10 Vorurteile gegenüber natürlicher Verhütung
1. Vorurteil gegenüber natürlicher Verhütung: Sie ist unsicher
100 Prozent Sicherheit gibt es bei keinem einzigen Verhütungsmittel. Grundsätzlich gilt: Je niedriger der Pearl Index, desto sicherer die Verhütungsmethode. Dabei wird heutzutage in Methoden- und Anwendersicherheit unterschieden: Erstere beziffert die Sicherheit einer Methode bei absolut korrekter Anwendung. Letztere bildet die Sicherheit unter den normalen täglichen Umständen ab. Die symptothermale Methode, die Temperaturmessung und Zervixschleimbeobachtung kombiniert, hat eine Methodensicherheit von 0,4 und eine Anwendersicherheit von 1,6 bis 3. Zum Vergleich: Die Methodensicherheit der Pille liegt zwar deutlich unter 1, aber ihre Anwendersicherheit wird mit 6 bis 8 beziffert. Denn Vergesslichkeit, Erbrechen, Durchfall oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen oft zum Verlust des Verhütungsschutzes.
2. Man muss sie erst erlernen
Ja, das stimmt. Dieses Vorurteil kann ich zwar 100-prozentig bestätigen, sehe es jedoch nicht als Nachteil an. Denn ich zumindest denke, dass jede Frau den gesamten Lernprozess spannend und interessant finden wird. Ich selbst habe mich damals wie ein kleines Kind darauf gefreut, morgens meine Temperatur zu messen und in mein Kurvenblatt einzutragen. Es ist ein unbeschreiblich tolles Gefühl, wenn man dann irgendwann in der Lage ist, seinen eigenen Eisprung zu erkennen. Und das geht schneller, als man denkt.
3. Sie ist aufwendig
Nö, gar nicht (mehr). Anfangs, in der Lernphase, kommt sie einem vielleicht ein wenig aufwendig vor. Aber der Aufwand hält sich in Grenzen und macht zudem unheimlich viel Spass. Zum Glück ist der Mensch ein Gewohnheitstier: Schon nach ein paar Zyklen verinnerlicht man das morgendliche Messen und die tägliche Schleimbeobachtung. Heute denke ich gar nicht darüber nach, ich greife morgens automatisch zu meinem Thermometer, mittlerweile nur noch an circa 10–12 Tagen pro Zyklus.
4. Man braucht einen regelmässigen Zyklus
Das ist Quatsch. Da man mit der symptothermalen Methode den Eisprung jeden Monat aufs Neue zuverlässig bestimmt und nicht einfach nur «abgezählt» wird, wann er stattfindet, ist es piepegal, wie lang der Zyklus ist oder ob er schwankt. Und überhaupt: Was heisst schon regelmässig? Wir sind schliesslich keine Maschinen, da darf er ruhig mal mehr und mal weniger Tage betragen: Alles zwischen 21 und 35 Tagen gilt als normal. Einzig die potenziell fruchtbare Zeit verlängert sich bei einem sehr langen Zyklus entsprechend.
5. Ich muss mindestens sechs Stunden geschlafen haben
Die offizielle Regel besagt: Mindestens eine Stunde ruhen vor der Messung der Basaltemperatur, also nicht aufstehen. Es gibt keine Richtlinie zur Schlafdauer, denn was das angeht, reagiert jeder Körper individuell.
6. Ich muss jeden Morgen exakt zur gleichen Zeit messen
Einige Frauen müssen tatsächlich zur exakt gleichen Uhrzeit messen, da sie sonst ihre Zykluskurve nicht auswerten können. Aber die meisten können sich einen grosszügigen Spielraum einräumen. Hier heisst es: ausprobieren, also zunächst eine geringe Zeitdifferenz von +/- 1 Stunde wählen und sich dann langsam steigern. Mehr als eine nicht auswertbare Kurve zu erhalten, kann nicht passieren.
