Ein völlig irres Experiment!

Das Leben als Eltern stellt alles auf den Kopf: Szene aus «Away We Go». (Foto: Focus Features/Alamy)

Als das Kind noch ganz klein war, wenige Wochen oder vielleicht sogar Tage klein, musste ich in einer verzweifelten Nacht an das Tamagotchi denken, welches ich Mitte der 90er nie besessen hatte. Wie beängstigend, befand damals mein etwa zehnjähriges Ich: So ein kleines Ding, das immer wieder piept und etwas von dir will, und du musst erraten, was das sein könnte, und wenn dus nicht in nützlicher Frist rausfindest, dann stirbt es.

Und nun sass ich da, zwanzig Jahre später, und dachte genau das Gleiche – nur war das Ding im Arm ein echtes Kind, und ich war kein Kind mehr, und das Kind wollte etwas von mir, und ich hatte keine Ahnung, was.

Es durchfuhr mich wie ein Blitz: Das ist ein völlig irres Experiment hier, und die Versuchsleitung kann jetzt gerne kommen und den Mann und mich gefälligst instruieren oder entlassen oder einfach schlafen lassen, schlafen, SCHLAFEN, wir machen dann bei Gelegenheit weiter, wenn wir bereit sind, also bereiter, irgendwann.

Nicht bereiter, nur müder

Das ist nun schon ganz bald ein Jahr her, und dann feiert das Kind seinen ersten Geburtstag. Der Mann und ich, wir wurden nicht bereiter, nur müder, immer müder. Aber das Kind, es wuchs, und es machte alles irgendwann und irgendwie zum ersten Mal, und wir wuchsen mit ihm und machten auch alles irgendwann und irgendwie zum ersten Mal.

Alles immer anders, rasend schnell

Wenn sich Ereignisse zum ersten Mal jähren, grosse Lebensereignisse, besonders schöne oder traurige oder einfach solche, nach denen das Leben eindeutig ein anderes ist als zuvor, dann spürt man das irgendwie in der Luft. Man erinnert sich an die Zeit, als ob sie gerade in diesem Moment wieder wäre. Dann wird einem klar, wie endlich diese Angelegenheit hier ist – wie alles vorbeigeht und immer wieder anders wird. Rasend schnell. Und wie man nicht festhalten, nicht anhalten kann, keinen Moment, nie.

Noch nie ist mir diese Tatsache so heftig eingefahren wie in diesem ersten Lebensjahr des Kindes.

Erst noch…

Erst noch war ich schwanger, kaufte die ersten Tulpen des Jahres und die ersten winzigen Windeln. Ich legte sie mit klopfendem Herzen in die ansonsten noch leere Babykommode. Erst noch fragte ich mich, ob eine Geburt denn wirklich so wehtun kann (ja) und wie Stillen wird (anstrengender als alles, was ich je gemacht habe) und ob ich mich dabei auch so glücklich und high fühlen werde, wie ich dies manchenorts gehört und gelesen hatte (nein.)

Erst noch strichen der Mann und ich den Flur neu und unser Schlafzimmer und installierten sämtliche Lampen in unserer Wohnung. Nur am Kinderzimmer, da machten wir nicht so viel, weil wir uns bis zum Schluss nicht so recht trauten. Das braucht ja fast nichts am Anfang, das Kind, sagten wir zueinander. Nur uns.

Bitte, liebes Universum

Erst noch machten wir uns auf den Weg ins Spital, wohlwissend, dass wir die Wohnung gerade das letzte Mal ohne Kind abschlossen, hoffentlich, bitte, liebes Universum, mach, dass wir da zu dritt und heil wieder hereinkommen, danke.

Und dann kam das Kind tatsächlich, und wir weinten und fühlten, wie wir noch nie zuvor im Leben geweint und gefühlt hatten, und das ist einer dieser Momente, den könnte ich fester nicht halten wollen. Doch er kommt nicht zurück, nie. Und seither ist alles auf eine Weise anders, dass es mir immer wieder mal die Luft nimmt, wie in dieser Nacht, ganz am Anfang. Und sobald ich denke, jetzt ist es mal so, wie es eine Weile bleiben wird, ist auch das schon wieder vorbei.

Das ist ein völlig irres Experiment hier! Wir machen dann mal weiter.

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67 Kommentare zu «Ein völlig irres Experiment!»

