Keiner zu klein, Klimaschützer zu sein

Wer braucht schon ein Auto? Kinder fahren sowieso viel lieber Velo oder ÖV. (Foto: iStock)

Nicht nur die Jugendlichen gehen für den Klimaschutz auf die Strasse. Immer öfter schliessen sich auch Eltern mit kleineren Kindern den Demonstrationszügen an. Weil es diese kleinen Menschen sind, die dereinst mit den Folgen unseres heutigen (Fehl-)Verhaltens werden leben müssen.

Der Klimaschutz ist uns Eltern also ein sehr persönliches Anliegen. Was aber können wir als Familien im Alltag konkret tun, um klimafreundlicher zu leben? Zehn einfache Ideen:

1. Das Klima zum Thema machen

Nur wer über das Problem genau Bescheid weiss, wird sich engagieren. Also klären Sie den Nachwuchs auf. Bei «Naturdetektive» gibt es eine gute, kindergerecht erklärte Übersicht über das Thema. Teenager finden auf der Website der Jugendorganisation Bund Naturschutz Informationen zum Klimawandel.

2. Den Bienen ein Zuhause geben

Acht Prozent der Tierarten sind laut Wissenschaftlern aufgrund des Klimawandels vom Aussterben bedroht. Zum Beispiel die Bienen. Das ist deshalb besonders kritisch, weil Bienen zu den sogenannten Schlüsselarten gehören: Sie sind lebenswichtig für andere Tier- und Pflanzenarten – und somit auch für uns. Warum also nicht ein Insektenhotel in den Garten oder auf den Balkon stellen, damit sich die Bienen willkommen fühlen? So ein Mini-Hotel kann man gemeinsam mit den Kindern selber bauen, entweder mit dieser Anleitung von Greenpeace oder einem fertigen Bausatz. Wer noch mehr über Bienen wissen will, dem empfehle ich das Buch «Mach dieses Buch zum Bienenhaus». Es enthält nicht nur Bastelmaterial für ein Bienenhaus, sondern auch ganz viele Infos über die kleinen Bestäuber und Ideen für spannende Experimente.

3. Bewusst anpflanzen

Da wir schon bei den Bienen sind: Mit dem Haus alleine ist es nicht getan. Achten Sie darauf, Blumen anzupflanzen, die den Bienen besonders gut gefallen. Zum Beispiel Brombeere, Sonnenblume, Veilchen, Hortensie und Geissblatt.

4. Das Auto stehen lassen

Mal ehrlich: Kinder fahren meist sowieso nicht gerne Auto. Es wird also ein Leichtes sein, sie vom ÖV zu überzeugen. Sie selber sitzen lieber am Steuer? Dann habe ich hier ein paar Argumente für Sie: Mit der Juniorkarte fahren Ihre Kinder ein ganzes Jahr lang für nur 30 Franken mit Ihnen gemeinsam durch die Schweiz, ab dem dritten Kind ist die Karte sogar gratis. Das Angebot gilt bis 16 Jahre. Im Zug können Sie unterwegs mit den Kindern spielen, ihnen ein Buch vorlesen – gemeinsam «quality time» verbringen, wie es so schön heisst. Anstatt ihnen all die Fluchwörter beizubringen, die Ihnen am Steuer aus dem Mund rutschen.

5. Rollen auf zwei Rädern

Zum lokalen Supermarkt kommt man mit dem Fahrrad meist mindestens so gut und schnell wie mit dem Auto. Mit einem Veloanhänger klappt es auch mit dem Grosseinkauf. Wir haben seit neun Jahren einen Anhänger von Leggero: Die werden in der Schweiz produziert, und der Kofferraum bietet problemlos Platz für zwei grosse Einkaufstaschen.

Sie wohnen am Hügel, und der Heimweg ist Ihnen zu steil? Dann besorgen Sie sich Micro Scooter an der nächsten Rädlibörse. So können Sie zusammen mit dem Nachwuchs gemütlich hinunterrollen und danach mit dem Bus wieder hochfahren – die Trottis darf man kostenlos mitnehmen. Zugegeben, besonders cool sieht man als Erwachsener nicht aus auf diesen Gefährten, aber das Herumkurven macht Spass.

6. Reparieren statt wegschmeissen

Wir tendieren heute dazu, Dinge sofort zu entsorgen, wenn sie nicht mehr ganz sind. Weil wir zu faul sind, sie zu reparieren. Dabei ist vieles machbar, wenn man sich nur die Zeit dafür nimmt. Und das reparierte Teil liegt einem danach gleich mehr am Herzen, da man seine Energie darin investiert hat. Ich habe kürzlich entdeckt, dass es sogar Reissverschluss-Reparatursets gibt. So konnte ich den Rucksack meiner Tochter ganz einfach und günstig reparieren. Das Ergebnis: Sie ist glücklich, ich bin zufrieden und das Klima dankt.

7. Dinge wertschätzen

Indem Sie Sachen reparieren, zeigen Sie Ihren Kindern auch, dass man Dinge wertschätzen soll. Eine wichtige Lehre fürs Leben, wie ich finde.

8. Flohmärkte und Börsen besuchen

Die Verlockung ist gross, neue Kinderkleider zu kaufen, wenn ein T-Shirt im Laden nur 5 Franken kostet. Umwelttechnisch ist es aber besser, Secondhandware zu kaufen. Zum Glück gibt es gerade im Kinderkleiderbereich ein Riesenangebot an Börsen und Flohmärkten, an denen man die eigene Ware auch wieder verkaufen kann. Das sorgt nicht nur für ein gutes Gewissen, sondern auch für einen Zustupf in die Familienkasse.

9. Die Ernährung überdenken

«Richtig» zu essen, ist unglaublich schwierig geworden: zu viele Widersprüche, zu viele Regeln. Zwei Richtlinien können Ihnen helfen, sich einigermassen umweltfreundlich zu ernähren: 1. Wer beim Essen ans Klima denkt, darf eigentlich gar kein Fleisch essen. Ganz so weit müssen Sie nicht gehen. Aber wie wäre es, nur noch zweimal pro Woche Fleisch aufzutischen, es dafür ganz bewusst zu geniessen? 2. Bei Früchten und Gemüse macht man schon vieles richtig, wenn man auf die Saisonalität achtet. Saisontabellen gibts von WWF oder der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung. Schauen Sie die Tabellen gemeinsam mit den Kindern an, damit die Kleinen verstehen, warum sie gewisse Früchte jetzt gerade nicht kaufen.

