagt:

        @Tschannen
        ad 1)/2) damit haben Sie die Frage („weshalb stört nur die Frage nach dem biologischen Geschlecht, zumindest mehr als alles andere?“) zumindest ein Stück weit beantwortet.
        Wenn Stereotypen den Raum für die eigene Entwicklung einengen, bin ich mit Ihnen einverstanden. Diese Gestaltung liegt aber in Ihrer Hand als Eltern. Deswegen aber das biologische Geschlecht gleich als irrelevant abzutun, halte ich nicht nur für inhaltlich falsch, sondern hilft auch Ihrem Kind auf dem Lebensweg nicht weiter. Und das ist doch das, was letztendlich zählt, meinen Sie nicht?
        ad 3) Die Leute arbeiten sich doch nicht an Ihrem Fötus ab, sondern nur an Ihnen. 😀 Der Fötus merkt davon glücklicherweise nichts.

      • Ja, die Gestaltung liegt in der Hand der Eltern, soweit das überhaupt möglich ist. Dazu gehört halt manchmal auch, das Kind von gewissen äusseren Einflüssen abzuschirmen. Gerade heute habe ich wieder gehört, dass Mädchen nicht auf Bäume klettern sollen.

        Und zum biologischen Geschlecht … puh so ein spannendes aber auch komplexes Feld. Ich halte den Einfluss der Biologie nicht für irrelevant für die persönliche Entwicklung. Aber es fängt halt schon beim vermeintlich „disjunkt binären biologischen Geschlecht“ an. Ich bin der Meinung (und das nicht ganz allein) dass die Biologie, die Psyche und die Gesellschaft etwas vielfältiger sind als wir sie gemeinhin darstellen und dass gängige Geschlechterbilder der Realtität überhaupt nicht gerecht werden.

      • Martin Frey sagt:

        @Tschannen
        „Dazu gehört halt manchmal auch, das Kind von gewissen äusseren Einflüssen abzuschirmen.“
        Das sagen die Taliban und Wesensverwandte auch… 😉 in dieser Formulierung eine etwas gefährliche Aussage, IMHO.
        Ob gängige Geschlechterbilder der Realität überhaupt nicht gerecht werden, wie Sie das behaupten, ist natürlich eine steile These. Dies hiesse eine Umkehr aller Gegebenheiten, und dass sich das Gros der Menschheit in ihrer Rolle überhaup nicht zurechtfinden.
        Persönlich teile ich diese Ansicht in dieser Absolutheit nicht, obwohl ich Ihnen beipflichte, dass das Feld komplexer und vielfältiger ist als die gängigen Stereotypen. Was aber nicht impliziert, dass die Stereotypen deswegen a priori alle falsch sind.
        Sie schütten das Kind etwas mit dem Bade aus, meine ich.

      • Lapskaus sagt:

        Ich bin absolut kein Verfechter der genderneutralen Erziehung, aber ich finde auch, dass zu viel Fokus auf das Geschlecht gelegt wird. Als wir die Grundausstattung für unsere Tochter kaufen waren, hat die Verkäuferin fast angefangen zu weinen und gestottert „aber es wird doch ein Mädchen…“, als wir ihre rosa berüschten Vorschläge abgelehnt haben und doch lieber einen neutralen beigen Winteranzug wollten. Unsere Tochter ist jetzt 1.5, trägt Kleid wie Hose und schon jetzt merken wir, dass sie anders behandelt wird, wenn sie ein Kleid anhat (welches ihr genauso erlaubt rumzuturnen wie eine Hose). Und ebendies beginnt schon, wenn das Kind noch nicht geboren ist (siehe mein Beispiel mit der Verkäuferin). Es sollte eben einfach egal sein, was es wird, Hauptsache es ist gesund.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Markus Tschannen

        Wenn Sie dem Geschlecht keine Bedeutung beimessen würden, wüssten Sie das Geschlecht Ihres ungeborenen Kindes gar nicht. Ich finde Ihre Argumentation pardon ziemlich verlogen.

      • Dumbo sagt:

        Was ich schlimmer finde als das Ganze mit der Frage nach dem Geschlecht, ist die Frage ob es wirklich nur eins ist und nicht Zwillinge…das fand ich überhaupt nicht witzig! Ich wusste bei beiden Schwangerschaften nicht was es wird, weil es uns auch egal war. Ist aber nicht bei jedem so…wir reagierten gelassen und erklärten halt, dass es Babysachen in gelb oder grün gibt und nicht nur rosa und blau! Wir haben ein Junge und ein Mädchen und ich kann sagen, es gibt gewisse Unterschiede/Vorlieben zwischen den Geschlechtern, nicht immer gleich ausgeprägt. Wichtig ist, dass man das Kind so wahrnimmt wie es ist ohne irgendwelche Stereotypen.

      • Aquila Chrysaetos sagt:

        Martin Frey hat schon recht. Die Frage nach dem Geschlecht ist harmlos, Neugier oder Smalltalk.
        Ausser man hat selber ein Problem damit, was man sich vielleicht gar nicht eingesteht.

        Das diese Frage Ausdruck davon sein soll, dass die Gesellschaft den Kindern den Raum für die persönliche Entwicklung nehmen will glauben Sie ja selber nicht wirklich. Oder?

      • 13 sagt:

        @ Tamar
        Ich wusste das Geschlecht meiner ersten zwei Kinder und zwar einzig aus dem Grund, weil ich das Kind mit Namen ansprechen wollte. Nur weil man es wissen will, heisst es nicht, dass man ihm eine Bedeutung zugesteht. Bei dritten waren wir uns eh bis zur Geburt nicht einig, was die Namen anbelangt, da fand ich es auch unnötig das Geschlecht zu wissen.

        @ Dumbo
        Spannend ist aber dann doch die Konsequenz des Nichtwissens, dass dann meistens neutrale Kleider gekauft werden. Warum nicht in allen Farben? Inkl. rosa und blau? Oder anders: warum sollte das Geschlecht, das vor der Geburt als unwichtig taxiert wird, nach der Geburt so wichtig sein, dass man es doch verhindern will, dem Jungen pink anzuziehen?

