Der schlimmste aller Muttertags-Werbespots
Lieber Edeka
Ich weiss schon, ihr provoziert gerne mit euren Werbespots. Ganz nach dem Motto: «Hauptsache, man redet über uns.» Und gelegentlich ist das Resultat ziemlich witzig. Dieses Mal seid ihr aber definitiv zu weit gegangen.
Eine ganze Minute lang macht ihr euch lustig über Väter. Eine Minute, das ist für Youtube-Verhältnisse eine halbe Ewigkeit. Ihr lacht dabei nicht über die Männer, die Tag für Tag im Büro sitzen und sich nur um sich selber und ihre Karriere kümmern. Sondern über die sogenannt modernen Väter, die sich in der Familie engagieren: Papas, die ihre Kinder bekochen, mit ihnen im Park herumtollen oder dem Töchterchen Zöpfe flechten.
«Danke Mama, dass du nicht Papa bist!»
Wie absolut unfähig diese Männer in euren Augen doch alle sind! Sie reissen dem Kind versehentlich die Haare aus und verteilen beim Kochversuch den Babybrei in der ganzen Küche. Das Fazit des Videos: Mama macht das alles viel, viel besser. «Danke Mama, dass du nicht Papa bist!»
Wenn ihr nun glaubt, wir Mütter würden uns darüber freuen, bei eurem Vergleich so gut wegzukommen, täuscht ihr euch gewaltig. Wir wollen nämlich gar nicht besser sein als die Väter. Sondern gleichwertig.
Wir wünschen uns genau solche Männer, die sich zu Hause engagieren – auch in schwierigen Zeiten, wenn einem vom Teenie-Nachwuchs regelmässig die Tür ins Gesicht geknallt wird. Väter, die sich nicht scheuen, dem Mädchen eine Frisur zu flechten. Papas, die mit dem Kind so wunderbar spielen, dass es völlig vergisst, zur Toilette zu gehen – und die dann halt improvisieren und das Kind im Park an den Baum pinkeln lassen.
Zurück an den Herd? Nein, danke!
Männer also, die sich nicht mit der Ausrede aus der Verantwortung stehlen, dass Mama diesen Kinderkram doch eh viel besser hinkriegt.
Mit eurem Spot spielt ihr genau den Leuten in die Hände, die an veralteten Rollenklischees festhalten wollen. Indem ihr euch über die modernen Väter lustig macht, schickt ihr uns Frauen nämlich gleichzeitig zurück an den Herd. Der arme Papa ist so unfähig bei allem, was die Kinder und den Haushalt betrifft, da überlässt er das doch besser der haushaltstechnisch so versierten Mutter! Und widmet sich unterdessen wieder der Aufgabe, die er wirklich im Griff hat: seinem Vollzeitjob.
Nun, Aufmerksamkeit hat euch der Werbespot beschert, so viel ist sicher. Nach nur einem Tag hatte er schon über 600’000 Aufrufe auf Youtube und Tausende Kommentare. Ich bezweifle allerdings, dass sich das besonders positiv auf euren Geschäftsgang auswirken wird. Denn wisst ihr was? Auch die Väter erledigen im Jahr 2019 manchmal den Grosseinkauf für die Familie. Nur werden sie das zukünftig vermutlich nicht mehr bei euch tun.
Darum: Nein danke! So wollen wir Mütter nicht gefeiert werden.
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220 Kommentare zu «Der schlimmste aller Muttertags-Werbespots»
@13, ich bin noch immer etwas schockiert, wie Sie reflexartig männerrechtler (maskulisten) in die frauenhasser-ecke gestellt haben.
ich kann Ihnen ein brandneues fachbuch empfehlen, wo feministinnen und maskulisten mit verschiedenen texten der traditionellen feindschaft des feminismus auf männerrechtler nachgehen. und sich die frage stellen: Können Feminismus und Maskulismus für eine ganzheitliche Geschlechterpolitik zusammenwirken?
https://www.amazon.de/Gleichberechtigung-beginnt-zweit-Geschlechterpolitik-zusammenwirken/dp/3828843301
Auf Genderama, dem BIog von Arne Hoffmann, der die Textsammlung als Herausgeber zusammenstellt hat, ist eine Beschreibung des Buchinhalts + AutorInnen.
https://genderama.blogspot.com/
kann helfen, vorurteile abzubauen.
@ Frank
Danke für die Tipps, ich schaue es mir an. Fairerweise wäre es jedoch schön, wenn Sie wirklich alles lesen würden, was ich geschrieben habe. Ich stelle niemanden in irgendeine Ecke, sondern sage gerade, dass Abgrenzungen notwendig sind.
PS: Ohne eine definitive Stellungnahme zum Link zu geben…Am Anfang von genderama steht…
„Genderama ist das Blog des linken Flügels der antisexistischen Männerbewegung (Maskulismus).“
Warum steht ausdrücklich „antisexistisch“? Oder „Links“? Das ist für Sie keine Abgrenzung?
Da müssen Sie den Autor selber fragen.
Meine Einschätzung: Während Feminismus aller Couleur in Medien und Politik Resonanz finden (ich erinnere mich noch, wie Schweizer Nationalrätinnen den „MännersindMüll“-Hashtag ungeniert verbreitet haben, mit positivem Echo in den Schweizer Leitmedien, auch hier im MamabIog übrigens), haben es Anliegen von Männerrechtlern schwer, überhaupt Gehör zu finden (beispielhaft wie bsp die Deutsche Politik für familienpolitische Anliegen Männer- und Väterverbände konsequent aussen vor lässt und sogar die ansonsten öffentlichen politischen Beratungen geheim abhält, wie vor einzwei Monaten). Unter solchen asymmetrischen, um nicht zu sagen diskriminierenden Bedingungen ist es für Männerrechtler essentiell, jeglichen Verdacht auszuräumen, irgendwie BÖSE zu sein.
In ähnlicher Weise:
https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2019/05/mothers-shouldnt-be-grateful-their-husbands-help/588787/
Schon eigenartig, dass viele der hier Kommentierenden den Edeka-Werbespot offenbar lustig finden, sich aber lauthals über den Gillette-Werbespot aufregen. Im Edeka-Spot wird der Mann von seiner schlechtesten Seite gezeigt, im Gillette-Spot von seiner Besten. Irgendwie verkehrte Welt.
Finde hier eigentlich nur einen Kommentierenden, der sich über die Gillettewerbung aufregt – und der findet auch den von Edeka sch……
Aber ansonsten haben Sie natürlich recht: kein richtiger Mann findet Bullying gut, keiner sexuelle Belästigung und wie man sich als Mann an MeToo stören kann wundert mich schon lange. Schon der Kiss-Gitarrist Paul Stanley (der kaum an Testosteronmangel litt) sagte diesbezüglich: no means no.
Warum wird in einer schweizer Zeitung über Werbung eines deutschen Detailhändlers diskutiert.
Wir SchweizerInnen sollen doch nicht in Deutschland einkaufen…
Hmm, vielleicht könnte man das Filmchen als das nehmen, was es ist.. Werbung. Ist immer ein Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen.
Ob man (oder Frau) ihn nun gut findet oder nicht… persönlich finde ich sowieso den Muttertag mehr als überflüssig. Und das sage ich, obwohl ich selber auch Mutter bin.
Ich musste wirklich lachen als ich den Spot sah! Das darf man doch nicht ernst oder für bare Münze nehmen.
Echt nervig finde ich hingegen Spots, in denen dieses heile-Welt-Familienbild gepriesen wird! Dieses Rumgesülze, ganz schlim! DAS ist fern jeglicher Realität.
Finde auch nicht, dass Frau hier etwas hinein interpretieren sollte..
Einfach drüber lachen und allgemein etwas runterfahren mit dem ganzen #Diskussionen. Es gibt echte Probleme auf der Welt..
Erstaunlich was da immer alles herausgelesen und interpretiert wird. Vor allem wie ernst immer alles genommen wird. Wo ist bloss der Humor auf diese Planeten geblieben?
Lächerliche Polemik. Der Spot ist witzig, überraschen, auf die Aktualität bezogen und trifft in vielem auch die Realität. Sicher nicht in jedem Haushalt – z.B. nicht in meinem. Hier jedoch zu Kritisieren ist einfach nur billige Empörungsweichheit.
Der Clip versammelt ein paar Klischees über Väter. Der Witz an Klischees ist ja, dass sie in der Regel die Realität bis zu einem gewissen Grad widerspiegeln . Das Problem am Clip ist, dass er nicht richtig witzig ist . Ist mir als Vater aber egal Beim nächsten Mal können sie es besser machen.
ich musste wirklich lachen und fand den Spot echt lustig,da ich mich selbst wiederfand!Nur der Schluss hat mich irritiert ,da ich anscheinend perfekt sein sollte und dies nicht bin und es auch nicht sein muss.
Ach wissen Sie Pauline, auch der Mann muss nicht perfekt sein. Und maternal gatekeeping ist in etwa so cool und lässig, wie der böse Chef, der der armen Sekretärin sagt, dass sie das Denken lieber sein lassen soll. Daher ist gerade das süffisante Lächeln der Mutter als Antwort zum Statement der Tochter schlimm genug. Echt gute Werbung hätte gezeigt: weder Papa noch Mama haben’s wirklich im Griff, aber sie tun alles, um es Kindern gut gehen zu lassen. Und EDEKA weiss das zu schätzen. Danke liebe Eltern (Papa & Papa, Papa & Mama, Mama & Mama, Papa alleinerziehend, Mama alleinerziehend). Die Agentur JvM war mal eine gute Agentur. Aber heute ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst. EDEKA hat sich wohl verrechnet. Pitch-ahoi….
Papa ist grossartig! Kein Heiliger, kein Held, ein Mann, wie viele andere… aber er ist mein Papa, und ich habe nur den einen, und er ist grossartig, mein Papa, und er liebt meine Mama!
Mama ist grossartig! Auch wenn sie ungeduldig ruft, wenn ich trödle und ich aua rufen muss, wenn sie mir die Haare bürstet, und schimpft, wenn ich schon wieder umgezogen werden muss… aber sie ist meine Mama, und ich habe nur die eine, und sie ist grossartig, meine Mama, und sie liebt meinen Papa! Und ich liebe sie beide, ganz doll.
meine Güte. Jeden Tag werden Frauen und Mütter tausendfach diskriminiert, als Sexobjekt, Putzhilfe dargestellt, als Mami, welches zum Muttertag ob Blumen und Schoggi Tränen der Freude vergiesst, als nettes, aber nutzloses Beiwerk (Uhrenwerbung: Frauen sind dumm. Möbelhaus: Frau ist hirnlos erstaunt, dass ein Möbelhaus Rabatte anbietet etc etc etc), und keiner macht den Mund auf. Dann wird EINMAL in einem Werbespot der Vater als solches als hilflos (und das humorvoll überspitzt) dargestellt, und schon schreit das verletzte Männerego auf, schlagen scheinsolidarische Frauen in dieselbe Bresche und werden ganze Radiosendungen mit Aussagen von Kindern geflutet, weshalb sie ihre Väter lieben und diese eben doch was können. Lachhaft.
Stimmt! (Sag ich als Mann).
Wenn man sich zugunsten der mütter und des muttertags ein wenig über die männer lustig macht ist das total und voll okay. Da stehen – so glaube ich und hoffe ich – die meisten männer drüber.
Ein mann.
Warum diskutieren wir über Werbung aus Deutschland, wo es dich auch bei uns in der Schweiz Diskussionsbedarf gäbe???
so so, sie tun mir leid. Sie werden tausendfach diskriminiert, daher ist es völlig ok, zurückzuschlagen. Genau. Bravo. Der Spot ist in etwas so humorvoll, wie Stammtischwitze über Frauen, wie „An 90% aller Verkehrsunfälle sind Männer schuld. Und wisst Ihr auch warum: Weil sie ihrer Frau den Schlüssel zum Auto gegeben haben.“ Ist der Witz gut? Ich hätte noch mehr auf Lager. Aber Klischees sind ok, solange man nicht selbst tangiert wird. Humor ist, über andere zu lachen, ohne das Gesicht zu verlieren.
Humor ist auch, über sich selbst zu lachen. Ihr Witz ist ok, aber gerade weil es tausende solcher (inkl. aller Blondinenwitze) gibt, stört es mich nicht, dass EDEKA mal den Spiess umdreht.
„Über andere Lachen, ohne das Gesicht zu verlieren“…. komische Definition, würde ich eher als verhöhnen bezeichnen. Ist aber zugegebenermassen für viele dasselbe.
Lidl Deutschland hat auf seiner Facebook-Seite kurz darauf ein Bild geschaltet – glückliche Familie, Mutter, Vater, Tocher – mit dem Text „Danke Lidl, dass Du nicht Edeka bist!“ So platt der Spruch sein mag, darüber habe ich dann nach dem sehen des Edeka-Spots doch gelacht.
Das ist ein Werbefilm eines deutschen Unternehmens. Der zielt also auf deutsche Kunden, die ein ganz anderes Empfinden haben, wie wir CH. In D ist es schon seit längerem Trend Männer all dusselig hinzustellen. Hierfür gibt es schon duzende Belege! Deshalb brauchen wir uns in der CH darüber nicht zu echauffieren. Wenn dann müssen dies die D Männer tun. Gemäß meinen D Kollegen im Stammwerk München findet der Werbespot aber noch bei der Mehrheit der D Männer Zustimmung. Wir CH ticken ganz einfach anders wie die D. Deshalb gibt es zwischen uns auch eine Grenze!
Ich finde den Spot ein wenig zu lang, aber nicht irgendwie schlimm. Er geht ja in dieselbe Kategorie wie die „Männerschnupfen“ Videos, über die auch alle Welt kichert, obwohl (oder weil?) diejenigen, die sich davon betroffen fühlen müssten, allenfalls eine winzige Minderheit ausmachen. Ich weiss ja, dass ich als Vater nicht so ungeschickt war, wieso sollte ich mich dann von diesem Spot angegriffen fühlen?
Über Männer darf man sich durchaus lustig machen, weil nur wenige Männer sich dann als Opfer fühlen. Die Empörungswelle scheint mir etwas künstlich und eher als Reaktion auf weibliche Dauerempörung zu verstehen („jetzt sind wir auch mal empört“), denn als wirkliche Betroffenheit.
„Der schlimmste aller Muttertags-Werbespots“
Nein, Frau Kuster, genau das Gegenteil ist der Fall.
.
Sinn und Zweck jeglicher Werbung ist es Aufmerksamkeit für eine Firma/eine Marke/ein Produkt zu generieren. Und genau dies ist Edeka mit diesem Spot geglückt – nicht zuletzt deshalb, da die derzeit grassierende Empörungskultur nahezu in Perfektion einkalkuliert wurde.
Genau so sehe ich das auch, toll!
Der Muttertag ist anscheinend immer gut für einen Lacher – ob gut gemeinten oder nicht gut gemeinten sei jeder Betrachterin überlassen. Werbung wird immer noch hauptsächlich von Männern produziert. Das Resultat lässt sich sehen: Klischees reihen sich an Klischees und deshalb ist die TV-Funktion ‚überspielen‘ wenn Werbung kommt eine tolle Erfindung. Erstaunlich doch, dass diese ‚Werbung‘ doch noch gesehen und darüber rege diskutiert wird. Ich habe sie noch nicht bemerkt, sorry. Jetzt schon.