7. Ich kann keinen Alkohol mehr trinken
Das wäre ja schrecklich! (Zu viel) Alkohol am Vorabend kann zwar einen Einfluss auf die Basaltemperatur am Morgen danach haben und gilt als sogenannter Störfaktor. Da diese Temperatur jedoch ausgeklammert werden kann, hat sie keinen Einfluss auf die Sicherheit der symptothermalen Methode, denn sie wird einfach nicht in die Berechnung miteinbezogen. Gleiches gilt übrigens auch für Erkältungen, unruhigen Schlaf oder Fieber.
8. Sie ist nur etwas für Frauen ab 30
Völliger Quatsch! Natürliche Verhütung ist etwas für alle Frauen, egal, ob jung oder alt. Wichtig ist, die Methode gründlich zu erlernen, und das geht in jedem Alter. Ich selbst habe mit 29 Jahren angefangen, und mir hat ein Verhütungscomputer den Einstieg erleichtert.
9. Ich brauche einen geregelten Tagesablauf
Auch dieses Vorurteil ist völlig veraltet. Es gibt sogar sehr viele Frauen, die trotz Schichtarbeit erfolgreich natürlich verhüten.
10. Mit Kind ist sie nicht möglich
O doch! Ich habe 4,5 Monate nach der Geburt meiner ersten Tochter und nur fünf Wochen nach der Geburt meiner zweiten Tochter wieder angefangen, meine Temperatur zu messen und meinen Zervixschleim zu protokollieren. Allerdings habe ich nicht gestillt, für die Stillzeit gibt es gesonderte Regeln. Natürlich sind meine Nächte nicht mehr so ruhig wie früher und damit nicht alle Zyklen auswertbar, aber im Grossen und Ganzen funktioniert es prima – auch dank der vielen neuen Tools, die auf dem Markt sind und alles erleichtern.
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83 Kommentare zu «10 Vorurteile gegenüber natürlicher Verhütung»
Also „richtig Spass“ hat mir das tägliche Messen bei Schlaftrunkenheit und der ständigen Gefahr, wieder einzuschlafen, ja nicht gemacht… Die Behauptung, diese Methode sei für jede Frau geeignet, halte ich für überzogen. Ich habe sie nach einem Monat wieder verworfen, weil ich der Temperaturmessung erstens nicht vertraute und sie mir zweitens eben doch zu aufwändig war. Nachdem ich mich nur noch darüber genervt habe, bin ich auf die Hormonmessung umgestiegen und seit über einem Jahr zufrieden damit. Es empfiehlt sich übrigens eher für Anfängerinnen als die klassische natürliche Verhütung. Hormontester sind einfacher in der Handhabung, vermittelten für mich Vertrauen und man lernt den Zyklus nebenbei kennen, ohne sich von Anfang an voll darauf konzentrieren zu müssen.
Die Bahauptung, dass diese Methode für Frauen jedes Alters geeignet ist, finde ich mehr als nur fahrlässig. Ich jedenfalls würde meinen Söhnen was husten, wenn sie mir erzählten, dass ihre Freundinnen so verhüten. Seit jeher appeliere ich an meine Söhne, dass sie Kondome benutzen sollen. Sie sind sicher, haben keine Nebenwirkungen und der Mann gibt die Kontrolle über von seiner Seite unerwünschter Schwangerschaft nicht ab.
wenn man Kondome richtig handhabt, sind sie das beste. Pille- Hormone generell am besten vermeiden. Von den Spiralen bekam ich
Entzündungen. also: Ceylor blau wie gehabt.
Ganz meine Meinung. Kondome sind sicher und die Nebenwirkungen von hormoneller Verhütung wurden über Jahrzehnte unter den Teppich gekehrt, während dieselbe Methode für Männer nicht freigegeben wurde, weil Männern dieselben Nebenwirkungen nicht zuzumuten sind.
@Tamar: Richtig. Warum sich mit irgendwelchen Indizien zu Sicherheit und Verlässlichkeit herumschlagen, wenn man doch selber aus dem Bauch heraus genau weiss: Kondome sind sicher!
Natürlich habe ich auch natürlich verhütet.
Dann, die 2. Schwangerschaft konnte ich mir gar nicht erklären, da vollkommen jenseits aller biologisch heiklen Zeitpunkte entstanden, klärte mich eine Gynäkologin auf:
Der weibliche Körper sei jederzeit fähig ein Ei springen zu lassen.
JEDERZEIT.
