Endlich Teilzeitmann!

Papa, bitteee!! Das Wochenend-Verwöhnpapa-Modell war irgendwie einfacher. (Foto: iStock)

Mein weiches Herz: Gleichzeitig die beste und schlechteste meiner Eigenschaften. Wenn einer meiner dreijährigen Zwillingsbuben einen Wunsch hat, erfülle ich ihn. Nicht sofort zwar, aber spätestens nachdem ich dreimal «Nein» gesagt habe und die beiden immer noch finden, sie müssten diesen quietschenden Flugsaurier für einen Fünfliber jetzt un-be-dingt (!!!) haben, ändere ich meine Meinung dann doch und gebe nach. Gut für die Jungs, schlecht für mein Gewissen. Zumindest ein bisschen, denn eigentlich bin ich gerne ein lieber Papi.

Doch damit ist jetzt Schluss! Kurz nach dem dritten Geburtstag meiner Söhne ward ich plötzlich Teilzeit-Arbeitender und hatte auf einmal so etwas wie ein Verantwortungsgefühl, das über die steinzeitliche Rolle des Ein-paar-Tausender-Heimbringers hinausgeht. Zum guten Glück, muss ich anfügen. Denn bis sich dieser Wunsch endlich erfüllte, war es ein langer weiter Weg.

Der steinige Weg zum Papitag

Seit der Geburt von Bastian und Felix wollte ich mein Vollzeitpensum reduzieren, um wenigstens einen Tag in der Woche mit ihnen verbringen zu können. Noch bevor meine Frau nach der Entbindung das Spital verliess, bat ich darum, weniger arbeiten zu dürfen. Doch meinen Chefs fiel im Halbjahresrhythmus immer eine neue Begründung ein, weshalb dies jetzt nicht möglich sei. Mal hatte ich die Verantwortung für ein Team übernommen, mal die Leitung eines grösseren Projektlis. Eine Pensenreduktion sei drum ein schlechtes Signal an die Mitarbeitenden, hiess es immer wieder.

Ich akzeptierte, statt mich zu wehren. Kam mir hier das weiche Herz neuerlich in die Quere? War ich am Schluss selbst schuld, weil ich meinen Wunsch zu wenig stark äusserte? Ich hatte schon fast aufgegeben, bis mein Arbeitskraftnehmer eine grössere Reorganisation ankündigte und ich, auch dank eines neuen Vorgesetzten, mein Ziel schon fast zur Bedingung machen konnte. Und tatsächlich: Ich unterschrieb eine Änderungskündigung, die mir – Schwarz auf Weiss – den langersehnten Papitag garantierte.

Von Papas neuer Verantwortung …

Drei Monate hatte ich also Zeit, mich selbst und die Jungs darauf vorzubereiten. Wie in einer Sanduhr Sandkorn um Sandkorn nach unten tröpfelt, vergingen die Tage. Langsam, einer um den andern. Als es dann endlich so weit war, beschloss ich zur Feier des Tages: «Chömet, Buebe, wir gehen auswärts frühstücken!»

Rückblickend gesehen war das keine gute Idee. Der Weg zur Beiz führte an der Spielwarenabteilung vorbei, in der sich wieder mal ein quietschender Dino zur Schau stellte, der sofort zum Objekt der Begierde wurde. Anders als vor dem Papitag blieb ich aber diesmal bei meinem Standpunkt und sagte – wie das ein total verantwortungsvoller Vater eben macht – «Nüt isch!».

Der zweite Papitag verlief bereits viel harmonischer. Foto: Reto Vogt

Sohn 1 reagierte wenig erfreut. Ich hatte Verständnis dafür und versuchte zu erklären. Doch die Sätze «Du hast nicht Geburtstag!», «Es ist noch nicht Weihnachten!», «Komm, ich mache ein Föteli davon, dass ich das Vieh nicht vergesse» oder «Das kostet megaviele Batzeli, so viel haben wir gar nicht» aus der Erziehungstrickkiste nützten (erwartungsgemäss) nichts. Also hatte ich auf der ganzen Heimfahrt im Bus einen tobenden Buben auf dem Schoss.

… bis zum wohlverdienten Mittagsschläfchen

Der zweite wechselte dann beim Aussteigen in dieselbe Stimmungslage, weil er den Knopf zum Aussteigen nicht drücken konnte. Doch dank der Freude über den neuen Papitag konnte ich beide Herausforderungen relativ locker meistern.

Zugeben muss ich trotzdem, dass ein Tag im Büro nicht anstrengender ist. Im Gegenteil: Erstmals seit vielen Jahren nutzte ich die Gelegenheit, gleichzeitig mit Bastian und Felix ein Mittagsschläfchen zu machen.

Dieser Beitrag erscheint gleichzeitig auf dem Blog Any Working Mom.

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93 Kommentare zu «Endlich Teilzeitmann!»

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Schön: Papi geht am Papitag mit den Kindern auswärts frühstücken und geniesst den Mittagsschlaf, während Mami an den Mamatagen kocht, putzt und wäscht….

    Sorry, wenn des Vaters Teilzeitpensum nichts am Rollenverständnis ändert, würde ich als Frau auf so einen Partner pfeiffen. Wenn eh alles beim Alten bleibt, hat Frau mehr davon, wenn der Ehemann Vollzeit arbeitet.

    Papi macht sich einen faulen Lenz und Mami bleibt Mädchen für alles. Offenbar hat Papi da etwas nicht ganz verstanden.

    • sottosopra sagt:

      Es war sein „erster Papitag“ mit den Kindern. Ist doch irgendwie verständlich, wenn er dann etwas spezielles macht. Was die Leute nicht alles in einen solchen Text hineininterpretieren können (betrifft in etwa 50% der Kommentare hier drin).
      @ Reto Vogt: well done. Würde mich freuen auf weitere Berichte von ihren „Papatagen“ (oder wie man diese Tage auch nennen mag) folgen würden.

