Tote Fasane statt Wintersport

Staunen, lernen und Glace essen: Viele Museen haben eigens für Kinder zugeschnittene Angebote. (Foto: iStock)
Es sind Sportferien, und ein Plan muss her.
Weil die Frau diese Woche zu arbeiten hat, zogen wir unsere Snowboardwoche vor – in die Weihnachtsferien. So haben wir jetzt keine Sportferien, sondern einfach eine schulfreie Woche im Februar.
Früher hätten wir den Brecht mit seinem Lieblingsessen, ein paar Büchern und Lego locker eine Woche unterhalten. Aber im Alter ist er anspruchsvoll geworden. Ein Plan muss her.
Blick in den Kalender, vielleicht hat sich das Kind ja schon selber verplant. Aber da kann man von einem knapp Fünfjährigen nicht viel erwarten. Schwimmkurs am Montag, sonst nur weisse Seiten. Sollen wir seine Freunde zum Spielen einladen? Auch schwierig. Maximilian-Jason stemmbögelt in Adelboden, Lea-Marihuana kämpft im Schatten des Matterhorns mit dem Schlepplift, und die Familie von Joël ist «chli ad Wärmi gfloge». Haben vermutlich zu Hause keine Heizung. Egal. Ein Plan muss her.
«Hey Papa, gehen wir mal wieder ins naturhysterische Museum?» Oha, der Brecht hat einen Plan.
Kinder im museumsfähigen Alter
Ein Plan, auf den ich spontan nicht gekommen wäre. Dabei waren wir mit dem Brecht auch schon in ein, zwei Häusern. Einmal kurz im besagten Naturhistorischen Museum. Aber damals hatte er noch nicht genug Ausdauer für die 140 Dioramen der Ausstellung «einheimische Kleintiere» – vollgestopft mit Ausgestopftem.
Offenbar hat das erste Kindergartenhalbjahr aus dem Brecht inzwischen einen neugierigen kleinen Wissenschaftsfreak gemacht. Preiset den Kindergarten!
Eine Woche später haben wir fünf Museumsbesuche hinter uns und dabei drei kindgerechte Konzepte identifiziert:
- Der Stoff ist für Kinder ohnehin interessant
Der vom Tod faszinierte Brecht zum Beispiel liebt Skelette und ausgestopfte Viecher: «Ist das Tier echt? Wer hat das totgemacht? Wie kann man eine Robbe totmachen? Gibt es dort drüben Glace?» - Das Museum bietet eine aufwendige Parallelwelt
Während die Eltern alte Postkutschen und Computer aus den 60ern bestaunen, kann das Kind einen Meter tiefer nach dem Eichhörnchen Ratatösk suchen, das sich mit diversen Rätseln 12-mal im Museum versteckt – beim letzten Posten natürlich direkt neben der Glacetruhe. - Die Ausstellung ist gleich ganz für Kinder konzipiert
Alles darf man mit Glacefingern angriffeln, überall sind Podeste zum Hochsteigen. Es gibt Sand, Wasser, Experimente für alle Sinne und wenn man es als Erwachsener langsam gesehen hat, muss man das Kind mühsam vom Zerrspiegel wegzerren. Notfalls mit noch mehr Glace.
Brechts Favorit: Das Naturhistorische Museum in Bern. (Quelle: Youtube)
Ein Gelassenheits-Abo
Da der Brecht jetzt jede Woche tote Iltisse und Schabrackenspitzmäuse beobachten will, haben wir uns die Flatrate gegönnt: den Schweizer Museumspass. Sein Vorteil liegt darin, dass man alle Launen des Kindes gelassen hinnimmt.
Der Brecht möchte nach 10 Minuten wieder raus und lieber in ein anderes Museum? Kein Problem. Er will am nächsten Tag nun doch ins erste Museum? Klar. Bei Chagall im Kunstmuseum wird es ihm rasch zu bunt? Gehen wir halt direkt eine Glace essen.
Man muss nicht mehr vor jedem Bild interessiert den Kopf schräg halten und nach jedem Knopfdruck den Sprechtext fertighören. Auch unschöne Auswüchse des Preis-Rausschlagens fallen weg: «Dann laufen wir jetzt halt heulend durch die Sonderausstellung Noemi, wir haben doch nicht 18 Franken nur für die Sammlung bezahlt!»