10. Zu zweit baden

Meine Tochter hat mir kürzlich ganz überrascht erzählt, dass ihre Kollegin jeden Tag dusche. Ich finde, bei jüngeren Kindern ist das absolut unnötig. Eigentlich würden sogar die meisten Erwachsenen gut ohne die tägliche Dusche auskommen, ohne gleich zu Miefmonstern zu werden. Aber bleiben wir bei den Kleinen: Einmal pro Woche duschen reicht in der Regel – ausser sie haben sich im Sandkasten gewälzt. Wollen die Kinder lieber baden, packen Sie möglichst mehrere Dreckspätze zusammen in die Wanne. So lohnt es sich wenigstens, das viele Wasser einzulassen.

Haben Sie noch weitere praktikable Tipps auf Lager? Schreiben Sie sie in die Kommentarspalte!

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90 Kommentare zu «Keiner zu klein, Klimaschützer zu sein»

  • Josef Hofstetter sagt:

    Wie viele dieser Demonstranten kaufen eigentlich retgelämääsig bei Zalando und anderen Online Händlern ein. Wenn ich heute lesen muss, dass jährlich, nur in der Schweiz, 10 Milliionen Pakete retourniert werden, also rund die Hälfte und das nur bei Zalando. Werden alle diese Pakete nur mit Velos oder zu Fuss transportiert? Wenn Sie schon einen solchen Unsinn betreffend Klima laufend schreiben, dann überdenken Sie doch zuerst Ihr eignes Verhalten.

  • Brigitta Meier sagt:

    Also ich finde den Beitrag gut! Danke Frau Kuster!
    Wenn sich alle Eltern und Grosseltern so viele Gdanken machen und danach handeln würden, wäre schon viel getan!

  • Reincarnation of XY sagt:

    Warum nehmen sich die Klimaaktivsten nicht einmal die Mühe, sich wirklich mit der Thematik auseinanderzusetzen! Alles was ich höre ist: „nicht fliegen, kein Fleisch essen und ja … weniger konsumieren.“
    Dabei macht Flugverkehr insgesamt(!) gerade mal 5% des Co2 aus. Unsere Häuser aber 30%, um nur ein Beispiel zu nennen.
    Die Erdbevölkerung wird, bis sie den Pik erreicht hat, noch um einige Mia Menschen wachsen. Zudem werden Mia der Armut entfliehen und somit den ihren CO2 Ausstoss vervielfachen.
    Die Fertilität wird aber nur durch Wohlstand gesenkt und für Wohlstand braucht es Technologie und eine florierende Wirtschaft.
    Kurz: Wir können diese Probleme nur durch neue Technologien lösen, sowohl in der Landwirtschaft, wie auch in der Energie.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Einige Autoren beim Spiegel, die haben sich schlau gemacht und schreiben derweil kluge Kommentare, welche das Thema wirklich ganzheitlich angehen. Doch man staunt: solche werden von der Mehrheit ignoriert.
      Man predigt lieber Verzicht und Askese (die insgesamt 3-4% Einsparungen bringen würden, wenn sich ALLE (!) daran halten würden), gepaart mit Wirtschaftsfeindlichkeit, Chemophobie und ähnlichem, anstatt sich den
      wirklichen Ausmassen der Herausforderung zu stellen.

    • Muttis Liebling sagt:

      ‚Die Erdbevölkerung wird, bis sie den Pik erreicht hat, noch um einige Mia Menschen wachsen.‘

      Nein, nach den aktuellen Prognosen der UNO ist der Pik 2065 mit 9.6 Mrd. Menschen erreicht. Das ist weder viel, noch muss man dem begegnen. Aber sonst gebe ich Ihnen recht, man muss nicht reagieren, Askese ist sinnlos, sondern vernünftig agieren. Nur nicht mehr auf demografischen Feld, das ist abgegessen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Mir solls recht sein. Ich habe die Zahlen nicht im Kopf. Weiss aber, dass sich die Forscher darin sehr einig sind. (Aber auch hier die Mehrheit zu träge, um sich mit dem Thema zu befassen und begeistert sich lieber für Apokalypse-Szenarien a la Dan Brown.) Einigen wir uns darauf, dass wir eine Landwirtschaft brauchen, um 10 Mia Menschen ernähren zu können. Zudem eine Wirtschaft, welche 10 Mia Menschen Fortschritt und Wohlstand ermöglicht.

        Wahrhaft töricht ist es jedenfalls, das Heil in einer Rückkehr in die vorindustrielle Vergangenheit zu suchen. Was ja die Feel-good-Asketen allesamt suggerieren (ob sie es wollen oder nicht).
        Eine 10 Mia Bio-Gärtli-Selbstversorger-Menschheit hätte im Nu die ganze Umwelt zerstört, weil sie immens viele Ressourcen dafür verschwenden würde.

      • Anh Toàn sagt:

        Wir können also weiterhin immer grössere Einfamilienschachteln immer weiter weg von den Arbeitsplätzen bauen und mit immer grösseren Kutschen zu diesen fahren, können noch mehr Klamotten und Sportausrüstung und Elektonikgadgets kaufen.

        Wir müssen einfach neue Technologien erfinden. Sowas hat auch Herr Lindner von der Deutschen FDP gesagt. Ich würde noch eins draufsetzen:

        Die Wissenschaftler sollten, statt uns Angst vor dem Klimawandel zu machen, ihren Job machen und neue Technologien erfinden, sind ja Wissenschaftler und nicht Pfarrer, die uns Angst vor dem Teufel machen.

      • Anh Toàn sagt:

        Die Wissenschaftler haben ja schon fast saubere Diesel erfunden, damit unser SUV umweltfreundlich wird. Und Elektro SUV’s, die sind so umweltfreundlich, dass die besser sind als zu Fuss gehen, da wir beim gehen mehr CO2 ausstossen als beim sitzen.

        Und unsere Arbeitsplätze sind uns wichtiger als sauberes Wasser oder saubere Luft.

      • Roxy sagt:

        Das ist ihre Sichtweise Ahn Toin. Es gibt auch Menschen die halten den Menschen für ein lernfähiges Wesen.
        Die Menschheit steht vor der Herausforderung Strukturen zu schaffen, dass 10 Mia Menschen ein würdiges Leben führen können und die Lebensbedingungen auf dem Globus intakt bleiben. Dazu braucht es viel Innovation und Veränderung. Sicher nicht destruktives rückwärtsgewandtes Denken oder Scheinlösungen die der Komplexität des Themas nicht gerecht werden.

