Warum es den Frauentag nicht braucht
«Ach, schon wieder Frauentag», höre ich mich in gelangweiltem Ton zu einer Kollegin sagen – und möchte mir gleich auf die Zunge beissen. Dieser Tag hat sicher seine Berechtigung. Doch der Umstand, dass Frauen noch immer jährlich dieselben Parolen fordern und skandieren müssen – 29 Jahre nach meinem ersten Frauenstreiktag –, ermüdet mich.
Aber vielleicht bin ich einfach zu ungeduldig? Weil, was sind schon 29 Jährchen, wenn man weiss, dass der politische Kampf über 100 Jahre dauerte, bis 1971 auch die Schweizer Frauen politische Rechte erhielten. Oder: Dass es weitere sagenhafte 60 Jahre gehen soll – also bis ins Jahr 2079 –, bis Mann und Frau im Westen Europas gleichgestellt sein werden. Diese Prognose stammt aus einem letztjährigen Bericht des WEF und könnte einen pessimistisch stimmen. Genauso wie die Tatsache, dass die Schweiz im Ranking des Glass Ceiling Index fast an letzter Stelle steht, was den Umgang mit weiblichen Arbeitskräften angeht. Die Liste gibt der britische «Economist» heraus.
Jeder Tag ist Frauenkampftag!
Wenn heute Frauen auf der ganzen Welt wieder auf die Strasse gehen und die fehlende Lohngerechtigkeit anprangern, den Sexismus oder die schlechten Sozialleistungen von Müttern und Frauen im Alter, weil sie in ihrem Leben jahrelang unbezahlte Care-Arbeit leisten, dann ist das richtig. Der Weltfrauentag am 8. März, der auch Frauenkampftag genannt wird, soll uns daran erinnern, was wir bislang erreicht haben und was noch alles im Argen liegt.
Entscheidender, weil einschneidender ist allerdings, dass wir auch an den anderen 364 Tagen aufmucken und uns engagieren: Gleichstellung muss in der Gemeindepolitik, im Job, aber auch in den Köpfen der Menschen vollzogen werden; im täglichen Denken und Handeln. Jeder Tag ist deshalb Frauen- oder Menschenkampftag, wenn man so will. Wir müssen gehört werden – wobei mit «wir» Frauen wie Männer gemeint sind. Nur wenn beide Geschlechter zusammenspannen, lässt sich Gleichstellung erreichen.
Denn Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Teilzeitstellen für Frauen und Männer oder der Ausbau von ergänzender Kinderbetreuung sind keine Frauenfragen. Es sind gesellschaftliche Fragen, und sie gehen alle etwas an. Dasselbe mit der Forderung nach einem Vaterschaftsurlaub oder einer grundsätzlichen Gleichstellung von Vater und Mutter nach einer Trennung. Wenn wir von gleichen Rechten sprechen, dann richtig. Dazu gehört auch die Ehe für alle.
Also handeln wir danach, indem wir …
- hinstehen und uns für unsere Anliegen einsetzen.
- Politikerinnen und Politiker wählen, die es mit der Gleichstellung ernst meinen. Sie setzen sich für familienergänzende Betreuung ein, für einen Vaterschaftsurlaub oder eine Elternzeit.
- Missstände und Verbesserungsvorschläge in unserer Wohngemeinde oder an unserem Arbeitsplatz ansprechen und Verbesserungsvorschläge machen.
- bei sexueller Belästigung oder Mobbing hin- statt wegschauen.
- eine partnerschaftliche Rollenteilung als Selbstverständlichkeit leben – und dabei Vorbilder für unsere Kinder sind.
- uns gegenseitig unterstützen und fördern. Wir reden nicht über Frauenförderung, sondern stellen Frauen ein.
- uns mit unserer Altersvorsorge (1. und 2. Säule) auseinandersetzen, wenn wir Teilzeit erwerbstätig sind oder gar kein Geld verdienen. (Lesetipp: Frauen, denkt an die Altersvorsorge!)
- über unseren Lohn reden. Mit unseren Chefs sowie den Kolleginnen und Kollegen. Nur so finden wir heraus, ob er gerechtfertigt ist und keine Differenz aufgrund des Geschlechts vorliegt.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen erfolgreichen Tag.
Lesen Sie zum Thema auch:
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Sehenswert zudem dieses unterhaltsame Interview mit Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss: «Wie Schweizer Männer bis 1971 Frauen aus der Politik hielten». Erschienen auf BBC World vor zwei Wochen in der Serie «Witness History».
122 Kommentare zu «Warum es den Frauentag nicht braucht»
Für die Männer, die alles scheinbar nichts angeht eine Idee:
Ein hübsches Dirndlkleidchen o. ä. anziehen, von der Freundin aufhübschen lassen, dass es nachher eher wie Franziska, denn Franz aussieht, – und dann ab in die Frauenwelt!
– Die Stielaugen mancher Männer gibts stets gratis.
– Sobald frau dem anderen klar macht, dass sie andere Pläne als Männer hat, gibts komische Gesichter.
– Wer mit drei Kindern eine Wohnung sucht, kann hinterher (oder eher vorher schon) ein Buch schreiben. Es genügt schon, mit den dreien in die Stadt und ein Cafe zu gehen.
– Es kommen unerwartete Kosten auf frau zu: Rasierer, Coiffeur, Kleider, Schuhe, selbst, wenn man sich mit „Merkel-Look“ begnügt.
– Es gibt viele Gründe, um mit dem Alter bei 39 (oder besser 29) stehen zu bleiben.
Rein antomisch gesehen, besteht ein Unterschied zwischen Mann und Frau, ausser Hermaphroditen! Die Endlosen Diskussionen gehen in Richtung: Geld und wer darf, soll, muss, ist verpflichtet, ist benachteiligt, bevorzugt etc.
Ich verstehe die Argumentationen von Frauen, aber auch von Männern. In erster Linie wollen doch beide Geschlechter respektiert werden und gleiche Rechte haben, anstelle des ewigen Jammern und Knatsch.
Frauentag bedeutet für mich an die unendlich vielen Frauen und Mädchen zu denken und für die auch zu kämpfen, die keine Rechte haben. Jene die gequält, erniedrigt und vergewaltigt werden. Der Frauentag existiert nicht nur für die streitsüchtigen Schweizer/innen, aber anhand der vielen Kommentare, könnte man es fast meinen. Ich tue mich geradezu fremdschämen.
Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur anatomisch, physiologisch und psychologisch. Sie unterscheiden sich in allem. Die Wahrscheinlichkeit, dass grosse Gruppen Frauen und Männer auch nur auf einem Gebiet gleiche Verteilungen erzeugen ist Null.
Es gibt keinen Beruf, kein Hobby, keine Aufgabe, dessen Eignung dafür geschlechtsindifferent ist, wie es auch kein geschlechtsindifferentes Kleidungsstück gibt (wegen der Anatomie).
Wer irgend etwas mit Gleich will, ob -berechtigung, -stellung oder sonst was, muss erst einmal die Logik des Gleichseins erklären. Gleichsein über die Verteilung empirischen Ungleichseins zu erklären ist so falsch, wie Gesundheit über Gesundheitsstörungen zu definieren. Gleich und Ungleich sind keine sich gegenseitig ausschliessenden Zustände.
Geschlecherindifferente Berufe: Mediziner, Pilotin, Lehrer…. eigentlich alle fast alle Berufe.
Geschlechterindifferente Hobbies: Bergsteigen, Literatur, Garten, Pferde… alles.
In meinem Leben wüsste wirklich nicht welche Privilegien mir weggenommen werden sollten, da ich gar keine habe. Aber egal es geht schon lange nicht mehr um Gleichstellung, sondern Elimination.
Wie wäre es mit einem echten Befreiungskrieg der Feministinnen? An die Waffen und weg mit den patriarchalen Unterdrückern.
Typischer Männerkommentar: Alles was mir nicht passt, einfach niedermachen…
Aber, wenn die Frau weggeht wegen soviel – ich sage mal – Einfachheit, jammern, weinen und fragen: Was soll ich jetzt machen ohne Dich?!
Jüngelchen, wie wäre es mit Respekt, Freundlichkeit, weniger Einbildung, Arroganz und Egomanie?!
Also handeln wir danach, indem wir …mal erwachsen werden und Verantwortung für unser eigenes Tund entwickeln.
Vor allem scheint mir, dass das Thema Gleichstellung in letzter Zeit doch ein wenig gar viel Platz in der Presse einnimmt. So wichtig es auch sein mag – ca 10 Artikel zum Weltfrauentag in einer einzigen Zeitung, und dass obwohl die Diskussion um Frauenrechte ohnehin schon ohne spezifische Anlässe mit 1-2 Artikeln pro Woche bedient wird. (Beispiel zum Vergleich: über den zweitgrössten Ebola-Ausbruch der Geschichte in der DR Kongo, dem bereits jetzt hunderte Menschen zum Opfer gefallen sind, seit über einem Monat kein einziger Artikel mehr.) Man erhält den Verdacht der gezielten Empörungsbewirtschaftung mittels eines Reizthemas. Aus diesem Blickwinkel bräuchte es den Frauentag wohl wirklich nicht auch noch.
Die Empörungs- gehört zu Politikbewirtschaftung. Dieses langweilige Nur- Informieren ist so etwas von Gestern, davon kann kein Medium mehr leben.
Zu den Grundstrategien der Politikbewirtschaftung gehört das Überbetonen der Vertikalkonflikte: Rechts- Links, Geschlecht, Gender, Religion, usw.. Als Gegenstück das Verniedlichen des Haupt- also des Horizontalkonfliktes zwischen Arm und Reich, Oben und Unten.
Man hält den Leser, Zuhörer in Tertiär-, manchmal Sekundärproblemen beschäftigt, so kann er nicht auf den Gedanken kommen, sich um die Hauptprobleme zu bemühen. Das ist die zeitgenössische Form von Brot und Spiele.
Solange Kinderbetreuung hierzulande derart viel kostet wird sich an der Situation nichts ändern. Für alle anderen gilt, Gleicher Lohn für gleiche Leistung und Arbeit. Ich habe bisher noch nie eine Müllfrau oder Bauarbeiterin gesehen. Ganz selten sieht man Malerinnen.
Zum Glück sind ja die Müllmänner und Bauarbeiter meist Ausländer. Und auf Inserate für die Reinigung meldet sich keine Putzmänner.
In unserer Gemeinde gibt es eine Müllfrau. Und sie macht ihren Job grossartig!
