Papa, wir wollen ein Haustier!
So gerne. Soooo gerne möchten meine Kinder ein Haustier haben und schauen mich dabei mit grossen Augen an wie der gestiefelte Kater bei «Shrek»:
Aber es wird nicht passieren. Keine Pferde, keine Hunde, keine Katzen, nicht mal einen Fisch oder auch nur eine Ameisenfarm. Ich bin durch damit. Ich werde in meinem Leben vermutlich nie wieder ein Haustier haben. Höchstens unfreiwillig. Also die Art Haustier, von der man mitten in der Nacht geweckt wird, weil es auf der Suche nach Nahrung für die Mäusefamilie ganz entspannt über das Kopfteil des Bettes läuft. Aber dazu später mehr. Fangen wir ganz von vorne an. Die ersten Haustiere, an die ich mich erinnere, waren zwei Hamster, die beide auf geradezu groteske Weise ums Leben kamen. Der eine brach aus seinem Käfig aus und stürzte sich in einen Eimer Tapetenkleister, der im renovierungsbedürftigen Wohnzimmer stand.
Als Lehre aus seinem tragischen Tod entfernten wir zunächst alle Gefahrenquellen und liessen den zweiten Hamster kleinere Erkundungstouren in der Wohnung unternehmen. Auch sein Tod ist, nun ja, erklärungsbedürftig. Unbemerkt von meiner Familie und mir entwickelte er eine Vorliebe für Sesselinnereien und verbrachte seine Streifzüge unter anderem damit, die Sitzgelegenheit meines Vaters zu entkernen. Bis zu dem Tag, an dem der völlig ausgehöhlte Sessel unter dem Gewicht meines Vaters zusammenbrach. Leider befand sich der Hamster zu diesem Zeitpunkt in der Rückenlehne. Wir Kinder waren untröstlich und lagen unseren Eltern wochenlang damit in den Ohren, uns Ersatz zu beschaffen.
Am Anfang war die Zimmerpflanze
Beinahe hätte meine grosse Schwester das sogar allein geregelt. Sie zog bei einer Dorftombola im Berliner Umland das grosse Los und gewann ein Huhn. Ein echtes, lebendiges Huhn. Meine Eltern waren aus mir damals völlig unbegreiflichen Gründen wenig begeistert und zwangen sie, sich mit dem zweiten Preis zu begnügen – einer Zimmerpflanze. Wenn blicke töten könnten, lägen meine Eltern heute beide seit Jahren auf dem Dorfanger. So aber brachte meine Schwester die Pflanze und eine so nachhaltig schlechte Laune nach Hause, dass meine Eltern beschlossen, etwas zu unternehmen.
Und da mein Grossvater beruflich viel unterwegs war, schlug er vor, wir könnten für einen längeren Zeitraum seinen Papagei beaufsichtigen. Ich liebte diesen Vogel. Sein Käfig stand in der Küche. Wenn er Hunger hatte, rief er laut «Du Aaaaarschloch» und wenn man das Wasser laufen liess, dann verkündete er, man sei ein «altes Dreckschwein». Er konnte das Quietschen einer Tür so täuschend echt nachahmen, dass man unwillkürlich nachschaute, wer denn da wohl den Raum betritt – auch wenn man eigentlich wusste, dass da nicht mal eine Tür war.
Grossvaters Papagei überlebte mehrere Entsetzensschreie von Besuchern, ein angepicktes Kabel und sogar einen Ausflug ins Treppenhaus. Das Gasleck im Herd überlebte er leider nicht. Aber wir durch ihn. Danach waren Tiere ein sehr sensibles Thema. Und ich traute mich nicht mehr, Grossvater zu fragen, woher sein Papagei all die tollen Dinge konnte, obwohl ich es zu gern gewusst hätte. Nach einer längeren Durststrecke gaben meine Eltern wieder einmal nach und besorgten uns einen Wellensittich und ein Meerschweinchen. Die beiden waren zur Überraschung aller unzertrennlich und lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende. So glücklich, dass wir insgeheim auf Flugschweine gehofft hatten.
