Papa, darum spiel ich «Fortnite»!

Ein Bann, den Mama und Papa nicht verstehen: «Fortnite»-Spieler an der Paris Games Week 2018. (Foto: Getty Images)
Liebe Jungs, liebe Mädels, hier nun mal was wirklich Nützliches: Eine Lifehack-Liste, um mit euren Eltern sachlich zu argumentieren, anstatt gleich auszurasten, wenn ihr mal wieder inmitten eines epischen «Fortnite»-Games gestört werdet. Tipp, falls Letzteres eintrifft: Tief durchatmen, cool bleiben und wie Rockstars verhandeln. Die einzelnen Punkte könnt ihr beliebig kombinieren. Viel Erfolg!
1. Soziale Verantwortung
«Fortnite» hilft mir, meine sozialen Kompetenzen zu festigen und auszuweiten. Beim «Battle Royal»-Modus gibt es am Ende nur einen Gewinner bzw. ein Gewinner-Team. Ohne vorgängiges Abmachen, pünktliches Erscheinen und präzise Absprachen vor dem Spiel geht gar nix. Bei jedem Spiel lerne ich übrigens viel Zwischenmenschliches über meine Teamkollegen.
2. Strategisches Denken
Papi, was du mir von deinem «offsite meeting» im Büro erzählt hast über Zukunftsszenarien ausdenken und im Team präsentieren, dafür habe ich keine Zeit. Mein strategisches Denken muss ich in Echtzeit abrufen können. Baue ich eine Festung? Springen wir zusammen oder zeitlich versetzt auf die Insel? Attackieren wir oder verstecken wir uns? Dies sind nur einige von unzähligen strategischen und taktischen Szenarien, über die ich als Einzelspieler oder Teamplayer entscheiden muss. Ein falscher Entscheid ist meist tödlich.
3. Empathie
Da jedes «Fortnite»-Game mit mindestens 96 unbekannten Spielern und Spielerinnen startet, hilft es mir, mich in meinen Feind einzufühlen. Wenn ich etwa einen Gegner mit einem Galaxy Skin vor mir sehe, beobachte ich ihn kurz aus sicherer Distanz, um rauszufinden, ob er wirklich so gut ist, wie der happige Preis seines Skins erahnen lässt. Weisch, würde ich vor Ehrfurcht erstarren, erginge es mir etwa so wie dir, wenn du inmitten einer Strassenkreuzung stehen bleiben würdest, um einem Maserati nachzuschauen.
4. Belastbarkeit
Ha! Hast du schon mal einen Stellenbeschrieb gesehen, in dem nicht nach einer belastbaren Persönlichkeit gesucht wird? Genau, meine Belastbarkeit wird auf Herz und Nieren geprüft. Je länger ich überlebe, desto enger das Spielgelände, desto extremer die Belastung. Dank solcher Belastungsproben kann ich übrigens den Prüfungsstress in der Schule besser bewältigen.
5. Konzentration
Jetzt verstehe ich endlich, was du meinst, wenn du mir bei den Hausaufgaben immer wieder sagst, ich solle mich konzentrieren. Während der zwanzig bis dreissig Minuten eines «Fortnite»-Spiels ist volle Konzentration Voraussetzung, nur so kann man gewinnen – und Teamkameraden vor einem Sniper warnen.
6. Solidarität
Wie ich dir schon beim Punkt der sozialen Verantwortung erklärt habe, ist ein eingespieltes Team total wichtig. Gegenseitiges Vertrauen und eine eingespielte Abgeklärtheit unter Kollegen bauen wir langsam auf und pflegen es entsprechend. Und falls einer meiner Freunde in der Hitze des Gefechts fallen sollte, entscheiden wir uns in Echtzeit via Headsets, ob es die Lage erlaubt, einige Sekunden dem Opfer beizustehen – um ihn mit dieser solidarischen Geste unter Todesgefahren wiederzubeleben. Quasi virtuell gelebte Nächstenliebe mit Auferstehung.
7. Reaktionsfähigkeit
Selbstverständlich muss ich mein Arbeitswerkzeug beherrschen. Ein falsches Tippen auf dem Handy oder ein verzögerter Tastengriff kann fatal sein.