Über30 Prozent bei reinigungsfirmen sind Männer. Tendenz weiter stark steigend. Einfach so die Realtität gegen Unwahrheiten gegenüberstellend.
BEi mir sind regelmässig FRauen, die mit dem Müllwagen mitfahren und die gleiche Arbeit machen wie die Männer. Im Fall. Und es gibt heute mehr Maurerinnen als Sie sich vorstellen können. Im Übrigen geht es nicht darum, dass FRauen zu Männern werden sollen, sondern nur, dass sie anständig und bei gleicher Arbeit auch gleich bezahlt werden, Herr Vogel. Aber Ihre Angst vor Frauen ist ja geradezu phobisch, weil Sie offenbar wissen, dass Frauen einfach gute Leistung bringen.
@Erwin: „BEi mir sind regelmässig FRauen, die mit dem Müllwagen mitfahren und die gleiche Arbeit machen wie die Männer.“
Warum nur kann ich das kaum glauben?
Und was soll der unmotivierte persönliche Angriff hier und an anderen Stellen? Sie stossen ja offene Türen ein.
Die Unsichtbaren :Maenner die im Schlachthof arbeiten , waren sie schon mal in einem Schlachthof ? Solche die im Stahlwerk arbeiten und Feinstaub einatmen, und nicht an die Pensionierung denken….Andere die im Tunnelbau arbeiten und jeden Abend S. Barbara danken.
Die die Hueuser bauen und keine besitzen..
Niemand erwaehnt diese Maenner, diese sind unsichtbaren Gladiatoren.
Die Lohngleichheit ist gesetzlich garantiert, verfassungsrechtlich festgehalten und damit rechtlich durchsetzbar – inklusive Kündigungsschutz. Das angebliche „Lohnungleichheitsproblem“ gibt es damit gar nicht. Mann kann es rechtlich beheben, sollte sich ein Arbeitgeber nicht daran halten.
All die diskriminierungen des Mannes sind aber gesetzlich gewollt und damit nicht bekämfbar. Ich als Mann kann nicht dagegen klagen, dass die Frau den Namen meines Kindes selber bestimmen kann. Ich kann nicht klagen, dass ich ein Jahr länger brauche bis ich pensioniert werde. Ich kann nicht klagen, dass ich Militär- oder Zivildienst leisten muss.
Zum Militärdienst: Hüten Sie die Kinder, wenn die Frau im WK ist? Oder im ZIDi?!
Oder nimmt die Frau die Kinder mit in den WK? Ich wäre sofort dabei, in Kasernen Gebärsääle, Stillzimmer, Mukiturnen, Kindergärten, Schulen usw. einzurichten, damit Mamma während des Tages lernt, wie man Menschen am effizientesten umbringt… Passt doch allerbestens zusammen, oder?!
Mein Gott, was ist das für ein Gejammer…
@Erwin: In welchem Jahrhundert sind Sie stecken geblieben? Also sind es weiterhin und ausschliesslich die Frauen, die sich um die Kinder kümmern?
Abgesehen davon, dass die meisten erst Kinder bekommen, wenn der Militärdienst abgeschlossen wäre. Und man ansonsten grundsätzlich alle Eltern von Dienst befreien könnte, wenn schon.
Etwas peinlich, Ihre vorgeschobenen Argumente, Erwin.
Erstens mal sind diese Ausdruck eines äusserst anachronistischen Welt- und Gesellschaftsbildes. Und zweitens hat die durchschnittliche CH-Mutter ihr erstes Kind deutlich jenseits der 30. Ganz abgesehen von der Möglichkeit, seine Dienstpflicht als Durchdiener zu absolvieren. Wenn Sie jemals Militärdienst geleistet hätten, wüssten Sie das.
„Mein Gott, was ist das für ein Gejammer…“
Peinlich gibts nichts anderes dazu zu sagen…
Wer bitte bekommt im alter der Militärdienstes Kinder?
Ja, welche Frau nur? Der Durchschnitt! von rind 30/31 beim ersten Kind kommt ja dadurch zustande, dass alle! Frauen (und Männer!) erst weit nach 30 Kinder bekommen. Da scheinen einige in Staristik geschlafen zu haben. Es gibt ja schliesslich keine Väter im WK. Völlig ausgeschlossen. und wenn man bedenkt, dass Frauen im Schnitt jünger sind, fällt schnell auf, dass das Argument „Militär kommt vor der Elternschaft“ nicht wirklich aufgeht…und da Frauen auch mehrheitlich die Kinderbetreuung übernehmen, müsste dies mind zur Folge haben, dass die Väter für die Zeit bezahlt freigestellt werden, um zu betreuen. Hach, wie lustig, wenn bereits jetzt bestritten wird, dassdie EO einen Vaterschaftsurlaub finanzieren kann…
Gegenfrage 13: wieviele Frauen sind mit 19-20 LJ in der Schweiz schon Mütter. Die meisten stürzen sich dann zuerst mal mit grossem Vorsprung auf die Männer in Ausbildung/Studium/ Berufsleben oder machen eine Weltreise. Ich bin jetzt eher überrascht dass dich das antiquierte Weltbild erwinscher Prägung nicht stört? Wo steht geschrieben wo so etwas so gelöst werden soll? Und wie löst es ein Land wie Israel wo nahezu alle (!) jungen Frauen und Männer mit einer Selbstverständlichkeit für den Militärdienst eingezogen wird, und dies notabene für 2-3 Jahre und nicht einige Monate wie bei uns?
Für Schwangerschaft und Mutterschaft Lösungen zu finden ist einfach, auch aus anderen Gründen werden Leute regelmässig zurückgestellt.
@ MF
Im Unterschied zu den meisten Ländern mit Militärpflicht ist aber in der Schweiz ein Durchdienen nicht die Norm. Darum auch meine Erwähnung der WK’s und nicht der RS. Ich halte E. Einwand für nicht falsch. Das hat weniger nur mit Frauen zu tun, sondern ist dann die Folge, wenn mehrheitlich betreuende Elternteile gehen sollten und das ist mehrheitlich die Frau. Meine Schwester sass als mein Schwager kurz nach der Geburt in den WK musste mit Baby und Kleinkind alleine zu Hause und es war sicherlich nicht einfach. Hätte mein Mann (1 Jahr jünger als mein Schwager!) gehen müssen, weiss ich schlicht nicht, wie wir das hätten lösen sollen, denn er betreute unser Kind an 3 vollen Tagen pro Woche! Das ist ein Problem und würde durch eine Dienstpflicht für Frauen noch intensiviert werden.
@13
„Im Unterschied zu den meisten Ländern mit Militärpflicht ist aber in der Schweiz ein Durchdienen nicht die Norm.“
Das stimmt, aber die Militärdienstleistenden haben ja bei uns die freie Wahl. Auch dazu einen Link:
https://www.vtg.admin.ch/de/mein-militaerdienst/stellungspflichtige/durchdiener.html
Du kennst meine Meinung zur Wehrpflicht. Sowieso bin ich der Ansicht, dass man einiges ändern müsste, so auch die Limitationen in Sachen Durchdiener. Zudem wäre ich für völlige Wahlfreiheit, jedoch für eine Dienstpflicht für Frauen und Männer. Wenn dann keine Limitatio mehr besteht, gibt es keinen Grund (und auch keine erwinschen Argumente mehr die an die geistige Landesverteidigung „Heer und Haus“ der 50er Jahre erinnern), dies nicht elegant innert eines Jahres zu absolvieren.
@13
„Das hat weniger nur mit Frauen zu tun, sondern ist dann die Folge, wenn mehrheitlich betreuende Elternteile gehen sollten und das ist mehrheitlich die Frau.“
Auch da pflichte ich Dir grundsätzlich bei, nur hat das nicht primär mit dem Geschlecht zu tun (oder sollte es nicht haben) sondern einerseits mit dem Betreuungsmodell und der Elastizität bei Ausfällen welches auch bei krankheitsbedingten Ausfällen relevant ist, sowie andererseits der Wahl des geleisteten Dienstes (Durchdiener). Und in Deinem Fall nehme ich auch nicht an, dass Du Deine Kinder schon mit 20 LJ hattest?
Ich zitiere Binswanger/Weber unter dem Begriff „Heuchelei“: „Das ist aber nicht progressiv. Damit wird bloss die Auffassung zementiert, wonach die Kinderbetreuung eine exklusiv weibliche Angelegenheit sei. Die Männer beziehungsweise Väter werden damit nicht nur aus der Verantwortung entlassen, es wird auch 2019 weiterhin so getan, wie wenn Kinder ein «Frauenproblem» wären. Kinder haben aber nicht nur Mütter. Sie haben Eltern.“
Natürlich würde eine Dienstpflicht für beide Geschlechter das Problem verschärfen. Vor allem aber würde es dazu führen, dass das Problem, das schon jetzt besteht, geregelt würde. Möglichkeiten dazu gibt es genug.
Noch zur Statistik: Heute haben tatsächlich die wenigsten Frauen (und Männer) vor 25 Jahren Kinder. Denen kann man dann den WK streichen.
@ MF
Ich war 26, mein Mann 27. Eben in einem Alter, wo der eine oder andere noch WK’s zu leisten hat. Und ich kann (gerade vielleicht bei Menschen mit langen Ausbildungen) schon nachvollziehen, dass man versucht, dies über RS und WK irgendwie nebendran zu machen und nicht einfach ein Jahr in den Sand zu setzen. Bei meinem Mann war es anders: Er war mit 18 mit der Lehre fertig und ging dann ein Jahr, weil ihn niemand einstellen wollte, im Wissen darum, dass er dann irgendwann wieder weg ist. Auch hier aus meiner Sicht halt unbegreiflich: Da hat man Menschen (m oder f) mit fertigen Lehren, die ihre Arbeitskraft und Wissen nun richtig einsetzen können und wir lassen sie nicht.
Oder z. Bsp. Lehrer, die wir so dringend bräuchten, dass wir Studierende unterrichten lassen! (OT, ich weiss)
@13: Ich habe damals ein Jahr verloren wegen 17 Wochen RS, die nicht zwischen Matur und Studium gepasst haben.
Aber bitte, wenn ausnahmsweise Militärpflichtige Eltern werden, könnte man sie vom WK dispensieren, Männer wie Frauen. Ansonsten finde ich es gerade in unserer Zeit, in der jede/r nur noch für sich schaut (ich übertreibe etwas), eine gute Idee, sich auch einmal einzufügen und einen Dienst für die Allgemeinheit zu leisten.