      • tina sagt:

        5% sind immerhin ein 20stel. bei einem monatslohn von 5000 sind das immerhin 1000.–. es ist kein sprung ins vorindustrielle zeitalter, wenn man ab und zu fliegt anstatt mehrmals jährlich.
        „unsere häuser“: ich wohne in einem mehrfamilienhaus aus den 60ern, 4 zimmer auf 70m2. heute wohnen alleinwohnende auf 100m2. es ist kein rückschritt ins vorindustrielle zeitalter, einfach mit ein bisschen weniger klarzukommen.
        ein sinnvoll bestückter kleiderschrank reicht, man muss nicht 4mal jährlich für alle kleidergrössen mode für den müll produzieren (von den produktionsbedingungen sprechen wir schon gar nicht).
        man kann avocados einfliegen lassen um ab und zu eine zu essen. nicht wöchentlich avocado zu essen ist keine rückkehr ins vorindustrielle. ist auch keine konsumverweigerung

      • tina sagt:

        ui was habe ich beim monatslohn überlegt…… sorry ;-). aber auch auf 250 möchte man bei einem monatslohn von 5000 nicht verzichten. 1/20 ist viel, nicht fast nichts

      • tina sagt:

        ich finde auch langsam aber sicher kann man aufhören alles nur gerade auf co2 belastung umzurechnen, das wird der sache nicth gerecht

      • Adrian Aulbach sagt:

        Das Fliegen macht global so wenig aus, weil jedes Jahr nur 3% der Weltbevölkerung überhaupt fliegen. Dass diese 3% mit ihren Flügen ganze 5% der globalen CO₂-Emissionen verursachen zeigt gut, dass das Fliegen eben doch viel ausmacht.
        Insbesondere bei einer Vielflieger-Nation wie der Schweiz macht das Fliegen daher einen erheblichen Teil der Emissionen aus.

      • Reincarnation of XY sagt:

        so, so…. im 2017 flogen 4,1 Mia Passagiere
        https://www.spiegel.de/reise/aktuell/zahl-der-flugpassagiere-steigt-auf-4-1-milliarden-rekord-a-1188472.html
        würde bedeuten dass wir 11mal jährlich fliegen… hm…

        Wie auch immer: es ändert aber nichts an der Tatsache, dass dies 5% ausmacht, während unsere Häuser z.B. 30% ausmachen. Es ist nach wie vor nicht zu erklären, dass fliegen zur Gretchenfrage der Aktivisten gemacht wird.

        PS nach Ihrer Rechnung würde ich 11-20 mal weniger als der Durchschnitt fliegen. Ich könnte also locker mit demonstrieren. Aber mir geht es um die Sache.

      • tina sagt:

        xy: ob mein haus isoliert ist, kann ich nunmal nicht selber bestimmen. es sind alles faktoren. und alle zählen. selbst wenn eine massnahme nur 1% ausmacht: macht man das 100 mal…. du siehst den punkt

      • tina sagt:

        demonstrieren finde ich darum gut, weil die politik eben auch gefordert ist. eben: es braucht auch investitionen. häuser sanieren kann man gesetzlich fordern beispielsweise. man könnte kerosin besteuern. man kann wegwerfgeschirr aus plastik verbieten. firmen, die resourcenverschwendung drastisch fördern um geld zu machen, könnte man bestrafe

      • Anh Toàn sagt:

        Unsre Häuser machen so viel von unserem Verbrauch aus, weil sie so gross sind. 46m2 pro Kopf im Durchschnitt. Wenn Sie hundertprozentig isolieren, müssen Sie einfach mehr lüften.

        Ich fand bereits vor Jahrzehnten pervers, wenn man Subventionen bekommt für ein 200m2 Haus, weil man energiesparend gebaut hat. Wer in einem nicht so energiesparenden Haus mit 80m2 wohnt, braucht dennoch weniger, bekommt aber keine Subventionen: Die muss man sich erst mal leisten können.

        Wer wirklich sparen will, muss weniger Quadratmeter bewohnen, dann muss er weniger Kubikmeter beheizen. (Auch weniger putzen, malen, also weniger Farben und Putzmittel, weniger Staubsaugereinsatz, weniger Licht etc. etc.)

  • Lorena sagt:

    Also wenn Sie im OeV unterwegs sind, werden Sie feststellen, dass Ihr Ratschlag nicht jeden Tag zu duschen, rege befolgt wird.

  • sole sagt:

    Schade, dass Sie das Thema nicht etwas fundierter angegangen sind. Gab es nicht gerade im Tagimagi einen guten Artikel? Die drei grossen Bereiche, in denen sich Veränderung lohnt, sind nach wie vor Wohnen, Mobilität und Ernährung. Also nicht in einem überdimensionierten, ölbeheizten EFH auf dem Land wohnen, nicht/möglichst wenig fliegen, nicht „das Auto“ stehen lassen sondern gar kein Auto besitzen. Die Ernährungstipps sind gut, man könnte noch tierische Produkte ganz allgemein anfügen (der „Fussabdruck“ von Käse etc. ist erschreckend hoch, da können Sie auch gleich Poulet essen).

    • Jeanette Kuster sagt:

      Der Beitrag im Magazin war tatsächlich grossartig. Mir ging es hier um einfache Tipps, die man problemlos umsetzen kann und die das Thema ins Bewusstsein rücken – auch beim Nachwuchs. Sicher, kein Auto zu besitzen wäre noch besser – aber der Weg dahin ist einiges weiter für begeisterte Autofahrer und da ist es doch ein guter Anfang, es öfter stehen zu lassen, nicht?

      • sole sagt:

        Ja, das stimmt schon. Mein Problem mit den problemlos umsetzbaren Tipps ist eben, dass sie oft so einfach sind, dass sie v.a. das Gewissen beruhigen, aber der Effekt nicht so gross ist. Wenn das Gewissen der Leute zu gut ist, dann ist der zu erwartende Rebound-Effekt grösser als der Nutzen der Massnahme…
        Anders ausgedrückt: Die Leute freuen sich über das Plastiksäckliverbot, um dann mit ökologisch reinem Gewissen ein Steak im Stoffsack nach Hause zu tragen…

      • Jeanette Kuster sagt:

        Da haben Sie recht, das Risiko besteht natürlich.

  • Anh Toàn sagt:

    Ganz einfach: Nichts kaufen, kein Geld ausgeben. Und idealerweise auch keines verdienen. Unsere Arbeit und unser Konsum machen die Umwelt kaputt. Also hören wir auf zu arbeiten und zu konsumieren. Beziehungsweise halt nur noch, was wir wirklich brauchen, also so grob 10% von dem, was wir uns leisten und meinen es zu brauchen, weil es die anderen auch haben.

