Und nun also der Zorn der Jugend

In kurzer Zeit ist aus den Klimastreiks der Jugendlichen eine grosse, mitreissende Bewegung entstanden: Demo in Luzern. Foto: Urs Flüeler (Keystone)

Ich bin stolz, dass meine Tochter bei den Klimastreiks mit dabei ist. Und gleichzeitig erfüllt es mich mit einer Ohnmacht. «Wäm sini Zuäkunft, öisi Zuäkunft» rufen die Jugendlichen, und ich lasse den Satz nachwirken. Überlege, wie das war, als ich jung war, als ich dachte, alles sei möglich. Ich hatte vieles, was mich einschränkte, aber das kam mehr von innen, diese Selbstzweifel und eine lähmende Schüchternheit. Aber eigentlich wusste ich: Vor mir liegt eine lange, gute Zukunft.

Und nun also der Zorn der Jugend. Es ist eine berechtigte Wut. Mir gehen Sätze von Erwachsenen durch den Kopf. Erwachsene, die Väter sind, Mütter, Grosseltern, Gottis und Göttis, Lehrerinnen und Lehrer. Menschen, die sagen: «Ich weiss, was der Klimawandel mit uns macht, und ich staune selber, wie wenig konsequent ich bin. Dieses Jahr habe ich zwei Flüge geplant.» Oder: «Sorry, aber nachhaltige Ernährung, dass schaffe ich nicht. Ich habe einfach keine Zeit dafür, mit zwei kleinen Kindern und einem Job. Fischstäbchen sind bei uns der Renner. Und weniger Fleisch, das kannst du vergessen. Wir machen dafür anderes. Und Bio ist einfach zu teuer.»

Unsere Scheinheiligkeit ist durchschaut

Wir Erwachsenen haben es uns in Sachen Nachhaltigkeit auf einer Wohlfühlwolke bequem gemacht. Wir pflücken diejenigen Massnahmen heraus, die gerade so passen. Wir fliegen mehr als die Bevölkerung in unseren Nachbarländern. Wir essen pro Tag und Kopf 140 Gramm Fleisch, obwohl wir wissen, dass Fleischkonsum in diesem Ausmass eine ökologische Katastrophe ist. Und das Auto! Ja, das Auto. Die heilige Kuh. Viele von uns Eltern haben ein extragrosses. Damit unsere Kinder auf den Rücksitzen gut geschützt sind. Ja, uns sind unsere Kinder das Wertvollste, was wir haben. Für unsere Kinder machen wir alles. Wir helikoptern um sie herum. Fördern sie, wo wir können. Behüten und beschützen sie. Aber wäre es nicht das Wichtigste, ihnen eine Zukunft zu geben?

Die Jugend, die jetzt auf die Strassen geht, durchschaut uns. Unsere Scheinheiligkeit macht zornig. Ich erinnere mich, wie meine Tochter vor Jahren gefragt hat: «Weshalb nimmt eigentlich niemand diesen Klimawandel ernst?» Und jetzt hören wir beide Greta Thunbergs Reden. Und wir reden davon, wie Greta von verschiedenen Seiten kritisiert wird. Menschen, die sagen, dass Greta wegen ihres Asperger-Syndroms nicht ernst zu nehmen sei und vielleicht sogar fremdbestimmt für etwas missbraucht werde, was sie nicht verstehe. Diese Haltung erschüttert mich zutiefst.

Wir wissen, aber wir handeln nicht

Ich denke, wir können das Asperger-Syndrom auch ganz anders lesen. Wir haben ein Bedürfnis, jeden Menschen, der von der Norm abweicht, zu klassieren. Wäre es nicht wertvoller, wir würden die Menschheit in ihrer Vielfalt feiern? Es gibt mehr Geschlechter als Mann und Frau, es gibt mehr Sichtweisen auf die Welt als diejenige, welche uns die Wirtschaft diktiert, es gibt mehr, als wir uns in unserem Alltagstrott vorstellen können, es gibt mehr als unser Normdenken und -fühlen.

Wir können viel von Greta lernen. Von Menschen, die anders denken, die unsere Normen infrage stellen. Greta zeigt mir, vielleicht gerade wegen ihrer Krankheit, auf, dass wir im Grunde eine verheerende kognitive Dissonanz zu unserem Lebenssynonym gemacht haben. Wir wissen, aber wir handeln nicht. Auf Greta, die sich vielleicht gerade dank ihres Asperger-Syndroms nicht beirren lässt, müssen wir alle wie Heuchler wirken. Und ich verstehe, dass sie sagt, wir müssten in Panik ausbrechen. Denn das müssten wir tatsächlich.

Aber wir lassen uns ablenken. Wir beschönigen unser Bild von uns selber, nur damit wir uns aushalten. Wir reden uns ein, in unserem Alltagsstress hätten wir keine Zeit für den Klimaschutz. Doch wir sollten auch mutig sein. Auf persönlicher Ebene im Alltag konsequent, auf politischer Ebene fordernd. Mit einem offenen Geist, der nicht zu faul ist, alles zu hinterfragen.

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146 Kommentare zu «Und nun also der Zorn der Jugend»

  • tina sagt:

    in diesem artikel geht es ja nicht wirklich um die problematik der früchte und gemüseproduktion in spanien, aber man erfährt viel über die problematische seite. man braucht wirklich nicht erdbeeren aus spanien zu essen, nur weil es die ein bisschen früher gibt als hiesige. man kann, aber man sollte sich bewusst sein, dass man teil des problems ist:
    https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/erdbeeren-im-januar-und-julens-tod/story/28639879
    man kann nicht denken, ok, jetzt habe ich mich informiert und weiss wie es geht. will man verantwortungsvoll leben, wird man feststellen, dass man immer wieder dinge erfährt, die einem nicht bewusst sind. man sollte nicht denken „ou jetzt das auch noch“, sondern froh sein, dass man nun diesen aspekt auch kennt und einbeziehen kann

  • Stefan Haller sagt:

    Die Wut auf Erwachsene ist berechtigt? Warum?
    @Svenja: Die Mainstream Wissenschaft nimmt ebenso nur an! Ich verweise hier gerne auf die Darlegungen von Ben Davidson aka Suspicious0bserver auf youtube:
    Part 1: https://www.youtube.com/watch?v=HntrGv_d8XU
    Part 2: https://www.youtube.com/watch?v=OpImPL61R4s
    Part3: https://www.youtube.com/watch?v=m71uQPhwhTk
    Alles ausserhalb MainstreamScience.

    • Melanie sagt:

      @ Stefan Haller
      Ben Davidson ist ein Pseudowissenschaftler/Verschwörungstheoretiker, welche Memberships auf seiner Webseite, Tshirts und seine Bücher verkaufen möchte. Dies hat absolut nix mit seriöser Wissenschaft zu tun!!
      Übrigens, die Erde ist nicht flach!

      • Svenja sagt:

        Danke Herr Haller. Nichts anderes sage ich: Die wissenschaftliche Forschung geht von Annahmen aus. Diese basieren auf dem, was bereits als erwiesen gilt und versucht, weitere Mosaiksteine hinzuzufügen. Mainstream-Wissenschaft“ ist eine unwissenschaftliche Kategorie. Hier bin ich ganz bei Herrn Brechbühl 😉 Entweder die Forschung wird nach wissenschaftlichen Regeln betrieben oder dann ist es nicht wissenschaftliche Forschung.

      • Stefan Haller sagt:

        @Melanie
        Richtig er ist Pseudowissenschaftler oder anders gesagt er befasst sich mit dem was die anderen nicht tun. Und wenn Du nachschaust mit welcher nahezu Perfektion sein Model der Erdbebenvorhersage mit den Tatsachen übereinstimmt wird Dich das vielleicht auch noch zum nachdenken bringen. Ja er verkauft Bücher, na und andere tun das auch (Al Gore zum Beispiel). Er ist aber kein Verschwörungstheoretiker wie Du schreibst. Da gibt es andere welche das tun.

    • Stefan Haller sagt:

      @Svenja @Melanie: Jürg Brechbühl erklärt genau das, was auch Davidson in einem seiner Videos zu Climate Change tut. Davidson sagt: das die Berechnungsmethoden richtig sind, aber die Datenlage falsch. Im konkreten Fall der Einfluss der Sonnenaktivität im Verhältnis zum Schutzschild der Erde. Diese Elemente finden in den Betrachtungen auch neuerere Klima Modell wenn dann nur im Ansatz platz.

      Betreffend Treibhausgase, ist ach der aktuelle Artikel hier interessant zu lesen.
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/waldbraende-in-kapstadt-und-suedlich-der-sahara-satellitenbild-der-woche-a-1251884.html

  • Pfeiffer Diana sagt:

    Super, endlich bewegt sich etwas. Ich bin 46 Jahre alt und werde an der nächsten Demo in Basel auch teilnehmen. Als Kind war der Sonntagsauflug mit meinen Eltern an eine Demo. Damals gegen das AKW in Kaiseraugst. Selber bin ich das letzte Mal in Bern gegen die FA-18 auf die Strasse gegangen. Ist lange her. Doch ich freue mich, dass die Jungen für den Klimaschutz aufstehen und ihre Wut und den Frust positiv rauslassen. Ich hatte leider schon resigniert. Durch diese Bewegungen wurde ich wieder wach gerüttelt. Egal welches Alter, es ist längst an der Zeit, und ich hoffe und wünsche mir, dass dieses Aufbegehren längerfristig anhält und es ist wichtig, auch Alternativen und eventuelle Lösungen zu überdenken. IHR JUNGEN SEID SUPER!

  • Maja sagt:

    Mich beeindruckt Greta Thunberg. Ich verstehe auch nicht, dass nicht mehr Menschen sehen, dass es brennt. Vielleicht hilft diese Klimabewegung, dass wir uns wieder den wirklich wichtigen Dingen zuwenden,

  • Hans Hasler sagt:

    Es ist ein extrem schwieriges Thema. Wirklich bereit dazu den Natur- und Klimaschutz in aller Konsequenz zu verfolgen ist niemand (ich auch nicht).

    Um sich selber aber nicht als komplett verlogen anschauen zu müssen gibt es dann verschiedene Strategien: Absteiten, dass das CO2 ein Problem ist, Abstreiten, dass die eingene Handlung eine Wirkung hat.
    Und selbst wenn anerkannt wird, dass es Handlungsbedarf gibt: Der liegt dann genau dort wo es einem selber kaum weh tut. Für Vegetarier ist der Fleischkonsum ein Problem, für ÖV Nutzer das Auto und für Kinderlose die Kinder.
    Ich kann mich selber da auch nicht davon ausnehmen – es sieht schwarz aus für die nächste Generation.

