Eine Woche lang ohne Plastikmüll leben?

Keine Lust auf Plastik: In der WG-Küche von Janina Albrecht werden möglichst viele Lebensmittel in Glasbehältern aufbewahrt. Foto: Arne Dedert (Keystone)

Wer gedacht hat, Fasten sei nur etwas für Menschen, die abnehmen oder ihrem Körper eine Entschlackungskur gönnen wollen, der oder die irrt. Am Sonntag, 31. März beginnt nämlich die Plastikfastenwoche.

Plötzlich plastikfrei leben? Dass dies kaum möglich ist, stellt der Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie in der Schweiz, der hinter der Aktion steht, gleich selber klar. Vielmehr geht es beim Plastikfasten darum, die Aufmerksamkeit für diese allgegenwärtigen Erdölerzeugnisse zu erhöhen.

Doch: Wie genau sieht Plastikfasten aus? Ich habe das alternative Fasten mit meiner Familie ausprobiert; dies meine Erfahrungen.

7 Gramm Plastik für einen Tag

Aus pragmatischen Gründen orientieren wir uns an der ursprünglichen, gotischen Wortbedeutung des Fastens: Fastan hiess keineswegs vollständiger Verzicht – gemeint war vielmehr «festhalten, beobachten, bewachen». Statt Plastikmüll vollständig zu vermeiden, sammeln wir ihn separat und wägen ihn täglich. Ausserdem versuchen wir möglichst plastikfrei einzukaufen.

Das Sammeln des Plastikmülls gelingt ganz gut, weil wir von Beginn weg auf einen Abfallsack verzichten. Das hilft uns, der Macht der Gewohnheit zu trotzen und Plastikabfälle konsequent beiseite zu legen. Zu Beginn der Woche wägen wir täglich 50 Gramm Plastikmüll oder mehr. Doch dann, welch ein Triumph, schliessen wir den fünften Tag ab mit nur 7 Gramm Plastik!

Denken in Verpackungen

«Mama, wenn wir plastikfasten, können wir ja jeden Tag Thunfisch essen. Den gibt es nämlich in der Dose!» Mein achtjähriger Sohn, Fischliebhaber trotz möchtegern-veganen Eltern, sieht die Woche gerettet. Ich will keine Spielverderberin sein, und so gibt es in unserer Plastikfasten-Woche gleich mehrmals Thunfisch – wider besseres Wissen: Dass es ökologischer Nonsens ist, täglich Thunfisch zu essen, liegt auf der Hand.

Muss das sein? In Plastik verpackte Tomaten und Salatherzen liegen in einem Kühlschrank. Foto: Arno Burgi (Keystone)

In den Sportferien gehe ich mit den Kindern ins Thermalbad. Weil sie ihre Schwimmbrillen verloren haben und ohne nicht ins Wasser zu bringen sind, verspreche ich ihnen, neue Brillen zu kaufen. Dabei realisiere ich natürlich, mit wie viel Plastik sie verpackt sind. Wir kaufen trotzdem Schwimmbrillen. Erst zu Hause tritt der volle Ressourcenwahn zutage: Die Brillen selbst bringen nur 31 Gramm auf die Waage, werden aber in einem 69 Gramm schweren Plastiketui verkauft.

Wie sag ichs meinen Kindern?

Wäre eine vegane Ernährung ökologisch gesehen nicht viel sinnvoller, als plastikfrei zu leben? Vermutlich ja. Trotzdem sollten wir CO2-verursachenden Plastikmüll radikal reduzieren. Denn in Zeiten, in denen Schülerinnen und Schüler weltweit fürs Klima demonstrieren, sollten wir nicht länger überlegen, ob wir bei der Mobilität oder der Ernährung oder beim Plastik ansetzen: Die CO2-freie Welt von morgen ist plastikfrei und fleischarm und lokal.

Wer seinen Plastikkonsum langfristig reduzieren will, muss sehr konsequent handeln. Foto: Daniel Karmann (Keystone)

Plastikfasten ist eine gute Möglichkeit, unser Bewusstsein im Umgang mit Plastik zu schärfen. Und es ist eine Gelegenheit, sich mit Kindern über Ressourcen und Klimawandel auszutauschen. Bei meinen Kindern jedenfalls ist das Thema auf Resonanz gestossen, obwohl wir es nicht immer geschafft haben, uns ökologisch richtig zu entscheiden.

Wer allerdings seinen Plastikkonsum langfristig reduzieren will, muss schon sehr konsequent handeln. Oder man braucht in ferner Zukunft zu leben, in einem Gesellschaftssystem, das derzeit noch nach Utopia klingt und in dem Plastikprodukte ganz selbstverständlich der Vergangenheit angehören.