Klar, bei den aktuellen Glacepreisen ist die Pensionskasse nach einem Jahr Museumspass trotzdem verpfändet. Bis es so weit ist, freue ich mich über jede Empfehlung. In welcher Ausstellung sollte man mit einem fünfjährigen Brecht unbedingt Glace essen gehen?
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63 Kommentare zu «Tote Fasane statt Wintersport»
Meine Entdeckung im Jahr 2019!
Naturhistorisches Museum in Fribourg. Da gibt es so viele wunderbare Tiere zu bestaunen. Eher im klassischen Museumsstil. Mit allen Tieren hinter den Glasvitrinen.
Echt wirklich eine Reise wert…!
Oder mit dem Zug nach St. Gallen.
Das neue Naturhistorische Museum in SG ist schon architektonisch ein Genuss. Hier sind die Tiere nicht hinter Glas versteckt.
Eine Horizonterweiterung in den schönen Osten
https://historischesmuseum.lu.ch/theater/Theatertouren Die Theatertouren im historischen Museum Luzern (es gibt spezielle Touren für mit Kindern) haben meine Kinder jahrelang immer wieder aufs neue begeistert – und mich auch. Man kann sich online anmelden und die Touren kosten nicht mal extra zum Eintritt. Mit dem Museumspass ist der ganze Spass also kostenlos. Die Touren werden mit viel Herzblut von Schauspielern durchgeführt und man ist sozusagen mittendrin, sei es bei den Rittern oder Römern oder vielen anderen Themen. Um Weihnachten herum gibt es jeweils eine spezielle Tour mit einem Weihnachtsthema. Die Touren sind sehr kurzweilig und lehrreich, total fantasievoll und kindergerecht verpackt. Ich bin sehr begeistert von diesem Angebot und kann es nur weiterempfehlen.
Wenn ich Museum erwähne, wollen meine Kinder nur deshalb dorthin gehen, dass sie mich dort lassen können.
Schokoladefabrik! Cailler zum Beispiel. Da hat es einen Riesentisch mit zahlreichen glänzenden Platten voller Pralinés. Von denen kann und wird man so viel essen, bis es einem zum Erbrechen übel ist. Das ist gut für Kinder. Die werden dann bis zur Volljährigkeit keine Schokolade mehr essen, und man spart ungemein viel Geld, und die Kinder wachsen gesund heran.
Vogelwarte Sempach und Schloss Hallwyl, Kyburg wegen der Ritter. Spielzeugmuseum Baden.
Naturama in Aarau. Die Ausstellungen sind mir fast zu kindergerecht. Aber der Brecht wird toll finden. https://naturama.ch/
Nord Amerika Native Museum (NONAM) fanden mein Kind (5) und ich super. Es ist nicht so gross, aber extrem spannend – auch für die Kleinen.
Also bei uns war das Baggermuseum (ebianum) voll der Hit. Da kann man auch ganz toll auf alles raufklettern. Ist zwar ei. privates Museum und wohl kaum mit museumspass, aber trotzdem ein reisli Wert. https://www.ebianum.ch/baggermuseum/
Tolle Sache! Wir waren als Kinder immer im Naturhistorischen Museum in Zürich, ich hab’s geliebt! Wenn ich mich recht erinnere, ist der Eintritt sogar gratis 🙂
Lieber Markus, danke für einen weiteren grossartigen Blog!
Ich kann die Umweltarena in Spreitenbach wärmstens empfehlen. Viele kindergerechte Teilausstellungen über Nachhaltigkeit beim Essen, Wohnen, in der Mobilität, etc. – auch für Erwachsene interessant. Und ein Highlight ist der Parcours im UG, bei dem man alle möglichen Gefährte – vom E-Bike übers Tandem bis zum Roller gratis ausprobieren kann. http://www.umweltarena.ch/
Und falls es euch zufällig nach Wien verschlägt: Im MAK (Museum für angewandte Kunst) ist noch bis Ende März die Ausstellung „Beauty“ von Sagmeister und Walsh, sehr interaktiv und gut gemacht. https://www.mak.at/. Ansonsten ist das technische Museum dort ein Highlight.