  • Svenja sagt:

    Den Wikipedia-Artikel „Kontroverse um die globale Erwärmung“ finde ich sehr lesenswert, weil hier über die Wissenschaftsdiskussion hinaus Interessen beleuchtet werden.

  • Reto Derungs sagt:

    Weil mich die bisherige Kontroverse um die Ursachen, welche das Klima bestimmen, noch nicht dahingehend zu überzeugen vermochte, dass der menschgemachte Ausstoss an CO2 auf das Klima einen relevanten Einfluss hat, darf ich ungestraft „Klimaleugner“ geschimpft werden . Als Biologin haben Sie eine wissenschaftliche Ausbildung abgeschlossen und wissen, wie man mit Thesen und Antithesen umgeht. Und dass in der Wissenschaft eine Tatsache nicht durch Mehrheitsbeschluss, sondern durch den Beweis erbracht wird. Schade, dass derlei in Ihrem Beitrag beiseite gestellt wird und sie im zeitgeistigen Mainstream mitschwimmen. Mit den toten Fischen.

    • Svenja sagt:

      In der wissenschaftlichen Welt besteht aber ein sehr sehr weitgehender Konsens, dass ein Einfluss menschlichen Handelns auf die Erwärmung besteht. An welche Art von „Beweis“ denken Sie?

      • Jürg Brechbühl sagt:

        @Svenja
        „Konsens“ ist keine wissenschaftliche Disziplin. Das IPCC gibt mit jedem Bericht einen „Konsens“ zum besten, um wieviel wärmer die Erde werde, falls der CO2-Ausstoss so und so viel sei.Das IPCC nimmt ca. ein Dutzend wissenschaftlicher Untersuchungen. Die eine sagt 1.1°C, die andere 4°C und weitere etwas dazwischen. Davon nimmt das IPCC den Durchschnitt und nennt das dann „Konsens“.
        So funktioniert Politik, aber nicht Wissenschaft. Entweder die eine Kurve stimmt oder die andere. Man muss entscheiden: Stimmt die Fragestellung des Forschers? Nutzte er die passende Methode? Sind die Daten in Ordnung? Ist seine Schlussfolgerung korrekt? Entweder ist die eine Kurve richtig, oder die andere. Etwas so ein bisschen dazwischen gibt es nicht.

      • Jürg Brechbühl sagt:

        Als Beispiel, wie Konsens in der Forschung NICHT funktionieren KANN.
        Ich fahre mit meinem 3-Gang Velo von Bern Richtung Seeland. Ich will zum Baden an den Murtensee. In Kerzers bin ich etwas verwirrt: Autobahnaschlüsse, neue Industriequartiere, welchen Weg muss ich nehmen an den Murtensee? Also frage ich einen Passanten und der meint, „Du fahren da vorne rechts.“ Ich traue der Sache nicht, sagt ein anderer „mais bien sure, prenez la gauche!“
        Also entscheide ich mich für den KONSENS: Ich fahre nicht nach links und nicht nach rechts, sondern geradeaus. Fröhlich komme durch Ins, da war ich auch schon bei einer netten jungen Frau zu Besuch, trample weiter und plumpse kopfvoran in den Zihl-Kanal. Moral der Geschichte: In den Wissenschaften gibt es keinen Konsens, nur richtig oder nicht.

      • Svenja sagt:

        Ich warte immer noch auf Ihre Antwort, wie ein Beweis für die Richtigkeit der These Ihrer Meinung nach erbracht werden könnte. Ebenfalls noch auf die Quelle Ihrer Behauptungen betreffend Prof. Hansen. Herr Brechbühl?

      • Jürg Brechbühl sagt:

        @Svenja
        Welche These meinen Sie? Es gibt keine Möglichkeit, Prognosen zum weltweiten Klima zu machen. Manchmal muss man einfach damit leben, dass wir nicht alles im voraus wissen können.

    • Svenja sagt:

      Bin nicht ganz einverstanden mit Ihren Schlussfolgerungen, Herr Brechbühl. Wir reden über Auswirkungen für die Zukunft, bei der viele Variablen mitspielen und aufgrund von Hochrechnungen mögliche plausible Szenarien dargestellt werden. Es zeigt von wissenschaftlich erforderlicher Transparenz, dass dabei Bandbreiten offen gelegt werden. Gibt es einen Konsens für einen „Durchschnittswert“? Das wäre mir neu. Es gibt einen Konsens über den Zusammenhang von Treibhausgasemissionen durch menschliches Handeln und Erwärmung. Die Modelle werden auch immer exakter. So funktioniert wissenschaftliches Arbeiten.

      • Reto Derungs sagt:

        @Svenja: Es besteht nicht einmal Konsens darüber, ob der CO2-Anteil in der Atmosphäre überhaupt mit der Klimaveränderung korreliert, geschweige denn, welches Ursache und Wirkung ist. Natürlich herrscht bei den von den Mainstreammedien zu Wort geladenen „Experten“ Uebereinstimmung. Und die meisten Skeptiker finden sich bloss auf Youtoube wieder. Es handelt sich zumeist um pensionierte Wissenschaftler, welche sich nicht mehr davor fürchten müssen, wegen „Klimaleugnung“ diskriminiert, entlassen und von den subventionierten Forschungsprogrammen ausgeschlossen zu werden. „Hundert Autoren gegen Einstein“ – der Protest gegen die Relativitätstheorie veranlasste Einstein zum lapidaren Kommentar, dass einer genügte, wenn er denn die bessern Argumente hätte.

      • Jürg Brechbühl sagt:

        @Reto Derungs
        Danke für das Zitat von Einstein. Den Nagel auf den Kopf getroffen.

      • Svenja sagt:

        Lieber Herr Derungs, ich schrieb, es herrsche ein sehr weitgehender Konsens in der Wissenschaft, dass ein Zusammenhang besteht. Was soviel heisst wie: Die überwiegende Mehrheit stützt die These. Die absolute Minderheit ist skeptisch oder lehnt die These ab. Dass nur diese unabhängig sei, wie Sie schreiben, ist reine Behauptung und m.E. überhaupt nicht plausibel.

  • Moira sagt:

    Ob jemand den demonstrierenden Jugendlichen auch mal den Zusammenhang erklärt hat zwischen gigantischem Stromverbrauch und Klima? Strom, der weltweit meist aus Kohle, Erdöl und Erdgas gewonnen wird? Strom, dessen Verbrauch durch das Betreiben von riesigen Serverfarmen und Rechenzentren gewaltig angestiegen ist, damit auch alle weiterhin nonstopp online sein können: gamen, fernsehen, chatten sowie jeden noch so unbedeutenden Vorfall als Bild und Filmchen auf die allseits so beliebten sozialen Medien hoch- und runterladen können – rund um die Uhr. Als sei dies eine Lebensnotwendigkeit. Vielleicht könnten auch die Jugendlichen aktiv etwas gegen den Klimawandel tun?

  • Dominique Kim sagt:

    Streiken, motzen, mögen… die neue Religion der Wohlstandsgesellschaft. Amen.

  • Villiger Erwin sagt:

    Vielen Dank Frau Hofstetter.
    Ob Greta ein Syndrom hat oder nicht und welches ist irrelevant. Wenn ein 16 -Jähriges Mädchen es vermag, eine Bewegungn zu entfachen, die tausende von Jugendlichen und auch Erwachsene auf die Strasse bringt, dann gib es da einen wunden Punkt in unserem Konsumparadies. Diesen zu überdenken wäre eigentlich nichts anderes als Erwachsen zu sein. Sich reflexartig dagegen zu wehren, zeugt eher von Scheuklappen.
    Dass eine auf Maximierung getrimmte Wirtschaft nicht von heute auf morgen umgewandelt werden kann,ist eine einfache ökonomische Rechnung. Aber Einsicht zur Mässigung und nicht die neue Religion vom Dauerwachstum jetzt und überall, in die Köpfe pflanzen, wäre ein elementarer Schritt für den sich auch unsere Wirtschaftsführer nicht zu schade sein sollten.

  • Hansruedi Tscheulin sagt:

    Der Mensch hat nur sehr beschränkt und auch nur lokal Einfluss auf das Klima. Das CO2 in der aktuelle sehr geringen Konzentration in der Luft hat praktisch keinen nachhaltigen (dauernden) Einfluss auf Wetter und Klima. Das meiste kommt zudem aus den Ozeanen und den Böden. Kohlenstoffdioxid kann ein bisschen absorbieren, was die Erde an IR abstrahlt, strahlt es aber auch wieder ab. Das heisst: Es gibt keinen bleibenden Wärmestau.
    Das IPCC kann keine brauchbare Klimasensitivität von CO2 angeben. Die wird aus einer angenommenen Korrelation mit der Erdtemperatur zu bestimmen versucht. Diese Korrelation gibt es manchmal, manchmal aber nicht.
    Um 1990 herum wurde die angeblich vom Menschen verursachte Erderwärmung postuliert. Ihre Vertreter können nicht eingestehen, sich geirrt zu haben.

    • sonic sagt:

      sagt wer?

      • Jürg Brechbühl sagt:

        @Sonic
        Die globale, vom Menschen verursachte Erwärmung wurde von Hansen bei der NASA anfang 90er Jahre erfunden. Sein Büro errechnete aus Ablesungen von Wetterstationen die Prognosen vor dem Start der Raketen. Dann wurde das mit Hilfe von Satellitendaten automatisiert und Hansen und sein Crew wurden überflüssig. Also haben sie die Klimaerwärmung aus den Fingern gesogen und bekamen weiter Lohn.
        Die ganze Debatte steht und fällt mit der sogenannten CO2-Sensitivität.Um seine Computersimulation zum Laufen zu bringen sog sich Hansen 2°C aus den Fingern. Seither wird mit diesen 2°Cund einem linearen Zusammenhang gerechnet, ohne dass es irgendeinen empirischen Nachweis dazu gibt. „CO2-Sensitivität“ gibt an, um wieviel Grad die Erde wärmer wird bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration.

