Von wegen «Weichei-Papa»!

Harald Schmidt hält Väter, die sich um ihre Kinder kümmern, für Weicheier – und vertritt damit die Mehrheitsmeinung. Ein Plädoyer für die 50/50-Betreuung.

Mein Verzicht, deine gerechtere Welt: Warum Väter an den Grundpfeilern des Patriarchats rütteln sollten. Foto: iStock

Es gibt sie noch: Menschen, die sich für den Satiriker Harald Schmidt interessieren. Was es hingegen nicht mehr gibt und wahrscheinlich auch niemals gab, sind Menschen, die sich für den Familienvater Harald Schmidt interessieren. Der österreichische Kultursender ORF 3 liess sich trotzdem nicht davon abhalten, Schmidt in einem unlängst ausgestrahlten Interview zu seinem Rollenverständnis als Vater von fünf Kindern zu befragen. Er sei da «sehr traditionell» eingestellt, sagte Schmidt und hätte es einfach dabei belassen sollen.

Stattdessen führte der 61-Jährige aus, was er unter einer sehr traditionellen Vaterrolle versteht. Niemals habe er sich zum «Familientrottel» machen lassen, sagte Schmidt und beschrieb einen solchen als Mann zwischen 35 und 39, der komische Mützen trägt und ein Baby vor den Bauch geschnallt hat. Trotzdem besitzt dieser «Weichei-Daddy» in der Fantasie des Komikers jene Gelenkigkeit und ausgeprägte Rumpfmuskulatur, die nötig sind, um einem weiteren Baby hinterherzukriechen, das gerade den Schauplatz des Geschehens, ein «Hipp-Café», vollkotzt. Die Mutter beider Babys vermutet Schmidt wiederum in einem anderen Café, wo sie damit beschäftigt ist, «die Welt zu retten».

Witz oder nicht?

Da freut sich der ORF-Redaktor – und sei es nur, weil er nicht zu Hause ist, wo seine Partnerin samt aller eventuellen Kinder wahrscheinlich selbst im Strahl kotzen müsste, wenn man ihr solche Sätze ins Gesicht sagen würde. Was aber lässt sich zu Schmidts Verteidigung sagen? Dass er es vielleicht gar nicht so gemeint hat? Weil er als Ultraironiker des deutschen Fernsehens schon immer alles anders meinte, als er es sagte? Und im Laufe seiner über 30-jährigen TV-Karriere ohnehin nie für irgendetwas Konkretes stand, ausser eben die Biegsamkeit seiner Haltungen?

Witz oder nicht? Es spielt keine Rolle. Denn ärgerlich sind Schmidts Aussagen gar nicht wegen ihres vermeintlich reaktionären Anstrichs, sondern weil sie so realitätsfern sind. Der Komiker verkauft seine Vorstellung von Vaterschaft als Geste der Rebellion gegen eine gesellschaftliche Entwicklung, die es weder in Deutschland noch in Österreich oder der Schweiz gibt. Selbst in den vermeintlichen Berliner Hochburgen der progressiven Familienplanung ist der von Schmidt beschriebene Vater noch immer in der Unterzahl. Auf dem Spielplatz, auf Elternabenden oder auch im «Hipp-Café» gilt nach wie vor: Wer kein Wochenend- oder Feierabendvater ist, wird sich immer wieder umzingelt von Müttern finden.

Von wegen Provokateur …

Diese Mütter sind es noch immer, die einen Grossteil der Kinderbetreuung leisten, dafür ihre Karrieren unterbrechen oder gleich beerdigen und sich in finanzielle Abhängigkeit von ihren Partnern begeben. Das gilt insbesondere für die Schweiz, wo es nach wie vor keine nennenswerten Elternzeitangebote für Väter gibt. So verfestigen sich auch im Jahr 2019 noch traditionelle Rollenerwartungen, die Vätern erlauben, weitgehend so weiterzumachen wie vor der Geburt ihrer Kinder. Zwei Monate Elternzeit sind zumindest in Schmidts Heimat Deutschland drin, danach vielleicht auch ein fester Home-Office-Tag. Alles aber, was echte berufliche Einschnitte und Abstriche verlangt, bleibt vornehmlich den Müttern überlassen.

Schmidts Sätze sind also gar nicht deshalb frech, weil sie sich gegen einen vermeintlichen «linksliberalen Mainstream» richten, den der Satiriker laut seines ORF-Interviews in Deutschland beobachtet haben will. Dass es diesen nicht gibt, beweist ein Blick auf nahezu jedes deutsche Bundes-, Landtags- oder Kommunalwahlergebnis seit 1945. Frech ist allerdings, dass Schmidt die Rolle des Provokateurs für sich beansprucht, während er dem Mainstream nach dem Mund redet – und noch dazu jene Menschen als Trottel verunglimpft, die für andere, womöglich fairere Familienmodelle als die bisher gängigen eintreten.

Was muss sich ändern?

Der Satiriker verwechselt Weicheier mit weichen Zielen. Denn Eltern, die sich für ein 50/50-Modell der Kinderbetreuung entscheiden (oder diese mehrheitlich dem Vater überlassen), wählen sicherlich nicht den Weg des geringsten Widerstandes. Oft ist ihr Modell zumindest mit vorübergehenden finanziellen Einbussen für beide Partner verbunden. Und noch immer herrscht wenig gesellschaftliche Akzeptanz für Rollenverteilungen abseits jahrhundertelang eingeübter Normen. Mütter, die schon nach kurzer Zeit in den Beruf zurückkehren, stehen unter Verdacht, ihr Kind zu vernachlässigen. Väter, die vor 19 Uhr Windeln wechseln, Spucke wegwischen oder in Babycafés herumkriechen, stehen unter Verdacht, den Broterwerb für die Familie zu vernachlässigen.

Was also muss sich ändern? Eigentlich alles, sowohl auf den Spielplätzen als auch in den Köpfen der Leute. Unbezahlte Kinderbetreuung sollte einen ebenso grossen Stellenwert geniessen wie jene Lohnarbeit, mit der Menschen nicht nur ihren Lebensunterhalt verdienen, sondern oft auch entscheidende Lebensinhalte verknüpfen. Es gibt zu viele Männer, die sich über ihren Job definieren, und zu viele Frauen, die sich über ihre Kinder definieren. Beide Selbstverständnisse sind gesellschaftlich fest verankert und eindeutig besetzt als typisch männlich beziehungsweise weiblich. Wer sie aufbrechen will, nimmt sich viel vor: Es sind nicht weniger als die Grundpfeiler des Patriarchats, an denen es zu rütteln gilt.

Nicht ohne euren Verzicht, Väter!

Anders als in der Schweiz bietet die Politik in Deutschland mittlerweile einige finanzielle Lockmittel an, die Paaren eine faire Aufteilung von Betreuung und Lohnarbeit schmackhaft machen sollen. Diese Initiativen haben Babyschritte in die richtige Richtung ermöglicht. Sie bauen jedoch das Dach eines Hauses, zu dem es noch gar kein Fundament gibt. Denn was nützen 14 Monate Elterngeld für Mütter und Väter und anschliessende Bonuszahlungen bei aufgeteilter Kinderbetreuung, wenn es nicht genügend Kitaplätze für den Nachwuchs arbeitswilliger Eltern gibt? Solange dieses Problem ungelöst bleibt, werden fairere Verhältnisse nicht ohne Verzicht zu erreichen sein.

Das bedeutet natürlich: nicht ohne männlichen Verzicht. Väter in privilegierten beruflichen Situationen müssen mehr Bereitschaft für Auszeiten und Umwege in der Karriereplanung entwickeln. Zu oft stehlen sie sich mit Verweisen auf ihren Status als Hauptverdiener der Familie und die angebliche Abhängigkeit neugeborener Kinder von ihren Müttern aus der Verantwortung. Ein Umdenken auf diesem Feld würde nicht nur neue Verhältnisse am Klettergerüst schaffen. Würden sich weniger Mütter in Dauer-Teilzeit oder komplett aus dem Berufsleben verabschieden, würde das auch bisher vorherrschenden Ungerechtigkeiten auf dem Arbeitsmarkt, etwa dem Gender-Pay-Gap, entgegenwirken.

Was auch Schmidts Vaterherz weiss …

Männer, die bereits in gleicher oder überwiegender Verantwortung zur Betreuung ihrer Kinder beitragen, sollten sich ausserdem nicht allzu arg auf die eigene Schulter klopfen. Wer das Richtige tut, wird dadurch noch lange nicht zum Helden. Statt unablässig über ihre Entbehrungen zu sprechen, sollten ganztags engagierte Väter lieber von den Vorzügen ihres Modells erzählen. Von der engen Bindung, die sich ganz automatisch zum eigenen Nachwuchs ergibt. Von dem Gefühl, helfen zu können, wo andere Väter nur im Weg stehen. Von ersten Worten und Schritten ihrer Kinder, die sie nicht nur aus nachgestellten Handyvideos kennen.

Eigentlich weiss sogar Harald Schmidt, wie erfüllend all das sein kann. Es gibt andere Interviews mit ihm, die vor Jahren und Jahrzehnten geführt wurden, zu einer Zeit, als er selbst noch kleine Kinder im Haus hatte. Schmidt schwärmte darin vom Zuhausebleiben und Vorlesen, es klang geradezu rührend. Warum also inszeniert er sich heute als wandelnden Herrenwitz, der auf Kosten jener Väter geht, die seinem einstigen Vorbild folgen und damit zu einer gerechteren Gesellschaft beitragen? Vielleicht, weil er andernfalls Gefahr liefe, einmal im Leben für eine klare Haltung zu stehen.

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147 Kommentare zu «Von wegen «Weichei-Papa»!»

  • Andrea sagt:

    Vielen Dank für diesen Text! You made my day!