Die Autorin schreibt fordergründig von Gleichstellung der Geschlechter, meint aber tatsächlich nur die Gleichberechtigung der Frau.
Und wie immer kommt das immerselben Beispiele: Lohngleichheit.
Dass diese Lohngleichheit verfassungsrechtlich garantiert ist und damit von jeder Frau gerichtlich durchsetzbar ist, weiss die Autorin genau. Das kann man aber über all die rechtlichen Diskriminierungen des Mannes, die der Gesetzgeber will, nicht sagen. Die kann man juristisch nicht bekämpfen. Und so kann dann die Frau gegen Lohnungleichheit vorgehen und der Mann kann nichts tun, wenn er länger arbeiten muss oder ins Militär muss.
Aber das alles ist Frau gänzlich egal. Sie wird weiter über die angebliche Lohnungleichheit wettern und keine Silbe über AHV-Alter oder Dienstpflicht verschwenden
Wären Sie Fr. Braun tatsächlich für die Gleichstellung der Geschlechter, dann wären Sie nicht nur dann dafür, wenn Frau profitiert sondern Sie wären auch dafür, dass
– Frau Militärdienst leisten muss
– Frau 1 Jahr später pensioniert wird
– Frau weniger AHV erhält da sie durchschnittlich 6 Jahre länger davon profitiert als der Mann
– Sie Fr. Braun wären auch für Quoten. Aber nicht nur bei den tollen Jobs sondern auch im Bergbau, im Strassenbau und Co.
– Sie würden sich für eine Anpassung der diskriminierenden familienrechtlichen Gesetze einsetzen.
PS: Lohngleichheit ist Gesetz und damit rechtlich durchsetzbar. All die Diskriminierungen des Mannes die ich oben aufzähle sind aber gesetzlich gewollt und damit juristisch nicht bekämfpbar. Wer wird hier diskriminiert frage ich mich`?
WEF, OECD untersuchen in ihren Studien nicht, wie es um die Gleichstellung von Mann/Frau steht, sondern nur, wie es um die Gleichberechtigung der Frau steht (die Gleichberechtigung des Mannes oder die Gleichverfpflichtung der Frau negieren sie gänzlich).
Und dieser Artikel tut dasselbe. „Gleichstellung der Geschlechter“ heisst für Feministinnen wie die Autorin nur Gleichberechtigung der Frau. Alle Pflichten, die alleine der Mann übernimmt, klammert man gänzlich aus. Nur diee Frau kriegt eine Witwenrente. Die Frau – obwohl sie 5 Jahre länger lebt – muss 1 Jahr weniger lang arbeiten (und bezieht 6 Jahre länger AHV). Militärpflicht? Da soll doch lieber nur der Mann gehen.
Was Fr. Braun hier beschreibt, ist purer Egoismus. Sie hat Null Interesse an Gleichstellung.
Eine Frau lebt im Durchschnitt 3 Jahre länger (Tendendz ABnehmend), bezieht im Schnitt somit 4 Jahre länger AHV als ein Mann. 4, nicht 6. Zusätzlich werden nach dem Tod einer Frau nur in 2% der Fälle eine Witwer- und/oder Kinderrente ausgerichtet. Bei Männern gibt es in 14% der Fälle eine Witwen- und/oder Kinderrente. Schon klar, dass es im Falle der AHV nur eine Witwerrente gibt, falls die Kinder jung genug sind. Ich will aber darauf hinaus, dass bei Männern viel öfter jemand mitversorgt wird, der nie (oder wenig) in die AHV eingezahlt hat. Das wird aber selbstverständlich mitfinanziert. Ist für mich ok, aber dann bitte nicht Lebensjahre gegeneinander ausspielen. Angaben zur Lebenserwartung befinden sich auf der Homepage des Bundesamts für Statistik.
Ich fürchte dass Betriebe keine Frauen mehr anstellen werden ? Erstens wegen dem Mutterschaftsurlaub und dann wegen dem Lohn, den Aufstiegsmöglichkeiten, usw. Auch wenn dies alles gerechtfertig ist, wirkt es negativ auf die Ansteller.
Ich kann’s nicht mehr lesen, diese feministische Einseitigkeit. Frauentag! Ach, wie lange dauert es noch, bis Mann und Frau im Westen Europas gleichgestellt sein werden? Nur, Feministinnen und die Autorin wollen gar keine Gleichstellung, sie wollen nur Gleichberechtigung der Frau (unter Ausklammerung der Gleichverpflichtung). Und genau so argumentiert dann die Artikelschreiberin, wenn es konkret wird. Lohngleichheit und Co. werden angemahnt (notabene: Lohngleichheit ist per Gesetz und Verfassung garantiert und kann bei Nichtbestehen rechtlich eingeklagt werden!). Kein Wort aber verliert die Autorin, WEF oder OECD über die Gleichberechtigung des Mannes. Namensrecht, AHV-Alter, Dienstpflicht und Co. alles pfupf-egal.
Das Titelbild motiviert nich dazu, mit allen Füßen, die ich besitze, in punkto „Gleichstellung“ auf die Bremse zu treten.
Solche Frauen mit solchen Posen und der dazugehörigen Meinung, an dem von Männern gegründeten, erarbeiteten und instandgehaltenen Gesellschaft „partizipieren“ zu wollen, (und zwar ohne Gegenleistung) hat das Wort „Feminismus“ zum Schimpfwort werden lassen.
Es wird der Tag kommen, wo man die Daseinsberechtigung auf dieser Welt an einer Kosten/Nutzen- Berechnung festmachen wird.
Dann werden sich die Mädels warm anziehen müssen.
Das mit den 60 Jahren ist natürlich gelogen, aber der Autor lebt dann wahrscheinlich nicht mehr, und kann für seine Prognose nicht mehr beanstandet werden. Tatsächlich gibt es natürlich erst eine ökonomische Gleichstellung, wenn genau so viele Männer schwanger werden wie Frauen und gleich viel Reproduktionsarbeit leisten – oder die Arbeitgeber nicht mehr auswählen dürfen oder können wen sie anstellen und wieviel sie bezahlen.
Nach dem Basic Index of Gender Inequality geht es Frauen in den meisten westlichen Ländern besser als Männern. Damit kann man diese Diskussion eigentlich beenden.
Kleines Beispiel über den sachlichen Gehalt des Textes von Frau Braun.
Durchschnittliche AHV Rente eines Mannes 1840 Franken
Durchschnittliche AHV Rente einer Frau 1880 Franken.
Die Interpretation von Frau Braun dazu: Wir Frauen sind in der AHV diskriminiert.
Frau Braun, Applaus verdient man sich anders !
Gemäss BFS beziehen Männer im Schnitt 1912 Franken AHV, Frauen nur 1724 Franken. Wo haben Sie denn Ihre Zahlen her, Enrico?
.
Es gibt in der AHV eine klare Diskriminierung von Doppelverdienerpaaren. Ehepaaren, wo beide voll eingezahlt haben und somit je eine volle Rente bekommen müssten, wird das ganze bei 1.5 plafoniert. Im Gegensatz zu einem Einverdienerpaar, das aufgrund der Mitberechnung des nicht arbeitenden Partners, trotzdem auf 1.5 x volle Rente kommt.
Ihre Zahlen sind Erstrenten bei Eintritt.
Nur sagt das überhaupt nichts aus, wieviel der 43 mia an Männer und wieviel an Frauen ausbezahlt wird und wie hoch dann der Durchschnitt ist.
Vor 2 Jahren, als ich mal bei meiner Berechnung meiner AHV auf der AHV Seite stöberte, waren diese Zahlen nach Geschlechter aufgelistet. Heute nicht mehr!
Erst Rente bedeutet zum Beispiel, weil Frauen 8 Jahre jünger als ihr Partner sind, das Sie mehrheitlich als erstes eine Splittrente erhalten.
Und die ist halt tiefer. Der Ehegatte hat aber zu diesem Zeitpunkt auf den Rappen dieselbe Rente.
Das sagt aber rein gar nichts über den Verlauf oder Durchschnitt aus !
Das Bundesamt für Statistik hat ja auch vor ca 4 Jahren die Branchen Studie umgewandelt in eine Lohndurchschnitt Studie.
Politisch Motiviert?
Mir gefällt, wie der Frauentag in Osteuropa begangen wird (in RU ist er sogar offizieller staatlicher Feiertag): Da werden den Frauen – zuhause, im Büro, auch auf der Strasse, überall – Blumen geschenkt und wird ihnen gratuliert, wird ihre Schönheit und Anmut besungen und gesagt, dass ohne sie das Leben nichts wert wäre. Auf Kampfparolen und gesellschaftspolitische Reden à la “Wir müssen jetzt endlich…“ wird gänzlich verzichtet.
Sie meinen also ungefähr so?
https://www.20min.ch/ausland/news/story/So-feiert-Russland-den-Weltfrauentag-22200817
Ja, genau. Da fehlen zwar die Blumen. Aber ansonsten sehr gut.
Genau. und ich kann auf „wird ihre Schönheit und Anmut besungen“ verzichten.
@Synn
Machen Sie sich da mal keine Sorgen. Ich weiss nicht wie Sie aussehen. Von da her würde ich eh noch zuwarten, ehe ich etwas von Ihnen besingen würde.
In Berlin ist heute auch Feiertag. Ausserdem sind die Kindereinrichtungen da kostenfrei, waren das aber auch schon ohne Frauentag als Feiertag.
Danke, Frau Braun. Ich kann mich dem nur anschliessen. Auch ich habe, wie wohl einige hier, heute früh als erstes den Artikel von M. Binswanger gelesen und daraufhin beschlossen, mich heute möglichst von Medien fernzuhalten. Nun bin ich doch froh, diesen Blog gelesen zu haben, er wirkt ein bisschen wie Balsam. Ob es den Tag nun aber braucht, würde ich offen lassen, denn oft ist eine Symbolwirkung gar nicht so schlecht. Andererseits muss man sagen, dass solange Frauen weiterhin öffentlich als Zicken, faul etc. bezeichnet werden und dabei unter viel Applaus der tolle Tipp: „ihr könnt alles erreichen, ihr müsst nur etwas bocken“ erfolgt, bringt der Tag ohnehin nichts. Vielleicht in 70 Jahren dann.
@13: Wie werden denn die Männer in diesem Zusammenhang gerne öffentlich bezeichnet bzw. abgewertet?