  • Aquila Chrysaetos sagt:

    Eigentlich ein guter Beitrag für eine angeregte Diskussion. Aber es ist wohl überflüssig zu sagen, dass die meisten 100%-Väter auch bei vollem Pensum morgens sowie abends ihre Vaterrolle ausfüllen und keinesfalls dem Klischee des blossen, steinzeitlichen Ernährers genügen. Abgesehen davon ist das wirtschaftliche Wohlergehen der Familie auch ein wichtiger Aspekt, welcher die Eltern sicherstellen sollten und es ist keinesfalls verwerflich, wenn einer der Beiden dafür 100% arbeitet.
    Die eigentlich interessante Frage ist doch aber, warum der Autor erst Verantwortungsgefühl entwickelt als er begann Teilzeit zu arbeiten. Die Kindsmutter muss ja eine extreme Gatekeeperin sein, wenn der Vater vorher offenbar keinerlei Rolle gespielt hat in der Kinderbetreuung – oder er ein ziemlicher Simpel.

  • Widerspenstige sagt:

    Teilzeitler haben die Stunde der Wahrheit in ihrem Leben erkannt und Prioritäten entsprechend gesetzt. Hätten wir das gesicherte Grundeinkommen angenommen, wären bereits viele offene Fragen der Arbeitswelt wie des privaten Lebens obsolet geworden oder in Bearbeitung. Es gibt immer weniger Lohnarbeit zu 100% und deswegen sollten Arbeitgeber entsprechend jetzt schon reagieren. Routinearbeiten, Dreckarbeiten werden zB künstliche Intelligenzen/Roboter erledigen in naher Zukunft. Dies bedingt mehr Teilzeitarbeiten, weil Aufträge schubweise eintreffen und effizient bearbeitet werden müssen. Siehe Postpaketservice wegen Black Friday oder generell vor Weihnachten: Aufstockung des Personals auf Abruf bzw. Teilzeitler.

    Bei Elternschaft soll dies eine längere ELTERNZEIT ermöglichen.

    • Widerspenstige sagt:

      Wie bereits bemängelt wurde – zu meiner Freude nicht nur von mir umgehend nach dem Lesen darauf gestossen bin – ist das Wort ‚Teilzeitmann‘ unbrauchbar. Was ist der Mann dann sonst noch ausserhalb seiner Teilzeitaufgabe im Berufsleben? Ein 80% Mann? Oder nur ein Mann, wenn er zu 100% Lohnarbeit erledigt? Die passende Definition ist schon wichtig, denn Vorurteile werden durch Schlagworte bzw. Pflege von Rollenspielfiguren zementiert statt diese in Frage zu stellen. Was ich täglich lese, verinnerliche ich und nehme es als gegeben hin – irgendwann. Ob es richtig oder falsch ist im jeweiligen Kontext wird von den wenigsten Lesern hinterfragt.

      Also Vorsicht vor solchen Ausdrücken wie Teilzeitmann oder gibt es eine Teilzeitfrau?

    • Sportpapi sagt:

      „Hätten wir das gesicherte Grundeinkommen angenommen, wären bereits viele offene Fragen der Arbeitswelt wie des privaten Lebens obsolet geworden oder in Bearbeitung.“ Und würden wir im Paradies leben, wo Milch und Honig fliesst, müsste das nicht einmal von jemandem bezahlt werden. Alles andere ist vorerst einmal Spekulation und (Alb-)Traum deinerseits. Und nein, Arbeit auf Abruf ist keineswegs erstrebenswert, und mit fixer Teilzeitarbeit nicht vergleichbar.

    • L.T. sagt:

      Noch nie gab es soviele Arbeitsplätze in der Geschichte der Schweiz wie heute. Das es immer weniger Arbeit gäbe behaupten zwar irgendwie alle, die objektiven Zahlen sprechen aber eine andere Sprache.

  • Christoph Schweizer sagt:

    Immer wieder cool, wenn die Kollegen die Arbeit der Teilzeiter*innen erben, nur weil letztere sich dringend mit ihren Kindern beschäftigen müssen (unwohl/krank/Kita/Schultermin/…). Oder deren achsotolle Arbeit korrigieren dürfen, nur weil sie gedanklich oder zeitlich nicht voll da sind. Ironie off. Irgendwann strapaziert das schon etwas die Solidarität. Als Arbeitnehmer ist man doch schlussendlich da, um die Arbeit zu erledigen. Schön, wenn’s klappt, aber etwas Verständnis für den Arbeitgeber sollte auch da sein

    • Widerspenstige sagt:

      @Christoph Schweizer
      Was Sie über Teilzeitarbeit von Eltern sagen ist inakzeptabel, weil Sie deren Wichtigkeit für uns als Solidargesellschaft nicht sehen. Es gibt Ausfälle wegen Krankheit/Unfall etc. auch von Vollzeitlern und das muss dann auch flexibel überbrückt werden bei der Arbeitsaufteilung. So funktioniert das Leben, ok?

      Merke: Eine Wirtschaft ist für deren Gesellschaftsmitglieder da und nicht umgekehrt.

  • Esther Villa sagt:

    In der NZZ vom 27 November lese ich zu diesem Thema : „Mancher Chef wehrt sich noch immer gegen Teilzeit-Mitarbeiter.
    Auch um sich am Markt als innovativ zu präsentieren, müssen Firmen betonen, gegenüber Arbeitsformen wie flexiblen Zeitmodellen offen zu sein. In der Praxis allerdings ärgern sich viele Vorgesetzte über die Teilzeitpensen.“

  • Nadine Sommer sagt:

    Bravo, toll geschrieben. Es sollte noch viel mehr Teilzeitpapis geben, wir arbeiten beide Teilzeit und finden es das Beste! Man kennt die Sorgen und Freuden des anderen und ist auf einer Ebene, und für die Kinder ist es genial! Weiter so, ich hoffe noch viel von Ihnen und den Kindern zu lesen!

  • anna sagt:

    Tipptopp.

    Erstmals herzliche Gratulation an die Mutter der Zwillinge, welche bestimmt drei extrem strenge Jahre hinter sich hat!