  • Peter sagt:

    Ich habe selten so gelacht! Und zwar nicht nur wegen dem schon sehr lustigen Interview von Harald Schmidt sondern wegen der Antwort von Daniel Gerhardt. Wenn der Schlips nicht so gut hinter der Babytragetasche versteckt wäre, würde sich der Blogautor wohl gewaltig draufgetreten fühlen. Harald Schmidt hat zumindest bei einem spassfreien Weichei-Daddy mitten ins Schwarze getroffen und kugelt sich vor Freude über diese Reaktion. Ich auch! Vielen Dank, Sie haben mir den Tag gerettet.

    • Muttis Liebling sagt:

      Wann und wie ist es passiert, dass die Fähigkeit zum Humor und zur (Selbst-) Ironie so derartig verloren ging? Es sind ja Legionen von Menschen nicht mehr in der Lage, metaphorische Sprache zu rezipieren oder gar einem inkorrekten Witz zu folgen.

      • Peter sagt:

        Ganz nach Harald Schmidt: Zwei Semester Küchenpsychologie und man könnte zum folgenden Schluss kommen. Früher waren es die Gottberufenen, denen jede Selbstironie abging. Heute sind es Menschen, die für das Gute einstehen: Veganer, Klimaaktivistinnen, Feministinnen, Flüchtlingshelfer und so. Wenn man sich für so hehre Ziele engagiert, verbietet sich natürlich jede (Selbst-)Kritik. Das macht diese moralisch überlegenen Leute dann so anstengend im Umgang. Etwas mehr Lockerheit würde guttun. Ich jedenfalls kann mich ganz gut über dieses selbstgerechte Gehabe amüsieren.

      • Muttis Liebling sagt:

        Genauso begann die chinesische Kulturevolution. Eine Meute selbstherrlicher Aktivisten fühlte sich legitimiert, den Eliten ihr Bonsai- Weltmodell wenn es sein muss auch einzuprügeln.

        Die Frage ist, wer ist hier und heute das Pendant zu Mao, der in der VR China die Strippen gezogen hat?

      • Anh Toàn sagt:

        @Peter „Veganer, Klimaaktivistinnen, Feministinnen, Flüchtlingshelfer und so. Wenn man sich für so hehre Ziele engagiert, verbietet sich natürlich jede (Selbst-)Kritik. Das macht diese moralisch überlegenen Leute dann so anstrengend im Umgang. Etwas mehr Lockerheit würde guttun.“

        Wenn Sie mit „…und so“ auch z.B. die meinen, welche die Schweiz(er Demokratie) gegen die EU(-Diktatur) verteidigen, Europa vor der Islamisierung des Abendlandes retten wollen, bin ich durchaus einverstanden.

        Wir haben den Humor verloren, weil wir uns viel zu wichtig nehmen, die Verbesserung unseres Selbst ist unser Lebensprojekt, wie könnten wir uns da nicht wichtig nehmen.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Anh Toàn

        Der Humor ist der Generation Weichei oder Schneeflocke weltweit verloren gegangen. Das ist ein Phänomen, welches wie fast alles aus den kulturbefreiten USA zu uns übergeschwappt ist. Es gibt keine schweizerische Sub- Variante.

        Ökologisch würde man sagen, das Weichei- Sein ist eine invasive Art, welche in Europa eigentlich keine Wurzel hat. Doch die globalisierten Medien erreichen globale Gleichschaltung innert Stunden. Es gibt nur noch die US- amerikanische Leitkultur und lokale Clones.

  • Paul sagt:

    Mir ist nicht ganz klar, ob sich seine Kritik gegen die vollzeitige Vaterschaft richtet (dagegen würde ich mich entschieden wehren) oder eben dagegen, wie sich gewisse Väter (egal ob Voll- oder Teilzeit) freiwillig zu peinlichen Deppen machen (da wäre ich voll auf seiner Linie).
    Meiner Meinung nach kann man auch Vater und selbstverständlich auch Vollzeitvater sein, ohne komplett jede Würde abzulegen. Man kann Kinder tragen und ihnen Körpernähe geben, ohne sich ein Batiktuch umzuwickeln oder sich einen Snugly umzuschnallen. Man kann normal mit Kindern sprechen oder eben in der Wau-wau-brumm-brumm-Giligili-Sprache. Und in dem Bereich sind tatsächlich sehr bemitleidenswerte Szenen mit so genant modernen Vätern zu beobachten.

    • Pretty Belinda sagt:

      @ Paul: Na endlich mal einer, der genau das sagt, was endlich mal gesagt sein sollte und auch zeigt, dass ihm der gesunde Menschenverstand noch nicht abhanden gekommen ist. Die meisten Kind- im- Tragesack herumschleppenden und schon fast selber am Schnuller wenn nicht gar an der Mutterbrust lutschenden Mannos habe nur Angst, den Anforderungen und Erwartungen ihrer Ehefrauen, Lebens- und/oder Lebensabschnittspartnerinnen sowie dem gesamten Emanzen-Frauenflor nicht Genüge zu tun und lassen sich devot zu Heulsusen und – eben- zu veritablen Weicheiern trimmen und dies vorwiegend aus lauter Schiss vor den Folgen, falls sie nicht spuren, was sich nämlich vor allem in pekuniärer Hinsicht äusserst schmerzvoll für sie niederschlagen könnte, wie man weiss.

      Sorry? Nein, nicht sorry.

    • tststs sagt:

      Was ist daran nicht ganz klar? Er sagt deutlich, er will sich nicht zum Familientrottel machen und erläutert dann, was er unter diesem Begriff versteht.
      Die eigentliche Rolle der Väter wird hier gar nicht diskutiert, resp. wenn jemand wissen will, was Dirty Harrys Meinung dazu ist, lese einfach ältere Interviews zu seinem Papadasein.

      Und eben, ja, über solche Väter (und notabene auch Mütter) machen wir uns auch lustig…

      @Pretty Belinda: „habe nur Angst, den Anforderungen und Erwartungen ihrer Ehefrauen“ Naja, Männer (und Frauen), die nur aus Angst den Anforderungen und Erwartungen ihrer Chefs, den Vereinskollegen sowie dem gesamten Neoliberalen-Wirschaftsfloor nicht zu genügen, sich zum Deppen machen… Sie wissen schon, auf was ich hinaus will 😉

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Was ein Snugli mit Männerwürde oder Männerunwürde zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht. Kindertragesysteme haben den Zweck, ein Kind eng am Körper tragen zu können, ohne dass man beide Hände blockiert hat. Es soll ja sogar Leute geben, welche mehr als ein haben und somit froh um freie Hände ist.

        Wenn ein Mann seine Männlichkeit dahingendend in Gefahr sieht, wenn er einen Snugli anhat, bzw Männer mit Traghilfen die Würde abspricht, hat echt kein Selbstwertgefühl, aber ja: jene welche sich als die grössten Machos präsentieren, haben vor allem die grössten Komplexe

      • Pretty Belinda sagt:

        ts..usw: Nein, ehrlich gesagt nicht. Bin geistig eben nicht besonders rege, oder anders ausgedrückt: etwas schwer von Begriff..

      • Paul sagt:

        @ Tamar von Siebenthal: Da haben Sie natürlich recht, ein Snugly alleine macht noch keinen Avantipapi, aber die Korrelation ist auffällig. Was in meinem Umfeld übrigens auch korreliert sind die Gspürschmi-Snugly-guliguli-Väter und die Männer, die nach ein paar Jahren tapferer Selbstaufgabe feststellen, dass ihre Partnerin nebenher noch einen anderen hat – interessanterweise meist ein Mann von der Sorte, die sich nie im Leben einen Snugly umhängen würde.
        Es sind also oft genug nicht wir Männer, die den Avantipapis die Männlichkeit absprechen, sondern deren eigenen Partnerinnen, die mit ihrer Wahl des Seitensprungpartners das archaische Männlichkeitsbild zementieren. Mann ist also gut beraten, beiden Bedürfnissen der Partnerin gerecht zu werden und beim Vaterwerden Mann zu bleiben.

    • Meieriesli sagt:

      Paul, unzweifelhaft letzteres.

      Er zeichnet das Bild eines Paars mit (mindestens) zwei Kindern im Café. Die Mutter macht auf Weltverbesserung und kapriziert sich als verbale Revoluzzerin, während er die ganze Kinderbetreuung übernimmt. Vermutlich geht Schmidt zudem davon aus, dass der Vater auch Haupt-Brötchenbeschaffer ist.

      Im Grunde genommen ist es noch nicht mal ein Votum gegen betreuende Väter, sondern gegen Männer die ihre Frau/Freundin auf sich rumtrampeln lassen.

      Übrigens, das Interview ist seit bald zwei Wochen auf Youtube, dennoch haben es weniger als 100k Leute gesehen. Leider ist nicht bekannt wie viele der hier kommentierenden darunter sind, aber ich vermute mal es ist eine klare Minderheit.

  • Glasmost sagt:

    Ist hier nicht jemand etwas übertrieben sensibel?

    Ich meine umgekehrt werden hier im Papa-Blog Vollzeit berufstätige Väter gerne als „Hobby-Väter die bloss im Weg rumstehen“ beleidigt. Das scheint dann aber ok zu sein.

    Man kann auch als 100%-Vater ein „vollwertiger“ Vater sein. Die Teilzeitväter in meinem Umfeld haben sicher nicht die bessere Beziehung zu ihren Kinder als ich. Und komisch: Trotz Vollzeitpensum habe ich bei keinem meiner Kinder den ersten Schritt, das erste Wort, den ersten Kindsgi- oder Schultag verpasst.