Also den Muttertag lasse ich mir nicht vermiesen. Er findet feierlich statt in meiner Familie oder nicht. Ganz wie es mir gefällt und wie das Wetter spielt für einen Ausflug. Kein Zwang ihn zu beachten. Aber ihn ins Lächerliche ziehen lassen ist ein No-Go. Viel Spass liebe Mütter wie auch immer!
@Widerspenstige „Werbung wird immer noch hauptsächlich von Männern produziert.“
Ich erinnere dich dran, dass der männerverachtende Gillete-Werbespot von einer Frau gemacht wurde.
seit wann ist ein Spot männerverachtend, wenn ein Teil der Männer als gut und ein Teil als schlecht dargestellt wird? Hat der Spot gesagt, alle Männer sind sch..? Nein, hat er nicht. Er hat ein gewisses Verhalten angeprangert, und anscheinend ist das sehr wohl sehr nötig, wie man an Reaktionen wie der Ihren sieht.
@Lia: um männerfeindlich zu sein, muss man auch nicht sagen, alle Männer seien schlecht. Sanity Check: wie wäre es, wenn man das gleiche mit anderen Gruppen machen würde? Gesellschaftliche Gruppe xyz würde pauschal belehrt, dass ein Teil ihrer als gruppentypisch wahrgenommenen Verhaltensweisen „toxisch“ sei, und gute vs schlechte Verhaltensbeispiele lehrmeisterhaft vorgeführt. Das käme bei den wenigsten Gruppen gut an, und bei den meisten würden sich auch viele Aussenstehende der Kritik anschliessen, insbesondere wenn es sich um irgendwie als benachteiligt wahrgenommene Gruppen handelt. Aber auch wenn man es mit Weissen oder Heterosexuellen machen würde, käme es recht schräg rüber. Nur mit Männern scheint man es sich erlauben zu dürfen.
@ Lia: Dann freue ich mich über den nächsten Werbe-Clip von Gillette, der typisch weibliche Formen von Gewalt und Verhaltensweisen anprangert. Natürlich sollen aber nicht nur die schlechten Frauen gezeigt werden, sondern auch die guten. Lassen wir dann einen belehrenden Mann diesen Clip drehen.
Aber vermutlich gibt es ja in Ihrer einfacher Welt nur gute Frauen, wie auch Frauen nur Opfer sind.
Offenbar sind Sie keine typische Frau, die ja sonst alle so wahnsinnig empathisch sind und sich so gut in andere hineinversetzen können, wenn man Ihnen alles erklären muss.
@Widerspenstige, hier noch einen Link auf einen Beitrag, der sich dem feministischen (und männerverachtenden) Einfluss bei Jung von Matt widmet.
https://alternativlos-aquarium.blogspot.com/2019/05/ein-werbefeldzug-im-geschlechterkrieg.html
“ Ein Werbefeldzug im Geschlechterkrieg.
Nein, der Edeka-Werbefilm ist kein Versehen. Nicht einmal nur das Kalkül von Werbestrategen, denen egal ist, auf welche Weise sie Aufmerksamkeit erregen. Sondern die eindeutige Aussage von Menschen, die Männer verachten und aus ihrer Einstellung kein Hehl machen.“
Blödsinn. Der Sport zeigt Väter die sich um Ihre Kinder kümmern und dann einen Dank an die Mutter. Es ist leider an vielen Orten so, dass die Väter sich abrackern, aber weniger Wertschätzung erhalten als die Mütter. Gilt vorallem auch bei Gerichtsfällen. Aber soweit will der Spot sicher nicht gehen. Der will witzig sein, Aufmerksamkeit erregen und überraschend sein. Das ist gelungen. Ich find ihn jedemfalls Klasse.
Nicht jede Werbung, sondern ‚hauptsächlich‘ habe ich geschrieben. Welcher Werbespot meinst Du genau, Frank, und wie heisst besagte Werbefachfrau? Ich bin gespannt auf Deinen entsprechenden Link, wo ich das nachlesen kann.
Und nicht zu vergessen: die tolle Erfindung, mit der man die Werbung überspielen kann, wurde auch hauptsächlich von Männern erfunden und gebaut. Und hauptsächlich Männer waren es auch, die dafür gesorgt haben, dass die Funktion nicht auf Druck der grossen Fernsehsender gesetzlich verboten oder von den Fernsehabo-Anbietern nicht angeboten wird.
Also ich finde den Clip einfach nur SUPER.
Ganz ehrlich, genau so ist es.. den Nagel auf den Kopf getroffen!
Die „modernen Väter“ die sich einfach nicht sicher fühlen und sich versuchen in eine Rolle zu zwängen, die eigentlich nichts für Sie ist.
Darum Danke Edeka, für den Spot, der mich zum lachen und weinen brachte. Danke Mama, das Du nicht Papa bist.
Ernsthaft: „in eine Rolle zu zwängen, die eigentlich nichts für sie ist“?!?!? Das heisst, es ist irgendwie naturgegeben, dass Männer keine Haare kämmen oder den Mixer bedienen können??? Das kann ja nicht wirklich Ihr Ernst sein. Warum „moderne Väter“ in Anführungszeichen?
Danke, dass Sie weder meine Mama noch mein Papa sind!
Was er meint, ist dass heute viele Väter „Mütter“ spielen. Tu ich auch und ich kann es 🙂
In konservativen Kreisen gilt es eben noch immer als normal, dass sich die Frau um die Kinder kümmert und um den Haushalt.
Grauenhaft. Und als es nicht mehr schlimmer geht, sagt der Sprecher: „Danke, dass du so schön bist.“. Herrje, das Grauenhafte kann man noch toppen!
Nicht-Lachen ist eine ebensolche starke Waffe wie Lachen.
Ich musste lachen – als Vater, der daheim zu den Kindern schaut, in einer gleichberechtigten Familie. Der unterschwellige Subtext – mag sein. Dennoch: wie unterschiedlich unser aller Humor doch ist, Aufgeschlossenheit vorausgesetzt.
Gut gebrüllt, Löwin! Danke herzlich für diese tolle Intervention, und Mama und Papa einen humorgeladenen Muttertag!
Kein Humor oder was?
Darf man heute gar nicht mehr lachen?
Achso, es werden Männer im Spot gefoppt,
daß geht ja gar nicht in einer patriarchischen Welt.
Ich habs vergessen. Ironie aus.
Merken Sie denn wirklich nicht, dass mit diesem Video eben genau die partriachische Welt unterstützt wird?
Patriarchale Welt? In welcher Zeitrechnung sind den sie stecken geblieben!
@Ludmilla Gronnter: Sicherlich wäre der Aufschrei noch viel grösser, wenn man Frauen/Mütter in dieser Art darstellen würde. Macht man allerdings nicht. Oder kennen Sie so ein Beispiel?
Aber richtig, es ist die Aufregung eigentlich nicht wert.
„Oder kennen Sie so ein Beispiel?“ Es gibt hunderte, nein tausende, eher hunderttausende Beispiele aus der Werbung, wo Frauen als dümmliche Sexobjekte dargestellt werden. Ein Fernseher besitzt Du offensichtlich nicht, oder?
Jetzt ist es einmal umgekehrt, mein Gott – und alle heulen rum.
@4000m: Ein aktuelles Beispiel von Fernsehwerbung würde eigentlich reichen, das Frauen auf unangemessene Weise als dümmliche Sexobjekte darstellt.
Könnte allerdings sein, dass dies eine Frage der Wahrnehmung/Bewertung ist.
Wie auch das „alle heulen herum“. Wer heult?
@ SP
Schau aif den Werbemelder von pinkstinks oder bei der rosahellblaufalle vorbei. Da findest du viele Beispiele. Öffentliche Empörung wie hier gibt es wenig. Warum? Weil wir uns das eher gewohnt sind…
@13: Habe ich gemacht. Und da sind einige ganz üble Beispiele, und andere, bei denen ich den Aufreger nicht verstehe.
Aber wir haben ja über Fernsehwerbung gesprochen, die grösseren Firmen und grösseren Werbebudgets vorbehalten ist.
@ Sp
Wenn Du es so einschränkst, kann ich nicht mitreden. Ich schaue im Fernsehen keine Werbung, wüsste nicht, wozu das gut sein sollte. Aber es würde mich im Allgemeinen überraschen, wenn man im Internet, auf Plaketten etc. immer wieder solche Beispiele finden würde, aber das Fernsehen frei davon wäre…
@13: Schmiedel dazu: „Die wirklich krassen Beispiele stammen von mittelständischen Unternehmen außerhalb der Großstädte. Allen Regionen voran sind das ländliche Bayern und das Ruhrgebiet. Und es sind viele Firmen im Baugewerbe. Meist ist es Werbung, die nicht von einer großen Agentur gemacht wurde, sondern im Unternehmen selbst oder vom kleinen Designer nebenan.“
Eben in der Regel nicht teure Fernsehwerbung.
Rumheulen? Na, Sie…. zum Beispiel.
Ich gehe davon aus, dass Sie bei jedem Blondinenwitz auch so ein Aufstand machen?!
@4000m: Ich nehme jetzt mal zur Kenntnis, dass Sie kein aktuellen Beispiel anfügen können.
Und dass Sie unter heulen offenbar etwas anderes verstehen als ich. Nö, mich stören persönlich eigentlich weder Blondinnenwitze noch Männerwitze. Ich bin da ziemlich tolerant. Nicht tolerant bin ich einzig, wenn man mit unterschiedlichen Massstäben misst. Oder Stuss erzählt, den man nicht belegen kann.
Armani code ice, bleu de chanel >> attraktive Frauen die nichts lieber wollen als mit einem ihnen unbekannten Mann in den Pool zu hüpfen oder in den Wagen zu steigen weil er nach einem bestimmten Duft riecht. Plumpe Klischees schön gefilmt. Gut – davon träumt der Durchschnittsmann.
Oder die Mediamarkt-Blondinenwitze.
„Nö, mich stören persönlich eigentlich weder Blondinnenwitze noch Männerwitze.“ Genau, deswegen Ihre gefühlt 200 Beiträge hier wo Sie das Leid der benachteiligten Männer beklagen.
@400m: Das sind jetzt Ihre Beispiele? Ich musste erst nachschauen (und kann kaum glauben, dass ich die richtigen Sports gefunden habe). Aber ich kann in dieser Werbung beim besten Willen nichts Sexistisches oder sonst Anstössiges finden. Nur eine Parfumwerbung, bei der, natürlich, dessen betörende Wirkung gezeigt wird. In der aktuellen Fernsehwerbung sind es übrigens meist Frauenparfums, die genau gleich präsentiert werden.
Und noch einmal: Wenn eine sachliche Diskussion bei Ihnen beklagen, herumheulen etc ist, dann haben Sie – auch da – ein Problem mit Wahrnehmung und Kategorien.
Das einzige Thema, bei dem ich wirklich mal emotional werden kann, sind Sorgerechtsdiskussionen. Weil da manchmal Unrecht beschrieben wird, das wirklich nahe geht.
@4000m
„Plumpe Klischees schön gefilmt. Gut – davon träumt der Durchschnittsmann.“
Werbung gaukelt Illusionen vor, spielt mit Phantasien und bedient Wunschvorstellungen. Parfums wie auch Kosmetika dienen einer besseren Aussenwirkung, nicht zuletzt mit dem Ziel, die Attraktivität beim Zielgeschlecht zu erhöhen. Daran ist per se nichts schlimmes, und eine Überzeichnungen in der Werbung deshalb noch nicht zwingend sexistisch. Die kolportierten Bilder haben direkt mit dem beworbenen Produkt zu tun.
Dasselbe gilt für die dämlichen „weisser als weiss“ oder „putzt wie von selber“ Werbebotschaften: selber schuld wer daran glauben will.
Bei der Mediamarkt-Werbung haben Sie sich sicher einen Schranz gelacht.
Sie fragten nach Beispielen, ich habe geliefert. Dass Sie diese anders beurteilen ist mir schon klar, eigentlich blöd, dass ich mich auf diese Diskussion eingelassen haben. Man muss mit einem Blinden nicht über die Farbkomposition eines van Gogh diskutieren, mit einem Taliban über Frauenrechte oder mit einem Rechtsextremen über die Gleichheit aller Menschen. Wenn man Dinge nicht sehen will, dann sieht man sie nicht.
„Das einzige Thema, bei dem ich wirklich mal emotional werden kann, sind Sorgerechtsdiskussionen. Weil da manchmal Unrecht beschrieben wird, das wirklich nahe geht.“
Tatsächlich, mir auch. Aber mein Horizont geht da schon noch etwas weiter als Ihrer. In gleichem Masse werde ich bei (sexueller) Gewalt gegen Frauen emotional, bei Frauenhandel und generell Gewalt (in welcher Form auch immer) gegen Menschen die sich nicht wehren können.
Dass Sie nur dieses eine „Empörungsthema“ haben finde ich jetzt gerade etwas traurig für Sie.
@4000m: Ja, Sie haben geliefert. Zwei Beispiele, von denen eines zu diskutieren wäre, das andere nicht einmal das. Wenn das die schlimmsten der „Hunderttausenden“ von entsprechenden Werbesendungen sind, dann haben wir offensichtlich kein Problem.
Und ja, Gewalt und Menschenhandel sind wichtige Themen. In denen man allerdings nicht emotional werden sollte, sondern handeln. Wer allerdings glaubt, Gewalt würde vorwiegend Frauen betreffen, und Gewalt gegen Frauen sei eine ganz andere Kategorie, der hat sowieso eine etwas verschobene Sichtweise.
„Armani code ice, bleu de chanel >> attraktive Frauen die nichts lieber wollen als mit einem ihnen unbekannten Mann in den Pool zu hüpfen oder in den Wagen zu steigen weil er nach einem bestimmten Duft riecht.“
Das traurige daran ist: Wenn eine Frau dann tatsächlich zu einem fremden Mann ins Auto steigt und vergewaltigt wird, ist die öffentliche Meinung irgendwo zwischen „selber schuld, wenn sie sich in Gefahr bringt“ und „Sie kann es nicht zu 100% beweisen, dass es wirklich zur Vergewaltigung gekommen ist und darum sind wir zu 100% davon überzeugt, dass er unschuldig ist und sie ihm nur etwas anhängen will.“…
„Und ja, Gewalt und Menschenhandel sind wichtige Themen. In denen man allerdings nicht emotional werden sollte, sondern handeln.“
Sehr schön.
Dasselbe gilt doch wohl auch für Sorgerechtsstreitigkeiten, oder (wo es zugegebenermassen aus meiner Sicht oft sehr unfair endet)? Es ist ein wichtiges Thema, aber seien Sie nicht emotional, sondern handeln Sie. Lancieren Sie eine Volksinitative. Lassen Sie sich von einer Partei aufstellen und handeln dann als Politiker.
Sehe jetzt nicht ganz ein, warum man beim Thema sexueller Gewalt nicht emotional werden darf, beim Thema Sorgerechtsstreit hingegen schon.
@13: Jetzt kann ich dir bei deinen Gedankensprüngen nicht folgen. Wie ist der Zusammenhang zum Thema? Wem wirfst du was vor?