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24 Kommentare zu «Eine Woche lang ohne Plastikmüll leben?»

  • abundance sagt:

    Das wir uns mit den Thema Plasik befassen, finde ich sehr notwendig. In den letzten 40 Jahren hat die staatlich durch Verpackungsvorschriften geförderte Plastikflut ein für Umwelt und Mensch unerträgliches Mass angenommen. Wer konsumiert den nun die in Plastik verpacken Apfelschnitze und geschälten Bananen und weiteres Fastfood? Diese Verpackungen landen oft irgendwo am Boden oder in einem Wehr und nach einiger Zeit als Microplastik, durch unsere Nahrung, in unserem Körper. Es sind also Alle gefordert, einen umweltgerechten Umgang mit diesem Stoff zu entwickeln und da finde ich eine Woche Plastikfasten einen guten Einstieg 😉

  • Jan Holler sagt:

    Das penetrante Vorsichhertragen der eigenen Weltanschauung kommt besonders bei solchen Blogbeiträgen wieder voll zur Geltung. Man muss ja unbedingt in einem Artikel über ein Schaufasten nebenher mitteilen, dass man sich am Veganismus orientiert und wie toll man sich, wohl im Gegensatz zu allen anderen Menschen, ökologisch, wenn auch nur für eine Woche, verhält. Aber was ganz besonders stört, ist diese Oberflächlichkeit, mit der man mit solchen Themen umgeht. Auf dem Niveau „wie erkläre ichs meinen Kindern“ schreibt man nicht für Erwachsene! Das Wort Ökobilanz möchte man ganz laut heraus schreien! Der Kreislauf fängt schon vorher an und nicht erst bei der Wohnungstür, wo Verpackung hinein kommt, und Abfall hinaus geht.

  • Suter Christian sagt:

    Solange wir Erdöl zu Heizzwecken verbrennen, ist Plastik-Recycling oder Verminderung obsolet. Das Erdöl kann auch ein erstes Leben als Plastik haben und dann erst verbrannt werden – ist ja bei uns meistens so. Ganz grundsätzlich sollten wir vor allem von den fossilen Rohstoffen wegkommen – am Ende bleibt einfach noch mehr CO2 in der Atmosphäre – egal ob aus Plastik oder direkt aus Erdöl.

    • Christoph Bögli sagt:

      Auch wenn das ignoriert, dass die Plastikerzeugung an sich auch Energie benötigt und die Verbrennung z.T. problematische Reststoffe hinterlässt, stimmt zumindest der Kern davon durchaus: Recycling von Plastik ist zur Zeit oft Augenwischerei, ziemlich ineffizient und letztlich sogar kontraproduktiv. Denn das Recycling-Ziel führt gerade dazu, dass tonnenweise Plastikmüll nach Asien gekarrt wird und dort dann oft in zweifelhafter Weise „entsorgt“ wird. Solange nicht hier kontrolliert recycelt wird wäre es darum effektiv besser, den hiesigen Plastikmüll konsequent zu verbrennen.

  • Gerhard Engler sagt:

    Wenig Plastic zu verbrauchen ist sicher sinnvoll. Aber man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass Auto und Ölheizung pro Tag mehrere kg Erdöl verbrauchen, also denselben Rohstoff wie Plastic. Hingegen ist die Entsorgung von Plastic in der Schweiz kein Problem, die meisten KVAs können sogar die Verbrennungswärme noch sinnvoll nutzen.

  • 13 sagt:

    Ich verstehe den Beitrag auch irgendwie nicht. Man fastet also eine Woche, also nicht ganz, aber teilweise, und kauft die Woche darauf Schwimmbrillen in Plastik eingepackt? Und statt dem Plastik konsumiert man dann Produkte, die gleich unökologisch sind? Man verzichtet auf einen Abfallsack und macht dann was? Und Sie gehen davon aus, dass Veganismus sinnvoller wäre als Plastikvermeidung, aber machen das zweite anstatt das Erste? was ist überhaupt ein Möchtegern-Veganer? Auch das erste Bild: Ok, die Sachen werden in Glas gelagert, aber wie kamen sie aus dem Laden heim? Ich hätte es spannend gefunden zu hören, wo man Plastik vermeiden/sparen kann. Praktische Tipps. Aber so sagt der Beitrag irgendwie nichts aus. Schade. Das Thema wäre spannend.