    Der Spruch mit der Videokamera ist doch etwas simpel. So stellen sich „Hard core“ Teilzeitler whs den Alltag von hochprozentig Arbeitenden vor. Tönt alles irgendwie nach Rechtfertigung, nicht nach wirklicher Überzeugung (wie jeweils bei M. Tschannen)

  • Hans Minder sagt:

    Immer der verkrampfte Versuch, alles auf beide Geschlechter zu verteilen! Wer möchte ein Ballett sehen, wo der Krafteil von einer Frau übernommen wird, während der Mann hoch auf ihren Armen graziös und scheinbar schwerelos durch die Luft tanzt? Solch eine Ballett-Vorstellung könnte mit der traditionellen in Sachen Eleganz/Perfektion schlichtweg nicht mithalten. Kinder erziehen ist etwas wunderbares, und ich (als selbstständig Erwerbender) hatte das Glück, einen 50:50 Vater zu sein. Muss dies jedoch jeder auch so tun? Wichtiger wäre, dass die Familie wieder zur auf lebzeiten funktionierenden Einheit wird. Dann könnte sich der Erzieher wieder an der schönsten Aufgabe der Welt erfreuen, da die latente Angst vor Karrieren- und finanziellen-Einbussen bei Trennung wegfällt.

  • Bernhard Neuenschwander sagt:

    Schmidt scheint es zu gehen wie Seinfeld: vom eigenen Erfolg überwältigt und geblendet wurden sie zu denen, die sie einst auf die Schippe nahmen und glauben plötzlich an die eigene Wichtigkeit für die Welt. Stellt das jemand in Frage, hört bei ihnen der Spass ganz schnell auf…

    • Muttis Liebling sagt:

      Woraus entnehmen Sie das? Es ist gerade umgekehrt. Leute wie Schmidt nehmen nichts ernst, auch sich selbst nicht. Die haben, was Ihnen und vielen anderen fehlt – Humor und Selbstironie.

      Harald Schmidt ist belesen und so hat er die Metapher ‚Generation Weichei‘, die grosse Teile der aktuellen Elterngeneration, nicht nur der Männer trefflich beschreibt, einem aktuell diskutierten Roman entnommen.

  • Simon Affentranger sagt:

    Ich kann mich auch dran erinnern. Solche Aussagen scheinen einem so furchtbar relevant. Dabei können wir uns einfach sagen: Hey, wir sind endlich in der unglaublich privilegierten Lage, es anders zu machen als er. Wir wissen ja, weshalb wir es gut finden. Oder reden Sie so laut, weil Sie sich allenfalls noch selbst überzeugen müssen? Und zu Ihrem Votum, dass „unbezahlte Kinderbetreuung […] einen ebenso grossen Stellenwert geniessen [sollte] wie jene Lohnarbeit […]“, möchte ich fragen: Vor wem soll diese Betreuung gleich grossen Stellenwert haben? Vor dem Staat? In der Gesellschaft? Weshalb? Hier läuft es ja schlussendlich nur auf die gängige Kapitalismuskritik hinaus. Und gleichzeitig ist es schlicht Teil unseres Alltags, dass wir Geld brauchen.

  • Maria sagt:

    Mein Mann und ich regeln das jetzt so: Es gibt zwischen uns einen Vertrag, der regelt wieviel Stunden Arbeit ich mehr für Kind und Haushalt arbeite. Für diese Zeit bezahlt er mir einen Lohn (in unserem Fall 25 CHF pro Stunde) und es werden die entsprechenden Beiträge in die Rentenkassen abgeführt. Dieser Vertrag ist auch von beiden Seiten kündbar. Das alles hat den Vorteil, dass ich mir nicht die ganze Zeit benachteiligt vorkomme und meine Arbeit einen tatsächlichen Wert bekommt. Finanziell ändert sich nichts, aber das Gefühl der Gleichberechtigung und Selbstbestimmtheit ist nicht zu toppen und sorgt für gute Laune!

    • Sportpapi sagt:

      Oh, mit einem solchen Deal würde ich allerdings sehr gut fahren!
      Wobei ich selbstverständlich nur die Hälfte der Mehrarbeit im gemeinsamen Haushalt zahlen würde, die andere Hälfte geht auf eigene Rechnung. Und Überstunden nur, wo angeordnet bzw. mindestens gemeinsam geregelt.
      Und kündbar: Heisst das, er kann Sie ersetzen, wenn er eine billigere Lösung findet?

      • Maria sagt:

        Sportpapi, möchten Sie sich bewerben? Was ist Ihr Stundensatz?

      • Sportpapi sagt:

        @Maria: Mein Stundensatz ist einiges mehr. Womit zahlen Sie denn eigentlich die Hälfte der Familienausgaben? Mit diesem bescheidenen Lohn? Oder ist es so, wie Enrico vermutet, dass Sie einen Lohn für sich behalten, Ihr Mann aber alles abgibt?

    • Aquila Chrysaetos sagt:

      Und Ihr Mann kriegt im Gegenzug von Ihnen natürlich eine Wegpauschale für die Zeit die er für den Arbeitsweg verschwendet, oder? Auch 25.- pro Stunde?
      Falls nicht hat er schlecht verhandelt.

      Was passiert im Fall einer Kündigung konkret?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Und was bezahlen Sie von diesen 25.- pro Stunde? Kost und Logis, KK, Handy usw oder ist das nur Taschengeld? Wofür kommt Ihr Mann denn sonst noch auf?

      • Enrico sagt:

        @Akuila
        Warum nur für die Wegpauschale?
        Sie muss ihm 25 Franken bezahlen für jede Stunde die er Arbeiten geht. Und für die Arbeiten zuhause auch. Und wenn er am So mit Kindern einen Ausflug macht.
        Weil, er hat ja „keinen“ Lohn für sich, der Lohn geht ja vollumfänglich in die Familienkasse, außer dem Lohn für die Frau. Der gehört jetzt Ihr.

    • Thea sagt:

      Mein Mann als Arbeitgeber, soweit kommts noch!

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Thea

        Wir haben LW und ich bekomme von meinem Mann einen kleinen Lohn und Sozialbeiträge. Klar können wir es uns nicht leisten mir einen reellen Lohn zu bezahlen, aber für meine Leistung möchte ich gerne eigenes Geld haben.

    • Brenner sagt:

      Meine Frau und ich handhaben das genauso, und sind beide super glücklich und super gleichgestellt. Beim letzten Mitarbeitergespräch hat sie mir allerdings ein „erfüllt die Erwartungen teilweise“ gegeben, worauf ich ein Zwischenzeugnis verlangt habe (man kann sich ja mal umsehen). Mit dem Zeugnis bin ich aber nicht einverstanden, und der Fall liegt jetzt bei der Schlichtungsstelle.
      Wir sind immer noch beide super gleichgestellt, nur super glücklich sind wir nicht mehr…

      • Maria sagt:

        Dann kündigen Sie doch Ihre Stelle zu Hause als Putz-/Aufräumkraft und Kinderbetreuer und suchen sich eine andere Anstellung mit ähnlichem oder wahrscheinlich besserem Gehalt. Vielleicht werden dort auch die Mitarbeitergespräche mehr zu Ihren Gunsten ausfallen. Dann sind Sie vielleicht gleichberechtigt und glücklich.

    • Glasmost sagt:

      @ Maria: wir hatten Ihr System noch perfektioniert. Zusätzlich zum Lohn für die Arbeit für Kind und Haushalt haben wir eine Aufwands-Kompensation fürs tägliche Arbeiten für mich als 100% Arbeitender vereinbart. Meine Frau fand das nur fair. Die Kompensation ist fürs Pendeln, Ärger mit dem Chef und Mitarbeitern, Abwesenheit von zu Hause und das Frühaufstehen. Auch nicht-realisierte Anlagegewinne, die ich als Alleinstehender mit meinem Lohn hätte erzielen können sind darin enthalten.
      Nach ein paar Monaten realisierten wir, dass es ein Nullsummenspiel ist und wir einfach Geld hin und her schieben. Im Sinne von „Lean management“ haben wir die Strukturen radikal vereinfacht: nun geht alles auf ein gemeinsames Konto wo jeder das nimmt was er braucht und wir sind nun richtig glücklich.

  • Niklas Meier sagt:

    Solche „entrüstete“ Beiträge entspringen dem Wunsch, nein dem Willen, Anerkennung für seinen Einsatz bei der Kinderbetreuung und seinen Verzicht bei der Karriere zu erheischen.
    Würde es dem Autoren bei der Kinderbetreuung um ein persönliches Anliegen gehen, seine Kinder x% zu betreuen, ohne auf die Karriere zu achten, dann würden ihn solche Kommentare nicht tangieren.
    Aber im Grunde geht es doch darum, dass Schmid ihm diese Anerkennung als DAS Vorzeigemodell nicht gewährt.
    Es geht nicht um Gleichberechtigung, sondern rein um Narzissmus.

  • Lena Rodriguez sagt:

    Ich finde es komisch, wenn (männliche) Journalisten (haben wir nicht neulich erst gelesen, dass die in einer besonders frauenfeindlichen Branche arbeiten?) gross die überkommenen Rollenverteilungen in der Gesellschaft anprangern, sich selbst noch ein wenig mit Kind inszenieren, und dabei ein völlig überzogenes Gesellschaftsbild zeichnen, indem angeblich Kinder reine Frauensache seien. Mir scheint dann, die müssen wohl in einem Milieu leben, indem man sich das so leisten kann, dass Frauen nicht arbeiten und Männer sich null um die Kinder kümmern müssen. Wo ich wohne, sieht man auf dem Spielplatz und vor dem Kindergarten ca 20-30% Väter, man ist da nicht unter Müttern. Und zwar aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, nicht weil man hip ist und etwas gegen das Patriarchat tun will.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Zitat „dies gilt insbesondere für die Schweiz, in der keinerlei Elternzeitangebote für Väter existieren“ Zitat Ende

    In der Schweiz existieren auch keine Elternzeitangebote für Mütter. Die Sperrfrist dient alleine der gesetzlich verordneten Erholungszeit nach Schwangerschaft und Geburt und hat mit Elternzeit, wie sie zB in D vorhanden ist, nichts zu tun.