  • Philine sagt:

    Danke für den schönen Text. Ja ein Baby stellt wirklich das ganze Leben auf den Kopf. Unsere heutige 8 jährige Tochter war ein nonstop Schreibaby und brachte mich mehrmals täglich an den Rand der Verzweiflung. Deshalb ist sie ein Einzelkind geblieben ich hätte das nicht ein zweites Mal durchgestanden. Schrecklich wenn man das eigene Baby nicht beruhigen kann, ich fühlte mich maßlos überfordert und konnte in kleinster Weise nachvollziehen wie einem ein Kind glücklich machen kann. Es war der Horror und ich fühlte mich wie im Gefängnis immer in Angst den nächsten Tag nervlich nicht zu überstehen.
    Heute würde ich sofort Hilfe anfordern im Nachhinein ist man immer gescheiter.
    Heute sind wir eine glückliche Kleinfamilie aber um nichts in der Welt möchten wir ein zweites Kind.

  • Sanne sagt:

    Ein sehr schöner, berührender Text, danke. Ich bin momentan in dieser Phase kurz nach der Geburt meines Kindes, und auch ich spüre auch die Vergänglichkeit jedes Momentes, man möchte sie am liebsten festhalten, so intensiv und zauberhaft, wie sie sind.

  • Momof4 sagt:

    Ich hab 4 solcher Wunder. Tut mir leid, aber mir gings wirklich bei keinem unserer Kinder so wie ihnen. Klar gibt es Tage, an dehnen mag man weniger, hat weniger Energie, aber da kann man sich ja abwechseln. Jedenfalls machen wir es so. Einmal schläft der Papa aus und einmal die Mama oder der ders grade nötiger hat. Klappte bei uns bei allen wunderbar

  • Max sagt:

    Nicht jammern, ihr habt es schliesslich so gewollt.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Und jetzt? Müde darf man trotzdem sein. Zur Erinnerung: Schlafentzug gilt als Folter und ist menschenrechtlich verboten.

    • Schürch sagt:

      Nicht schlafen = gewollt? Passiert alles in Ihrem Leben wie kalkuliert? Wäre für mich ein Grund Sie zu Bedauern.

    • Dennis Bircher sagt:

      Ist mir auch durch den Kopf gegangen. Der Text hat mich abgesehen davon nicht zur Fortpflanzung animiert.

      • Thomas M. Kull sagt:

        Braucht es noch eine Erklärung warum schon vor tausenden von Jahren jemand aufgeschrieben hat, dass wir nicht mehr im Paradies sind …?

  • Schneeflocke sagt:

    Das nächste Mal überspringe ich die ersten zwei Jahre – die fand ich unterm Strich eher anstrengend und ziemlich eintönig. Richtig lässig wird es meiner Meinung nach erst, wenn die Kinder zwei oder drei Jahre alt sind. Und richtig Spass gemacht hat es sowieso erst, als das zweite da war.

  • Theres sagt:

    Und erst wars doch noch so, und das Stillen so bestimmend und schon kommt das erste aufs Gymnasium und das vierte um die erste Klasse. Wo sind sie nur geblieben, die Jahre?

  • Lily sagt:

    Unser Kind ist etwa so alt wie Ihres, das nächste ist unterwegs und ich lächle und danke Ihnen für diesen schönen Text.

  • Ein Vater (bald ohne Mutter) sagt:

    Und wir haben 4 solche Überraschungen. Mama mag nicht mehr und sucht sich woanders „Erholung“ – legitim, verständlich, aber .. wie soll ich Vater nun diese (uns) sechs (plus neuerdings noch einen unbekannten Mama-Aufheiternden zusätzlich) durch einen Sturm, der immer mehr an Intensität zunimmt, durchbringen, mit gebrochenem Herzen, strahlenden Kinder- und Jugendlichenaugen, die einen immer frohen Papa anstrahlen (und nicht in mich hineinschauen können – glücklicherweise) – ja, alles ist ein erstes Mal .. auch diese Art von Freude an einer Familie, und diese Art von Trauerarbeit, die niemand merken soll ..

    • sophie sagt:

      Dies ist also viel verlangt von Ihnen.
      Ich kenne eine Familie wo die Mutter weggegange ist, Mann und die 3 fast erwachsenen Söhne blieben allein. Sonst würde sie durchdrehen sagte sie. Es ist schon war das jugendliche wirklich manchmal eine Last sind und da war der Vater anscheinenen auf der der Seite der KInder. Nun wohnt die Mutter alleine und sie will niemanden mehr sehen, der Mann nicht, die Söhne nicht. Und das geht schon mehr als ein Jahr so.