  • Nina Uehlinger sagt:

    Einige Ergänzungen: keine Kinder kriegen, aufs Fliegen verzichten, Heizen einschränken (18-19 Grad reichen vollkommen!), waschen nur mit 30°, biologisch abbaubare Reinigungsmittel verwenden, usw.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Waschen nur mit 30° ist völliger Schwachsinn, da es die Lebensdauer von Geräten erheblich verringert.und hygienisch ist es schon gar nicht, Unterwäsche, Bettwäsche, Duschtücher, Küchenwäsche usw kalt zu waschen.

      • maia sagt:

        ochh – ich wasche schon seit bald 20 Jahren praktisch alles mit 30 oder 40°. Alle 3-4 Monate mal was mit 60° und vielleicht einmal im Jahr dann etwas bei 90°. Die Waschmaschine ist bald 17-jährig und es gab noch nie Probleme. Wie lange ist denn die Lebensdauer einer Waschmaschine?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Mich ekelt schon der Gedanke, in Bettwäsche zu schlafen und Unterwäsche anzuziehen, welche mit 30° gewaschen sind. Bei Stallkleidern kann man das waschen ja gleich lassen, weil bei 30° immer noch Kuhgeruch dran ist und ich hatte schon Kunden, welche alles mit 30° waschen, die Putzlumpen ca alle 3 Monate. Mmmh fein, wenn da dann der Lumpen fürs Geschirr benutzt wird, mit dem die Tiolette geputzt wurde.

        Ich lebe sehr umweltbewusst, aber auf Sauberkeit werde ich nicht verzichten.

        Wir fahren wenig mit dem Auto und mein letzter Flug ist über 20 Jahre her.

        Ein Gerät machts durchschnittlich 10 Jahre, bei guter Pflege und Glück länger. Eine 17 jährige Maschine unter solchen „Umständen“ würde ein Monteur als ungewöhnlich bezeichnen, aber es gibt ja auch Kettenraucher, die 90 sind

  • Cédric Ruckstuhl sagt:

    Das einzige, was dem Klima etwas nützen würde, wäre eine starke Absenkung unseres Lebensstandards oder ein Bremsen des massiven Bevölkerungswachstums (=der massiven Einwanderung) der letzten Jahre. Aber zu ersterem ist kaum einer bereit, das Zweite ist gerade bei den meist links stehenden Umweltschützern aus ideologischen Gründen unbeliebt.
    .
    Was bleibt, sind die oben propagierten 10 Massnahmen. Die nützen wenig bis nichts, dienen aber dazu, sich nach aussen als guten Bürger darzustellen und sich nach innen das Gefühl zu geben, zu den Guten zu gehören.

    • Hans Hasler sagt:

      Einwanderung ist nur Abwanderung aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Weitgehend Klimaneutral. Im Gegensatz zum Bevölkerungswachtsum, das durch Geburten (weltweit) entsteht. Ich bin überzeugt davon, dass die Umweltproblematik nur mit sinkender Bevölkerung weltweit lösbar ist.

      • Sven Moser sagt:

        Kommt darauf an, ob sie die nationale oder globale CO2-Bilanz hernehmen. Aber seien wir doch ehrlich: Das Bevölkerungswachstum, bzw. eine Bevölkerungsexplosion, findet momentan vor allem in Westafrika statt.

      • Hans Hasler sagt:

        Herr Moser: Die nationale CO2 Bilanz hat ausserhalb von gewissen moralischen Verpflichtungen, seinen eigenen Dreck wegzumachen kaum eine Relevanz.
        Und gerade im Asylwesen gibt es eben auch noch andere moralische Verpflichtungen.
        Und was die Orte des Bevölkerungswachstum angeht: Wie ich schreibe ist dies ein weltweites Problem. Was aber kein Grund ist hier auf Biegen und Brechen möglichst viele Kinder zu haben.
        Dass dies auch für Westafrika gilt scheint mir jetzt eher selbstverständlich. Was genau wollen Sie mit dem Westafrika Beispiel sagen? Wenn wir hier 3 oder noch mehr Kinder haben, so ist dies nunmal eine Belastung für die Umwelt. Das gilt auch dann, wenn sie in Afrika noch mehr Kinder haben.

      • Muttis Liebling sagt:

        Es gibt inzwischen keine Bevölkerungsexplosion und keinen Geburtenüberschuss mehr. Weltweit beträgt die Fertilität 2.5, das ist im Gleichgewicht mit der weltweiten Kinder- und Jugendsterblichkeit. Die Generation der 18- Jährigen entspricht exakt der Zahl, die für eine 1:1 Reproduktion der Weltbevölkerung notwendig ist.

        Neu ist, dass 2018 erstmals die Zahl der > 65 Jährigen die Zahl der < 5 Jährigen überstiegen hat. Wir haben weltweit und vor allem in den Industriestaaten zu viele Alte, die Lebenserwartung ist zu hoch. Das ist das globale demografische Problem, nicht die Zahl der Geboren.

      • Hans Hasler sagt:

        Muttis Liebling: Die Herausforderung, die es zu bewältigen gibt liegt nicht darin einfach nur weiteren Wachtstum zu verhindern. Wir müssen die Umweltzerstörung massiv zurückfahren.

        Gegen „zu viele Alte“ kann herzlich wenig unternommen werden. Weniger Kinder kriegen ist nunmal sehr viel einfacher.
        Natürlich gibt das wiederum Probleme wie Überalterung. Nur – ohne Probleme wird die Zukunft nicht sein. Es ist für mich schon sehr fragwürdig wie fahrlässig gerade Eltern mit der Zukunft ihrer Kinder umgehen. Wieso nicht nur 1 Kind haben statt 3, wenn dies dem Kind eine bessere Zukunft ermöglicht? Oder sind Sie der Meinung, dass es keine Probleme gibt, die Ihre Kinder oder Grosskinder betreffen werden?

      • Cédric Ruckstuhl sagt:

        @Hasler
        Nein, denn die Einwanderer haben in der Schweiz einen viel höheren Lebensstandard und damit Ressourcenverbrauch als in ihren Heimatländern.

        Eine Million Menschen in der Schweiz produziert ca. 40 Mal (!) mehr CO2 als eine Million Menschen in Afrika.

      • Sportpapi sagt:

        @Cédric Ruckstuhl: So gesehen müsste man einfach möglichst viele Schweizer in jene Länder verfrachten .Dort dürften sie dann dafür 1-2 Kinder mehr haben…
        Insofern ja – tiefer Lebensstandard hilft. Aber kaum einer ist bereit darauf zu verzichten. Und Verzicht nur von den anderen fordern geht ja nicht auf, oder?