Der Mäuseverschleiss und die Papageien-Versuchung
Mein Erwachsenenleben knüpfte dann wieder nahtlos an die Katastrophenzeit meiner Kindheit an: Ein Kater mit gebrochenem Genick und eine ganze Reihe von amoklaufenden Wüstenrennmauspärchen. Das erste verstand sich prächtig. Dann starb eine an Herzversagen, und weil man uns in der Tierhandlung gesagt hatte, dass die Viecher alleine nicht zurechtkommen, besorgten wir Ersatz. Es funktionierte nicht.
Irgendwann gaben wir zur Enttäuschung unserer Kinder auf. Von den anderen Mäusen erzählten wir ihnen nichts. Sie wohnten wie wir unterm Dach eines uralten Fachwerkhauses und wurden von mir einzeln des Nachts in einen nahegelegenen Park transportiert, wenn sie das Pech hatten, in unsere Lebendfallen zu tappen. Wenig später zogen wir aus. Seitdem hat es sich mit Haustieren. Schluss. Aus. Ende. Wobei ich letztes Jahr im Urlaub auf Sardinien fast schwach geworden wäre. Was soll ich sagen: In einer Strandbar stand eine grosse Papageienvoliere. Und ihre Bewohner hatten nichts Besseres zu tun, als mehrsprachig Touristen zu verarschen, indem sie beispielsweise «Kuckuck» schrien oder überrascht «Huch, er kann sprechen» riefen. Hätte mich einer von ihnen als « Aaaaarschloch» bezeichnet, hätten meine Kinder mittlerweile womöglich ein Haustier. Aber verraten Sie es bitte nicht weiter. Schon aus pädagogischen Gründen.
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51 Kommentare zu «Papa, wir wollen ein Haustier!»
In der Stadt sollte man besser keine Tiere haben. Aber auf dem Land ist das anders. Ich selber und auch meine Kinder sind mit Tieren gross geworden. Hunde , Katzen, Schafe und Hühner gaben zwar Arbeit, aber sie machten Freude. Eier frisch aus dem Hühnerstall und Schafbraten gab es auch. Für die Kinder kein Problem.
Tja, wenn man schon auf einem Niveau ist, dass man Kinder und Haustiere nach ihrem CO2-Verbrauch wertet sollte man sich vielleicht wirklich überlegen, wozu man überhaupt noch lebt. Ich jedenfalls werde wieder einen Hund adoptieren und ihn (igitt) „vermenschlichen“. Und ich werde mir das weder von Veganern noch sonstig verbiesterten Menschen schlechtreden lassen.
Ist doch auch schön gesagt :
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Alltag zu vergessen , Musik und Katzen.
Albert Schweitzer
Mein Vater wollte mir auch keinen Hund kaufen als Kind. Als im Dorf die Hündin eines Ehepaars unverhofft junge Hunde bekam, haben die mir einen geschenkt. Vater zuerst sauer, aber der kleine Hund war so süss und passte zu mir kleinem Knirps. Also durfte er bleiben und es war eine der besten Entscheide meines Lebens.
Jesses, was ist das denn für eine spassbefreite Diskussion? Da schreibt der Papa, warum er nach diversen persönlichen Haustierkatastrophen, kein Tier für seine Kinder anschaffen will – und schon geht’s hier um die Klimaschädigung durch Hund und Katz – und natürlich darum, wie böse Katzen sind. Also ich hab herzlich gelacht über die diversen „Papa-Katastrophen“ (samt dem Schandmaul-Papagei) und mich gefreut, dass mir die meisten davon erspart blieben – trotz Katzen im Kindes- und Erwachsenenalter, ferienbetreuten Hunden, mehreren bei Tombolas gewonnenen Kanarienvögeln (auf die man bei gleichzeitiger Katzenhaltung sehr genau aufpassen musste 🙂 und Omas und Opas Hühnern. Und derzeit überleben im Garten Dutzende Wildvögel – trotz der (gut genährter Katzen…)
Danke, Mina! Ich sehe das wie du – und frage mich bis heute, wer auf die Schnapsidee kommt, als Tombola-Preis einen Kanarienvogel (oder ein anderes Tier) anzubieten…
Oeko-Bilanz über Haustiere !!! Nein, sowas. Und was machen sie mit den Gefühlen die tiere für uns und die Kinder entwickeln und umgekehrt ? Sie können doch nicht ein Tier mit einem Auto vergleichen ! Wo bleibt da der gesunde Menschenverstand ?