Heisst: Sex um 22.00 Uhr. Ei ab um 00.15 (im Tiefschlaf). Schwanger um 7.00 Uhr morgens! Und das am 5. Zyklustag.
Das Kind wird dieses Jahr übrigens 30!
Die Natur lässt sich irgendwie einfach nicht in Tabellen quetschen. :)))
Zum Glück!
Das ist überhaupt nicht jenseits aller heiklen Tage. Wenn der Zyklus kurz ist, beginnt für Frau zum Teil unmittelbar nach der Periode die fruchtbare Phase.
Wenn der Zyklus aber nicht kurz ist, sondern über Jahre verlässlich im 28-Tages-Rhythmus und auch die Temperatur nicht vorwarnt, dann IST der 5. Tag – vermeintlich – jenseits aller heiklen Tage.
Denn – wie beschrieben und erfahren – der weibliche Körper ist in der Lage in Windeseile ein befruchtungsfähiges Ei zu liefern.
Jederzeit.
Ist doch schön, wenn eine junge Frau in Erinnerung ruft, dass es diese Möglichkeit eigentlich auch noch gäbe, oder? Wer in einer gefestigten Partnerschaft lebt, wägt auch die Risiken anders ab. Jahrelange Hormongaben bergen nun mal ein Risiko für die Frauen, auch die vielgelobten Hormonspiralen. Wichtig ist das gegenseitige Vertrauen und das Bewusstsein, dass auch die natürliche Verhütungsmethode nicht 100% sicher ist, aber auch keine andere, ausser Abstinenz oder Sterilisation/Vasektomie.
@Alam: „Wer in einer gefestigten Partnerschaft lebt, wägt auch die Risiken anders ab.“
Wie ist das gemeint? In der Schweiz wird jede zehnte Schwangerschaft abgebrochen. Nicht von Teenagern, wie man meinen könnte, sondern übermässig oft von älteren Frauen. Die z.B. ihrer gefestigten Partnerschaft kein (weiteres) Kind mehr zumuten möchten.
Ob das an wirklich der natürlichen Verhütungsmethode liegt? Wer definitiv kein Kind mehr möchte, soll nicht verhüten – egal mit welcher Methode – sondern enthaltsam leben oder vasektomieren/sterilisieren. Abtreibung ist keine Verhütungsmethode.
@Alam: Es ging um ihre wohlwollende Aussage, der ich widespreche und dazu ein Argument liefere. Warum die Verhütung offenbar mit zunehmendem Alter zumindest nicht besser klappt, wie man annehmen würde, weiss ich auch nicht. Sie?
Woher wissen wir denn, warum die älteren Frauen abtreiben? Wie gross ist der Anteil ungewollter Schwangerschaften? Wie gross der Anteil wegen Behinderungen? Ohne Statistik ist alles Spekulation. Ich kenne viele Familien mit ungeplanten aber nicht weniger willkommenen Nachzüglern. Aber stimmt schon, Alter schützt vor Dummheit nicht.
„Jahrelange Hormongaben bergen nun mal ein Risiko für die Frauen, auch die vielgelobten Hormonspiralen“
Sie wissen schon, dass die Teilnahme am Verkehr auf der Strasse einiges gefährlicher ist?
Was hat das jetzt mit dem Thema Verhütung zu tun?
Nein, man muss kein Hellseher sein, um zu erahnen, dass die Lebenserwartung von hormonell verhütenden Frauen in Anhängigkeit von der Dauer geringer ausfallen wird und dass auch Kinder vorher hormonal verhütet habende Mütter morbider sein werden.
Sich jeden Tag mit absurd hohen Hormondosen zu fluten ist etwas in der Gegend von Kettenrauchen oder Ganzkörper- Tattoos. Das hat seinen Preis.
Dieser Artikel hat mir heute so richtig den Blutdruck hochgetrieben (habe ihn aber nicht gemessen…)! Irgendwann hab ich mich dann wieder beruhigt, denn zum Glück lesen so wenige U25 (diese) Zeitung! Was für eine kurzsichtige, undurchdachte, überhebliche und naive Aussage hier drin steckt! Wenigstens von der Redaktion hätt ich mehr erwartet (oder steckt hier einfach wieder ein billiger Provokationsversuch dahinter?).