    • Patrick Meier sagt:

      Mein Lebensstand ist absolut hervorragend und ich produziere viel weniger CO2 als der Durchschnitt (kein Auto, keine Flüge, saniertes Haus mit Wärmepumpe, wenig Fleisch).
      Mir tun die Leute leid die ihren Lebensstandard auf die Grösse ihres Autos und die pro Jahr geflogenen Meilen reduzieren…

      • Cédric Ruckstuhl sagt:

        @Patrick Meier
        Ich glaube ihnen gerne, dass sie weniger CO2 produzieren als der Schweizer Durchschnitt. Aber sie produzieren immer noch viel mehr CO2 als ein Afrikaner oder der durchschnittliche Weltbürger. Um ihren Ressourcenverbrauch deutlich abzusenken, müssten Sie massive Abstriche an ihrem Lebensstandard vornehmen. Z.B. ihr schönes saniertes Haus nicht mehr nur mit ihrer Frau, sondern mit 20 oder 30 anderen Leuten bewohnen. Wären Sie bereit dazu?

    • Elmar Scherrer sagt:

      @Ruckstuhl: Weil Menschen erst bei der Einwanderung in die Schweiz anfangen, das Klima zu belasten?
      Ihr Anti-Linkes Pseudoargument kann man getrost in den Abfall werfen denn es ist schlicht falsch. Und könnten Sie bitte noch erklären warum die oben genannten Massnahmen allesamt nichts bringen? Das erschliesst sich mir aus Ihrem recht trolligen Kommentar nämlich gar nicht.

      • Cédric Ruckstuhl sagt:

        @Scherrer
        Weil mit der Einwanderung in die Schweiz der Lebensstandard der Einwanderer massiv steigt, damit steigt ihr Ressourcenverbrauch und damit steigen die CO2-Emissionen. Ein Eritreer in der Schweiz produziert ca. 40 Mal mehr CO2 als ein Eritreer in Eritrea.

        Die oben genannten Massnahme bringen etwas im Promille- bis einstelligen Prozentbereich. Um aber wirklich etwas zu bewirken, müssten wir viel, viel, viel mehr tun. Z.B. unseren Ressourcenverbrauch aufs Niveau von Eritrea abzusenken. Wären Sie bereit, ab heute so zu leben wie es in Eritrea Standard ist?

    • Anh Toàn sagt:

      „Das einzige, was dem Klima etwas nützen würde, wäre eine starke Absenkung unseres Lebensstandards..“

      Wenn wir nichts ändern, sinkt unser Lebensstandard auch, etwas später, dafür stärker. So stark, dass das Bevölkerungswachstum kein Thema mehr sein wird, aber es wird kaum so schlimm werden, dass der homo sapiens auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Arten kommt. Was den Einzelnen, der besonders betroffen ist, zum Beispiel weil sein Land keines mehr ist, sondern Meeresgrund, aber kaum tröstet.

      Machen uns die Umweltbelastungen krank, fallen uns in den Schweizer Tälern die Berge auf den Kopf weil das ewige Eis geschmolzen ist und sie nicht mehr zusammenhält, ist der Lebensstandard, ganz allgemein betrachtet, eher bescheiden.

  • Max Demian sagt:

    Natürlich ist die globale Fertilität zu hoch. Der Raubbau am Planeten ist zu hoch und der Wohlstand bei weitem nicht ähnlich verteilt. Wenn der Wohlstand auf alle Erdenbürger ähnlich verteilt sein sollte – und ideologisch ist dem schwer zu entgegnen – dann muss die Erdbevölkerung schrumpfen.

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Weltbevölkerung schrumpft, wenn die Lebenserwartung schrumpft. Die ist zu hoch, nicht die Geburtlichkeit.

  • tststs sagt:

    Alles recht, alles gute Absichten.
    Aber bittebitte mit den Kindern in der richtigen Terminologie sprechen!

    Das Klima schützen? Vor wem? Vor uns? Ernsthaft, das Klima ist der Schwächere von uns beiden und muss geschützt werden?

    Klimaschutz ist im Endeffekt nicht der Schutz des Klimas vor den Menschen, sondern des Menschen vor einem (potentiell) gewandelten Klima.

    • Nala sagt:

      Danke tststs. Das vergessen nämlich viele. Dem Planet Erde ist das Klima so ziemlich schnuppe. Der Planet Erde kommt auch damit klar, wenn auf seiner Oberfläche eine Magmamasse blubbert. Nur der Mensch hat dann so seine Problem mit dem Klimawandel. Sprich das ganze Thema ist wiederum ein sehr egoistisches Thema. Es geht – mal wieder – nur um den (um das überleben des) Menschen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Nala – natürlich geht es nur um uns. Und was soll daran falsch sein?
        Leben kämpft ums Überleben. Das ist bei jeder Spezies so. Des einen Freud, des anderen Leid.

        Einfach mal ins Naturkundemuseum gehen. Vor Jahrmillionen sah die Erde ganz anders aus, bot Platz für Spezies, für die sie heute keinen Platz mehr bietet. Dafür gab es damals keinen Platz für Spezies, die es heute gibt.
        Der Erde ist das alles Schnuppe, dem Universum erst recht.
        Wir sollten aufhören den Menschen immer schlecht zu machen. Wir wollen überleben, wir haben dazu unseren Verstand gebraucht und darauf müssen wir weiter setzen: Vernunft, Zusammenhänge verstehen und Lösungen finden.
        Moralismus hingegen, brachte nie taugliche Lösungen.

  • charly Locher sagt:

    11. keine Kinder zeugen.

    • Maike sagt:

      Damit Sie dann volles Programm das alles verbrauchen können, was Sie sonst mit den Kindern hätten teilen müssen ???

      • Hans Hasler sagt:

        13: 2 Menschen zeugen 2 Kinder… das hat eine gewisse Symmetrie und auch potentiell eine gewisse Nachhaltigkeit. Betreffend Klima und Ressourcenverbraucht: Je weniger desto besser – 2 Kinder sind nicht unbedingt DAS ideal, aber verbinden Nachhaltigkeit mit dem Erfüllen eines Kinderwunsches am besten. Meiner Meinung nach.

        Zum Rest: Ersetzen Sie mal Kind mit Langstreckenflug. Wieso sollte jemand dem Klima zuliebe den Wunsch nach einem Langstreckenflug vier mal pro Jahr hintenanstellen und andere dürfen dem nachkommen? „Man kann schlecht die Klimadiskussion dazu nehmen, um das, was man für sich selber ohnehin als das Ideal empfundene zu rechtfertigen und alles, was darüber hinausgeht, kritisieren. “
        Gerade Eltern sollten da etwas vorausdenkender sein.

      • Hans Hasler sagt:

        Sorry, vorhergehender Kommentar hat sich da irgendwie verirrt..