  • Maria sagt:

    Mein Mann und ich regeln das jetzt so: Es gibt zwischen uns einen Vertrag, der regelt wieviel Stunden Arbeit ich mehr für Kind und Haushalt arbeite. Für diese Zeit bezahlt er mir einen Lohn (in unserem Fall 25 CHF pro Stunde) und es werden die entsprechenden Beiträge in die Rentenkassen abgeführt. Dieser Vertrag ist auch von beiden Seiten kündbar. Das alles hat den Vorteil, dass ich mir nicht die ganze Zeit benachteiligt vorkomme und meine Arbeit einen tatsächlichen Wert bekommt. Finanziell ändert sich nichts, aber das Gefühl der Gleichberechtigung und Selbstbestimmtheit ist nicht zu toppen und sorgt für gute Laune!

    • Marusca sagt:

      @Maria: Ich frage mich, weshalb Sie beide eigentlich verheiratet sind. (Sie schreiben ja „Mein Mann und ich“), lediglich um Kinder zu machen? Für mich klingt Ihr Kommentar nämlich eher nach Interessen- denn als Ehegemeinschaft. Besondere Zuneigung kann ich jedenfalls nicht erkennen. Sie und Ihr Mann tun mir leid und die Kinder, die bei derart auf Geld ausgerichtete und auf „Gleichberechtigung und Selbstbestimmtheit“ pochende Eltern aufwachsen (müssen), erst recht.

      • Maria sagt:

        Wer redet denn hier von pochen? Wir nennen das miteinander reden. Und da entstehen oft ziemlich interessante Gespräche.
        Ich weiss, es ist nett gemeint, dass sie Mitleid für unsere Familie empfinden. Aber ich denke, es gibt viele Menschen, bei denen ihr Mitleid angebrachter wäre.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Maria

        Die Frage ist doch einfach, was Sie mit Ihrem Gehalt finanzieren, bzw inwieweit Sie finanziell in die Familie investieren. Inwiefern sind Sie sonst noch erwerbstätig, um die Hälfte der Familienkosten beizusteuern?

  • Matt Loco sagt:

    „Es gibt zu viele Männer, die sich über ihren Job definieren, und zu viele Frauen, die sich über ihre Kinder definieren.“
    Genau das!

  • Niklas Meier sagt:

    Ob der Autor weiss, dass „weiche Ziele“ ein militärischer Begriff ist und „Zivilisten“ meint?

    Wenn ich mehr als das Doppelte verdiene wie meine Frau, muss ich dann auch mein Pensum reduzieren und sie Überstunden machen, damit wir uns unseren Lebensstandard erhalten können? Oder müssen wir unseren bescheidenen Wohlstand auf dem Altar der Progressivität opfern?
    Das Bild des alleinverdienenden Vaters ist übrigens knappe 60 Jahre alt, keine „Jahrhunderte alte Tradition“.
    Und warum nicht? Früher mussten Mütter und Väter arbeiten gehen um für das Auskommen zu sorgen und auch die Kinder durften schon arbeiten gehen, die mussten nicht einmal in die Schule. DAS waren noch Zeiten, nicht wahr?
    Suchen Sie sich doch endlich mal wichtige und sinnvolle Themen für einen Blogg-Beitrag.

    • WorkingMom sagt:

      Dann bleibt die Frage, warum Sie mehr als das Doppelte verdienen als Ihre Frau? Besser ausgebildet? Klüger? Oder hat Ihre Frau einfach nur das „Pech“ sich für einen Beruf entschieden zu haben, der weniger einträglich ist, wie die meisten Berufe, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden? (Warum wohl?)
      So lange Lohnunterschiede so massiv sind und Lohnungleichheit bei gleicher Arbeit weiter bestehen, wird sich wohl kaum etwas ändern an den klassischen Familienmodellen. Man muss es sich als Familie tatsächlich leisten können (oder wollen?) eine 50:50 (oder 40:60, 35:65…) Aufteilung einzurichten. Leider ist das Streben nach immer mehr Geld in der wohlstandssüchtigen Zeit wichtiger, als das Streben nach mehr Gleichberechtigung.

  • Roxy sagt:

    Es fällt immer wieder auf , dass ein paar alte Männer und z.T. auch alte Frauen sich nicht damit abfinden können, dass sich die Gesellschaft entwickelt und dass ihre bräseligen Lebenskonzepte langsam überholt sind. Klar dass sie von ihresgleichen noch Applaus ernten, aber die neue Generation werden sie nicht mehr erreichen. Am Ende sind sie wie die Alten von der Muppet Show.

    • tststs sagt:

      Meinen Sie jetzt Schmidt oder Gerhardt?

    • Sportpapi sagt:

      @Roxy: Und das passt wie zum Thema? Der Autor schreibt ja gerade, dass es die beschriebene Szene eigentlich gar nicht gibt…

    • Pretty Belinda sagt:

      @R. Zu denen Sie nur allzu bald und eher als Ihnen lieb sein kann, selber gehören werden. Auch Ihre Nachfolgegeneration wird Ihre „bräseligen Lebenskonzepte“ dereinst als überholt betrachten, Sie einer womöglich noch viel ulkigeren Komödie zuordnen und auch dementsprechend behandeln. Aber vielleicht erleben Sie das ja auch nicht mehr, weil Sie längst verblichen sind.

      • Roxy sagt:

        Tststs zu Schmidt und seinen Zujublern hier.
        SP – Kritik war an Baby tragenden Vätern. War ich auch trotz 100% Pensum.
        PB – ich gehe mit der Zeit und bin zudem tolerant, glaube an den Fortschritt und glorifiziere nicht die Vergangenheit.

      • Sportpapi sagt:

        @Roxy: Sie finden kaum einen „Zujubler“ hier. Nur die aufgesetzte Empörung, die kann man sich sparen.
        Ich habe mein Kind auch getragen, selbstverständlich. Über alle Berge. Aber ich glaube nicht, dass Typen wie wir hier gemeint waren.

  • Mike sagt:

    Immer wieder tragisch, wenn Komiker im Alter nach rechts rutschen und dann ihr geistloses Stammtisch-Gepolter als „Aufbegehren gegen den linken Mainstream“ verkaufen wollen bzw. womöglich noch selber glauben, dass es das ist. Gähn.

    • Muttis Liebling sagt:

      Soziale Muster stehen in keinem Zusammenhang zum politischen Rechts- Links- Schema. Linke gibt es zumindest in Europa seit wenigstens 30 Jahre nicht mehr und in der Schweiz gab es noch nie welche (oder sind unbekannt verstorben).

  • Sportpapi sagt:

    Ach, ständig diese Skandalisierungen von irgendwelchen Aussagen und Ereignissen. Was geht es uns an, was irgendein Komiker irgendwo auf der Welt von sich gibt? Zumal es ja um einen bestimmten Lebensstil geht, nicht grundsätzlich um Väter, die sich um ihre Kinder kümmern. Das geht nämlich auch ohne Tragtuch.
    Ärgerlich ist viel mehr, wie eine kleine elitäre Schicht glaubt, definieren zu können, was eine „faire Aufteilung“ von Betreuung und Lohnarbeit ist, was „faire“ Verhältnisse sind.
    Natürlich wie immer mit dem Hinweis, dass Väter sich aus der Verantwortung stehlen, wenn sie „nur“ die Versorgung der Familie sicherstellen. Väter müssen „verzichten“, damit die unterdrückten wider Willen zu Hause gratis arbeitenden Frauen endlich auch mal eine Schritt ausser Haus tun dürfen…

    • Klärli Benz sagt:

      @Sportpapi. Ich selber gehöre keiner elitären Schicht an. Ganz im Gegenteil, habe ich als Alleinerziehende im Billiglohnsektor geschuftet und die Kindererziehung alleine gestemmt. Für mich und viele andere Frauen, ist es tatsächlich Lebensrealität, dass sich Väter aus der Verantwortung stehlen. Es ist wichtig und richtig, darauf aufmerksam zu machen, dass Frauen den Grossteil unbezahlter Arbeit leisten, eine erhöhte Chance auf Altersarmut haben ect. Genauso wichtig ist es, engagierte Väter vom Entsorgerstatus zu entlasten und ihnen zu ermöglichen, Care Arbeit zu leisten. Dass die „alte“ Arbeitsteilung für beide Seiten unfair ist, ist nicht wegzuweisen.

      • Sportpapi sagt:

        @Klärli Benz: Die Situation Alleinerziehender ist noch einmal eine eigene.
        Wo Väter sich aus der Verantwortung stehlen, oder Mütter mit den Kindern einfach gehen, oder man gemeinsam nach Lösungen sucht.
        Aber grundsätzlich regeln zwei Erwachsene, mündige Menschen miteinander, wer welchen Teil der anfallenden Arbeit ausführt. Und wenn einer zu Hause arbeitet, der andere auswärts, ist auch das fair.

    • tststs sagt:

      Hier wirds auch interessant, H.S. bemängelt nicht einsatzwillige Väter, er meint einen ganz bestimmten Typ.
      Und ja, tun wir auch 😉

  • Viola sagt:

    Männer mit Tragetuch sind sexy!

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Finde ich nicht, aber grundsätzlich müssen Leute mit Tragetuch nicht sexy sein

      Ich finde Männer sowie Frauen mit Tragetuch unsexy, aber das bin ich in Stallkleidern und Kuhmistflecken auch nicht. Man kann/muss nicht 7/24 sexy sein.