    Und: Warum ‚Teilzeitmann‘? Was sind Sie denn in den neuen 20 Prozent?

    Viel Freude weiterhin.

  • Alam sagt:

    Schön, dass Sie es wagen! Einerseits den Papitag, andrerseits darüber zu schreiben. Sie lassen sich nicht einschüchtern und ziehen das Ding durch. Ich hoffe, wir lesen noch mehr von Ihnen. Gerne auch die lustigen Sachen, auch wenn sich einige darüber ereifern müssen.

  • Michael M. Maurantonio sagt:

    Egal, wie/wo Sie arbeiten (bezahlt/unbezahlt), als Mann/Frau, mit Kleinkindern im Haushalt haben Sie Ende der Woche im Schnitt >70h aufgewendet. Alleinerziehende Väter sogar mehr als Mütter. Leider wird das Teilzeitmodell nur wenigen Personen gerecht (eigene Bedürfnisse, Ziele, Stärken…). Auch muss alles vorher sehr gut geplant und besprochen werden, nicht nur wegen möglicher Einkommenseinbussen, neuer Regeln des Zusammenlebens (maternal gatekeeping) etc., sondern auch wegen des Erhalts eines intakten sozialen Netzwerkes, das von Frauen viel besser gepflegt wird, als von Männern. Thema: Sobald Kinder mehr Zeit ausser Haus verbringen (Schule, Lehre, Studium usw.). Diese Planung muss jedes Jahr neu angeschaut werden, um Missverständnisse zu minimieren und um sich treu zu bleiben.

  • Christoph Schnyder sagt:

    Auch wenn der Artikel vielleicht gut gemeint ist, er bedient klassische Vorurteile gegenüber Vätern: Der vollzeit-arbeitende Vater beteiligt sich nicht WIRKLICH an der Erziehung der Kinder, sondern ist nur für Spass und Verwöhnen zuständig. Der (stets hochprozentig) teilzeit-arbeitende Vater macht daheim nicht viel selbst, geht mit den Kindern sogar schon zum Zmorge „auswärts“ essen, moderat quengelnde Kinder sind gleich eine scheinbar noch die dagewesene „Herausforderung“. Und dann die ach-so-überraschende Erkenntnis, dass daheim sein und auf Kinder aufpassen auch schon mal ganz schön anstrengend sein kann (wie aus irgendeiner hausfrauen-schmeichelnden Filmszene aus den 70ern). Normalen betreuenden Vätern erweisen solche Erzählungen voller Stereotype in Nebensätzen einen Bärendienst.

    • Daniele Palm sagt:

      Genau das gleich ging mir auch durch den Kopf. Wann kocht, putzt oder kauft er denn ein? Für Auswärtsfrühstück und Mittagsschläfchen reicht es bei mir jedenfalls nicht…

      • Sportpapi sagt:

        Hm. So viel Stress gibt Haushalt exklusiv Kinderbetreuung nun auch wieder nicht! Man muss nicht täglich einkaufen, stundenlang kochen, täglich stundenlang aufräumen und putzen.

  • Claude Fontana sagt:

    Juhuu, Mein Mann bringt nur noch 3910 Fr. nach hause. Dafür darf ich nun auch 50%als Klärwassertaucher Arbeiten. und Kriege noch 3650 Fr. für die selbe Arbeit. weil ich zu doof bin. (sagen sie) Unser Baby kann auch schon sein erstes wort: Bäh!
    Wer zynismus findet: Gern geschehen

  • Papperlapapi sagt:

    Ich arbeite seit 10 Jahren, seit der Geburt unseres Jüngeren, 80%, es war eine super Entscheidung. In erster Linie geniesse ich die Zeit zuhause, ich mag die (bei zunehmender Selbstständigkeit abnehmende) Zeit mit den Kindern im Alltag und nicht nur am WE und in den Ferien, beim Essen, bei der Unterstützung bei den Hausaufgaben, beim Kleider-, Schuhkaufen, bei der Fahrt zum Kieferorthopäden, beim Chauffeurdienst in den Verein. Ich finde es gut, den Kindern ein gleichberechtigtes Partnerbild zu vermitteln. Papi wäscht, putzt, kocht, arbeitet, genau gleich wie Mami.
    Meine Frau konnte durchgängig im Beruf bleiben, die ersten Jahre 60%, nun auch 80%.

    • Muttis Liebling sagt:

      Wenn zwei das Gleiche machen, ist einer überflüssig. Man kann auch ‚gerecht‘ Arbeit teilen. Es gibt aber nie Grund, die gleiche Arbeit gleich zu teilen.

  • Muttis Liebling sagt:

    Teilzeitarbeit ist so etwas wie GV mit Kondom. Eines Tages fragt man sich, ob man es besser nicht ganz lässt. Aber es soll Menschen geben, die lieben Kompromisse und ich muss ja nicht alles verstehen.

    • Kinders Liebling sagt:

      Nun, wenn sie beim Sex so egiostisch sind, wie in ihrem Frauen- (oder Familienbild), dann wird der mit ihnen kaum Spass machen. Und ihren Worten entnehm ich, dass sie zwar eine Mutter haben, wohl aber eher nicht Vater sind.

  • Melanie sagt:

    Vielen Dank für diesen Artikel Herr Vogt.
    Es zeigt sehr schön, dass es auch für Männer nicht einfach ist aus der zugeteilten Schublade (100% Ernährer, Vollzeit) auszubrechen. Hut ab!
    An alle Arbeitgeber: ob man 100 oder 80 arbeitet hat nur eine Auswirkung auf die Präsenzzeit, nicht aber auf die geleistete Arbeit, da man in Teilzeit effizienter arbeitet und es kommt die Arbeitgeber erst noch „billiger“. Ich verstehe echt nicht, wieso das nicht schon öfters gemacht wird.