      • Reto Derungs sagt:

        sonic (besser, Sie bleiben anonym….): In der Wissenschaft zählen weder Mehrheiten noch Namen, wenn’s darum geht, eine These (hier: menschgemachter CO2-Ausstoss hat signifikante Wirkung auf das Klima) zu verifizieren. Sondern der Nachweis / Beweis. Und hierzu hat Tscheulin oben im Rahmen eines Kommentars immerhin Wesentliches ausgesagt. Im Gegensatz zu Ihnen…

      • Svenja sagt:

        Worauf stützen Sie Ihre Aussagen, Herr Brechbühl?

      • Jürg Brechbühl sagt:

        „Klimasensitivität des CO2“ behauptet, um wieviel Grad die Erde wärmer wird, wenn der CO2-Gehalt der Atmosphäre sich verdoppelt. Die gesamten Computersimulationen des IPCC nehmen seit Anfang 90er Jahre einen Wert von ungefähr 2°C an. Die IPCC-Wissenschaftler haben bis heute keinen empirischen Nachweis für diesen Wert. Ein zweites sehr viel schwerwiegenderes Problem ergibt sich aus der Technik der Computersimulationen. Jede dieser Simulationen geht von einem definierten Anfangszustand aus mit dem Erdklimasystem im Gleichgewicht. Das Auftreten eines Gleichgewichtes ist vollkommen unrealistisch, wenn man mit einem eigendynamischen, rückgekoppelten, chaotischen, von aussen getriggerten System zu tun hat. Kurzversion: Es gibt keine Möglichkeit, weltweite Klimaveränderungen zu progonstizieren

      • Svenja sagt:

        Herr Brechbühl, ich meinte die Quelle für folgende Aussagen: „Die globale, vom Menschen verursachte Erwärmung wurde von Hansen bei der NASA anfang 90er Jahre erfunden. Sein Büro errechnete aus Ablesungen von Wetterstationen die Prognosen vor dem Start der Raketen. Dann wurde das mit Hilfe von Satellitendaten automatisiert und Hansen und sein Crew wurden überflüssig. Also haben sie die Klimaerwärmung aus den Fingern gesogen und bekamen weiter Lohn.“

      • Jürg Brechbühl sagt:

        @Svenja
        und ich meine, solange hier z3nsiert wird, kann ich mir noch so die Mühe machen mit Antworten schreiben.

      • Jürg Brechbühl sagt:

        @ Svenja
        7. Februar 2019 um 15:25 Uhr
        Wie wäre es zum Beispiel mit:
        Kerr, R. A. (1989). „Hansen vs. The World on the Greenhouse Threat: Scientists like the attention the greenhouse effect is getting on Capitol Hill, but they shun the reputedly unscientific way their colleague James Hansen went about getting that attention“. Science. 244 (4908): 1041–3.

  • Widerspenstige sagt:

    <Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd. (Konfuzius)

    So ergeht es den Greta Thunbergs dieser Welt, wenn es um Veränderungen im eigenen Lebensstil geht. Also ich habe folgendes bisher geändert in meinem Leben:
    1. Trotz Autofahrausweis auf öV gewechselt u ein Halbtaxabo gekauft – seit über 10 Jahren mehr oder weniger erfolgreich am Umsteigen – wortwörtlich. Daher auch auf dem Land bitte mehr öV innerorts möglich machen, nebst Velowegen parallel führen auf ruhigen Nebenstrassen. Es braucht gar keine neuen Velowege überall. Das Bauamt kann das doch in jedem Dorf/Stadt erarbeiten.
    2. Weniger Wasser verbrauchen im Haushalt/Garten: Regenwasser/Schnee auffangen.
    3. Bin Flexitarierin u in der Küche hängt der Plan der sieben Ernährungsstile für CO2-Äquivalenz.
    4. ….

  • Paul Gonseth sagt:

    Was für eine Anbiederung an die demonstrierenden Jugendlichen. Dem Unsinn von «Die Erde stirbt» (ist immer wieder auf Plakaten bei den Demos auszumachen) wird nicht widersprochen, der Behauptung Gretas, die ältere Generation habe nichts zum Wohl der Umwelt unternommen, auch nicht. Frau Hofstetter hat wohl nicht die Luft der 1960er-Jahre geatmet, die schäumenden Flüsse und verdreckten Seen gesehen. Heute hat der Zürichsee nahezu Trinkwasserqualität, und in vielen Quellen wäre nachzulesen, dass die Luft dank der Luftreinhalteverordnung heute viel besser ist als damals. Offenbar ist es einfacher, die Positionen der Jugendlichen unbesehen und 1:1 zu übernehmen, als selbst nach Fakten zu suchen.

    • Julia Hofstetter sagt:

      Lieber Herr Gonseth, bei der Luftqualität und der Wasserqualität haben wir tatsächlich riesengrosse Schritte gemacht. Die sauberen Seen sind eine Freude. Auch die Luft ist viel besser geworden. Hin und wieder chli zu viel Ozon zwar. Beim Klimawandel geht es aber um die Treibhausgase CO2, das Lachgas und das Methan. Eine ganz andere Geschichte also. Es grüsst Sie bestens, Julia Hofstetter

      • Jürg Brechbühl sagt:

        Frau Hofstetter
        Es gibt keinen empirischen Nachweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der CO2-Konzentration in der Atmosphäre und der Erwärmung der Erde. Die Erde wurde seit der kleinen Eiszeit vor 300 Jahren ein wenig wärmer. Wir wissen nicht einmal sicher, wie stark sich die Erde seit 1720 erwärmt hat.
        Die Behauptung es gebe eine fortschreitende Klimaerwärmung stammt aus Computersimulationen. Dort wird eine virtuelle Welt erzeugt, von der niemand weiss, was sie mit dieser Erde zu tun hat. Das sind teure Games für Erwachsene.
        Leute wie Sie erdreisten sich, einer ganzen Generation die Kindheit mit Angst und Panik zu verderben, wegen nichts als wegen dieser Computergames.
        Ich bin gespannt, wie Sie sich erklären werden, wenn das ganze Theater vorbei ist.

  • Paul Gonseth sagt:

    Was für eine plumpe Anbiederung an die demonstrierenden Jugendlichen. Der Behauptung, die Erde sterbe (schon auf mehrerer Plakaten gelesen), wird nicht widersprochen, der Behauptung Gretas, die ältere Generation habe nichts zum Wohl der Umwelt unternommen, werden keine Fakten entgegengesetzt. Frau Hofstetter hat wohl die Luft der 60er-Jahre nicht geatmet, hat die schäumenden Flüsse und die verdreckten Seen nicht gesehen. Sonst würde sie nicht unbesehen und 1:1 die Position der Jugendlichen übernehmen. Der Zürichsee hat heute nahezu Trinkwasserqualität, und in mehreren Quellen ist nachzulesen, dass die Luft dank Luftreinhalteverordung heute deutlich besser ist. Gilt für Frau Hofstetter: es kann nicht sein, was nicht sein darf?

  • J. Anderson sagt:

    Ich setze mich seit über 20 Jahren gegen den Klimawandel ein, schränke mich selbst ein und versuche andere davon zu überzeugen. Resultat: nichts bewirkt. Die Leute sind so extrem naiv und kurzsichtig, dass ich aufgegeben habe. Ich dachte immer, wir in der Schweiz haben soweit eine gute Ausbildung, darum sollte es einfach sein die Leute von Fakten zu überzeugen. Das witzige dabei, ich habe nicht einmal Kinder. D.h. ich könnte ohne Sorgen so denken, wie das meine Mitmenschen machen: „Nach mir die Sintflut“. Mittlerweilen schmerzt mich nur noch, dass wir auch die ganze Natur und die Tiere vernichten. Schade, wir hatten ein Paradies. Es ist nun zu spät, so träge und komplex wie unser Leben ist, sehe ich keinen Weg mehr, etwas zu ändern.

  • Tim Meier sagt:

    Mit ein paar Jahrzehnten auf dem Buckel hat man all die Verbesserungen in Sachen Umweltschutz mitgekriegt. Die Luft in den 70ern und heute – kein Vergleich trotz massiv gewachsenem Verkehrsaufkommen. Littering in den 70ern und heute: den Begriff gab’s gar nicht, das Rheinbord war sauber, niemand warf eine Bierbüchse auf den Boden.
    ‚Nachhaltige‘ Ernährung ging schon immer, unseren Grosseltern blieb gar keine andere Wahl. Niemand muss Convenience-Food kaufen, ist sowieso zu teuer. Erdbeeren im Winter? Food-Waste? Spargeln aus Chile? Ein No-Go!
    Somit scheint die Empörung doch ziemlich scheinheilig. Nur mit dem Finger auf die Vorgängergenerationen zeigen ist zu einfach. Das lasse ich nicht gelten.

    • tststss sagt:

      „…in den 70ern und heute: den Begriff gab’s gar nicht, das Rheinbord war sauber, niemand warf eine Bierbüchse auf den Boden.“
      Muhaha, ja genau, man hat dann einfach noch Erde darüber geschüttete und es Müllhalde genannt!

    • graf beat sagt:

      ja, Herr Meier, das nervt. Kläranlagen, weniger Phosphat im Waschmittel, entschwefeltes Heizoel, Benzin bleifrei mit Kat, Tempolimits etc. etc.

      Ich war 1968 ein paar Tage in London, grauer Himmel, dicke Luft und am Abend war mein Hemd am Kragen schwarz… Heute… alles viel besser. Aber die Alten taten ja nichts.

    • Zimy sagt:

      Ja, und warum erst kam es dazu? Weil entsprechende Gesetze/Vorschriften/Regulierungen erlassen und durchgesetzt wurden. Auch wenn ich selber zu den freiwilligen Selbstbeschränkern gehöre, glaube ich in der Tat auch, dass ich damit so gut wie nichts bewirke. Politische Massnahmen müssten her, darum hoffe ich, dass durch den Protest der Jugendlichen endlich der dazu nötige Druck entsteht. IMHO wäre z.B. ein Verbot von Billigflugtickets unter dem Preis der entsprechenden Bahnreise ein guter Anfang…

    • Astrid Meier sagt:

      Die Vorgängergeneration hat die 70er nicht erlebt. Die Vorgängergeneration von Jugendlichen wie Greta sind deren Eltern, also Menschen, die ab Ende der 70er geboren wurden und voll in die Konsumgesellschaft einstiegen. Sowohl ich als auch die Generation meiner Eltern hatten nie täglich Fleisch auf dem Tisch, trugen ihre Kleider jahrelang und hatten kaum Verbrauch an Apparaten und Kunststoffen.