Ich denke wir reden hier von Haustiere welche in einer Wohnung sind, nicht von tiere welch hinaus können.
Aber es ist schon wahr dass Tiere welche draussen sind, Katzen, auch gegebenerfalls Vögel töten. Viele Vogelarten sind nun schon gestorben aber nicht wegen den Katzen sondern wegen den Insektiziden in der Erde die dazu führen dass immer wenige nützliche Insekten auf dem Boden sind und im Boden. Das ist das Problem, nicht die Katzen.
Der Fortschritt einer Nation, zeigt sich im Umgang mit Tieren.
Mahatma Ghandi
Offensichtlich auch bei uns tiefstes Mittelalter.
Wer nicht gut zu Tieren ist und/oder Quälereien an diesen gutheisst und duldet, ist auch sonst ein schlechter Mensch.
Wobei es in der Praxis aber nicht immer so einfach ist, zu sagen, was jetzt gut und was schlecht ist. Viele Tierhalter meinen, damit den Tieren etwas Gutes zu tun bzw. damit ihre Tierliebe zu demonstrieren, stattdessen machen sie in Wahrheit gerade das Gegenteil. Auch wenn es viele nicht gerne hören, aber den meisten Tieren macht man den grössten Gefallen, wenn sich keine kauft. Ähnliches gilt auch für andere Bereiche. Gut gemeint ist da leider nicht immer gut gemacht.
Oh, ich meine nicht per se den Umgang mit eigenen Haustieren, sondern generell was man Tieren für eine Einstellung und Emphatie entgegen bringt.
Ansonsten gebe ich Ihnen Recht.
Katzen werden eh viel von Leuten gehalten, die keine Verantwortung übernehmen wollen und bei Hunden wird leider oft auf das Aussehen geschaut, anstatt darauf, ob die Rasse ins Leben und Umfeld passt. Bei Kleintieren werden oft die Kosten unterschätzt: das Tier kostet oft unter 50.-, aber alleine die Grundausstattung schlägt mit 500.- und mehr zu Buche.
Ich bleibe bei meiner Aussage, dass Leute welche schlecht zu Tieren sind, keine guten Menschen sein können. Umgekehrt kann man das leider nicht behaupten. Viele hardcore Tierliebhaber sind Menschenhasser. Finde ich genauso schlimm.
@Tamar von Siebenthal: Wie kommen Sie zu der Aussage, dass Katzen häufig von Leuten gehalten werden, die keine Verantwortung übernehmen wollen? Wollten sie keine Verantwortung, hätten sie ja wohl eher gar keine Tiere.
@ Christoph Bögli: Wir haben die Verantwortung für 2 Katzen-Senioren aus dem Tierheim übernommen und geben ihnen ein liebevolles Zuhause für ihre letzten Jahre. Das heisst nicht nur füttern, sondern auch pflegen, spielen, schmusen, betreuen und vieles mehr. Das ist gut, und nicht nur gut gemeint.
@Katze: Unabhängig davon, wieviel CO2 ein Haustier produziert, nerven mich solche Totschlagargumente gegen „die Kleinen“. Die Kinder/Jugendlichen beschäftigen sich ernsthaft mit einem Thema und stellen unangenehme Forderungen. Und werden nicht ernst genommen, weil sie „sowieso nicht alles überblicken“ oder „keine Ahnung haben“ oder „selbst inkonsequent sind“ oder „erstmal selbst etwas leisten sollen“. Wollen wir denn mundtote Teenies, die sich dann nie mehr engagieren, egal für was? Derzeit werden die Kinder/Jugendlichen alle in einen Topf geworfen, überspitzt gesagt: „alle streiken, wollen aber ein Haustier“. Wir sind die Erwachsenen, und sollten doch fähig sein, das Verhalten der Jugendlichen etwas differenzierter zu sehen.