  • Gf sagt:

    In den Supermärkten gibt es ‚normale’ Früchte und Gemüse offen zu kaufen und ich kann so meine eigene plastikfreie Verpackung mitbringen. Bio Früchte und Gemüse sind in Plastik verpackt.

    Wie entscheide ich zwischen Bio und plastikfrei?

    Oder könnten die Supermärkte ihren Ansatz überdenken?

    Die Lösung ‚beim Bauer direkt einkaufen‘ funktioniert nicht für jedermann!

    • 13 sagt:

      @ Gf
      Wir haben seit Jahren ein Gemüseabo. Jede Woche wird das Gemüse nach Hause geliefert, Bioqualität, direkt vom Bauer und es ist nicht jedes Stück einzeln verpackt, sondern nur ein grosser Sack über alles, den ich aber als Abfallsack wiederverwende. Neuerdings erhalten wir darin auch Früchte und Eier. Das gibt es praktisch überall in der Schweiz, halt je nach Ort andere Anbieter. Kann ich nur empfehlen.

      • tina sagt:

        findest du nicht das homedelivery an sich etwas fragwürdig, umwelttechnisch? da kommt ja doch ein lieferwagen, von tür zu tür, jeder einzelne kunde nach dem anderen. mein gemüseabo wird an depots geliefert, und zwar direkt aus dem übernächsten ort (keine 10km). beim früheren gemüseabo holte ich es direkt beim anbauer (aber das kriegte ich aufwandtechnisch so schlecht auf die reihe – auch weil mitarbeit einkalkuliert war, was ich zwar gerne hätte, aber eben…. theorie und praxis…)

        mich stört es eben auch massiv, eine in plastik eingepackte gurke zu kaufen – und esse seither massiv weniger gurken ;-). nehme dann die regionale, nicht-bio, ohne plastik, weiss aber nicht, was schlauer ist…. immerhin wird da wo ich wohne durch müll geheizt, es ist also sozusagen heizöl

      • 13 sagt:

        @ Tina
        Ich habe darüber auch schon nachgedacht, aber erstens ist mein Produzent auch in der Nähe (ca. 8 km entfernt). Dorthin bringen die Bauern aus der Umgebung ihre Produkte und diese werden in die Abokisten gepackt, dies für den Teil, den der Betrieb nicht selber produziert. Zweitens beliefert er dann alle Kunden in unserem Dorf gemeinsam an einem Tag und macht da die Runde. Am nächsten Tag in ein anderes Dorf. Es wäre ja umwelttechnisch einiges sinnloser, wenn nun jeder von uns die 8 km hin und her fahren würde.
        Klar könnte man sagen, dass man ins M ja eh fährt für andere Dinge, aber die Gurken dort wurden ja vorher viel weiter herumgekarrt, geht also wieder nicht auf. Daher bin ich schon der Meinung, dass ökologischer ist. Trotz Lieferung.

      • Christoph Bögli sagt:

        @tina: Die Fallstricke sind bei der Thematik überall. Auch beim plastikeingeschweissten Gemüse: so unsinnig das einem vorkommen mag, Studien zeigen, dass dies in vielen Fällen die ressourcenschonendere Option ist, weil dadurch der Verlust bei den Produkten stark reduziert werden kann.

        Ein einfaches Beispiel, das gleich mehrere Probleme aufzeigt: 1. Es gilt die gesamte Produktions- und Lieferkette zu betrachten. Was gut ist für das Gewissen des Endverbrauchers ist keineswegs immer das beste für die Gesamtbilanz. 2. Viele Zusammenhänge sind nicht intuitiv, Bauchgefühls-Aktivitsmus kann darum sogar kontraproduktiv sein. 3. Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Klimaschutz, Naturschutz, Tierschutz, etc. sind keineswegs immer komplementär, sondern stehen oft sogar in direktem Widerspruch.

      • Schlumpfine sagt:

        @13: Wir hatten ebenfalls ein solches Abo und waren mit der Qualität der Ware super-zufrieden. Das Problem bestand für uns darin, dass wir mitunter mit der Verwertung des für uns erschwinglichen, vierzehntäglich gelieferten „Familien-Pakets“ schlicht überfordert waren. Beruflich bedingt kochen wir nicht jeden Tag frisch. Gewisse Gemüse, v.a. Salate waren wiederum in zu kleiner Anzahl im Paket vorhanden, so dass wir zusätzlich einkaufen mussten. Wie geht es Ihnen damit?