Im Zürcher Museum Mühlerama gibts keine verführerische Glace-Truhe, dafür Brötli zum selbstbacken aus Mehl zum selbstmahlen und bis Mitte Jahr in der Sonderausstellung sogar noch Grillen und Würmer zum Naschen: muehlerama.ch
Museen sind das eine, da wurden ja schon ganz viele genannt. Das andere wäre, wo kommen unsere täglichen Sachen her? Also Schokolade kann man gut in Broc bei Cailler, in Flawil für Maestrani (Munzli!) oder in Bilten bei Läderach anschauen gehen. Dann Wernli in Willisau (wie kommt das Loch ins Willisauer Ringli?). Wir hatten damals sogar noch die Möglichkeit bei Coop in Wallisellen die Bäckerei zu besichtigen (muss man sich einer Gruppe anschliessen). usw usf. Meine Kinder fanden auch die Besuche bei der ARA spannend. KVA gibts auch Führungen usw usf. Viel Spass beim Entdecken, was das Leben so hergibt! Das medizinhisterische Museum fanden meine damals auch der Oberhammer 🙂
Ja das klingt gut. Leider ist – wenn ich das richtig verstanden habe – das Medizinhistorische Museum Zürich seit der Affäre Mörgeli geschlossen. In Bern wurde ein neu geplantes Medizinhistorisches Museum kurz vor Fertigstellung fallen gelassen.
An dieser Stelle – damit ich nicht unter jeden Beitrag dasselbe schreibe: Vielen Dank für die zahlreichen Museumstipps. Da tun sich ja ein paar besondere Perlen hervor, die wir im Verlaufe des Jahres bestimmt alle abklappern werden. Ich freue mich.
Für den Papi und ganz zentral in Züri: http://www.porninart.ch
Da kann sich des Brechts Vater herrlich entspannen, derweil der Kleine Quality-Time mit dem Mami oder Götti geniesst und ein Weilchen von Papis selbstverliebten Elaboraten verschont bleibt.
Hat’s da besonders bequeme Sessel oder warum sollte ich mich da herrlich entspannen können?
Immer wieder erstaunlich zu lesen, wie schnell Eltern ihre eigene Kindheit und deren Wünsche vergessen ! Wird das eigentlich mit der Geburt des eigenen Nachwuches durch ein übergeordnetes Wesen im Hirn der Eltern resettet ? Kann man das Krankenhaus – respektive die Hebamme wenn es eine Hausgeburt war – nachträglich wegen Erinnerungslöschen verklagen ?
Und – ist der Brecht aus Zucker oder warum schleifen Sie ihn durch Indoor-Museen ? Die sind sicherlich interessant, aber wie wäre es mit einem Zoobesuch ?? Da kann er sogar in beiden Händen ein Glace haben ! Und mit einer Familien Jahreskarte bleiben die Preise im überschaubaren Bereich. Oder wenn nicht, kann der Papa ja mal mutig nach einer Gehaltserhöhung zugunsten seines Nachwucheses nachfragen…
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich verstehe, was Sie mir sagen sollen. Natürlich waren wir auch schon in Zoos. Ich habe übrigens hier schon drüber geschrieben. Nun kommen halt Museen dazu, weil sich der Brecht langsam auch für Dinge interessiert, die nicht am Zaun entlang auf- und ablaufen.
Aber ehrlich gesagt: Eine Zoo-Jahreskarte würde ich wahrscheinlich nicht kaufen. Den Zoo hat man irgendwann auch gesehen. Da sind Museen etwas vielfältiger.
Das Naturmuseum in Solothurn fehlt noch meiner Meinung nach bei den vielen tollen, bereits genannten Museen.
Klein, fein und absolut kindgerecht haben wir Stunden darin verbracht, auch dank gutem Kaffee und Sitzgelegenheiten zum Picknicken im Eingangsbereich. Und Solothurn ist auch so sehr hübsch und hat viele, sehr gute Bäckereien… Als Abwechslung zur Glace.
Das Gute liegt so nah: Papillorama in Kerzers! Und natürlich Vivarium im Tierpark Bern (ok alles lebende Tiere…)
im Kulturama in Tsüri gibts auch viele Skelette zu sehen (und vergleichen) – und noch viel mehr zum ausprobieren!
Die Papiermühle in Basel und
ab 25. März wieder das Écomusée d’Alsace, größtes Freilichtmuseum in Frankreich, ist mit seinen Straßen und Gebäuden wie ein elsässisches Dorf aus dem frühen 20. Jhd.
Das Ecomusee war immer die Wunschdestination unserer Kinder. 100% empfehlenswert.