Wenn sie in einer festen Beziehung sind und ein Kind eine Möglichkeit darstellt, schön! In allen anderen Fällen ist dies einfach ein gefährlicher und naiver Aufruf zu unsicherer Verhütung, zur Unterschätzung aller möglicher Risiken (und da mein ich nicht nur die Schwangerschaft!). Die Pille hat den Frauen viel ermöglicht und ist nicht einfach nur schlecht!
Naja, auch die Pille schützt ausschliesslich vor einer ungeplanten Schwangerschaft und nicht vor allen anderen Risiken.
Stimmt! Für mehr war leider kein Platz..
und es gibt Frauen, die die Pille nicht vertragen.
Wenn es um „alle möglichen Risiken“ geht, ist die Pille aber nicht die Methode der Wahl…
Was Sie betreiben ist Realitätsverweigerung. Die Pearl-Indexes können Sie selber nachschauen, das sind empirisch ermittelte Werte, auch wenn sie die nicht glauben mögen.
Die Pille schützt notabene auch nur vor Schwangerschaften und dass sie „einfach nur schlecht ist “ steht im Text nirgends geschrieben?
Schluss mit Pille&Co klingt für mich sehr danach, dass die Pille „schlecht“ ist! Was ich sagen will ist, dass ich keiner Frau wünsche, dass sie ungewollt schwanger wird! Und dann womöglich eine Abtreibung erleben muss. Im Artikel ruft die Autorin auch junge Frauen dazu auf, mit der Temperaturmethode zu verhüten, eine Methode die im Gegensatz zu Kondom und Pille m.M.n. niicht zu empfehlen ist, wenn man das Risiko einer Schwangerschaft möglichst gering halten will.
„Schluss mit Pille&Co“ – das steht das nirgends. Und ich hoffe die jungen Menschen halten sich an die Wissenschaft anstatt an Ihre Meinung wenn sie sich für ein Verhütungsmittel entscheiden.
Es schockiert mich wie viel Unwissen hier anscheinend herrscht. Setzt man sich mal ernsthaft und ausgiebig mit dem Thema auseinander wird schnell klar, dass die Möglichkeiten sehr vielseitig sein können. UND: niemand muss – alle dürfen..
Bevor einfach mal drauflos kommentiert und kritisiert wird wäre ein Nachlesen und sich informieren vielleicht mal angesagt.
Der Preis für die schlimmste Kommentarspalte geht wiedermal an den Mamablog. Hier wird ja gebasht was das Zeug hält. Liebe Autoren, bitte lest euch hier nicht die Augen wund.
Liebe Mary Blue: Wie soll man denn einen Artikel kommentieren, der so viele Fakten unterschlägt bzw. höchst manipulativ präsentiert?
Ehrlich gesagt bin ich masslos erstaunt, wie wichtig sich hier alle nehmen; wie bissig es zu und her geht in diesen Pseudo-Kommentaren und wie sehr Mann&Frau dabei vom eigentlichen Thema abweicht!
Die klassischen menschlichen Abgründe und einfach nur schade, da respektlos….
Was ist denn das „eigentliche Thema“, wenn nicht das, was intensiv besprochen wird? Nämlich die Risiken der natürlichen Verhütung vs. der hormonellen und die offene Frage, was denn die natürlich verhütende Frau während der fruchtbaren Tage macht, und was das für ihr Risiko bedeutet.
Nachdem unsere beiden Kinder gesund und munter zu Welt gekommen sind, haben mein Mann und ich uns entschieden, keine weiteren Kinder mehr zu bekommen. Deswegen hatte mein Mann eine Vasektomie durchführen lassen. Danach war Verhütung kein Thema mehr für uns. Wir können jetzt zu jeder Tages- und Nachtzeit Sex haben und müssen auf nichts und niemand Rücksicht nehmen. Unbezahlbar !
Das vielfach gebrachte Argument gegen eine Vasektomie – was wäre, wenn man sich trennen würde, der Mann eine neue Partnerin findet und mit der noch ein Kind haben möchte, ist ein an den Haaren herbeigezogen. Mit 50 und mehr noch mal Eltern werden ? Nie im Leben.
