Nicht ohne mein Handy

Dauerstreitthema und anspruchsvoller Lehrauftrag: Das Aneignen einer adäquaten Mediennutzung. (Foto: iStock)
Ein Junge aus der Klasse meines Sohnes stand kürzlich allein bei der Turnhalle und wunderte sich, wo die anderen geblieben waren. Er hatte nicht mitgekriegt, dass die Turnstunde abgesagt worden war, weil – so erzählte er in der darauffolgenden Schulstunde – er daheim keinen Zugriff auf den Klassenchat mit den aktuellen Infos mehr habe. «Meine Eltern haben das WLAN blockiert, da ich ihrer Meinung nach zu oft online war und zu wenig für die Schule tat.» Die Schüler und der Lehrer lachten.
Doch die Sache sei eigentlich recht tragisch, sagte mein Sohn, als er mir diese Episode abends erzählte. Der betreffende Gymi-Schüler surfe nun einfach während der Schulstunden und der Pausen, «denn in der Schule haben wir ja WLAN».
Familien im Krieg der Gadget-Zeiten
Wie leid mir dieser Junge und seine Eltern in diesem Moment taten. Eine weitere Familie, die um die Zeiten von Smartphone, Computergames und Playstation ringt, um Regeln kämpft und diese Schlacht immer wieder von neuem beginnt. Mit Jugendlichen ist diese Auseinandersetzung besonders anspruchsvoll. Denn irgendwann kann und will man als Eltern nicht mehr kontrollieren. Man hofft oder geht davon aus, dass der Teenager den Umgang mit den Gadgets im Griff hat. Doch «im Griff haben», was heisst das schon?
Ich beantworte diese Frage ganz anders, als es mein 16-Jähriger tut. Manchmal macht es mich wütend, zu sehen, dass er an Wochenenden die meiste Zeit in der Wohnung bleibt und sich stundenlang nur mit seinen Geräten beschäftigt. Dann wiederum bin ich einfach nur froh, dass er in der Schule mitkommt, etwas Sport macht, Freunde trifft und sich an die wenigen Regeln hält, die wir punkto Mediennutzung noch haben: kein Handy am Tisch und während der Schlafenszeit; und nein, eigentlich auch nicht während des Erledigens der Hausaufgaben.
Im Mamablog schrieben meine Kolleginnen und Kollegen sowie Medienfachleute schon x-fach zu diesem Thema. Von Teufelszeug & Co. war in diesem Zusammenhang die Rede und davon, dass die Auseinandersetzung mit der Mediennutzung zu den anspruchsvollsten Aufgaben heutiger Eltern gehört. Eine Berufsschullehrerin berichtete von erschöpften Jugendlichen, weil sie in der Nacht oft gamen oder online sind, derweil eine Psychologin Eltern dafür kritisiert, die ihre Jugendlichen auf Schritt und Tritt mittels App überwachen. Eltern von jüngeren Kindern fragen sich wiederum: «Wie viel Bildschirm braucht ein Kind?» oder: «Sind Tablets die Nuggis der Gegenwart?»
Und was meint die Generation Smartphone?
Bei all dem kommt die Generation Smartphone nur selten zu Wort. Mich interessiert, wie Jugendliche zu unseren Fragen und Sorgen stehen – und welchen Umgang oder welche elterlichen Regeln sie sinnvoll oder besonders mühsam finden. Im Mamablog von morgen lassen wir deshalb vier Sekundarschüler zu Wort kommen. Sie besuchen uns heute mit ihrer Klasse im Zusammenhang mit der Jugendmedienwoche auf der Redaktion und kümmern sich selbst um einen Beitrag. Ihr Videobeitrag wird morgen Mittag online sein.
Möchten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, den Jugendlichen eine Frage zum Thema Mediennutzung stellen, so schreiben Sie sie heute in die Kommentarspalte. Die Schülerinnen und Schüler nehmen sie allenfalls gerne auf. Danke sehr.
76 Kommentare zu «Nicht ohne mein Handy»
Braucht es in der Schule Regeln – wie handyfreie Zonen?
Handy nur an gewissen Orten in den Pausen erlaubt.
Macht euch keine Sorgen, das geht schon schief. Diese moderne unpersönliche Art zu kommunizieren, stielt uns unsere Freizeit und unsere Arbeitszeit. Leider ruiniert es eher die Lebensqualität, als dass es uns eine Hilfe ist. Es ist ein Werkzeug und kein Identitätsstatus. Warum die AHV noch revidieren, die ist am Ende. Eine Rechnung, welche dauernd nicht mehr auf geht.
Das Handy gehört zu unserer Zeit. Den Kindern schon früh Alternativen bieten (Pfadi, Musik), dann haben sie gar keine Zeit für zu viel Handy.
In einigen der besseren Schulen in Kolumbien herrscht während des Unterrichts striktes Handyverbot. Wer sich nicht an die Regeln hält, dem wird das Handy vom Lehrpersonal abgenommen. Die Eltern können es dann in den nächsten Tagen beim Lehrer persönlich abholen. Natürlich darf man während den Pausen das Handy benutzen. Für echte Notfälle können die Eltern direkt die Schule anrufen und nach ihrem Kind fragen; oder natürlich auch umgekehrt, dass der Lehrer für den Schüler die Eltern anruft. Weil alle Schüler gleich behandelt werden, akzeptieren sie diese leicht verständlichen Regeln. In anderen Schulen ist es teilweise sogar möglich, Handys während des Unterrichts aufzuladen. Das Lernniveau und die Konzentration des Schülers reduziert sich damit jedoch deutlich.