Ja Papiermühle in Basel ist echt empfehlenswert. Wenn die Kinder etwas grösser sind: Stapferhaus Lenzburg – sehr interaktiv und unser Favorit seit Jahren! Museum für Kommunikation in Bern ist auch empfehlenswert. Sowie Chaplin’s World in Vevey.
Freilichtmuseum Europa Park. Der Brecht lehrnt glace-schleckend und Burger mampfend, vor Verzückung jauchzend im Nu ganz Europa kennen.
Hehe, mal schauen, ob sie dort den Museumspass nehmen.
Tipp: Das Vindonissa Museum in Brugg (Thema Römer / Legionäre). Man kann vieles ausprobieren (z.B. römische Spiele, Hörstationen) und die Objekte sind super (viele römische Funde aus Holz und Leder, z.B. die Schreibtäfelchen, die „römischen SMS“, römische Gräber, 2000 Jahre alte Essenreste…). Im Moment gibt es eine Sonderausstellung, die als Rätselparcours aufgebaut ist („Schätze aus Vindonissa – Werde Archäologe“) – bei einem 5jährigen müssen die Eltern allerdings noch helfen. Glacé gibt es, soviel ich weiss, nur im Sommer, aber im kleinen Café findet man auch Biberli und andere Leckereien.
Nicht gerade ein Museum, aber auch spannend: http://www.bergwerk-buchs.ch/5701.html
Das NONAM in Zürich ist sicher einen Besuch wert.
Mich hat als Kind das Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg sehr beeindruckt. Da gab es eine große Ausstellung mit Moorleichen – ich hab mich zwar gegruselt aber alles sehr interessiert angesehen und bin heute noch froh, dass ich das Museum mit meinen Eltern besuchen durfte. Den Katalog hab ich auch noch.
Flieger Flab Museum in Dübendorf: Vielleicht passt das aber Herrn Tschannen mit seiner links-grünen Gutmenschenideologie nicht wirklich in den Kram. Für meine Jungs war es immer der Favorit.
Wie Sie jetzt auf die Idee kommen, dass Begeisterung für Technik nur mit politisch bürgerlicher Gesinnung einhergehen kann, ist mir ein Rätsel 🙂
Ja, Herr Tschannen, danach müssen Sie unbedingt mit Brecht einen Kulturanlass im der Berner Reitschule besuchen, um ihn wieder zu exorzieren 😀
Ich notiere mir mal zur Sicherheit, dass das Flieger-Flab-Museum nur für rechts-braune Hassmenschen geeignet ist. Danke für den Hinweis, Lorena.
Lorena, für Herr Tschannen ist nur wichtig, ob es Glacé gibt. Dann kann sich der Brecht zur Not auch mal einen Flieger ansehen… 😉 Und? Wie sieht es diesbezüglich bei der Flieger Flab aus?
Ich kann einen Besuch im Tinguelymuseum in Basel wärmstens empfehlen. Das hat unsere 3 Kinder bereits ab 3 jährig vergnügt!
Am Boden hat es große rote Knöpfe. Nur darauf stehen und die großen bunten Maschinen beginnen zu rumpeln und geben verschiedenste Geräusche von sich. Es hat viel Platz um sich zu bewegen und man ist als Eltern nicht im Stress das was kaputt gehen könnte.
Der Spaziergang zurück in die Stadt dem Rhein entlang ist dann auch noch wunderbar.
Das Rätische Museum in Chur. Kinder kriegen einen Schlüsselbund, mit dem sie in jedem Raum einen Kasten mit Aufgaben öffnen können. Wer am Schluss alle stufen im Treppenhaus zählt, kriegt eine Glace (oder vielleicht war es ein anderes Geschenk…).
Verkehrshaus Luzern.
Technorama (wird oftmals für Kleinkinder nicht empfohlen, ich finde auch dies kann man mit einem 5jährigen altersgerecht besuchen)
Naturhistorisches Muesum Zürich (bei unserem Riesenfaultier – jaaa, in Züri ist Sid mindestens so gross wie Manni – kann Bern doch einpacken)
Medizinhistorisches Muesum (scheint mir wie für den leicht morbiden Brecht gemacht)
Ich bin mit unserer Tochter hin, da war sie noch keine 3 Jahre alt. Und es hat ihr gefallen. Naja, wir haben uns natürlich auch nach der Aufmerksamkeits-Spanne des Kindes gerichtet. Aber ging eigentlich immer gut. Verkehrshaus genau so. Macht immer Spass. Wenn man sich nicht verpflichtet fühlt alles sehen zu müssen und sich so die Beine und den Kopf breit zu laufen.