Da muss man natürlich differenzieren. Und richtig ist, dass die Jugendlichen, die protestieren, und jene, die sich bei McDo vollstopfen und auf dem Handy ihren nächsten Flug buchen, meist nicht die Gleichen sind.
Trotzdem oder gerade deswegen scheinen mir solche Hinweise durchaus angebracht. Gerade weil das etwas ist, das den meisten (Jugendlichen wie Erwachsenen) nicht bewusst ist oder gerne verdrängt wird. Und: Gerade die ernsthaften, cleveren Jugendlichen werden sich kaum beklagen, wenn man diese mit etwas Widerspruch fordert. Das nervt meistens nur die Mitläufer, die effektiv keine Ahnung haben.
ich hätte meinen kindern sehr gern einen hund erlaubt, eigentlich auch eine katze. leider hätte ich für einen hund viel zu wenig zeit gehabt und alle anderen tiere kann man kaum artgerecht halten, meiner meinung nach….
ich liess mich dann doch noch erweichen, aber ein kompromiss ist bei haustierhaltung meiner ansicht nach erst recht nicht empfehlenswert.
aber für kinder sind hunde und katzen wirklich gut, weil man zu diesen tieren, im gegensatz zu meerschweinchen und fischen beispielsweise, eine beziehung aufbaut. das hilft kindern (und allen anderen eigentlich auch) erwiesenermassen sehr. es geht um einfühlungsvermögen, verantwortung, beziehung. wenn man sogar puppen dinge anvertrauen kann, dann erst recht haustieren wie katzen und hunden
@tina
https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/ihr-hund-ist-duemmer-als-sie-glauben/story/20082349
…..was genau hat die nicht vorhandene intelligenz von hunden mit meinem beitrag zutun?
Und jetzt? Menschen sind auch dümmer als sie glauben, oder welche Spezie zerstört den eigenen Lebensraum?
hallo MF? ich interpretiere dein nicht antworten als „oh. mein einwurf hat ja wirklich nichts mit dem beitrag von tina zutun“
ich mag übrigens auch menschen nicht wegen ihrer intelligenz. leute, die ihre intelligenz anpreisen müssen, wirken sogar hochgradig abstossend auf mich. wobei es fast schon charmant ist, wenn sich jemand überschätzt („jööö, er meint er seg schlau“ :))
Quo vadis?
Ich schreibe hier eigentlich nie etwas, aber ich bin absolut fassunglos über diese Art der Kommentare. Ein Haustier hat soviel mehr zu bieten, manchmal mehr als ein Mensch, als sich hier einige erträumen lassen – und dann wird hier über deren CO2-Ausstoss diskutiert. Jeder Mensch, jedes Kind belastet die Umwelt mehr.
Grade Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, lernen eine liebe- und respektvollen Umgang mit dem Tier, was sich später auch auf den Umgang mit seinen Mitmenschen auswirkt. Man kann nicht alles nur aus ökologischer Sicht betrachten.
Aber wie sagte jemand: Der Hass auf Tiere ist der Verlust der menschlichen Intelligenz. Dieser Gedanke passt in eine egoistische und egomanische Welt.
Eigentlich bestätigen Sie zahlreiche Vorurteile über Pet-Liebhaber, Saorsa.
Von überhöht vermenschlichten Beziehungen zu Haustieren („manchmal mehr als ein Mensch“) über falsche Annahmen („lernen eine liebe- und respektvollen Umgang mit dem Tier“… ist das zwangsläufig so?) bis zum Bashing der Leute, die einfach etwas mehr kritische Distanz an den Tag legen („Hass auf Tiere ist der Verlust der menschlichen Intelligenz“, „egoistisch“, „egomanisch“).