  • Hannes H. Müller sagt:

    Einfach die Szenarien des Weltklimarats umsetzen: Kernkraft ausbauen. Erneuerbare führen nämlich zu mehr CO2, weil sie halt nur von Zeit zu Zeit liefern, und für den grossen Rest der Zeit raucht es backup – der ist fossil

    • Hans Hasler sagt:

      Desswegen stösst dann aber der Flieger kein einziges Gramm CO2 weniger aus.
      Die Herausforderung ist erheblich grösser als der Bau von ein paar AKWs.

  • graf beat sagt:

    Toller Artikel und so kurz vor den Skiferien. Snöben abseits der Pisten steht wieder an. Da fährt man durch unbetretene Natur, schneidet dem nachwachsenden Tännchen die Spitze ab und verliert sein Tempotaschentuch einfach im Schnee. Sieht ja keiner bis der Frühling kommt. Dutzende von Pistenbullys verpuffen Diesel in die frische Bergluft, damit die Verwöhnten nicht auf Buckelpisten herumkurven müssen. Nach dem Sport geht’s an die Aprèskibar und nach dem Nachtessen ab ins Nachtleben. Skibekleidung, Skis und Boards bestehen aus Kunststoff (Funktionsbekleidung). Und tagtäglich treibt der Atomstrom oder evt. Oekostrom mit hunderten von KWs die Lifte an. Selbstverständlich sind die Sitze geheizt. Und die welche nichts vom Wintersport halten zieht es mit dem Flugi ab Kloten in die Wärme.

    • Michael Jau sagt:

      Soo schön geschrieben. Ich glaube, bei diesem Thema hilft nur Sarkasmus. Immer die anderen, die Konzerne, die Alten, usw. sollen sich ändern.
      Es ist ganz einfach: Öl und Gas nur noch soviel fördern, dass die sogenannten „CO2-Ziele“ erreicht werden. Dann wird sich auch der Preis und damit die Nachfrage einpendeln. Alles andere ist scheinheilig.

  • peter huber sagt:

    Globalisierung + Wohlstand + Bevölkerungszunahme = Klimazerstörung.

    • tststs sagt:

      Nope. Niemals werden wir es schaffen, das Klima zu zerstören.
      Aber wir könnten das Klima so verändern, dass es uns zerstört!

  • Reincarnation of XY sagt:

    Aber Hauptsache wir haben ein schlechtes Gewissen, dann gehören wir zu den Guten.

    Inwiefern BIO- Food gegen den Klimawandel etwas nützen soll, konnte mir bislang niemand erklären.
    (PS BIO Landwirtschaft verbraucht ein vielfaches an Ressourcen – ist also weder nützlich um Klimaziele zu erreichen, noch gut für die Artenvielfalt…. und ach ja, last but noch least, wäre auch nicht in der Lage die Weltbevölkerung zu ernähren! Aber ach, das wären dann ja harte Fakten, welche nicht in die einfache Gut/Böse Welt passen. Also lassen wir das…)

    • tststs sagt:

      Im Kern haben Sie natürlich Recht, RoXY, aber ich glaube, die Leute setzen „bio“ sehr oft einfach mit „nachhaltig“ (oder mit „ethisch vertretbar“) gleich. Und dies kann auch heissen: saisonal und regional; dies wiederrum würde unser Klima massiv „schonen“.

      Gelebter Widerspruch: Wenn etwas, das über den halben Planeten geschifft wurde, ein Bio-Etikettli erhält!

      • tina sagt:

        es ist immer noch besser eine bio banane zu kaufen als eine herkömmliche. nicht für uns, sondern für die böden und – ja – die artenvielfalt dort. sogar für die menschen (die oft ohne schutz gift sprühen müssen)

      • Julia Hofstetter sagt:

        Bio bedeutet, dass zum Beispiel keine synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Das ist wichtig, weil wir daran sind, die Welt mit synthetisch hergestelltem Ammoniak komplett zu überdüngen. Das ist für die Artenvielfalt und auch wegen der Treibhausgase ein grosses Problem. Mich erstaunt es, wieviel Abwehr mein Artikel produziert.

    • tina sagt:

      xy: es geht nicht nur um den klimawandel, es geht auch um überdüngte (ausgelaugte, vergiftete) böden, daraus folgend dünger in gewässern, usw
      selbstverständlich ist bio um ein vielfaches besser für die artenvielfalt.
      ich bin gelinde gesagt entsetzt über deine haltung.
      monsanto, sagt dir etwas? was denkst du, wenn die indischen bauern, oder die monokulturen in usa (soja als rinderfutter), anderes saatgut hätten, wie diese regionen aussehen würden?
      ich habe null schlechtes gewissen. ich versuche nur da den einfluss zu nutzen, den ich habe. auch nicht 100%, ich habe noch eine menge verbesserungspotential

    • Martin Frey sagt:

      @tststs
      Nicht nur ist bio nicht gleich bio, bio ist auch keinesfalls mit nachhaltig oder ökologisch gleichzusetzen. Bio kann sogar eine durchaus intensive Landwirtschaft bedeuten. Was vielen so nicht bewusst ist.
      Wegen Ihrer „Schulddoskussion“: nur eine Leiche hat eine Ökobilanz von Null. Wir können bestenfalls versuchen, unseren Fussabdruck zu optimieren. Mehr liegt nicht drin. Und wir sollten so ehrlich sein, dies auch mal einzugestehen.

      • Julia Hofstetter sagt:

        Es geht nicht darum keine Emissionen mehr zu verursachen. 1 Tonne CO2 pro Jahr und Person liegt drin.

      • tina sagt:

        bio ist wohl jedenfalls besser als konventionell. natürlich ist etwas regionales umweltfreundlicher als eine bio banane aus südamerika. natürlich braucht man keine bio tomaten im winter kaufen zu wollen.
        aber echt: ihr alle habt genug geld um euch demeter zu leisten, ihr dauer-kommentierer hier.
        selbstverständlich ist bio gleichzusetzen mit ökologischer als konventionelle landwirtschaft (bei vergleichbaren produkten)! was erzählst du da für einen quatsch???

      • Roxy sagt:

        Richtig MF, doch diese Info ist nicht präsent. Mit bio allein würden zigmillionen Menschen verhungern. Wir bräuchten ein x-Faches an Ackerfläche (was schlechter für die Diversität ist als Städte).
        Tststs@ Die Globalisierung bewirkt zwar erhöhte Emissionen im Transport (15% des co2 Ausstosses insgesamt), jedoch sorgt diese nachweislich für Wohlstandswachstum, was wiederum die Fertilität senkt und DAS wird matchentscheidend sein. Es gäbe soviel zu sagen, was man von ökoaktivisten nie hört. Deren Lösungsansätze sind allzuoft realitätsfremd und NICHT nachhaltig.

      • Martin Frey sagt:

        Bio ist fast immer besser als konventionell, aber nochmals, Bio ist deswegen trotzdem nicht mit ökologischer oder extensiver Landwirtschaft gleichzusetzen, insbesondere wenn es um Artenvielfalt und dergleichen geht. Ein grosses Thema in Naturschutzkreisen.
        Biolandwirtschaft ist selbstverständlich von grossem Vorteil, wenn man es aus Sicht des zb. Gewässerschutz uä betrachtet. Gerade aber bei der Klimadiskussion stimmt das Argument eben wiederum nicht. Eine Biokuh verfurzt (sorry wenn ich so direkt bin) genauso viel Methan wie eine konventionell gehaltene.
        Der Teufel liegt wie immer im Detail.

      • Martin Frey sagt:

        @tina
        Ich persönlich kaufe Bio wo ich nur kann. Und ich glaube, wir alle hier die gerne in die Tasten hauen, könn(t)en es uns das leisten. Vorteile gibt es ja diverse, nicht nur bezüglich Umweltschutz, sondern oft auch qualitativer Art. Und letztendlich tun wir damit wohl auch etwas für unsere eigene Gesundheit.

      • Widerspenstige sagt:

        Sehr richtig, tina. Wer nicht will, sieht überall ein Haar in der Biosuppe. Regional und saisonal einkaufen ist auf jeden Fall besser als konventionell hergestellte Nahrungsmittel. Das ist wirklich lächerlich, wie die Bioprodukte schlecht geredet werden und kommt mit vor, wie wenn Champagner aus einem Pappbecher besser schmecken würde. Demeterprodukte entsprechen dem Lebensstil eines gut informierten Konsuments und sind auf jeden Fall zu bevorzugen, da nachhaltig auch für nachfolgende Generationen produziert.

      • tina sagt:

        haha achso. na da: einfach weniger kuh konsumieren herr frey. einfach, nichtwahr?

      • Reincarnation of XY sagt:

        WS Argument: keines bzw. schieres Unwissen.
        Ja – ich kaufe auch meistens Bio und aus der Region. Aus Eigennutz, weil das meist qualitativ besser ist. Aber mit Klimaschutz hat das wenig bis gar nichts zu tun.
        Wenn es um globale Probleme geht, müssen wir global denken. Und der Öko-Romantiker hat ganz vergessen, dass die gute alte Natur in grausamer Weise für eine barbarische Kindersterblichkeit sorgte und regelmässig Millionen von Menschen den Hungertod sterben liess. Wir in der Schweiz können uns den Luxus schon leisten, aber um die steigende Weltbevölkerung zu ernähren brauchen wir eine nachhaltige effiziente Landwirtschaft.
        Aber das interessiert wohl weniger, wenn es die romantischen Gefühlen tangiert.

      • tina sagt:

        globalisierung bedeutet nicht, dass ein kleinbauer in afrika ein gutes leben führt, weil wir sein produkte importieren. globalisierung wie sie stattfindet bedeutet leider, dass wir hier pouletbrust essen und in afrika die müllteile des selben huhns auf dem markt landen und dort die kleinbauern zugrunde gehen deswegen. es darf doch nicht wahr sein dass man das gebildeten menschen noch erklären muss! hat das herr pinker nicht geschrieben in seinem buch? globalisierung bedeutet, dass du an der nordsee krabben kaufst, die dort gefangen wurden, aber in marokko geschält! das kanns ja wohl nicht sein! dieser wohlstand ist kein guter wohlstand.
        kleiderindustrie: ja mag sein dass dank kinderarbeit die familien nicht mehr so arm sind. meinst du das xy?