8. Durchhaltevermögen
Falls meine Freunde tragischerweise umgekommen sind und ich sie nicht wiederbeleben konnte, gilt es, durchzuhalten. Dabei lerne ich etwa auch, meinen Rachegelüsten zu widerstehen, um mich nicht zusätzlichen Gefahren auszusetzen. Was ihr in der Geschäftsleitungssitzung Risikomanagement nennt, eigne ich mir spielerisch an und merke mir meine Fehler für jede neue Runde. Die ultimative Anerkennung meines Durchhaltevermögens ist es natürlich, wenn ich als einziger Überlebender das Spiel gewinne und ich somit meinen verlorenen Mitspielern zu posthumaner Ehre verhelfen kann.
9. Räumliches Vorstellungsvermögen
Mami, stell dir vor, du bist in einer unbekannten Grossstadt allein im Auto unterwegs und plötzlich versagt dein GPS. Total verloren, gäll? Dank meinen regelmässigen «Fortnite»-Einsätzen habe ich gelernt, mir komplexe Karten zu merken und diese im Game wiederzuerkennen. Mit diesem Skill und dem alten Strassenatlas im Handschuhfach könnte ich dir wahrscheinlich weiterhelfen und dich sicher ans Ziel bringen.
10. Spass
Verstehst du jetzt, dass es sich nicht um ein «Scheiss-Ballergame» handelt? Ich eigne mir spielerisch viele Kompetenzen fürs Leben an und habe sogar Spass daran. Gerne lade ich dich ein, mir beim nächsten Spiel über die Schultern zu schauen, anstatt ohne Vorwarnung das Wi-Fi-Signal auszuschalten. Bitte schreibe deine Fragen auf, damit ich mir nach dem Game Zeit nehmen kann, dir alles genau zu erklären. Danke.
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66 Kommentare zu «Papa, darum spiel ich «Fortnite»!»
Liebe Redaktion. Ich finde es verstörend, wenn ein Lobbyist hier seine Meinung verkaufen kann und dann nicht einmal zu heiklen Themen Stellung nimmt. Ich habe ihn zu seiner Meinung betreffend Sicherheit im Netz und Online-Spielen befragt und ich würde die Thematik gerne diskutieren, denn sie ist meiner Meinung nach wichtig. Nach einer Belehrung, hat der Autor sich aber ausgeklinkt. Wenn er das so handhabt, finde ich seinen Beitrag hier fehl am Platz. Lobbyieren muss er anderorts!
@asouka: In diesem Beitrag habe ich bewusst versucht, die positiven und konstruktiven Elemente einer digitalen Mediennutzung unserer Kinder zu betonen und dies TROTZ der Tatsache, dass es sich um ein Ego Shooter Game handelt. Dass Kinder spielen wollen ist normal und Zeichen eines gesunden Kindes. Selbstverständlich gibt es viele Alternativen zu Ego Shooter Games die in der Tat sinnvoller wären, um unsere Gesellschaft friedliebender zu machen. Ich empfehle daher, Ego Shooter Games so lange und so gut wie möglich zu vermeiden. Falls dies nicht gelingt, empfehle ich einen konstruktiven und kritischen Dialog zwischen Eltern und Kinder. Was übrigens mein Beitrag mit Lobbyierung zu tun hat, verstehe ich leider nicht. Gerne können Sie mir dies offline erklären. Besten Dank.
Hoppla – da sind richtige Gegner dabei! Für meinen Sohn ist das eine gute Argumentarien-Liste für seine Freunde. (Alle über 12, alle in Sportclubs, keine Zombies, junge Menschen mit Puls und Sozialleben…).
Deren Eltern finden: Tja, wenn der XY darf, darfst du auch….
Ist das fairer als eine Liste mit ein paar holprigen Argumenten?
Mein Sohn bekommt die Liste 4x ausgedruckt :-). Und dazu einen Fortnite-Pullover…einfach um zu zeigen: Wir stehen dazu. Dieses Spiel wird auf Teufel komm raus boykottiert – und viel schlimmeres wird auf dem heimischen Sofa im TV geguckt, unreflektiert runtergeladen oder gespielt. Wenn ich mir anhöre, was die Kids ohne Kinderprofil auf Netflix gucken… dann lob ich mir das Fortnite…
Ich bin zwar selbst noch 13 aber wenn ich es mir so vorstelle, dass ich mal Vater werde dann würde ich meine Kinder Fortnite spielen lassen. Hauptsache nicht länger als eine Stunde. Gute Argumente im Artikel!