      • Maike sagt:

        Holla Herr Bögli,
        wohl artig aus den Propagandamaterialen der Plastikindustrie zitiert ?? Obst und Gemüse in Plastik einzuschweissen soll ressoucenschonender sein als es ohne zu verkaufen ?
        Und Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Klimaschutz, Naturschutz, Tierschutz sind enger mit einander verbunden als es Ihnen lieb ist und wenn man es richtig macht, kaum widersprüchlich.
        Wir leben ziemlich auf Kosten unserer Umwelt und um unseren Kindern eine einigermassen lebenswerte Welt zu hinterlassen, sind WIR gefordert. Wir haben die Welt in dieses Dilemma hinein manövriert mit unserem übermässigen Ressourcenverbrauch. Deswegen sind auch WIR gefragt, um da wieder rauszukommen. Und das geht eben nur unter dem Verzicht auf manch liebgewordene Dinge.

      • tina sagt:

        achso 13! das klingt schon sinnvoll, finde ich.
        ja, so ist das CB……sehr schwierig einzuschätzen alles…
        schlumpfine: ich würde an deiner stelle einfach ein kleineres abo nehmen. ich selber habe eins für 1-2 personen (wöchentlich), wir sind aber 3. äpfel, rüebli, kartoffeln, eier und joghurt habe ich zusätzlich vom selben lieferanten. das abo ist knapp kalkuliert. aber ich gehe 2mal wöchentlich im laden nach bedarf und lust einkaufen und kann so ergänzen. ich koche aber täglich. das abo gemüse ist so viel besser als das vom laden, ich würde es nicht missen wollen.
        ich abo und einkäufe gut auf dem arbeitsweg erledigen

      • Christoph Bögli sagt:

        @Maike: Ich weiss ja, dass es viele Leute schlecht verkaften, wenn man mit Fakten ihre Glaubensgrundsätze in Frage stellt, aber muss man das immer noch mit derart absurden Unterstellungen garnieren?

        Letztlich ändert das aber auch nichts daran, dass eine entsprechende Packung die bessere Lösung sein kann, wenn die dafür verwendeten Ressourcen geringer sind als die eingesparten Verluste in Lagerung und Transport. Was je nach Gemüse und Herkunft der Fall sein kann. Das Problem ist da also weniger die Verpackung als dass alle Gurken und Peperoni selbst im tiefsten Winter kaufen wollen.

        Der Rest ist leider auch falsch. Ja es gibt Überschneidungen aber auch deutliche Zielkonflikte in dem Bereich. Man muss also schon eindeutig sein, was man will und was etwaige Nebenwirkungen sind.

      • 13 sagt:

        @ Schlumpfine
        Wir haben es auch wöchentlich und wie tina sagt, eher knapp berechnet. Es reicht zum 4-5 mal frisch kochen, das ist bei und realistisch. Zudem haben wir die Möglichkeit, uns einige Tage vorher einzuloggen und die Lieferung anzupassen. So erhöhen wir dann ein Gemüse, damit es nicht zu kleine Mengen sind und lassen ein anderes weg. Wichtig ist beim Bio, dass Salata zuerst verbraucht werden und der Menueplan entsprechend gemacht wird. Zumindest hier halten diese nicht 5-6 Tage, das Gemüse schon. Und wenn es mal wirklich nicht aufgegangen ist oder wir mehr Termine haben, lassen wir eine Woche ausfallen. So geht es dann eigentlich auf.

      • Sportpapi sagt:

        Christoph Bögli hat doch völlig recht. Es reicht nicht, die Verpackung in der Auslage zu vergleichen. Es ist eine Gesamtschau, eigentlich weit über Plastik hinaus, vorzunehmen. Und die ist nun mal nicht so einfach und manchmal gegen die Intuition.
        Mir scheint zudem, dass der Trend, Gemüse unverpackt anzubieten (selbst abfüllen) eigentlich vor allem dazu führt, dass mehr davon als „unverkäuflich“ entsorgt werden „muss“.

    • Gf sagt:

      Wie schon gesagt: „Beim Bauern direkt einkaufen“ funktioniert nicht für jedermann – warum auch immer. Auch nicht mit Hauslieferung! Eine Diskussion über die Lieferdetails der einzelnen Anbieter bringt mir (und vielen andern ebenfalls) somit nichts.

      Wie für die grosse Mehrheit ist für mich einkaufen im Supermarkt der Normalfall. Und da ist die Situation so, dass man sich zwischen ‚Bio‘ und ‚plastikfrei‘ entscheiden muss. Solange keine alltagstauglichen Lösungen auf dem Tisch sind, die auch für die Mehrheit funktionieren, bewegt sich die ganze Diskussion im luftleeren Raum.