Schloss Burgdorf!
Kurze Zugfahrt von Bern aus, coole Ausstellung mit teilweise Ateliers für Kinder und eine sehr schöne Aussicht.
Glace im Schloss selber kann man leider nicht essen, aber das Städtchen ist so schön, dass eine kleine Glacepause da nicht schwerfällt!
Ihre Schreibe und die zwischen den Zeilen liegenden Abgründe und Anspielungen finde ich super. Wann kommt Ihr Buch raus? 😉 Vielleicht wird es darin um ein abseitiges Thema gehen. Egal. Ich freue mich schon.
Danke. Der Gedanke ist im Kopf, aber ich hänge schon länger beim Vorwort fest.
Thinguely natürlich!!
Dann wird Brecht ganz sicher Metallbauschlosserin oder zumindest Landmascinenmech…
Das Museum BL in Liestal hat zur Zeit gerade eine Sonderausstellung zum Thema „Das Schwein“. Die Ausstellung ist wirklich gut gemacht. Die Kinder können Würste machen (aus Papier). Und als Bonus gibts ein Schweinspiel mit CD zum Kaufen.
Das Eis schmeckt wunderbar im Sauriermuseum in Aathal. Im Restaurant darf man sogar eigene Verpflegung mitbringen. Wenn man samstags dort ist, kann man auch noch über die Strasse ins Mineralienmuseum. Respektive in den Laden und statt mit einem Eis den Magen, ein Samtsäckchen mit Steinen füllen. Wenn man Glück hat, findet man sogar noch einen Rubin in der Wühlkiste.
Im Schloss Lenzburg den Drachen Fauchi besuchen 🙂
http://www.schloss-lenzburg.ch
https://www.ag.ch/de/bks/kultur/museen_schloesser/schloss_lenzburg/fuehrungen_erlebnisse/kinder/kinder.jsp
Gibt es den noch? 🙂 den haben wir als Kinder geliebt!!
Noch heute schreiben wir uns gegenseitig wen wir am Schloss vorbeifahren…
Denn gibt es noch. Wir haben uns letzten September noch anfauchen lassen.
Das Kindermuseum im Dachgeschoss gibt es auch noch, da war ich aber schon eeeeewig nicht mehr (mangels altersgerechter Begleitung 🙁 ) Meine Tochter war da jeweils für Ewigkeiten beschäftigt mit Basteln, Verkleiden… Herrlich.
Ich wollte als Kind ständig ins Landesmuseum. Und zwar nicht wegen der Rüstungen und Waffen (ich war wohl schon damals Pazifistin), sondern, weil mir die historischen Zimmer, Spielsachen und Kostüme so gefallen haben. Schlösser waren auch sehr beliebt, wobei mich stets ärgerte, dass man nicht sämtliche Räume besichtigen konnte. Das Schloss Lenzburg war deswegen mein Favorit, denn dort kann man wirklich fast alles ansehen. Das Wohnmuseum ist toll, es gibt sogar ein Kindermuseum.
Ins Basler Naturhistorische Museum ;-), dann gleich weiter ins Kunstmuseum, Beyeler etc…., dann hat sich der Pass sicher gelohnt.
Bei Beyelers nehmen Sie den Pass nicht. Aber bon, man muss ja auch nicht überall mit Pass rein.
Falls Brecht sich auch für Tiere interessiert, die schon länger tot sind als die Robbe im Naturhistorischen Museum: Sauriermuseum Aathal. Aber Vorsicht vor dem Shop. Habe damals meinen Sohn gesagt, ich hätte nicht genug Geld dabei und würde ihm später einen Dino kaufen. Habe ich dann irgendwo zum Schnäppchenpreis erledigt. Leider konnte die Billigimitation von meinem Jungen keiner Saurierart zugeordnet werden. Er fordert mich dann auf, auf dem Bauch nachzulesen, um was es sich handelt (teure Dinos sind dort benamst, billige leider nicht). Dass es sich um ein Exemplar der Art MadeinChina-Saurus handelt, hat er mir bedauerlicherweise nicht abgekauft. Ansonsten als weitere Empfehlung: Verkehrshaus Luzern.