Wie so oft werden Behaupten erstellt, Meinungen ausgetauscht, aber nie Fakten geliefert. Wie soziale Verantwortung erlernt, trainiert und beibehalten werden kann, ist wissenschaftlich gut dokumentiert. Online Games tragen dazu nichts bei, im Gegenteil. Dieser Blog scheint m.E. daher nur ein Versuch eines Vaters zu sein, emotionale Überforderung mit selbst zusammengestiefelten „rationalen“ Erklärungen zu verdrängen. Denn, dass Kinder, die mehr als 2h/d screentime aufwenden, im Vergleich zu Kontrollgruppen kognitive als auch emotive Schwächen aufweisen, wurde unlängst belegt…. Was Kinder, v.a. Jungs, in den Bann von Games zieht (sog. intrinsische Prozessmotivatoren): Gruppen-Zugehörigkeit, Entertainment, Belohnung, Anerkennung. Fatal: die Kürze der Wirkung.
Papi ist in der Geschäftsleitung und Mami hat keinen Orientierungssinn? Ein Hoch auf Geschlechterklischees…
@Reincarnation of XY : ich finde sie kritisieren und beurteilen in einer arroganten Weise und ohne die Leute zu kennen ? Man kann seine Meinung geben aber nicht beurteilen denn man kennt ja die Leute nicht und auch nicht das Umfeld. Danke dass sie in zukunft die anderen nicht so kritisieren.
„Danke dass sie in zukunft die anderen nicht so kritisieren.“, sagt die Frau die behauptet, der heutigen Gesellschaft „fehle es an gesundem Menschenverstand“, sie werde „immer mehr krank und suizidal“.
Sie findet es jetzt „arrogant“, wenn ihr jemand mit konkreten Fakten beweist, dass sie mit ihrer abwertenden Behauptung über die heutige Generation nicht recht hat.
Warum denken Sie nicht einmal darüber nach, was ich Ihnen erwidert habe?
Selbstmordrate fast auf die Hälfte gesunken seit 1969!
Freut Sie das nicht? Dass wir in diesem Bereich eine völlig positiv Entwicklung haben? Ganz anders, als Sie das subjektiv empfunden haben!
Müsste man sich darüber nicht freuen, wenn man Menschen liebt?
Also erstens: Es heisst „Battle Royale“ und nicht „Royal“. (Wenn schon auf Englisch, dann richtig) Zweitens: Ein Spiel startet NICHT mit mindestens 96 Spielern, sondern wenn nach einer gewissen Zeit keine neuen Spieler in die Runde geleitet werden. (Es kann also durchaus vorkommen, dass eine Runde mit 20 Spielern anfängt) Drittens: Der Galaxy-Skin ist zwar an den Kauf eines Samsung HANDYs gebunden aber das macht den Spieler nicht besser. (Teurer Skin heisst nicht zwingend es ist ein guter Spieler) Dazu kommt, dass nicht alle Spieler dann auch auf der Plattform spielen, von der sie den Skin haben…
ok
@Beat Richert. Wie stellen sie sich zum Thema, dass fortnite erst ab 12 (oder 16?) Jahren freigegeben ist? Ist das nicht relevant in der Diskussion mit dem Kind? PS. Wenn Sie mir da die Recherche ersparen wollen, können Sie mir gerne das genaue Alter gerade noch angeben. Danke!
@asouka: Es ist so, dass die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) das Fortnite „Rette die Welt“ ab 12 Jahren freigibt. Der bewusste Verzicht auf Blut und Leidensgeräusche sowie die Comic-artigen Grafiken sind selbstverständlich so, damit das Game auch jüngere SpielerInnen in den Bann zieht (und die Eltern beruhigt). Da die Verantwortung vom Game Hersteller auf uns Erziehungsberechtigte übertragen wird ist es um so wichtiger, dass wir uns kreativ und konstruktiv erzieherisch mit den jungen GamerInnen auseinandersetzen (und voneinander lernen).