      • Roxy sagt:

        tina – lass dich von Fakten eines besseren belehren: factfulness von Hans Rosling.
        Pinker würde ich dir nicht zumuten. Rosling ist übrigens ein Arzt der in den ärmsten Teilen der gewirkt hat.

      • tina sagt:

        xy, das waren keine von mir erfundenen beispiele. das ist wirklich so. letzters hat der krabbenbrötchenverkäufer meiner mutter erzählt, als sie kürzlich an der nordsee war und der wirds ja wissen :).
        pinker findet atomstrom supi, weil umweltfreundlich, richtig? also wenigstens dann, wenn nichts schief läuft, wird er wohl denken. mir reicht das nicht. es IST schon schiefgelaufen. und wenns nicht schiefläuft: sellafield, schon gehört? WIE KANN MAN SOWAS GUT FINDEN??? soviel zu buchtipp 1. wenn ich mal vorig nerven habe, schaue ich mir vielleicht deinen 2. buchtipp an, danke

      • tina sagt:

        xy, hältst du mich für eine pessimistin? bin ich überhaupt nicht. ich habe keine angst vor der zukunft, ich bin überzeugt, wir kriegen das auf die reihe, respektive unsere kinder. und ja, ich bin auch der ansicht, dass es dazu auch technische errungenschaften benötigt, die man finanzieren können muss, und es deswegen schon nötig ist, dass geld dafür ausgegeben wird. aber ich sehe die armut da wo sie noch existiert (auch wenn es weniger gibt), die umweltverschmutzung und ausbeutung. ich will nicht nur teil des problems sein, sondern meinen teil beitragen. das mache ich freiwillig und ohne dass ich leiden würde darunter. es ist keine einschränkung, weniger zu verbrauchen als der schnitt. im gegenteil: ich will gar keine grössere wohnung. ich will gar keine getränke in plastikflaschen. usw

      • Reincarnation of XY sagt:

        schon gut tina – ich mache mir nicht so viele Gedanken über dich. Freut mich, dass du mit Hoffnung in die Zukunft blickst und so lebst, wie es für dich stimmt.

        Ich bringe einfach ein paar neue Gedanken und Lesetipps in die Diskussion und gemahne nicht voreilige Schlüsse zu ziehen. Das Gute ist oft Feind des besseren und nicht alles ist so, wie es scheint. Ein Plastiksack hat z.B. eine bessere Ökobilanz als ein Jutesack. Meine grünen Freunde weigern sich einfach partout solche Dinge einzusehen. Das ist der Grund warum ich hier etwas forsch ein paar Gegenthesen aufstelle.
        Natürlich ist nicht ALLES gut an der Globalisierung, aber auch nicht alles schlecht. Jede Entwicklung bringt neue Herausforderungen, aber auch Chancen.

      • tina sagt:

        wenn du nicht darüber nachgedacht hast, wars ein zu schnelles urteil. gewöhn dir das ab xy. da gibts noch lernpotential.
        nein, du hast eben nicht deine gedanken eingebracht sondern nur überheblich ein buch angepriesen, das die erleuchtung bringen soll, und wers nicht liest ist zu faul um die welt zu retten. so kam das rüber.
        ich wäre an deinen gedanken interessiert gewesen.
        dann bin ich ja erleichtert, dass du und mf offenbar nicht ganz so denkt, wie ihrs rausgehängt habt. passt einfach auf, welches gedankengut ihr verbreitet. man trägt auch für ideelle umweltverschmutzung verantwortung

  • maia sagt:

    Ich habe mich schon immer gefragt, wie es kommt, dass es Menschen gibt, die Kinder haben und problemlos gleichzeitig autofahren und in die Ferien fliegen.

  • Christoph Bögli sagt:

    Was ist denn das Problem mit Fischstäbchen, ausser vielleicht, dass Fisch ohne Panade gesünder wäre? Es gibt mittlerweile längst Fischstäbchen aus nachhaltiger Fischerei, solange man sich an daran hält und diese nicht gerade täglich isst, ist das darum völlig OK.

    Gerade punkto Klima, denn bzgl. Ressourcenverbrauch und CO2 schneidet Wildfisch besser ab als die meisten anderen Nahrungsmittel. Das scheint mir eh ein Problem bei der Thematik: ständig werden verschiedene Themen wild durcheinander geworfen, was primär zeigt, dass die meisten ausser diffusen Nachhaltigkeits-Schlagworten leider nicht allzu viel wissen (wollen). Beleg dafür ist auch, dass plötzlich ein Kind so viel Aufmerksamkeit für eine Holzschnittversion davon erhält, was kompetente Fachleute seit Jahren erzählen.

    • tststs sagt:

      Naja, im Moment sollte man – vor allem als Binnenländler – eigentlich prinzipiell die Finger von allem lassen, was aus dem Meer kommt (egal wie zertifiziert).

      Natürlich kann man bedauern, dass es immer wieder ein Kind, einen Hashtag, ein Einzelereigniss braucht, damit Bewusstsein geschaffen wird für etwas, das der Fachwelt längst bekannt ist. Noch tragischer kann man finden, dass dann meist zuerst einmal Fachwelt-Bashing stattfindet, bevor es dann Usanz wird. Aber irgendwann geht es los, die Maschinerie kommt ins Rollen und es geht dann endlich vorwärts 😉

    • Coco sagt:

      Da stimme ich Ihnen voll zu , CB.
      Dem Applaus für die Klimastreikenden haftet etwas Anbiederndes an, welches ich schwer mit verantwortlich handelnden Erwachsenen in Verbindung bringen kann.

  • Hans Meier sagt:

    „Unsere Scheinheiligkeit ist durchschaut“ – Inwiefern? Wenn ich gleichentags in der Baz lese, dass im letzten Jahr von 30 Basler Maturaklassen 25 mit dem Flugzeug auf die Maturareise gingen, dann frage ich mich, wessen Scheinheiligkeit durchschaut wurde. Man kann einfach nicht anderen Forderungen stellen, wenn man selbst nicht bereit ist, sein Leben entsprechend zu gestalten. Keine andere Generation von Jugendlichen in der Menschheitsgeschichte hat je mehr konsumiert als die aktuelle. Keine ist zum Zeitpunkt der Matura bereits häufiger und weiter mit dem Flugzeug geflogen als die jetzige. Das ist doch alles heuchlerisches Gesülze und Empörungsspektakel. Zeigt sich ja schon daran, dass man vor allem zur Schulzeit protestieren möchte.

    • Martin Frey sagt:

      Leider haben Sie nicht unrecht, Herr Meier. Die Scheinheiligkeit des aktuellen Hypes steht der allgemeinen Scheinheiligkeit in Klimafragen wohl nur wenig nach. Ungeachtet von der Notwendigkeit von Klimamassnahmen, aber bei den von Ihnen erwähnten Punkten sollte man den demonstrierenden Schülern ebenfalls mal den Spiegel vorhalten. Würde einer konstruktiven Debatte nur gut tun.
      Selbstreflexion beginnt bekanntlich bei der eigenen Person.

      • Svenja sagt:

        Es ist so bequem anzunehmen, dass die Demonstranten auch die sind, die viel fliegen und Konsumjunkies sind, nicht wahr? Und das soll nun die konstruktive Debatte sein?

      • Hans Meier sagt:

        Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin eindeutig DAFÜR, etwas gegen die Klimazerstörung zu unternehmen. Und ich zweifle keinen Augenblick, dass die Wissenschaftler recht haben. Und selbst wenn nicht: Ich tue lieber etwas, als dass ich es nachher bereuen müsste, dass der Klimawandel eben doch von Menschenhand gemacht wurde. Aber die Konsequenz ist eben, dass viele Leute auf Reisen, Endloskonsum und Fast-Gratis-Energie und -Wasser werden verzichten müssen, weil dsa alles massiv verteuert werden muss. Nur: Wer wird dann sofort schreien und von Ungerechtigkeit sülzen? Eben, die Linken, Grünen und Klimaretterwollende. Klimaretten bedeutet eben, dass die meisten sich Reisen in die Ferne nicht mehr leisten können. Punkt.

      • Hans Müller sagt:

        Beweisen Sie mir das Gegenteil. Wenn die Autorin vom „Zorn der Jugend“ spricht, impliziert sie ja damit gerade, dass alle oder doch eine Mehrheit der Jugendlichen jetzt zornig sein soll, sonst müsste es heissen „Zorn einer Minderheit unter den Jugendlichen“. Und nach Ihrer Meinung gehört diese Mehrheit offenbar ja nicht zu den Konsumjunkies. Das stimmt mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht, sonst würden die Firmen in den Werbungen nicht so viel Geld für die Bewerbung von Jugendlichen verschwenden, wenn diese nicht fleissig fliegen und konsumieren würden. Die Jugend konsumiert fleissig mit und trägt damit massgeblich zur Umweltzerstörung bei.

      • Svenja sagt:

        Herr Meier, Herr Müller, ich bin gegen das „Alten-Bashing“. Aber auch dagegen, die Jugend alle über einen Kamm zu scheren. Beides bringt uns in der Debatte nicht weiter. Man soll über das Verhalten reden, nicht Gruppen pauschalisieren. Wie soll ich übrigens „beweisen“, dass eine von Ihnen, Herr Müller, aufgestellte Behauptung, Ihrerseits ohne Belege, nicht stimmt? Klar gibt es viele Junge, die ohne Bedenken konsumieren, das bestreite ich nicht. Ich finde es aber intellektuell unredlich und unanständig, dies gerade denen zu unterstellen, die für den Schutz der Umwelt demonstrieren, nur zum Zweck, deren Glaubwürdigkeit zu untergraben.

    • tststs sagt:

      Meine Herren, Sie enttäuschen mich!
      Da hat uns Jugend schlicht und einfach erwischt!
      Und wie es halt so bei in flagrantie ertappten Personen ist, man wehrt sich mit allerlei Mitteln. Bis hin zu „denen mal den Spiegel vorhalten“.
      ???? Das machen sie jetzt ja gerade, im ganz grossen Stil. Nur wer den Blick eher scheut…

      (Und btw, welchen Spiegel? Sie wollen doch nicht ernsthaft den Jugendlichen einen Vorwurf machen, weil sie die letzten 15 Jahre von ihren Eltern – VON UNS – quer durch die Welt geflogen wurden!)