Persönlich finde ich den Artikel von Binswanger/Weber eine gute Gesprächsgrundlage. Wobei schon auffällt, dass sie nicht anders können, als anderen Menschen vorschreiben zu wollen, was sie zu tun haben. Aber für einmal immerhin nicht nur den Männern…
Besser wäre es natürlich, ganz darauf zu verzichten und auf individuelle Entscheidungen zu vertrauen. Aber dann gäbe es ja nicht mehr viel zu schreiben.
@ SP
„Wie werden denn die Männer in diesem Zusammenhang gerne öffentlich bezeichnet bzw. abgewertet?“
Keine Ahnung. Das ist ja etwas, was Du angeblich immer wieder überall liest, aber verrat es mir.
Es gibt auch keine Gesprächsgrundlage, wenn von Anfang an, jegliche Diskussionen von Frauen als Zickenkrieg bezeichnet wird und der Vorwurf der Kritikunfähigkeit kommt. Das verunmöglicht ja jegliche Diskussion, weshalb sie auch gerade keinen Sinn ergibt.
@13: Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht zu lesen bekommen, wie viel mehr Frauen im Haushalt leisten (während Männer sich drücken), wie alle Care-Arbeit an Frauen „hängen bleibt“ (während die Männer sich drücken). Wir lesen von „mental Load“ (während die Männer Bier trinkend fernsehen?), von „toxischer Männlichkeit“. Wir lesen, dass Frauen alle Aufgaben, alle Jobs „mindestens“ so gut machen wie die Männer. Wir lesen von männlichen Übergriffen, männlicher Gewalt, aber kaum je davon, was Männer alles leisten. Und vor allem: Männer sind durchs Band daran schuld, dass Frauen nicht können/dürfen, was sie eigentlich wollen. Kaum ein Artikel, der nicht von den Männern Umdenken, anderes Handeln, mehr Engagement fordert (und dann ist man betupft, wenn das auch mal an die Frauen geht).
@ mf
Bemerkenswert wäre es evtl und max, wenn es einzigartig wäre. Aber frauenfeindliche Äusserungen, Übergriffe bis hin zu Mysogynie werden salonfähig und sind alles andere als eine Ausnahme. Wir haben Fasnacht. Diese Zeit weckt in den Menschen nicht nur plötzlich grosses Verständnis und Toleranz gegenüber Rassismus und Sexismus, sondern führt Jahr für Jahr zu vermehrt Belästigungen und Übergriffe, unter dem Deckmantel Kulturgut. Der Frauentag hat eine klare Geschichte und Ursprung. M.B. wollte abrechnen? Gut, es hätte viele Möglichkeiten gehabt. Als Journalistin mit einem gewissen nationalem Bekanntheitsgrad Frauen an diesem Tag Zickenkrieg und ähnliches vorzuwerfen, zeugt nicht von bemerkenswerter Stärke. Das hätte man eher T. Wernli zugetraut. Von MB ist es enttäuschend.
Sorry, das hätten nach unten gehört.
@13
„…frauenfeindliche Äusserungen, Übergriffe bis hin zu Mysogynie werden salonfähig“
Findest du? Apropos, du hast dich über spezifisches, für dich provokantes Vokabular ausgelassen welches unnötig gewesen wäre, und greifst zu „Mysogynie“? 😉
Persönlich finde ich nicht, dass Frauenfeindlichkeit salonfähiger wird, Fasnacht hin, Kapuzenmänner her. Das gab es leider immer, und die Anonymität einer betrunkenen Masse erlaubt gewisse Exzesse, die sonst nicht toleriert würden. Nur der Punkt ist, sie werden heute eher weniger toleriert!
Zum meinem Vorwurf an den Feminismus. Es ist diese Bewegung selber, die permanent von sich behauptet, sich für Gleichstellung einzusetzen, und nicht eine reine Lobby exklusiv für Frauenanliegen zu sein.
An diesem Anspruch wird sie daher gemessen.
@13: „Als Journalistin mit einem gewissen nationalem Bekanntheitsgrad Frauen an diesem Tag Zickenkrieg und ähnliches vorzuwerfen, zeugt nicht von bemerkenswerter Stärke.“
Aber auch nicht vom Gegenteil. Ist wenigstens ehrlicher, als wenn verschiedene Interviewpartner wahre Eiertänze über „Vorurteile“ aufführen und konsequent ausblenden, was nicht ins geschönte Bild passt.
Ansonsten bin ich für einmal ganz bei Martin Frey.
@ mf
Es geht nicht um provokantes Vokabular, sonsern um herablassendes, das ist ein Unterschied. Ich habe Mysogynie als der Gipfel dessen genommen, was immer öfters zu lesen ist. Selbstverständlich fallen da nicht alle darunter, auch nicht der besprochene Beitrag. Die heutige Nachdoppelung von B.W. Ist hingegen gerade ein Zeichen dafür, dass es eben immer mehr zu lesen ist. Wie auch die Kommentare hier.
@13
Nochmals meine Frage, findest Du wirklich, das nehme zu? Meiner persönlichen Wahrnehmung entspricht das nicht. Und Beiträge wie der heutige von BW:
https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/das-konzept-junge-frau/story/23183605
sind nicht Ausdruck von Mysogynie, und schon gar nicht eines Zickenkrieges.
Wenn schon, entspricht dem eher die Hundertschaft, die unter Sachbeschädigungen angeführt durch den Revolutionären Aufbau wie jedes Jahr ohne Bewilligung (wer hat das schon nötig?) gestern durch die Zürcher Strassen zog, und sich offenbar intern in die Haare geriet ob der Grundsatzfrage, ob man Männer im Umzug tolerieren oder doch besser vertreiben sollte.
Selbstkritik, Objektivität, das Verlassen einer Blase sind immer Ausdruck von Reife, einer persönlichen Entwicklung.
@ mf
Dein Kommentar ist enttäuschend. Nicht wegen des Inhalts, sondern weil du meine entweder nicht gelesen hast oder ich mich so unklar ausdrücke. Ich würde gerade nicht einer anderen Frau, logischerweise auch nicht Mann, einen Zickenkrieg vorwerfen, weil ich das ehrlich gesagt unter jeder Sau finde. Ja, dies so zu bezeichnen, ist frauenfeindlich. Auch habe ich nicht gesagt, dass dieser Artikel myogyn ist, sondern dass man gerade im Netz immer wieder drauf trifft. Solche Artikel können es jedoch befeuern. Ich hätte da lieber ein Originalinterview gelesen anstatt so eine subjektive Sicht, die ganz offensichtlich auf den ersten Artikel anhängt und durch Provokation für Klicks sorgen soll, schade daher um die Verlinkung.
Über die Hunderschaft weiss ich nichts, müsste ich zuerst lesen.
@13
Deine Beiträge lese ich eigentlich immer, auch wenn ich sie nicht kommentiere. 🙂
Ich habe geahnt, dass Du Dich insbesondere am Begriff „Zickenkrieg“ störtest. Ob und inwiefern es innerhalb der feministischen Szene so zu und her geht, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall weniger als Du, oder die beiden von Dir kritisierten Autorinnen. Ich verstehe aber schon, dass Dich deren Abrechnung ausgerechnet an dem Tag störte, der für Dich und viele anderen Frauen doch eine besondere Bedeutung zu haben scheint. Trotzdem finde ich, sollte man genug offen sein für Kritik, und sie nicht gleich als Blasphemie oä empfinden.
Zur Demo in ZH extra für Dich noch folgenden Link:
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/kocht-fuer-uns-putzt-die-wohnung-putzt-die-scheisse/story/24088880
@ MF
„Ob und inwiefern es innerhalb der feministischen Szene so zu und her geht, kann ich nicht beurteilen“
Wenn man Frauen ganz prinzipiell nicht als Zicken bezeichnet, kann es logischerweise auch keinen „Zickenkrieg“ geben, so einfach ist das. Dass sich nicht alle über alle Standpunkte einig sind und es Diskussionen (sachliche und weniger sachliche) gibt, ist logisch. Frauen und auch Feministinnen sind nicht einfach eine homogene Gruppe, sondern Individuen mit unterschiedlichen Meinungen und Standpunkten. Dass das ausdrücklich gesagt werden muss, finde ich speziell.
Danke für den Link. Ich habe da wohl die gleiche Meinung gegenüber der sehr aktiven Berner Linksszene, die ich einiges besser kenne: Gute Motivation, schlechte Methodenwahl.
Zu der Männermitbeteiligung: Klar, sollten Männer mitlaufen dürfen. Dass einige jedoch befürchten können, dass es dann schnell mal nicht um das Eigentliche geht, kann ich aber schon nachvollziehen, dazu hat man genug Erfahrungen sammeln können
(ist jetzt nur mein Gedanke, ich kenne die Argumente nicht im Einzelnen).
Ob man nun von Zickenkrieg oder wie so oft von fehlender weiblicher Solidarität spricht, ist doch eigentlich ein Randthema.
Angesprochen wurden sehr viel mehr Punkte, die sehr viel wichtiger wären. Die eine vertiefte Diskussion und Auseinandersetzung verdienen würden.
@ SP
Was soll „fehlende weibliche Solidarität“ heissen? Muss ich nun aufgrund meines Geschlechts mit allen anderen Frauen solidarisch sein, auch wenn wir komplett andere Ansichten vertreten, weil ich sonst „herumzicke“?
Auch hier: Wie sieht es denn mit der Männerseite aus? Ja, ich bemühe doch kurz mal wieder die Zahlen der Männer in allen drei Gewalten plus Wirtschaft: Warum haben wir denn die Männerdiskriminierungen noch nicht abgeschafft? Warum werden Männer (teilweise) im Familienrecht benachteiligt?
Warum spricht dann niemand von der „fehlenden männlichen Solidarität“, fordert Männer dazu auf, zu bocken oder spricht von „männlichem Zickenkrieg“?
Es ist der Ton, der die Musik macht und letztlich auch, der darüber entscheidet, ob man zuhört.
@13
„Frauen und auch Feministinnen sind nicht einfach eine homogene Gruppe, sondern Individuen mit unterschiedlichen Meinungen und Standpunkten.“
Das muss nicht speziell erwähnt werden, das ist in der Natur der Sache. Aber die Frage stellt sich bei solchen Bewegungen halt immer, wie sie sich nach innen wie auch nach aussen mit abweichenden Meinungen positioniert: Wie sektiererisch, wie totalitär, wie offen und tolerant.
Zum Thema „Zicken“: Das ist dasselbe wie bei anderen schubladisierenden, meist abwertenden Schlagworten, „Tussi“, „Macho“, „Patriarch“, „Bonzen“ usw.