@Beat Richert. Es gibt also eine Empfehlung und wenn man kreativ und konstruktiv erzieherisch ist, kann man sich darüber hinwegsetzen. Z.B indem man sich weismacht, dass das Spiel ganz viele positive Effekte hat? Das Ziel des Kindes ist es zwar, alle andern auf der Insel zu eliminiere, dafür lernt es auf so vielen Ebenen was, dass das gamen eigentlich eine total Sache war. Wieso gibt es dann eigentlich Empfehlungen? Und hat es nicht vielleicht doch eher damit zu tun, dass ihr Kind gamen will und Sie sich das jetzt schönreden?
Ah,ok. Es ist also ok wenn ein Sniper von einem Hügel aus einen abknallt mit Kopfschuss,solange ja kein Blut spritzt? Meine Tochter ( 13j.) hat auf jeden Fall keinen Sinn,weder Sozial noch sonst was dahinter gesehen. Ihre Worte;
So en Seich.
Ich bin gar nicht gegen Modernität ! Persönlich habe ich internet bei mir zu hause seit 20 Jahre ! Was die Generation betrifft bin ich von der Beatles Generation ! Also nicht von vorgestern ! Aber ich finde dass die Internetspiele nicht sein sollten. Früher war man viel ausgewogener nun gibt es sehr viel mehr suizide bei Kinder und bei Junglichen wegen Internet. Dies ist sehr gravierend. Selbst Bill Gates hat seine Kinder erst mit 13 Jahren vor’s Internet gestellt ! Vorher haben sie nur für die Schule hineinschauen können. Und Bill Gates ist ein weiser Mann. Was mein Ehemann betrifft war er viel moderner als mancher aber einfach „haushalten“ wollte er nicht !
Frau Bornand – das konnte ich mir schon zusammenreimen, aus welcher Generation Sie kommen. Und nein, sie sind nicht modern, weil sie Beatles hörten. Sie sind wie die damaligen Alten, welche Ihre Generation für unausgewogen und selbstzerstörerisch hielt. Sie lassen sich vom hörensagen leiten und behaupten, dass es „viel mehr suizide Kinder gäbe“ und dass „man früher viel ausgewogener war“, anstatt mal die FAKTEN prüfen. 1969 war die Suizidrate knapp doppelt so hoch wie heute! Sie erreichte ihren PIK in den 80er Jahren.
Seither ist sie konstant fallend.
Also die Fakten sagen: auch wenn vieles (noch) nicht gut ist, es wird immer besser.
Fortnite ist so 2017, richtige Männer (und Jungs) spielen CoD Blackout.
Richtige Männer spielen PUBG Mobile.
Richtige Männer spielen Roblox
Gamen im Mass ist für mich ok. Äusserst kritisch sehe ich die Interaktion mit andern. Beim „ich lerne viel zwischenmenschliches über meine teamkollegen“ stäuben sich mir alle Nackenhaare. Vielleicht ist „coolboy03“ in Wahrheit „Pädophiler65.“ Meine Predigt ist: gebt nichts Persönliches preis.
@Beat Richert. Was sie zu Papperlapapis Einwand sagen würde mich jetzt auch noch interessieren. Gibt es dazu einen guten Punkt 11? Oder sind wir da einfach kurz mal verantwortungslos?
Wer bei Fortnite im Viererteam unterwegs ist, klärt sich VOR dem Spiel ab und diskutiert Strategien, Taktiken und spezifische Rollenverteilung. Das Zwischenmenschliche findet also VOR und auch NACH dem Game statt und kann vom Wert her durchaus mit unseren „Geschäftssitzungen“ verglichen werden.
@Beat Richert
diese Abklärungen sind aber keine Identitätsabklärungen!
nunja, nicht dass ich irgendwas zum thema gamen beitragen könnte – das gen ist bei mir nicht eingebaut – aber bei geschäftssitzungen weiss ich imfall auch nicht, was die leute nachts so treiben. allerdings habe ich online allerlei leute kennengelernt und ganz selten auch mal welche getroffen. was dabei anders ist, als bei den leuten, die man nicht erst online kennenlernt: bei online-kontakten spielt viel mehr eigene projektion mit. ausserdem funktionieren die üblichen visuellen filter halt nicht (körpersprache fällt weg, auch tonfall, blicke). das ist gut und schlecht. wenn kinder online bekanntschaften machen ist das natürlich ein anderes thema, da bin ich echt froh war die entwicklung noch nicht so weit, als meine kinder jünger waren….