Liebe Eltern
Bevor wir unseren Jugendlich etwas vorschreiben, sollte sich jeder von uns einmal selber an der Nase nehmen.
Setzt euch am morgen einmal in den Zug und zählt die Leute die nicht auf einen Bildschirm starren. Ich denke eine Hand dürfte zum zählen eines ganzen Abteils locker reichen.
Ich bin auch dafür, dass die Jugendlichen Einschränkungen, sowie gute Aufklärung im persönlchen Verhalten aber vor allem auch technisch benötigen. Auch seitens Datensammelwug der Unternehmen. Vielen ist einfach nicht bewusst was alles im Hintergrund geschieht und wie sie dann darüber beeinflusst werden.
Stimmt, aber als Erwachsener kann man dann auch um 10 sich selbständig schlafen legen ohne handy, weil man um 6 aufstehen muss und will fit sein für die Arbeit. Oder man legt das Handy weg beim Essen etc.
Wenn das meine Kinder auch können dann bravo, muss ich auch weniger kontrollieren.
Wenn ich vor 30, 40 Jahren Zug oder Tram fuhr, dann lasen die Leute entweder Zeitung oder ein Buch (wenige), oder stierten aus dem Fenster (die meisten). Mir ist deshalb nicht klar, was das häufig erwähnte Zug-Beispiel eigentlich aussagen soll…
und wenn die turnstunde abgesagt worden ist warum haben sie ihn nicht angerufen? nich alle wollen ein smartphone haben oder ihre zeit mit chats verschwenden. und dafür ist ja das telefon da. ich würde nicht im internet desswegen jammern sondern an einer ganz anderen stelle, damit es nie wieder vorkommt und alle schüler informiert werden, ob sie smartphone haben oder nicht
Genau – ich würde mir da die Schulleitung ordentlich zur Brust nehmen. Es ist – in meinen augen – ihre Aufgabe einen Informationsweg festzulegen der sicherstellt, das alle auch erreicht werden können.
Und sollte es meintwegen der Klassenchat sein, dann aber vorher drüber klassenintern abstimmen lassen, ob den jeder das will respektive verlässlichen Zugriff darauf hat.
Frage: Bin ich der einzige Vater der den Internetzugang zeitlich eingeschränkt hat?
Der Router der Telefongesellschaft erlaubt für jedes Gerät ein Wochenprofil (Kindersicherung). So gibt es keinen Internetzugriff für Fernseher, Konsolen oder Computer der Kinder nach 20:00 Uhr.
Nein, Jürg, du bist ganz sicher nicht der einzige. Abschalten ist auch das einzige, das hilft (solange die Kleinen noch kein Abo haben).
Bei uns wurde die Internet-Verfügbarkeit radikal limitiert. Meine Kinder sind 14 und 16.
1. Mobiles Internet komplett deaktiviert.
2. Stundenweise WLAN Aktivierung Intervalle 1h Aktiv, 1h Pause.
Mo-Do nur 17-18 und 19-20 Uhr
Fr zusätzlich 21-22 Uhr
Sa 10-11, 14-15, 17-18, 19-20, 21-22.
So 10-11, 14-15, 17-18, 19-20.
Gab erst Riesengeschrei.
Wie macht ihr es?
– „Wenn du nachts erwachst und das Haus brennt, ist voller Rauch und so, würdest du sofort rausrennen oder erst noch das Smartphone suchen?“
– „Wenn du einen Tag pro Woche auf das Smartphone verzichten müsstest, welcher wäre das, und warum?“
Da ich nun also den letzen Abschnitt auch erfasst habe, will ich auch mitüberlegen, was ich die Jugendlichen fragen würde.
Es wäre das Folgende:
Ganz allgemein: Was sie sich vorstellen, was als Sucht anzusehen ist und ob sie glauben sich eine allfällige Sucht selber eingestehen zu können.
Zur Hintergrundinfo und zur Diskussion würde ich mir dazu vorher mal eine offizielle Suchtdefinition zur Hand nehmen (auf den zu erwartenden Einwand, dass sie selber merken, wenn´s zuviel wird, würd ich sie drauf hinweisen, dass ja genau dies typisch für Süchtige sei).
Ich würde wissen wollen, wie sie damit umgehen würden, wenn ihre kleine Schwester / kleiner Bruder mit, sagen wir 10 Jahren anfangen würde regelmässig zu rauchen oder Alkohol zu trinken.
Ich find’s irgendwie halt schon interessant:
Der Mamablog fragt nach sinnvoller Nutzung des Handys,
derweil ein anderere Blog des TA folgende Frage aufwirft:
Schwanger dank Zyklus-App?
(Von Kopf bis Fuss, Silvia Aeschbach. 16.01.2019)
Scheint’s geht heute ja wirklich gar nichts mehr ohne Handy?
Da frag ich mich ja schon, WIE die heutigen Handy-besorgten Eltern denn überhaupt haben Eltern werden können ……. 😉
Ich habe diesen Artikel gestern gelesen und nicht zwingend als Pro-App aufgefasst. Vielmehr wurde auch dort zum Ausdruck gebracht, dass Frauen oft zu fest auf die App vertrauen und medizinische Feststellungen von Fachpersonen hinterfragen, wenn sie nicht mit dem App-Resultat übereinstimmten. Daher auch das ? im Titel.
Warum stören wir uns eigentlich vor allem an Jugendlichen, die immer nur mit dem Smartphone beschäftigt sind? Sind die Erwachsenen wirklich Vorbilder. Ich sehe genügend Erwachsene, die z.B. im Restaurant nur noch mit dem Smartphone beschäftigt sind. Oder denken Sie an die Mütter, die beim Kinderwagen-Schieben nur noch auf das Smartphone glotzen.
Bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, kann man froh sein, dass die jungen Leute sich leise mit dem Smartphone beschäftigen. Deutlich schlimmer sind hier eindeutig Leute die im Grossraumwagen telefonieren ohne Rücksicht auf Mitreisende. Dies sind aber meist Leute im mittleren bis höheren Alter von 30-70 Jahren, die sich nicht benehmen können. Daher habe ich z.B. die Nutzung des ÖV auf das unvermeidbare Minimum reduziert.
Muss eine lausige Schule sein, in der Schüler „während der Schulstunden surfen“ können.
Abgesehen davon: Fällt eine Lektion eines Lehrers aus, ist es die Bringschuld des Lehrers, seinen Schülern diesen Ausfall mitzuteilen bzw. mitteilen zu lassen bzw. zu organisieren und nicht das Handtuch zu werfen, wenn es nicht auf die allereinfachste Weise geht. Ich erinnere mich an einen Schüler in meiner Schulzeit, einen „Migranten“, in dessen Wohnung es kein Telefon hatte. Ein Klassenkamerad aus seiner nächsten Nachbarschaft hatte die Aufgabe, wichtige Klassentelefonnachrichten persönlich zu überbringen. Hat keine Maulerei erzeugt, war zu organisieren, war einfach und hat funktioniert. Aber eben – man braucht dafür Fantasie und darf nicht faul sein.
Liebe Jugendliche, wenn ihr auf einen Schlag viel Geld zur Verfügung hättet, um ein Thema im Zusammenhang mit Digitalisierung/digitalen Medien zu erforschen, welches Thema oder welche Frage würde euch am meisten interessieren? Was würdet ihr erforschen? Danke für eure Antwort!
Frage an die Jugendlichen:
Was wäre anders in Ihrem Leben, wenn Sie kein Smartphone hätten?
A) Wenn niemand ein Smartphone hätte.
B) Wenn es zwar Smartphones gäbe, Sie aber keines besitzen.
Vielen Dank im Voraus, bin sehr gespannt 🙂
Was verleitet zur Annahme, dass hier auch nur ein einziger Jugendlicher mitläse?
Die haben Besseres zu tun.
– Fornite zu spielen, z.B.
Lesen Sie den Artikel oben, gabi, dann klickt es auch bei Ihnen.
Oh… Tatsächlich. Ich habe wirklich den letzten Abschnitt verpasst. Wegen dem Rot vielleicht?
Anyway. Meine Schuld. Und nun verstehe ich auch, was Caro mit dem morgigen Beitrag gemeint hat.
Sorry, jedenfalls.
Fragen an die SuS:
– welchen Vereinbarungen unterliegt Ihr Konsum von elektronischen Medien
zuhause und in der Schule?
– wie sanktionieren Ihre (i) Eltern und (ii) Lehrpersonen die Einhaltung der Vereinbarungen?
– finden Sie die Vereinbarungen sinnvoll, so dass Sie sie einhalten? Weshalb (nicht)?
– Sind die Sanktionen Ihrer Eltern und Lehrpersonen wirksam? Weshalb (nicht)?
– wie sollte sich Ihr Konsum elektronischer Medien gestalten, resp., welche Regeln würden Sie sich selber setzen?
– Halten Sie sich an die Regeln, die Sie sich selber setzen? Weshalb (nicht)?
Dieselben Fragen würde ich auch gerne durch die Eltern und Lehrpersonen der SuS beantwortet sehen!
Wie kann ich meinen Sohn (11jährig) helfen, sich aus dieser Suchtmaschine, das Videogame Fortnite, zu befreien. Das frisst ihn fast 100% aus? Danke
Wenn Sie einem 11 jährigen keine Regeln zum Computerspielen geben können, haben Sie ganz andere Probleme als dessen vermeintlicher Sucht…
Indem Sie ihm die dafür notwendige Hard- und/oder Software und/oder Zugangsberechtigung wegnehmen. Haben Sie verstanden? Wegnehmen! Und wenn er nicht will, darf er noch genau drei Minuten surfen und rausfinden, was die KESB ist. Danach rufen Sie die KESB an, wenn er dumm tut. Denn offenbar brauchen Sie umfassende Hilfe, wenn Sie es nicht schaffen, einem Elfjährigen den Tarif durchzugehen und diesen Tarif durchzusetzen. Wie mich „Mamis“ wie Sie nerven!
Meine Güte, wie mich Besserwisser und Oberschlaue wie Sie nerven! Reissen Sie sich mal zusammen! Es geht hier nicht darum, dass wir uns alle selbstbeweihräuchern, wie man Kinder möglichst perfekt erzieht, sondern dass wir vielleicht Betroffenen, die den Mut (schlimm genug, dass es das überhaupt braucht!) aufbringen, hier in diesem Kreis der Weisen zuzugeben, dass sie am Ende ihrer Weisheit angekommen sind. Glauben Sie ernsthaft, Ihr selbstgerechtes Gerede stellt eine Lösung dar?
Fragen Sie das im Ernst?
Er ist 11 und vermögen es ihm nicht zu verbieten oder ihm die technischen Möglichkeiten dazu weg zu nehmen?
Weint er dann?
Täubelet er?
Will er selber anders, als es (nach Ihrem Dafürhalten) für ihn gut ist…?
– Ja, dann kann man halt nichts machen, nicht wahr?!
Man würde ja ansonsten „seinen Willen brechen“, ihn „dressieren“, ihn „nötigen“. Und das könnte ihm gar (mehr als Fortnite-Sucht?!) schaden.
Falls ich das falsch antizipiere, verzeihen Sie bitte.