Noch als Nachtrag: ich habe mitnichten von hunderttausenden Fernsehspots gesprochen, sonndern von Hunderttausenden Werbungen, davon Fernsehwerbungen.
Auf z.B. pinkstinks gibt es noch viele Beispiele.
Schade wird zur Blondinen-Witzewerbung des Elektromarkthändlers keine Stellung genommen in Ihren Antworten.
Das Niveau derselben ist genauso wie das der EDEKA-Werbung.
Scheint Sie aber nicht zu stören, oder?
Wenn Frauen negativ dargestellt werden, ist die Aufregung regelmässig um ein vielfaches grösser. Es ist schon eine grosse Ausnahme, dass hier mal ein Shitstorm wegen negativer Darstellung von Männern in der Werbung ausgebrochen ist – fast der erste, an den ich mich erinnern kann. Normalerweise sind wir als Männer auch bei den dümlichsten Darstellungen immer angehalten, mitzulachen, weil wir ja sonst weinerliche Jammerlappen wären, und ohnehin ja in jeder negativen Darstellung „ein Funken Wahrheit“ stecke.
Mir kommen die Tränen (als Mann).
Ah, wenigstens tatsächlich einer, der hier herumheult…
Wau…. wie schlagfertig!
@4000m: Sehen Sie, ich kann mich manchmal jedem Niveau anpassen.
Witzig mit jemanden über Niveau zu diskutieren, der Frauenparkplätze „sexistisch“ findet.
Hm ja.
Allerdings habe ich das begründet und es liegt eigentlich auf der Hand.
Kein Niveau ist es, zu behaupten statt zu argumentieren.
Und Empörung hilft beim Denken offensichtlich auch nicht.
Frauenparkplätze sind extra beim Eingang nahe der Kasse wo eher Leute unterwegs sind. Sie sind hell beleuchtet und sollen Schutz vor sexueller Gewalt gegen Frauen nachts in Parkhäuser bieten. Zu behaupten diese Parkplätze seien sexistisch ist eine krasse Umkehrung der Problematik. Wie man als richtiger Mann da dagegen sein kann ist mir schlicht schleierhaft. Ebenso wie man sexuelle Gewalt gegen Frauen relativieren kann.
Gewalt gegen Männer ist genauso schlimm. Bedeutet aber nicht, dass wir Frauen vor sexueller Gewalt nicht schützen sollten. Mit Ihrer Art zu Argumentieren kann man jede Scheusslichkeit relativieren und klein reden: es braucht keine Frauenparkplätze da es auch Gewalt gegen Männer gibt. Und das ist ernsthaft Ihre Begründung?
@4000m: Es braucht Schutz im öffentlichen Raum, für alle, die dort Gewalt erfahren. Und das sind nun mal keineswegs nur die Frauen, auch wenn man das in der Öffentlichkeit gerne so darstellt. Wenn es also in Parkhäusern gefährlich ist, muss dagegen etwas unternommen werden. Und wenn man ängstlichen Menschen mehr Sicherheit bieten möchte, sollte dies Männern und Frauen geboten werden.
Und es ist keineswegs eine Relativierung von Gewalt, wenn man darauf hinweist, dass Männer sehr viel häufiger und stärker von Gewalt betroffen sind, und Schutzmassnahmen, die nur Frauen betreffen, deshalb eher nicht zielführend sind.
Deshalb bin ich nicht gegen Frauenparkplätze. Ich bedaure nur, dass es keine Sicherheitsparkplätze gibt.
Und von wegen „richtige Männer“. Es ist ja interessant, wie im Kampf gegen überkommende Geschlechterrollen im Zweifelsfalls – wenn es um den Mann geht – dann doch wieder ganz alte Bilder zum Tragen kommen. Ja, nach wie vor sollen Männer Frauen beschützen – selber brauchen sie aber keine Hilfe.
Frauenparkplätze hat man eingeführt, weil Parkhäuser nachts gefährlich für Frauen bezüglich sexueller Gefahr sind.
Deshalb sind Frauenparkplätze sinnvoll und nicht sexistisch.
Parkhäuser sind für Männer eher ungefährlich bezüglich sexueller Gewalt.
Mit Frauenparkplätzen betreiben wir Prävention für ein Problem. Es ist jedem klar (oder zumindest den meisten), dass damit andere Probleme nicht gelöst werden.
Man kann nicht das eine Problem gegen das andere ausspielen.
Männer im öffentlichen Raum schützen Sie nicht vor Gewalt, in dem Sie Frauenparkplätze verhindern.
Ihr Zitat von weiter unten: „@ 13: Und natürlich sind Frauenparkplätze Sexismus.“
Und jetzt sagen Sie: „Deshalb bin ich nicht gegen Frauenparkplätze“.
Mir ist nun nicht mehr ganz klar, was Sie eigentlich wollen?
Der Spot ist grauenhaft. Diese Musik, diese Bilder, diese unfähiger-Mann-Klischees. OMG!
Aber he – das ist genau der Humor der Werbung: es wird zu 95% über den Mann gelacht. Den unfähigen Mann. Gemacht für Frauen, wohlgemerkt.
Irgendwie find ich es gut, dass Frau K. merkt, dass damit den Frauen letztlich auch nicht gedient ist. Wir gehören nun mal zusammen und können uns nur gemeinsam emanzipieren. Also bitte nicht eine Frauenrechts-Sache daraus machen!!!
Es gibt so und soviel Prozent der Bevölkerung, die hätten gerne die alte Zeit zurück. Und die finden solche Klischees halt unheimlich lustig. Und deshalb lässt sich das verkaufen. Lasst sie! Und macht einfach kreativ besseren Humor.
Guter Kommentar, RoXy.
„Es gibt so und soviel Prozent der Bevölkerung, die hätten gerne die alte Zeit zurück. Und die finden solche Klischees halt unheimlich lustig.“
Frauen wie Männer, muss man da noch anfügen.
Der etwas depperte, linkische Mann („dafür so sympathisch!“) der halt nicht viel auf die Reihe kriegt ist momentan das Zugpferd schlechthin. Nicht nur in der Werbung, auch in Filmen, und last but not least auch hier im MB. Ich erinnere nur an die unsäglichen Kochdiskussionen vergangener Tage….
Ja, meine Frau bekommt auch laufend solche der-trottelige-Mann-Videos per SM.
Manchmal findet sie es lustig. Why not, man kann ja auch mal lachen…. aber alles in allem furchtbar altmödige Klischeekisten. Und ich sag dann immer: stell dir mal vor mit diesen Klischees würden Frauen so offensichtlich als deppert und unfähig dargestellt…. !
Andererseits ist es ja ein Zeichen der Stärke, wenn man über sich selbst lachen kann.
Da müssen die Frauen noch etwas zulegen.
Aber es gibt Silberstreifen am Horizont. Es gibt immer mehr Komikerinnen, die Frauen auf die Schippe nehmen. Das ist Emanzipation. Irgendwann werden sie so frei sein, dass sie auch in der Werbung über sich selbst lachen können.
@ MF
Unsägliche Kochdiskussion? Ich hatte her das Gefühl, dass die Kritik stark überwog, gerade weil solche Klischees unnötig und häufig halt falsch sind. Hast Du es anders empfunden?
@13
„Unsägliche Kochdiskussion? Ich hatte her das Gefühl, dass die Kritik stark überwog, gerade weil solche Klischees unnötig und häufig halt falsch sind. Hast Du es anders empfunden?“
Nein. Aber der Papablogger hat genau auf diese erwähnte Masche gemacht. Was man bei Männern (zb. eben Papabloggern) nicht selten beobachten kann, da es bei einem Teil der Menschen durchaus viel Sympathien und Unterstützungsreflexe auszulösen vermag. Nur, unter dem Strich schiesst er sich (und anderen) damit in den Fuss.
Ich fand schon den Ausgangsbeitrag furchtbar, und habe daher nicht mitdiskutiert. Dass er aber für seine abgedroschene Selbstzelebration durchaus Kritik geerntet hat, habe ich mitbekommen.
ps. leider wurde unsere Diskussion andernorts, die Du wieder aufgenommen hast, abgestellt.
Danke, das hätte mich jetzt eben gerade gewundert. Ich fand den Beitrag auch alles andere als empfehlenswert, umso mehr freute mich daher, dass ziemliche Kritik erfolgte.
Zu unserer Diskussion habe ich die letzten Beiträge gelesen und denke, es läuft darauf aus, dass beide in gewissen Punkten eine Erfahrung voraussetzen und diese anderswo nicht als ausschlaggebend empfinden. Die Grenzen, wo dies zutrifft, sind eher subjektiv. Spannend fand ich zuletzt aber auch von dir gestellte Frage im Hinblick darauf, ob Sexismus, Rassismus und co. auch gegen Männer/Weisse etc. bestehen kann. Diesbezüglich schrieb ich hier auch etwas an SP, falls Du lesen magst. 😉
Naja Reincarnation of XY……
Habe heute abend etwas Fernsehen geschaut und mindestens 10 Werbungen gesehen, welche die Frau als lüsternes Weib darstellen, die am liebsten mit einem Mann ins Bett hüpfen wollen weil er ein bestimmtes Produkt gekauft hat. Und hier wird rumgejammert, weil für einmal etwas über Männer gelacht werden darf. Ziehen Sie mal den Besen raus.
Wieso unsägliche Kochdiskussionen? War doch beste Realsatire, wie sich gewisse Mit-Kommentatoren enthusiastisch für diese Büchsenravioli ins Zeug legten. Ich dachte, der Hero-Marketing Chef höchstpersönlich schreibt mit….
@Aquila: Frauen, die gleich mit den Männern ins Bett gehen wollen, nur weil sie ein Produkt kaufen? Sie übertreiben etwas, oder? Können wir von den mindestens 10 wenigstens eine konkrete angegeben bekommen, damit wir uns ein Bild machen können? Und sehen, dass diese Frauen ähnlich doof dargestellt werden wie die Männer im diskutierten Spot?
Ausserdem: Werden nicht die Männer mindestens genauso lüstern dargestellt, wenn Frauen das passende Parfüm kaufen, oder speziellen Schmuck?
@Glasmost: „War doch beste Realsatire, wie sich gewisse Mit-Kommentatoren enthusiastisch für diese Büchsenravioli ins Zeug legten.“
Ich habe extra noch einmal nachgelesen. Von mir haben Sie zu Ravioli drei Aussagen: Kinder haben sie gerne, sie sind einfach und billig. Enthusiastisch sieht für mich anders aus.
Auf der anderen Seite war „ich kenne niemanden, der Ravioli gerne hat“ angesichts der Verkaufszahlen natürlich Quatsch, und die weiteren Stellungnahmen waren ja sowieso nur lahme Versuche, mich zu provozieren. .
Ich kenne aber wirklich niemanden….. was soll ich denn machen? Zwangsfütterung meiner Kinder mit dem Zeugs damit Sie zufrieden sind?
Ich will Sie doch nicht provozieren, das läge mir fern. Teilte bloss nicht Ihre erlauchte Meinung….. was in Ihrem Fall offenbar dasselbe ist.
@Glasmost: „Ich will Sie doch nicht provozieren, das läge mir fern.“
Ich habe noch einmal alle Ihre Beiträge dort gelesen. Ja, nichts liegt Ihnen ferner, als zu provozieren…
Das andere glaube ich Ihnen. Ihre Kinder hatten noch nie Büchenravioli, und sind offenbar erzogen, solches nicht zu mögen. Und die Essgewohnheiten so vieler anderer Kinder kennen Sie wohl gar nicht (ich auch nicht mehr aktuell). Aber irgendjemand isst diese Ravioli, das ist nun mal Fakt.
@ roxy
„Irgendwie find ich es gut, dass Frau K. merkt, dass damit den Frauen letztlich auch nicht gedient ist. Wir gehören nun mal zusammen und können uns nur gemeinsam emanzipieren. Also bitte nicht eine Frauenrechts-Sache daraus machen!!!“
Ach wirklich? Schön, roxy, sind Sie auch noch dazu gestossen. Herzlich willkommen 😉 Eigentlich wiederholen sehr viele feministische Kreise bereits seits Jahrzehnten, dass klassische und starre Rollenbilder Frauen wie auch Männer schaden und es darum das gemeinsame Ziel sein sollte, sie aufzuweichen und letztlich abzuschaffen. Dass die Botschaft erst dann gehört wird, wenn es mal die Männer betrifft, zeigt aber, dass wir noch nicht ganz soweit sind. Macht nichts, das kommt noch.
Diese feministischen Kreise versprechen schon seit Jahrzehnten, dass auch Männer von der Aufweichung der Rollenbilder profitieren. Leider immer nur dann, wenn es gerade so scheint, als sei das einzige, was Frauen dabei zu verlieren hätten, ein paar Haushaltsaufgaben. Das Versprechen, dass man Männer auch von der Abschaffung der Rollenbilder profitieren lässt, wird im entscheidenden Moment nie eingelöst. Auch bei der nächsten Sorgerechtsdebatte werden die radikalen Feministinnen wieder laut gegen Änderungen agitieren, und die gemässigten werden kleinlaut Verständnis für beide Seiten äussern.
SP – „die alte Zeit“ ist sowieso immer ein Hirngespinst.
Wie im Mittelalter meint meist, wie vor 50 -60 Jahren. Nur sind die wenigsten historisch so bewandert, dass sie wissen, was bei uns bis vor relativ kurzer Zeit noch normal war.
Was ich sagen wollte, ist eigentlich nur dass halt immer ein relativ grosser Anteil der Bevölkerung der Zeit jeweils um 30-40 Jahre hinterherhinkt.
Ansonsten stimme ich zu: Gelassenheit.
1. Ich muss ja keine Werbung schauen.
2. Mein Selbstbild leidet nicht darunter.
3. Kein normaler Mensch wird mich anders beurteilen, bloss weil es solche Werbung gibt.
Aber klar, man kann und darf auch darüber schreiben, dass diese Werbung in jeder Hinsicht Ka..e ist.
@ Christian
Das verstehe ich nun nicht, gerade hier mit diesem Spot wird ja eben deutlich, was Rollenbilder bei Männer anrichten können und ich kenne keine Feministin, die diesen gut findet.
Und welche Sorgerechtsdebatte? Die gemeinsame Sorge ist ja gerade neu sacrosant geworden. Völlig zurecht für den Normalfall, mit frappierenden Folgen in Einzelfällen, die dann meistens die alleinerziehenden Mütter, in einigen die alleinerziehenden Väter und letztlich immer die Kinder auszubaden haben.
@13: mit „Sorgerechtsdebatten“ meinte ich natürlich pars pro toto sämtliche politischen Debatten im Bereich Sorge-, Umgangs-, Obhuts- und Unterhaltsrecht. Da werden neue kommen. Aber eben: selbst bei der gemeinsamen Sorge relativierst Du selbst schon wieder (was ich meinte mit: kleinlaut Verständnis für beide Seiten), indem Du die (wenigen) Problemfälle anmahnst. Als ob man irgendwie doch schon Verständnis dafür haben müsste, dass vielen radikaleren Feministinnen die gemeinsame Sorge ein Dorn im Auge war/ist. Kann man nicht einfach sagen, die automatische und praktisch unabänderliche alleinige Sorge bei der Mutter für unverheiratete Eltern bis vor wenigen Jahren war ein grosses Unrecht? Warum sagen das so wenige Feministinnen? Auch die gemässigten zeigen „Verständnis für beide Seiten“.