@Beat Richert. Haben Sie wirklich nicht vor, Stellung zu nehmen? Ich finde das ehrlich gesagt ganz schwach. Das Problem der Unbekannten im Netz können Sie doch nicht einfach so weglassen. Dann sind Sie nicht Experte, sondern Lobbyist!
Dem kann ich mich nur anschliessen, Papperlapapi und asouka.
Dass ein Medienkompetenzdozent dies ob dem ganzen Plädoyer für Online-Egoshooter nicht mal erwähnenswert findet, da sträuben sich mir ebenfalls die Nackenhaare.
@Papperlapapi: Das scheint mir etwas arg überinterpretiert. Beim „Zwischenmenschlichen“ geht es schlicht darum, dass man in Online-Games mit allerlei verschiedenen Menschen interagiert, sprich innerhalb des Spiels mit deren (teils schrägen) Charakterzügen zurecht kommen und diese richtig einsetzen muss, um Erfolg zu haben. Das bedeutet nicht, dass man deswegen beste Freunde wird oder irgendetwas Privates austauscht. Die Situation ist durchaus vergleichbar mit z.B. Arbeit oder Mannschaftssport, wo man auch mit Leuten in einem Team landet, mit denen man sonst vielleicht nie was zu tun hätte, mit denen man aber irgendwie auskommen und umgehen muss um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
Jaja, schon gut, wir erlauben Fortnite ja auch. 😉
Aber können Sie mir, Herr Richter, denn vielleicht auch mal erklären, wie man die Kids sozialverträglich an den Tisch holt, wenn der Znacht fertig ist? Wir drohen regelmässig damit, den Stecker zu ziehen.
Als Abwechslung zum Steckerziehen (habe ich leider auch mehrmals als Lösung angewandt) vielleicht ein Schild mit „Küche zu“ auf die abgeschlossene Küchentür, nachdem beim vierten Aufruf immer noch niemand aus dem Kinderzimmer kam 😉
Da habe ich einen ganz tollen Tip, der allerdings etwas elterliches Durchsetzungsvermögen braucht. Den Kids sagen, das das Znacht jetzt in 10 min fertig ist. Gibt ihnen Zeit genug, jedwede Aktion am Rechner abzuschliessen. Sind die 10min um, fangen Sie mit dem Znacht an, egal ob die Kids dabei sind oder nicht. Sind sie fertig, wird abgeräumt. Kommt jetzt einer der Gamer, muss er sich selbst verpflegen – Sie jedenfalls rühren keinen Finger. Ausser vielleicht klarzumachen, das die Küche, nachdem man sich alle Zutaten für ein Brot aus dem Kühlschrank geholt hat, wieder aufzuräumen ist.
@Maike: Meine Kinder würden sich bedanken, wenn sie nach Lust und Laune sich selber bedienen und Znacht machen dürften, was immer sie gerade möchten.
Nein, scheint mir nun nicht gerade eine gute Lösung.
Fortnite ist doch toll !! Ist ein super Training für unsere Kinder, um später in der Berufswelt zu überleben und einen Megajob zu bekommen. Wo anders kann man so toll Strategien, Listen und Hinterhalte üben, um den Gegener, oder später mal einen lästigen Konkurrenten auszustechen ??? Oder zu erkennen, das man ohne Seilschaften nicht auskommt ?
Ich bemühe mich nicht, die Faszination dieser Spiele zu verstehen, ebensowenig wie ich zu verstehen versuche, warum man Follower, Blogger, Influencer wird, warum man K-Pop hört oder den Batchelor schaut.
Von meinen Eltern habe ich auch nicht verlangt, das sie die Beatles genauso toll fanden wie ich. Ich war ihnen nur dankbar, das sie mich liessen.
Also zwischen etwas verstehen und selber gut finden liegt doch ein riesiger Unterschied. Ich kann das alles durchaus verstehen, ganz einfach weil all die Games und anderen Dinge bloss neue Spielarten des Gleichen sind. Gerade in jungen Jahren begeistert man sich nun einmal für Gemeinschaftsaktivitäten, neue Trends und vermeintliche Idole. Dass dabei auch viel Schrott, Stilverirrungen und Peinlichkeiten herauszukommen, mag ja sein, war aber im Rückblick auch schon immer so.