      • Charly Locher sagt:

        Der Verbrauch der Kindern & Kindeskindern & Kindeskinderkinder.
        Ich konsumiere alles was die Generationen nach mir verbrauchen würden.
        Und das ohne schlechtes Gewissen.

  • Max Demian sagt:

    Das ist richtig, man kann nur globalpolitisch aufs Klima wirken. Das wird scheitern, solange die Mächtigen hier nicht den Lead übernehmen. Und das tun sie nicht, haben sie nicht getan und werden es nicht tun. Das ist jedem logisch, der darüber nachdenkt. Nur in Wohlstandsgesellschafen wie unserer, wird überhaupt über Klimamassnahmen diskutiert. Der grosse Rest der Welt will zuerst mal Wohlstand geniessen, bevor sie ihn freiwillig reduzieren.

    Deswegen bringen in kleinen Ländern wie der Schweiz nur private Initiativen etwas. Und wie ich geschrieben habe, bringen sie im globalen Kontext wahrscheinlich gar nichts. Also befinden wir uns im Dilemma, aus dem der am besten rauskommt, der sich am besten auf die unvermeidbaren Konsequenzen vorbereitet.

  • Tim Meier sagt:

    Interessant, die Generation, die an allem Schuld sein soll, ist mit der Erfüllung von sicher 80% dieser 10 Punkte aufgewachsen. So wie vor ein paar Jahrzehnten nicht mal Papierchen auf die Strasse geworfen wurde. In anderen Worten: Nachhaltigkeit, Umweltschutz und saisonale Ernährung war Standard.

    • Murmur sagt:

      Ich würde sagen nicht bloss Standard sondern ganz normale Pflicht und Höflichkeit.

    • tststs sagt:

      Saisonal ja.
      Aber Nachhaltigkeit und Umweltschutz??? Hahaha, natürlich hat man früher keine Papierchen auf die Strasse geworfen. Man hat ein riesiges Loch gebudelt und zusammen mit dem restlichen Müll reingeworfen. Erde drauf.
      Fertig.

      AKWs sind ja auch so eine Erfindung des 21. Jahrhunderts.
      Schweizerhalle war auch erst vorgestern.
      Und Katalysatoren sind reine Deko.

    • Hans Hasler sagt:

      Das mag so sein, dass diese Generation (ich gehöre auch dazu) so aufgewachsen ist. Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass danach etwas anderes folgte. Unsere Generation hat es vergeigt. Die Folgen davon werden unsere Enkel ausbaden müssen.
      Schuld an der aktuellen Situation tragen nunmal nicht die heute 12 Jährigen.

    • Tim Meier sagt:

      Natürlich hatte jedes Dorf seine eigene Mülldeponie und jede Baustelle ihr Feuerchen. Jedoch war das Rheinbord in Basel sauber.
      Über die angeblichen Sünden meiner Generation lässt sich leicht lästern. Den Wohlstand geniessen dieselben Leute ohne Skrupel. Sie können nichts dafür, kennen nichts anderes, haben (noch) nichts dazu beigetragen; sie wurden einfach hineingeboren.
      Vergeigt haben die Sache die 68er. Antiautoritäre Erziehung, Leistung ist verpönt etc.

      • Maike sagt:

        Also ich gehöre zu den 68igern. Und ja, damals begann es mit der antiautoritäre Erziehung. Und diese gibt es heute auch noch – oder dürfen Kinder neuerdings wieder körperlich gezüchtigt werden ? Was es aber nicht gab ist, das Leistung verpönt war. Heute hat man dafür den Begriff work-life Balance geschaffen. Wir wollten auch arbeiten, haben aber nicht den Sinn unserers Lebens darin gesehen. Im übrigen waren wir es, die – Atomkraft nein Danke – initiiert haben.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Also, ich bin in den 70ern geboren und mit AKW Strom aufgewachsen und Batterien wurden im Abfallsack entsorgt, recykelt wurde gar nichts.

        Dann kommen noch all die Gifte, welche Landwirte und Hausbesitzer in ihren Gärten verspritzten und noch immer verspritzen und Kaths an den Autos gab es auch noch längst nicht und sie brauchten auch mehr Sprit als heute. Geheizt hat jeder ausser uns (Holz) mit Öl, weil es das Billigste war. Gülle und Chemikalien in Gewässer zu leiten war noch nicht einmal ein Kavalliersdelikt.

        Wenn jemand behauptet, dass er umweltfreundlich aufgewachsen ist, muss er mindestens 75 sein, aber auch dann hat er seine „entbehrungsreiche“ Kindheit im Erwachsenenleben mehr als kompensiert.

    • Elmar Scherrer sagt:

      „die an allem Schuld sein soll“? Das ist Schubladendenken, und wer sich durch die Klimadiskussion angegriffen fühlt, darf sich in guter Gesellschaft von Abermillionen anderen „Normalbürgern“ wähnen (mich eingeschlossen) und sollte deswegen nicht gleich eingeschnappt-trotzig den Klimaschutz ablehnen.

  • Frank Lauer sagt:

    Soweit ich weiss sind die Bienen vor allem wegen Pestiziden (Neonicotinoide etc.) gefährdet und weil sie aufgrund von Monokulturen zu wenig zu fressen finden. Raps und Mais blüht halt nicht den ganzen Sommer durch. Somit ja: Bienenhäuser und für Bienen passende Blumen pflanzen ist sicher gut, aber das Bienensterben liegt wohl nicht am Klimawandel sondern an Dingen, die viel leichter zu beheben wären. Wenn ich es richtig im Kopf habe, sind in der Schweiz zumindest drei der vielen verschiedenen Neonicotinoide verboten, aber das reicht nicht. Ein Umdenken in der Landwirtschaft setzt langsam ein, aber dieser Prozess müsste beschleunigt werden. Auch der Endverbraucher müsste bereit sein, Feldfrüchte mit kleinen Fehlern (Flecken etc.) zu kaufen. Für die Umwelt!

    • Sven Moser sagt:

      Für mich auch das erste Mal, dass ich höre, dass der Klimawandel am Bienensterben schuld sein soll.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nur sind da nicht nur die Landwirte gefragt, sondern auch die Häuslebesitzer mit ihren lebensfeindlichen, totgespritzten Gärten inkl importierten Pflanzen, die unserem heimischen Ökosystem nicht nur nichts bringen, sondern auch erheblich schädigen. Allen voran der unsägliche Kirschlorbeer und Bambus, der sich ausbreitet wie die Pest.