Aber ansonsten:
Einmal mehr kann ich nur den Kopf schütteln, wie sehr sich Besucher dieses Blogs bemühen, mir wirklich jedes Klischee zu bestätigen, das wir kürzlich in „Zuckerbrot oder Peitsche“ angegangen sind.
Lala/gabi: Wenn das die Art und Weise ist, mit der Ihr/Sie ins Gericht gehen/geht mit Leuten, die es wagen, hier Nöte und Probleme zu äussern, die tatsächlich weite Bevölkerungskreise plagen, können wir es gleich lassen!
Wie wäre es mit einer höflichen Antwort und dem Versuch einer Lösung an Jannis?
Ist doch völlig logisch, dass man mit dieser Art von höhnischer Herabsetzung Menschen nicht erreicht und sie gleich wieder in die Flucht schlägt……
Wenn ich Jugendlicher wäre, würde mich diese – Verzeihung – überhebliche Art und Weise sofort verjagen!
Nein: Schaffe ich nicht, Caro. Sorry.
Stimmt schon. Das klingt mir schlicht zu bekloppt. Wie offenkundig muss es denn noch sein, bis man begreift, dass elterliche Verantwortung nicht darauf bauen kann, dass sich das Kind einfach von selbst, und ausgerechnet nach dem Lustprinzip, in eine gesunde, vielversprechende Richtung entwickelt?!
Und zwar on the long run, und nicht einfach bloss, damit es nicht plärrt, wie ein Goof vor der Supermarktkasse, der gelernt hat, wieso die Schleckereien dort „Quengelware“ genannt werden!
Ich finde, wenn jemand auf einer Mamablog-Site mitschreibt, dann darf ich auch annehmen, dass der Zusammenhang zwischen der gegebenen Möglichkeit, sich dem süchtigmachenden Spiel auszusetzen und der Sucht selber klar sein muss.
Nun ja, gabi, genau diese Botschaft hätten Sie auch mittels eines Tipps an Jannis aussenden können.
Ich mach’s jetzt mal: Nehmen Sie ihm das Handy weg.
😉
Also gut – auch Tipps, fairheitshalber:
Auch mein Sohn spielt Fortnite.
Und ja: auch bei uns ist es nicht soo weit her beim minutengenauen Einhalten der zuvor abgemachten Zeiten. Und ja: Es geht ebenfalls klönen und klagen ab, wenn geheissen wird, nun Schluss zu machen, aber subito.
Durchziehen und den Stöpsel ziehen muss man dennoch. Und sollte das Klönen und Heulen, dieses „grad jetzt“ und „nur noch ganz kurz“, überhand nehmen oder gar der Vorwurf folgen, man sei gemein, dann muss halt klipp und klar erklärt werden, dass ihm dann das Spiel vollkommen verboten würde, wenn er offenbar die Regeln nicht einhalten, bzw. ein Nein nicht als Nein verstehen kann.
Ist mühsam. Ist Konflikt.
Schadet dem Kind überhaupt keineswegs. Und der gegenseitigen Liebe ebenfalls nicht.
Da beschreiben Sie nun aber zweierlei, BS:
WhatsApp-Klassenchats sind durchaus legitim, so meine ich. Und waren übrigens der Grund weshalb wir unserem Spross nach Jahren des hinhaltenden Widerstandes (Handy, das tatsächlich nur als Handy genutzt werden konnte) schliesslich doch – und als Letztem seiner Umgebung – ein Smartphone schenken mussten.
Aber die Beobachtung der hirntoten Fingerstreich-Zombies und Bildschirmstarrer in den Schulen hat ja nichts damit zu tun: Genau dort benötigen sie die WhatsApp-Klassenchats doch überhaupt nicht. Dort wären sie ja eigentlich von der realten, nicht-virtuellen Klasse umgeben!
Für mich ganz klar: Wegnehmen, das Zeug. Mittel zur Fernkommunikation sind dort vonnöten, wo Fernkommunikation nötig ist. Und sonst eben nicht.
Sind denn diese Klassenchats zur Information nicht mit den Eltern?
Ich wäre ehrlich gesagt ziemlich entsetzt, wenn offizielle Informationen an die Kinder kommuniziert werden!
Ich wäre sowieso für das gute alte Kettentelefon, da ist man wenigstens sicher, dass alle die Info erhalten und verstanden haben…
Ah; nein. Sorry: Missverständnis.
Die klasseninterne Kommunikation zwischen den Kids selber läuft in WhatsApp-Gruppen. Und nur die. WhatsApp-Gruppen für Eltern gibt´s (gottseidank zumindest noch) im Sportverein. In der Schule gibt es nur einzeln adressierte Infos.
Das gute, alte Kettentelefon geht überhaupt nicht mehr. Aus Datenschutzgründen dürfen die Eltern keine Daten anderer Eltern erhalten, hat man mir erklärt!!! – Da blieb mir auch kurz die Klappe offen.
Klappe offen – Spucke weg!
Ich sag jetzt mal nichts weiteres dazu…einfach ein bisschen kopfschütteln… tststs
„Ich wäre ehrlich gesagt ziemlich entsetzt, wenn offizielle Informationen an die Kinder kommuniziert werden!“
In der Oberstufe sollte das doch normal sein, nicht?
Also, bei uns (Unter-/Mittelstufe) gibt es das Kettentelefon noch und ich schüttle jedes Mal von neuem den Kopf, wenn es klingelt. Ich bin eher der Meinung, dass gerade da (wie bei dem guten alten Telefonspiel) die komischsten Informationen durchkommen.