Ich finde auch, man soll keinesfalls Leute leichtfertig auf so etwas reduzieren. Aber wenn jemand nichts auslässt, um ein Klischee zu erfüllen, dann bin ich dafür, das Kind auch mal beim Namen zu nennen.
@13: „Muss ich nun aufgrund meines Geschlechts mit allen anderen Frauen solidarisch sein, auch wenn wir komplett andere Ansichten vertreten, weil ich sonst „herumzicke“?“ Du musst gar nichts. Die Forderung nach Frauensolidarität wird immer wieder von Frauen selber gestellt. Persönlich findet ich das äusserst befremdlich und widersprüchlich zur Idee, Geschlechterunterschiede bekämpfen zu wollen.
Und es fordert (fast) niemand Männersolidarität, weil es so etwas wie eine Männerbewegung (noch) nicht gibt. Aber wenn der Geschlechterkampf weiterhin in dieser Art geführt wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Männer nicht nur den Kopf schütteln und irritierte bis empörte Kommentare schreiben, sondern sich politisch formieren. Und dann wird es auch Richtungsstreit geben, vermutlich.
@ SP
Vielleicht wäre das ganz gut. Dann könnte sogar auch eine Solidarität unter den Bewegungen stattfinden, denn das Ziel ist ja nicht so verschieden. Wenn wir das Patriarchat resp. die noch vorhandenen patriarchalen Züge in unserer Gesellschaft, als Geschlechterdiskriminierung anschauen (beidseitig, auch die Wehrpflicht für Männer und die Renten haben ihren Ursprung ja da!). Und diese wie auch feste Geschlechterrollen bekämpft werden sollen, damit alle die gleichen Rechte und Pflichten bekommen, dann ist das ein gemeinsames Ziel. Aber es gäbe weniger den Anschein eines Whataboutismuses und Trittbrettfahrens. Ich persönlich glaube aber eher, dass das nicht passieren wird, da Männer eben genügend Vertreter an der Macht haben, um ihre Forderungen direkter zu stellen. Wenn sie da sind.
@13: Vielleicht finden ja viele Menschen diese Rollen gar nicht so falsch, zumindest solange sie durchlässig genug sind. Und vielleicht haben manche dieser Rollen ja doch eine biologische Basis… Ändert nichts daran, dass die Gesellschaft grundsätzlich gleichberechtigt organisiert sein soll(te). Und meiner Meinung nach in grossen Teilen bereits ist.
„Aber es gäbe weniger den Anschein eines Whataboutismuses und Trittbrettfahrens.“ Du bist sicherlich nicht überrascht, dass ich das ganz anders sehe. Grundsätzlich braucht es offenbar viel, bis die Männer auf die Hinterbeine stehen. Aber wenn sie täglich diese (An-)Klagen und Beschwerden hören, hinterfragen sie halt auch: Wenn wir den gleichen Massstab anlegen, wenn wir mal über das Ganze schauen, wer wirklich „Privilegien“ hat…
@ SP
Ob es durchlässig genug ist, sollte man eher diejenigen Fragen, die hindurchgehen und nicht diejenigen, die von ihrer, dem Geschlecht entsprechenden, Rolle irgendetwas dahinreden. Und wenn ich mit Frauen rede, die trotz Mutterschaft Karriere machen und Männer, die sich mehr als durchschnittlich zu Hause engagieren (also unter 80% arbeiten), dann ist die Antwort fast ausschliesslich: Nein, ist es nicht!
Männer wehren sich also nicht, weil sie einfach stärker im Nehmen sind und mehr leidensfähiger sind als Frauen. Und vermutlich geht jetzt wieder die Ritterlichkeit los, dass sie Frauen nur glücklich sehen wollen. Meine Güte, oft weiss ich echt nicht, ob ich lachen, weinen oder einfach sprachlos dasitzen soll…
Nur so aus Interesse, 13: Welcher Teil stört Dich am Beitrag von M. Binswanger? Und weshalb? Oder anders gefragt, was ist daran inkorrekt dargestellt?
Oder stört Dich der Tenor, dass Frauen am Frauentag der Spiegel vorgehalten, und halt auch etwas in die Pflicht genommen werden?
Welcher Teil. Derjenige zwischen „ist a man’s world“ und angebliche Kritikfähigkeit. Sie bedient sich jeglicher Klischees und Vorurteile, um die Verantwortung vollumfänglich auf die Frau als Individuum zu schieben und ihnen aber gleichzeitig wieder die Fähigkeit die Verantwortung wahrzunehmen, abzusprechen.
Fange bei 1 an: NEIN, ich muss nicht bockig sein oder mich besonders anstrengen, um Dinge zu erhalten, die der Mann einfach so bekommt. Das ist eben keine! Gleichberechtigung! und was der Name damit zu tun hat, versteht kein Mensch.
Zu 2: Und das rechtfertigt diejenigen Frauen zu diskriminieren, die es wollen und versuchen? An die gläserne Decke stossen nicht diejenigen, die zu Hause bleiben. Sondern die, die gefragt werden, ob sie Kinder wollen, wo sie doch einen Uterus haben.
Entscheide einiger Frauen, auch meinetwegen vieler Frauen als Vorurteile gegenüber allen Frauen zu rechtfertigen IST diskriminierend.
3. Welche Firma in der Schweiz nennt sich frauenfreundlich? Bitte, nur ein einziges Beispiel. Wenn schon heisst es familienfreundlich. Dass das eher als frauenfreundlich gleichgesetzt wird, ist ein Teil des Problems. Und doch, ich und x andere haben Mami-Tage, ist ja logisch.
4. Ja, Beidseitigkeit. Diese würde bedingen, dass Männer mehr Betreuung übernehmen. Diese Forderung kommt aber nicht. Stattdessen werden sie bemitleidet, weil sie nicht angeblich dürfen. Nachdem jedoch zuvor klar geschrieben wollen, dass sie angeblich nicht wollen. Wo ist nun die Beidseitigkeit.
5. Eine Diskriminierung darf nie eine Rechtfertigung für eine andere sein. Man kann nicht unter dem Deckmantel der Kulturtoleranz sexistisch sein oder unter dem Deckmantel Feminismus rassistisch. Das geschieht jedoch oft, warum auch darauf hingewiesen wird. Der „alter weisse Mann“ muss in dem Zusammenhang auch als Symbol verstanden werden.
5+6: Ach, welche Feststellung, dass nicht alle Frauen gleich sind. Unglaublich. Aber letztlich ist es dann das: Frauen sollen „bockig“ sein und sich wehren und kämpfen und zu ihren Rechten stehen, dann werden sie entweder als anstrengend (Zicken) empfunden oder belächelt (Mutterkult). Ja, das Nicht-Ernstnehmen, Kleinhalten ist ein grosser Teil des Problems! Auch und gerade in der Geburtshilfe, wo noch viel Gewalt passiert!
Und zuletzt eben das Todschlagargument „nicht kritikfähig“. Wenn man etwas verändern will, was M.B. ja fordert, also dann wenn es ihr gerade gefällt und nicht zum ersten Mal, dann sollte man die Möglichkeit haben, das auch so zu sagen und darüber zu reden. Sorry, aber diese „Stell Dich nicht so an“ oder „deal with it“, wie es offensichtlich neuerdings heisst, Attitüde haben wir genug oft gehört. Jetzt wäre es mal Zeit hinzuhören, was eigentlich gesagt wird.
Es geht nicht um den Spiegel. es geht darum, dass man, wie G.B. zurecht schreibt immer und immer wieder denn gleichen Blödsinn zu hören bekommt, ohne dass sich etwas ändert. Und wenn es sich dann tatsächlich ändert, dann klopfen sich dafür Männer auf die Schulter (siehe Stimmrecht!). Es ist ermüdend und frustrierend.
Ok, danke für die Ausführungen, 13. Du wirkst relativ emotional, ich versuche trotzdem mal, darauf einzugehen.
ad 1) Nein, ich denke nicht dass der Mann Dinge „einfach so bekommt“. Gewisses mag für Frauen schwerer sein, gewisses für Männer. Kämpfen im Alltag müssen alle, etwas anderes anzunehmen wäre ein Bias, ja sogar ein übles Vorurteil.
„Töchter brauchen Vorbilder, kein Geschwätz.“
Damit meint MB, aus der Komfortzone herauszukommen, nicht nur zu fordern sondern auch zu liefern. Das IST ein Vorbild.
ad 2)
„Und das rechtfertigt diejenigen Frauen zu diskriminieren, die es wollen und versuchen? “
Nein, keinesfalls. Aber ich bin überzeugt, MB hat die nicht gemeint. Sondern die nicht kleine Menge „der anderen“.
ad 3) keine Ahnung. Aber auch da, MB kritisiert das ja auch.
@13
ad 4) Hier addressiert MB (auf mE. wohltuende Art) die bekannten Benachteiligungen von Männern, und geisselt gleichzeitig die fordernde Opferhaltung weiter feministischer Kreise. Nicht nur hat sie damit recht, es muss auch ebenso laut gesagt werden. Denn diese notorische Blindheit auf dem y-chromosom Auge schadet der feministischen Glaubwürdigkeit nachhaltig.
ad 5)
„Eine Diskriminierung darf nie eine Rechtfertigung für eine andere sein.“
Das ist richtig. Nur hat dieses verbreitete aktive „Darüberhinwegsehen“, wenn es eben nicht um den „alten weissen Mann“ geht, nichts mit Toleranz zu tun, sondern mit Kulturrelativismus. Auch dies schadet den (berechtigten) Anliegen ungemein.
Ausser, man (frau) ist der Ansicht, nur der „alte weisse Mann“ sei des Rassismus/Sexismus fähig?
@13
Zum Thema „Kritikfähigkeit“:
Es ist leider der Zeitgeist, wie auch DAS Charakteristikum vieler „Bewegungen“ schlechthin, dass die Fähigkeit zum offenen Diskurs mit anderen Ansichten, wie auch die Wertschätzung für Meinungspluralismus in einer offenen Gesellschaft verloren geht. Dafür pflegt man lieber die eigene Befindlichkeit, bis hin zur Verletztheit. Dies jedoch ist ebenso ein „Totschlagargument“, denn nicht jede Kritik ist eine Zumutung, nicht jede andere Haltung eine „Feindaktion“. Im Ggt. als Gesellschaft kommen wir nur weiter, wenn die aufgeklärten Geister sich immer wieder finden können, anstatt sich in der eigenen Blase abzukapseln und in Selbstgefälligkeit zu suhlen. Aber dafür muss man etwas aushalten können. Augenhöhe bedingt, dass dies für alle Seiten gilt.