      • Frank Lauer sagt:

        @TvS: absolut einverstanden, danke für die Ergänzung.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Nun, zumindest im englischen Sprachraum wird in letzter Zeit oft darüber diskutiert, dass der Klimawandel mit schuld sein könnte am Bienensterben. Bsp: https://blog.conservation.org/2017/08/the-buzz-on-climate-change-its-bad-for-bees/

      • Frank Lauer sagt:

        Danke für den Link. War mir tatsächlich neu, aber lerne immer gerne dazu 🙂
        Ich glaube aber trotzdem, dass gerade den Insekten (nicht nur den Bienen) beherzte umweltschonende Massnahmen direkt und sofort helfen würden, im Gegensatz zur Reduktion von CO2-Ausstoss. Das kann nur langfristig wirken. Womit ich nicht sagen will, dass das nicht auch wichtig ist, bitte nicht falsch verstehen.
        .
        Mein Wunsch wäre: besser isolierte Häuser und mehr heizen mit Erdsonden, Fernwärme etc. Die meiste Energie geht bei uns nach wie vor fürs heizen drauf. In Österreich wurden Erdsonden bei Neubauten schon in den 90ern finanziell vom Staat gefördert. Das war sehr vorausschauend.

  • Leo Schmidli sagt:

    Das sind Tipps für Schönwetter-Klimaschützer! Es werden keine/kaum Dinge aufgezählt, die den Lebenswandel wirklich beeinflussen. Mit der Umsetzung genannter Punkte lässt es sich weiterhin bequem leben.

    • Muttis Liebling sagt:

      Sie können sich den Lebenswandel aber auch bis an die Grenzen des biologisch Mögliche beschneiden, nur noch im Büsserhemd gekleidet sich von Bachwasser und Brennnesseln ernähren, und es passiert überhaupt nichts in der Welt.

      Auch wenn ein Kranich gegen den Keil fliegt, der Keil fliegt trotzdem in den Süden und zwar immer. Wenn alle Kraniche woanders hin fliegen sollen, müssen Sie die Landkarte ändern, nicht einzelne oder auch viele Kraniche ändern. Nichts ändert sich, wenn Kraniche oder Menschen sich ändern. Es klingt nur so schön und romantisch/ kitschig.

  • Lina Peeterbach sagt:

    Ein weiterer wichtiger Punkt: weniger reisen, definitiv nicht mit Auto oder gar Flugzeug. Mit kleinen Kindern reicht es auch wunderbar die Schweiz zu erkunden: „warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“

    • Muttis Liebling sagt:

      Man kann auch mit dem Zug und mit Handelsschiffen (also keine Touristendampfer) bequem jeden Punkt der Welt erreichen. Man muss sich nur abgewöhnen, in 3 Wochen grosse Reisen machen zu wollen. Gut Ding will Weile haben und wer kein Vierteljahr Zeit hat, muss eben zu Hause bleiben. Reisen ist ja nicht wirklich wichtig.

  • Maike sagt:

    Ich hätte da noch eine Ergänzung zu Punkt 9 – Kein Wasser mehr in PET Flaschen kaufen, sondern das Hahnenwasser nutzen.
    Und wie die Punkte 1 – 10 sehr deutlich zeigen, man kann auch im kleinen etwas dazu beitragen, das das Klima sich nicht allzuschnell ändert.

  • Anna sagt:

    Naja, die grösste Einsparnis wäre es, nicht mehr in die Ferien zu fliegen, aber ich kann mir schon vorstellen, warum die Autorin das weggelassen hat…

    • Jeanette Kuster sagt:

      Ich habe es weggelassen, weil es so absolut offensichtlich ist. Aber natürlich gehört das mit dazu, da haben Sie recht.

      Ich selber gehöre übrigens definitiv nicht zu den Vielfliegern. Nicht nur aus Überzeugung, sondern auch weil ich überhaupt nicht gern fliege.

      • Anna sagt:

        Naja, so kann man auch argumentieren, wenn es um das saisonal essen geht… Nicht mehr so viel fliegen hätte aber den grösseren Effekt und wenn man die Flughäfen zu Schulferien anschaut, hat sich da viel getan ( 2 Wochen Türkei im Winter statt Flumserberge…)

      • marsel sagt:

        Was sind denn „Vielflieger“? Gibt auch massig Leute, nur nur ein- bis zweimal jährlich fliegen und sich deshalb nicht zu den „Vielfliegern“ zählen. Vielflieger? Ich doch nicht!

  • Murmur sagt:

    Die vernünftigen Gewohnheiten aus den 50iger Jahren wieder aufleben lassen: Kleider öfters ausbürsten/auslüften, statt waschen.
    Lediglich das Hauptzimmer richtig heizen.
    Lichtschalter aus beim Verlassen des Zimmers. Freitag ist Resteessentag. Und… und.. und. Gibt noch allerlei Nützliches für das Klima und den Menschen aus dieser Zeit.

  • markus kohler sagt:

    China ist daran ein weltumspannendes Netz von See- und Landstrassen aufzubauen, während sich Frau Kuster darum kümmert wie oft ihre Kinder baden sollen. Das nenne ich Klima-Bünzlitum in Reinkultur. Das ist eben das Resultat dieses political correctness Ansatzes. Frau Kuster wird sich bald darum kümmern müssen wie ihre Kinder Mandarin und ganz tiefe Verbeugungen lernen.

    • Emil Eugster sagt:

      11. Vernünftige Politiker wählen, die nicht als einziges Ziel haben viel Geld zu machen und die Umweltschutz nicht nur im Hinblick auf anstehende Wahlen entdeckt haben.

  • 13 sagt:

    Im kleinen zu Hause kann man den Kindern relativ einfach beibringen, wie sie ihren Beitrag leisten. Mülltrennung und -vermeidung fehlt ganz klar auf der Liste. Wie natürlich die entsprechende Wahl der Ferien.
    Als Erwachsener, und den Jugendlichen kann man das durchaus langsam näher bringen, ist neben der persönlichen Lebensführung, entscheidend, wen man wählt (und dass man wählen geht!). Einzelne können etwas tun, Regierungen einiges mehr, wenn die richtigen Menschen dort sitzen. Auf die Strasse zu gehen und dann die Partei zu wählen, die gerade Hetze gegen die Presse macht, weil diese über die Klimademos berichtet, ist da natürlich etwas widersprüchlich.

  • Max Demian sagt:

    In der Tat, nur aus privaten Initiativen hinaus kann sich ein kleines Land wie die Schweiz ohne gewichtige Nachteile gegen den Klimawandel engagieren. Ob es was bringt ist dann noch die zweite Frage. Wahrscheinlich nicht.