    • Stefan Zeier sagt:

      Ich gebe ihnen gerne Recht, dass 80% fast gleich 100% ist wenn man den output vergleicht. Doch dies gilt bei weiten nicht für alle Berufe.
      In Jobs wie:
      – Kassierer beim Grossverteiler
      – Verkäufer im Detailhandel
      – Tram-, Bus- & Taxifahrer
      – Rezeptionisten
      – Polizisten
      – Flugbegleiter / Piloten
      – Köche
      – Schalterpersonal bei Banken und Post
      – Kellner……….(die Liste kann beliebig erweitert werden)
      Alles Jobs, bei denen man mit 80% eben nur 80% abdeckt. Dann muss eben doch eine zusätzliche Person (FTE) eingestellt werden, was die Fixkosten für Personal erhöht.

      • tina sagt:

        aber die leistung, zeier, ist bei 80% pensum höher! weil die leute ausgeglichener sind, nicht so einseitig belastet. work-life-balance und so

      • L.T. sagt:

        Und wieso soll die Leistung höher sein? Gibt es da irgendwelche richtige Daten welche über „worklife balance und so“-Geschwurbel hinausgehen? Das würde mich als Teamleiter echt interessieren.
        Seit in meinem Büro drei Vollzeitkräfte arbeiten statt 4 Teilzeitkräfte läuft für alle alles einfacher, effizienter und entspannter, nur schon weil eine Schnittstelle wegfällt und die Arbeit weniger übergeben werden muss.

    • Röschu sagt:

      „An alle Arbeitgeber: ob man 100 oder 80 arbeitet hat nur eine Auswirkung auf die Präsenzzeit, nicht aber auf die geleistete Arbeit, da man in Teilzeit effizienter arbeitet und es kommt die Arbeitgeber erst noch „billiger“.
      Genau deshalb ist aber das 80%-Modell für Arbeitnehmer mMn nicht erstrebenswert. Weshalb soll ich auf 20%-Lohn verzichten, wenn ich doch eine 100%-Leistung erbringe?

      • Kurti sagt:

        Weil Sie die 20% an Zeit gewinnen zum Beispiel? Weil Sie nun auch zu Hause leisten können?

      • maia sagt:

        @Röschu: Es arbeiten nicht alle Menschen im Büro: Wie arbeitet z.B. ein Lokomotivführer „effizienter“? Kann er/sie gleichzeitig zwei Züge fahren? So gibt es noch ganz viele Berufe wo das eben nicht stimmt.

    • Rita Schmied-Leuenberger sagt:

      Dass Teilzeitler effizienter arbeiten (Leistung = Arbeit / Zeit), stimmt nur bedingt und ist eine einseitige Betrachtung: anteilsmässig geht eben viel produktive Zeit verloren, wenn sich die eine Kollegin mit der anderen absprechen muss, was von Montag bis Mittwoch gelaufen ist, damit die andere Donnerstag und Freitag abdecken kann. Zudem kommen die Fixkosten wie Infositzungen und Administration bei beiden hinzu. Unsere Kunden im komplexen Dienstleistungsbusiness im Gesundheitswesen zahlen uns (auch) dafür, eine Ansprechperson zu haben, und das ist mit Teilzeit eben nur bedingt gegeben, resp. muss durch Stellvertretungen aufgefangen werden. Insgesamt gleichen sich die zusätzliche Effizienz und die zusätzliche Administration etwa aus, aber dies nur bis ca. 70%. Alles darunter ist teuer.

  • Stefan Zeier sagt:

    Sie nutzen das Wort Papitag welches ich sehr treffend finde in Ihrer Situation.
    Auch ich würde es entsprechend nutzen.
    Doch bin ich mir sicher, dass wegen des Wortes „Papitag“ wieder ein Sturm im Wasserglas ausgelöst wird.
    Nun ein anderes anstössiges Wort: Hüten.
    Wenn ich (100% arbeitend) einmal die Woche schon um 17:00 Feierabend mache um auf unseren kleinen Aufzupassen, nenne ich das Hüten.
    Doch lese ich hier immer wieder, dass ein Vater nicht hüten kann (dieses Wort scheint Grosseltern, Nachbarn und anderen ausgewählten Kreisen vorbehalten zu sein).
    Nun meine Fragen an alle Sturm-im-Wasserglas-und-pseudo-feministische-Wutbürger: Wie würden Sie das „Hüten“ des eigenen Kindes politisch (feministisch) korrekt in der Agenda eintragen?
    Ich freue mich über jeden Vorschlag.

    • Carolina sagt:

      Hä? Sie haben vielleicht Probleme……….

    • Lina Peeterbach sagt:

      Also ich habe einen Mamatag, mein Mann einen Papatag. Insofern sind wir uns einig. Anstatt „hüten“, was ich auch eher für Aussenstehende verwende, sage ich „ich habe heute Abend die Kinder“ oder definiere sogar genauer: ich muss sie von der Kita holen, ins Bett bringen etc.
      Wichtiger als die Bezeichnung ist doch aber, wie es abläuft: routiniert und als echter Teil einer Familie, d.h. z.B. nach dem Einschlafen noch etwas im Haushalt erledigen etc. Oder einfach froh sein, dass alle noch leben, und stolz sein, dass alle Zähne geputzt sind? (Dann ist wäre es sicher eher als „Hüten“ zu bezeichnen ;))

    • 13 sagt:

      Betreuen? 😉 Oder einfach „Ich habe an dem Tag die Kinder“, „Ich bin an dem Tag bei den Kindern“?
      Hüten tönt tatsächlich mehr wie „Ich habe mich freiwillig dazu bereit erklärt, dafür zu sorgen, dass dem Kind nichts passiert, bis die Erziehungsberechtigten und damit auch Erziehungsverantwortlichen wieder da sind.“ Trifft auf die Grosseltern oder den Babysitter zu, aber den Vater hoffentlich nicht.

      Aber Papitag ist völlig ok. Warum auch nicht. An dem Tag ist der Papi verantwortlich. Punkt. Bei uns gibt es Papitage, Mamitage, Grossitage und Nina-Tage (Tagesmutter).
      Der Ausdruck wird nur dann etwas komisch, wenn darunter verstanden wird, dass der Papi ja super modern und aufopfern ist, wegen dieses einen Tages, während an den anderen 6 die Mutter die Hauptverantwortung trägt.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Betreuen ist sicherlich besser als hüten, und auch gebräuchlicher. „Bei den Kindern“ ist aber noch weniger als hüten, mit gerade gar keiner Handlung verbunden.