@ Christian
Eine Relativierung war nicht meine Absicht. Da ich aber in dem Bereich arbeite, sind für mich diese Problemfälle sehr präsent (@ mf: siehst du? Nicht objektiv 😉 ). Ich erachtete es bereits vor 15 Jahren an der Uni, als die Gesetzesänderung noch weit entfernt war und bevor die gemeibsame Sorge überhaupt erlaubt war, als ein grosses Unrecht. Und ich habe Null Verständnis für die Kritik an der GES als Regelfall. Nur würde ich mir bei Einzelfällen wünschen, dass die neue Rechtsprechung weniger restriktiv ist, denn wenn Eltern die Sorge haben, die sie nicht ausüben (weil sie z.Bsp. am anderen Ende der Welt wohnen oder dem anderen Elternteil nicht mal die Telefonnummer geben), es zu grossen Problemen kommen kann. Das ist alles.
@13: Aber es ist tatsächlich so, dass die jedes Mal darauf hinweist, dass die gemeinsame Sorge als Regel in Einzelfällen zu Schwierigkeiten führt. In der Regel, weil Männer gar nicht interessiert sind oder das nur als Druckmittel einsetzen. Ich finde das auch sehr irritierend. Während du auf der anderen Seite Frauen, die Vereinbarungen unterlaufen, kaum je als Problemfälle anführst.
So oder so gibt es zur gemeinsamen Sorge eigentlich keine faire Alternative. Wechselnde Obhut ist der logische nächste Schritt. Und die vermehrte Berücksichtigung der tatsächlichen Konstellation, statt dass automatisch die Kinder zur Mutter gegeben werden.
@SP
Das ist eine böse Unterstellung und das weisst du auch. Ich befürworte sowohl Strafen und Massnahmen beim Vorenthalten eines Kindes, wie auch dass die Bindungstoleranz (eben Zulassen der Bindung des Kkndes zum anderen Elternteil) als ein Teil derErziehungsfähigkeit angeschaut wird, wie es im Ausland teils der Fall ist.
Mütter, die die Kinder vorenthalten und Väter, die kein Interesse zeigen, sind meiner Erfahrung nach zahlenmässig etwa gleich. Und bei beiden ist zu reagiern. Nur, wenn dich diese Aussage stört, weil du vom ersten überzeugt bist und dir das zweite nicht vorstellen kannst, dann ich das nicht mein Fehler. Ich bin auch ein Fan der gemeinsamen Obhut. Nur auch hier ist jeder Fall anders. Das abzutun wäre reichlich naiv.
@13: Ich habe nichts unterstellt, und glaube dir deine Grundüberzeugungen jederzeit. Ändert nichts an meiner Wahrnehmung, dass du bei Sorgerechtsfragen immer auch erwähnst, dass es auch Problemfälle gibt wegen Männern, die das Sorgerecht nur beantragen, um ihren Frauen zu schaden. Dass es diese gibt, daran besteht sicherlich kein Zweifel.
Individuelle Beurteilung ist gut. Wäre das so, hätten die Männer sicherlich weit bessere Chancen in Sorgerechtsfragen, als heute, wo praktisch einzig das Geschlecht entscheidet.
@ SP
Beim Sorgerecht kaum. Da muss einer fast schon wegen einer Gewalttat im Gefängnis sitzen, um es nicht zu erhalten. Überraschenderweise war es aber so, dass auch bisher Eltern, die sich nicht kümmerten, das Sorgerecht entzogen werden konnte. Nur scheit das heute bei der Beurteilung der gemeinsamen Sorge nicht mehr zu gelten.
Obhut und Betreuung hingegen sind ganz andere Baustellen. Und da würde ich mir in vielen Fällen andere Entscheide zugunsten der Väter (und Kinder) wünschen. Wobei es auch da Behörden gibt, die ins krasse Gegenteil der bisherigen Rechtsprechung umschwenken, was auch wenig mit Einzelfallprüfung zu tun hat.
Ps: Ich weiss nicht ob „den Frauen zu schaden“ der richtige Ausdruck ist. Es ist nicht mal Rache. Oftmals geht es schlicht um Macht. Und/oder um Geld.
@13: „Wobei es auch da Behörden gibt, die ins krasse Gegenteil der bisherigen Rechtsprechung umschwenken.“ Wie muss ich mir das vorstellen? Die Väter erhalten automatisch die Obhut zugeteilt? Und die Mütter ein Besuchsrecht alle zwei Wochen?
@ Sp
Nein, sie verfügen auch in Fällen, wo regelmässig die Polizei bei den Übergaben dabei sein muss, wo es Null Kommunikation zwischen den Eltern gibt und die Kinder im grössten Masse darunter leiden, die alternierende Obhut, weil das ja heue Mode ist. Oder es wird ein System verfügt, wo die Kinder 3-4 Mal pro Woche hin und her müssen. Oder sie strafen selbst bei schweren Fällen von häuslicher Gewalt die Mutter, wenn sich ein Teenager weigert, zum Vater zu Besuch zu gehen. Aber bevor der Shitstorm kommt: 1. Es sind zum Glück nur Einzelne. 2. Ich finde die alternierende Obhut gut, auch dort, wo jemand dagegen ist, es gibt einfach Fälle, da ist sie schlicht nicht mit dem Kindeswohl vereinbar.
@13: Vermutlich, weil die einzige korrekte Alternative in vielen Fällen die Übertragung der Obhut an den Vater wäre, und man sich das dann doch nicht getraut?
Vor kurzem war doch ein Bericht über einen Mann in der Zeitung, der über Jahre massive häusliche Gewalt erlebt hatte, und schliesslich flüchtete – ohne Kinder, wobei interessant gewesen wäre zu sehen, was dann passiert wäre. Nun kämpft er offenbar darum, wenigstens das Sorgerecht und häufigeren Umgang mit den Kindern zu erhalten.
Titel: „Wenn die Frau zur Tyrannin wird.“
@ Sp
Du meinst, weil selbstverständlich die Mutter die Schuld an der mangelnden Kommunikation oder an der häuslichen Gewalt (ihr gegenüber) schuld ist? Nun, das ist die Einseitigkeit in deiner Überzeugung, die eine Diskussion schwer macht. Ja, es gibt Fälle, wo eine Übertragung sinnvoll wäre, in anderen wäre ein Bezirhungsabbruch das Beste. Dabei sollte man aufpasssen, Extremfälle, über die die Medien berichten, als „Normalfall einer konfliktbehafteten Situation“ anzuschauen. In letzter Zeit war es ja Mode, solche Fälle zu publizieren, der von Dir erwähnte Bericht ist ja nicht der Einzige, während Berichte, wo Kinder zum Besuch gezwungen werden, nicht erscheinen. Es ist ja gut darauf hinzuweisen, nur eben etwas einseitig.
@13: Weil selbstverständlich es gut möglich ist, dass die Mutter klar und offensichtlich schuld ist an Problemen, dieses aber praktisch gar nie sanktioniert wird, was ein markanter Fehlanreiz darstellt.
Vermutlich genauso oft ist der Vater Ursache der Probleme, und in den meisten Fällen beide. Aber hier drängt sich dann ja auch keine Neubeurteilung der Obhut auf.
„Kinder wollen nicht zum Vater“ sehe ich immer sehr kritisch, da muss man sicherlich genau hinschauen. Aber dann ist es tatsächlich auch so, dass Kinder nicht immer nur tun und lassen dürfen, was sie wollen. Vielleicht wollen sie auch nicht in die Kita, in die Schule, usw. Und müssen doch.
Letztlich ist es aber auch eine Frage des Alters der Kinder.
@ Sp
„dieses aber praktisch gar nie sanktioniert wird, was ein markanter Fehlanreiz darstellt.“
Das ist schlicht nicht (mehr) wahr, auch wenn Du mir nicht glaubst. Da hat sich in den letzten Jahren extrem viel getan, was vielleicht auch die Öffentlichkeit nicht unbedingt wahrgenommen hat.
Zu den Kindern: Ja, da sollte genau hingeschaut werden, warum das so ist. Allerdings sehe ich da einige etwas überehrgeizige Behörden, die ohnehin davon ausgehen, dass das nur schlechte Einfluss der Mutter ist, was wohl eher politischer als psychologischer Motivation ist, denn der Einfluss wird seit Langem bezweifelt. Natürlich könnte man das Kind zwingen, nur bleibt die Frage, wem das Kontaktrecht eigentlich dienen sollte. Und beim Alter gibt es ja rund 18 verschiedene Meinungen…
@13: Wenn sich da von mir unbemerkt etwas getan hat, umso besser. Welcher Art sind denn die Sanktionen? Wie häufig gab es z.B. einen Wechsel der Obhut?
„Denn der Einfluss (der Mutter) wird seit Langem bezweifelt.“ Also die einen Fachleute schauen genau hin, weil man um den Loyalitätskonflikt weiss. Und die anderen Fachleute erkennen da keinerlei Probleme?
Und natürlich ist es normal, dass man das Kind zum einen oder anderen zwingt. Zum Beispiel zum ungeliebten Verwandtenbesuch, zum Sonntagsspaziergang, zum Besucht der Kita oder Schule, was immer.
Und ja, der Kontakt zum Vater dient nicht nur dem Kind, sondern auch dem Vater. Und vielleicht gar der Mutter, die ja auch mal Pause verdient hat.
@ SP
Diese sind finanzieller Natur und auch durch Druckerzeugung (Beistände, Familienbegleitung, manchmal auch Kinderanwälte, die ihre Rolle etwas anders interpretieren). Zuletzt habe ich von einem Beistand gehört, der das Kind ohne Vorwarnung aus der Schule abgeholt hat, um ein Treffen mit dem Vater durchzusetzen. Und nein, mit Kindeswohl hat das wenig zu tun. Dabei würde es bei dem Thema ausschliesslich darum geht. Hier sind es wie gesagt eher politische Ansicht, die durchgesetzt werden, koste es was es wolle.
Einen Loyalitätskonflikt kannst nicht mit einer Entfremdung des Kindes von einem Elternteil, motiviert durch den anderen, vergleichen (lies mal unter Parental Alienation Syndrome (PAS), falls es Dich interessiert). Das sind zwei komplett verschiedene Dinge.
„Es gibt so und soviel Prozent der Bevölkerung, die hätten gerne die alte Zeit zurück.“ Ach, und dabei lese ich doch immer, unsere Gesellschaft sei irgendwie im Mittelalter oder gar Steinzeit zurückgeblieben. Wohin zurück also?
Ich weiss ja nicht, was die EDEKA mit dem Spot bezweckt hat. Ebenso wenig wie der Coop mit seinem überforderten Kindergärtner. Aber schlechte Werbung gibt es doch zu Hauf, kein Grund, sich wirklich aufzuregen. Und schon gar nicht, der Firma über öffentliche Empörung und breite Diskussion noch zusätzlich Beachtung zu schenken.
Die Frage ist ja eigentlich, warum man überhaupt eine Muttertagsaktion macht. Und für und mit wem?
13 schon seit vielen Jahren sehen sie keine Werbung mehr wie „Frauengold“. Die einzige Figur die noch öffentlich -sozusagen als Spezies – lächerlich gemacht werden darf ist seit einigen Jahren der Mann.
Irgendwann hat das einfach mal jemand bemerkt. Aber persönlich kenne ich keinen Mann, der sich gross daran stört.
Denn wer Selbstbewusstsein und Stärke hat, kann auch über sich selbst lachen.
Das Ziel ist nun nicht, dass man nicht mehr Witze machen kann, sondern dass alle Menschengruppen so stark, befreit und emanzipiert sind, dass sie auch über sich selbst lachen können. Dann werden automatisch auch die Witze besser.
Wie ich sagte: es ist einfach altmödig. Mehr nicht. Mir würde deswegen nie ein Zacken aus der Krone fallen. Ich kenne meine Qualitäten.
@ roxy
Dann solltest Du wieder etwas Werbung schauen. Von der sexualisierten Werbung (besonders perfide bei Handwerkfirmen, die tatsächlich mit pin up Bildern für mehr Frauen in Männerberufen werben…), Bildern auf denen die Frauen als Deko oder käuflich darstellt bis hin zu Autovermietern, die auf das Lenkrad „links“ und „rechts“ schreiben passend zum Slogan: „heute vermieten wir auch an Frauen“.
Über sich lachen können, hat nichts mit „über sein Geschlecht“ lachen zu können, zu tun. Ich kann durchaus sehr über meine Fehler, Macken oder Missgeschicke lachen. Aber muss ich darum Marion Barth und „Schau, eine Frau…hahaha“ witzig finden? Kaum.
@13: Ich schaue viel Werbung. Aber solche Beispiele kenne ich nicht. Und wenn, werden sie sofort heftig kritisiert und in kürzester Zeit aus dem Verkehr gezogen.
Hast du Beispiele?
@ Sp
Wie oben erwähnt, kannst Du einfach auf die Seiten gehen, die solche Werbung zusammentragen. Ein Paradebeispiel wäre für mich IWC Uhren (Schweizer Unternehmen). Einfach Bildersuche bei Google. Da kannst du zwischen „Fast so kompliziert wie eine Frau. Aber pünktlich“ und „Fast so schön wie eine Frau. Tickt aber richtig“ auswählen. Oder einen der anderen 100 tollen sexistischen Sprüchen. Eine richtig nette Firma…
@13: Ja, IWC, das Paradebeispiel der Schweiz. So schlimm finde ich das allerdings nicht. Spiel ironisch mit den Klischees, überschreitet die Grenzen meiner Meinung nach aber nicht.
Der gleichen Meinung ist ja auch die Schweizerische Lauterkeitskommission.
@Sportpapi
„So schlimm finde ich das allerdings nicht. Spiel ironisch mit den Klischees, überschreitet die Grenzen meiner Meinung nach aber nicht.“
Das ist jetzt schon sehr subjektiv, SP, respektive reine Ermessenssache.
Womit ich nicht sagen möchte, dass die IWC Werbung (habe mir das mal angeschaut @13) unter jedem Niveau ist.
Ich habe gar nichs dagegen, wenn man mit Stereotypen spielt und darüber mal Witze macht. Aber bei IWC ziehen sich diese mehr oder weniger lustigen Bonmots wie ein roter Faden durch alles durch. Aus der Sicht dessen, über den nie solcher Humor auf M. Barth Niveau verbreitet wird, ist es natürlich einfach zu sagen: „lach doch drüber.“
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass frau sich daran stört. Weil es irgendwann ermüdet und allein schon deshalb nervt.
@Martin Frey: Ja, „Finde ich“ ist absolut subjektiv. „Aus der Sicht dessen, über den nie solcher Humor auf M. Barth Niveau verbreitet wird.“ Wird nie? Mir kommt es ja vor, als sei das alltäglich. Angefangen beim ominösen Männerhusten etc. RoXY schreibt dazu: „Die einzige Figur die noch öffentlich -sozusagen als Spezies – lächerlich gemacht werden darf ist seit einigen Jahren der Mann.“ Offenbar haben wir da etwas unterschiedliche Wahrnehmungen.