      • Martin Frey sagt:

        @13
        Einem biolog. Geschlecht Bedeutung zuzugestehen heisst ja noch lange nicht: zu werten. Dem biolog. Geschlecht seines Kindes keine Bedeutung zumessen zu wollen, finde ich angesichts dessen, dass man allem anderen Bedeutung zuzumessen pflegt, viel wertender, eine Art Affirmative Action.
        Denn erst, wenn etwas nicht mehr diese überhöhte Bedeutung hat (wie zb. das biologische Geschlecht für MT) dass man ihm etwas krampfhaft besondere Behandlung (auch Negierung ist eine besondere Behandlung) angedeihen lässt, haben wir Normalität erreicht.
        „Spannend ist aber dann doch die Konsequenz des Nichtwissens, dass dann meistens neutrale Kleider gekauft werden.“
        Wir wollten (wie die meisten) das Geschlecht wissen, haben aber nie uns beeinflussen lassen. Unser Sohn trägt wie ich auch Rosa. 😉

      • @Tamar: Verlogen? Ich messe der Femurlänge und der Scheitel-Steiss-Länge auch keine besondere Bedeutung bei und trotzdem weiss ich sie. Haben Sie mal ein modernes Ultraschallgerät gesehen? Bei unserem Fötus wurde ein Feinultraschall durchgeführt, da sehen Sie die Linsen der Augen.

        Im Übrigen kennen wir das Geschlecht tatsächlich nicht, nur die Geschlechtsteile.

      • Martin Frey sagt:

        @Tschannen
        Ich weiss jetzt nicht, an wen sich das gerade richtete, aber ich glaube, niemand hier hat ernsthaft behauptet, dass das „Geschlecht alleine die Persönlichkeit“ bestimmt. Ausser vielleicht die Fraktion der „Kämpfe, Junge!“ „Geh kochen, Mädchen!“ Anhänger. Aber zu behaupten, dass etwas derart relevantes wie das biolog. Geschlecht ohne Einfluss sei, ist ebenso Humbug. Oder eben, mehr Ausdruck einer Ideologie als von etwas anderem.
        „Auch zwei Kinder des gleichen Geschlechts können komplett unterschiedlich sein.“
        Das ist die übliche Schutzbehauptung aller Genderbewegten, ein argumentativer Schuss in den Ofen. Denn ja, eine A. Popp ist sicher die bessere Fussballerin als zb ein H. Seehofer. Trotzdem wird die dt. Frauenfussballnati jeden Match gg. die Männernati verlieren.

      • @Martin Frey: Ich vergesse ein Wort und drehe meine Aussage versehentlich ins Gegenteil um (s. Korrektur) und Sie hängen Ihre Kritik dann an den falschen Beitrag. Was ist heute mit uns los?

        Anyway: Wie sehr Biologie die Persönlichkeit oder meinetwegen gar die Möglichkeiten beeinflusst ist ja gar nicht wirklich entscheidend. Selbst wenn der Einfluss gross wäre, sollte sich das Individuum doch möglichst ohne Einschränkung entfalten können. Ich bin überzeugt, Alexandra Popp durfte sich in Ihrer Karriere sehr oft anhören, dass Mädchen nicht Fussball spielen können. Wäre blöd gewesen, wenn sie es deshalb gelassen hätte, nicht?

      • Martin Frey sagt:

        “ Ich vergesse ein Wort und drehe meine Aussage versehentlich ins Gegenteil um (s. Korrektur) und Sie hängen Ihre Kritik dann an den falschen Beitrag. Was ist heute mit uns los?“
        Eine gute Frage. Habe ich auch erst realisiert. An der Hitze liegt es heute wohl nicht… 😉

  • Eva sagt:

    Ich musste beim Frühstück laut lachen über Ihren Text, Herr Tschannen. Genau so geht es mir auch, inkl. Mann, der mich vor den Leuten wegzerren muss… 😉

  • tststs sagt:

    Nun ja, nichts erinnert uns heftiger und deutlicher an die Banalität unseres menschlichen Daseins als Kinderkriegen und -aufziehen. Immer dieselben Vorgänge, tausendmal Stink, tausendmal Geschrei, tausendmal Kinderlachen. Nix besonderes, Routine, überall auf der Welt.
    Einige finden darin Erfüllung, sind angekommen.
    Andere tun sich schwerer, die gefühlte Diskrepanz zwischen gewollter Individualität und erhaltener Banalität auszuhalten.

  • Valentin B. sagt:

    Da bin ich wohl etwas anders gestrickt. Mich interessiert weder eine Schwangere noch deren Schwangerschaft … solange ich nicht involviert war.

  • Reincarnation of XY sagt:

    @Tsch- bei allem Witz, erkennt man eine ziemliche Gereiztheit. –
    Warum? Meine Frau und mich haben solche Fragen nie gestört.
    Und eigentlich geht es Ihnen ja nur um die eine Frage. Aber wieso sollte die Frage nach dem Geschlecht stören? – Sagten Sie uns früher: Weil sie der Idee anhängen, dass das Geschlecht (Gender) gesellschaftlich konstruiert ist. Jedesmal also, wenn jemand danach (Sex) fragt, fühlen Sie sich bestätigt, bzw. sind verärgert, dass die Gesellschaft dermassen auf das Geschlechts (Sex) „konditioniert“ ist.
    Doch Ihre veraltete Ideologie aus dem letzten Jahrhundert ist mittlerweile wissenschaftlich fundiert widerlegt. Ich empfehle Ihnen sich einmal tiefergehend mit Gender-Medizin zu befassen. Das würde Sie in dieser Frage gelassener machen.

    • Sie müssen mich verwechseln, RoXY. Ich habe nie die Theorie eines rein gesellschaftlich kontruierten „Genders“ und eines rein biologischen „Sex“ vertreten.