    • tina sagt:

      ich finde übrigens sehr wohl, dass eine maturareise mit flug in ordnung ist. natürlich sollen auch maturanden mal eine reise per flugzeug machen. sie sollen auch etwas sehen von der welt, das ist gut fürs zusammenhänge erkennen und über den tellerrand gucken. wichtig ist nur, dass sie nicht jedes zahr zigtausend km motorisiert zurück legen, wie so viele es leider tun (oder täglich avocados essen)

    • David sagt:

      Wenn ich mich nicht irre, steht in dem von Ihnen genannten Artikel auch, dass die Schüler diese Praxis nicht mehr weiterführen wollen. Was ist denn nun Scheinheilig?

      • Hans Meier sagt:

        Es seht im Artikel mitnichten, dass eine Mehrheit der Jugendlichen diese Praxis nicht weiterführen wollen. Ein paar möchten das vielleicht, aber ob es die überwiegende Mehrheit ist, das geht aus dem Artikel überhaupt nicht hervor. Reine Spekulation also. Schalten sie irgendein Instagram-Account eines beliebigen 20-25-jährigen auf, und sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen sehr reflektierten Lifestyle feststellen können. Und nein, warum sollten Jugendliche europäische Städtereisen mit dem Flieger machen müssen, um „die Welt zu sehen“? Weils bequemer ist? Dann sollen sie’s halt machen, nur sollen sie auch mit den Konsequenzen leben. Wie alle anderen auch. Die wenigsten wollen ernsthaft verzichten.

    • Hans Meier sagt:

      @ Svenja: Ich betreibe kein Jugendlichen-Bashing. Ich schere auch nicht alle Jugendlichen über einen Kamm. Es ist ja gerade die Autorin, die dies unreflektiert macht. Ich halte den Leuten lediglich den Spiegel vor Augen. Wer die Umwelt retten will, muss endlich einsehen, dass Freizeitreisen und Energie-, Wasser- und Transportkosten massiv verteuert werden müssen, damit die Verschwendung minimiert wird. Das will aber niemand, weil dann alle wieder wegen der sozialen Ungerechtigkeit einer solchen Massnahme herumschreien, weil sich die paar wenigne Reiche eben weiterhin alles leisten können. Aber es ist eben die Masse, die von der Energieverschwendung abgehalten werden muss. Nur will das eben niemand. Also bringt es nichts, während er Schulzeit etwas zu protestieren und empört zu spielen.

  • Roland K. Moser sagt:

    Als hätte es nie Warm- und Eiszeiten gegeben, und als würde dieser Kreislauf nicht mehr stattfinden.
    Der Homo Sapiens Sapiens, wie er sich selbst und arroganterweise nennt, ist voll bescheuert.

    • tststs sagt:

      ???
      Was wollen Sie damit sagen?
      Dass dieser Kreislauf heute auch noch gilt?
      Dass der Kreislauf von allen im Kreislauf involiverten Parteien beeinlfusst wird? Ausser vom Menschen?

      Ich wäre vorsichtig mit dem schmeissen von bescheuerten Steinen…

  • Ulrich Gassner sagt:

    Aufrufe zur Selbstbeschränkung bringen nichts. Wir bringen es ja nicht einmal fertig, die stetige Verbreitung immer grösserer und stärkerer Fahrzeuge mit immer höherem Verbrauch zu verhindern. Die Selbstbeschränkung einiger Gutmeinender in der westlichen Welt würde auch schlicht nichts bringen. Alleine in Indien und China (gesamthaft ca. 2,5 Mia Menschen) wächst eine rasant wachsende Mittelschicht heran, die sich von Europäern zu Recht nicht vorschreiben lässt, man dürfe bitteschön nicht fliegen und autofahren. Die einzige Lösung liegt in der Entwicklung umweltschonender Technologien. Ich bin überzeugt, dass die relativ schnell gefunden werden könnten … wenn man denn nur wollte.

    • tina sagt:

      man kann beides, gleichzeitig

    • Martin Frey sagt:

      Leider haben Sie recht, Herr Gassner.
      „Alleine in Indien und China (gesamthaft ca. 2,5 Mia Menschen) wächst eine rasant wachsende Mittelschicht heran, die sich von Europäern zu Recht nicht vorschreiben lässt, man dürfe bitteschön nicht fliegen und autofahren.“
      Das meinte ich vor 2 Tagen damit, als ich sagte, die Zukunft unseres Planeten würde nicht in Europa entschieden. Unsere etwas zwinglianisch anmutenden Selbstbeschränkungsversuche führen dafür ua. zwar dazu, dass man in Zürich alte Menschen in Pflegeheimen im Sommer an Hitze krepieren lässt. Aber an der Gesamtentwicklung ändert das sowenig wie die aktuellen Demos.
      Eine Wette gehe ich noch ein: In einem Jahr wird niemand mehr von Greta reden. Und sich auch kaum jemand an sie erinnern.

      • Sportpapi sagt:

        Ohne Selbstbeschränkung sind wir in globalen Bemühungen absolut unglaubwürdig. „Wir bringen es ja nicht einmal fertig, die stetige Verbreitung immer grösserer und stärkerer Fahrzeuge mit immer höherem Verbrauch zu verhindern.“ Voila. Das wäre schon einmal ein politisches Feld, in dem man sich engagieren könnte. Aber auch da werden ja alle Massnahmen abgeblockt, weil es ja eh nichts bringt, nur wir in der kleinen Schweiz…

      • Martin Frey sagt:

        Beim Punkt der Glaubwürdigkeit gebe ich Ihnen recht, SP. Wir solltes es zumindest in einem gewissen Rahmen versuchen, unabhängig vom Wissen, dass es nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heissen Stein bedeutet.
        Nur ein Beispiel: Die Malediven werden in den letzten Jahren überschwemmt mit Chinesen, die teils auch nur für 3 Tage dahin jetten, auf den Korallen herumtrampen und dann weiterfliegen. Den Leuten können Sie nicht mit der 2000W Gesellschaft kommen. Und die bettlägrigen Senioren in unseren Pflegeheimen können sich gleichzeitig nicht wehren. Sie haben keine Wahl. Wohingegen die Leute, die das verfügt haben, selbstredend in klimatisierten Büros sitzen.
        Das finde ich persönlich bigott.

      • tststs sagt:

        Sind Sie ab dieser „Wenn der andere ein A***loch ist, dann bin ich auch eines“-Mentalität auch etwas irritiert, SP?

        Und noch einmal Herr Frey, „die Zukunft unseres Planeten würde nicht in Europa entschieden… “ Die Zukunft wurde schon längst entschieden! Und die Schuld jetzt einfach auf Asien/China abzuschieben, ist einfach nur billig. Wieso haben wir wohl in China produzieren lassen? Weil wir UNSEREN Dreck nicht vor UNSERER Haustüre haben wollten. (und mit Dreck ist nicht nur der wortwörtliche physische Dreck gemeint=

      • Christoph Bögli sagt:

        @MF: Umgekehrt wird es doch richtig: wenn nicht mal wir auf unserem enormen Wohlstandsniveau, mit all unseren Möglichkeiten, nachdem wir jahrzehntelang weit über unsere Verhältnisse gelebt haben, in der Lage sind, uns etwas zu beschränken und verändern, wie bitte soll man das von einem Inder oder Chinesen erwarten, der sich in erster Generation gerade mal einen Bruchteil unseres Wohlstands erarbeitet hat?

        Letztlich geht es also auch um eine Vorbildfunktion und zu zeigen, was möglich wäre, wenn man nur will. Zumal es im übrigen da nicht derart viel Grund zur Arroganz gibt, gerade in China sind etwa Gesetze zur Elektromobilität schon wesentlich weiter und strenger hier. Alles in allem wirkt das darum nur wie eine bequeme Ausrede nach dem Motto „sollen doch die anderen!“.

      • Martin Frey sagt:

        @Bögli
        Einen Bruchteil unseres Wohlstands, Sie machen wohl Witze? Haben Sie überhaupt eine Ahnung, wie solvent diese Schicht ist, von der wir hier reden?
        Ich suche keine Ausreden, und mache in meinem Umfeld, was geht. Aber die grösseren Zusammenhänge sind mir sehr bewusst. Das ist alles.

      • tina sagt:

        nunja. für atemwegprobleme von kleinkindern und kreislaufbeschwerden von älteren menschen ist man ganz direkt mitverantwortlich wenn sich nicht hierzulande einschränkt was die mobilität angeht (auch die ohne eigenen fahrausweis). und für die böden und gewässer ist auch jeder hier vor ort verantwortlich. das hat mit china nichts zutun. und auch für den feinstaub wenn er seine 150 statt 70m2 wohnung heizt (auch mit pellets. auch wenn die pellets aus der region kommen und nicht schwedens urwälder killen). es gibt viele solche regionale beispiele

      • tststs sagt:

        „Letztlich geht es also auch um eine Vorbildfunktion und zu zeigen, was möglich wäre, wenn man nur will.“ Der Kernsatz der Diskussion! Wenn man nur wollte!

        „Zumal es im übrigen da nicht derart viel Grund zur Arroganz gibt, gerade in China sind etwa Gesetze zur Elektromobilität schon wesentlich weiter und strenger hier. Alles in allem wirkt das darum nur wie eine bequeme Ausrede nach dem Motto „sollen doch die anderen!“.“
        Hihi, genau, also ob sich 1 Mia Chinesen jetzt SUVs zutun täte!

      • Martin Frey sagt:

        @tststs
        „Hihi, genau, also ob sich 1 Mia Chinesen jetzt SUVs zutun täte!“
        Ein paar Hundert Millionen reichen da allemal. Notabene, die Oekobilanz der Elektroautos ist alles andere als lupenrein. Nur so. 😉

  • Sigi sagt:

    Viel wichtiger als der dauernde Aufruf zum Verzicht finde ich:

    «Wählt endlich Politikerinnen und Politiker, die sich dem Klima verpflichtet fühlen. Geht abstimmen und stimmt für das Klima!»

    Ich weiss, als Schweizer erreicht man dadurch wahrscheinlich auch nicht viel aber ich sehe hier den grössten Hebel sich als Einzelperson für das Klima einzusetzen.