Aber: Meine Toleranz ist relativ gross, und bis ich einen dummen Spruch als störend oder gar strafbar empfinde, kann es etwas dauern.
Sie haben mich falsch verstanden, SP. Das „nie“ bezieht sich auf die IWC Werbung, die ausschliesslich und seit Jahren Frauen auf die Schippe nimmt.
Es ist genauso legitim, sich über die permanenten „Männerschnuppen“-Sprüche zu enervieren. Dass die irgendwann auch nicht mal ansatzweise mehr lustig sind, liegt auf der Hand. Nur sind die iaR nicht derart prominent in der Werbung vertreten (was sie aber nicht besser macht).
@Martin Frey: Ok. Scheint mir allerdings klar bei einer Uhr, die als reine Männeruhr vermarktet wird. Bei Frauenparfums wird das vermutlich anders aussehen.
@ Sp
Natürlich findest du es nicht schlimm, es geht ja um Frauen. Entschuldige bitte, aber für jemanden, der sich an jedem Wort, der gegen Männer gerichtet ist, stört, hast du bei Sexismus gegenüber Frauen eine andere Wahrnehmung. Ich finde den „Männerschnupfen“ auch nicht lustig, aber wie oft kommt er in Werbung vor? So im Verhältnis zu nackten Frauen oder sexistischen Sprüchen? Und wenn er kommt, dann wird zumindest gleichzeitig die Frau als barmherzige Pflegerin dargestellt, was die Werbung (wie bei Edeka) in beider Hinsicht problematisch macht.
Zu deiner Toleranz: Es geht lange, bis Du es als störend empfindest, es sei denn, jemand weist darauf hin, dass die gem. elt. Sorge auch Probleme bringen kann? Das ist dann irritierend?
@Sportpapi
IWC werden auch von Frauen getragen, sowohl die klassischen, eher männlichen Modelle, als auch die klar für Frauen konzipierten.
Apropos, aus Interesse, da Sie regelmässig Werbung schauen (was ich tunlichst vermeide): Haben Sie je eine Werbung für Frauenparfums gesehen, in der Männer stereotyp auf die Schippe genommen wurden?
13 „dann solltest du wieder etwas Werbung schauen“
Ich finde: wir sollten weniger Werbung schauen. Wir sollten uns viel weniger mit Dingen beschäftigen, die uns nicht weiter bringen oder nicht gut tun.
Es verpufft so viel Energie weil wir uns mit dummen Sachen beschäftigen, diese Kommentieren und darüber ärgern etc. etc.
Aber all jene, die sich den Mist gar nicht antun, leben entspannter, sehen die Welt positiver und ihre Begegnungen mit den Mitmenschen sind konstruktiver.
Kein Mensch wird schlau, weil irgendjemand kluge Analysen schreibt, wie dumm die Formate sind, die er sich anschaut. Erst wenn es uns selbst zu doof wird, schalten wir aus und das ganze verliert seine Bedeutung.
Dennoch: es IST der Mann, der die Rolle des Deppen spielt.
@ MF
Sprichst Du die „Pure XS Paco Rabanne“-Werbung an? Ich habe mir diese nun schon mehrfach angeschaut und weiss nicht, was mich daran am meisten verstört. Der Mann, die Frauen oder der Umstand, dass das Parfüm XS heisst…
@13: Ich kann mich nur wiederholen und für einmal deine Unterstellungen von mir weisen. A) Ich bin relativ tolerant. Auch wenn es gegen Männer geht. B) In einer Diskussion um Gleichstellung ist das etwas anderes. Da geht es nun mal um Konsistenz und eben gleiche Massstäbe.
Du kennst meine persönliche Haltung dazu: Im Wesentlichen ist Gleichstellung in der Schweiz längst erreicht, die Vor- und Nachteile der Geschlechter halten sich etwa die Waage. Wenn, dann sind heute Männer eher benachteiligt (und vor allem gesetztlich gewollt!). Dennoch kann man über viele Punkte diskutieren und manches verbessern.
Ich ärgere mich nicht wirklich über den EDEKA-Spot, nicht über den Coop oder die SBB. Aber toll sind diese Werbungen nicht.
@13: Und nackte Frauen (und Männer): Warum soll ich mich darüber aufregen? Offenbar wirkt diese Werbung. Ich sehe aber in den meisten Fällen nicht, was dies mit dem Frauenbild zu tun haben soll, bzw. dass die (ständig auf Sex fixierten) Männer dabei letztlich besser wegkommen.
Wenn ein Mann glaubt, mit dem Kauf eines Sportwagens bei einer gewissen Sorte Frau besser anzukommen, und die Werbung zeigt ihm das, was soll ich dann dazu sagen? Und warum soll man solche Geschichten verbieten?
Glaubst du wirklich, Werbung prägt unsere Realität? Und nicht umgekehrt?
@13
Oh Gott, wegen Dir schaue ich noch Werbung.. 😉
„Sprichst Du die „Pure XS Paco Rabanne“-Werbung an?“
Eigentlich habe ich gar nichts angesprochen, und bis vor 30 min von Paco Rabanne-Werbung nichts gewusst.
„Ich habe mir diese nun schon mehrfach angeschaut und weiss nicht, was mich daran am meisten verstört.“
Das heisst mit anderen Worten, der Duft entfaltet bereits seine unwiderstehliche Wirkung… 😀
Ich nehme jetzt gerade nicht an, dass Du den Frauenduft meinst, mit „der elektrisierenden Emily Ratajkowski“? 😉
Dasselbe unter umgekehrten Vorzeichen. Darüber kann ich lachen. Und Paco Rabanne stellt Frauen und Männer gleichermassen überzeichnet dar. Insofern ist das für mich klar nicht sexistisch.
@ SP
zu A: Ich erlebe Dich komplett anders., was eben bei B gerade inkonsequent wirkt. Gleiche Massstäbe sind in Ordnung, das ist auch kein Thema. Das völlige Ausblenden der Realität hingegen nicht.
Ja, ich kenne Deine Ansicht, auch wenn es mir völlig schleierhaft ist, wie man darauf kommen kann. Aber vermutlich hängt das eben gerade mit A zusammen.
„Glaubst du wirklich, Werbung prägt unsere Realität? Und nicht umgekehrt?“
Beides. Aber ja, Werbung wirkt. Und prägt damit auch. Alles andere würde den Milliardenumsatz der Werbebranche pro Jahr nicht rechtfertigen.
Aus dem rosahellblaufalle-Bullshitbingo, aber auch hier zutreffend:
„Die Marketingindustrie beziffert ihren eigenen, jährlichen Umsatz auf 30 Milliarden Euro und sie erforscht seit vielen Jahrzehnten, wie sich KäuferInnen am besten beeinflussen und zum Kauf bewegen lassen, idealerweise unbewusst. Ziel von Werbung ist es, in zufriedenen, wunschlos glücklichen Menschen, völlig neue Bedürfnisse zu wecken, die sie zuvor noch nicht hatten. Nur bei mir schafft sie das nicht, denn ich entscheide selbst. #findedenfehler“
Also ja, sie prägt!
@13: Auch die beste Werbung kann doch keine Bedürfnisse aus dem Nichts zaubern. Und schon gar nicht Ideale plötzlich auf den Kopf stellen.
Wenn ich vorwiegend Outdoorsportler bin, werde ich mich kaum von einer knapp bekleideten Hostess überzeugen lassen, einen Sportwagen zu kaufen. Aber wenn ich davon träume, erfolgreich und attraktiv gerade bei schönen Frauen zu sein, wird das vermutlich den richtigen Nerv treffen.
@ MF
Siehst Du, ich wäre im Marketing auch gut: Du wusstest bisher einfach nichts von deinem Bedürfnis, Werbung zu schauen 😉
Dass beide Geschlechter auf die Schippe genommen werden, ist doch kein Beweis dafür, dass es nicht sexistisch ist. Auch die Darstellung „klassischer Rollenmuster“ wie bei der EDEKA-Werbung ist sexistisch und zwar gegenüber Männern UND Frauen.
Die Beschreibung des Frauenduftes ist etwas merkwürdig: mit ihr? etwa mit ihr drin? Und wenn ich es aufsprühe, habe ich auch sie an mir oder was? Ich habe da ein paar Szenen aus „das Parfüm“ im Kopf….
@13: Auf der einen Seite möchtest du realistische Darstellungen in der Werbung, auf der anderen Seite ist die Darstellung „klassischer Rollenmuster“, also nach wie vor weit verbreiteter Bilder und Ideale, bereits sexistisch? Wobei für mich der EDEKA-Werbespot nicht wirklich darunter fällt, bzw. negative Vorurteile statt positive aufnimmt.
Ich sehe im Spot Väter die ab und an mal was falsch machen und deshalb hochgenommen werden. Ich halte es an einem Muttertag durchaus für angebracht die Väter zu foppen. Wehe aber meine Tochter lacht über den Spot, dann ziehe ich ihr am nächsten Morgen die Schubändel zu fest an und sag „sorry, bin halt auch so ein Vater aus dem Werbespot“. Man muss sich nicht immer Ernst nehmen, dann kann man mit so einer Werbung super gut leben.
Also ich finde es als Vater der im Haushalt tätig ist äusserst lustig! Selten laut rausgelacht bei Werbespots.
Nehmen wir nicht alles so ernst und versuchen wir nicht so schnell beleidigt zu sein.
Ich finde es nicht lustig. Als Väter und Männer sollten wir auch mal klar sagen, wenn wir etwas bescheuert finden, und uns nicht immer dem Druck beugen, bei allem mitlachen zu müssen. Auch wenn wir dann damit beleidigt und somit nicht sexy wirken. Sonst wird nämlich einfach immer weiter gebasht. Und wer weiss, was das dann für Auswirkungen hat, wenn der Richter beim nächsten Umgangsprozess solche Bilder wie in dem Clip im Hinterkopf hat, infolge permanenter medialer Berieselung .
„Männer also, die sich nicht mit der Ausrede aus der Verantwortung stehlen, dass Mama diesen Kinderkram doch eh viel besser hinkriegt“. Frau Kuster, Sie sind diejenige, die ein Rollenbild aus dem vorletzten Jahrhundert hat. Mit der Wirklichkeit hat das nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Es ist ein typisches Cliché, das Sie sich als Hardcore-Feministin wohl selber eingeredet haben. Ich kenne jedenfalls niemanden, sei er auch noch so stockkonservativ, bei dem das auch nur annähernd zutreffen würde.
Es wird gemutmasst, dass die Werbeagentur Jung von Matt gezielt kalkuliert habe, dass Männerhass unter dem Strich erfolgreich sei. Es generiert Aufmerksamkeit, die Abwärtung von Männer in der Werbung längst etabliert (kürzlich der Gillette-Werbespot) und akzeptiert, kann also fast nichts schiefgehen.
Lucas Schoppe war als Männer- und Väterrechtler einer der ersten der den Werbespot kritisiert hat – weil er nicht nur Männer herabwürdigt, sondern auch Frauen und Kinder:
https://man-tau.com/2019/05/06/edeka-werbespot-vaeter/
Ok, ein Werbespot, der schlecht gemacht ist, und auch mich verärgert. Von einer deutschen Firma, die in der Schweiz nicht vertreten ist. Dennoch schreiben jetzt alle Schweizer Medien über diesen Werbespot, den wir (oder zumindest ich) sonst gar nie zu sehen bekommen hätte.
Ist doch gut, wenn wir bei uns keine Aufreger haben!
Als ich den Kommentar las dachte ich mir auch «hui da machen wir aber aus einer Mücke einen Elefanten, nehmt es mal mit Humor».
Dann habe ich mir den Spot angesehen und musste feststellen, dass die Umsetzung einfach wirklich sehr schlecht ist.
Das Thema ist grundsätzlich heikel und die übersensibilisierung desselben ist ein Hypothek, mit der ich nicht in die Kommunikation gehen würde.
Aber klar kann man machen, _wenn_ man es richtig gut macht. Das ist hier definitiv nicht der Fall und darum kann ich das Geheule bis zu einem gewissen Grad verstehen.
Besser wäre aber es einfach zu ignorieren.
Genau das habe ich auch gedacht. Ich habe gar nichts dagegen, dass Männer manchmal ein wenig schusselig-trottelig dargestellt werden. Kann ja lustig sein. Aber in dieser Werbung ist die Darstellung recht bösartig und unappetitlich. Kinder, denen ernsthaft wehgetan wird. Ein vor seinem Laptop masturbierender Knabe. Das alles in so einem ernsthaften gruselig wirkenden Schwarz-Weiss-Ton. Wäre das ganze etwas heller und heiterer gehalten gewesen, würde ich wohl auch drüber lachen. So aber nicht. Da finde ich die Kritik absolut berechtigt.
Auch von mir ein Dankeschön, wobei Sie ja noch moderat mit ihrer Kritik waren, da hat man ja die letzten Tage einiges schärfere Worte gelesen. Es ist schlicht unverständlich, dass soviel Geld für Marketing ausgegeben wird und gleichzeitig es immer noch nicht möglich ist, ein Produkt oder ein Unternehmen zu bewerben, ohne dass sich halbnackte Frauen auf Motorhauben räkeln oder eben Väter als Vollidioten dargestellt werden.
Interessant (und wohl nicht untypisch für den MB) ist ja auch, dass der Beitrag zu Feminismuskritik führt – dabei wieder mal das Bild der humorlosen Feministin zementiert – obwohl ja der grösste Teil des Shitstorms zurecht! von der Männerseite kam.
Auf jeden Fall wünsche auch ich allen einen schönen Muttertag ohne 50er-Jahre-Rollenbilder und Sexismus!
„Auf jeden Fall wünsche auch ich allen einen schönen Muttertag ohne 50er-Jahre-Rollenbilder und Sexismus!“
Hm. Muttertag feiern und gleichzeitig alte Rollenbilder bekämpfen? Etwas widersprüchlich, oder?
Ausserdem ist in der Werbung alles möglich. Gemacht wird aber, was zieht und wirkt. Oder zumindest Aufmerksamkeit erregt. Offenbar funktionieren die halbnackten Frauen auf Motorhauben…
@ SP
Nein, wieso? Manche Frauen sind nun mal auch Mütter und diese leisten einiges. Wie Väter auch. Den Vatertag feiern wir deshalb auch. Ist für mich selbstverständlich.
Ja, Sex sells, ich weiss. Und doch vertrete ich nun mal die Meinung, dass gerade grosse Unternehmen (wie Menschen an sich auch) eine Mitverantwortung haben, welche Botschaften sie aussenden.
@13: Ja dann freue ich mich mal auf den Vatertag, wenn meine Kinder mir Geschenke überreichen, die sie über Wochen in der Schule gebastelt haben. Wann ist das schon wieder genau?
Und richtig, alle Unternehmen müssen für ihre Kommunikation gerade stehen. Wenn sie ihre Produkte mit Sex oder Emotionen oder sonstigen Stilmitteln verkaufen, dann wird das auch so wahrgenommen. Und wirkt bei der Zielgruppe (denn nur die ist wichtig), oder halt nicht.