      • 13 sagt:

        Sie haben nach einer Lösung gesucht und Ihre einzige Antwort ist „geht nicht“? Nun gut, letztlich ist es Ihre Entscheidung, wobei es dann eher kein „geht nicht“, sondern „will nicht“ ist. Die grosse Mehrheit kauft im Supermarkt, aber der grossen Mehrheit ist diese Problematik auch egal. Und es gibt auch viele, die sich bio gar nicht leisten können. Aber für die stellt sich dann die Frage auch nicht. Man kann Entscheidungen letztlich nur für sich fällen. Klar wäre es wünschenswert, die Grossen würden umdenken. Diese Könnten mehr bewirken. Solange sie es nicht tun, kann man selber Massnahmen einleiten.

  • Martin Frey sagt:

    Der Beitrag lässt mich etwas ratlos zurück. Nicht nur sehe ich keinen Zusammenhang mit Familienthemen, ich sehe auch keine Kohärenz.
    Vorab, Plastikrecycling ist leider etwas eine Illusion, die sichtbar gemacht wurde durch den Umstand, dass China sich neuerdings weigert, den europäischen Plastikmüll zu übernehmen.
    https://www.beobachter.ch/umwelt/abfall-das-marchen-vom-plastik-recycling
    Apropos:
    -Es gibt auch Schwimmbrillen, die ohne grosse Verpackungen zu kaufen.
    -Sätze wie: „Die CO2-freie Welt von morgen ist plastikfrei und fleischarm und lokal.“ mögen zwar gut tönen, sind aber letztendlich sinnfrei weil es eine CO2-freie Welte nicht gibt.
    -Täglich Büchsentuna ist nicht nur unökologisch sondern auch ungesund.
    -Vegan ist zudem nie ökologischer als plastikfrei. Wie auch?

    • Muttis Liebling sagt:

      Statt einem durchdachten und durchplanten Umgang mit den unvermeidlichen Risiken und Randbedingungen menschlicher Existenz pflegen bestimmte Leute eine Kampagnenkultur. Um die Inhalte geht es nur sekundär, viel wichtiger ist die Inszenierung des Aufbegehrens.

      Kinder und nicht verzehrte Tiere zu instrumentalisieren bringt Bonuspunkte. Auch wenn vegane Ernährung eher eine Persönlichkeitsstörung ist, die früher oder später im DSM landet, es klingt so heimelig, keine Tiere zu verzehren, die schöne grosse runde Köpfe haben. Mücken und Spinnen aber darf man aber weiter totschlagen, falls es diesen Sommer noch welche gibt.

    • tina sagt:

      MF: es geht im artikel um vermeidung von plastik und nicht um recycling. vermeiden ist sowieso besser als recyceln
      natürlich ist es blödsinn, recyclingmaterial um den planeten zu karren!
      würde man von umweltfreundlichkeit sprechen und nicht von co2 neutralität, würden uns viele sehr doofe ideen erspart und es würde es viel besser auf den punkt bringen.

      die plastikfastenwoche ist super, gerade mit kindern, um sich der dinge bewusster zu werden!

      (natürlich geht es nicht darum ob thunfisch gesund ist und in welchen mengen. man solllte gar nicht so viel fisch essen….das war ja auch kein ernsthafter rat um plastik zu vermeiden)

      wer umweltfreundlicher leben will, braucht natürlich mehr als eine woche für umstellungen. das geht step by step.

    • Maike sagt:

      Bin mal gespannt was bei uns passieren wird, wenn Afrika auf die Idee kommt, nicht mehr die Müllhalde für unseren Elektronikmüll zu sein. So viele Dritte Welt Länder stehen dann nicht mahr zur Auswahl und wir müssten doch tatsächlich anfangen, unseren Müll selbst zu entsorgen.

  • Maike sagt:

    Ein guter Ansatz, ohne Frage. Auch wenn jetzt vermutlich wieder viele ihr vermeintliches Killerkriterium auspacken werden, das dieses persönliche Fasten gegenüber der grossen Plastikflut nichts bewirken wird und andere noch schlimmer sind und bevor die sich nicht disziplinieren, man keine Notwendigkeit sieht, selber auch etwas zu machen.
    Das ist doch immer nur der erbärmliche Rechtfertigungsversuch der Faulen. Dann aber meckern, wenn sie keinen Fisch mehr zu kaufen bekommen, weil der mit Microplastik verseucht ist.
    Ich faste nicht so explizit, nur kaufe ich so weit als möglich, unverpackte Dinge. Und wenn verpackt, dann eben nicht in Plastik.

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