  • Maike sagt:

    Ich sehe da gewisse Übereinstimmung zu den wilden jungen Grünen, wie sie in die Siebzigern für eine bessere Umwelt in Deutschland auf die Strasse gegangen sind. Die etablierten Parteien haben sie belächelt, in der Bevölkerung wurde ähnlich argumentiert wie jetzt hier – selten zur Sache, aber immer schön unter der Gürtellinie.
    Und heute ? Keine Partei kann bestehen, wenn sie sich nicht auch um grüne Themen kümmert: wir reden über den Atomausstieg, Reduzierung von CO2, gerechtem Umgang miteinander, erneuerbare Energien, BGE, Gleichberechtigung der Frau usw.
    Es funktioniert also, sich für etwas wichtiges einzusetzen.
    Go kids go !

    • Martin Frey sagt:

      @Maike
      Naja, beim Thema „wilde junge Grüne der 70er und 80er Jahre“ kommen bei mir ganz andere Assoziationen hoch, verbunden mit einem leichten Würgreiz. Mein Stichwort dazu wäre „Pädophilie-Debatte“…. Da bekommt Ihr „Go kids go !“ in meinen Ohren gleich eine andere Konnotation.
      Ich hoffe eher, die heutigen „wilden jungen Grünen“ lehnen sich nicht zu sehr an ihre Vorgänger an.

      • Vierauge sagt:

        netter Whataboutism, den Sie da bringen, Herr Frey. Ihr Post tönt, als ob alle (z.B. ich), die in den 70ern und 80ern anfingen, für die Umwelt zu kämpfen und die Grünen zu unterstützen, pädophil (gewesen) seien.
        Pädophilie ist ein Straftatbestand und sollte dringend abgeschafft werden. Hier geht es aber um unser aller Umwelt, und Maike hat vollkommen recht.

      • Martin Frey sagt:

        @Vierauge
        Kein Whataboutismus sondern ganz grosse Tatsache. Das war der Sündenfall der Grünen dieser Generation schlechthin, der nur unter grössten Geburtsschmerzen neulich aufgearbeitet wurde. Für alle, die sich mit dem Thema auseinander gesetzt haben, ist dies keine Bagatelle.
        Notabene haben die heutigen Grünen, gerade in Deutschland, mit der damaligen Clique zum Glück nicht mehr so viel gemein. Wenn ich Deutscher wäre (was ich nicht bin) hätte ich zb. keine Probleme damit, einen Oezdemir zu wählen.
        @tststs
        Wo haben WIR Mist gebaut, wo habe ICH das? Sie wissen doch gar nicht, wie mein Lebensstil und mein Verhalten aussieht? Können Sie das bitte näher erläutern, und dabei sich selber nicht aussparen?

      • tststs sagt:

        Herr Frey, wissen Sie, wie viel Energie schon diese kleine – eigentlich völlig nutzlose – Diskussion zwischen uns verbraucht?
        Benutzen Sie keine Elektrogeräte?
        Wo wurde Ihr Müll vor 20 Jahren gelagert?
        Nie Energie aus einem AKW verbraucht?
        Noch nie etwas verschwendet?
        Ich habe alle diese Sachen gemacht! Ich muss jetzt nicht vor die Leute stehen und mich selber zum Tode verurteilen. Aber ich anerkenne, dass Kant sich bei mir und meinem Lebensstil im Grabe drehen würde (Sie wissen schon, Maxime und so…)

        Es ist ganz einfach: Sind Sie „normaler“ Konsument, dann sind Sie Teil des Kreislaufes.

        (Natürlich wusste man es manchmal noch nicht besser, aber Mist bleibt es trotzdem.)

    • tststs sagt:

      Sorry, Herr Frey, da wir schon zahlreiche, für ein Internetforum wirklich niveauvolle Diskussionen geführt haben, erlaube ich mir das folgende zu schreiben:
      WOW! Und zwar kein positives WOW!
      Ihnen ist wohl jedes Mittel recht um nicht ein einziges Mal hinzustehen und zuzugeben: Jawohl, WIR haben Mist gebaut. Es gibt nichts mehr zu beschönigen oder zu relativieren.

  • G. Gubscher sagt:

    Ich halte meine Kinder fern von dieser Klima-Panik. Ich finde es so falsch, ihnen die ganzen Weltuntergangsängste samt der Rettung der Welt aufzubürden. Sie haben ein Recht auf Freude am Leben und Zukunftsglauben. Man kann jederzeit umweltfreundlich leben, einfach aus Freude an der Natur, ohne die ganze Panikmache. Ich halte es für eine Illusion, selber (klima-)sündenfrei leben zu können und dann, was man selbst nicht schafft, auch noch anderen aufzubürden. Das Ganze nimmt schon deutlich religiöse, sektenhafte Züge an.

    • Anna Karrer sagt:

      Ihre Kinder fernzuhalten wird nicht funktionieren. Sie leben nun mal in dieser Welt und werden mit den Konsequenzen konfrontiert. Das bedeutet Überschwemmung, Waldbrände, Wassermangel, Migration, ökonomische Verwerfungen, politische Spannungen. Der Klimawandel betrifft alle Lebensbereiche.

      • G. Gubscher sagt:

        Ich halte sie nicht von der Klimadiskussion fern, sondern von der Klimapanik.
        Ich halte auch nichts von der künstlich geschaffenen Front Junge Generation gegen Eltern. Ich bin nicht der Feind meiner Kinder. Auch unsere Elterngeneration hat nicht alles richtig gemacht, aber jeder machts halt so gut er kann, das Leben ist komplex.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Schwierig, und Verschiedenstes in einen Topf geworfen, bspw ist Asperger keine Krankheit, Betroffene sind dankbar für die „Klassierung“ da sie bezahlte Unterstützungstherapien/Begleitungen gewährleistet.

    Mehr Geschlechter als Frau&Mann? Da müssten Sie erstmal definieren, bezüglich Fortpflanzungsmöglichkeit sind in aller Regel zwei Varianten gegeben, die weibliche, resp männliche.

    Die Jugendlichen haben uns durchschaut?
    Haben sie auch sich selber „durchschaut“? Ich freue mich über jeden Konsequenten, bin mir aber noch nicht sicher ob der Bewusstseinswandel so grossflächig werden wird.

  • Coco sagt:

    Noch ein Blog zum Thema kognitive Dissonanz! Auch RaucherInnen und Spielsüchtige durchlaufen Zustände wie Betroffenheit Ohnmachtsgefühle und Selbstanklagen – und tun weiterhin, was sie nicht lassen können.
    Mich interessiert, was KlimastreikerInnen und SympanthisatInnen zu tun gedenken- selber, unspektakulär, konsequent.

  • fabian sagt:

    Äusserst irritiertend, wie von allen Seiten Zorn bejubelt (!) wird. Zorn der Frauen, Zorn der Schwarzen, Zorn der Jugendlichen. Fehlt noch der Zorn der Väter und Männer, und dann ist die ganze Gesellschaft zornig. Und dann? Vergessen wir Solidarität in der Gesellschaft und beginnen uns zu bekriegen?

  • Silvan sagt:

    „Fleischkonsum“ – oder korrekt ausgedrückt „die Ermordung von jemandem für dessen Fleisch“ ist vor allen Dingen eine ethische Katastrophe. Und dies in irgendeinem Ausmass. Nebenbei ist dies sogar noch der grösste Klimakiller.

  • Brenner sagt:

    Als ich 16 war sang meine Lieblingsband:
    „Das goldene Stück Scheiße geht an dich (und auch an mich)
    Denn wir sabbeln hier noch immer nur blöd rum
    Wir bleiben doof und sterben dumm
    Und ha’ms besser nicht verdient
    Durch jammern ist noch niemals was passiert“
    Mal schauen, wo die Wutschüler in ein paar Jahren ihre Ferien verbringen…

  • Nina sagt:

    Viele dank für diese Zeilen, Sie sprechen mir aus dem Herzen! Wir müssen uns lösen von der ewigen Konsummaschinerie hin zu einer anderen Art von Erfüllung, die sicherlich viiiel erfüllender ist… ich merke, wie meine Toleranz gegenüber Vielfliegern, Vielfleischessern, Vielautofahrern und Vielkonsumierern langsam aber sicher zum Erliegen kommt… ich ertrage die ewigen Ausreden fast nicht mehr… ich schaue meine zwei kleinen Buben an und denke mir: Was erwartet sie? Und ihre Kinder? Es ist einfach verlogen…

    • Martin Frey sagt:

      @Nina
      Ich stelle v.a eines fest, dass offenbar ganz grundsätzlich Ihre Toleranz schwindet. Und das macht mir Sorgen. Denn das ist nicht nur bei Ihnen der Fall.

      • Leva sagt:

        @Nina: Verzicht auf eigene Kinder wäre mal primär am effektivsten, um das Klima zu verbessern. Dann müssten Sie auch die ewigen Ausreden nicht ertragen und Ihre Intoleranz würde sicher auch grösstenteils verfliegen (Ist auch gesünder mal abgesehen davon). Aber eben: sobald die Kleinen da sind, verlangt man von anderen Leuten Verzicht. Ist natürlich einfacher.
        PS: ich habe kein Auto, esse kein Fleisch und fliege 1 Mal in 5 Jahren, und ich mag auch Kinder

    • Hans Hasler sagt:

      Ihre zwei kleine Buben sind langfristig aber ein viel grösser Treiber für den CO2 Ausstoss als sämtliches Vielfliegen, Fleischessen, Auto usw zusammen.

      So läufts halt mit der Diskussion. Verzicht ist super – vor allem verzicht auf Dinge, die man sowieso nicht als wichtig erachtet.

      • tina sagt:

        das stimmt eben nicht hasler. wenn die 2 kleinen buben dann mal gross sind und vielleicht nie autofahren, gar kein fleisch essen und auch nicht fliegen, dann könnten sie möglicherweise einen fussabdruck hinterlassen auf diesem planeten, der um ein vielfaches kleiner ist, als der von hans hasler

      • Hans Hasler sagt:

        Wenn die 2 Buben mal gross sind, dann werden sie den doppelten CO2 Ausstoss haben, im Vergleich zu nur einem Buben, der mal gross sein wird.
        Egal wie grün sich diese dann verhalten werden: Sie haben immer eine erheblich grössere Auswirkung auf die Natur als keine Kinder zu haben.
        Und noch längerfristig: Diese 2 Buben werden wohl selber Kinder haben und das Spiel geht weiter.
        Es ist klar, dass der grösste Treiber für Umweltzerstörung die Anzahl Kinder sind, die eine Person hat. Aber das wollen Eltern einfach nicht hören. Lieber Vegi sein oder so.