Firmen haben nicht die Aufgabe, die Gesellschaft zu verändern.
@ Sp
Ich sagte „wir“, nicht die Schule, und selbstverständlich basteln meine Kinder etwas für den Vatertag (mit mir zusammen). Dass ein gewisser Konservatismus eben immer noch sehr präsent ist, lässt sich nicht von der Hand weisen. Ich durfte gerade gestern wiedermal vernehmen wie eine Pflegefachfrau meiner Tochter erklärte, dass es der Mama doch alleine zu Hause sicher langweilig sein werde, wenn sie in der Kindergarten kommt. Das ist nun mal Alltag ausserhalb Diskussionen wie im MB.
Firmen haben nicht die Aufgabe, die Gesellschaft zu verändern, aber doch aus meiner Sicht haben ALLE Personen mit Privilegien und Macht (wie eben Grosskonzerne) eine gewisse moralische Verpflichtung, Diskriminierungen abzubauen und nicht zu verstärken.
@13: Nackte Haut ist noch nicht per se Sexismus und schon gar nicht Diskriminierung. Diskriminierung ist zu bekämpfen, da stehen die Firmen wirklich in der Pflicht. Bei sexistischer Werbung geht die Kritik und die Einschränkungen meiner Meinung nach vielfach bereits zu weit – es reicht ja, wenn die Werbung ihre Wirkung verfehlt.
Und hast nicht du auch schon argumentiert, dass es Sexismus gegen Männer gar nicht geben kann? Ich hoffe, da erinnere ich mich falsch…
@ Sp
Nackte Haut ist nicht das Problem. wenn ein Werbespot am Strand ist, wäre es etwas merkwürdig, da Menschen in Skianzügen abzulichten. Sobald es aber sexualisiert wird und dabei ein Klischee gezeichnet wird, sieht es anders aus -> Frauen räkeln sich auf Motorhauben ergibt das Bild: Frauen tun alles, um Männer mit teuren Autos (und entsprechendem Portemonnaie) zu angeln, Männer springen sofort auf nackte Frauen auf und kaufen dafür ein Auto. Ist jetzt weder das Frauen- noch das Männerbild, das mir gefällt.
„Und hast nicht du auch schon argumentiert, dass es Sexismus gegen Männer gar nicht geben kann? Ich hoffe, da erinnere ich mich falsch…“
Jein. Sexismus braucht aus meiner Sicht ein gewisses Gefälle von Privilegien. Wenn durch Frauenquoten Nachteile von Frauen z. Bsp. im Job ausgeglichen werden, ist das kein Sexismus gegen Männer. Auch Frauenparkplätze sind kein Sexismus (Man müsste sich bei ihnen eher fragen, was sie bringen. Ich behaupte mal, sie tragen zum Gefühl der Sicherheit bei, nicht zur Sicherheit an sich). Wird hingegen das Kind automatisch der Mutter zugesprochen, weil sie die Mutter ist, schon.
Mir gefällt dazu die Antwort von Stevie Schmiedel im erwähnten Spiegelinterview. Es ist auch meine Ansicht.
DER SPIEGEL: Frau Schmiedel, gibt es Sexismus gegen Männer?
Schmiedel: Da sind wir uns in der feministischen Szene leider nicht ganz einig. Meine Organisation Pinkstinks sagt: Ja, natürlich gibt es den. Männer sind in unserer Gesellschaft bessergestellt, aber nicht in allen Bereichen. Wenn jemand Männern pauschal die Kompetenz abspricht, ihre Kinder genauso gut zu betreuen und zu erziehen wie Frauen, dann ist das Sexismus, ganz eindeutig. Das ist diskriminierend.
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/edeka-werbespot-ein-vergiftetes-muttertags-geschenk-a-1266357.html
@13: Werbung spricht eben Emotionen an. Siehe dazu beispielweise die aktuellen Parfumwerbungen. Oder früher die Marlboro-Männer. Deshalb ist es eben zu kurz gegriffen, wenn nackte Haupt nur für Duschmittel und Unterwäsche werben darf. Es geht offenbar bei gewissen Autos auch um den Playboycharakter. Geländefahrzeuge werden vermutlich anders beworben…
Und dass ein schnelles (und teures) Sportauto auch eine Botschaft aussendet, bei der Partnersuche durchaus ein Argument sein kann, wirst du ja wohl nicht bestreiten. Auch wenn ich selber immer mit dem Fahrrad auf Brautschau gegangen bin…
@13: Ich bin nicht sicher, ob ich wie du Sexismus und Diskriminierung (handfeste Benachteiligung) als Synonym verwenden würde. Sicher ist aber, dass ich jegliche Diskriminierungen ablehne, auch wenn diese in gutem Willen zum Ausgleich anderer Diskriminierungen dienen sollen. Ausnahmen bilden Massnahmen zur Eingliederung von Behinderten, beispielsweise. Die Annahme, dass Männer aber per Geschlecht heute noch privilegiert sind, ist ja ziemlich umstritten.
Und wenn ich als Mann einen Job nicht erhalte, für den ich mindestens so gut geeignet bin wie die Mitbewerberin, aber halt ein (weiterer) Mann, dann werde ich ganz persönlich unfair behandelt und diskriminiert. Warum sollte das zulässig sein, nur um einer übergeordneten Idee zu dienen?
@13: Und natürlich sind Frauenparkplätze Sexismus. In einer Zeit, da man weiss, dass Männer häufiger Opfer von Gewalt werden als Frauen, sind einseitige Schutzmassnahmen für Frauen eher speziell. Richtiger wäre es, die Parkplätze besser auszuleuchten und Personal oder Videokameras vor Ort zu haben, und die Sicherheit zu verbessern.
Zu Stevie Schmiedel: Ok. Innerhalb der grossen Diskussion in der feministischen Szene stellt ihr euch mit etwas ja und aber letztlich auf die richtige Seite. Natürlich mit dem Hinweis, dass aber grundsätzlich schon die Männer mehr Privilegien haben (was nicht viel zur Sache tut, meiner Meinung nach).
Dabei müsste die Antwort klipp und klar und ohne Nachdenken lauten: Sexismus ist unabhängig vom Geschlecht und gibt es auf beide Seiten.
Ob die Existenz von Frauenparkplätzen sexistisch ist, weiss ich nicht. Zudem wäre da noch die Frage, für wen?
Denn nicht nur ist das vermittelte Sicherheitsgefühl höchst subjektiv und hält nicht mit den realen Gegebenheiten Schritt. Sondern es verfestigt das eher patriarchale Bild der besonders schutzbedürftigen Frau. Ganz abgesehen davon, dass Frauenparkplätze durchwegs wohl gegen 50% grösser konzipiert sind als „normale“ Parkplätze. Ob das damit kolportierte, etwas paternalistische Bild aller Vorteile beim Einparken zum Trotz für die Frauen hilfreich ist, steht auf einem anderen Blatt.
Vieles, was als spezielle Massnahme zum „Schutz“ einer Bevölkerungsgruppe angedacht ist, bewirkt wiederum eine Diskriminierung und stärkt stereotype Bilder die man ja eigentlich überwinden möchte.
Frauenparkplätze = sexistisch? Selten was dümmeres gelesen.
@ SP
Eigentlich sind die Privilegien weisser Männer ausser in gewissen Kreisen, von denen ich unten schrieb, nicht umstritten. Und genau wäre eben eine ganz neutrale Formulierung nicht richtig. Ändert aus meiner Sicht nichts daran, dass es Aspekte gibt, wo Männer diskriminiert werden, was man auch Sexismus benennen sollte.
Zu den PP: diese dienen wie gesagt nicht wirklich der Sicherheit. Weder ist es so, dass massenhaft Angriffe (sexueller und sonst gewalttätiger Natur) in Garagen stattfinden, noch dass sie erheblich damit verringert wurden. Sie dienen dem besseren Gefühl und da kann ich mir vorstellen, dass es nachwievor mehr Frauen sind, die Angst haben. Ich persönlich würde sie gerne zugunsten mehr Familien-PPs aufgeben.
@13: „Eigentlich sind die Privilegien weisser Männer ausser in gewissen Kreisen, von denen ich unten schrieb, nicht umstritten.“ Selbstverständlich sind diese Privilegien höchst umstritten. Nicht, dass es noch einzelne Überbleibsel gibt. Sondern dass in der Gesamtheit, in der Berücksichtigung aller Faktoren, Frauen heute in der Schweiz diskriminiert sind.
Dass man aber bei Analysen zu Gleichstellungsfragen häufig Benachteiligungen von Männern konsequent nicht betrachtet, führt natürlich zu einem verzerrten Bild. Dass man nur schon diskutiert, ob es Sexismus gegen Männern geben kann, geht genau in diese Richtung.
Und noch ein Nachtrag zum Thema unterschiedliche Massstäbe bei Frauen und Männern:
„In unserer Gesellschaft sind wir es seit Jahrhunderten gewohnt, dass Frauen weniger Rechte haben als Männer. Also ist es ein Problem, wenn Frauen weiterhin als reine Deko oder Sexobjekte abgewertet werden.“ (…)
Und auch wenn sich sich nackte Männer im Bett räkeln, während die Frau im Anzug daneben steht, ist das für uns keine Diskriminierung der Männer, denn: Wenn diese Männer aus dem Bett aufstehen, kriegen sie immer noch den besseren Job, sind seltener von sexueller Gewalt bedroht, haben selten Armut im Alter zu befürchten und so weiter.“ Stevie Schmiedel.
@ Sp
Wo und wer bestreitet das denn? Da bin ich ja sehr gespannt.
Wo werden denn Männer nur auf ihre Sexualität (natürlich ausschliesslich als Objekt, nicht etwa Subjekt!) beschränkt? Wo werden sie als Deko dargestellt? Und wo finden all die sexuellen Übergriffe von Frauen auf Männer statt? Wenn das alles beantwortet ist und man zum Schluss kommt, dass es zahlenmässig mit Frauen vergleichbar ist, können wir räkelnde Männer und Frauen auch gleich werten. Solange die gesellschaftliche Realität aber eine andere ist, ist auch die Wertung eines Bildes, das man dieser Gesellschaft vorlegt, eben nicht vergleichbar! Massstäbe können nicht einfach die Realität ignorieren.
@13
Ich folge dem weitergeführten Diskurs gerne, mit einer Ergänzung bin ich auch weitgehend einig:
„Wenn das alles beantwortet ist und man zum Schluss kommt, dass es zahlenmässig mit Frauen vergleichbar ist, können wir räkelnde Männer und Frauen auch gleich werten.“
Ob ein Unrecht zahlenmässig gleich häufig vorkommt, sollte weder rechtlich noch ethisch noch gesellschaftlich ein Massstab für eine Wertung sein. Ansonsten sind wir sehr schnell bei Whataboutism, Bodycount und gegenseitigen Relativierungen, also alles Dinge von denen ich überzeugt bin, dass Du wenig davon hältst.
Der Terrorakt in Christchurch wird ja auch um keinen Deut besser, erträglicher oder gar akzeptabler, nur weil es Colombo, Paris uä weit häufiger schon gab. Nur um ein anders gelagertes Bsp. zu verwenden.
@ Martin
Ich verstehe die Analogie nicht ganz. was willst Du damit sagen? Aber es geht hier in erster Linie um Werbung. Diese hat den Auftrag, einen Eindruck bei den Empfänger zu hinterlassen. Diese Empfänger leben aber nicht isoliert in einer abgeschlossenen Höhle, sondern immer noch in der Realität und sind logischerweise nicht unbeeinflusst. Eine räkelnde Frau an sich ist kein Problem. In einer Gesellschaft, wo Frauen sehr häufig einfach als Accessoires und Sexobjekte darstellt werden und wo es viele Übergriffe auf sie gibt, da einige Männer sie eben als Objekte betrachten, da wird dann auch diese räkelnde Frau zum Problem. Die Realität, Gesellschaft, das Umfeld kann man nicht einfach ausblenden. Und auch nicht, dass Männer und Frauen verschieden wahrgenommen werden.
@13: Der Punkt ist ja gerade, dass Werbung nicht einfach die Realität ignorieren kann. Sie möchte verkaufen und muss die Menschen deshalb da abholen, wo sie sind, nicht wo man sie gerne haben möchte.
Bezüglich Sexualität sind die Rollen ja nach wie vor verteilt, wer erobert, und wer auserwählt werden möchte. Mancher schüchterne Mann würde sich das gerne anders wünschen. Wer Objekt, und wer Subjekt ist, ist allerdings eine Frage der Bewertung. Die sich räckelnden Frauen sind ja keineswegs passiv, sondern haben teilweise das Heft klar in der Hand. Und ob der von nackten Brüsten manipulierte Mann letztlich gut dargestellt wird?
Was hat das ganze aber mit der Zahl sexueller Übergriffe zu tun?
@13
Die Analogie liegt im Grundprinzip, dass nämlich nicht das Ausmass darüber entscheidet, wie etwas eingeordnet werden soll. Womit wir wieder den Bogen zu unserer Ursprungsdiskussion spannen können. Denn zb. auch wenn gewisse Menschen mehr schlechte Erfahrungen machen (zb. Diskriminierung, Sexismus, usw.) dann heisst das noch lange nicht, dass andere solche nicht auch machen. Oder noch schlimmer, dass bei den anderen das weniger schlimm sein soll, nur weil es weniger häufig auftritt.
Wir haben ja die Frage erörtert, ob weisse Männer nicht auch Opfer sein können, ein Umstand, der in gewissen Kreisen durchaus ernsthaft bestritten wird.
Ich für meinen Teil finde es skandalös, dass dies überhaupt erwogen wird. Es fällt auf die Leute 1:1 zurück.
@ SP
Das ist doch nicht wahr. Der Sportwagen wird kaum demjenigen schmackhaft gemacht, der schon zwei besitzt, inkl. der Blondine drauf. Sondern man sielt eben damit, was die Menschen gerne hätten und schafft erst Bedürfnisse.
„Bezüglich Sexualität sind die Rollen ja nach wie vor verteilt..“ Hmm, das erlebe ich anders, wird wohl einfach einmal mehr am total verschiedenen Umfeld liegen, in dem wir uns bewegen. Allerdings beantwortet das gerade die Objekt/Subjekt-Frage: „Mann erobert/verführt die Frau“. Wer ist hier Subjekt, wer Objekt? du kennst ja genug Lehrer, die dir da sonst weiterhelfen.
Und die Anzahl sexueller Übergriffe sind immer vom gesellschaftlichen Bild von Frauen 8und Männer) abhängig. Objekte darf man sich einfach nehmen. Sie wollen es ja sogar angeblich so….
@ MF
Ich würde das etwas differenzierter betrachten: Man kann nicht „weisse Männer“ kategorisch als Opfer ausschliessen. ABER Diskriminierungen brauchen eine gesellschaftliche Hierarchie, ein Gefälle als Hintergrund. Man kann nicht einzelne Massnahmen unabhängig von der Realität, in der sie angewandt werden, betrachten. Das ist gerade z. Bsp. bei Quoten wichtig. Und da ist es eine Tatsache, dass es sehr selten Fälle gibt, wo der weisse Mann unten steht. Das schliesst ihn als Opfer nicht definitiv aus, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er Opfer wird, ist einiges kleiner, als bei anderen Gruppierungen.