    • Martin Frey sagt:

      @Viola
      Naja, wahrscheinlich Geschmackssache, aber ich kann da nur bedingt mitreden. Männer mit kleinen Kindern dürften ein Stück weit sicher sexy wirken, aber das Tragetuch? 😉

    • Marusca sagt:

      @V.: Daran ist höchstens das Tragetuch sexy..

  • G. Weber sagt:

    Kürzlich habe ich an einem Geburtsvorbereitungskurs teilgenommen, und etwas hat mich nachdenklich gemacht:
    Es waren lauter Paare anwesend, also alle werdenen Väter mit dabei. Zwei Väter sind mir speziell aufgefallen, weil sie mehrmals ihr Interesse betonten, „wann das Kind denn aus dem Elternzimmer ausquartiert werden kann“.
    Diese Frage stellt sich wohl in fast allen Eltern-Kind Haushalten irgendwann. Aber warum so früh? Das Kind ist noch nicht einmal auf der Welt, und schon scheint die Frage drängend, wann es den Raum wieder verlässt!
    Ich frage mich (als werdender Vater): was ist das bei uns Vätern/Männern, dass wir so rasch Angst bekommen, dass dieses kleine Geschöpf uns so viel Raum wegnehmen kann? Wo ist das männliche Selbstvertrauen in unsere Fähigkeiten als Väter???

    • tststs sagt:

      Ich finde das positiv. Es geht doch im Kern darum, wann ist die Mann/Frau-Spielwiese wieder frei.
      Ich wünschte, es gäbe mehr Mütter (und Väter), die sich selbst und gegenseitig daran erinnern, dass sie immer noch – und vor allem – auch Frau und Mann sind!

      • Nala sagt:

        Aehm tststs wenn das Kind im elterlichen Gemach schläft gibt es doch ganz viele weitere Orte in einer Wohnung in der Mann und Frau sich erinnern können, dass sie nicht nur Mutter und Vater sind 😉 Zumindest wir haben Kind2 locker hingekriegt, obwohl Kind1 in unserem Zimmer schlief.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Ihr Erlebnis wundert mich nicht. Ich habe schon mitbekommen, wie ein werdendes Elternpaar ende 20, sich in einer Bar darüber unterhalten hat, dass sie das Kind mit einer Ohrfeige bestrafen werden, sollte es je wagen, die Eltern per Vornamen anzusprechen, abstatt als Mami/Papi.

      Da wurden tatsächlich über Körperstrafen diskutiert und das Würmchen war noch nicht einmal da. Oder Eltern mit Kleinkindern, welche erwähnten, dass sie sich jetzt schon darauf freuen, wenn die Kinder mit 18 ENDLICH ausziehen und sie wieder ihre Ruhe hätten. Mich hat das schockiert.

    • Sportpapi sagt:

      @G.Weber: Männer können von ihren Fähigkeiten absolut überzeugt sein, und dennoch nicht befürworten, dass sich das Kind jahrelang im Elternbett einnistet.
      Und während die werdenden Väter sich fragen, wie lange denn das Baby im Elternzimmer bleibt, so im Schnitt, haben die Mütter längst das Familienbett geplant.
      Warum ist das eine besser als das andere? Und warum schreibt man am einen Tag, man soll sich auf die Elternschaft vorbereiten und sich damit beschäftigen, um dann am nächsten genau das wieder zu kritisieren?

    • maia sagt:

      Haben Sie nachgefragt, warum die Väter diese Frage stellten? In meinem Bekanntenkreis sind es erstaunlicherweise die Mütter, die die Kinder so früh wie möglich – oder sogar gar nicht – im Elternschlafzimmer haben möchten.

  • Petra Kaiser sagt:

    Da hat der Satiriker dem Journalisten wohl in die Wunde gedrückt. Ich denke, es ist jedem seine Meinung gegönnt. Man kann auch zu viel rein interpretieren. Macht man ja heute gerne. Mitreden und fordern bei Me too – Klimadebatten – Vaterschaftsrollen. Macht sich gut. Vielleicht können wir es etwas lockerer und realistischer angehen. Sonst kommt mal noch die Zeit bei so viel Forderungen, dass wir uns an der Uhr kratzen und unseren Hintern aufziehen.

  • Cédric Ruckstuhl sagt:

    Väter, die ihre Kinder im Traggestell oder sogar im Tuch vor sich auf die Brust geschnallt mit sich herumtragen, wirken tatsächlich lächerlich. Vaterliebe heisst nicht, versuchen wie eine Mutter auszusehen.

    • Klärli Benz sagt:

      Schon mal daran gedacht, dass Eltern das nicht wegen sondern trotz des Aussehens machen? Körperkontakt ist gut für die Gesundheit des Kindes. Die Eltern sind flexibel, auch wenn zum Beispiel noch ein grösseres Kind zu betreuen ist. Und man hat das Baby immer im Blick. Dass Kinderbetreuung als „lächerlich“ taxiert wird, hat wohl mehr damit zu tun, dass sie bis anhin als wertlos galt.

      • Sara Laporte sagt:

        Am Körper tragen geht auch anders als mit dem Tragtuch. Gibt ja genug praktische Modelle und nicht nur feminin-wirkende. Tragetuch würde ich nur Männern empfehlen, die auch sonst gern öko-mässig aussehen.

      • Röschu sagt:

        @Klärli Benz
        „Dass Kinderbetreuung als „lächerlich“ taxiert wird…“
        Wo genau schreibt denn Cédric Ruckstuhl, dass Kinderbetreuung lächerlich sei?

    • Daniel Kummer sagt:

      Selbst schon mal ein Kind betreut?
      Wenn ein Kleinkind im Wagen nicht einschlafen kann wird es früher oder später schreien. Wenn das ältere Kind gleichzeitig raus möchte, bietet sich ein Tragegestell an, da sich das Kleinkind durch die Körpernähe sicher fühlt und dadurch schlafen kann. Ganz einfach.
      Ich bezweifle, dass sie auch nur annähernd eine Ahnung von Vaterliebe, Vaterschaft oder ähnlichem haben.

    • Roxy sagt:

      Lächerlich, ich trug meine Kinder ebenfalls wenn’s praktischer war als der Kinderwagen. Trotz 100% Pensum, btw.
      Wenn das ein paar Hinterwälder als unmännlich empfunden haben, bin ich sogar noch stolz darauf.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Oooh Gott, wenn man keine grösseren Probleme hat, als Väter mit Tragehilfe lächerlich zu finden, geht es einem tatsächlich sehr gut.

        Ob Rückentragen, Tuch oder Babybjörn. Alle Leute mit Traghilfen sehen unattraktiv aus, aber gutes Aussehen ist auch nicht der Zweck von Tragehilfen, sondern Körperkintakt für das Kind, welches dadurch ruhiger ist.

      • Sportpapi sagt:

        @Roxy: Ja, wenns praktischer war. Habe ich auch so gemacht. Aber praktischer war es fast immer im Kinderwagen.
        Und sicherlich nie im Tragtuch, wenn es Ergocarrier etc. gibt, und nicht auf dem Bauch, wenn es viel bequemer auf dem Rücken geht.

      • tststs sagt:

        Nei ehrli, jetzt wird darüber diskutiert, ob ein Stück Stoff doch eher männlich oder doch eher weiblich sei.
        Und da wundert man sich, dass manche die Gender abschaffen wollen!

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Gender? Gibt es das überhaupt?

    • Lisa sagt:

      Ist es denn relevant, ob etwas lächerlich ausschaut oder nicht? Und wer definiert, ob etwas lächerlich wirkt? Ich finde Hipsterbärte lächerlich. Und nun? Meine Güte… Geschmäcker sind verschieden.

    • Lea sagt:

      Was ist lächerlich daran, dem Kind Nähe und Geborgenheit zu geben und sich dabei mit der Mutter abzuwechseln, deren Rücken vielleicht nicht so stark ist? Wenn Sie ein zwei Jahre später mit dem Kind am Rücken wandern gehen, haben Sie doch auch kein Problem damit oder?

      • Pretty Belinda sagt:

        @L.: „… dem Kind Nähe und Geborgenheit zu geben..“ Und in zwei Jahren sind sie dann ziemlich sicher geschieden oder haben sich, wie es heute so elegant heisst, auseinanderentwickelt, die Eltern, wie so viele meiner Bekannten aus nah und fern. Tolle Wärme und Geborgenheit für die Kinder! Wodurch ein Kind sich vor allem geliebt, beschützt und geborgen fühlt, ist das Gefühl, dass seine Eltern sich lieben, nicht wegen jedem Chickenshit in den Haaren liegen und sich täglich zwanghaft veranlasst fühlen, endlos auszudiskutieren, wer über alle Massen benachteiligt, mal wieder den Kürzeren zieht und somit das wirklich arme Schwein ist und nicht, ob es sein Vater damals in einem lächerlichen Batiksack herumgetragen hat.

  • Röschu sagt:

    „Der Satiriker verwechselt Weicheier mit weichen Zielen.“
    Nein, der Satiriker Schmidt legt seinen Finger ganz offensichtlich in eine bereits offene Wunde. Er erfüllt somit seine Hauptaufgabe als Satiriker und hat zumindest bei Daniel Gerhardt einen wunden Punkt getroffen. Anders lässt sich dessen Rundumschlag mMn schlecht erklären.

    • Carolina sagt:

      Irgendein ehemaliger Mitarbeiter von Harald Schmidt hat am Wochenende in einem Interview gesagt, dass heutzutage die Sendung nach einer Woche wieder abgesetzt wäre. Völlig unmöglich, die Schmidt’sche Satire und die politischen Unkorrektheiten zuzumuten. Mein Mann ist schon in den 90er Jahren mit Baby vor dem Bauch herumgelaufen, eine etwas merkwürdige Kappe hatte er auch oft auf: aber deswegen haben wir uns trotzdem ausgeschüttet vor Lachen über Harald Schmidt. Klischees enthalten auch immer ein Stückchen Wahrheit – und die heutige Empörtheitskultur führt leider auch dazu, dass kaum jemand mehr über sich selber und seine kleinen Macken lachen kann, alle sind ständig betupft und fühlen sich beleidigt. Sehr, sehr schade!