    • Leser sagt:

      Das ist der Wahnsinn, irgendwie. Ich lese das jetzt nur gerade, als kinderloser Mann, ich hätte gerne eine Familie, aber es klappt nicht. Und Du hast sie, aber dann kommen Erschütterungen, und auf einmal mag die Mama nicht mehr. Das tut so weh. Ich denke an euch, heute nacht!

      • Ein Vater (bald ohne Mutter) sagt:

        Ja, ich will ja nicht klagen, denn was haben meine Kinder, die ahnungslosen, 2, 4, 10 und 12 Jahre alt, Mädchen und Bub, nicht alles, spielen jedes hochbegabt, 2-3 Instrumente, tanzen, wir fahren jährlich 2-3 x in die schönsten Ferien, Mutter hat berechtigten Erholungsurlaub gekriegt und kommt mit einem zusätzlichen „Erfreuer“ nach Hause. Midlife-Krise und Nachholbedarf bei ihr, 35 Jahre alt, mein Leben ist gelebt, bin älter und nun in der Aufgabe gebunden, ohne übliche Nestwärme die nötige Liebe zu erzeugen, und den Kindern schockfrei das Normal-Familienleben zu ermöglichen. Ja, das Leben hat Prüfungen für einen übrig, testet bis an die Leistungsgrenzen und noch ein bisschen drüber hinweg. Das hat dieser Artikel wunderschön beschrieben.

      • Lia sagt:

        anstatt zu jammern, müsste sich der Vater aber hier mal ganz gehörig hinterfragen – wer glaubt, der Mutter sämtliche Erziehung abtreten zu können und das sei ja dann mit einem Erholungsurlaub kompensiert (gerade mit so vielen hochbegabten Kindern, die dazu noch musizieren und Sport machen, was, so wie es klingt, alles allein von der Mutter organisiert werden musste), muss sich nicht wundern, wenn diese genug hat. Solche Väter und Ehemänner braucht keiner, die erst dann einspringen, wenn man weg ist. Hätten Sie Ihre Frau mal die ganzen 12 Jahre durch unterstützt, hätte sie niemanden mit heim gebracht.

      • Ein Vater (bald ohne Mutter) sagt:

        Zum guten Glück,liebe Lia,ist diese bittere Anschuldigung genau gegenteilig in der Realität.Ich war immer zur Verfügung,habe Windeln gewaschen,Essen gegeben in kleine hungrige Mäulchen,putze,wasche,teile jede Arbeit mit Mama Tag und auch in der Nacht,damit nie einer von uns sich ungerecht überfordert fühlen muss,es ist ein stetiger Dialog,alle untereinander,auch die Kinder,etwas, das man Erziehung nennt. Wir suchen das Gespräch v.a. um der Kinder willen,beinahe jeden Tag sitzen wir ohne oder mit mehr oder weniger tränenden Herzen zusammen und beraten in höchstem gegenseitigem Respekt alle Für und Widers,Hauptsache,die Kinder werden von diesen inneren Quälerein nicht in Mitleidenschaft gezogen.Ja,das Experiment läuft,schwierig voraus zu denken in dieser unsteten Zeit ohne Zukunftsicherheit

  • Chri* sagt:

    Mein Kind war kein anstrengendes Baby! Ich musste zwar immer go wägele! Manchmal bin ich 10-12 km pro Tag spaziert! Das Baby war so am angenehmsten! Manchmal konnte ich auf einem Bänkli sitzen und eifach die Zeit für mich geniessen! Während dem Mutterschaftsurlaub war ich selten übermüdet! Und ja es war tatsächlich einbisschen Urlaub! Dies ermöglichte mir einen super Start! Stenger wurde es erst als ich wieder arbeiten musste! Ich bin gespannt wie der 2. Mutterschaftsurlaub wird 🙂

  • Trice sagt:

    Sehr schöner Text, danke.

  • Angie sagt:

    Also ich finde stillen toll. Da stillt das Kind an dich rangekuschelt und beide dösen weg…. Für mich absolute Glücksmomente. Der Anfang war zwar bei beiden Kindern nicht ganz leicht, dranbleiben lohnt sich aber sehr !

  • Marie sagt:

    Was sicher schwierig ist für die Mütter ist dass ihre eigene Mutter meistens nicht in derselben Gegend lebt und sie also nicht jemanden hat der schnell aufmuntern kann und helfen.