2 Kinder und „zu jeder Tages- und Nachtzeit Sex haben und dabei auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen“…Sie sind ja lustig 😉
Der Ehemann kann sich steriliseren lassen ohne grossen Aufwand. Dies ist wirklich die einzige sicherheit.
Oder die Frau!!!
Es ist einiges günstiger, einfacher und komplikationsarmer, wenn dies der Mann tut. Aber grundsätzlich ist es immer eine persönliche Entscheidung, die jeder und jede für sich selber treffen muss.
ja, aber bei der Frau ist das viel aufwendiger. ich hab das als Mann auch machen lassen, es war ambulant und nach 10 min fertig. Nachwirkungen: keine (zumindest bei mir).
Der Aufwand ist bei der Frau aber grösser. Ausserdem ist es beim Mann einfacher wenn es doch wieder rückgängig gemacht werden soll.
Wurde da ein Mediziner bzw. eine Medizinerin konsultiert? Oder ist das so was von altmodisch?
Uebrigens gibt es neben der Pille auch noch die Spirale – eine extrem effiziente und nichthormonelle Methode.
@ Leo
Extrem effizient bus auf die stärkeren Blutungen und Schmerzen bei vielen Frauen, die Dauerentzündung…ach ja, und bei mir führte diese Methode nur 9 Monate nach Der Nachkontrollen zum zweoten Strichli auf dem Schwangerschaftstest.
Meines Wissens nach hat die heute verfuegbare Variante dieser Methode meist keine Komplikationen und im Gegensatz zur Pille muss man nicht jeden Tag etwas einnehmen was den Hormonhaushalt massiv beeinflusst. Keine Methode ist perfekt.
Die im Artikel oben hochgelobte Methode fuehrt wohl zu noch mehr (statistisch gesehen) Strichli auf dem Test.
Aber, man bzw. Frau fragt am besten eine Fachperson um Rat. Soweit ich gelesen hab ist die Spirale weltweit unter Frauenaerztinnen die beliebteste Variante wenn sie fuer sich selber eine waehlen.
Soviel Vertrauen hätte ich in keine Frau (mehr), dass ich mich darauf verlassen würde.
Wieder so eine Bekehrerin ! Wie kann sie bei Punkt zwei zu der Einstellung kommen, das jede Frau den Lernprozess super toll interessant zu finden ? Und sich jeden morgen darauf freut, Temperaturmessungen und Schleimbeobachtungen zu machen ? Ob die Autorin jemals gearbeitet hat ? In einem Schichtberuf vielleicht ??
Heeee, sind Sie etwas nicht jeden Abend total aufgeregt und können kaum schlafen, weil Sie nicht wissen, welcher Schleim Sie morgen erwartet?
Fänden Sie es nicht auch toll, wenn Ihre Tochter auch Learning-by-Doing macht?
Nei ehrli, ist ja genau meine Methode, aber je länger ich über diesen Blog nachdenke: so viel Nackenhaare, die sich mir aufstellen könnten, habe ich gar nicht!
Endlich wieder mal:
tststs… *kopfschütteln*
„hat eine Methodensicherheit von 0,4 “ Gemäss Wikipedia ist es 0,4-2,3, aber das kleine Versehen passt gut in den ganzen Artikel.
Meine natürliche Verhütung wurde dieses Jahr volljährig 😉
„Einzig die potenziell fruchtbare Zeit verlängert sich bei einem sehr langen Zyklus entsprechend“. So ein Quatsch. Die pot. fruchtbare Zeit ist immer gleich lang: pot. max. Lebensdauer der Spermien im Körper, vor Eisprung bis max. 12-24h nach Eisprung. Das hat mit der Zykluslänge gar nichts zu tun.
@Lina Peeterbach
Wieder mal völlig einverstanden. Bin bei dem Satz ehrlich gesagt auch kurz zusammengezuckt. Und dies bei einer Person, die sich hier nicht nur in einer Expertenrolle sieht sondern noch ganz nebenbei Leute auf ihre Blogseite aufmerksam machen möchte. 😉
Schlüsselwort „potenziell“.