Einmal fehlte ein Drittel der Klasse, weil eine Mutter, die vor Kurzem mit ihren Kindern umgezogen ist und nicht mehr bei uns zur Schule ging, bei der Weiterleitung der Informationen der neuen Schule die alte Klassenliste erwischte und mitteilte, die Schule falle wegen Krankheit der Lehrperson aus, was dann so weitergeleitet wurde…
@13: Ich dachte gerade, dass ist der Vorteil am Kettentelefon: der Letzte ruft die Lehrperson an und wiederholt die Info. Somit weiss die Lehrperson
a) alle wurden erreicht
b) alle haben die richtige Info erhalten.
Und noch zum Thema Oberstufe:
Jein! Die Verantwortung liegt dann eben doch bei den Eltern!
Gabi, WhatsApp darf nur von Jugendlichen ab 16 Jahren genutzt werden, so steht es in den Teilnahmebedingungen. WhatsApp funktioniert nur mit Netzanbindung, sprich ausserhalb WLAN nur mit „mobilen Daten“ und das kostet!
Gerade Lehrpersonen sollten NICHT via WhatsApp informieren und die Schule sollte dort eigentlich auch Regeln dazu erlassen. Aber die Bequemlichkeit der Lehrperson steht wohl vor allen pädagogischen Bedenken?!
Meine Frage an die Jugendlichen wäre: Gibt es bei euch in der Klasse auch immer mehr, die ihr Mobiltelefon öfter gar nicht mehr mitnehmen und die auch nicht mehr bei Klassenchats mitmachen? Hier in Bern kann man eine solche Entwicklung teilweise schon beobachten.
Wie gesagt, Jan Holler:
Die Schule hat nur insofern damit zu tun, als dass die Klasse sich von dort kennt. Die WhatsApp-Gruppe selber ist eine, die sich selber aus den Schülern gebildet hat.
Die Lehrer DÜRFEN gar keine WhatsApp-Gruppe bilden. Geht überhaupt nicht. Denn dann sähe ich ja die Nummern der anderen Eltern. Und das dürfe – wie mir beschieden wurde – aus datenrechtlichen Gründen keinesfalls geschehen.
Dass WhatsApp theoretisch sowieso erst ab 16 erlaubt wäre, bleibt graue Theorie. Niemand in dieser Gruppe ist älter als 12.
Da dies die normale Form der klasseninternen Kommunikation, ausserhalb der Schule, zu sein scheint, haben auch wir uns hiermit abgefunden.
@gabi
in CH wird das anders gehandhabt, da gibt es sehr viele Klassenchats mit der Lehrperson (auch unter 16, ohne jegliche Informationen bezüglich Sicherheit-und anderer Bedenken) und hat nichts mit den Nummern anderer Eltern zu tun, da es die Handynummern der Kinder sind.
Viele Eltern haben den im Text formulierten Wunsch, dass Teenager den Umgang mit Gadgets im Griff haben. Wer es aber verpasst hat, sein Kind ab Kleinkinderalter step-by-step in die Medienwelt zu begleiten, hat es dem Kind gar nie ermöglicht, sich die dafür nötigen Kompetenzen anzueignen. Wie das gelingen kann, ist im Buch Fit und fair im Netz von Felix Rauh gut beschrieben. Darin ebenfalls aufgezeigt wird, wie der Dialog mit Jugendlichen erfolgen kann. Bin diesbezüglich gespannt auf den angekündigten Blogbeitrag. Meine Frage an die Jugendlichen: Stellt euch vor, ihr seid selber Mutter oder Vater von Teenagern. Welche Abmachungen wären euch wichtig, damit das Handy das Leben eures Kindes erleichtert und bereichert, anstatt dass es verletzt oder zu Problemen führt?
War bis vor kurzem auch meine Meinung. Mittlerweilen bin ich dezidiert anderer Meinung: Sie können Ihrem Kind nur eines beibringen: Abstinenz!
Süchtig wird es von ganz alleine…
Oder wann fangen Sie mit dem Alkoholkonsum an, so dass es mit 16 dann geübt darin ist? 😉
Kinder lernen auch wunderbar etwas später mit „Medien“ umzugehen.
Schaden tuts sicher nicht wenn man damit früh Anfängt, aber die Annahme, dass Teenager total überfordert würden wenn Sie da nicht schon von ganz klein auf dran geführt werden finde ich geradezu abstrus.
Frage an die Schüler:
Woran macht Ihr (ganz allgemein, aber auch in Bezug auf Smartphones/Gamen) Suchtverhalten fest, und inwiefern denkt Ihr, dass dies (k)ein Problem darstellen könnte? Und weshalb?
Die Schule (Gymnasium in Österreich) hat schon seit letztem Jahr ein generelles Handyverbot. Ich verstehe absolut nicht, wieso das, was Macron ja auch in Frankreich eingeführt hat, nicht einfach Standard wird.
Auf Eigeneinsicht von Kindern und Heranwachsenden zu hoffen (Stichwort: Verdrahtung der heranreifenden Synapsen), bei etwas, das nachweislich süchtig machen kann, ist einfach bloss unverantwortlich denjenigen gegenüber, die juristisch „Schutzbefohlene“ geheissen werden.
@gabi: Ich glaube nicht, dass es in Oesterreich ein generelles Handyverbot an den Schulen gibt. Höchstens einzelne Schulen. Ausserdem ist das auch nicht sinnvoll. Zumal immer häufiger Smartphones und Tabletts auch in den Unterricht einbezogen werden und wichtige Informationen auch zur Schule über das Internet verbreitet werden.