Übrigens scheinen manche zu vergessen, dass heutige Eltern nicht mehr die 68er sind, sondern selber bereits mit Videospielen aufgewachsen sind. Ich wundere mich eher, dass die heutige Jugend quasi das genau Gleiche macht wie wir damals vor 20 Jahren und die Spiele nur marginal besser wurden..
Interessante Auflistung, besten Dank für den Artikel.
Abgsehen von Punkt Nr. 10 sind sämtliche genannten Punkte in Fortnite (oder auch PUBG) sehr schwach ausgeprägt. Eine intensivere Auseinandersetzung mit Strategie, Belastbarkeit, räumliches Vorstellungsvermögen, etc. wäre mit Counter Strike möglich.
Schaut doch mal rein und lasst euch von der Komplexität überraschen!
Hätte ich im ersten Moment auch fast gesagt, aber dann hab ich gemerkt, dass man sich damit wohl als alter Sack outet..;)
Richtig ist aber sicherlich, dass Fortnite primär eher ein „Kiddiespiel“ ist. Die wenigsten dürften das gross bis ins Erwachsenenalter betreiben und früher oder später zu etwas anspruchsvollerem wechseln. Zumal in dem Bereich die meisten Trends eh schnell abflachen und Spiele bald wieder in der Versenkung verschwinden. Counter Strike ist da wohl die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
Hier scheint manchen Menschen der Humor komplett abhanden gekommen zu sein. Betrachtet es doch mal mit einem Augenzwinkern und einer Portion Ironie.
Etliche, heute erwachsene, sollten sich mal an ihre Kindheit erinnern und die Verklärungen außen vor lassen.
Mein Kleiner spielt auch sehr gern (für Fortnite ist er zu klein), manchmal zu gern. Das richtige Augenmaß ist gefragt. Ein komplettes Verbot ist nicht dienlich und schafft nur einen noch stärkeren Anreiz und das Verlangen, dass Verbot zu umgehen.
Der Mensch lernt immer. Egal ob er sich vermeintlich sinnloser Zeitverschwendung hingibt (liegt im Auge des Betrachters und ist keine allgemeingültige Aussage!) oder wissenschaftlich arbeitet.
Der Ernst des Lebens beginnt früh genug, also lassen wir unseren Kindern ihren Spaß
Anscheinend soll das Spiel toll sein!Die ganze Klasse meiner Tochter spielen dieses Spiel in der Pause.Sind Gymnasiasten zwischen 17 und 18 Jahre alt….ich kann nichts damit anfangen,aber es macht den Kids Spass!
alles an papa gerichtet, aber gell mami, damit kann ich meine orientierung verbessern… jesses, auf allen ebenen fadenscheinig! mein sohn argumentiert ehrlicher, spass, spannung und mitreden wollen.
Ich verstehe nicht. Die Berufsbezeichnung ist mehr als skurril… etwa doch Satire?
Liebe Eltern, warum schickt Ihr Eure Kids noch zur Schule, wenn sie doch per Fortnite zu sozial verantwortlichen, empathischen, belastbaren, solidarischen Mitmenschen mit Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit mit räumlichem Vorstellungsvermögen werden, die erst noch Spass haben ;-)?
Ich habe vor 20 Jahren meinen Eltern in etwa das Selbe erzählt: Reaktion, Konzentration, räumliches Denken usw. Das ist aus heutiger Sicht völliger Schwachsinn und meine Eltern hatten schon recht, mir ab und zu den Nintendo zu verbieten. Heute gibt es auch viel bessere Alternativen als früher, zum Beispiel programmieren. Es gibt jugendgerechte Anwendungen, mit denen man kleine Apps fürs Smartphone selber erstellen kann und dabei Grundkenntnisse im Coden erlernt. Gamen ist schlicht Zeitvernichtung der dümmeren Art.
Zeitvernichtung sollte aber durchaus (und insbesondere für Kinder/Jugendliche) erlaubt sein. Das fördert die mentale Gesundheit. Nicht alles was wir tun muss immer 100% sinnvoll sein. Ein Spielchen in Ehren kann definitv nicht schaden. Es ist, wie immer, die Dosis die es macht.