      • 13 sagt:

        Oder aber alle Handlungen und Aufgaben, die so anfallen, einschliessend…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Bei allem Verständnis für eine grosszügige Auslegung der Semantik: Nein.

      • 13 sagt:

        Nach der Logik würde jemand, der mich anruft, fragt was ich gerade mache und als Antwort bekäme „ich bin im Büro“ annehmen, dass ich da nur herumsitze. Das wäre aber kaum der Fall

      • Sportpapi sagt:

        @13: Von wegen Logik: Entscheide dich doch für eine stringente Argumentation, ob es nun um das Alltagsverständnis geht, oder um korrekte Semantik.

    • 13 sagt:

      PS: Ich bin keine „Sturm-im-Wasserglas-und-pseudo-feministische-Wutbürger“ (In wenn schon), aber Feministin, der die richtigen Ausdrucksweise wichtig ist, da sie politisch ist und die Sprache einen gesellschaftlichen Einfluss hat.

      PS 2: Ich arbeite auch 100% und wenn mein Mann, der Teilzeithausmann ist, abends oder am Wochenende nicht da ist, hüte ich nicht. Nur bin ich eine Frau, weshalb auch nie jemand auf die Idee käme, dies so zu benennen.

    • Schlumpfine sagt:

      Wenn Sie das Wort „Hüten“ auch für die Betreuungsarbeit Ihrer Partnerin verwenden, ist daran grundsätzlich nichts auszusetzen. „Hüten“ tönt für mich sehr passiv. Ich schaue, dass den Kindern nichts passiert, lasse sie spielen, verpflege sie, nehme aber nicht aktiv erzieherisch Einfluss. Dies passt eben, wenn die Grosseltern oder der Babysitter „hüten“. Für den Betreuungs- und Erziehungsaufrag der Eltern passt der Ausruck m.E. nicht so gut.

    • mila sagt:

      Betreuen (Schwizerdütsch: ich lueg dä Chind?) Das macht man(n) doch mit den eigenen Kindern… Die Mutter hütet sie ja auch nicht.

  • Maike sagt:

    Als ehemalige Vollzeit-Mami hält sich mein Bedauern über den Stress in der ungewohnten Kinderbetreuung doch arg in Grenzen. Und sollte der Zusatz wahr sein, das er – krampfhaft – versucht, seine Buben für Fussball zu interessieren, ein Rat: lass es. Es ist per se wesentlich stressfreier, Kinder sich zu einer eigenen Persönlichkeit entwickeln zu lassen, als sie zu einem Abbild seiner selbst machen zu wollen !!

    • Reto Vogt sagt:

      Das „krampfhaft“ ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Wenn sie sich für was anderes entscheiden und nix vom Fussball wissen wollen, finde ich das total in Ordnung.

  • Lina Peeterbach sagt:

    Schöner Artikel, Herr Vogt.
    Immer dieses Theater um Teilzeit: ich arbeite selbst seit 4 Jahren 80% in einer Führungsposition, das geht wunderbar. An meinem Mamatag finden mich meine MA eben per Telefon, wenn es etwas Dringendes gibt. Und zwischendurch muss man eben mal Flexibilität zeigen und Tage tauschen, Grosseltern um Hilfe bitten etc. Wo ein Wille ist ist ein Weg! Und wenn die Welt einstürzt, weil man mal 1 Tag nicht im Büro ist, dann hat man schon viel früher etwas falsch gemacht…
    Bitte mehr von Ihnen in Zukunft! Und bleiben Sie hart bzgl der Flugsaurier… 😉

    • Sportpapi sagt:

      Ja, so geht das!
      Andererseits ist das mit der Flexibilität bei teilzeit arbeitenden Müttern (und vermutlich Vätern) doch vielfach eher nicht so.

      • Lina Peeterbach sagt:

        SP, genau daher ist diese Debatte so wichtig: nicht nur, um Flexibilität von den Arbeitgebern zu fordern, sondern auch von den Mitarbeitern. Meine persönliche Erfahrung hat mir allerdings auch gezeigt, dass Flexibilität, Motivation und Verantwortungsbewusstsein nicht unbedingt ans Pensum gekoppelt sind. Bzw. dass die Welt oft komplexer ist als man meint: habe einige 100% MA, die eher auf „Ausnutzen des Arbeitgebers“ aus sind. Meine Teilzeitler zeigen im Schnitt mehr Commitment, machen mal am Abend noch etwas fertig, kommen einen zusätzlichen Tag ins Büro etc. Schlussendlich ist es eine Charakterfrage, nicht unbedingt eine Frage des Pensums… Und es sollte ein echtes Geben und Nehmen sein, kein einseitiges Hand-Aufhalten der Arbeitnehmer.

      • Sportpapi sagt:

        @Lina Peeterbach: Meine Erfahrung ist einfach, dass Eltern mit Betreuungspflichten wahnsinnig unflexibel sind. Die müssen pünktlich weg, können keine wichtigen Termine an ihren Freitagen wahrnehmen, schon gar nicht mal für ein paar Tage weg.
        Ich weiss, es ist schwierig. Aber hin und wieder sollte man schon versuchen, es sich einzurichten. Zumindest wenn die Vorlaufszeit stimmt.

      • 13 sagt:

        Ich bin der Meinung, das hängt auch sehr von der Position und damit zusammenhängend auch beruflichem Ehrgeiz ab. Ich kenne einige teilzeitarbeitende Kadermitglieder für die das selbstverständlich ist und die es möglich machen. Wer nur arbeitet, um etwas hinzu zu verdienen, wird es weniger anbieten.

      • Sportpapi sagt:

        Richtig, 13. Und deshalb ist eben letztlich Teilzeitarbeit nicht gleich Teilzeitarbeit.