@ mf
Meine Emotionen dazu habe ich geschrieben., dazu stehe ich. Ich bin müde und frustriert, wenn ich solche Dinge lese. Ja, man kann es vielleicht wohlwollender lesen, aber mal ehrlich, dann wäre auch ein anderes Vokabular gebrauchen, weniger klischeehaft, weniger typisch. Wer aber mal so eine Abrechnung mit dem Feminismus macht, dies am Frauentag, exponiert um möglichst viel v.a. männliche Zustimmung einzustreichen, bei dem mache ich mir die Mühe nicht. Wozu? Das interessante ist ja, dass es keinem Mann schadet, sich keinen Deut um Frauenanliegen zu scherren. Im Gegenteil. Aber der Feminismus soll durch die angebliche! Vernachlässigung von Männern unglaubwürdig sein? Wie gesagt, ermüdend und frustrierend.
Naja, einerseits „Und das rechtfertigt diejenigen Frauen zu diskriminieren, die es wollen und versuchen?“ – und andererseits dann bei den Vätern zu schreiben „dass Männer mehr Betreuung übernehmen. Diese Forderung kommt aber nicht. Stattdessen werden sie bemitleidet, weil sie nicht angeblich dürfen.“ – ist halt auch nicht besonders konsequent. Da sollte dann schon auch zählen, dass, nur weil einige Väter ihre Kinder nicht betreuen wollen, dies kein Grund ist, die Väter zu diskriminieren, „die es wollen und versuchen“.
@13
Ich kann nicht für MB sprechen, aber ich glaube, weder sie noch BW haben es nötig, „den Männern“ für etwas Beifall nach dem Mund zu reden. Ja, ich empfand es auch ein Stück weit als Abrechnung, was ich durchaus bemerkenswert finde. Denn nicht nur handelt es sich bei den Autorinnen um arrivierte, breit respektierte Publizistinnen des feministischen Spektrums. Die Abrechnung wenn man so will zeigt schön, dass innerhalb der Szene Bewegung ist, dass Dogmen aufgebrochen werden und teils harte Konfrontationen und Selbstkritik nicht gescheut werden. Man muss nicht einer Meinung sein um das gut zu finden, denn das Ggt. ist schlecht.
Gleichstellung bedeutet nicht zuletzt auch Fairness. Wie beim Begriff Feminismus ist entscheidend, wie man etwas lebt. Und nicht, wie man es definiert.
@13: Die Punkte nehme ich gerne auf. 1) Nein, verlangt wurde nicht, bockiger zu sein als ein Mann. Sondern wie ein Mann für seine Anliegen einzustehen. Man kann nicht ständig andere und die Gesellschaft dafür verantwortlich machen, dass man seinen Handlungsspielraum nicht ausnutzt. Viel zu häufig werden irgendwelche gesellschaftlichen Erwartungen als Entschuldigung angegeben, dass man das angeblich unbedingt gewollte Ziel nicht erreichen konnte. Oder man verzichtet beispielsweise auf ein politisches Amt, weil man sich dem Wahlkampf nicht stellen möchte. Ja, da wäre etwas mehr Konflikt aushalten durchaus angebracht. Wie die Männer, die ja vielfach vor genau gleichen Enscheidungen stehen.
2) Du hast recht. Die Diskriminierung eines ganzen Geschlechts aufgrund von Erwartungen, die sich aus dem Verhalten der grossen Mehrheit dieses Geschlechts ergeben, sind äusserst unschön und ärgerlich. Gestern habe ich dazu gelesen, man solle solche „Vorurteile“ bekämpfen. Als ob keinerlei Erfahrungen vorhanden wären, alles nur falsche Vorurteile. Dann gibt es ja häufig den Ansatz, diese Form der Diskriminierung einfach zu verbieten. Also ob das etwas bringen würde. MB hat den durchaus berechtigten Ansatz, Frauen dazu zu bewegen, sich nicht diesem Vorurteil entsprechend zu verhalten. Mein Weg wäre der dritte: Den Frauen Gelegenheit geben, sich zu erklären, sich allenfalls gar zu verpflichten und Risiken mitzutragen. Man kann nicht so tun, als ob es da gar kein Problem gäbe.
@13: 3) Kaum ein Artikel, der nicht Familienförderung/Familienpolitik mit Frauenförderung/Gleichstellungspolitik verwechselt. Offenbar dient der Aufbau von Betreuungsinstitutionen nur den Frauen. Und ja, das ist Teil des Problems.
4) Beidseitigkeit heisst keineswegs zwingend, dass Männer mehr Betreuung übernehmen. Sondern auch, dass mehr ausgelagert wird. Es kann nicht sein, dass Frauen bezüglich Haushalt und Betreuung Art und Umfang vorgeben, dann aber irritiert sind, dass die Männer nicht mitspielen.
5) „Man kann nicht unter dem Deckmantel der Kulturtoleranz sexistisch sein oder unter dem Deckmantel Feminismus rassistisch.“ Ich sehe zwar den Zusammenhang nicht (und denke gleich an Schwarzer), aber richtig.
6) Es gibt eben einen Unterschied zwischen sich für seine Interessen einsetzen und dem, was man als „zickig“ bezeichnet. Und Mutterkult ist vermutlich der wesentliche Punkt in der Debatte, siehe dazu Punkt 4.
Und zuletzt: Es fällt tatsächlich auf, dass viele Frauen zwar resolut Forderungen stellen, aber bei Gegenargumenten sofort empört sind, vielfach die Diskussion verweigern oder das quasi als Bestätigung ihres negativen Weltbildes verstehen.
Sich einfühlen, warum z.B. Männer sich zunehmend angegriffen fühlen, und zunehmend nicht mehr mitziehen, wäre angebracht.
@ Ch. Schnyder
Nicht inkonsequent. Ich bin durchaus der Meinung, dass Männer betreuen sollten und es auch dürfen sollen. Dafür setze ich mich jeden Tag ein. Und ja, es gibt Fälle und Tendenzen, wo sie es nicht dürfen, was ich verurteile, bin jedoch gleichzeitig der Meinung, dass man nur von diesen hört, während es in viel mehr Fällen gut geht und diese halt nicht in der Presse landet. Aber es geht konkret um Erwartungen. Das Bundesgericht hat (zu recht!) entschieden, dass es alleinerziehenden Frauen früher möglich ist, mehr zu arbeiten. Und Verweis auf die Drittbetreuung, aber ohne Väter in die Pflicht zu nehmen. Das verurteile ich! (Übrigens spannender Fakt: in der franz. CH werden zumindest die Schulferien hälftig geteilt. Wo ist das hier?)
@ sp
Ich habe gerade die restlichen Kommentare gelesen und bereue zutiefst meinem ersten Impuls nicht gefolgt zu sein.
Gestern war internationaler Frauentag. Frauenkampftag. Ich habe gelesen. Frauenverachtung einerseits, Blödsinn wie Frauennacht mit Schminktipps und Rabatt auf Spitzenunterwäsche andererseits. Frau Brauns Beitrag war einer der wenigsten, die positiv zu lesen waren. Und nun kommst du neben x anderen mit „fühlt euch mal in Männer ein“? Wozu? Weil ja aussergerechnet am 8.3. soviel Einfühlungsbereitschaft besteht? Nein. Männer haben eine genug grosse Lobby an der Macht. Du hörst, Männer sind faul? Hier kommt noch ein Punkt: etwas passt euch nicht? Kämpft. Argumentiert. Geht auf die Strasse. Aber hört auf, nur auf die zu schiessen, die etwas tun.
@13: Ja, gestern war Frauenkampftag. Und nun ärgerst du dich darüber, dass bei diesem Kampf auch Widerstand erwachsen ist?
Und du wertest die Aussagen anderer Frauen ab mit der absurden Behauptung, diese hätten nur so geschrieben, um den Männern zu gefallen?
Weisst du, es geht nicht darum, sich in die Männer einzufühlen und für sie mitzudenken. Sondern, ganz politisch, zu merken, warum immer mehr Männer (und auch Frauen) von diesem sehr einseitigen Forderungskatalog, der praktisch täglich auf allen Kanälen präsentiert wird, genug haben.
Vielleicht kommt wirklich der Moment, dass die Männer auf die Hinterbeine stehen.
Klüger wäre es aber, statt weiterhin Gräben aufzureissen, mal gemeinsam über beidseitig noch verbliebene Diskriminierungen nachzudenken.
Heute hat ja Bettina Weber noch einmal nachgelegt. Und wird sicherlich wieder heftige Kritik einfahren von anderen Frauen, die ihre Mit- und Selbstverantwortung abstreiten und sich lieber hinter das „System“ oder Patriarchat verstecken. Ich für meinen Teil könnte praktisch jedes Wort unterschreiben. Obwohl ich sonst meist mit Bettina Weber gar nicht einverstanden bin.
@ sp
Leider wurde meine Antwort nicht veröffentlicht. Aber gerne nochmal: mich ärgert in erster Linie der Missbrauch des Frauentages. Dieser hatte gerade als ich ein Kind war, eine gewisse Bedeutung und wenn er heute dazu dient, mit dem Feminsmus abzurechnen, Umsatz zu machen, weil es ja v.a. darum geht, günstiger Spitzenunterwäsche zu kaufen oder Frauennächte mit Schminktipos, Bastelworkshops oder Backen zu organisieren, dann ist das blanker Hohn.
Du sprichst vom Dialog. Grundsätzlich zu begrüssen. ABER wenn es dann um Inhalte geht und ich sage: „ok, ja, das AHV-Alter und die Renten wären anzupassen, aber es braucht auch effektive Massnahmen gegen Lohnungleichheit“, dann kommt „Sicher nicht! Nur das erste! Wir haben beim Stimmrecht auch nicht verhandelt!“ Wo ist da der Dialog?