      • Martin Frey sagt:

        @Carolina
        Ich würde sogar noch weitergehen und sagen, dass diese Empörtheitskultur, die sich ja einzig über die Befindlichkeit weniger Individuen von Subgruppen definiert, eines der Hauptprobleme darstellt welches unsere Gesellschaft zu vergegenwärtigen haben. Selbstredend immer verbunden mit dem absolutistischen Anspruch auf die Deutungshoheit durch ebendiese Individuen.
        Letztendlich ist diese Entwicklung undemokratisch, nicht pluralistisch, und va. nicht tolerant, ein Wort welches amüsanterweise durch ebendiese Personen meist ad nauseam missbraucht wird. Gesellschaftliche Segregation ist das Resultat, für viele durchaus erwünscht. Komiker sind meist die einzigen die versuchen, hier etwas dagegenzuhalten.
        Ich denke, man sollte wieder mehr miteinander als über einander reden.

      • Lala sagt:

        Wenn man sich die Heute Show und ähnliches anschaut, das ist sooooo zahm im Vergleich zu damals. Wirklich Schade.

        Die Harald Schmidt show war wohl das beste was je im (deutschen?) Fernsehen lief.

      • Theo Gerber sagt:

        @M Frey:
        „mit dem absolutistischen Anspruch auf die Deutungshoheit durch ebendiese Individuen“

        Ich wäre ja inzwischen froh, wenn es denn wirklich vor allem die Individuen selbst wären, die sich empörten. Inzwischen sind es ja vor allem bestimmte Politiker und Journalisten, die sich die Bekämpfung der Benachteiligung dieser Gruppen auf die Fahne schreiben, um so aus einer moralisch überlegenen Position heraus politisieren zu können. Mir ist neulich z.B. aufgefallen, dass ich mich nicht erinnern kann, schon jemals einen Trans-Aktivisten selbst sprechen gehört zu haben, dafür abere dutzende empörte und moralisierende Politiker/Journalisten über Transrechte. Dabei bin ich sehr für deren Gleichstellung. Aber die heuchlerische dauerempörte Anwaltschaft nervt wirklich.

      • Lichtblau sagt:

        Perfekt, Carolina. Dieses ständige Empörtsein übertrifft an Unsexyness jedes Tragetuch bei weitem. Wo sind Selbstironie und Humor geblieben?

      • Martin Frey sagt:

        @Gerber
        Sie meinen („Ich wäre ja inzwischen froh, wenn es denn wirklich vor allem die Individuen selbst wären, die sich empörten.“) wohl sowas wie das hier:

        https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kino/im-imaginaeren-afrika-kann-man-die-menschen-einfach-herausloeschen/story/10308770

      • tststs sagt:

        @MF: Wussten Sie auch nicht, ob Sie jetzt lachen oder weinen sollen?
        Nei ehrli… ich habe nur noch auf den Vorwurf gewartet, dass die Löwen blondes Feld haben…

      • Marusca sagt:

        @Carolina: Kann mir Ihren (alternativgrünen) Mann, der in den Neunzigern mit einer Kappe unbekannter Herkunft (Trödelladen vielleicht?)angetan und einem um den Körper geschnallten Hafersack aus Jute samt Inhalt daher gewatschelt kam, genau vorstellen. Heute kommen diese Vatis, deren einziges Sinnen und Trachten es offenbar ist, die besseren Muttis zu sein, zwar etwas anders daher, aber putzig anzusehen sind sie noch genauso wie damals.

  • Röschu sagt:

    Daniel Gerhardt findet also, dass Harald Schmidt seine Meinung nicht öffentlich kundtun darf/soll, da Sie nicht der Meinung von Daniel Gerhardt entspricht?
    .
    Da kann ich mich nur wiederholen: Toleranz ist keine Einbahnstrasse!

  • Michel sagt:

    Der Autor dieses Beitrags ist humorlos und ein schlechter Autor: Nach ein paar Zeilen habe ich – bereit, mich mit seinen Gedanken zu beschäftigen – den Text „weggelegt“. Ich mag kein geschwurbeltes, gehässiges Zeugs lesen, das keine griffigen Argumente vorbringt.

  • Christoph Mathis sagt:

    Dieser Blogbeitrag ist jetzt aber ziemlich verkniffen und unentspannt. Von Harald Schmidt ist man allerhand Bösartigkeit gewohnt; da muss man nicht gleich beleidigt sein, wenn er über einen herzieht, wie er das über so viele Milieus und Berufsgruppen macht.
    Was den bloggenden Teil der Vollzeitväter betrifft, so bestätigt sich das Bild des missionarischen Kämpfers für Gleichstellung. Ich werde das Gefühl nicht los, dass diese nicht aus echter Freude die Vaterpflichten übernehmen, sondern aus dem Drang heraus, eine gesellschaftlich wichtige Position zu vertreten. Das ist nicht überzeugend. Möglicherweise steht auch ein uneingestandener Geltungsdrang dahinter (Macho mit umgekehrtem Vorzeichen).

  • Maike sagt:

    Da steckt aber einer noch ganz tief in der längst überholten Rolle eines Patriarchen. Kinderpflege und -erziehung ist Frauensache. Männer machen sowas nicht. Nicht jeder wird mit zunehmenden alter auch schlauer…

  • Anh Toàn sagt:

    Zu Harald Schmidt: Die Frage ist, bei einem Satiriker dieser Güte, ob er sich tatsächlich über die Weichei Väter lustig macht, oder nicht gerade über die, welche andere als Weicheier bezeichnen, weil sie sich bei der Kinderbetreuung engagieren. Auf wen geht der Witz? Ich meine, genau auf diesen „Mainstream“ der sich lustig macht über Weicheier.

  • Anh Toàn sagt:

    „…und die angebliche Abhängigkeit neugeborener Kinder von ihren Müttern “

    Ich störe mich an dem „angeblich“:

    Als ich würde sagen sehr engagierter Vater (Mutter ging nach Mutterschaftsurlaub 100% arbeiten) musste ich erkennen, dass es fast drei Jahre brauchte, bis der Kleine ein einigermassen ähnlich tiefes Verhältnis zu mir hatte, wie zur Mutter. Solange ging es, bis er das erste Mal zu mir kam für Trost, obwohl die Mutter auch da war. Es bringt nichts zu leugnen, dass Frauen Kinder gebären und Busen haben um diese zu stillen.

    • Anh Toàn sagt:

      Die Geborgenheit, die ein Säugling an der Mutterbrust findet, kann er nicht beim Papa finden, eher noch an einer anderen weiblichen Brust (In Vietnam habe ich gesehen, gibt auch die Oma oder die Tante oder die grosse Schwester einem Säugling ihre Brust, das beruhigt, auch ohne Milch)

      • Mark Müller sagt:

        Da würde ich aber nicht generalisieren. Bei uns ist es umgekehrt gewesen. Seit das Kind krabbeln konnte, ist es vor allem zum Papi gekrabbelt. Ich finde es auch schädlich, das so zu formulieren. Nachher kommen wieder Leute, und behaupten, die Mutter müsse aus biologischen Gründen ein Vorrecht auf die Betreuung des Kindes bis zum Alter von 3 Jahren haben. Grad im Trennungsfall sehr schlecht für Väter.

      • Anh Toàn sagt:

        Mich hat er früh geholt zum Spielen, aber wenn er Trost suchte, war die Mutter ganz klarer Favorit.

      • Anh Toàn sagt:

        „Grad im Trennungsfall sehr schlecht für Väter.“

        Als Vater interessiert mich mehr, was gut für mein Kind ist.

      • Röschu sagt:

        @Anh Toàn
        „Als Vater interessiert mich mehr, was gut für mein Kind ist.“
        Es ist also gut fürs Kind, wenn es dem Vater besch….. geht?

      • Anh Toàn sagt:

        @Röschu Mir als Vater geht es gut, wenn es meinem Kind gut geht.

    • Muttis Liebling sagt:

      Jedes Lehrbuch der Entwicklungsphysiologie stellt klar, dass in den ersten drei Lebensjahren die Muter die Hauptbezugsperson ist. Evolutionär ist das auch sinnvoll, weil die Verfügbarkeit des Vaters in der Geschichte nie sicher gestellt sein konnte. Im Gegenteil, viele native Kulturen verzichten vor der Initiierung bewusst auf die Vaterrolle.

      Um den dritten Geburtstag emanzipiert sich das Kind zum ersten, aber nicht letzten Mal von der Mutter und erst dann kann die Vaterrolle sinnvoll einsetzen. So toll wie Vaterurlaub klingt, biologisch und entwicklungspsychologisch ist der nicht notwendig.

      • Mark Müller sagt:

        Das halte ich für Unsinn. Im Gegenteil, die Verfügbarkeit der Mutter konnte oft nicht sichergestellt werden, da bei grösseren Kinderzahlen pro Frau und ohne moderne Medizin und Hebammenwesen die Wahrscheinlichkeit recht hoch war, dass eine der Schwangerschaften tödlich endete. Früher gab es zahlreiche mutterlose Kinder. Die Vaterrolle war zwischen verschiedenen Kulturen teils extrem unterschiedlich ausgestaltet, es brings nichts, einzelne Beispiele zu nehmen und als prähistorische Norm darzustellen.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Mark Müller

        ich sprach von einem evolutionären Konzept, nicht nur von den letzten 2000 Jahren. Menschen haben wie Löwen oder Elefanten das Rudelerziehungsprinzip, da teilen sich die Weibchen die Betreuung aller Kinder. Das Männchen hat meist keine, oder erst in Jugendreife eine Rolle bei der Ausbildung adulter Fähigkeiten.