Ja, Tiere sind mehr als eine Oekobilanz, Menschen aber auch. Tiere können einem viel geben, wie Menschen auch. Aber ein bisschen Kritikfähigkeit und Sachwissen über gewisse Hintergründe sollte bei aller (blinder?) Euphorie trotzdem Platz haben.
Danke. Mit Ihrem Kommentar genau getroffen.
Entschuldigen Sie bitte Herr Frey.
Nichts liegt mir ferner als Tiere zu vermenschlichen. Tatsache ist aber, dass Tiere eine heilende Wirkung auf manche Leute haben und für viele, gerade auch ältere Menschen ein Gewinn sind. Es ist nämlich unserer Gesellschaft zu verdanken, dass ältere Menschen immer mehr in die Einsamkeit abdriften. Und bitte glauben Sie mir, es gibt auch jede Menge Kinder, die sich sehr einsam fühlen und denen ein Haustier sehr gut tun würde.
Im Weiteren kommt der Satz bzgl. „Hass“ nicht von mir – ich habe ihn lediglich zitiert.
Sachwissen habe ich genug, auch das dürfen Sie mir glauben. Und kein Mensch redet hier von blinder Euphorie. Nur das, was hier geschrieben wurde, hat wenig mit sinnvoller Kritk zu tun.
@Saorsa
„Im Weiteren kommt der Satz bzgl. „Hass“ nicht von mir – ich habe ihn lediglich zitiert.“
Von wem stammt der Satz den sonst? Sie waren heute die einzige Person, die hier implizit Leute mit anderen Ansichten über Pets als Tierhasser apostrophiert haben.
In einem Punkt gebe ich dir Recht Saorsa: Haustiere haben viel zu bieten, unabhängig von der Ökobilanz. Aber die Rückschlüsse passen trotzdem nicht: „Gerade Kinder, die mit Haustieren aufwachsen…“ – heisst das, dass Kinder ohne Haustiere keinen liebe- und respektvollen Umgang mit Tieren lernen können? Falsch! (man kann – um ein anderes Beispiel zu nennen – ein weltoffener Mensch sein, ohne die Welt bereist zu haben). Und ein Hass auf Tiere habe ich in keinem Kommentar gespürt, auch nicht in den Argumentationen mit dem CO2-Austausch.
Man muss es wiederholen : alle Tiere welche nicht raus gehen können weil in einer Wohnung, müssen gesetzlich zu zweit adoptiert werden. 2 Büsis, 2 Hamster, 2 Meerschweinchen, usw. Nur der Hund der ja 3x pro Tag raus geht, kann alleine adoptiert werden. Dies ist im Schweizer Gesetz seit der letzten Tierschutzabstimmung. Tiere brauchen wie wir auch artsgenossen.
So gut geschrieben, ich musste lachen ! Nein also Mäuse hätte ich an Ihrer Stelle schon nicht genommen, wie die Hamster die umherspringen die ganze Nacht !
Aber ein Hund oder 2 Katzen, auf alle Fälle. Kinder lernen sehr viel mit den Tieren, aufpassen dass man sie gut behandelt, das man sie versteht, usw. Wirklich Kinder lernen viel mit Tieren, zuerst schon den Respekt und ehrliche und treue Liebe.
Es gibt nichts untreueres als eine Katze…
NM : wie können Sie sowas sagen wo doch Katzen sehr grosse Distanzen machen um ihre Familie wiederzufinden ? Sei es nach einem Umzug oder in den Ferien. In England ist eine Katze sogar 300 km gelaufen und wieder zuhause aufgetaucht. Dasselbe für einen Hund.
Das stimmt nicht. Katzen – vorausgesetzt sie sind „Freigänger“ – entscheiden sich gewöhnlich durchaus frei, bei den Menschen zu bleiben, die sie füttern und um- bzw- versorgen. Sie könnten auch gehen – tun sie aber nicht. Gut, vermutlich betrachten sie eh den Menschen als das ihnen zustehende Personal – aber das tun sie meistens ziemlich charmant. Und sie sind mit ihrem Verhalten so „treu“ oder „untreu“ wie andere Familienmitglieder.