@13: Die Werbung spricht jedenfalls Männer wie mich nicht an, die weder mit einem Status-Auto, noch mit einer Status-Frau etwas anfangen können.
Bezüglich dem Umfeld: Würde mich wundern, wenn in deinem Umfeld die Frauen die sexuell aktiveren, fordernderen, die mit den grösseren und formulierten Bedürfnissen wären.
Und ich habe es ausgeführt: Frau ist nicht einfach Objekt, wenn sie stark selber aktiv ist.
Das mit den Übergriffen ist sehr weit hergeholt. Man hält auch nicht im Fahrverbot, obwohl der Parkplatz absolut passiv ist…
@13
„Und da ist es eine Tatsache, dass es sehr selten Fälle gibt, wo der weisse Mann unten steht. Das schliesst ihn als Opfer nicht definitiv aus, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er Opfer wird, ist einiges kleiner, als bei anderen Gruppierungen.“
In unseren Gefilden sowie den üblichen Gesellschaftsschichten pflichte ich Dir bei. Beim Blick über den Tellerrand ist die Situation jedoch schnell mal eine andere. Zudem solltest du gut trennen zwischen der individuellen und der allgemeinen gesellschaftlichen Ebene wenn du differenzieren möchtest. Einem weissen Mann der einen Übergriff oder eine Diskriminierung erleidet hilft es herzlich wenig, dass die Statistik eine andere Sprache spricht. Er hat wie andere ein Anrecht darauf, dass diese bei der Einordnung keine Rolle spielen sollte.
@13, in den soziale Medien hat man ja festgestellt, dass die ersten paar Tage nach der Ausstrahlung des Spots die Feministinnen geradezu erstaunlich ruhig blieben. Schienen kein Problem mit dem Spot zu haben.
Im Spiegel sagte eine Feministin (Stevie Schmiedel) im Interview, dass Feministinnen Mühe damit hatten, dass zur grossen Mehrheit Männerrechtler sich gegen den Spot geäussert hatten, „für eine Feministin kann es dann schwierig sein, sich auf dieselbe Seite zu stellen. „
@ Frank
Das ist richtig und auch die einzig richtige Antwort dazu. Es schwiegen ja nicht alle Feministinnen, gerade pinkstinks hat ja kommentiert. Aber dass man kurz zögert, wenn man plötzlich die gleiche Meinung vertritt wie solche, die ansonsten Frauen in der schlimmsten Art und Weise herabwürdigen, ist auch nachvollziehbar. Ansonsten würde es eben ohnehin Sinn machen, bei solchen Aktionen zunächst die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen und ihnen zuzuhören. Mich interessiert es, wie Väter die Werbung aufnehmen und warum. Da aber mit einer solchen Werbung wie J.K. zurecht sagt, sowohl Männer wie auch Frauen in ein Rollenklischee gesteckt werden, finde ich es richtig, wenn sich feministische Kreise auch äussern, was m.E. durchaus geschehen ist.
@13
Männerrechtler sind für Sie also „solche, die ansonsten Frauen in der schlimmsten Art und Weise herabwürdigen“? In der Tat sehr aufschlussreich…
@13, Männer- und Väterrechtler würdigen nicht Frauen hinab, sondern setzen sich für die Anliegen der Männer und Väter ein. Die meisten Feministinnen haben von linksliberalem Väterengagement keine Ahnung. Und versuchen erstaunlicherweise, diese in die rechte Nazi-Ecke zu stellen (passiert übrigens auch Feministinnen, die sich Kritik gegenüber dem Feminismus zutrauen).
Falls Sie aber auf ihrem Männerrechtlerbild bestehen, weise ich darauf hin, dass die Mehrheit der Feministinnen Männer ohne Wimpernzucken herabwürdigt („Männer sind Müll“).
@13: Als Laie in solchen Sachen weiss ich einmal mehr nicht, wer denn eigentlich diese Maskulinisten sind. Sicherlich gibt es manche Frauenhasser auf dieser Welt. Aber Männer, die sich für Anliegen von Männern einsetzen, und damit (oder aus anderen Gründen) auch einmal gegen feministische Forderungen antreten, vertreten doch in erster Linie einmal eine politische Position, und haben mit der Herabwürdigung von Frauen gar nichts am Hut.
Ist ja auch nicht so, dass alle Feministinnen Männerhasser sind…
@ Röschu
Viele davon, ja. Lies nur den Wikipedia-Eintrag dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4nnerrechtsbewegung
Von Wikimannia und ähnlichen Seiten ganz zu schweigen. Ich persönlich finde dazu aber übrigens das Wort „Männerrechtler“ sehr schlecht gewählt, denn es sollte möglich sein, sich für manche Positionen der Männer einzusetzen, ohne in diese Sparte zu fallen. Denn es gibt viele durchaus nachvollziehbare Forderungen und Akteure, die sicher nicht frauenfeindlich sind. Es bräuchte dazu eine bessere Abgrenzung, denn wo Überlappungen entstehen, wird es eher fragwürdig. Ich hoffe zumindest, dass auch hier drin niemand diese Extrempositionen gutheisst.
@ Frank
Ganz ehrlich, ich weiss nicht von welchem Feminismus Sie sprechen. Meiner ist es nicht.
@13: gerade hier waren es ja keine bösen Frauenfeinde, die den Spot als erste lautstark kritisiert haben. Es waren v.a. Markus Witt, Vorstand von Väteraufbruch für Kinder, und der Blogger Lucas Schoppe. Beides gemässigte deutsche Väterrechtler, die sich selbst nicht als Männerrechtler bezeichnen, und auch nicht generell etwas gegen Feminismus haben, aber trotzdem offenbar von gewissen feministischen Kreisen als „Maskus“ verschrien und gemieden werden. In dem Interview sagt Stevie Schmiedel ja auch selbst schon im einleitenden Satz warum – Teile der feministischen Szene negieren prinzipiell die Möglichkeit eines Sexismus gegen Männer und wollen entsprechend mit Väterrechtlern nichts zu tun haben. Das liegt aber an ihnen, und nicht an den Väterrechtlern.
@13: Die von dir angesprochene Abgrenzung von Männerrechtlern und Antifeministen scheint mir zentral.
Wobei die erste Gruppe sicherlich die weit grössere darstellt, und viele von ihnen gerne zur zweiten gezählt werden, um sich nicht mit ihren Argumenten befassen zu müssen.
Erstaunlicherweise ist es ja so, dass Männer, die in feministischer Manier Benachteiligungen von Männern aufzeigen und kritisieren, gerne als frauenfeindlich bezeichnet werden.
@ Noah
Das ist richtig und ich schrieb ja, dass ich es richtig finde, wenn es auch aus feministischer Sicht kritisiert wird, wobei es durchaus so sein sollte, dass Vätervereinigungen die Federführung übernehmen.
Da bei manchen dieser Gruppen die Abgrenzung nicht ganz klar ist, besteht da eine gewisse Vorsicht. Wenn sich Vätervereinigungen, die für Rechte der Väter und allgemein Männer, klar von den frauenfeindlichen Gruppen distanzieren, dann ist es selbstverständlich auch keine Frage, sie zu unterstützen. Man kann das auch auf die Schweiz übertragen: Man muss sicher nicht immer mit M. Theunert oder O. Hunziker übereinstimmen, aber sie aufgrund ihrer Position als frauenfeindlich zu bezeichnen, wäre falsch. Der erste Satz der Interviews war aber keine Antwort auf diese Frage.
Und ganz allgemein: es gibt ja nicht einfach DEN Feminismus. Es sind Strömungen, die einen extremer, die anderen gemässigter. Gerade jetzt wird A. Schwarzer einmal mehr aus feministischen Kreisen kritisiert, weil ihre Ansichten oftmals fremdenfeindlich sind. Auch zu vielen Grundsatzfragen gibt es verschiedene Meinungen. Eine davon ist tatsächlich, ob Sexismus gegen Männer bestehen kann. Da ist letztlich an jeder Feministin selber, sich zu positionieren.
@13: der deutschprachige Artikel über die Männerrechtsbewegung (insbesondere der Teil über die Bewegung im deutschsprachigen Raum) ist nachweislich nicht neutral gehalten, und dies mit einigem Aufwand. Er bezieht sich in den Quellen fast nur auf Kritiker der Bewegung, insbesondere den ansonsten völlig unbekannten Sozialwissenschaftler Hinrich Rosenbrock, während Positionen von Schwergewichten der Bewegung selbst (wie Amendt oder Hollstein) nur in den Worten ihrer Kritiker widergegeben werden. Das ist nicht nur meine Meinung oder die irgendwelcher Männerrechtler – es wird offensichtlich, wenn Du den Artikel mit der ebenfalls nicht unkritischen aber deutlich neutraleren englischen Version vergleichst. Die Männerrechtsbewegung ist nicht so negativ, wie sie auf Wikipedia dargestellt wird.
@13: Als Grenzgänger muss ich hier natürlich der Schweiz ein Kränzlein winden. Seitdem die IG Antifeminismus irgendwo im Nirgendwo verschwunden ist (auch wenn der von Ihnen verlinkte Wikipedia-Artikel sie noch etwas überprominent behandelt), ist die Gender-Debatte in der Schweiz doch sehr zivilisiert geworden. Es gibt weder WikiMannias noch Sybille Schicks. In Deutschland ist der Ton dort teils ziemlich übel. Aber auch da gibt es halt solche und solche. Bei den Männerrechtlern wie bei den Feministen. Aber man sollte auch nicht von den Männerrechtlern fordern, dass sie sich ständig gegen jeden Hauch von Frauenfeindlichkeit abgrenzen, und dann als Feministin einfach sagen, Feminismus sei nicht gleich Feminismus, und fröhlich zusehen, wie Valerie Solanas zum x. mal neu aufgelegt wird.
@ sp
Da wir eine komplett andere Definition von Feminismus haben, kann ich darauf nicht antworten. Wer antifeministisch ist, kann kaum nicht frauenfeindlich sein. Hingegen gibt es sehr viel Männeranliegen, die sich durchaus mit einem feministischen, gleichberechtigten Weltbild vertragen und nachvollziehbar sind.
@ noah
Nun, das ist jetzt ihre Lesensart. Gerade wenn ich schreibe, es gäbe viele verschiedene Strömungen, distanziere ich mich klar von den männerfeindlichen Extremen (die jedoch die Ausnahme bilden, aber immer genannt werden).
@13: Was für eine komplett andere Definition? Natürlich macht es wenig Sinn, anti-feministisch zu sein, und damit ausschliesslich reaktionär. Aber Frauen und Männer, die „den Feminismus“ und seine Forderungen, also das, was man in der Öffentlichkeit davon wahrnimmt, kritisch sehen oder gar ganz ablehnen, sind deswegen keineswegs automatisch frauenfeindlich eingestellt.
Interessant ist aber schon, wie man immer wieder betont, dass es im Feminismus verschiedene Strömungen gibt, und man selbstverständlich die verbreitete männerfeindliche nicht mitträgt (aber auch nicht wirklich kritisiert). Man muss das halt differenziert sehen.
Während man auf der Männerseite schnell dabei ist, alle in einen radikalen, frauenfeindlichen Topf zu werfen. Gleicher Massstab?
@ Sp
Gerade das meine ich ja. Ich bleibe bei der Feminismusdefinition, die sich darauf stützt, die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu fördern und die aus dem Patriarchat entstandene Diskriminierungen abzubauen. Dies in der Überzeugung, dass dies beiden Geschlechtern zugute kommt. Wenn man aber Feminismus als männerfeindlich betrachtet, dann redet man aneinander vorbei. Auch wenn feministische Strömungen diese Grundlage gleich sehen, müssen sie sich nicht in jedem Einzelfall einig sein. Dass es aber solche gäbe, die das Männerstimmrecht in Frage stellen oder aber Männer gerne nur in der Küche und Schlafzimmer sehen wollen oder sogar sexuelle Gewalt gutheissen, wäre mir nicht bekannt. Ansonsten bitte ich um Quellen. Und das macht eben den Unterschied.
Und zuletzt: Ich halte es für eine der wichtigsten Aspekte beim Abbau von Diskriminierungen, dass man Betroffene für sich selber sprechen lässt (und zuhört). Egal ob es da um Menschen mit Behinderungen, Ausländer oder eben ein Geschlecht geht. Wenn ich mich über die „Ehe für alle“ informiere, möchte ich zuerst wissen, was die LGTBQI-Organisationen zu sagen haben. Wie oft wird hier kritisiert, dass Frauen den Männer vorschreiben wollen, was sie nun zu tun haben (Teilzeitarbeit, Vaterschaftsurlaub etc.). Nun fände ich es bei Väteranliegen tatsächlich besser, würden sich Väter zu Wort melden und ihre Positionen darlegen. Man sollte dabei nicht jegliches schweigen als Zustimmung am status quo verstehen. Letztlich wichtig ist, was man lebt und abstimmt!
@13: Diese Feminismusdefinition tönt gut. Und vermutlich wären 90 Prozent der Menschen mit dieser Forderung einverstanden. Nur wahrgenommen wird der Feminismus nun mal ganz anders. Als ausschliesslich auf Frauenanliegen bezogen, und bei der Beseitigung von Diskriminierungen auf Männerseite nicht nur passiv, sondern vielfach sogar im Widerstand. Und immer wieder auch Männerfeindlich in vielen Äusserungen.
Und als Basis eine Theorie (Patriarchat, Machtgefälle, männliche Privilegien), die es letztlich verunmöglicht, ganz nüchtern und sachlich die aktuelle Situation zu bewerten und Diskriminierungen auf beiden Seiten zu erkennen und nach Möglichkeit zu beseitigen. Eben, wenn man ernsthaft diskutiert, ob Sexismus gegen Männer überhaupt möglich ist. Und Gewalt?
@13: Und ja, es ist eine gute Idee, wenn man Betroffene selber sprechen lässt. Auch da – wer soll da dagegen sein.
Was hingegen nicht geht ist, dass einzelne Gruppen aus ihren Befindlichkeiten Massnahmen, Gesetze und Verurteilungen ableiten. Deshalb ist es z.B. auch gut, wenn man bezüglich sexistischer Werbung nicht gleich die Zensur (Gesetz) bemüht. Nicht jede Dummheit ist strafbar!
„Letztlich wichtig ist, was man lebt und abstimmt!“ Ist das nicht eigentlich meine Position? Dass die meisten Menschen es sich so eingerichtet haben, wie sie leben möchten? Und (leider) wählen sie dann auch noch SVP und deren traditionelles Geschlechterbild und nicht etwa die progressiven Linken.
@ Sp
Auch hier wie oben: Ich weiss nicht, wer was wie wahrnimmt, denn die Menschen um mich herum, sind es mehrheitlich nicht. Diejenigen, die sich mit Feminismus wirklich auseinandergesetzt haben, verstehen ihn mehrheitlich auch. De anderen ist er egal. Allerdings würden diese auch niemals das Patriarchat oder Machtgefälle als „Theorie“ und Diskriminierungen als „Befindlichkeiten“ abtun, sondern sind in der Lage selbstkritisch zu reflektieren und auch der eigenen Privilegien bewusst werden.