      Gereizt bin ich übrigens nicht. Aber wenn der Text bei mehreren so ankommt, dann ist das natürlich mein Fehler. Vielleicht habe ich mich etwas reingesteigert.

      • Roxy sagt:

        Klar sind Sie nicht ein absoluter Hardliner, so wollte ich nicht verstanden werden… dennoch: befassen Sie sich mal mit Gender Medizin. Das ist wirklich hochspannend. Die Aufklärung ist nie abgeschlossen. Mit Hochachtung und Symphatie und den besten Wünschen für ihre gedeihende Familie.

      • Vielen Dank. Ich befasse mich übrigens schon eine Weile mit Gender Medizin. Ich weiss nur nicht genau, was Sie mit „Ihre veraltete Ideologie aus dem letzten Jahrhundert“ meinen. Veraltet ist doch eher, wenn man medizinische Abweichungen von der Geschlechterbinärität pathologisiert.

      • Reincarnation of XY sagt:

        die heutige Gender-Bewegung fusst Grossteils auf Theorien aus dem 20. Jahrhundert, welche eine Gegenreaktion auf den Biologismus des 19.Jahrhunderts war. „Wir sind gleich – alle Unterschiede nur gesellschaftliche Konditionierung.“
        So nötig und wichtig diese Gegenbewegung war, so irrte sie doch gewaltig. Der Unterschied zwischen XX und XY ist, durch Gender-Medizin bewiesen, weit grösser, als wir gedacht haben und umfasst sowohl soma, wie auch thymos und noos. = Wir müssen das Geschlecht sehr wohl berücksichtigen.
        Die Gesellschaft hinkt diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen gewaltig hinterher. Einige stecken immer noch im 19.Jhd., andere im 20. Jhd und halten sich für modern, ist aber falsch. … Für mehr reicht jetzt leider der Platz nicht.

      • Wie gesagt: Den Einfluss der Biologie im Detail kann ich nicht beurteilen und ich will ihn auch nicht abstreiten. Dass Männer andere Risiken für Herzerkrankungen haben etc. ist in obigem Zusammenhang aber zum Beispiel wenig interessant.

        Interessanter und für die Diskussion relevanter finde ich, dass die aktuelle Gender Medizin eher vom biologischen Geschlechter-Binärismus wegkommt und es zumindest eine ordentliche Zahl an medizinischen Stimmen gibt, die das „biologische Geschlecht“ als bimodale Verteilung mit vielen Normvarianten versteht.

      • Martin Frey sagt:

        Sie verwechseln aber nicht etwa Gendermedizin mit den sog. Gender Studies, Herr Tschannen?

      • Nein, nein, ich spreche von Medizin. Es gibt schon nur auf chromosonaler Ebene unglaublich viele Abweichungen von XY und XX. Wissen Sie mit Sicherheit, dass Sie wirklich XY sind? Ich nicht. Dazu kommen hormonelle Abweichungen, Abweichungen bei den Organen. Das ist ein spannendes Feld und ob man all diese Möglichkeiten als Normavianten oder als Disorder klassifiziert ist nicht zuletzt eine gesellschaftliche Frage und auch in der Medizin ist man sich da längst nicht einig. Aber ich weiss nicht, ob wir dieses Theme hier jetzt wirklich in seiner Breite ausdiskutieren wollen.

      • Martin Frey sagt:

        @Tschannen
        Ich bin immer noch nicht überzeugt, ob wir vom selben reden. Sie versteigen sich etwas in nebulöse Andeutungen, die aber alle in meinen Ohren doch mehr nach Gender Studies „Geschlecht im Fluss, suchen Sie sich unter den über 60 eines aus (Achtung Ironie)“ tönen.
        Ja, ich weiss dass ich XY bin. Wie bei den meisten Menschen ist das klar determiniert. Wenn Sie von Abweichungen reden, worauf wollen Sie hinaus? Dinge wie Hermaphroditismus, Klinefelter? Oder meinen Sie Translokationen, oder Mosaikformen?
        Mit Gendermedizin, dem Bemühen um eine geschlechtspezifische, personalisierte Medizin, hat all das bestenfalls am Rande zu tun.
        https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-02/gendermedizin-gesundheit-aerzte-patient-medikamente-maenner-frauen-gleichberechtigung/komplettansicht

      • Reincarnation of XY sagt:

        ach Herr Tschannen, ich höre hier sehr tendenziöse Interpretationen durchschimmern. Fakt ist: es gibt unzählige Studien, an denen zigtausende Teilnehmer, global kulturübergreifend(!), teilgenommen haben, die sehr eindeutig beweisen, dass es zwischen Männern und Frauen (ja diese Trennlinie existiert tatsächlich) signifikante Unterschiede nicht nur im körperlichen, (wie sie richtig sagen) sondern auch im psychischen und kognitiven Bereich gibt.
        Das interessiert gewisse Intellektuelle leider wenig, weil es nicht ins Weltbild passt und sie Biologismus dahinter vermuten.
        Jedoch schaden wir uns nur selbst, wenn wir die Realität verdrängen, bloss weil sie nicht in unser Weltbild passt.

  • Lisa sagt:

    Ich hab mich bei meinen Schwangerschaften immer gefreut, wenn die Leute Anteil nahmen… nur ungefragtes Betatschen des Bauches finde ich grenzüberschreitend, wobei kaum erlebt & wenn lag es am konkreten Gegenüber, das vielleicht auch sonst etwas speziell war.
    Ich sag zu schwangeren Kolleginnen meist auch nicht viel geistreicheres, signalisiere damit nur, dass ich zur Kenntnis genommen habe, dass da was grossartiges im Entstehen ist und ich mich ein bitzeli mitfreue.

    Ich hab auch nie verstanden, wieso manche Frauen pikiert sind, wenn der Bauch als „schon gross“ bezeichnet wird. Es ist eine Schwangerschaft – ein riesengrosses Wunder! – es ist kein Modelwettbewerb! Ich war immer stolz auf meinen Bauch und meine das sollte jede Frau sein…

  • Hanshuber sagt:

    Ich würde niemals fragen was es denn wird. Weil es mich NICHT interessiert was da gerade zum 1000 Milliardsten Mal geschieht ist dermassen uninteressant, dass selbst so tun als ob schwierig ist.