Übrigens: Programmieren hätten sie auch zu N64 Zeiten lerrnen können, wenn sie denn gewollt hätten.
Wenn man die eigene Zeit schon unbedingt vernichten möchte, dann sollte man es auch unterscheiden und oder einschätzen können, wann kann man es sich auch leisten.
Heute kann man spielerisch Programmieren lernen und nicht wie zu meiner Zeit einen schwarzen Bildschirm anschauen mit weissen Ziffern drauf.
Meiner Erfahrung nach ist es enorm schwierig, die richtige Dosis für Videospiele zu finden. Sie können im Gegensatz zu Lego oder dem Baumhaus richtig süchtig machen. Ich finde den Wii oder ähnliche Alternativen super, gespielt wird nur mit der Familie zusammen. Das ist ein grosser Unterschied zum Fortnite oder Minecraft zocken.
„Heute kann man spielerisch Programmieren lernen und nicht wie zu meiner Zeit einen schwarzen Bildschirm anschauen mit weissen Ziffern drauf.“
Wer sich Nintendo64 nennt, der wuchs zu einer Zeit auf, als es längst 16,7 Millionen Farben am Bildschirm gab und Click & Play Game-Maker gab.
Aber ich hatte noch weisse Buchstaben auf Schwarzem grund. Dank 8-Farbigen „Sprites“ habe ich aber trozdem spielerisch Programmieren gelernt 😉
Sehr schön geschrieben, kann ich aus eigener Erfahrung nur unterstreichen.
@C64: Es waren weisse Buchstaben (40 pro Zeile) auf blauem(!) Grund beim C64. Und beim Amiga ebenfalls (80 Zeichen pro Zeile). Sprites hatten nur Atari, C64, Amiga und dann Konsolen.
ich musste das zwar jetzt googlen, aber es waren hellblaue schrift auf dunkelblauem grund mit hellblauem rahmen ;-).
warum erinnere ich mich denn an orange schrift? war das dos? dos gibts immernoch!
tina, orangene schrift hatten die Bernstein-Monitore (der Farbe des „Weiss“ wegen, gab nur hell oder dunkel). Das waren Monitore für die Textdarstellung und nicht für Grafik und dementsprechend in den 60er/70er (und 80er) weit verbreitet. Man arbeitete damals an Terminals (VT100). Es gab auch grüne Monitore. Die Farbe hat man wohl der Schonung der Augen wegen gewählt. Die PCs liefen alle noch auf DOS ohne Grafikmodus. Daher kennen Sie das vielleicht.
Mit den Beiträgen von Beat Richert kann ich wenig anfangen. An wen richtet sich dieser Mann eigentlich? An Kinder?
Kindern würde der heutige Beitrag jedenfalls mit Sicherheit sehr gefallen, im Besonderen gamenden Kindern…
Sehr unterhaltsam und schwache Eltern mögen bei diesem Argumentarium nachgeben. Aber: all diese Fähigkeiten können sich die Kids auch mit anderen Spielen erwerben. Das Problem an Fortnite ist, dass es alle spielen wollen. Ich habe nichts gegen Ego Shooter, aber für 6 Jährige ist das nichts. Und auch nicht für 12 Jährige. Aber das darf man heute ja gar nicht mehr sagen.
Soziale Verantwortung: Was genau an Zwischenmenschlichem lernt man denn bei Fortnite? Ah, dasselbe wie bei CoD!
Durchhaltevermögen: Ja, wenn sie dieses nur auch bei Hausaufgaben oder Häuslichen Pflichten zeigen könnten würde ich es mir überlegen.
Empathie: Die Kinder schiessen einfach alles kurz und klein, was nicht in ihrem Team ist. Auch wenn es jemand ist, den sie kennen.
„Die Kinder schiessen einfach alles kurz und klein, was nicht in ihrem Team ist. Auch wenn es jemand ist, den sie kennen“
Etwas zynisch kann man argumentieren, dass der Erwerb dieser Fähigkeiten (alles Störende skrupellos aus dem Weg räumen; für Erfolg rücksichtslos über Leichen gehen, etc.), durchaus eine gute Vorbereitung für die heutige Berufswelt ist.