Da die VOR dem Eisprung beginnt, muss ich bei variablem Zyklus früher damit rechnen, dass sie begonnen hat.
Dann müssen wir definieren was potenziell heisst. Denn viele Paare, die sich Kinder wünschen, wissen aus schmerzlicher Erfahrung, dass fruchtbare Tage eben nur potenziell fruchtbar sind. Also für mich sind die potenziell fruchtbaren Tage eben nicht der halbe Zyklus, sondern die wenigen Tage um den Eisprung herum, die eben tatsächlich theoretisch fruchtbar sind.
Und der Witz an der natürlichen Familienplanung ist ja angeblich, dass es auch für lange Zyklen funktioniert. Das kann ja wohl nicht bedeuten, dass dann zur Sicherheit während 2 Wochen (z.B. mit Kondom) verhütet werden muss? Ich dachte man findet die paar Tage vor dem Eisprung relativ genau mit dieser Methode?!
Doch, genau das heisst es bei unregelmässigem Zyklus. Deswegen finde ich das Argument „geht auch“ etwas fadenscheinig. Ich muss auf den Eisprung projizieren. Und den einzigen Hinweis, den ich habe, wann der kommen wird, ist der letzte Zyklus.
Und, ja, es macht einen Unterschied, ob man gezielt ein Kind will, oder eben nicht.
Evtl. meint Sie die „gefühlt fruchtbare Zeit“.
Ich meine es so:
„Normalerweise“ ist der Eisprung so ca. 14 Tage nach Beginn der Periode, d.h. meist wird (je nach Risikobereitschaft) 5-10 Tage nach Beginn der Periode mit der aktiven Verhütung begonnen, oder anders gesagt: 4-9 Tage VOR den fruchtbaren Tagen beginnt die Verhütung.
Bei einem längeren Zyklus beginnt man zwar nach wie vor 5-10 Tage nach Periodenbeginn, das sind dann aber u.U. 7-15 Tage vor den fruchtbaren Tagen. Man verhütet also quasi doppelt so lange. Das Fenster ist länger „geöffnet“.
Hier ist schon der erste Denkfehler. Es gibt kein „nach der Periode“. Der Eisprung ist immer ziemlich genau 14 Tage VOR der Periode. Wer längere oder kürzere Zyklen hat, hat zu 90% eine lange oder kurze erste Zyklushälfte (= zwischen Periode und Eisprung). Was es eben schwer vorhersehbar macht. Wenn man es aber so hält wie Sie es beschreiben, dann braucht man keine Temp-Messung etc. Hierfür reicht ein Kalender.
Nochmals: ich dachte der Witz an der im Blog beschriebenen Methode ist, dass man es genauer vorhersagen kann? Ansonsten: wo ist der Benefit zu einem Kalender mit Kreuzchen!?
Aber das mein ich doch… die Zeit zwischen Eisprung und Periode ist, egal wie lang der Zyklus ist, ungefähr gleich lang. Aber die Zeit davor nicht. Und eben, wenn man nach einer fixen Anzahl Tage nach Periodenbeginn mit der Verhütung beginnt, dann ist die Zeitspanne zwischen Verhütungsbeginn und Eisprung bei einem langen Zyklus länger. Das meinte ich mit der „gefühlten“ Zeit.
„Nochmals: ich dachte der Witz an der im Blog beschriebenen Methode ist, dass man es genauer vorhersagen kann?“ Dazu fehlen aber eben die entscheidenden Informationen!
Nei ehrli, je länger ich darüber nachdenke, finde ich es eigentlich eher fahrlässig, so was zu veröffentlichen.
Mir fehlen Infos: wie wird denn in der fruchtbaren Zeit verhütet? Was sind die Risiken? Nicht wirklich fundiert geschrieben… Sonst bitte klar als Erfahrungsbericht deklarieren liebe Redaktion!
Sie scheinen einen Blogeintrag mit einer Doktorarbeit zu verwechseln
Naja. Es geht um Vorurteile ggü. natürlicher Verhütung, nicht um eine Anleitung.
Von Verhütung steht hier aber kein Wort. Dafür vieles zur optimalen Zyklusbeobachtung.