  • Colis sagt:

    Finde die Blogs von Herr Tschannen leider nicht mehr so lustig. Ziemlich bemüht das ganze und die witzigen Namen sind auch langsam ausgelutscht. Einen schwangeren Bauch nicht zu kommentieren zeugt von Ignoranz und Desinteresse, und würde ganz sicher auch nicht gut bei der Betroffenen ankommen. Es ist ganz normal und schön, wenn Menschen gegenseitiges Interesse zeigen, das gehört nun mal zum Sozialverhalten dazu, auch wenn es gemäss Muttis Liebling sinnlos und langweilig ist.
    An alle Schwangeren: Aushalten oder versteckt euch ein paar Monate im Keller.

    • Die „witzigen Namen“ sollen ja auch nicht mehr witzig sein. Das sind einfach wiederkehrende Charaktere. Was glauben Sie, was ich mir anhören muss, wenn einmal in einem Blogbeitrag Maximilian-Jason nicht vorkommt.

      Zum eigentlichen Thema: Ich nehme es niemandem übel mit ausgelutschten Fragen Smalltalk zu betreiben. Da müsste ich mich nämlich ganz heftigst selbst ins Bäckchen kneifen. Aber man darf ja durchaus mal drüber reden, nicht? Auch so für die persönliche Entwicklung. Mit dem Salatsaucen-Witz habe ich erst aufgehört, als mich eine Betroffene darauf aufmerksam machte. Wäre das damals nicht passiert, ich würde immer noch an jeder Salatbar „griechische Sauce, hihihöhö“ sagen.

      • Anna Moos sagt:

        Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich bin selber schwanger zur Zeit und sehe es auch so, fragt niemand nach Geschlecht oder was anderem, zeigt das nur absolute Gleichgültigkeit.

      • Wow wirklich? Ich würde werdende Eltern nie nach dem Geschlecht fragen. Persönliche Präferenz. Ich finde es nicht wichtig und bin nicht der Meinung, dass es dauernd Thema sein sollte. Das macht mich doch nicht gleichgültig.

  • 13 sagt:

    Es gibt eine ganz einfache Frage, die eigentlich immer geht, schwanger oder nicht und sich auch nicht irgendwie abnützt oder langweilt: „Wie geht es Dir?“ Am Besten ehrlich gemeint, weil man sich wirklich für das Wohlbefinden des Gesprächspartners resp. der Gesprächspartnerin interessiert. Ist einem dies egal, kann man sich auf ein Hallo beschränken. Je nach Antwort erkennt man gut, ob weitere Fragen willkommen sind oder doch gerade lieber nicht.

    • Ah, die Stimme der Vernunft – zuverlässig seit Jahren. 13, es muss einmal gesagt sein: Ich bin ein grosser Fan von Ihnen.

    • Martin Frey sagt:

      @13
      „Wie geht es Dir?“ ist eine offene Frage für einen Gesprächseinstieg, insofern völlig ok. Aber dann, nach einer Antwort à la „den Umständen entsprechend gut“, was dann? Betretenes Schweigen? 😀
      Gehobener Small Talk sollte sich nicht mit einer klassischen Eröffnungsfrage eines Arzt-Patienten-Gesprächs erschöpfen müssen/dürfen. Meine ich zumindest.

      • tststs sagt:

        Ich würde sagen, die Frage nach der persönlichen Befindlichkeit hat in einem Smalltalk (auch der gehobeneren Sorte) prinzipiell nichts verloren.
        Die Frage dient beim Arzt ja auch nicht dem belanglosen Austausch.

        Sollten Fragen – abgesehen von rhetorischen – überhaupt eine Rolle spielen beim Smalltalken?! Hmmmm…Hab‘ ich mir noch gar nie überlegt…

      • 13 sagt:

        Eine Einstiegsfrage ist doch kein „erschöpfen müssen“. Auf die Antwort „den Umständen entsprechend“ würde ich wohl etwas sagen wie: „Wird es anstrengend?“, da die Umstände ja angesprochen wurden. Auf ein „gut“ hingegen nicht. So schwierig ist das nicht. Und es gibt ja soviele andere Themen als die Schwangerschaft.

      • Martin Frey sagt:

        @tststs
        Ich würde sagen, die sinngemässe Frage nach dem Wohlbefinden („Hallo, wie geht’s“) ist zumindest in den mir bekannten Sprachen eigentlich überall Einstieg in ein Gespräch. Beim Arzt dient es einfach der Oeffnung des Terrains, sozusagen.
        @13
        Natürlich gibt es auch andere Themen. Naheliegend ist trotzdem die SS, insbesondere bei oberflächlichen oder neuen Bekannten als Einstieg. Und dann ist halt die Frage nach dem Geschlecht des Kindes unverfänglicher als nach der Entstehung… 😉

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Gehobener Smalltalk? Ok, dann anstatt „Wie geht es Dir?“ ein „Wie ist denn Ihr wertes Befinden heute, meine Teuerste?“ Alternativ kann man das Gegenüber natürlich auch nach der Meinung zum aktuellen Aktienkurs, der politischen Lage in Venezuela oder den anstehenden Wahlen befragen. Es ist nicht gerade üblich und würde wohl noch mehr zu Irritation führen, aber möglich ist es. Ich stelle allerdings lieber Fragen, wo mich auch die Antwort interessiert.

        @ MF
        Gerade oberflächige Bekannten geht es aber als Erstes nichts an und erst recht würde ich mich da nicht in die Nesseln setzen.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Ständig jammern Autoren hier über Kinderfeindlichkeit und allgemeine Gleichgültigkeit und Desinteresse gegenüber den Mitmenschen. Wenn man dann aber Interesse zeigt, ist es auch nicht recht. Was denn nun?