  • Stefan W. sagt:

    Das ist jetzt vielleicht ein wenig unsentimental, aber zuhanden derer, die noch keine Kinder haben, und jetzt mehr oder weniger eingeschüchtert sind: Ein Baby ist VIEL einfacher gesund zu halten, als ein Tamagotchi. In den allermeisten Fällen ist es sehr leicht, herauszufinden, was ihm fehlt: Entweder hat es Hunger, oder die Windel ist voll, oder das Bäuchlein grimmt, oder es zahnt, oder es will nicht allein sein.
    Natürlich können auch schlimme Dinge geschehen, und ich will die Dauerangst um das Baby gar nicht negieren, aber in den allerallerallermeisten Fällen geht alles gut, und die Baby-Sorgen werden abgelöst von Kleinkinder-Sorgen, und die von Schulkinder-Sorgen, und die von Teenager-Sorgen usw.
    Ach ja: Viele Frauen (und Männer) wünschen sich nach dem ersten Kind noch ein zweites.

    • Reincarnation of XY sagt:

      dem gilt noch hinzuzufügen: dass mit den Sorgen einhergehend, auch die Baby-Freuden und Kleinkinder-Freuden, Schulkinder-Freuden, Teenager-Freuden da sind.

      Die Sorgen wiederum drücken ja nur aus, wie viel einem das Kind bedeutet, wie gross die Liebe ist.
      Liebe ist …. hm … das höchste Gut/der wichtigste Wert/das tiefste Bedürfnis?
      Darüber mag man sich streiten, aber sie scheint uns Menschen jedenfalls sehr wichtig zu sein.

    • tststs sagt:

      Lustig… gerade dieser Text erinnert mich als Kinderlose eher daran, was ich alles Gutes verpasse! Von Abschreckung kann keine Rede sein!

  • Maike sagt:

    Ich hoffe, das dieses Gefühl noch viele Frauen und Männer erleben werden. und das man sein Kind nicht von einer externen Mutter austragen lässt und noch weiter vorausgedacht, sie in einem Tank gross gezogen werden.
    Ist für mich immer wieder das Wunder schlechthin, wie so ein Nachwuchs entsteht – nicht nur beim Mensch. Wo was und wie zu wachsen hat, alles in in der DNA gespeichert. Es ist ein hochkomplexer Bauplan und zu 99% aller Fälle haut es hin. Faszinierend

  • Sabi sagt:

    Ich lese Frau Krähenbühls authentische Texte sehr gerne und habe auch nicht den Eindruck, dass sie Ihre Mutterschaft negativ erlebt. Sie beschreibt einfach, dass sie fordernder, bezaubernder, anstrengender, ermüdender und wunderbarer ist als man es sich vorstellen kann. Auch darf man nicht vergessen dass Baby nicht gleich Baby ist. Manchen reicht tragen und Familienbett völlig, andere schreien trotz liebevollem Körperkontakt stundenlang. Daher fordert jedes Kind seine Eltern anders und ich finde man darf sich tatsächlich ab und zu jemanden wünschen der einem sagt was man nun bitte tun soll. Auch wenn der natürlich nicht auftaucht. Vieles ist eben trial and error…

  • Seeländer sagt:

    Wie hoffnungslos ist die Menschheit doch geworden, dass sie schon das Universum (WTF) um Heil und Segen bittet…

    • Reincarnation of XY sagt:

      Hoffnungslos waren die Menschen eher, als sie sich freiwillig zornigen Göttern unterwarfen, in der Hoffnung dadurch vor Unbill, Tod und ewigen Qualen verschont zu bleiben.
      Die Anrufung des Universums ist im Normalfall nicht ganz ernst gemeint, Seeländer. So ähnlich wie „Holz aalange“, bringt man damit nur zum Ausdruck, dass man sich bewusst ist, dass man wohl vieles, aber nicht alles aus eigener Kraft kann, sondern auch auf ein bisschen Glück angewiesen ist.

    • Martina sagt:

      WTF ist eine Existenz, deren der Glaube zugrunde liegt, sie finde in einer rein materiellen Welt statt und in dieser Welt habe das Individuum die absolute Kraft alles zu kontrollieren. Demut wäre in diesem Zusammenhang ein spannender Begriff, egal ob Sie Hindi, Moslem, Christ oder Atheist sind.