Dass wichtige Informationen zur Schule über das Internet verbreitet werden, ist richtig + angemessen. Dass immer mehr LehrerInnen aber sehr kurzfristig per Whatsapp oder SMS kommunizieren, ist eine Frechheit. Letzthin bei mir: Die SchülerInnen kommen 3h früher aus dem Lager zurück per Whatsapp. Bitte? Was ist das Problem, die SchülerInnen 3h länger im Lager zu behalten bei Spielen, einem Zvieri oder einer Kurzexkursion? „Unprofessionell“ ist das anständige Wort, das ich hierfür benutzen möchte, die anderen lasse ich mal weg. Online-sein darf weder von der Schule noch von den Lehrpersonen vorausgesetzt werden, weder bei den SchülerInnen noch bei den Eltern. Dass Mitteilungen per eMail eintreffen, die Dinge betreffen, die 1 Woche oder mehr in der Zukunft liegen, ist OK. Alles andere nicht.
Stimmt: Es ist eine einzelne Schule. Deshalb schrub ich „Die Schule… „.
Es ist auch so, dass wichtige Infos ZUR Schule übers Internet verbreitet werden. Und einen Computerraum gibt´s dort natürlich auch. Aber Smartphones, Handys und Tabletts sind im ganzen Schulgebäude (also nicht nur im Unterricht, sondern sie müssen in den Spind eingeschlossen werden) verboten. Funktioniert und ich finde das sehr gut.
Das Allerwichtigste hätt ich beinah vergessen:
dringendster Handlungsbedarf sehe ich bei der Politik, resp der Aufsicht über die Bundesbetriebe. Solange von offiziellster Seite die Verlagerung der Kommunikation in den online-Bereich hochgelobt/unterstützt wird, und analoges Leben bestraft mit höheren Schaltergebühren, Zugangverweigerung zu günstigen SBB-Tickets, Andenkung von Abschaffung der Papiertickets (inkls zwingen aller ÖV-Benutzer über 6j zu einer App-Nutzung…) usw usf,
sind gamende Schüler eigentlich das kleinere Problem.
Das sehe ich ähnlich. Mich nervt es teilweise, dass ich so viel online machen muss. Lieferung der Möbel, Post koordinieren, Hortänderungen eingeben etc. Ich bin beinahe daran, mich bei den Kindern dafür zu rechtfertigen, da ich ja umgekehrt auch einen bewussten Umgang fordere und würde mich mit der Rechtfertigung nicht anders als eine Jugendliche anhören. Da würde mich die Meinung der Jugendlichen interessieren.
Und mich nervt es tierisch, dass ich überhaupt noch etwas in Papierform bekomme.
Das muss ich nämlich entsorgen.
Dann bist Du sicher elektronisch perfekt organisiert was so die Aufbewahrungspflicht von Steuerunterlagen etc. angeht, oder ? Schön alles auf eine CD gebrannt, oder in der Cloud abgelegt, in der Hoffnung, kein anderer schaut da mal rein oder die Daten auf der CD sind auf einmal nicht mehr lesbar…
Frage an die Schüler:
Wie ist die Finanzierung Ihrer Geräte/Abos geregelt?
Was begeistert Sie besonders an den Möglichkeiten?
Was sehen Sie eher kritisch?
Erleben Sie einen Druck zur Teilnahme an social media und was sind Alternativen wenn Sie bspw den Klassenchat nicht nutzen können?
Sind Sie selbst schon mal in unangenehme Situationen geraten, bspw photographiert/aufgenommen und gegen Ihren Willen online verbreitet worden?
Und vor allem: was wird Ihnen von Ihren Eltern/Bezugspersonen dazu vorgelebt, decken sich deren Forderungen an Sie mit deren eigenem Verhalten?
„Und vor allem: was wird Ihnen von Ihren Eltern/Bezugspersonen dazu vorgelebt, decken sich deren Forderungen an Sie mit deren eigenem Verhalten?“
Das ist eigentlich die Hauptfrage.
Natürlich wäre es noch besser, die Eltern würden es brav vorleben.
Dennoch meine ich, die Worte eines Freundes von mir machen Sinn (und werden das Zerrbild, dass sich ein paar Andere hier gerne von mir machen, natürlich bestätigen). Der hat mir berichtet, dass sein Vater immer zu ihm meinte:
Mach nicht was ich tue, sondern das, was ich sage!
Brunhild, ich möchte eigentlich dieses Fass nicht mehr öffnen, trotzdem: ich bin nicht der Meinung, dass meine Forderungen an meine Kinder, wie sie (altersgerecht) mit den neuen Medien umzugehen haben, sich mit meinem Verhalten zu decken haben.
Ich trinke auch Alkohol, untersage es aber meinen Kindern, bis sie ein bestimmtes Alter erreicht haben.
Es nützt meiner Ansicht niemandem etwas, wenn wir uns als allwissende und weise Eltern darstellen – das durchschauen unsere Kinder sowieso. Meine Kinder wissen, dass ich ein sehr unperfekter Mensch mit Fehlern und Makeln bin, aber ich bin nun mal ihre Mutter und gebe in punkto Vorgaben auf Privilegien (immer altersgerecht) den Tarif durch. Diskussionen gehören ab einem bestimmten Alter natürlich dazu, aber das trainiert das Gehirn.
@Carolina
da bin ich nur teilweise einverstanden, selbstverständlich sollen mich unsre Kinder als Menschen mit Fehler/Schwächen erleben, ua auch deswegen, damit sie einen konstruktiven Umgang damit mitbekommen, angenommen-sein erfahren etc.
Aber dass ich deswegen von meiner Vorbildfunktion entbunden wäre, gerade im Umgang mit suchtgefährdenden Substanzen (Medienkonsum zähle ich hier mit zu), mit Sicherheit nicht!