      • 13 sagt:

        Genau. Und darum kann man nicht aus der Erfahrung mit teilzeitarbeitenden Müttern in weniger anspruchsvollen Stellen, darauf schliessen, dass Teilzeit und Jobsharing in den oberen Etagen nicht funktioniert. Etwas, was sehr viele immer noch tun.

      • Sportpapi sagt:

        @13: In den oberen Etagen findet doch vielfach gar keine Zeiterfassung mehr statt und die Arbeitszeit ist gegen oben offen. Da ist teilzeit per Definition schwierig…

      • 13 sagt:

        @ SP
        Das ist doch viel zu vereinfacht gesagt. Erstens gibt es durchaus noch sehr viele Firmen mit Zeiterfassungssystemen auch fürs Kader. Zweitens stellt sich dann immer die Frage von Leistung und Anwesenheit. Wer 60% angestellt ist und 60% Lohn bezieht, sollte sich nicht damit konfrontiert sehen, warum er jeweils Montags und Donnerstags nicht da ist oder weniger erledigte Arbeiten als der Vollzeitangestellte vorweisen kann (wobei erfahrungsgemäss mehr als 60% des Vollzeitarbeiters erledigt sind). Flexibilität und Bereitschaft zu Überstunden ist natürlich bei gewissen Position mitbegriffen (auch ohne Kompensation, Bezahlung). Wer aber eine Sollarbeitszeit von 36 Stunden hat, macht schon mit 37 Stunden Überstunden, derjenige mit 42, erst ab der 43. Stunde.

      • 13 sagt:

        Sprich, wenn ich 80% angestellt bin und trotzdem wöchentlich 40-42 Stunden mache (also eher 100%), dann ist das immer noch weniger als wenn ich den gleichen Job mit 100% mache und dabei locker 45-50 Stunden (also eher 120-130%) gefordert wird. Ich habe also entsprechend mehr Familienzeit.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ja, das ist zu vereinfacht gesagt. Ich widerspreche ja auch nicht dem Punkt Machbarkeit. Ich gehe nur davon aus, dass begehrte Stellen in Konkurrenz ausgeschrieben werden, und letztlich Bewerber einen Vorteil haben, die mehr Zeit investieren können und wollen. Ist ja nicht so, dass die automatisch schlechtere Leistungen anbieten.

  • Sina sagt:

    Gut gemacht, weiter so! Wünsche weiterhin viel Freude an den Aufs und Abs des Papiseins. 🙂

  • 13 sagt:

    Ich finde das Video passt sehr gut zum Text:

    https://www.youtube.com/watch?v=7znxySWkTPk

    • Widerspenstige sagt:

      made my day 😀

      P.S. Man höre sich die Begleitmusik im Video an …. ja, es ist die aus ‚Saturday Night Fever‘ mit Machoman John Travolta im weissen Anzug, rotem Hemd (weit offen getragen, damit alle die gestählte Brust mit goldener Halskette mit Kreuz dran sehen können, während dem siegessicheren Schreiten zur Partynight).

  • 13 sagt:

    Fast wäre ich darauf reingefallen und hätte Ihnen gratuliert. Aber nur fast. Denn eine Gratulation hätte eher bedeutet, dass ich Ihnen als Mann für etwas gratuliere, was für Mütter ganz normal ist. Es ist sicherlich schön, hat es mit dem Papitag geklappt. Von einem 3j Kampf kann kaum eine Rede sein, denn hätten sie wirklich gekämpft und nicht nur alle 6 Monate mal nachgefragt, dann hätten sie viel früher eine andere Stelle gefunden, wo es möglich gewesen wäre. Und vielleicht wäre Ihr Chef auch früher darauf eingestiegen, wenn er die Ernsthaftigkeit und die Gefahr, einen guten Mitarbeiter zu verlieren, erkannt hätte.
    Und Mittagsschlaf? Ernsthaft? Wie wäre es mit Haushalt? Oder liegt das am „Papitag“ nicht drin?
    Daher kann ich nur sagen: Ein guter Anfang. Mehr nicht.

    • Stefan Zeier sagt:

      @13: Sie sind aber streng. Der Autor schreibt von seinem ersten Papitag auf den er sich riesig gefreut hat.
      Daher ist es ihm wohl kaum zu verdenken, wenn er etwas spezielle daraus macht. Er betont das ja auch in dem er schreibt „auswärts zu Frühstücken“. Der Alltag kommt dann schnell genug.
      In diesem Sinne gratuliere ich dem Autoren, dass er sich nun an einem Tag der Woche um seine Jungs kümmert und Zeit mit Ihnen verbringt.
      Tolle Sache.

      • 13 sagt:

        @ Herr Zeier
        Lesen Sie aufmerksam Ihren letzten Abschnitt und beantworten Sie mir eine Frage:
        Würden Sie das auch so zu einer Mutter sagen, die nach 3 Jahren ihr Pensum um 20% reduziert?

    • Schlumpfine sagt:

      @13: Man kann auch Mittagsschlaf halten, um sich für die Hausarbeit aufzufrischen. An meinen „Mami-Tagen“ habe ich fast immer das Bedürfnis nach einem Mittagsschläfchen. An Bürotagen komischerweise nicht. Woran das liegen mag? Zwinker..
      Ansonsten pflichte ich Ihnen bei.

    • Coffee Toffee sagt:

      Den Mittagsschlaf kann ich zu 100% empfehlen- ich hab die Mittagspause mit häufigem Schläfchen strikt durchgezogen und es war einfach eine Wohltat, eine Stunde für sich zu sein und sich zu erholen. Wieso auch nicht? Arbeitende gehen auch häufig mit Freunden essen- am See oder in der gemütlichen Beiz.