  • Chris sagt:

    Man kann es leider nicht leugnen, es wird eine mega anstrengende Zeit, da muss man realistisch sein. Ich finde es aber auch gut, wenn solche Texte verfasst werden, sie zeigen die Realität und man ist dann nicht überrascht, dass nicht alles rosa ist.
    Dafür kommt jetzt ein riesiges ABER. Das was auf einem zukommt gehört zum Schönsten was man erleben darf. Es gibt so viele Glücksmomente die man sich so nie hätte vorstellen konnen. Das Leben vorher war schön, aber nicht zwingend schöner. Ich erlebe heute so viele Glücksmomente, welche mich regelmässig fast überfordern. Man merkt auf einmal, was wirklich wichtig ist im Leben.

  • Marie sagt:

    In Länder wo man das kleinste einfach in sein bett nimmt schreit es nicht. Nach ein paar Monate kann es dann in sein eigenes Bettchen. Auch das Kind einfach auf den Arm nehmen ist meistens effizient. Tiere tuns nicht anders, die wissen instinktiv was das kleine braucht : zu essen, oder Mutternähe.

    • Klärli Benz sagt:

      Sie haben keine Kinder, oder?

      • Thomas sagt:

        @Klärli: Gar nicht auf Kommentare eingehen, die immer eine absolute Wahrheit oder eine Lösung für alles haben… bringt nichts.
        -> Spätestens nach dem zweiten Kind erübrigt sich das dann meist. Oder in der Pubertät…

    • Divi D. sagt:

      Das ist jetzt aber blöd, hat mein Kind das damals nicht gewusst und trotz tragen, kuscheln und zusammen mit uns im Bett liegen munter weitergeschrien.

    • Marie sagt:

      KB : doch, habe ich ! Ein zufriedenes Kind und ist es auch geblieben. Natülich hat es manchmal geschreit aber aufheben und in die Arme nehmen das hilft enorm.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nun ja, ich hatte ein Schreikind, welches ich von 5-22h mit mir herumgetragen, gewiegt ect habe. Tagsüber zwei Mal 20 Minuten geschlafen (während des herumtragens) und noch zusätzlich ca 1 bis 1.5 Std zufrieden, in denen ich den Haushalt einigermassen machen konnte. Ansonsten ummer getragen und hat trotzdem täglich stundenlang geschrien.

      • Barbara V.E. sagt:

        Marie, schön, dass es bei Euch geklappt hat. Mein Kind war ein Schreibaby. Einerseits hatte es 3-Monats-Koliken und andrerseits… wer weiss, warum sie geheult/gebrüllt/geschrien hat. Ich hatte sie immer im Snuggly, das half ein wenig, aber nicht wirklich nachhaltig. Tagsüber schliefen wir zusammen in einem Bett, was nie lange angehalten hat, bis sie wieder wach war. Beim Stillen ist sie mir eingeschlafen und hat kurz, an mich gekuschelt, geschlafen (wir reden von 10 – 30 Minuten).
        Ich freue mich, dass es bei Euch geklappt hat, aber mach anderen Eltern kein schlechtes Gewissen, weil es bei Ihnen mit dieser Methode nicht klappt. Jedes Kind ist anders.

  • Konrad Staudacher sagt:

    Was drücken Sie mit ‚der Mann‘ aus, welcher Ihr Partner ist?

    • Gert sagt:

      Ist mir auch aufgefallen.
      Ich hoffe, das war nur eine sprachliche Finesse.

      Mit einer Frau, die mich als „ein Mann“ bezeichnete, hätte ich sicher kein Kind gezeugt.

    • Muttis Liebling sagt:

      Das ist eine subtile Sprachregelung, welche man nur schriftsprachlich verwendet. Man schreibt schliesslich nicht so trivial, wie man umgangssprachlich sich veräussert. Schriftsprache ist vor allem Form, erst danach Inhalt.

      Etwas anderes ist es, wenn Eltern, die von ihren Sohn sprechen, ‚der Vorname‘ statt nur ‚Vorname‘ sagen. Gesprochen drückt das eine Distanzierung aus.

  • Schlumpfine sagt:

    Sehr schön geschrieben. Ich mag Ihre ehrlichen Texte.