Falls deine Kinder schon alt genug sind, um gegen die bösen Erwachsenen zu klimastreiken, hier noch ein Argument: Eine Katze verursacht über 2t CO2 pro Jahr, etwa gleich viel wie ein Flug in die USA und zurück. Hier können die Kleinen nun mal zeigen wie ernst es ihnen ist mit diesem Notstandszeugs.
Und wieder mal so ein vermaledeiter Versuch, von der eigenen Unzulänglichkeit abzulenken, und alle Schuld oder Aktivitäten bezüglich des Klimas auf die Kinder abzuwälzen. Die Infrastruktur, deren schändliche Nutzung Sie den Kindern unterschieben wollen, haben Sie und ausschliesslich Sie durch Ihren Lebensstil mitgeholfen zu schaffen ! Jetzt seinen Sie Manns / Frau genug auch mitzuhelfen, es wieder auf ein erträgliches Mass zurückzuschrauben.
Und zum Thema Haustier – da kommt für mich nur Hund oder Katze in Frage. Das sind die einzigen Tiere für mich, die man einigermassen artgerecht halten kann. Vögel, Hamster oder Mäuse gehören in die freie Natur, nicht in einen Käfig zur Familienbelustigung.
@Maike: Ich bin ja der Erste, der Einspruch erhebt, wenn jemand alles relativieren will oder alle Verantwortung auf jene abschiebt, die es wagen Verzicht zu fordern. Aber richtig ist auch, dass alle zu einer Lösung beitragen müssen. Egal ob alt oder jung, arm oder reich. Und das beinhaltet auch, dass es keine „richtigen“ und „falschen“ Gründe gibt, die Umwelt oder das Klima zu schädigen. Alles muss auf den Tisch. Und dazu gehören wohl oder übel auch Haustiere. Denn diese sind alleine durch ihren Fleischkonsum durchaus ein substantieller Faktor, schliesslich gibt es Millionen davon schon nur in der Schweiz. Das darf und soll man durchaus hinterfragen und zwar generell, egal ob bei jungen oder alten Tierhaltern. Immer nur mit dem Finger auf andere zeigen ist hingegen zu bequem.
Ach Maike, abgesehen vom Fleischkonsum verhalten ich mich vorbildlich (bspw. habe ich weder Auto noch ÖV-Abo, bin in 32 Jahren lediglich 10’000km geflogen (seit 5 Jahren nicht mehr) und brauche als Alleinstehender nur 38m2 Wohnfläche). Ich lenke nicht von mir ab, sondern weise darauf hin, dass Haustiere und vor allem Katzen das Klima sehr fest belasten. Ist nun mal Fakt. Gegen Klimawandel demonstrieren und sich eine Katze wünschen ist heuchlerisch hoch 10. Dass ich die heutige Situation („Sie und ausschliesslich Sie“ lol) zu verantworten habe ist ein Witz. Ich verhalte mich um einiges umweltfreundlicher als der durchschnittliche Klimademonstrant.
@Katze. Bin total bei Ihnen, nur das mit dem „heuchlerisch“ sehe ich etwas anderes. Da es sich ja um sehr junge Menschen handelt, darf man IMHO zuerst einmal einfach von „Unwissen“ ausgehen.
ja diesen Satz hätte ich mir sparen können
Woher haben Sie das denn? 2t CO2 produziert das Tierchen also auch, wenn es im Tierheim ist. Und wieviel produzieren Sie eigentlich? Jetzt schon wieder Greta & Co. für sauertöpfische Ansichten zu bemühen, finde ich wirklich unnötig. Wieso Hamster, Wüstenrennmäuse u. Papageien Haustiere sein sollten, kapier ich nicht. Aber Katzen sind es seit Menschengedenken, d.h. mindestens seit den Pharaonen.
Jedes Haustier das nicht gekauft wird, wird wenige produziert und stösst somit weniger CO2 aus.