    Und: warum will man denn als Eltern das Geschlecht wissen, wenn man es nicht für wichtig hält? Sowieso finde ich es schade, wenn man als Eltern nicht bis zur Geburt warten kann, um das Geschlecht zu wissen. Es zeugt davon, dass man alles planen muss und sich nicht auf Überraschungen einlassen kann.

    • Maike sagt:

      Herrlich – da bin ich mit meinen Gedanken also nicht alleine ! Besonders mit dem Geschlecht des neuen Erdenbürgers ist mir das aufgefallen – ist ‚angeblich‘ egal, aber wissen wollten sie es schon…

      • Dass wir das (vermeintliche) Geschlecht wissen, hat mehrere Gründe, auch medizinische.

        Sie sprechen durchaus einen interessanten Punkt an. Ich will es mal so sagen: Das Geschlecht nicht zu verraten ist eher eine Notlösung, weil sich viele Leute sehr viel aus dem Geschlecht machen. Ich finde nicht, dass es geheim sein sollte. Ich finde es sollte ein Merkmal sein wie alle anderen auch.

    • Anna Moos sagt:

      Überraschungen sind überbewertet :))). Ich bin ein ungeduldiger und neugieriger Mensch, das zum einem, und zum anderen, ich mag es, mich gedanklich intensiv mit dem in mir wachsenden Menschlein zu beschäftigen und dazu gehört nun mal auch das Geschlecht. Es erleichtert mir das „bonding“. Die Geburt und die Zeit danach bringen doch genug Überraschungen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Markus Tschannen

        Auch bei vorgeburtlichen Untersuchen kann man darum bitten, das Geschlecht nicht zu erwähnen. Auch wenn ich mich widerhole: Ihre Argumentation ist doppelmoralisch.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Anna Moos

        Gemäss Ihrem Kommentar hätten ja nur Mütter eine Bindung zu ihrem Kind, welche das Geschlecht im Voraus wissen.

        Und wie kommen Sie auf die Idee, dass man sich nur mit dem Ungeborenen auseinandersetzt, wenn man das Geschlecht weiss? Ich habe mich ab dem Tag der festgestellten SS intensiv mit dem wachsenden Wesen in mir unterhalten und diesem auch einen (Mädchen-) Namen gegeben. Der Gyn hat sich später verschnoret und das Geschlecht ungewünscht verraten, da nannte ich ihn dann halt Buebi, bis wir einen Namen hatten.

        Die zweite SS war nicht vorgesehen und obwohl die Gewissheit schwanger zu sein bei mir einen verzweifelten Weinkrampf ausgelöst hat, habe ich mich ziemlich sofort intensiv damit beschäftigt. Es lag ja auch nicht am Kind, dass ich nicht schwanger sein wollte

      • @Tamar: Man kann darum bitten, dann darf man aber auch nicht auf den Bildschirm schauen. Man kann bestimmt auch darum bitten, die Schädellänge nicht zu erfahren, aber warum sollte man das tun?

        Sorry, aber ich sehe die Doppelmoral nicht. Mich stört es nicht zu wissen, welche Geschlechtsteile mein Kind hat. Mich stört es, wenn andere Menschen mein Kind basierend auf den Geschlechtsteilen auf eine bestimmte Art behandeln.

  • Esther 2 sagt:

    Ja möchte auch jeweils was nettes sagen. Frage schon immer „wollt ihr wissen, was es gibt?“ Aber vielleicht sollte ich auch das lassen. Und meist bei der ersten Schwangerschaft kann nicht genug gefragt werden … Aber ich fand jeweils die beste Bemerkung „genießt jetzt noch die Zeit zu zweit…“ und das nach zwei Fehlgeburten. Ja ich gab gerne Auskunft. Ist nämlich nichts Selbstverständliches, eine Schwangerschaft.

    • Ja, so ist das beim lockeren Nachbarschaftsgespräch: Meist stellt man nichtsahnend die falschen Fragen. Ich muss immer lachen, wenn ich an die vielen Knigge-Ratgeber denke, die sagen, man soll beim Smalltalk nicht über Religion und Politik reden. Als ob es komplett unverfängliche Gesprächsthemen gäbe.

  • Bonaldo sagt:

    Wenn Sie das mit dem Geschlecht nicht so wichtig finden, wieso sagen Sie es dann auf Anfrage nicht einfach? Ich persönlich finde Paare, die das so handhaben, finden sich extrem wichtig, anders kann ich mir diese peinliche Geheimnistuerei nämlich nicht erklären. Aber bitte klären Sie mich auf, Herr Tschannen!

    • Martin Frey sagt:

      Ueber alles kann man anscheinend reden, über jede Flatulenz in den neun Monaten, nur über das Geschlecht nicht. Das ist Tabu, quasi inexistent, eine Art quan­ti­té né­g­li­gea­ble.
      Am spannendsten an dem Thema ist eigentlich die Frage, weshalb bei gewissen Leuten das so zu sein scheint.

      • Danke für die Frage. Zugegeben, das mit dem „Geschlecht nicht sagen“ ist auch ein Experiment und damit vielleicht durchaus etwas wichtigtuerisch. Wobei wir niemanden mit dem Thema nerven, der nicht gefragt hat.

        Der Grund, dass wir das machen, ist folgender: Wir finden das Geschlecht von Babys und Kleinkindern tatsächlich wenig relevant. Wir haben aber das Gefühl, dass die Fragenden es für enorm wichtig halten und vieles davon abhängig machen.

        Darf ich eine Gegenfrage stellen: Warum finden sie es eine „peinliche Geheimnistuerei“, das Geschlecht nicht zu nennen? Die allerwenigsten verraten vor der Geburt den Namen des Kindes. Das empfindet auch niemand als „peinliche Geheimnistuerei“.