      • Lisa sagt:

        Im Lehrbuch ist die graue Therorie, die vielleicht (!) richtig sein mag. Aus der Praxis: Meine Nichte ging als kleines Kind mit ihren Problemen immer zuerst zum Vater, da dieser sich während der ersten eineinhalb Jahre rund um die Uhr um sie gekümmert hat. Auch das nur ein Einzelbeispiel. Keine Familie ist gleich, und auch die jeweiligen Charaktere sind unterschiedlich. Manche können einfach auch besser miteinander als andere. Mit gewissen Fragen bin ich selbst auch eher zum Vater, da ich mich von ihm besser verstanden gefühlt hatte – obwohl der der klassische Feierabendvater der Siebziger Jahre war – während meine Mutter eigentlich immer zur Verfügung stand. Meine persönliche Meinung: Für Kinder sind Bezugspersonen, von denen sie geliebt werden und auf die sie vertrauen können, wichtig.

      • tststs sagt:

        OMG LM, in welcher Kiste wühlen Sie jetzt wieder.
        Entweder sind in einem Rudel sind Männchen vorhanden (z.B. Menschenaffen) und dann übernehmen auch die Aufgaben, die den Nachwuchs betreffen (und sei es nur Spiel oder Schutz) oder ein Rudel kommt prinzipiell ohne Männchen aus (z.B. Elefanten), die dann logischerweise auch keine Aufgabe übernehmen.
        „…Rolle bei der Ausbildung adulter Fähigkeiten.“???? So weit ich weiss, dient schon das Spiel in der Kindheitsphase als Vorbereitung auf „adulte Fähigkeiten“. Aber ich finde den Begriff „Ausbildung“ im Zusammenhang mit Tieren schon höchst problematisch

    • Albert Wurz sagt:

      Vielleicht liegt es daran, dass es ein Junge ist. Meine Frau und ich arbeiten beide und unsere 3jährige Tochter kam schon immer zu mir (seit sie ihren Willen äussern kann bzw. laufen kann…). Zu Hause wird im Moment die Mutter fast komplett ignoriert. Und wie oft habe ich den Kommentar gehört:“Ist klar, es ist ein Mädchen“. Allerdings fehlt mir mit dieser Einzelbeobachtung die statistische Grundlage 🙂

  • Klärli Benz sagt:

    Ich frage mich, wie lustig die Mutter seiner fünf Kinder es findet, dass er sie indirekt einen Trottel nennt. Für mich gibt es da nichts zu relativieren: solche Spässchen degradieren Care-Arbeit jeden Geschlechts.

    • Muttis Liebling sagt:

      Was ist denn ‚Care-Arbeit‘?

      • Frank sagt:

        Ist Care-Arbeit = Geldverdienen für die Familie, Geld für Haus, Essen, Ferien, Bildung, Freizeit?

      • Klärli Benz sagt:

        to care = sich kümmern. Pflege und Erziehung von Kindern, aber auch Betreuung von Alten und anderen Pflegebedürftigen. Darin eingeschlossen Hausarbeit. Meist unter- oder nicht bezahlt.

      • Klärli Benz sagt:

        @Frank: Das wird umgangssprachlich als Erwerbsarbeit bezeichnet. Care-Arbeit ist selten entlöhnt. Wenn Du es googelst, findest Du viele Artikel dazu.

      • Frank sagt:

        @Klärli, wenn die Mutter 5 Kinder grosszieht, und der Vater verdient das Geld dafür, ist die Arbeit der Mutter bezahlt. Vom Vater.
        Es kümmert sich der Vater genauso wie die Mutter. Auch wenn die Gendersprache uns etwas anderes sugerieren will.

      • tststs sagt:

        @Frank: Wenn freie Kost und Logis für Sie dasselbe ist wie Lohn inkl. Altersvorsorge, dann, ja dann haben Sie recht.

      • Frank sagt:

        @tsts, 60% der AHV-Gelder in der Schweiz fliessen an Frauen. Soviel zum Mythos der nicht vorhandenen Altersvorsorge.

      • Enrico sagt:

        @Frank
        Wie recht Sie haben.
        Nur bei diesen Sexistischen Opferfrauen auch nur das kleinste Auge auf die Arbeit eines Vaters lenken zu können, vergessen Sie das.
        Trotzdem, schreiben Sie weiter und geben den Mut nicht auf!

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Bei einer Scheidung wird die Pensionskasse geteilt. Manche Frau hat dann viel mehr, als bei 50:50 und insbesondere individueller Pensionskasse da gewesen wäre. Und selbstverständlich hat die verheiratete Frau auch mehr als Kost und Logis.
        Die Armut entsteht danach, wenn die Frau weiterhin nicht oder nur beschränkt arbeitet bzw. arbeiten kann.

      • tststs sagt:

        Sehe ich das richtig, werter SP und Frank, für Sie macht die Form der Bezahlung keinen Unterschied? Wenn Ihr Chef Sie per sofort in Naturalien bezahlt (ohne Vorsorge), dann ist das für Sie selbstverständlich akzeptabel?
        Okeee…

      • tststs sagt:

        @Frank: Sie vergessen wohl, dass ein nicht unerheblicher Teil der AHV an Paare ausbezahlt wird…

      • maia sagt:

        @tststs: Aber der Chef (Vater) bezahlt doch Vorsorge: wie Sportpapie schon schrieb – bei einer allfälligen Auflösung des Arbeitsverhältnisses (Trennung) würde diese auf beide geteilt resp. würde später eine Ehepaarrente ausgezahlt.

      • tststs sagt:

        Aber nur, das was bisher in die PK einbezahlt wurde!
        Ich mache rasch ein Klischee-Beispiel: Frau wird mit Anfang 30 Mutter und hört auf zu arbeiten. Mit 45 folgt die Scheidung, bis dato hat sie nicht oder nicht PK-pflichtig gearbeitet. Es werden also die Gelder, die die Mutter in 5 Jahren erarbeitet hat, und die Gelder, die der Vater in 20 Jahren erarbeitet haben, in einen Topf geworfen und fair zu gleichen Teilen aufgeteilt.
        Danach ist jeder für sich selber zuständig. Der Vater wird in den nächsten 20 Jahren ungefähr eine ähnliche Summe einbezahlen, also alles in allem hat er ungefähr einen Viertel seiner Gelder an die Frau abgegeben.
        Die Frau wird in den restlichen 20 Jahren never ever auf dieselbe Summe kommen; ganz im Gegenteil…

      • tststs sagt:

        Und weil der Mann eine „Mitschuld“ an diesem Zustand trägt, finde ich die momentane Lösung (am Ende zahlt der Staat) alles andere als befriedigend!

        Wer sich zuhause ein Hausmüeterli (oder gerne auch ein Hausväterli) hält, der soll über die Scheidung hinaus dafür gradestehen!¨
        (So manch einer würde wohl bei diesen Aussichten eher jetzt im Beruf zurückstecken, dafür hat der Partner keine Ausrede, nicht selber berufstätig zu sein und die Überraschung später bliebe aus… wobei eben, im Moment muss niemand Angst haben, der Staat zahlt ja)

      • maia sagt:

        Und die Frau, die trägt keinerlei Mitschuld?

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: „Wer sich zuhause ein Hausmüeterli (oder gerne auch ein Hausväterli) hält, der soll über die Scheidung hinaus dafür gradestehen!“
        Soso. In der Regel „hält“ der Mann sich kein Hausmüeterli (was für eine despektierliche Sichtweise!), sondern lässt zu, dass die junge Mutter „die ersten Jahre“ vorwiegend bei den Kindern verbringt, wie sie es sich wünscht.
        Und dann kann es sein, dass es dabei bleibt, weil es ja Interessanteres gibt, als Geld verdienen, das man nicht unbedingt braucht.
        Im Falle einer Trennung bleibt der Mann in der Verantwortung. „Am Ende zahlt der Staat“ ist ja wohl nicht der Normalfall.
        Aber erklären Sie mir doch mal, wie Sie das als Mann verhindern könnten?

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: „Wenn Ihr Chef Sie per sofort in Naturalien bezahlt (ohne Vorsorge), dann ist das für Sie selbstverständlich akzeptabel?“
        Was soll denn jetzt dieser Quatsch? Nach wie vor wird bei den meisten (Ehe-)Paaren schlicht das Geld geteilt. Und die meisten Frauen fahren damit deutlich besser, als wenn jede/r einfach die Hälfte der Ausgaben beisteuert, oder er sie gar für den Haushalt bezahlt (und sie dann wieder die Hälfte der Ausgaben beisteuert).
        In der Schweiz sind Ehefrauen recht gut versorgt und „versichert“. Und zwar ohne dass man das vertraglich einfach streichen könnte. In diesem Bereich herrscht eher keine Vertragsfreiheit.
        Aber natürlich sähe die Situation anders aus, wenn es diese gesetztliche Absicherung nicht gäbe.

    • Sportpapi sagt:

      Wo hat er über die Mutter gesprochen?
      Und wovon leben eigentlich diese Mütter, die unbezahlte Care-Arbeit leisten mit Kleinkindern?

      • Klärli Benz sagt:

        @ Frank, Sportpapi: Wer Care Arbeit verrichtet, erleidet starken Schaden was die Altersvorsorge betrifft, arbeitet ohne Arbeitsvertrag und ist vom Wohlwollen ihres „Arbeitgebers“ abhängig. (Teilweise auch vom Staat, wenn der andere Part, seiner Aufgabe nicht nachkommt.) Dazu kommt ein massiv verminderter Lohn beim Wiedereinstieg. Das mit Erwerbsarbeit gleichzusetzen, ist ein Hohn.

      • Frank sagt:

        @Benz, Frauen erhalten deutlich mehr AHV-Gelder als Männer (60% vs 40%). Aber wen kümmern schon Facts, wenn man sich so schön als Opfer darstellen kann.