    • Jan Holler sagt:

      Wie biestig und wie bissig, 13! Dabei ist der Text ehrlich und will gar nichts vormachen. Eine andere Stelle hätte er suchen können, empfehlen Sie? Ja meinen Sie denn, die liesse sich so einfach finden, diese 70%-80%-Stelle? Und vielleicht sind der jetzige Job und die Mitarbeiter ansonsten gut und erfüllend und die Arbeit geschätzt und gut bezahlt, der Arbeitsweg nicht lang.
      Wissen Sie was, ich mache den Haushalt locker an einem Morgen: Wäsche, Wohnung putzen (Wochenputz, nicht nur oberflächlich), Einkaufen, Kochen, Geschirr. Ein Mittagsschlaf läge locker drin – aber den brauche ich nicht.
      @ Reto Vogt: Das machen Sie schon gut so. In wenigen Jahren sind die Kinder nicht mehr so fixiert auf „jetzt unbedingt haben wollen“. Geniessen Sie die Zeit mit ihren Kindern, geht schnell vorbei.

      • 13 sagt:

        Der Morgen verging mit auswärts frühstücken, da war nichts mit Hausputz. Ja, vielleicht stand er so erholt vom Mittagsschlaf auf, dass er danach noch alles erledigte. Meine Erfahrung ist eher eine andere…und aus dem Text geht nun mal ein gewisses Klischee hervor…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Da wäre noch viel Zeit, die nicht beschrieben ist. Der wird kaum auswärts gefrühstückt haben bis zum Mittagessen… (das er wohl auch irgendwie gekocht haben wird).
        Mag sein, dass er an diesem ersten Tag nicht viel im Haushalt geleistet hat. Vielleicht ändert das noch. Und ja, schade, dass er das nicht beschrieben hat. Aber davon ausgehen, dass er nun gar nichts im Haushalt leistet ist nun auch nicht zulässig.
        Was ist denn deine Erfahrung zum Thema?

      • 13 sagt:

        Dass der Haushaltsanteil an den Papitagen sehr klein ausfällt. Ich mag mich natürlich täuschen, aber nichts in dem Text deutet wirklich darauf hin.

      • maia sagt:

        @13: Vielleicht hat ja die Mutter das alles schon erledigt, weil sie ihm das nicht zutraut, und er logischerweise denkt: „Warum soll ich eine saubere und aufgeräumte Wohnung putzen und aufräumen?“. Ausserdem mach ich ihm den ersten freien Tag so schon gönnen. Der Ernst holt ihn früh genug ein. Ich mache das auch oft an den ersten zwei, drei Ferientagen: Einfach mal möglichst nichts tun.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Vermutlich hast du schon recht. Aber es ist ja auch nicht so, dass Mütter ausserhalb all der Arbeiten, die direkt mit dem Kind zu tun haben (wie einkaufen, kochen, Tisch bereiten usw.), ohne Unterbruch noch Haushalt führen. So viel Arbeit gibt es da gar nicht.
        Und wenn dem Vater gewisse Haushaltspflichten zugeteilt sind (z.B. Wäsche zusammenlegen, Staubsaugen, Badzimmerreinigung), so würde er sie vermutlich dennoch nicht an seinem Papitag erledigen, sondern vielleicht am Samstag morgen. Würde ich jedenfalls so machen.

    • Sportpapi sagt:

      Warum sollte man jemanden gratulieren, der sich sein Leben so einrichtet, wie er möchte? Oder gerade deswegen?
      Und wenn, dann würde ich auch der Vollzeit arbeitenden Mutter gratulieren. Nur schon, weil es so selten ist.
      Mittagsschlaf, wenn die Kinder schlafen, ist doch eine gute Idee. Und nach meinem Wissen auch etwa der Tipp, den man erschöpften Müttern gibt…

  • Aeschlimann sagt:

    Unglaublich, dass es drei Jahre gebraucht hat! Aus meiner Sicht kann man heute fast jeden Job mit einem 80% Pensum machen und viele fortschrittliche Arbeitgeber haben dies auch erkannt und ermöglichen es ohne Probleme.
    Keiner Wunder, dass wir bei solchen Zuständen mit Erhöhung der Arbeitsquote der Frauen keinen Fortschritt machen. Teilzeitpensen für Männer ist ja die Voraussetzung, dass Mütter mehr arbeiten können.

  • Marie Bornand sagt:

    Guter Artikel Herr Vogt, danke ! Ich verstehe ihren damaligen chef denn wenn man einem mitarbeiter einen Tag frei gibt, dann kommen ein paar andere und die wollen dann auch der Mittwoch oder Freitage oder so. Und dies ist in einer Firma kompliziert, im Stil „sagt man einmal ja muss man immer ja sagen“ ! Ich habe selber im Personalwesen gearbeitet. Halbtags geht noch für spezifische jobs aber 4 Tage nicht weil dann die kollegen ihn natürlich immer am diesen Tag suchen und es gibt dann Aerger. Auch ist dies manchmal einfach nicht möglich weil zuviel Arbeit ist.

    • tina sagt:

      die 42stundenwoche ist ja nicht gottgegeben. wenn man 42 kann, kann man auch 30, man stellt dann halt mehr leute ein, so dass das gesamtpensum abgedeckt ist. es geht nicht darum, grosszügig „einen tag frei geben“, sondern darum, das pensum zu ändern, der lebenssituation entsprechend. ich ändere mein arbeitspensum immer mal wieder, den umständen entsprechend. ich weiss diesen luxus sehr zu schätzen! aber ich bin auch flexibel und habe meine ansprüche sehr runtergeschraubt, um mir das sozusagen zu ermöglichen.

      • Lina Mosimann sagt:

        Finde ich gut, wenn Sie das wollen u. können und gönne es Ihnen von Herzen (ganz ohne Ironie). Nur hoffe ich, dass dann auch bald die Heiratsstrafe abgeschafft, die steuerliche Progression und die Bedarfsregeln für Transferleistungen angepasst werden. Damit wir Kinderlosen euren Lebensstil nicht noch mehr subventionieren müssen.

      • Hans Ulmer sagt:

        @Lina Mosimann: recht kurzsichtig ihre Kommentar. Wie stehen sie denn dazu, dass meine Kinder ihre Rente finanzieren werden?