@13: Du sprichst vom „Missbrauch des Frauentags“ und erwähnst Punkte, die ich so nirgends selber gesehen habe. Diskutiert haben wir aber den Beitrag von Binswanger/Weber, der zum Thema passend, sachlich, politisch und vor allem sicherlich als Aufrüttelung gedacht war. Damit war er wohltuend abweichend von den vielen anderen Artikeln dieses Tages (und nicht nur dieses Tages), die nach immer gleichem Muster beklagen, dass Frauen leider nicht dürfen, was sie eigentlich möchten. „Scheindebatten“ wurde das zu recht genannt, und die damit verbundene Kritikunfähigkeit ist augenfällig. In der Regel ist bereits jede Einordnung verpönt, wird jeder Widerspruch als reaktionär-antifeministisch frauenfeindlich eingeordnet, was ja nur die eigenen Theorien bestätigt…
@13: „ABER wenn es dann um Inhalte geht und ich sage: „ok, ja, das AHV-Alter und die Renten wären anzupassen, aber es braucht auch effektive Massnahmen gegen Lohnungleichheit“, dann kommt „Sicher nicht! Nur das erste! Wir haben beim Stimmrecht auch nicht verhandelt!“ Wo ist da der Dialog?.“
Das stimmt so nicht. Ich bin absolut und ganz grundsätzlich für Gleichberechtigung. Was heisst, die bestehenden Spielregeln gelten für Mann und Frau gleich. Daraus ergibt sich, dass sämtliche Gesetze, die ein Geschlecht anders behandeln als das andere, abzuschaffen sind, auch gemäss Verfassungsauftrag. Ich gehe eigentlich davon aus, dass hier alle, die angeblich für Gleichberechtigung kämpfen, gar nicht anders können, als gleicher Meinung zu sein.
Das hat letztlich auch etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun, bzw. fehlender Glaubwürdigkeit, wenn dann plötzlich wieder laviert wird, wie so oft.
Entsprechend nervt es einfach, wenn ständig für solche Selbstverständlichkeiten noch Gegenleistungen gefordert werden. Zudem in Bereichen, die umstritten sind, und nichts mit dem ersten zu tun haben.
Entsprechend: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit/gleiche Leistung steht in Verfassung und Gesetz. Verstösse sind zu ahnden. Allerdings sind die entsprechenden Studien fragwürdig, und die Definitionen „gleiche Arbeit“ oder „gleiche Leistung“ umstritten. Und natürlich kann man darüber diskutieren, welche staatlichen Kontrollen sinnvoll sind (ich glaube nicht, dass ich mich mal dazu geäussert habe). Aber noch einmal: Das ist ein separates Geschäft.
@ SP
https://www.derbund.ch/articles/25758726
Es geht eben um das Ganze zusammen. Der Missbrauch findet in der Gesamtheit statt, nicht wegen eines letztlich unbedeutenden Artikel.
„Das hat letztlich auch etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun, bzw. fehlender Glaubwürdigkeit, wenn dann plötzlich wieder laviert wird, wie so oft.“
Ganz genau. Und an Glaubwürdigkeit fehlt es doch sehr, wenn gesagt wird: „Es ist Gesetz, ob es befolgt wird, darum brauchen wir uns nicht zu kümmern.“ Wenn faktische Diskriminierung einfach unter den Tisch gekehrt wird. Natürlich auch nur auf Frauenseite, denn Benachteiligung der Jungs in der Schule oder eine höhere Suizidrate ist ja genauso nicht im Gesetz vorgesehen. Das ist unglaubwürdig. Und einseitig! Und hat mit Dialog wenig zu tun.
Auch die pauschale Behauptung: „Wer nicht genau meiner Meinung ist, ist nicht für die Gleichberechtigung“ zeugt nicht von Dialogbereitschaft. Denn zu diesem würden zwei Seiten gehören.
Und zuletzt, wenn wir schon beim „umstritten“ sind. Auch hier wiederhole ich mich: Die Verfassung spricht NICHT von „gleicher Arbeit“. Sie sagt „gleicher Lohn für gleichWERTIGE Arbeit.“ Ein wichtiger Unterschied, der immer wieder absichtlich ausgelassen wird. Dieser Gesetzestext ist nicht UMstritten, sondern wird von einigen stets bewusst BEstritten, obwohl er klar so dasteht. Wie dies aber Einzelpersonen alleine durchsetzen, ahnden sollen, ohne entsprechende Kontrollen, darauf habe ich noch nie eine Antwort bekommen. Dabei wäre das Thema das Gleiche. Gleichberechtigung!
Wer bitte ist die Buchhandlung Stauffacher? Ernsthaft jetzt, das war es, was du an diesem Tag wahrgenommen hast?
Und zu deinen Vorwürfen: „Ob es befolgt wird, darum brauchen wir uns nicht zu kümmern“. Das habe ich gesagt? Genauso wenig wie das andere!
Und von wem stammt die „pauschale Behauptung“: „Wer nicht genau meiner Meinung ist, ist nicht für die Gleichberechtigung“? Sicherlich nicht von mir. Aber dass gesetztlich vorgesehene Diskriminierung Diskriminierung ist, das scheint jetzt tatsächlich objektiv nicht bestreitbar.
Und ja, was „gleichwertig“ ist, ist selbstverständlich umstritten. Wenn es wieder mal um Polizisten vs. Krankenschwestern geht, etc.
Aber du schiesst dich wieder auf Nebenthemen ein, statt auf die Hauptaussage einzugehen.
@ SP
Der Stauffacher ist eine sehr grosse Buchhandlung im Zentrum von Bern, die schon zum Inventar gehört. Sie wurde von Orell Füssli teilweise übernommen, mir sind die einzelnen Eigentumsverhältnisse nicht einzeln bekannt. OF macht jedoch solche Veranstaltungen auch in anderen Filialen in anderen Städten, das seit Jahren. Für Bern war es meines Wissens Premiere.
Zum Rest kann ich nur sagen, dass es gerade bei Beförderungen und Lohn eben auch um faktische Diskriminierungen geht, nicht nur um rechtliche. Schade, dass Du das als Nebenschauplatz empfindest. Aber genau da fehlt es mir eben dann an Beidseitigkeit. Die rechtlichen Unterschiede habe ich nie bestritten. Das ist es ja. Ich gestehe Deine Forderungen ein, Du meine nicht. Uneinigkeit besteht klar bei der Priorität.
In meinen Augen war das hier eine Hauptaussage:
„Ich bin absolut und ganz grundsätzlich für Gleichberechtigung. Was heisst, die bestehenden Spielregeln gelten für Mann und Frau gleich. Daraus ergibt sich, dass sämtliche Gesetze, die ein Geschlecht anders behandeln als das andere, abzuschaffen sind, auch gemäss Verfassungsauftrag. Ich gehe eigentlich davon aus, dass hier alle, die angeblich für Gleichberechtigung kämpfen, gar nicht anders können, als gleicher Meinung zu sein.“
Und ja, daraus schloss ich a) wer für Gleichberechtigung kämpft, muss Deiner Meinung sein und b) es geht nur um die rechtliche Gleichstellung. Was habe ich da falsch gelesen?
Rein hypothetisch ein Gedankenspiel: Das Volk entscheidet die Geschlechterdiskriminierung beim Militärdienst aufzuheben, jedoch insgesamt nicht mehr Soldaten zuzulassen und das neue Gesetz lautet wie folgt:
„Schweizer und Schweizerinnen sind verpflichtet, einen Militärdienst zu leisten, sofern sie dafür ausgewählt werden. Eine Kommission entscheidet über die Wahl der Soldaten. Sie legt die Kriterien selber fest, ist jedoch an das Diskriminierungsverbot aufgrund Geschlecht gebunden.“.
Nach 5 Jahren macht man eine Erhebung und kommt darauf, dass bei den Auserwählten 80% Männer sind. Dann wäre das in deinen Augen keine Diskriminierung, weil ja die Verfassung neutral ist, die gleichen Kriterien bestehen und zudem jeder Mann, der gehen muss, ein Klagerecht hat?
@13. Kannst du mir bitte den Unterschied erklären zwischen „faktischer“ und rechtlicher Diskriminierung?
Zum nächsten: Der Punkt ist ja, dass deine Forderungen nicht die Beseitigung von erwiesener Diskriminierung umfassen, sondern das Aufdecken von möglichen gesetzeswidrigen, vermuteten Diskriminierungen. Ausserdem habe ich nie gesagt, dass ich da dagegen bin. Ich bin allerdings keinesfalls sicher, dass sich bei genauem Hinsehen die behaupteten Lohndiskriminierungen bestätigen werden.
Allerdings, und jetzt kommen wir zu den Prioritäten: Dieses Geschachere, dieses ständige noch ein Gegengeschäft aushandeln dafür, dass eine offensichtliche Ungerechtigkeit beseitigt wird, das geht für mich gar nicht.
@13: Zum nächsten: Ja, wer für Gleichberechtigung kämpft, muss zwingend einsehen, wenn Gesetze offensichtlich diskriminierend sind (in dem Mann/Frau namentlich und einseitig erwähnt werden). Oder wo siehst du hier Spielraum?
Und ja, wenn Gleichstellung in Verfassung und Gesetz steht, dann ist jeder Verstoss dagegen letztlich ein Rechtsverstoss. Tatsächlich aber nicht belegbar ist ja ein Widerspruch…
Aber auch hier lasse ich mich gerne von der juristischen Fachfrau belehren.
@13: Zu deinem hypothetischen Gedankenspiel: Ja, wenn ausschliesslich gelost wird, kann eine Verteilung 4:1 nicht entstehen, sondern es muss ein Eingriff erfolgen. Und wie und wo dieser stattfindet, ist vermutlich nicht schwer herauszufinden. Und dann kann entschieden werden, ob es diskriminierend ist, oder nicht. Vielleicht fehlt es ja den jungen Frauen an Fitness, und sie werden UT? Wenn sie dann wenigstens wie die männlichen UT ihren Ersatz zahlen, bitte.
@ SP
Unterschied rechtlich (auch direkte genannt) und faktische (indirekte) Diskriminierung:
https://www.humanrights.ch/de/menschenrechte-themen/diskriminierungsverbot/konzept/formen/
Ich verstehe Deinen Ärger über das „Aushandeln“. Aber fangen wir doch mal am Anfang an: Es war der internationale Frauentag. von Frauen eingeführt. Frauen formulieren ihre Anliegen. Als Antwort kommt lediglich und immer wieder: „Aber was ist mit Männern?“. Und wenn die Frau nun das Thema wieder auf die Frauenanliegen lenkt, heisst es, sie schweift ab. Häääh?
„Und ja, wenn Gleichstellung in Verfassung und Gesetz steht, dann ist jeder Verstoss dagegen letztlich ein Rechtsverstoss.“
Lies mal Art. 36 der BV. Es gibt Gründe, um Grundrechte (wozu auch das Diskriminierungsverbot nach Geschlecht) zählt, einzuschränken. Die Kriterien dazu sind vereinfacht eine gesetzliche Grundlage, ein öffentliches Interesse und die Verhältnismässigkeit. Ob diese z. Bsp. beim AHV-Alter gegeben sind, könnte man neben politischen Vorstössen auch gerichtlich prüfen lassen. Nur eine gesetzl. Grundlage reicht da nämlich nicht.