@tststs
Ist das jetzt nicht ein bisschen sehr spitzfindig!? 😉 Natürliche „Verhütung“ ist per se eben höchstens „Vermeidung durch Kenntnis“. Aber ich verstehe was Sie meinen….
Natürlich ist das die Überspitzung.
Denn ich verstehe unter „natürlicher Verhütung“, dass keine Hilfsmittel (mechanisch oder chemisch, und nein, ich mein‘ nicht den Thermometer…) eingesetzt werden; an den fruchtbaren Tagen wird einfach verzichtet.
Aber eben, so manch einer versteht darunter den Einsatz von Kondomen…
Ja, es ist ein wenig spitzfindig; aber noch einmal: wir haben keine Ahnung wie Frau Fricke einer Schwangerschaft während ihrer fruchtbaren Tage verhindert.
Richtig, im Titel steht nur ’10 Vorurteile gegenüber natürlicher Verhütung‘. Es wird nicht avisiert, etwas über Verhütung als solches zu berichten.
Sie schreibt es aber so, als wäre es suuper einfach und das für alle. Eine Methode ganz ohne Nachteile gibt es fast nicht, diese Seite fehlt mir einfach. Für mich liest es sich wie Werbung. .
Verhüte auch seit ca. 1 Jahr „natürlich“, nachdem die hormonellen Verhütungsmittel mich depressiv gemacht haben. Während der „kritischen“ Zeit verhüten wir mit Kondom.
Ich finde die Methode super, inzwischen kenne ich meinen Körper so gut, dass ich den Eisprung vermutlich sogar ohne Thermometer erkennen würde.
Einige meiner Freundinnen verhüten ebenfalls auf diese Weise – Bis jetzt wurde noch keine ungeplant schwanger.
Sie haben einfach bestenfalls den Schutz/Pearl-Index eines Kondoms. Und das ist nicht übermässig viel.
Somit habe ich die fruchtbaren Tage und die Tage der Blutung an denen manche Frauen keinen Verkehr möchten, die anderen Tage sind dann sonstwie unpassend für beide. Verhütung done!
Ich finde es etwas gefährlich, 3 Methoden, die die Beobachtung des weiblichen Zyklus als Grundlage haben, zusammenzurechnen und den Pearl-Index damit herunterzusetzen. Kommt es zu einer Unregelmässigkeit sind Möglicherweise alle 3 Beobachtungsfaktoren betroffen. Besser wäre es, eine Zyklusmethode mit dem Kondom zu kombinieren. Da wäre der Pearl-Index tatsächlich tief.
Grundsätzlich denke ich, wird zu selten über Vasektomie diskutiert. Ist der Kinderwunsch beim Mann grundsätzlich abgeschlossen, sollte das in Betracht gezogen werden.
Ich muss dazu sagen: Bei der Kombination einer Zyklusmethode mit dem Kondom, müsste natürlich während der fruchtbaren Tage Abstinenz herrschen. Sonst gilt nicht der zusammengerechnete Pearl-Index, sondern der Index des Kondoms und der ist hoch: 2-12. (Das heisst, von 100 Frauen werden innerhalb eines Jahres 2-12 ungewollt schwanger.)
Noch abstruser wird es doch bei der Anwendersicherheit!
Wie ein und dieselbe Person bei der Kombimethode auf 1.6-3, bei der Pille aber auf 6-8 kommen soll, ist mir ein Rätsel!
Entweder eine Person ist achtsam, oder sie ist es nicht.
Wer zuverlässig Temperatur messen kann, kann auch zuverlässig eine Pille schlucken.
Wer um Einfluss von Krankheit u.ä. auf die Fruchtbarkeit weiss, wird dieses Wissen nicht mit einer neuen Verhütungsmethode verlernen.
Ich mach’s ja genau so, nichtsdestotrotz muss ich nicht zwischen den Zeilen – ungerechtfertigterweise!!! – andere Methoden schlechtreden!
Leider enthält der Blog ein paar solcher Denkfehler. Was die Leute sich auch nicht bewusst sind: Bei einer Anwendersicherheit von 3 (3 von 100 pro 1 Jahr ungew. schwanger) liegt die Chance innerhalb von 10 Jahren ungewollt schwanger zu werden bei 30%.