Ich fände es wirklich lachhaft wenn ich unsren Kindern Vorbehalte wg Handynutzung machen würde, und es dabei selber fast an meiner Hand angewachsen hätte, es mit ins Bett nähme damit ich gleich vor dem aufstehen den Blick drauf werfen kann. Irgendwo muss das Unperfekte eine einigermassen gesunde Balance haben… .
Das sehe ich tatsächlich anders, Brunhild! Zwei meiner Kinder sind mittlerweile erwachsen und heute sind wir auf Augenhöhe: sie bestätigen mir, dass sie im nachhinein froh waren, dass wir klare Ansagen gemacht haben und sehr wohl unterschieden haben zwischen dem, was Erwachsene und was Kinder dürfen und können. Natürlich vermeidet man extreme Widersprüche, aber heute machen sich die beiden darüber lustig, wie oft ich am Handy bin und sind sehr viel kritischer und resistenter als ich. Ich hoffe, das liegt daran, dass wir immer im Gespräch geblieben sind – auch wenn es manchmal sehr, sehr schwierig war.
Dasselbe machen wir auch jetzt wieder mit unserem Sohn, der auch Fortnite spielt und, wenn man nicht Grenzen aufziehen würde, am PC übernachten würde.
@Carolina
da fragt sich nun aber eher, ob Sie es tatsächlich anders sehen, oder nicht viel eher falsch aufgefasst haben?
Oder legen Sie denn auch regelmässige Nachtschichten vor dem Compi wg Games/Serien/was auch immer ein? Haben wirklich jeden Tag einen viel zu hohen Handykonsum mit Suchtfaktor?
Oder bloss „gelegentlich“ weil Sie eben auch ein Mensch mit Schwächen sind?
Da gibt es für mich schon grosse Unterschiede. So wie ein gelegentlicher Weinkonsum auch noch keine Alkoholikerin aus Ihnen macht, aber falls Sie eine wären hätten Ihre Kinder definitiv ein gröberes Problem und weniger Anlass um im Nachhinein darüber lachen zu können… .
Brunhild, das meinte ich mit den extremen Widersprüchen…….. 😉
… Übrigens Brunhild:
Gerade weil ich ebenfalls nicht perfekt bin, gilt es doch zu versuchen, die Kinder zum Besseren hin zu führen.
Ansonsten wird´s doch gleich zur nächsten Entschuldigung, sich der Erziehungspflicht zu entziehen: „Was soll ich tun? – Bin ja selber auch nicht besser!“
Ich kenn den Spruch (des Vaters) eines Freundes erst seit ca. 4 Jahren, aber find ich ihn wirklich treffend: „Tue nicht, was ich mache, sondern was ich sage.“
@Carolina
ich hab eben den Eindruck dass sich zuviele Erwachsene hier im extremen Bereich bewegen, resp sich eine gefährliche Verschiebung der Wahrnehmungsgrenze vollzogen hat.
Bspw Handy am Steuer, kinderwagenschiebend mit zweitem Kleinkind daneben (nicht auf dem Waldweg- wobei ich es dort noch seltsamer finde, sondern neben einer befahrenen Strasse), das ist nicht nur selbst-, sondern massiv fremdgefährend, aber irgendwie total normal geworden.
Abgesehen davon, dass ich natürlich schon finde dass wir Eltern bezüglich gesundem Ausgleich eine Vorbildfunktion haben, (inkl nicht überbordendem mal über die Stränge schlagen…) 😉
Liebe Jugendliche
Welche Abmachungen im Umgang mit dem Smartphone bei euch zuhause findet ihr sinnvoll?
Welche wären aus eurer Sicht sogar wünschenswert und hilfreich?
Was beobachtet ihr bei den Erwachsenen im Umgang damit?
Bin gespannt auf euren Beitrag.
Hannah Labusch
Es gibt „Game-Zeiten“. Es gibt „offline-Zeiten“, insbesondere nachts. Während einem persönlichen Gespräch oder dem Essen oder auch bei Spielen (Karten, Brettspeiele etc.) wird nicht nach dem Phone gegriffen. Auch nicht, wenn ein Anruf eingeht. Es gibt Ausnahmen. Erwachsene dürfen per Definition mehr als Kinder oder Jugendliche, darum sind sie Erwachsene. Erwachsene dürfen Regeln aufstellen, ändern und missachten. Kinder dürfen mitreden, partizipativ, dem Alter entsprechend.
Regeln sind Leitplanken, nicht Dogmas. Regeln, die eh niemand einhält, sind keine Regeln, sondern Ausreden für (die eigene) Unfähigkeit und gehören abgeschafft.
Hihi… Ganz bei Ihnen, F. Rothenbühler.
Allerdings sehen das nicht alle so. Sie scheinen den Beitrag „Zuckerbrot oder Peitsche“ von neulich verpasst zu haben.
Hier tummeln sich Einige, die sich die Vernachlässigung ihrer elterlichen Pflichten zu „modernen Formen der Erziehung“ schönreden wollen.
gabi, ich sehe das nicht so. Im Gegenteil, es fällt mir immer wieder auf, dass wir (ich beziehe mich wie immer ausdrücklich mit ein) oft aus einer Elfenbeinturmposition heraus hier diskutieren. Die meisten Menschen haben aber keine Zeit, sich ständig in Blogs zu äussern, lesen keine Beratungsbücher und sie wären genau die Zielgruppe, um elterliche Verantwortung anzumahnen. Man erreicht diese Bevölkerungsgruppen auch nicht dadurch, dass man sie vor den Kopf stösst mit (oft intellektuell sehr ‚anspruchsvollen) Maximalforderungen oder vor-verurteilenden Beiträgen.