„Letztlich wichtig ist, was man lebt und abstimmt!“ Ich wollte damit sagen, dass man auch etwas unterstützen kann, ohne dafür mit dem Plakat auf die Strasse zu gehen, nicht dass nichts getan werden sollte. Wer die SVP wählt, tut/will es aber nicht.
Gibt es in der Schweiz überhaupt einen EDEKA
In der Schweiz gibt es keine EDEKA Märkte! Und haben die Frauen so wenig Selbstwertgefühl, dass sie sich mit allem angesprochen fühlen?
Es spielt eigentlich keine Rolle, ob es Edeka-Läden gibt in der Schweiz oder nicht. Der Werbespot macht online auch hier die Runde, also bedarf er auch einer Antwort.
Sie suchen die Probleme, wo gar keine sind. Aber es ist ja ihr Beruf/Berufung. Und wo soll dieser Werbespot überall laufen. Ich denke, dass die Meisten Frauen keine Onlinewerbung von EDEK anschauen. Das ist ihr Wunschdenken. Bei uns wusste keine Mitarbeiterin (7 an der Zahl), dass es diesen Werbespott überhaupt gibt. Und keine der Frauen hat sich darüber aufgeregt, sie mussten gar lachen. Vielleicht sollten Sie über Ihr eigenes verknorkste Frauen/Männerbild nachdenken.
@ Marek
7 Mitarbeiterinnen, also alles Frauen, einer einzigen Firma, die offensichtlich alle keine Zeitung lesen (schliesslich wurde sowohl vom Blick bis zur NZZ darüber berichtet), sind natürlich eine sehr repräsentative Studie…
Ich habe ihn letzten Dienstag auf Social Media gesehen, dort macht er seit Tagen die Runde. (Und auch am Dienstag gleich meine Antwort geschrieben, übrigens.)
Ich selber habe nur eine Frau in meinem Umfeld gefunden, die den Spot lustig fand. Dafür ganz viele, die meine Meinung teilen. Männer ebenso.
Oh mein Gott ist dieser Werbespot schlimm. Ich kann eigentlich über viele Sachen lachen, aber darüber dann eben nicht mehr. Komisch, aber jetzt habe ich vorerst keine Lust mehr bei Edeka einkaufen zu gehen.
Danke, dass mein Mann ein grossartiger Vater ist! Bei uns ist das Rollenklischee eher umgedreht :-D.
Der Spot ist nicht nur männerverachtend, er ist hintergründig auch extrem frauenverachtend.
Hier eine angemessene (weil ebenso geschmacklose) Antwort auf den Spot:
https://www.youtube.com/watch?v=-ielknqNqOo
Eigentlich sollte man solchen Dingen keine zusätzlichen Plattformen bieten.
Einverstanden , Murmur! Sogar diese Antwort auf Ihre treffende Kritik ist zu viel! Aufmerksamkeitsentzug ist die wirksamste Reaktion auf derartige Banalitäten, und ich meine nicht nur den Werbespot!
hahaha… habe mich schlappgelacht über den zweiten edeka spot…
ja edeka hat es voll vergeigt und auch wenn ich als frau viel mehr für die kinder geleistet habe, war mein mann beruflich sehr stark engagiert und hat uns ein sorgenfreies leben in den intensiven ersten jahren geboten. darum gilt beiden elternteilen der gleiche dank.
Vielen Dank, Frau Kuster!
Ich bin ganz Ihrer Meinung, und ich bin relativ schockiert, dass so viele Menschen das Perfide an dieser Situation nicht verstehen. Es ist einfach sich nun darüber lustig zu machen, dass man angeblich keinen Humor hat – ungleich schwieriger ist es, öffentlich seine Abneigung auszudrücken. Humor kann eine sehr raffinierte Waffe sein, ähnliches habe ich schon oft im Zusammenhang mit alltäglichem Sexismus erlebt: „sei doch nicht gleich eingeschnappt, das war doch lustig gemeint!“ Wenn man sich dagegen stellt, ist man die vertrocknete, humorlose Feministin, und von dieser kann man ja Kritik gar nicht ernst nehmen. Mein persönliches Fazit ist in solchen Momenten leider allzu oft die Resignation und das Schweigen. Daher nochmals: Danke, Frau Kuster!
Danke Ihnen für den Kommentar.
Also wenn das so schockierend ist und dringender Aufklärungs-Bewusstseinsmachbedarf herrscht;
warum der Fokus auf ein dt Geschäft?
Wird ja wohl die Wenigstens hier drin tangieren.
Was ist mit CHer Werbung von Grossverteilern/Anbietern welche „abwertende Klischees“ bedienen? Da würde ich in fast jeder Ausgabe der beiden grossen Grossverteiler-Wochenzeitungen etwas bemängelnwertes finden können.
Oder Fokus auf wertschätzend umgesetzte Werbung, auf beflügelndes&mutmachendes?
Wie an anderer Stelle erwähnt, finde ich es gar nicht so wichtig, ob es die Läden hierzulande auch gibt oder nicht. Der Werbespot hat sich in der Schweiz verbreitet, deshalb darf bzw muss man darauf reagieren.
Es gäbe sicher noch viele andere Negativbeispiele, aber Edeka übertrifft sie mit diesem Spot alle.
@Jeanette Kuster: Der Werbespot hat sich in der Schweiz nur verbreitet wegen der empörten Rückmeldungen von Leuten wie Ihnen. Gut gemacht, EDEKA, jetzt sogar noch Gratis-Werbung im Ausland!
Warum man aber auch einen solchen Spot „reagieren MUSS“, bleibt mir ein Rätsel.
@Jeanette Kuster
da bin ich nicht einverstanden, ich finde die subtileren Bilder/Spots/Kampagnen, die welche eben gerade nicht einen flächendeckenden Aufschrei generieren, in ihrer Wirkung viel stärker.
Dieser Spot übertrifft vielleicht alle in seiner Groteskheit/Grobschlächtigkeit; aber niemals in seiner Wirkung…
Auch ich schliesse mich Ihrem guten Kommentar, Frau Peeterbach, vollumfänglich an.
Nur weil andere etwas unter ähnlichen oder umgekehrten Vorzeichen tun, ist es deswegen noch lange nicht legitim.
Achgottchen, die Kommunikationsfachfrau hat sich wieder mal etwas aus den Fingern saugen müssen und war wohl zu bequem, etwas von Bedeutung zu recherchieren. Die EDEKA-Werbung ist humorvoll, und Humor ist unterschiedlich, und manche haben gar keinen. Vor allem frauenbewegte Kommunikationsfachfrauen, die hinter jedem Besenstiel einen bedrohlichen Phallus sehen etc. usw. usw. Abgesehen davon ist EDEKA in der Schweiz eine unbedeutende Marke, und wenn gewisse Leute in „meinem“ EDEKA nicht mehr einkaufen gehen, freut mich das auch. Wird aber nicht so sein.
Jetzt muss ich tatsächlich etwas grinsen… ab Ihrer lachhaften Klischeeauflistung.
Ich musste mir gar nichts aus den Fingern saugen, den Text habe ich zusätzlich zu meinem vereinbarten Pensum geschrieben, weil es mir ein Anliegen war, auf diesen jämmerlichen Werbespot zu antworten.
Da haben wir es, es MUSS was geschrieben werden und es MUSS mit Feminissmuss zu tun haben und es MUSS für eine Minderheit sein. Nur so fällt man heutzutage auf. Das ist bei Berufsfeminisstinnen halt so. Es ist Ihr Beruf.
Ich frage mich schon längere Zeit, warum sich Frauen immer selbst in die Unterdrücktwerdenecke stellen müssen?
Heieiei, was ist denn bei Ihnen los Marek? Ist Ihnen heute früh eine weibliche Person ein bisschen auf die Füsse getreten und Sie reagieren sich jetzt hier ab?
Es war mir ein Anliegen, ja. Weil ich den Spot und die darin versteckten Botschaften ganz grauenhaft finde. Ob mich das gleich zur „Berufsfeministin“ macht (was auch immer das sein soll)….? Ich glaube nicht.
Dadurch, Frau Kuster, dass Sie das Pronomen „wir“ verwenden im Text, als würden Sie stellvertretend für alle Frauen bzw. Mütter der Welt schreiben, habe ich ihn nicht zu Ende lesen können. Ich vertrage so was nicht. Es irritiert mich zutiefst. Ich erlebe es als anmassend, als pauschalisierend, ja sogar als übergriffig, dass jemand ungebeten im Namen aller spricht bzw. schreibt. Schade, schade!
Das ist eine journalistische Form.
Und: Vielleicht sind „wir“ ja nur ich und all die Frauen um mich herum, die das gleich empfinden? Ich stehe auf jeden Fall keineswegs alleine da mit meiner Meinung.
Ooohhh come on, für solche Genderklischees (ja, ich betrachte „Mama“ und „Papa“ auch als Gender, dass nicht zwangsläufig mit dem biologischen Geschlecht korreliert) sollten wir mittlerweile nur noch ein müdes Lächeln übrig haben.
Was mich viel grundsätzlicher stört (und dementsprechend vielen Frauen/Müttern auch an den Karren fährt): immer dieser Anspruch an Perfektionismus! Haarebürsten ohne Ziepen? Nicht bei uns. Kochen ohne Schlachtfeld? Bitte eine Tür weiter klingeln. Pinkeln am Pistenrand? Wer kann seinen ganzen Namen schreiben!
Trotz aller Makel und Desaster will ich doch lieber meine Mama (und Papa) als diese perfekte Edeka-Mama 😉
Oder anders gesagt: offensichtlich ist meine Mama ein Papa.
And I love it <3
Wenn man die destruktive Feminismus- Brille ablegt, erkennt man: sehr toller und witziger Werbespot!! Völliger Quatsch und albern die Vorstellung, dass jetzt Väter nicht mehr bei Edeka einkaufen werden.
Sehr toll und witzig???
Ich zitiere gerne Linas Kommentar, die das mMn sehr gut auf den Punkt gebracht hat: „Humor kann eine sehr raffinierte Waffe sein, ähnliches habe ich schon oft im Zusammenhang mit alltäglichem Sexismus erlebt: „sei doch nicht gleich eingeschnappt, das war doch lustig gemeint!“ Wenn man sich dagegen stellt, ist man die vertrocknete, humorlose Feministin, und von dieser kann man ja Kritik gar nicht ernst nehmen. „
Frau Kuster, haben sie keine eigene Meinung?
Ja, aber, aber… Hier kommen ja wir Männer mal nicht so gut weg…. Allerdings feiere ich gerade all die Männer, welche sich in den Situationen wiedererkennen (die sind nämlich engagiert). Da ja eh nur knapp 10% der Männer wirklich Engagement zeigen, und davon 50% das wohl eher lustig finden, ist die empörte Masse nicht mehr so gross…
Und falls ihr einen Partner habt, den dieser Spot aus dem Konzept bringt: viel Glück!
Edeka hat es wieder mal geschafft: Sie sind im Gespräch.
Wenn man nämlich wirklich etwas spannendes, auf Gleichberechtigung zielendes über den Muttertag schreiben möchte, dann lieber ein wiederholtes Pamphlet, dass es diesen Tag eigentlich gar nicht mehr geben dürfte, da ja nur Elternteiltag, anstelle einer lauen Repetition einer momentanen, salonfähigen Empörung.
@ teamc
„Da ja eh nur knapp 10% der Männer wirklich Engagement zeigen“
Wie bitte schön kommen Sie denn auf diese Zahl?
@teamc: Aha, also nur 10% aller Väter engagieren sich, und die erkennen sich dann in den Bildern wieder? (Also 10% können keinen Mixer bedienen, und die restlichen 90% kämen gar nicht erst auf die Idee, das überhaupt zu versuchen? Oder wie ist das gemeint?)
@13 https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.assetdetail.7106820.html
Die Wahrscheinlichkeit solcher Situationen korreliert stark mit den Anzahl Stunden, in denen man alleine für den Nachwuchs zuständig ist, daher meine Zahl auf obiger Quelle basierend.
@cyrill imhof Ja, etwa so ist das gemeint. Und es gilt nicht immer alles pauschalisierend, evt kann der eine oder andere einen Mixer bedienen, evt sogar kochen (sollten es geben, habe ich mir sagen lassen), aber ja, diejenigen, welche darüber lachen, haben die eine oder andere Situation schon selbst durchlebt.
Plus mag ich es ganz generell, die Leute anzuregen über Prozentzahlen, Wahrscheinlichkeiten und Normalverteilungen Gedanken zu machen… Hilft immer!
@ teamc
Das ist doch Blödsinn. Das Engagement ist sicher nicht ausschliesslich vom Arbeitspensum abhängig, zumal auch nicht jedes Pensum gleich zu werten ist. Da spielen einen Haufen anderer Aspekte mit wie Arbeitsweg, Arbeitszeiten, Überstunden, Homeofficemöglichkeiten, Ferien etc. eine grosse Rolle. Aber das wirklich Ausschlagende ist auch, wie man die Freizeit verbringt. Da kenne ich zumindest Väter (und Mütter) mit ganz verschiedenen Engagements, von solchen die alle paar Monate mal Exklusivzeit mit dem Kind haben und das auch erst ab Kindergartenalter bis hin zu solchen, die zu Hause Hauptbetreuer sind.
@teamc
Danke @13, das ist wirklich Nonsense.
„Plus mag ich es ganz generell, die Leute anzuregen über Prozentzahlen, Wahrscheinlichkeiten und Normalverteilungen Gedanken zu machen… Hilft immer!“
Dann versuchen Sie es das nächste Mal nicht mit irgendwelchen Milchmädchenrechnungen. Mit Zahlen muss man auch umgehen können, wissen Sie.
Im Gegensatz zu einigen Müttern, verstehen die meisten Väter Spass und wetden (weiterhin) bei EDEKA einkaufen 😉
Hm….da wäre ich mir nicht so sicher. Schauen Sie sich mal im Internet um, da finden Sie sehr viele wütende Väter.
Die werden trotzdem weiter bei EDEKA einkaufen. Oder weiterhin nicht…
Ich nicht. Wüsste nicht wieso ich in einem Laden einkaufen soll, der meine Frau, meine Kinder und mich beleidigt. Der Spot bewegt sich auf dem gleichen verschissenen Niveau wie der „Flaschen-zurück“- Spot. Er ist nicht mal lustig.
Wissen Sie was ich dachte, Frau Kuster, als ich Ihren Artikel (welcher ja notabene nicht der Erste zu diesem Edeka Spot ist) las: „Welcome to 2019 – wo jede und jeder ab allem und alles beleidigt ist!“ Ich fand den Spot unterhaltsam, ein wenig sarkastisch und humorvoll…
Warum denn aus allem und jedem einen „Shit-Störmchen“ machen? Was ist denn das Problem? Fühlen sich Väter denn wirklich angegriffen und gedemütigt durch diesen Spot? Oder geht es im Kern um Ihren Schlussatz: So wollen wir Mütter nicht gefeiert werden.
Nehmt das Ganze doch locker, meine Güte!
Wahrscheinlich wollte Edeka einfach noch eines draufsetzen frei nach dem Motto „was Gillette kann, können wir auch“.
Aber danke für Ihre Einschätzung, Frau Kuster, und schöner Muttertag allerseits! 🙂