Ich will auch keine Werbung machen, finde persönlich aber die Hormonspirale toll. Sie unterdrückt die Menstruation, was für alle mit Mensbeschwerden erleichternd ist, und man kann bei der Anwendung keine Fehler machen. Ist also auch gut geeignet für Frauen, die Schicht arbeiten usw. (Nachteile: Hormone, Kosten)
Sorry, Klärli, aber jetzt machen Sie einen Denkfehler:
Das wäre wie wenn Sie behaupten würden, dass die Chancen im Lotto zu gewinnen mit jedem Teilnahmejahr steigen.
Tun sie nicht.
😉
Ich weiss, dass die Stochastik so seine Tücken hat. Aber: je häufiger Sie tippen, je höher ihre Chancen. Das heisst, beim einzelnen Spiel erhöht sich die Chance nicht. Aber wenn sie 10 Jahre lang spielen, ist die Chance, dass sie 1x gewinnen höher, als wenn sie nur 1 Jahr lang spielen.
Okey, ich habe jetzt jemanden gefragt, die was davon versteht. Unter Berücksichtigung der Laplace Wahrscheinlichkeit liegt die Chance bei etwas über 9%, und nicht 30% wie ich behauptet habe.
@tststs: „Wie ein und dieselbe Person bei der Kombimethode auf 1.6-3, bei der Pille aber auf 6-8 kommen soll, ist mir ein Rätsel!“
Das ist der Knackpunkt. Es werden zwei Gruppen verglichen, die so nicht vergleichbar sind.
Wenn ich mir nur vorstelle, dass alle Jugendlichen nur noch „natürlich“ verhüten, und was dabei herauskommen könnte.
Andererseits scheinen mir Jugendliche teilweise sehr viel risikobewusster und vorsichtiger zu sein.
Oje, ich sag‘ jetzt mal nix.
Aber eine Frage habe ich doch noch: Wie wird jetzt genau verhütet? Abstinenz? Kondome? Auf gut Glück? Jeder Schuss ein Treffer?
In der fruchtbaren Zeit durch Abstinenz oder Kondome 😉 Sonst gar nicht…
Während den fruchtbaren Tagen wird mit Kondomen verhütet, simple as that.
In der Zeit zwischen Menstruation und Eisprung ohne irgendwelche Verhütung tststs, nach dem Eisprung mit Kondom o.Ä.
Haha, ich glaube langsam, mein Kommentar wird völlig missdeutet 🙂
Und übrigens, Herr Meier, ich hoffe, Sie machen es genau umgekehrt (vor dem Eisprung mit Gummi, danach keine mehr)!
Wäre von Vorteil tststs 😉
Aber wir verhüten nicht russisch.
Darf ich die Ladies fragen, woher sie das wissen?
Oder um es deutlich zu machen: alleine mit der Messung ist noch keine Verhütung gemacht. Das hier ist keine Liste von Argumenten für eine Art der Verhütung; dies sind Argumente für eine Zyklusbeobachtung.
Mit dem herablassenden Ton in der Kommentarspalte randalieren und Antworten ignorieren? Ich finds unsympathisch.
Oje, es wird wieder Zeit, die Smiley-Armada auffahren zu lassen.
Extra für Sie, Herr Widmer:
Dies war als witziger Hinweis gemeint, dass die gute Dame halt wirklich nicht wirklich sagt, wie sie jetzt effektiv verhütet!
Und wenn Sie mir jetzt auch noch sagen, wo ich Antworten ignoriere, schicke ich noch ein Sorry (mit Smiley) hintendrein.
😉
Herr Widmer
Kommentare dienen der pointierten Meinungsäusserung, nicht zum Dichten eines Kuschelsongs. Es werden keine Sympathiepreise vergeben.
Für manche Aussenseiter ist Biologie immer noch eine Wissenschaft, für die meisten aber Esoterik. Alles wird nach und nach zu Esoterik. Die Wissenskultur entledigt sich des lästigen Wissens.
Die ganzen Universitäten werden nach und nach unterwandert von Ideologie, Moral und Esoterik. Immerhin ists in der Schweiz noch nicht so schlimm wie in Deutschland oder der USA.