  • mibster81 sagt:

    Die Mutterschafft scheint ja allgemein inspirierend aufs Mitteilungs- und Schreibbedürfnis zu wirken, gemessen an den Blogs und Büchern zum Thema. Danke, ich passe, habe dadurch genug Schlaf und auch nicht das Gefühl, das alles so rasend schnell vorbeigeht…

  • Céline Weber sagt:

    Ein weiterer „Höllenbericht“.
    Ich bin im 6. Monat schwanger und muss sagen: je mehr solcher Artikel ich lese, desto trauriger werde ich. Die Geburt tut weh, Stillen macht unglücklich, das Kind macht einen müde, das Leben war vorher schöner. Hat vielleicht jemand noch etwas Positives zu berichten?

    • Clara Müller sagt:

      Lesen Sie doch bitte den letzten Abschnitt nochmals.
      Ja, die allermeisten haben sehr viel positives zu berichten. Sie werden eine Liebe erfahren, wie sie vorher kaum vorstellbar war. Parallel dazu Verlustängste, die man davor auch nicht kannte. Ein Extremerlebnis in jedem Fall. Freuen Sie sich, es kommt eine wunderschöne Zeit auf Sie zu. Auch wenn es je nach Kind extrem anstrengend sein kann und einen an den Rand der Verzweiflung treiben kann.

    • Maja Pantelic sagt:

      Liebe Céline, Mutter sein ist trotz allem sehr schön. Ohne meine Kinder wäre mein Leben nicht lebenswert. Sie geben uns soviel Liebe und Freude im Leben. Lass Dich nicht von negativen Berichten herunterziehen und suche die positiven. Ich wünsche Dir eine schöne Restschwangerschaft und eine wundervolle Geburt…

    • Boris Rubi sagt:

      Ja, es gibt viel Positives. Solche Texte sind eigentlich nur die Illustration der postmodernen städtischen Neurosen AKA Snowflakes Syndrom. Dazu kommen die Folgen des Lebens in der Vollversorgungsblase und ein Haufen Ängste (Nox, Klima, SUV, Mörgeli).
      Seien Sie unbesorgt, wir hatten Drei hochgekriegt, ist die natürlichste Sache der Welt.

    • Eveline sagt:

      Scheint mir, die Autorin ist insgesamt zufrieden mit ihrer Mutterschaft, sonst würde sie diese Momente nicht festhalten wollen :). Sie blendet halt die schlechten / unangenehmen Dinge nicht vollständig aus, das finde ich vernünftig.
      Total weichgespühlte Mutter/Vaterfreuden haben wir alle schon zu genüge gelesen…

    • Jutta sagt:

      Das ging mir vor 26 Jahren genau umgekehrt in der Schwangerschaft. Alles wurde rosarot gemalt von aussen. Aber nach vollbrachter Tat war es eben nicht so. Ich wäre zu dem Zeitpunkt gern etwas auf’s Negative vorbereitet gewesen. So meinte ich, mit mir könne etwas nicht stimmen. Aber keine Angst, die Freude und die Liebe zu dem kleinen Wesen wird schlussendlich alles Andere überwiegen. Ich kann Ihnen nur den einen Rat geben, den mir damals mein Vater gab (Mutter lebte nicht mehr): „Hör auf deinen gesunden Menschenverstand und nicht so viel darauf, was andere sagen“. Viel Glück und viel Freude dann mit dem Baby! Alles kommt gut.

    • Tasch sagt:

      „Wusa“ liebe Frau Weber.

      Ich habe mein Baby fast zeitgleich mit Frau Krähenbühl bekommen und wenn ich den Text lese, muss ich lächeln weil er all die absurden, wahnwitzigen aber auch unfassbar schönen Momente in Erinnerung ruft.

      Natürlich tut die Geburt weh. Aber sie dauert nicht ewig und danach haben sie ihr Baby das erste Mal im Arm und es ist einfach unbeschreiblich schön.

      Und natürlich werden Sie müde sein wie nie zuvor in ihrem Leben – quasi non stopp high… Aber dann lächelt ihr Baby das erst Mal oder tut sonst was total süsses/lustiges/absurdes und sie sind einfach nur noch sprachlos, baff und überwältigt…

      Lessen Sie den Text in 1.5 Jahren nochmals. Ich wette, dann lächeln Sie auch.