Ich kann nur eines empfehlen: Konsole/PC Installieren und mit dem Kind einfach ein paar Stunden beim Zocken verbringen. Das Denken muss sich für die Zocker dringend ändern. Die Zeiten wo sich Kinder im Keller einsperren mussten und sich fett essen oder mit fettigen Haaren und Augenränder rumrennen ist längst vorbei. Einem Kind das Spiel zu verbieten, nur weil man selber damit nichts anfangen kann, ist höchst unfair und auch nicht förderlich. Denn wie bei allen Dingen ist nicht das Spiel das Problem, sondern immer die Person die vor dem Fernseher/Monitor sitzt. Sucht ist auch kein Thema, das ist wie beim Trinken. Auch hier hilft ein gewisses Mass um es als Genuss zu leben.
Ich lasse meine Kinder auch keinen Alkohol trinken…
@Sportpapi
😀
Tragisch eigentlich, dass man so etwas überhaupt erwähnen muss.
Ich kann wie viele mit dem heutigen Text wenig anfangen. Und wenn es Ironie sein sollte, dann gilt dasselbe wie vor ein paar Tagen: Wenn es dafür eine Erklärung braucht, ist sie nicht gelungen.
@Sportpapi
Aber auch beim ersten Kontakt ihrer Kinder mit Alkohol wäre es Ihnen wohl lieber dieser geschieht im kontrollierten Rahmen (z.B. an einer Familienfeier) als irgendwo unter einer Brücke, so dass Sie nichts davon wissen, oder?
@Dani. Ich will meinen Kindern nicht das Gamen verbieten, nur das Spielen eines games für das sie zu jung sind. Ab wann ist Fortnite freigegeben? 12? 16? Das sollte doch Argument genug sein! Dann müssen sie sich all die tollen Dinge, die im Blog erwähnt werden, eben vorher anders aneignen. Ich verstehe übrigens auch nicht, ob das jetzt Satire ist oder ernst gemeint an die Eltern. Wenn ich den Autor betrachte, fürchte ich das Gegenteil…
Ich finde Battle Royale doof und spiele lieber Battlefield 5. Bin 40.
Ich spiele u.a. Tomb Raider, bin 64. Und bitte, liebe Spieleentwickler, ich wünsche mir Games, wo auch alte Knacker noch eine geringe Chance haben, das Ende zu erreichen (also des Spiels meine ich). Hier liegt ein gewaltiges Potential brach.
Einfach SUPER! Alles auf den Punkt gebracht! Was vielleicht noch fehlt: Fortnite lässt starke Emotionen frei. Meine Frau und ich erschrecken nicht wenig, wenn unser Sohn vor Freude oder aus Enttäuschung unangekündigt los brüllt! Und: Fortnite macht süchtig – eben gerade wegen den von Beat Richert genannten 10 Punkten.
Also wenn ich dies lese, dann verstehe ich dass leute fort wollen von unserer Gesellschaft die einfach krank wird. Der gesunde Menschenverstand ist verloren gegangen.
Das ist nicht wirklich neu. Die Leute haben schon früher immer gern all das was sie nicht verstehen verteufelt…
Frau Bornand – gerade gestern haben Sie uns berichtet, dass Ihr Mann …. nun ja … es hörte sich sehr trist an. Ein Armutszeugnis für ihre Generation, der Frauen das Stimmrecht bis 71 verweigert hat, Verdingkinder ausbeutete, bei Missbrauch an allen Ecken und Enden die Augen verschloss…
Und jetzt jammern SIE darüber das der gMv verloren gehe und unsere Gesellschaft krank werde, weil Kinder ein Computerspiel spielen… wow!
PS Mein Sohn spielt leidenschaftlich Fortnite, ist ein guter Schüler, spielt klassische Musik und verblüfft regelmässig die Erwachsenenwelt mit seiner Sozialkompetenz. Er wird seine Frau nicht so schäbig behandeln und bei Kindesmissbrauch nicht wegschauen, das kann ich ihnen sagen.
Wer in der neuen Generation nur schlechtes sieht, tut mir echt leid.
Der „Gesunde Menschenverstand“ hat es nie gegeben.
Es ist nur ein synonym für „so wie ich die dinge sehe“