  • tina sagt:

    anstatt panik wäre mir lieber, die leute würden – sich ihres luxuslebens völlig bewusst. man darf das täglich GENIESSEN – immer mal wieder die fakten checken und ihren persönlichen abdruck verbessern. man kann nicht stolz darauf sein, kein auto zu haben, aber sich völlig hirnlos herumchauffieren lassen.

  • Jan Holler sagt:

    Mir gefällt der Text, doch der Stil richtet sich an Jugendliche und nicht an Erwachsene. Es schwingt ein pädagogischer Unterton mit.
    Ja, wir sind bigott. Wir reden übers Klima, „Gopf Greta“, fliegen aber trotzdem und „kompensieren“ das CO2, sorry, das schlechte Gewissen mit Klimapunkten und meinen dann sogar noch, das mit Stolz verkünden zu dürfen. Leider offenbart sich damit das, was darunter steckt: Der/ie Egoist/in.
    Die Jugend: Ich war in der Jugend in den 70er/80er Jahren (Baumsterben). Damals unter dem Eindruck des Club of Rome haben wir uns (auch in der Schule) mit der Luftverschmutzung befasst und der Zukunft unseres Planeten.
    Und nun schaut her, was aus uns geworden ist: Die schlimmste Generation seit jeher. Eine, die alles einfach ignoriert und denkt: Soll doch der andere!

    • tina sagt:

      in meinem umfeld denken die leute „oh schöne, grosse wohnung, und schöne ferien, schönes auto, tolle reise, die die anderen haben und machen“ aber brauchen trotzdem einfach selber weniger. man kann den anderen luxus gönnen und bei sich selber schauen, dass man seinen fussabdruck immer ein bisschen kleiner macht

    • Maike sagt:

      Jan, es reicht eben nicht, sich in der Schule über die Luftverschmutzung zu informieren und dann glauben, damit ist der Drops gelutscht ! Seit Ihr dafür auf der Strasse gewesen ? Habt Ihr irgendwas ausserhalb der Schule selbstständig auf die Beine gestellt, um für dieses Thema Aufmerksamkeit zu bekommen ? So weird ein Schuh daraus. Reden allein genügt nicht !

      • lisa sagt:

        Ich bin wohl in der gleichen Generation wie Jan. Wir hatten das Baumsterben direkt und täglich vor den Augen, es war Thema im Unterricht, und wir sind demonstrieren gegangen. Übrigens auch während der Unterrichtszeit, und so manche Lehrer (eher die jüngeren) sind mitgekommen. An irgendwelche Sanktionen kann ich mich nicht erinnern. Nun, die ganze Dimension und Auswirkungen haben wir im jugendlichen Eifer sicher nicht erfasst, genauso wie die heutigen Teenies nicht in allen Punkten die selbstgesteckten Ziele einhalten. Aber sie tun was. Während wir träge wurden und auf die erarbeiteten Dinge einfach nicht mehr verzichten möchten. Noch geht es uns einfach viel zu gut, noch spüren wir keine persönlichen Konsequenzen. Da stehen keine sterbenden Bäume mehr vor dem Fenster.

  • tina sagt:

    man kann schon den statistischen durchschnitt von gruppen beschreiben. aber ich und meine söhne, wir entsprechen nicht diesem durchschnitt. unser verbrauch ist tiefer, regionaler, weniger schmutzig. wir fühlen uns nicht eingeschränkt. wir können es noch besser machen und das ist mir ein anliegen.
    es wäre doch gut, wenn man schreiben würde „ich esse zuviel fleisch“, statt „wir“. dieses wir ist eben teil dieser scheinheiligkeit. wenn ich nämlich weniger fleisch esse als der durchschnitt hierzulande, dann isst einer hier mehr.

    • Julia Hofstetter sagt:

      Liebe Tina, ich bin Vegetarierin und habe den Führerschein fürs Autofahren nie gemacht. Ich wollte nicht mich hervorheben in diesem Text. Es geht mir um uns als Gesellschaft. Herzlich, Julia

      • tina sagt:

        Da hast du mich missverstanden: mir geht es darum, dass man die selbstwirksamkeit betonen muss (meiner meinung nach). mich interessiert nicht wirklich, wie gross dein fussabdruck ist, aber in deinem text ist von scheinheiligkeit die rede und das ist gut so. ich finde einfach, wenn alle immer in „wir“ sprechen, dann kann man da ganz gut untertauchen. konkret: wenn ich irgendwo lese wieviel „wir“ fliegen, dann habe ich fast den eindruck, ich müsste ein bisschen mehr fliegen. andere fliegen auf meine kosten. ich trage die schuld der anderen. keinen führerschein zu besitzen heisst halt häufig, dass einen andere chauffieren. ich versuche mich nicht zu nerven über das verhalten anderer. wichtig ist doch, was jeder einzelne selber in der hand hat und das wenigstens mal ehrlich betrachtet

      • tina sagt:

        oder anders: dann schreib doch „ihr“ (…esst 140gr fleisch täglich). dann kann man auch sagen: würdet IHR nur alle 2-3 tage euer 140gramm plätzli essen, wäre euer luxus wirklich beschnitten? es würde so und so viel konkret ausmachen für die umwelt (jährlich, schweizweit, bezogen auf den aktuellen stand, zum beispiel auf den energieverbrauch kalkuliert). hättet ihr das gefühl, ihr lebt wie im vorletzten jahrhundert, wenn ihr 2-3mal wöchentlich je ein 150gramm plätzli essen würdet? und eure avocados und eure flüge: fühlt ihr euch im mittelalter, wenn ihr nur einmal alle 2 jahre fliegt, statt 3mal jährlich? statt monatlich 3 avocados, 4 pro jahr esst?

  • werner boss sagt:

    Es scheint, als komme alle paar Jahrzehnte so eine Art Rückbesinnung auf das was einmal war und wo man vielleicht doch einen anderen Weg hätte einschlagen sollen. Es gibt da irgendwo im hochentwickelten Amerika eine Gruppe Leutchen, die sollen angeblich aus der Schweiz stammen, genauer aus dem Berner Oberland! Diese Ammänner/Frauen haben sich gegen all das moderne Zeugs bisher zur Wehr gesetzt und müssen sich nun recht wenig Vorwürfe Bezüglich Klimaveränderung gefallen lassen. Diese Sippe wäre vielleicht ein Studium für unsere Schüler wert.

  • Peter Huber sagt:

    Wenn die häufigen „Wir“ im Artikel durch „Ich“ ersetzt würden, dann stünde die Autorin zumindest zu ihrer Mitschuld. So aber versteckt sie sich in der Masse der Nichtstuenden und Hinnehmenden.
    Es fàngt mit einem ganz einfachen Satz an: Ich ändere jetzt mein Verhalten!

    • tina sagt:

      genau!
      und panik kann man auch gleich streichen. völlig überflüssig. führt nur zu scham und blockade

    • Julia Hofstetter sagt:

      Lieber Herr Huber, müssten Sie mich nicht zuerst fragen, wie ich denn lebe bevor sie mich verurteilen? Einen schönen Wintertag wünscht Ihnen Julia Hofstetter

  • Koller sagt:

    Nun weder sie oder ihre Tochter wissen etwas über Co2, ohne Googeln kennen sie nicht mal den Anteil an der Atmosphäre, geschweige den die physikalischen Eigenschaften. Ausser Wut und Hass auf die Mitmenschen ist da nicht viel vorhanden. Selber den grossen Lohn kassieren aber seinen Lebensstiel nicht ändern.

    • tina sagt:

      koller, man braucht garnichts zu wissen über co2 um zu merken, dass wir viel zuviel von allem verbrauchen und den planeten vermüllen und ausbeuten. und daraus zu folgern dass ich und Sie es in der hand haben, das besser zu machen

  • Adriane Borger sagt:

    Auch ich finde es sehr gut, sehr richtig und angemessen beschämend für meine Generation, dass die Jugend jetzt auf die Strasse geht. Auch ich will mich da gerne anschliessen.
    Anders als die Autorin habe ich aber als Jugendliche dasselbe Gefühl von ohnmächtigem Zorn auf die Erwachsenen erlebt. Wir demonstrierten damals in Deztschland gegen nukleare Aufrüstung, Waldsterben und Umweltverschmutzung. Die Politik hat damals ähnlich langsam auf selbstverursachte Bedrohungen der Menschheit reagiert wie heute. Ich will daraus nichts weiter ableiten als eben, dass wir unsere Kinder nicht alleine auf die Strasse gehen lassen sollten.
    Eine kritische Anmerkung noch: Asperger ist nach meiner Auffassung keine Krankheit, sondern schlicht eine neurologische Diversität.

    • Julia Hofstetter sagt:

      Liebe Adriane Berger, heute früh beim Durchlesen ist mir auch aufgefallen dass ich das Wort Krankheit für das Asperger Syndrom verwendet habe. Das war ein Fehler. Danke für den Hinweis, Julia Hofstetter

      • Martin Frey sagt:

        @Hofstetter
        „Das war ein Fehler.“
        Das ist Auffassungssache, aber nicht unbedingt ein Fehler.
        Der Asperger von Greta ist in dem Kontext nicht irrelevant, auch wenn man sie nicht darauf reduzieren sollte. Nur hätten sich das ihre Eltern vorher überlegen sollen.

    • lisa sagt:

      Adriane, ich sehe aber einen deutlichen Unterschied zu uns damals. Wir hatten die kaputten Bäume direkt vor den Augen, ebenso die kippenden Bäche und Seen und der kalte Krieg war bedrohlich. Es betraf uns persönlich. Deshalb gab es auch eine Chance der Veränderung, denn so nach und nach zogen dann doch auch Erwachsene und letztlich die Politik mit. Heute wissen wir vom Klimawandel und von Plastik in den Meeren. Aber hey, war der letzte Sommer nicht schön warm und sonnig? Und die Flüge gleiche ich mit meiner freiwilligen Abgabe aus. Ach hast du nicht gesehen, es ist wieder ein neues Auto/Smartphone/sonstiges Gadget auf dem Markt. Persönlich erleben wir keine Nachteile, warum also sollte ich an meinem Lebensstil was ändern – das würde ja meine Freiheit beschränken. Engagement ist schwierig!

  • Konrad Staudacher sagt:

    Danke, Julia Hofstetter …

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