    Keine Kinder zu haben wäre übrigens noch ein weiterer, wichtiger Aspekt. In der Stadt und in einer Wohnung zu wohnen ein weiterer. Weniger zu heizen noch einer.

    • Muttis Liebling sagt:

      In der Schweiz kann jede Familie 12 Kinder haben und es hat nicht den geringsten Einfluss auf die demografische Situation in der Welt.

      Ich kann tun und lassen was ich will, asketisch oder im Flugzeug leben und immer zu rund um die Welt fliegen. Es hat nicht den geringsten Einfluss auf das Klima, nicht mal an dem Ort, an dem ich wohne.

      Wenn jemand mir sagt, ich soll bei mir anfangen, obwohl das nachweislich keinerlei Wirkung hat, dann weiss ich, der das sagt, will mich und sich selbst täuschen. Man kann nur globalpolitisch auf Klima und Demografie wirken. Jedes Engagement, auch Demonstrationen von Hunderttausenden, sind publikumswirksame Inszenierungen ohne auch nur die geringste Wirkung und so ist es gewollt.

      • Hans Hasler sagt:

        Das effizienteste, das man machen kann ist immer noch der Verzicht auf ein drittes oder gar viertes Kind.
        Aber ein Tabu in einem Mama-Blog nehe ich mal an.

      • Muttis Liebling sagt:

        Herr Hasler, jeder lebende Mensch belastet die Umwelt mit jedem seiner Lebensjahre. 1 x 80 Jahre ist das gleiche wie 2 x 40 Jahre. Die Bevölkerungsformel lautet:

        P = I * t (P = Prävalenz, Bestand, I = Inzidenz, Geburtlichkeit und t = Lebensdauer).

        Man kann 4 Kinder bekommen und dafür nur halb so lange leben, oder 2 Kinder und so lange, zu lange leben, wie es heute leider der Fall ist. Das ist gleichwertig. Die Schweiz wirkt über die zu lange Lebensdauer, nicht über die zu geringe Geburtlichkeit.

        Aber die Schweiz ist bedeutungslos. Die globale Fertilität beträgt derzeit 2.5. Das ist gut so und nicht zu viel. Wenn alle Schweizer Familien 12 Kinder bekommen, steigt die unmessbar auf 2.5000001.

      • 13 sagt:

        @ Hans Hasler
        Rein klimatechnisch wäre es besser, wenn einige Familien mind. 6 Kinder hätten und dafür möglichst viele Menschen kinderlos blieben….

      • Emil Eugster sagt:

        ZZ. hat die Familie in der Schweiz ø ca. 1,8 Kinder.
        Von den 3,7 Millionen Haushalten in der Schweiz haben ca. 1/3 Kinder.
        1,1 millionen Haushalte haben als ca. 1,9 Millionen Kinder.
        Hätten 1,1 Millionen Haushalte aber 12 Kinder, wären das schon 13 Millionen Kinder und eine Generation später schon wohl 23 Millionen Kinder (13 Millionen/2 (Frau & Mann) = 6,5 / 3 (ein Drittel davon haben Kinder) x 12)
        Inklusive Grosseltern und Kinderlose 44 Millionen Menschen mit einem ø Verbrauch von 3 Erden/pro Kopf hat das ökologische Gewicht von 133 Millionen Menschen.
        ZB. ist der absolute Ausstoss der Schweiz an CO2 heute schon grösser als der von halb Afrika und halb Südamerika zusammen und wir sprechen da von hunderten Millionen Menschen.

      • Hans Hasler sagt:

        Muttis Liebling: Nichts gegen ihre Berechnungsformel. Das stimmt (aber nur für eine Generation). Allderings ist die Anzahl Kinder sehr viel einfacher zu beeinflussen ohne einen ethisch horrenden Weg einzuschlagen zu müssen, als die Lebenserwartung beeinflusst werden kann.

        Es ist in meinen Augen schon sehr schwach, den Einfluss der Schweiz einfach so wegzudiskutieren, indem nur noch Grössenverhältnisse insgesamt angeschaut werden. Da können wir und alle andere Menschen ja machen was wir Lust haben. 1 Mensch hat ja nie einen relevanten Einfluss. Wieso also auf Flugreisen verzichten, wieso lokale Produkte kaufen etc.? „Nützt ja eh nichts“, da man nur eine von 8 Millarden Personen ist. Die Folge dieses Denkens ist natürlich eine Katastrophe für alle Menschen.

      • Hans Hasler sagt:

        @13: Und wie bestimmt man die Familie, die 6 Kinder hat?
        Der Fakt, dass Kinder den grösstmöglichen Treiber für Umweltverschmutzung und Klimawandel sind bleibt bestehen.
        Eine freiwillige Reduktion der Anzahl Kinder würde einfach mehr helfen, als Bienenhotels zu bauen. Viele Menschen haben nunmal einen Kinderwunsch. Nur wieso müssen es mehr als 2 sein?

      • Claudia Rohrer sagt:

        Herr Eugster „ZB. ist der absolute Ausstoss der Schweiz an CO2 heute schon grösser als der von halb Afrika“ ist eine glatte Lüge.
        Allein Südafrika mit 57Mio Einwohnern und einem Pro-Kopf Ausstoss von 7.4 T/Pers (Schweiz 4.6) stösst das 11.5 Fache der Schweiz aus.
        Die Bevölkerung Afrikas wird zudem noch um geschätzte 1300Mio Menschen zunehmen, selbst wenn die nur so wenig wie ein Einwohner von Niger ausstossen würden würde dies die Schweiz nochmal übertreffen.

      • Maike sagt:

        Das Sie tun und lassen können ohne das es einen Einfluss auf das Klima hat – wo haben Sie diesen Unsinn den her ? Propagandablatt SVP ? Von Ihrer Mutti ? Nur weil Sie ihn nicht unmittelbar sehen heisst es noch lange nicht, das es ihn nicht gibt !

      • 13 sagt:

        @ Hans Hasler
        Wieso sollen zwei das Ideal sein? Wieso nicht eines? Oder drei? Das meine ich damit: Man kann schlecht die Klimadiskussion dazu nehmen, um das, was man für sich selber ohnehin als das Ideal empfundene zu rechtfertigen und alles, was darüber hinausgeht, kritisieren. Wer sagt denn, dass der Wunsch der einen Familie nach dem 3. Kind kleiner ist als das einer anderen nach dem 2.? Und warum sollte eine Familie dem Klima zuliebe ihren Wunsch hintenanstellen und die andere darf ihrem nachkommen? Es ist doch eine merkwürdige Vorstellung, dass ein erstes oder auch zweites Kind mehr gewünscht oder eher gerechtfertigt ist als das 5.

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