Mit 5 Jahren ist ein Kind noch sehr empfindsam. Tote Tiere zu sehen ist nicht für sein Alter (finde ich) und ich frage Sie : macht er keine Alpträume nachts ? Ein junger Mann erzähle mir dass, als er Kind war, seine Eltern abends ausgiehen „Du bist ja nun gross“. Der Schrank in seinem Zimmer beängstete ihn schwer im dunkeln und er getraute sich nicht einzuschlafen. Ich will sagen „ja, du bist jetzt gross“ einschüchtert das Kind welches sich dann nicht ausdrücken darf wenn er Angst hat. Jedes Kind ist anders und der Bruder dieses schlief immer ein trotz des Schranks. Heute hat dieser Mann selbst 2 Kinder und … eine Babysitter 2x Abende in der Woche !
Kinder gehen mit dem Thema Tod viel ungezwungener um als wir Erwachsenen. Für sie gehört das zum Leben. Meine Tochter interessierte sich mit knapp 3 plötzlich sehr für ihre, schon lange vor ihrer Geburt, verstorbene Grossmutter. Da diese bei einer Geburt starb und ich gerade schwanger war, befürchtete ich, sie könnte da Angst bekommen und etwas projezieren, aber keine Spur. Sie fand es schlicht spannend, dass manche Menschen sehr alt werden und andere jung sterben. Das war alles.
Da sind grosse Schränke und Monster unter dem Bett viel unheimlicher.
Der Brecht ist von toten Tieren fasziniert und zeigt bislang keine Berührungsängste zum Thema Tod. Von daher mache ich mir keine Sorgen. Aber Schrankmuseen werden wir wohl noch ein paar Jahre meiden.
Auflug an den Strand: tolles Wetter, beste Sändeli-Bedingungen, Spielzeug eingepackt, guter Platz gesucht.
Was hat die Kids am meisten fasziniert/beschäftigt? Die tote Möwe zwischen den Algen.
(Sie wollten sogar ein Begräbnis veranstalten!)
Und ich behaupte: gerade weil Kinder so empfindsam sind, können sie viel besser mit dem Tod umgehen. Sie begreifen ihn noch als natürlichen Teil des Lebens; ein komischer, weil endgülter (aka nicht vorstellbar) Teil, mitunter sogar etwas zum fürchten, aber halt doch ganz normal.
Kinder sehen überall tote Tiere, auch unter 5 Jahren. Mal liegt eine tote Katze auf der Strasse, oder der eigene Hamster rührt sich nicht mehr, oder ein Vogel donnert gegen die Glasscheibe, oder der Grossvater killt die Schnecken im Gemüsebeet. Der Tod gehört zum Leben. Und die Erwachsenen können die Kinder nicht vor solchen Erfahrungen schützen. Aber dabei begleiten – ein Kind „verträgt“ mehr als ein anderes. Insofern habe ich Zutrauen, dass MT schon weiss, was er seiner Brecht zutrauen kann.
Meine 4jährige Tochter wollte auch immer die „verstopfte Vögel“ im Naturmuseum anschauen. Und mein 5jähriger Sohn hat in die Bratpfanne geguckt und gesagt „Mmh, tote Fisch zum Zmitag“
Meine 4jährige Tochter isst im Gegensatz zu vielen Erwachsenen Fisch nur, wenn er ganz daliegt. So ein Fischfilet oder ähnliches, sagt ihr gar nichts, aber eine ganze Forelle oder Goldbarsch, da ist sie Feuer und Flamme. Und sie will bei jedem Bissen genau wissen, welcher Teil des Fisches das nun war.
Und meine doch recht tierliebende Tochter ging im Kindergartenalter sogar soweit, im Restaurant unbedingt Fohlenfilet probieren zu wollen oder in den Ferien einen ganzen Teller Hahnenkämme (grau, nicht etwa rot) zu verputzen. Jetzt mit 20 gönnt sie sich nur noch einmal in der Woche Fleisch.
@Marie.: Ich hoffe, Ihr Kind muss auch nie ein totes Tier auf dem Teller sehen oder womöglich sogar essen!
Tomi Ungerer selig hat schon mal sein Auto angehalten, wenn er auf der Strasse ein überfahrenes Tier sah, um es mit seinen Kinder zu untersuchen. Kinder entwickeln weniger Phobien wenn man sie nicht vor allem schützt.
Ab ins Museum mit Kindern, kein Problem! Einen Einblick in die Welt der Museen bekommt man auf http://www.museumslupe.ch – mit vielen Tipps für erlebnisreiche Museumsbesuche mit und für Kinder und Familien.