„Tatsächlich aber nicht belegbar ist ja ein Widerspruch…“ Es gibt sehr viele Dinge, die wahr sind, aber nicht bewiesen werden können. Das nennt sich dann die gerichtliche Wahrheit.
@ SP
Zum Gedankenspiel.
„Ja, wenn ausschliesslich gelost wird, kann eine Verteilung 4:1 nicht entstehen, sondern es muss ein Eingriff erfolgen. Und wie und wo dieser stattfindet, ist vermutlich nicht schwer herauszufinden.“
Ich meinte natürlich keine Losung, sondern nach Kriterien, die jeder ein bisschen interpretieren kann…
Nun, wenn man sich prinzipiell weigert, dem nachzugehen, dann ist es eben schon schwer, das herauszufinden. Wie könnte das deiner Meinung nach denn ein Mann, der vermutet nur auf Grund seines Geschlechts eingezogen zu sein, machen? Und was ist wenn der Grund einfach darin liegt, dass die Chefin der Kommission, die das prüft, der persönlichen Meinung ist, Frauen gehören nicht an die Waffen und diese in ihren Job einfliessen lässt?
Wenn ich in einem Artikel schreibe, Frauen sind faul, dann wird das wegen Sexismus zensuriert.
Männer sind faul können Sie aber fast täglich in irgendeinem Redaktionellen Beitrag lesen und gilt wohl als besonders aufgeklärt.
Also bitte bei der Wahrheit bleiben, auch wenn das Ihnen offenbar ziemlich schwer fällt!
Wo steht denn, dass Männer faul sind?
Danke 13! Sie bringen wieder einmal alles auf den Punkt. Dank solchen Kommentaren wie dem Ihrigen verliere ich nicht den Glauben an die Menschheit.
Danke
Warum ist Weiblichkeit weniger wert? Vielleicht weil sie es so wollen! Denn, welche Männer haben mehr Chancen bei den Frauen? Eben! Das wirkt sich halt auch auf das Berufsleben aus. Besonders da wo Ausdauer und Durchsetzungsvermögen gefragt ist. Dabei gibt es in der Schweiz mindestens eine Frau, die hat das alles und ist natürlich nicht sonderlich geachtet von ihren Geschlechtsgenossinnen!
Ich verweise auf den Blog von Binswanger und Weber heute – der Beitrag ist einer der besten zu dem Themenkomplex, den ich gelesen habe. Nichts gegen Ihren natürlich, Frau Braun!
Dem möchte ich mich anschliessen, Carolina, und verlinke gerne noch den Artikel der beiden prominenten, durchaus feministischen Autorinnen. Einer der sachlichsten, ausgewogensten und fairsten, und daher besten Beiträge wohl der letzten Jahre, zum Thema Feminismus:
https://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/wir-raeumen-mit-dem-feminismus-auf/story/13323803
…wenn die Frauen, welche Ungerechtigkeiten erfahren, bei Wahlen und Abstimmungen ihre Meinung kund tun würden, sähe die Welt (Schweiz) gänzlich anders aus und es bräuchte keinen Frauen-was auch immer-Tag.
„Nur wenn beide Geschlechter zusammenspannen, lässt sich Gleichstellung erreichen.“
Richtig. Und dann bitte alle Themen ansprechen, neben den oben genannten sind das zb. Militärdienst, Rentenalter, Witwenrente (in der Schweiz im speziellen) und auch Obdachlosigkeit, Suizide (generell in der Westlichen Welt und teils auch Weltweit). Letztere Themen betreffen nämlich vor allem Männer. Ich würde ja übereinstimmen das man eher am Männertag ansprechen sollte, aber über den wird in den Medien ja leider nicht geschrieben. Also muss man das heute machen.
Das Problem dabei ist eher, dass die bisherige Erfahrung mit Diskussionen im MB gezeigt hat, dass aus dem „NEBEN den oben genannten“ nur und AUSSCHLIESSLICH die von Ihnen genannten Themen angesprochen und kritisiert werden, während die „oben genannten“ gleichzeitig abgestritten und bagatellisiert werden, auch und immer wieder von Ihnen, Viola.
Es steht aber ihnen und anderen völlig frei, dies am 19.11. zu thematisieren.
Kleines Beispiel über den sachlichen Gehalt des Textes von Frau Braun.
Durchschnittliche AHV Rente eines Mannes 1840 Franken
Durchschnittliche AHV Rente einer Frau 1880 Franken.
Die Interpretation von Frau Braun dazu: Wir Frauen sind in der AHV diskriminiert.
Frau Braun, Applaus verdient man sich anders !
„nur und AUSSCHLIESSLICH die von Ihnen genannten Themen angesprochen und kritisiert werden,“
ich muss sie ja ansprechen da das in den Medien ja nie oder fast nie getan wird. Würde das getan müsste ich es nicht.
„während die „oben genannten“ gleichzeitig abgestritten und bagatellisiert werden“
Eine Falschbehauptung nichts weiter:
Sexuelle Belästigung habe ich nie bagatellisiert.
„für einen Vaterschaftsurlaub“
Genau dafür bin ich auch.
„uns mit unserer Altersvorsorge (1. und 2. Säule) auseinandersetzen, wenn wir Teilzeit erwerbstätig sind oder gar kein Geld verdienen.“
Eigenverantwortung, das war immer schon mein Punkt.
Und das die GPG viel Schabernack betreiben wird, das ist halt einfach so.
Reden sie evtl. von irgend einer anderen Viola?
„ich muss sie ja ansprechen da das in den Medien ja nie oder fast nie getan wird. Würde das getan müsste ich es nicht.“
Ja, nie oder fast nie ausser bei den letzten Abstimmungen zur Dienstpflicht UND zur Altersreform, bei den Änderungen im Familienrecht, am Freitag, am Samstag, praktisch täglich im MB…..aber nie, NIE wird es angesprochen, oder? 😉
„Ja, nie oder fast nie ausser bei den letzten Abstimmungen zur Dienstpflicht“
Gut, und nach dieser Erkenntnis vergleichen sie das mit den praktisch täglich geschriebenen Artikeln über die Diskriminierung der Frau. Da muss ihnen doch auffallen das dort nach Zahlen ein arges Missverhältnis besteht. Bei den Abstimmungen ist eine Diskriminierung der Männer nicht das Primärthema. Es wird primär darüber geschrieben das wir die Armee nicht brauchen oder das die AHV das Geld braucht, nicht das es eine Sauerei ist das Männer benachteiligt werden. Wenn sie das nicht erkennen leiden sie unter selektiver Wahrnehmung. Siehe beispielsweise hier:
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/rentenalter-65-fuer-frauen-erhoehung-der-mehrwersteuer-so-will-bundesrat-berset-die-ahv-retten-132744597
Es ist offensichtlich, dass in den Medien auf allen Kanälen die Benachteiligung von Frauen thematisiert werden.
Und die Diskriminierung von Männern selten, bzw. meist nur in den Kommentar-Antworten, besprochen wird.
„…die fehlende Lohngerechtigkeit anprangern, den Sexismus oder die schlechten Sozialleistungen von Müttern und Frauen im Alter“
– Frauen haben eine Längere Lebenserwartung und werden dennoch früher Pensioniert
– Frauen müssen keinen Militärdienst Leisten
Die letzten 2 Punkte gelten in der Schweiz schlicht weg nicht.
Und das Thema „Lohngerechtigkeit“ wird ebenfalls viel zu Oberflächlich diskutiert. Gibt es überhaupt eine Lohngerechtigkeit? Wird der Lohn anhand der ausgeführten Arbeit bestimmt? Antwort: Leider nein. Nur mit dem Geschlecht hat das sehr wenig zu Tun – oder wo kann ich mich nochmals melden wenn jemand (evtl. sogar im gleichen Betrieb) für die gleiche Arbeit mehr verdient??
Unsere Gesellschaft verzeichnet einen stetig steigenden Erwerbsbeitrag der Frauen. Es wird auch sehr viel mehr investiert in ihre Bildung, nicht so wie früher. Da fragt man sich zurecht, wie man dieses Potential erschliessen könnte.
Sie sind skeptisch punkto Lohnunterschiede? Auf der tiefsten Ebene gibt es innerhalb vieler Branche keine Unterschiede mehr. Viele Kaderpositionen unterliegen aber keinen Regulierungen. Der Unterschied Mann / Frau pro Sprosse auf der Kaderleiter ist zwar nicht so gross (z.B. 10 %). Aber bis zur Spitze sind es oft 8 Sprossen. Auch das trägt zu den statistischen Differenzen bei. Ein Elitenthema also. Es gibt viele weitere Merkwürdigkeiten bei den Löhnen, die nicht mit Leistung erklärt werden können. Beidseits.
Widerspreche als Mann dieser Aussage. Es braucht den Frauentag! Es braucht ihn um den veränderungsunwilligen, jammernden, in Selbstmitleid versinkenden Männern komprimiert an einem Tag die jahrhunderte lange Ungerechtigkeit Frauen gegenüber in Erinnerung zu rufen. Es braucht ihn, um jungen Frauen in Erinnerung zu rufen, dass Gleichstellung mit Rechten UND Pflichten verbunden ist. Es braucht ihn, um Frauen wie Männern in entsprechenden Positionen daran zu erinnern, dass Männer mit einem gleichberechtigten Lebenslauf mit Kinderpausen und Teilzeitarbeit nicht diskriminiert werden, sondern die gegenüberliegende Seite der berufstätigen Frau darstellen.
Nun: warum soll man auf „jahrhunderte lange Ungerechtigkeiten gegenüber der Frau “ aufmerkasam machen? Bin ich, 26 Jahre alt, dafür verantwortlich oder mitschuldig?
Und wenn Sie die Rechte und Pflichten der Frau anmahnen (und eigentlich auch die Rechte und Pflichten des Mannes anmahnen sollten), dann gebe ich ihnen 100% recht. Aber der Frauentag, der obige Artikel oder Feministinnen sind nicht an der Gleichstellung der Geschlechter interessiert (eben gerade weil das auch Pflichten der Frau beinhalten würde), sondern einzig an den gleichen Rechten. PS und nur zum Nachdenken:
– Über 50% der Frauen studieren Ökonomie aber nur 6% der Firmen werden durch Frauen gegründet
– 60% der Frauen ohne Kinder arbeiten Teilzeit
– Dienstpflicht nur für Männer
– Höheres Pensionsalter nur für Mann