      • Enrico sagt:

        @Frank
        Durchschnittsrente Mann 1840 Fr
        Durchschnittsrente Frau 1880 Fr
        Wird aber seit ca 4 Jahren im AHV Bericht nicht mehr erwähnt.

      • Sportpapi sagt:

        @Klärli Benz: Wer ausschliesslich Care Arbeit verrichtet, lebt offensichtlich vom Einkommen eines anderen. Mit der Ehe ist man soweit abgesichert, dass die Altersvorsorge im Falle einer Trennung geteilt wird.
        Aber letztlich entscheidet jede Frau selber, wie sie ihr Leben verbringt. Und was für sie Sinn macht.
        In den meisten Fällen ist es auch nicht so, dass ein Mann seine Frau zwingen kann, in höherem Pensum erwerbstätig zu sein. Aber dies nur nebenbei.

      • Klärli Benz sagt:

        Möchtet ihr gerne ohne Vertrag berufstätig sein?

      • tststs sagt:

        Ach, Klärli, geben Sie’s auf und sehen Sie’s ein. Wir sind einfach dumm, dass wir nicht verstehen, dass Frauen im Durchschnitt viiiil mehr Rente einfahren (apropos @Enrico: Quelle?), auf Kosten der Männer leben und Altersarmut ist selbstverständlich ein Thema das Frauen nicht betrifft.

        So, ich gehe jetzt zum Chef und fordere eine Lohnerhöhung von 3.5 Hühnern und einer Daunendecke.

      • tststs sagt:

        @Enrico: Mich nähme Ihre Quelle wirklich wunder. Da im AHV-Bericht die Zahlen ja erwähnt werden file:///C:/Users/102286/Downloads/AHV-Statistik%202018.pdf
        Ich konnte jedoch dort nur bei den Ledigen einen höheren Rentendurchschnitt für Frauen erkennen.

      • Sportpapi sagt:

        @Klärli Benz: Das Geld gibt es ja bedingungslos, ohne Berufstätigkeit. Und es ist einer Frau auch nicht verboten, berufstätig zu sein und zu bleiben. Oder wer sollte das tun?
        Und das auch @tststs: Es findet in der Schweiz eine massive Umverteilung von Männern zu Frauen statt, in mehreren Bereichen. Weil die Gesellschaft bereit ist, die Menschen vor dem schlimmsten Auswirkungen (aber eben nicht allen!) ihrer Entscheidungen zu bewahren. Das nennt man Wohlfahrtsstaat. Aber man könnte sich das auch anders vorstellen.
        Aber warum scheint es, dass Sie den Frauen nicht zutrauen, eigenverantwortlich und mündig zu entscheiden? Warum sollen immer die Männer für alles zuständig sein, was in Ihren Augen falsch entschieden wird?

  • Sam Gut sagt:

    Wir teilen uns die Kinderbetreuung, wahrscheinlich mache ich sogar mehr. Ich trage die Kleine auch ab und zu am Bauch – und das gerne. Dennoch finde ich die Erklärung von Harald Schmidt saulustig!

    Bleibt locker.

    • Martin Frey sagt:

      „Bleibt locker.“
      Das kann der nicht. Er ist betupft, und reagiert dementsprechend.
      Die Fähigkeit, auch mal über sich selbst lachen zu können, ist nicht allen gegeben.

  • Leo Schmidli sagt:

    Sie verstehen ihn nicht! Vielleicht mal das Interview vor dem Schreiben anhören… Ein passendes Zitat daraus:
    „Heute würde ich mir sehr genau überlegen, was ich auf einer Bühne mache. Man muss heute damit rechnen, dass alles über ein soziales Netzwerk gleich rausgeht, verkürzt, falsch mitgeteilt und falsch kommentiert wird. Und dann ist man in einem Strudel drin, auf den ich keine Lust habe. Mit den heutigen Maßstäben, auch der Political Correctness, der Sprachpolizei und des linksliberalen Mainstreams, hätte ich meine Show nach einer Woche abgenommen bekommen.“

    Übrigens: Im selben Interview erwähnt Schmidt, dass er bei den Geburten seiner Kinder anwesend war. Er ist 62 Jahre alt. Wer hat das in der damaligen Zeit noch gemacht?

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      @ Leo Schmidli

      Der Erzeuger meiner Kinder war ebenfalls bei der Geburt anwesend (was ich heute nicht mehr würde haben wollen) und trotzdem ist er ein Rabenvater, Egoist und Ignorant. Sein Wesen hat sich auch nicht geändert, nachdem er noch ein drittes Kind gezeugt hat und bei dessen Geburt dabei war. Auch dieses Kind organisiert er um sein Jungesellenleben herum und nimmt dieses max drei Mal jährlich zu sich.

      Zeugung und Geburt machen aus Menschen Erzeuger/innen, aber Vater/Mutter sind wie Doktortitel, welche man sich erarbeiten muss.

    • Lisa sagt:

      Ich weiss nicht, wie alt seine Kinder sind. Aber seit Anfang der Achtziger ist es durchaus üblich, dass Väter bei der Geburt dabei sind. Ist also nichts besonderes.

    • tststs sagt:

      Erhellend sind auch die Passagen zum Thema Interview (ungefähres Zitat: „Ich stelle mich nicht als nachdenklich dar… ich teste Material, ich teste Haltungen…), zum Thema, wo liegt die Grenze (nicht über Flüchtlinge, aber über Empörung ohne dass sich etwas ändert vllt schon). Und wirklich interessant, direkt am Anschluss der Aussage, die der Autor so verstörend findet: Ist nicht meine Welt, aber wer will bitte.

  • Theo Gerber sagt:

    Solche Blogposts schaden dem Image des 50/50-Vaters weit mehr als ein dummer Kommentar von Harald Schmidt. Man kann nämlich – wie z.B. ich – auch 50/50-Vater oder mehr sein, ohne dabei zu meinen, feministische Patriarchatskritik nachzuäffen und paragraphenweise identitätspolitische männlichkeitshinterfragende Rhetorik ausrollen zu müssen. Wenn sich die Lesart durchsetzt, dass 50/50-Väter in der Regel solche Menschen sind, dann wird es dann wirklich schwierig. 50/50-Väter wird es langfristig nur geben, wenn diese auch echte Männer sein dürfen, gern auch mal eher konservative Einstellungen haben dürfen, und die Kinderbetreuung nicht primär als „Verzicht“ zugunsten der ach so patriarchatsunterjochten Frauen verkauft bekommen.

    • Fritz W. sagt:

      Was macht einen „echten Mann“ denn bitte aus? im Gegensatz zu einem falschen?

      • Theo Gerber sagt:

        „Echte Männer“ ist natürlich bewusst provokativ überspitzt. Jeder Mann muss selbst entscheiden, wie er Männlichkeit leben will. Wer will, kann auch gern weiche Ziele anstreben, Männlichkeitsvorstellungen hinterfragen, und brav über die mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz von alternativen Familienmodellen philosophieren. Man kann aber auch stolz auf seinen Manager-Job in einem männlich dominierten Tätigkeitsfeld sein (Teilzeit, aber die Betonung liegt auf Job, nicht auf Teilzeit), ein maskulines Hobby pflegen, und Feminismus grosstenteils für Unsinn halten. Und trotzdem Hauptbezugsperson fürs Kind sein. Ich möchte behaupten, dies tun der Mehrheit der mind. 50/50-Väter. Leider nur in der Realität, nicht in der (ja, in diesem Kontext mehrheitlich linksliberalen) Presse.

    • Enrico sagt:

      @Gerber
      Nur nicht trennen.
      Dann sind Sie 14 Tage Weekend Papi mit dem Recht, alles bezahlen zu dürfen.
      Ihr Recht ist gleich null. Ich hoffe für Sie, dass Ihnen dieses schmerzhafte Erlebnis erspart bleibt. Und das geht dann schnell mal 10 Jahre lang!

  • Martin Frey sagt:

    Nebst vielen richtigen Ansätzen irritiert mich das zu spürende Sendungsbewusstsein: „fairere Familienverhältnisse“, „das Richtige tun“ bis hin zu „zu einer gerechteren Gesellschaft beitragen“. Für jemanden, der seinesgleichen vor voreiligem Schulterklopfen bewahren möchte, eine ganz schöne Flughöhe. Insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Bundesland wie Berlin mit seinen „Lebensmodellen“ ohne kräftige Transferzahlungen aus anderen, „reaktionären“ Gegenden Deutschlands dysfunktional wäre.
    Klar gibt es den „linksliberalen Mainstream“, vielerorts ist er sogar tonangebend. Nur ist er nicht gewohnt, dass man ihm auf die Füsse tritt. Schmidt tut das so, wie er auch sonst gerne ätzt. Man mag das mögen oder nicht, aber Schmidt drückt wie oft aus was halt doch viele denken.

    • Carolina sagt:

      Stimme Ihnen heute total zu, Martin! Kommt noch hinzu, dass Schmidt sich selber als alten weissen Mann (Knacker!) beschreibt, der sehr wohl auch einstecken kann und eben auch über sich selber lachen kann.
      Ich wünschte mir in letzter Zeit oft so sehr, dass die Sendungsbewussten aller Art ein wenig entspannter würden, ein wenig mehr lachen und geniessen könnten. Dieser ewige erhobene Zeigefinger in allen Bereichen unseres Lebens wird immer mühsamer und deshalb denke ich genau wie Sie, dass Schmidt eben doch oft genau das sagt, was die meisten sich nicht mehr zu sagen trauen. Besser, ein Satiriker spricht es aus und man lacht darüber, als dass man, wie in weiten Teilen Deutschlands, die Faust im Sack macht und dann ekelhafte Parteien wählt.

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