    • Regine Stern sagt:

      Naja, es ist schon anstrengend, das erste Jahr. Da stimme ich Leonie Krähenbühl zu (und ihr Text hat mir gerade sehr gefallen). Allerdings werden diese ganzen Mühen mMn mehr als aufgehoben durch die ganzen schönen Dinge, das erste Lächeln, die vielen Fortschritte, etc. Es ist unglaublich und zugleich unglaublich schön mitzuerleben, welche Entwicklung so ein Baby im ersten Jahr durchmacht. Mich erfüllt das als Mutter eines gut 2-jährigen Sohnes immer wieder mit Stolz. Wir alle tun unser Bestes und hoffen, dass wir gut durch dieses irre Experiment kommen. Und meistens kommt es doch irgendwie schon ganz gut heraus!

    • Matthias sagt:

      Mach Dir keine Sorgen Meine Frau und ich sind in der gleichen Situation (unsere Zwillinge werden auch bald jährig) und ja, es ist anstrengend, es ist anders, aber Du gewöhnst dich daran. Bei uns ist es so, dass uns die Jungs soviel zurückgeben. Erste Laute, erstes leichtes Kopfdrehen, erstes bewusst in die Augen schauen etc. Für uns magische Momente. Leonie schreibt einfach ehrlich, denn ich könnte alle würgen, die behaupten, dass jede Sekunde unbeschreiblich schön ist. Ab und zu kommt man an seine Grenzen, aber dies gibt es auch im Beruf, bei Freunden und in der Familie. Also, freut Euch auf Euren Nachwuchs!!!!

    • Estée sagt:

      Liebe Celine
      Ja, es gibt auch sehr, sehr viel Positives zu berichten. Ich bin Hebamme und dreifache Mutter. Ich staune immer wieder wie die Frauen “ es“ einfach immer sehr gut machen. Sage Ja und Danke zur Situation. Lege Dich mit dem Baby auf dem Bauch aufs Sofa. (Wenn es da ist) und lass Dir vom Partner die Chroniken von Narnia vorlesen.

    • Martin Frey sagt:

      @Céline Weber
      Eine Schwangerschaft ist quasi der Trip des Lebens, eine Geburt ein Urereignis, ein eigenes Kind das Wunder schlechthin. Ja, der Rest stimmt auch, aber daran wächst man. Und va., es geht vorbei. Das Wunder bleibt. Lassen Sie sich also nicht verrückt machen. Alles Gute! 🙂

    • Gert sagt:

      Ja, ich.

      Die Erwartung war riesengroß……..bei uns beiden.
      Keine schöne Schwangerschaft mit vielen Komplikationen.
      Aber dann, am Tag X, war das Kind plötzlich da!
      Keine Geburt, wie man sie sich vorstellt. Es war einfach da nach nur 12 Minuten. Und fast ohne Schmerzen für meine Frau.
      Und dann, ein paar Tage später, schob man uns von der Klinik samt einem Maxicosi in der Hand nach draußen, in die Normalität.
      Und da standen wir nun mit Kind.
      Es war alles völlig anders, als ich mir das immer vorgestellt hatte.
      Aber unglaublich toll und gleichzeitig anstrengend.
      Und absolut selbsterklärend. Man kann das wie von selbst; auch ohne Bücher oder Foren.

      Zwei Sprüche aber kann ich nur bestätigen:
      „Es wird eurer Leben total verändern!“
      und
      „Die werden sooo schnell groß!“

    • Anh Toàn sagt:

      Es ist kein Experiment, es ist der Angang eines grossartigen Abenteuers. (Lou Reed)

    • Jan Holler sagt:

      Ja, ich. Das erste Jahr mit meiner Tochter war ein Schweben auf Wolke 7. Klar, es ist anstrengend(er), aber das hatte mir nie etwas ausgemacht. Ich liebte es, mit dem Kinderwagen zu spazieren. Ich stand verträumt am kleinen Bettchen. Konnte zwar kein Fläschchen geben, da sie noch die Brust bekam. Aber das Füttern mit dem Löffelchen, der erstaunte Gesichtsausdruck, wenn etwas neues dazu kam, das ist einfach ein Erlebnis. Das Wickeln, das Breimachen (immer selber) – alles war irgendwie schön und faszinierend.
      Und da es das erste Kind war, konnten wir uns abwechseln, so kamen beide auch dazu, etwas für sich selber zu machen.
      Die wirkliche Arbeit, da keine Teilung mehr möglich, kam dann mit der Geburt des zweiten Kindes. Einfach ohne Selbstbespiegelung durchziehen und es kommt gut.