      • Leila Taleb sagt:

        „Wir haben aber das Gefühl, dass die Fragenden es für enorm wichtig halten und vieles davon abhängig machen.“
        Inwiefern bzw. was wird davon abhängig gemacht, wenn Kollegen, Bekannte nach dem Geschlecht fragen? Es ist ja Ihr Kind und somit egal was Aussenstehende als wichtig oder unwichtig erachten in Bezug auf das Geschlecht.
        Nimmt man sich nicht einfach zu wichtig? I.d.R. fragt man ja aus Interesse oder um Small Talk zu betreiben.

      • Martin Frey sagt:

        „Warum finden sie es eine „peinliche Geheimnistuerei“, das Geschlecht nicht zu nennen?“
        Weil es sonst für Eltern kaum je Geheimnisse gibt. Bis hin zum Verbreiten der täglichen Farbwechsel der Exkremente. Ausgerechnet aber etwas derart relevantes und lebensbestimmendes (in dem Punkt gehe ich nicht mit Ihnen einig) aber unterschlagen Sie (etwas krampfhaft)?
        Dabei ist die Sache sehr einfach: m oder f (jaja, ich weiss, die nichtbinären…) wie schwarz oder rot. Und das ist genau der Unterschied zum Namen. Die Namenswahl ist hochpersönlich und durchwegs ein Grund für die Mitmenschen, sich den Mund darob zu verreissen. Wenn man das vor Geburt kommuniziert, macht man sich selber meist keinen Gefallen. Zudem steht der Name manchmal bis zur Geburt in Schwebe, das Geschlecht nicht.

      • Bonaldo sagt:

        Doch, ich. Den Namen nicht zu verraten empfinde ich als genau so wichtigtuerisch und peinlich. Peinlich weil man sich für zu wichtig hält. Beim Namen nicht nennen kann man vielleicht noch das Argument gelten lassen, dass man nicht will, dass jemand darob seine Meinung kundtut. Ansonsten sehe ich keinen vertretbaren Grund.

      • Jane Doe sagt:

        @Markus Tschannen: Denken Sie wirklich, dass die Leute das Geschlecht für so wichtig erachten? Vielleicht stellen die Leute diese Frage ja auch nur, weil es das einzige Merkmal des Babys ist, das man zu diesem Zeitpunkt kennt. Vielleicht würden die Leute auch fragen, welche Haarfarbe der Fötus denn hat, wenn man das während der Schwangerschaft schon wissen könnte.

      • Emma sagt:

        Sie nehmen sich viel zu wichtig. Das Geschlecht Ihres Kindes ist den small-talk-betreibenden Bekannten letztendlich ziemlich egal. Und was genau sollen sie davon abhängig machen?
        Ich kenne auch niemanden, der den Namen des Kindes vor der Geburt nicht verraten hat. Wieso auch nicht? Mir ist es schlussendlich ziemlich egal, ob Ihr Kind Maximilian-Jason oder Friedrich-Justus-Julius heisst.

      • tststs sagt:

        Die allerwenigsten verraten vor der Geburt den Namen des Kindes. Das empfindet auch niemand als „peinliche Geheimnistuerei“.
        Äääähh, doch 😉

      • Ok, dann täusche ich mich wohl. Alle ausser uns nennen den Namen des Kindes vor der Geburt und es ist wichtigtuerisch, das nicht zu tun. Persönlich finde ich es wichtigtuerisch, Dinge zu erzählen, nach denen niemand gefragt hat.

        So hat man seine unterschiedlichen Vorstellungen – ist ja auch schön so. Aber heute werden wir uns wohl nicht mehr einig.

      • @Leila Taleb, zu Ihrer Frage: Vieles wird vom Geschlecht abhängig gemacht – bewusst und unbewusst. Mädchen und Jungen erhalten bei der Geburt nicht dieselben Geschenke, Erwachsene passen ihre Sprache dem angenommenen Geschlecht des Kindes an und gehen mit unterschiedlichen Erwartungen ans Kind heran. Ein Beispiel: Haben Sie ein Mädchen mit kurzen oder einen Jungen mit langen Haaren, werden Sie ständig zu hören kriegen, was die Norm ist.

      • Leila Taleb sagt:

        @ Markus Tschannen Das was Sie schildern, wird ja auch nach der Geburt so sein (wenn das Geschlecht ja dann bekannt ist). Nach Ihrer Theorie müsste man ja das Geschlecht bis in den Kindergarten geheim halten.
        Ich verstehe immer noch nicht wieso das Geschlecht nicht wichtig sein soll. Es ist ein sehr prägender/beeinflussender Teil unser Identität.

      • @Leila Taleb. Es kann ein prägender, beeinflussender Teil der Identität sein und das ist auch okay. Ich fände es aber schön, wenn Kinder ihr Geschlecht selber mit Bedeutung füllen könnten und nicht von der Gesellschaft erklärt erhalten, was und wie ihr Geschlecht zu sein hat. Deshalb versuchen wir, das Kind nicht schon vor der Geburt in Geschlechterrollen zu stecken. Auch nicht nach der Geburt, aber das ist mit Einflüssen von Aussen sehr schwierig.

      • Jane Doe sagt:

        @Markus Tschannen: Mir tun die Leute leid, die ihren Kindern was schenken müssen. Da kann man ja nur danebengreifen.
        Und mir tun Sie leid, wenn der Brecht dann in seine rosarote Barbiephase kommt und all Ihre Bemühungen auf den Kopf stellt…

      • Das ist schon okay, ich erwarte keine Geschenke und werde das der Verwandtschaft auch Kund tun. Und der Brecht darf selbstverständlich wie alle Kinder in eine Rosa-Barbie-Phase kommen. Von mir aus dürfen das alle Kinder, solange sie es auch wollen.

      • Aber Hallo sagt:

        Den Namen nicht verraten ist ganz logisch: Weil alle dann ihren Senf dazu geben, ob jetzt der Name schön, hässlich, unmöglich, langweilig oder whatever ist. Wenn man den Namen nicht verrät, hat das Kind den Namen den es hat, ohne dass man von aussen beeinflusst wird.