Wenn man Fleischkonsum mit dem Argument limitieren/verbieten will, muss man auch bei den Haustieren konsequent sein.
Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen… Aber Katzen sind aus rein ökologischer Sicht überhaupt nicht zu empfehlen, und haben von allen Pets wohl den grössten negativen Einfluss auf unsere Natur. Die über 1.5 Millionen Hauskatzen in unserem Land veranstalten jeden Tag einen richtiggehenden Massenmord in Feld, Wald und Wiesen an Singvögeln, Amphibien, Reptilien wie Zauneidechsen, Blindschleichen usw. bis hin zur Ausrottung. Nicht selten zum Stolz der Halter.
herr frey, wieder drama heute? massenmord?? dann ernährst du dich offensichtlich strikt vegan. oder? katzen sind im gegenatz zu menschen wirklich karnivoren.
wer ein 2. auto hat, wohnfläche über 25m2 pro haushaltsmitglied beansprucht, jährlich in die ferien geht oder tierprodukte konsumiert hat anderen überhaupt nie vorwürfe zu machen wegen einem haustier.
Das Töten eines Tieres durch ein anderes Tier zum Zweck der Nahrungsbeschaffung, kann mit besten Willen nicht als Mord bezeichnet werden.
Der Instinkt ist kein niederer Beweggrund sondern eine Notwendigkeit. Die meisten der Katzen sind sowieso Wohnungstiere und werden nur Stubenfliegen gefährlich. Viele Freigänger werden überreichlich mit Futter versorgt und nehmen kaum den Jagdstress in freier Natur auf sich. Viel mehr als Bienen, Hummeln und Wespen werden durch diese auch nicht gejagt, das genügt meist den Jagdtrieb abzureagieren.
@Michael Schweingruber: Das ist etwas naiv. Nach meiner Erfahrung nutzen auch fette, überängstliche Hauskatzen ihre Chancen, wenn sich diese bieten. Das ist schlicht der Jagdinstinkt, der bei den meisten Katzen durch kommt, mögen sie auch noch so flauschig und faul wirken. Studien zeigen darum auch, dass die Auswirkungen von Katzen durchaus massiv sein können.
Es geht dabei auch nicht per se darum, dass andere Tiere getötet werden. Das Problem ist eher, dass es im Vorliebe bereits stark gefährdete Arten trifft, etwa heimische Reptilien und Amphibien oder Singvögel. Natürlich sind auch da die Katzen nicht der einzige Grund, aber halt einer von verschiedenen Faktoren und damit eben auch ein Sargnagel für bedrohte Tiere. Dessen sollte man sich schon bewusst sein.
„Der Instinkt ist kein niederer Beweggrund sondern eine Notwendigkeit.“
Das ist richtig, ich mache den Katzen auch keinen Vorwurf. Sie handeln nur nach ihrer Natur. Unnatürlich ist die durch menschlicher Hand bedingte massiv überhöhte Anzahl streunender Katzen in freier Wildbahn und deren Einfluss auf unser Oekosystem. 1.5 Millionen auf sich allein gestellte Katzen hätten in freier Wildbahn keine Ueberlebenschancen. Dass sie es tun, und dabei trotz guter Sättigung ihrem Jagdtrieb nachgehen, hat direkt mit uns Menschen zu tun. Das natürliche Gleichgewicht ist dadurch sogar massiv und nachhaltig gestört.
Wer meine Angaben bezweifelt oder sich an meiner Wortwahl stört, kann sich für mehr Informationen gerne an die gängigen Naturschutzorganisationen wenden.
Herr Schweingruber zum nachlesen – von wegen „töten eines Tieres dient zur Nahrungsbeschaffung“. Katzen töten Tier sehr wohl auch ohne sie zu fressen, sondern um die Technik zu üben: https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/buesi-abschuss-debatte-katzen-fressen-millionen-von-voegeln-129348356
Herr Frey hat recht.
Katzen sind Schädlinge und töten viele Tiere. Katzen sind auch eine der wenigen Tierarten die andere zu Unterhaltungszwecken töten.