    • Leila sagt:

      Jedes Kind ist anders. Meine Tochter hat zum Beispiel von Anfang an durchgeschlafen. Schlaflose Nächte kannte ich und kenne ich nicht (auch nicht jetzt beim Zahnen). Mein Mutterschaftsurlaub war sehr erholsam und ich hatte viel Zeit für den Haushalt und um zu Lesen. Man sollte nicht immer alles Schwarzmalen, sondern mal Abwarten bis das Kind da ist und sich dann mit der Situation arrangieren. Vielleicht hat Ihr Kind auch eine Tante, Gotte, Grossvater etc., der Sie etwas entlasten kann. Alles Gute!

    • Muttis Liebling sagt:

      Das Positive ist, alle bisher 60- 120 Mrd. Menschen, die jemals gelebt haben, sind durch dieses angebliche Abenteuer zur Welt gekommen. Es gibt nichts noch Unabteuerliches, nichts noch Trivialeres, als gebären und geboren werden. Ausnahmslos jeder Mensch kennt wenigstens den einen Teil davon. Das macht man wie Pinkeln oder Atmen.

    • Pauline sagt:

      Am besten lässt man sich einfach darauf ein!Etwas Gelassenheit und sich nicht immet so wichtig nehmen,da läuft slles meistens bestens!Unser erstes Kind war total pflegeleicht,nach 6 Wochen schon durchgeschlafen.Das zweite hat sehr viel geschrien,war aber ausgesprochen lieb und brauchte einfach mehr Zuwendung.Lassen Sie sich nicht stressen.Haushalt halt einfach liegen lassen und ein Nickerchen machen.

    • Shekina Niko sagt:

      Ihre Frage wurde eigentlich schon sehr gut und umfassend beantwortet. Nur eins möchte ich noch hinzufügen: wenn etwas nicht klappt und man droht über seine Grenzen zu geraten, dann bitte ganz schnell Unterstützung und Hilfe holen, alle Register ziehen. Z.B. beim Stillen, das für die Kinder und mich einfach wunderbar und entspannend war. Viele Mütter warten da viel zu lange, wenn’s nicht gut läuft. Hebammen haben so viele Tricks und guten Rat auf Lager, die einen weiter bringen können. Alles Gute & Schöne Ihnen, Frau Weber!

    • Thomas sagt:

      Fragen Sie doch einfach Mütter und Väter, ob sie die Kinder zurückgeben möchten. Die Antwort ist in 99.9% der Fälle:“Nein, um Himmels Gotts Willen!“ Genau das steht ihnen bevor: viel Liebe und damit halt auchviele Ängste, welche zwangsläufig mit dieser Liebe gekoppelt sind (man kann ja nicht jemanden lieben ohne sich auch Sorgen zu machen, nicht wahr..?).
      Alles Gute und eine schöne Zeit. Kinder sind das wunderwunderwundervollste!

    • Jasmin sagt:

      Gratuliere zur Schwangerschaft! Bin auch im sechsten Monat – mit dem dritten Kind! Wenn Kinder haben so schlimm wäre, gäbe es nur Einzelkinder. Sie sind das tollste aber auch forderndste was es gibt.

      • Didi sagt:

        Ich kann Ihre Befüchtungen leider bestätigen. Kinder schreien ständig und bringen Sie zur Verzweiflung und um Ihren Schlaf, sie kosten ein Vermögen und werden Ihnen den letzten Nerv ausreissen. Abgesehen davon sind Kinder das Allergrösste was Ihnen je passieren wird.

    • Barbara V.E. sagt:

      Ich hatte mit meinem Kind auch ein schwieriges erstes Jahr und hatte mich bei meiner (kinderlosen) Freundin ausgeheult. Ein Jahr später hat sie mich angerufen, mittlerweile auch Mamma, und hat sich bedankt: ich wäre die einzige gewesen, die gesagt hätte, wie es wirklich ist. Alle anderen hätten den Lobgesang der glücklichen jungen Mutter gesungen.
      Manchmal möchte man halt den Frauen auch sagen: es ist nicht immer so, wie auf den Fotos von Windel- und Breiwerbung. Es ist normal, dass du dich unbeholfen fühlst. Es ist normal nicht zu wissen, was anliegt.
      Aber: es gibt wirklich tolle Momente. In all dem Chaos und Schlafmangel kommt das erste, bewusste Lächeln. Der Augenkontakt beim Stillen, diese Nähe, die ist unbezahlbar. Du wirst die ganze Palette erleben. Freu dich drauf.

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