    • Lisa sagt:

      So ändert sich das mit der Zeit… als meine Nichten/Neffen auf die Welt kamen (zwischen 1985 und 2002) wurde bei den älteren das Geschlecht vorher noch nicht gesagt, teilweise war es auch nicht bekannt. War so und ganz normal. Bei den jüngeren wurde es vorher gesagt, und das war anfangs irritierend. Namen wurden nie gesagt. Seit 10 Jahren ist die nächste Generation dran – Geschlecht wird immer ganz selbstverständlich bekannt gegeben. Namen erst beim letzten Kind vor einem Jahr – auch das fand ich erstmal ungewöhnlich. Fazit: der gesellschaftliche Umgang mit dem Bekanntgeben von Geschlecht und Namen hat sich verändert, und wird sich auch weiter verändern. So wie vieles in unserem Leben. Ob das alles wirklich so wichtig ist?

      • Ah, ich habe mich nicht getraut, es zu schreiben. Aber es war mir auch, dass früher viele Eltern das Geschlecht nicht vor der Geburt nannten – selbst wenn sie es wussten. Vielleicht bin ich ja einfach alt.

      • Lisa sagt:

        Keine Sorge MT, Kinder halten jung – auch wenn man keine eigenen hat 😉 Tatsächlich wäre es mir manchmal lieber, ich würde das Geschlecht/den Namen von zukünftigen Eltern nicht ungefragt aufs Auge gedrückt bekommen. Denn erstens habe ich es bis zum nächsten Gespräch sowieso wieder vergessen (was mir dann auch schon mal als Desinteresse ausgelegt wurde), und zweitens ist es mir egal – ich freu mich über jedes Kind, unabhängig vom Geschlecht (wo sollte auch der Unterschied sein), und drittens ist es mir zu abstrakt, ein Kind „Friedrich-Johanna“ zu nennen, wenn es noch nicht geboren ist. Dann doch lieber „Rollschinkli“, „Brecht“ oder „Beebers“ 😉 Und viertes: Erst einmal ist alles Sache der Eltern und deren Entscheidung, was sie erzählen und was nicht.

      • Geht mir gleich, Lisa. Ich könnte ein ungeborenes Kind nicht bei einem „richtigen“ Namen nennen.

  • Esther sagt:

    Ja ! Man fühlt sich irgendwie verpflichtet zu fragen, das stimmt ! Sagt man nichts so wundert es oder ? Also ich freue mich Ehrlich über jedes Bébé und so redt man natürlich davon. Aber ich werde in Zukunft aufpassen !

    • Martin Frey sagt:

      Irgendwie seltsam finde ich es doch, dass wenn jemand fragt, es stört, und wenn jemand etwas oder jemanden nicht beachtet, dies ebenfalls stört. Respektive man dann über die Kälte und Gleichgültigkeit der CH-Kommunikationskultur und der gesellschaftlichen Interaktion lamentieren kann.
      Oder anders formuliert: solche Fragen sind normal, und lediglich Anzeichen eines an sich menschlichen Grundinteresses an einer Person mit dem Ziel, im Rahmen eines harmlosen Small Talks zu interagieren.
      Dies ist der x-te Beitrag darüber, dass Leute sich offenbar schnell in ihrer Befindlichkeit gestört fühlen, nur weil jemand aus Interesse sie auf etwas anspricht was sie gerade ansprechenswert macht. Analog Fragen wie „wer bist du?, woher kommst Du? Was machst Du?“
      Betupftheitskultur nenne ich das.

      • tststs sagt:

        Ich nenn das schlicht „Tagesform“.
        Denn -üblerweise- sind wir alle von dieser Betupfteriris befallen, wobei akute Schübe sehr willkürlich und sehr unterschiedluch ausfallen. Hormone -weibliche wie männliche- funktionieren dabei als Katalysator 😉

      • Muttis Liebling sagt:

        Es hat niemand ein Interesse an meiner, an einer Person zu haben. Sie beschreiben ein Dorfmilieu, welches nicht mehr in die Zeit passt. Mensch ist man nur privat, nicht auf der Strasse, nicht im Restaurant oder am Arbeitsplatz.

        Mensch bin ich nur für meine Freunde und Kinder. Für alle anderen bleibe ich abstrakt Kollege, Mitarbeiter oder Bürger und in diesen Rollen habe ich nichts menschliches, z.B. auch kein Geschlecht und keinen Familienstand.

      • Maike sagt:

        Ja sicher das ML ! Allein schon durch Deine Anwesenheit, wie Du Dich kleidest, was Du sagst, was Du isst, was Du tust und was Du sein lässt, was Du liest wirst Du zu einer Person, an der man Interesse haben kann oder auch nicht. Ganz sicher nicht bist Du für Deine Umwelt ein abstarktes Wesen !

      • Herr Frey, die Diskussion steckt im disjunkten „immergleiche Fragen“ vs. „Gleichgültigkeit“ fest. Mir fehlt da etwas der Qualitätsaspekt. Zu guter Kommunikation gehört doch auch, sich ins Gegenüber reinzuversetzen. Antizipieren, welche Frage es sich täglich 20x anhören muss und vielleicht mal etwas interessanteres zu fragen als nur Floskeln runterzubeten.

        Das ist eine Utopie, die ich da skizziere. Ich bin ja der letzte, der einen gehaltvollen Smalltalk zustande bringt. Laden Sie mich ja nie zu einer Party ein.

      • Martin Frey sagt:

        „Laden Sie mich ja nie zu einer Party ein.“
        Da bringen Sie mich gerade auf Gedanken… 🙂
        Nein, im Ernst, ich weiss schon was Sie meinen. Aber Sie, respektive Ihre Frau, sind nicht die einzigen die tagtäglich monotonen Fragereien ausgesetzt sind. Gerade Leute in einem gewissen öffentlichen Interesse, mit einem in den Augen anderer Leute speziellen Beruf, oder unter besonderen Umständen, sind nun mal Projektionsflächen für diese. Das geht vielen Menschen so, ich kann da selber auch ein Lied davon singen. Es ist letztendlich eine Frage des Verständnisses, aber auch der persönlichen Resilienz, inwiefern und ab welchem Zeitpunkt (der kommt irgendwann bei allen) es Sie zu nerven beginnt.