Dafür haben Katzen einen positiven Einfluss auf ihre Menschen. Ein Stubentiger wirkt beruhigend und stimmungsaufhellend. Bei Allergie ist zwar von einer Katzentherapie abzuraten. Sie verringert den Konsum von Produkten der Pharmaindustrie, die wiederum Krankenkassen und Gewässer belasten. ; )
Auch haben Amphibien, Reptilien, Singvögel usw. leider einen viel grösseren Feind als die Katze: den Menschen, der die Flüsse begradigt, Moore trockenlegt, sich die Freizeit „outdoor“ mit landschaftsschädigenden Aktivitäten vertreibt, Siedlungen ausbreitet und „unsere“ (?) Natur zubetoniert.
Das hat jetzt natürlich gefehlt – die Katzen sind also Schuld an der ausrottung unserer heimischen Singvögel etc. !! Wann waren sie bitteschön das letzte mal vor der Haustür frage ich mich. Dann hätten sie gesehen, wie hier in der Schweiz so gebaut wird. Jedes Haus auf grüner Wiese nimmt den Vögeln etc. ihren Lebensraum. Rings um die Häuser wird schöner Aspalt ausgegossen, der Lebensraum nimmt weiter ab. Felder werden gegradigt, Knicks werden zerstört usw. Der Mensch – und nicht die Katze – ist der Hauptgrund, warum es immer weniger Vögel gibt. Wenn Katzen wirklich Vögel ausrotten könnten, warum hat es dann jetzt überhaupt noch welche ?? Schliesslich gibt es Katzen schon über Jahrhunderte.
@Maike: In einem Punkt haben Sie recht, natürlich trägt der Mensch in der Frage die Verantwortung und das liefert auch gleich die Antwort auf die Schlussfrage: weil es all diese Katzen ohne Menschen nicht gäbe. Ohne Menschen gäbe es schweizweit höchstens ein paar zehntausend Wildkatzen, die grosse Reviere benötigen, um zu überleben. Heute hingegen, Mensch sei Dank, lässt man Million an wohlgenährten, topfitten Katzen auf die Umwelt los. Dass das die betroffenen Ökosysteme beeinträchtigt, dürfte eigentlich jedem klar sein. Wie gesagt ist das ist auch nicht der einzige Grund, wieso Tierarten bedroht sind, aber halt ein zusätzlicher Stressor, der punktuell sogar fatal sein kann. Dieser Tatsache muss man sich als Katzenhalter halt bewusst sein, Schnappatmung hilft da hingegen nicht.
@Katze hat vollumfänglich recht.
Für Interessierte auf die Schnelle ein Link:
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0181301
Katzen haben die jährliche Oeko-Bilanz eines Kleinwagens, ein stattlicher Hund die eines ebenso stattlichen SUVs. Den viele nicht zuletzt darum sich anschaffen um den Hund stilsicher durch die Gegend transportieren zu können. 😉
Wenn man Tiere aus dem Tierschutz übernimmt, produzieren diese eh schon CO2. Spielt keine Rolle, ob sie das nun bei mir produzieren, oder im Tierheim.
martin frey, so einfach kann man sich den SUV nicht schönrechnen. das glaubst du doch selber nicht.
Bei dieser Ihrer Betrachtung lieber Herr Frey fehlt mir aber noch das I-Tüpfelchen: wie hoch ist da eigentlich die Ökobilanz eines Menschen ? Der – im Gegensatz zu den Tieren – die Welt nicht nur allein durch sein Dasein belastet, sondern auch damit, das es für seine Existenz Dinge benötigt, die bei der Herstellung ebenfalls eine Ökobilnaz haben. Und will man es richtig machen, muss dieser Wert zur eigenen Ökobilanz dazugrechnet werden. Ohne diesen Wert zu kennen, behaupte ich mal, das die Ökobilanz Hund und Katze deutlich datunter liegt. Vermutlich schneiden Hund und Katze auch deutlich besser ab, wenn es um die Zahl der getöteten Individuen geht…