Die einzige Art und Weise, mit der eigenen Zielgruppe ins Gespräch zu kommen, ist durch Ablegen von Dünkel und Dogma!
Der morgige Blog könnte ein guter Anfang sein!
Was Du sagst stimmt natürlich insofern sowieso, dass die meisten Menschen aber keine Zeit haben, sich ständig in Blogs zu äussern und Beratungsliteratur zu lesen.
Ich gebe Dir auch Recht, dass diejenigen, die´s am Schlimmsten treiben, gar nicht zu erreichen sind. Ich denk nur schon an die Eltern, deren Kinder sich alleine in der Nami-Betreuung meines Sohnes gegenseitig mit dem Tod (!) bedrohen. Die kapieren so oder so nicht ansatzweise, was ein zivilsiertes Leben ausmacht (und vor was für Verhältnissen sie gleich nochmal hierher geflohen sind – was selbstredend NICHT für alle gilt!).
Die Wohlstandsverwahrlosten (Eltern!) lesen hier aber sehr wohl mit. Siehe oben die ernsthafte Frage zu Fortnite.
Den Begriff „Elfenbeinturm“ finde ich bei mir und diesem Thema nicht passend.
Elfenbeinturm ist für mich mit der Vorstellung von Lebensferne verbunden.
Die dringt für mich eher bei jenen durch, die was von ihren Prinzipien schwurbeln oder von grossartigen „Modernen Erziehungskonzepten“, mit denen Sie aber offenbar nur können, wenn die gesamte Umgebung ein genügend grosses Mass an „Toleranz“ vorschiesst, dass dafür – also in Ermangelung echter Erziehungskompetenz – ständig von allen Anderen eingefordert werden muss.
Wenn wir jemandem wie dieser Mutter gleich das Label ‚Wohlstandsverwahrlosung‘ anhängen, ist für eine ernsthafte Diskussion auf Augenhöhe kein Platz mehr. Ich kenne viele Eltern (privat und beruflich), die dieses Thema sehr umtreibt. Und hier handelt es sich nicht um wohlstandsverwahrloste, gleichgültige oder sogar missbräuchliche Eltern, sondern solche, die im Alltag so gefordert sind, dass sie sich nur selten mit anderen Eltern austauschen können, schon gar nicht dieses ständige Eigenlob, das hier in vielen Posts durchscheint, lesen.
Ich hätte auch nicht den Mut zuzugeben, dass mein Kind Suchtverhalten zeigt, in diesem Forum!
Wir könnten morgen den Jugendlichen eine Chance geben, indem wir mal das typische überhebliche Erwachsenengehabe sein lassen und vielleicht zugeben,
/2 sondern zugeben, dass wir Eltern auch aus Besorgnis und manchmal Ratlosigkeit solche Fragen stellen und in einer Art handeln, die vielleicht unverständlich ist. Damit kommt man meiner Ansicht und Erfahrung nach weiter als mit diesem ewigen ausgestreckten Bessserwisserfinger…… (übrigens auch bei den Eltern).
PS: Das von Dir angeführte Beispiel halte ich für ein extremes, dem überwiegenden Teil der Eltern unterstelle ich keine Böswilligkeit oder totale Doofheit).
Ein Gymischüler der nun in den Lektionen/Pausen gamt&surft…,
dann lässt man ihn wohl am besten möglichst bald in die Wand laufen- eigenentschiedenes Verhalten… .
Allerdings fragt sich auch ob es wirklich keine Alternative zu WhatsApp-Klassenchats gibt.
Und ob man nicht den Hebel besser bei den erwachsenen Vorbildern ansetzen sollte, Bussen die wirklich schmerzen bei Handygebrauch im Strassenverkehr bspw. Die Selbstverständlichkeit mit der Erwachsene, oft auch kinderwagenschiebende, auf ihren Bildschirm starren und zu tippen versuchen, dabei erwarten dass die gesamte Umgebung drauf achtet dass es nicht zu Unfällen kommt, da frag ich mich schon woher das kommt.
„Allerdings fragt sich auch ob es wirklich keine Alternative zu WhatsApp-Klassenchats gibt.“
Eigentlich dachte ich, mit dem neuen EU-Datenschutzgesetz seien diese sowieso nicht mehr legitim?
Die Frage stellt sich natürlich, wie dies nun gehandhabt wird…. wie bei allen Gesetzen, die Umsetzung, respektive der Vollzug, ist die Knacknuss.
Hab irgendwie den Eindruck dass Datenschutzgesetze, ob heimische oder EU-seits niemanden gross kümmern…
Oh doch… Da gibt´s immer welche.
Etwa, wenn ich beim Sport mein Kind filme und mich plötzlich eine ältere Dame anspricht, was ich da tue. Nach meiner Versicherung, hier nicht in pädophiler Absicht unterwegs zu sein, liess sie auch gleich wieder von mir ab… Ohne die Kinder zu fragen, ob ich wirklich verwandt sei. Und als ob ein Pädo auf diese Frage hin entgegnen würde: „Oh – ich filme da nur ein paar Wichsvorlagen ab für meine Privatsammlung.“ Auf diesen Hinweis hin meinte sie: Sie erkenne das, wenn´s so wäre. Pfffh!
Haben Sie mitgekriegt, dass – glaub in Hamburg – vor einigen Wochen ein Kindergarten, seinen Kleinen am Ende des Semesters, zur Erinnerung an die schöne Zeit, ein Fotoalbum geschenkt hat… Mit unkenntlich gemachten Gesichtern!