      • Absolut, Herr Frey. Mit diesem Problem müssen wir alle leben und wir sind auch fast schuldig. Ich will auch nicht übermässig jammern und würde nie einer fragenden Person unfreundlich übers Maul fahren.

  • Eveline sagt:

    Super, danke für diesen Beitrag! Uuh unterhaltsam 🙂

  • Peter Dumling sagt:

    Was man alles nicht mehr fragen sollte?
    Vielleicht sollte man sich einmal nach dem Sinn und der Funktion von Kommunikation fragen. Gerade im Zeitalter der KI, social media und so.
    Die Arbeiten von Paul Watzlawik könnten interessieren.

    • Muttis Liebling sagt:

      Weil um mindestens eine Grössenordnung zu viel geredet und geschrieben wird. Es plappert im öffentlichen Raum nur so vor sich hin und in 99.9% völlig sinn- und inhaltsfrei. Denn 99.99% aller Menschen erleben niemals etwas Erzählenswertes.

      Was ist noch trivialer, inhaltsfreier als Geburt oder Tod von Menschen? Das ist schon 120 Mrd. mal passiert und passiert täglich millionenfach.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Stimmt, alles was andere von such geben ist unnützes Geschwätz, ausgenommen die deutungsvollen Worte von Muttis Liebling….

        Ich frage mich schon, was bei Ihnen passiert ist, dass aus Ihnen ein derart verbitterter, besserwisserischer und menschenfeinlicher Typ geworden sind. Alleine an der Indoktrin der DDR kann es nicht liegen, denn ich kenne sehr herzliche Menschen aus der DDR mit richtigen menschlichem Verhalten.

      • tststs sagt:

        Ich vermute, ML ist ein klassischer Autodidakt…. mit allen Vor- und Nachteilen. (Wobei ich den Menschenfeind nicht sehe, also nicht mehr als bei uns allen…)

    • Man darf das ja alles fragen. Aber man muss doch dann auch ertragen, dass einen die gefragte Person für einen nicht besonders interessanten Gesprächspartner hält. Ich sage nur „griechische Salatsauce“.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @tststs

        Muttis Liebling hat vor Jahren geschrieben, dass seine EIGENEN Kinder ihn als emotional verkrüppelt bezeichnet haben. Damit ist wohl über ML alles gesagt. Wäre ich dessen Kind, würde ich mich selber und meine Kinder konsequent von ihm fernhalten. Eine Amöbe ist zu mehr Emotionen und Nächstenliebe fähig als dieser Grobian.

  • Sabine sagt:

    Es ist Sympton der neuzeitlichen Sinnsuche dass Leute nicht mehr normal miteinander umgehen können. Sich wiederholende Fragen zum Babybauch gabs schon immer und sind völlig normal. Wer den Drang verspürt darob auszurasten hat die Bodenhaftigkeit verloren und wäre gut beraten sich etwas weniger wichtig zu nehmen .

    • Muttis Liebling sagt:

      Auch Bodenhaftigkeit sollte man um jeden Preis, genauso, wie sich selbst ernst zu nehmen, vermeiden.

    • Niemand rastet ernsthaft aus, Sabine.

      • Fabienne Wyler sagt:

        Als selbst betroffenes Exemplar teile ich Sabines Meinung voll und ganz: Denn auch wenn man vielleicht nicht immer Bock hat, über seinen Babybauch zu sprechen, wie steht es denn mit dem Wetter oder gar dem Buschauffeur, der es wieder mal vergeigt hat, an der Bushaltestelle die Türen zu öffnen? So ist es nun mal im öffentlichen Leben; die meisten Leute meinen es gut und sind einfach froh um diesen einen kleinen Schwatz. Alles Andere ist in meinen Augen Korinthenkackerei und ist für die Gemeinschaft (sei es im Bus, im Dorfladen oder im Verein) nicht gerade förderlich…

      • Vorschlag zur Güte, Frau Wyler: Sie verstehen meinen Blogbeitrag auch als kleinen Schwatz im Dorfladen und nehmen ihn nicht ernster als ich Ihre Meinung zum Wetter. Sonst muss ich Sie jetzt auch der Korinthenkackerei bezichtigen und dann hört das hier nie auf.

  • Muttis Liebling sagt:

    ‚ Schwangere können sie nicht mehr hören: die immer gleichen Fragen.‘

    Auf jeden Fragenden kommen dutzende Befragte, die auch ungefragt, vom Mitteilungsbedürfnis übermannt, ihre Erlebnisse durchfallartig in den Raum, in die Zeitungsspalten plappern. Es wird viel zu viel geredet und geschrieben und vielleicht einer von 10 Millionen Menschen erlebt einmal in seinem Leben etwas Erzählenswertes. Wenn er klug ist, redet er dennoch nicht darüber.

    Der Normalfall sind Geburt und 90 Jahre später der Tod, zwischendurch nichts als die gewöhnliche Langeweile.

    • Fabian Brunner sagt:

      Dann langweilen Sie sich weiter – bis zum Tod. Kleiner Tipp: Es gibt noch andere Freizeitbeschäftigungen als SRF 1 schauen oder wohnen Sie an einer wenig befahrenen Sackgasse ?

      • Muttis Liebling sagt:

        Wie kommen Sie darauf, dass ich mich langweile, oder gar SRF schaue? Letzteres wäre ausserordentlich gruselig.

        Der Normalfall langweilt sich und alle anderen um sich herum, … schrieb ich.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Muttis Liebling

        Wie schon von Herrn Brunner erwähnt: langweilen Sie sich ruhig weiter und lassen Sie uns weiter leben. Im Gegensatz zu Ihnen gibt es nämlich Leute, deren Tage nicht mit Langeweile erfüllt sind, sondern mit lieben Menschen, Gesprächen, gemeinsamer Arbeit und Familienleben.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.