  • Marie Bornand sagt:

    Tiere machen fast alle einen Mittagsschlaf und scheinbar haben die Menschen immer einen geschlafen nach dem mittagsessen. Erst mit der Industrieller arbeitszeit hörte man auf mit der Siesta welche noch lange in den Südländer normal war. Schon eine halbe Stunde macht einem wieder fit. Es gab ein gutes Buch von Bruno Combo aber es gibt es nicht auf deutsch aber war ein Hit. Sie finden es in franz. „Eloge de la sieste“ auf Amazon, aber auch in italienisch und in spanisch. Sehr gutes Buch.

  • Koller sagt:

    Schöne neue Zeit, der Mann sitzt zuhause rum und die Frau geht malochen. Hoffe schon das meine Mädchen später einen richtigen Mann finden und das Mutter sein geniessen können und nicht Malochen müssen.

    • Thomas sterchi sagt:

      Lieber Herr Koller (ich geh hetzt einfach mal davon aus, DASS (übrigens) sie ein Mann sind) wann sollen ihre Mädchen diese richtigen Männer finden, 1876?

    • Kathy sagt:

      Wie bitte? „Der Mann sitzt zuhause rum“? Haben sie den Text nicht gelesen? Irgendwie scheint es, als ob sie in der Vergangenheit leben würden. Im Jahr 2018 beteiligen sich „richtige“ Männer an der Kindererziehung und versuchen, ein Betreuungsmodell zu finden, das für alle stimmt.

      • 13 sagt:

        @ Kathy
        Ich stimme Ihnen zu, aber offenbar liegen wir beide falsch: Schauen Sie sich den Titel „Teilzeitmann“ an. Männer, die einen Teil ihrer Zeit zu Hause die Kinder betreuen, sind offenbar nur in Teilzeit Männer, was letztlich heisst, dass sie in der Zeit, in der Sie zu Hause sind und die Kinder betreuen, keine Männer sind…Ich möchte mal sehen, wie jemand den Ausdruck „Teilzeitfrau“ für Frauen gebraucht, die in Teilzeit arbeiten und darum nur die Hälfte der Woche zu Hause die Kinder betreuen…tatsächlich sehr traurig für das Jahr 2018.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das ist wie die „Vollzeitmütter“. Aber muss man diese Begrifflichkeiten immer so überinterpretieren? Man sagt in einem Wort aus, was präzis nur in einem ganzen Satz geht. Und wird verstanden.

      • Röschu sagt:

        @Kathy
        „Im Jahr 2018 beteiligen sich „richtige“ Männer an der Kindererziehung und versuchen, ein Betreuungsmodell zu finden, das für alle stimmt.“
        Dieser Satz ist ein Widerspruch in sich und zeigt wunderbar das heute gängige Verständnis von Toleranz auf. Es soll Paare geben für die ein Betreuungsmodell stimmt, bei welchem der Mann nicht in die Betreuung einbezogen ist…

      • Kathy sagt:

        @Rösch: Nein, kein Widerspruch. Lies nochmal. Erziehung und Betreuung sind nicht zwangsläufig dasselbe.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ja, auch ein Wort, dass gar nicht geht. Was ist dann die vollzeitarbeitende Mutter? Gar keine Mutter mehr?
        Semantik halte ich persönlich tatsächlich für wichtig. Solche Wörter werden nicht zufällig gewählt.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Die Wörter werden aus einer bestimmten Perspektive gewählt. Und aus einer anderen dann kritisiert. Obwohl sie doch keineswegs missverstanden werden.

      • Sportpapi sagt:

        @Kathy: Dann frage ich gerne mal nach: Gab es denn Zeiten, als sich Männer nicht an der Kindererziehung beteiligten? Zumindest in dem Sinn, dass sie mitbestimmten, dass die Frau (oder eine Drittperson) die Betreuung vollständig übernimmt?
        Die Argumentation ist etwas spitzfindig, und die Kritik von Röschu meiner Meinung nach schon berechtigt.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Wenn Du das „Bestimmen“ als Erziehungsarbeit anschaust, dann haben die Männer tatsächlich lange diese geleistet, sie waren ja lange genug das Oberhaupt der Familie. Inkl. des Umstandes, dass eine Frau nur mit ausdrücklicher Einwilligung des Mannes einem Beruf nachgehen konnte. Jedoch heisst Erziehungsarbeit einiges mehr als nur die Macht, über das Kind bestimmen zu können, was so einige Befürworter der gemeinsamen elterlichen Sorge leider nicht begriffen haben.
        (zur Klarstellung: Ich bin natürlich auch für diese, aber eben dann, wenn beide auch die Arbeit verrichten. Wo der Vater nicht einmal jedes zweite Wochenende übernehmen will, evtl. sogar keine Alimente bezahlt, sondern eben nur mitbestimmen will, sehe ich den Sinn nicht ein)

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich hatte auf Kathy geantwortet und keineswegs selber so argumentiert. Und ich habe das bestimmen auch auf das Familienmodel, und nicht die Kinder bezogen. Du hast dich da etwas verhedert.
        Was und ob Alimente mit Erziehungsarbeit zu tun haben bleibt offen, und ob das Wahrnehmen der zwei zugestandenen Kinderwochenende pro Monat wirklich etwas mit Erziehungsarbeit zu tun hat auch. Aber richtig, grundsätzlich sollten die Väter mehr in die Erziehungsverantwortung, von mir aus auch -arbeit, einbezogen sein. Und keineswegs zum Zahlvater, der die Kinder bestenfalls, wenn es dann klappt, alle zwei Wochen mal sehen kann, degradiert werden.

    • Marc sagt:

      Haha 🙂

      Das war jetzt nicht ernst gemeint, oder?

    • Eveline sagt:

      Ich hoffe, dass dieser Kommentar sarkastisch gemeint ist… Vorallem für Ihre Mädchen hoffe ich das…

    • Hans Huggentobler sagt:

      Woher kommt den dieser Kommentar? 1965? Taliban? Die Mädchen sollen also keine Ausbildung machen, und sich brav aufs Kinderkriegen konzentrieren. Frau an den Herd. Vielleicht noch vollverschleiert?

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