Kinder, kennt eure Rechte!

Stopp! Kinder müssen wissen, dass ihre Meinung etwas gilt – und es Unterstützung gibt. (Foto: iStock)

14’000 Kinder sind jedes Jahr von einer Scheidung betroffen. Dazu kommen Trennungen nicht verheirateter Eltern und über 40’000 laufende Kindesschutzmassnahmen. Doch nicht nur diese Kinder sollten ihre Rechte kennen – alle Kinder sollten es!

Ein Kind, das von den eigenen Eltern krank gemacht wird. Eines, dessen Eltern es Fremden zum Missbrauch anbieten. Geschwister, die im Schrank schlafen, weil die Betten in ihrem Zuhause von Müllbergen bedeckt sind. Kinder, die vernachlässigt werden, geschlagen, erniedrigt, gequält. Wenn Sie jetzt denken, dass es diese Kinder bei uns nicht gibt, dann täuschen Sie sich.

Welche Möglichkeiten haben Kinder?

Mein Mann hat als Kinderrechtler beruflich seit 15 Jahren mit solchen Schicksalen zu tun. Gemeinsam hatten wir die Idee, Kindern, die in ein Verfahren involviert sind – also in ein Kindesschutzverfahren oder eine Trennung oder Scheidung –, ein Mittel in die Hand zu geben, das ihnen ihre Rechte erklärt. So schrieben wir zusammen das Buch «Juris erklärt dir deine Rechte. Kinderrechte bei einer Trennung oder Scheidung und Kindesschutz». Zwar gibt es hübsche Bilderbücher, welche die Artikel der UNO-Kinderrechtskonvention aufzählen – aber was heisst denn das nun für ein Kind, das in einen Elternzwist involviert ist, das weder an der Hochzeit des Papas mit seiner neuen Partnerin teilnehmen darf noch am runden Geburtstagsfest der Mama, weil die Ex-Eheleute sich bekämpfen bis aufs Blut?

Monika Spring & Patrick Fassbind: Juris erklärt dir deine Rechte. Baeschlin-Verlag, 9.90 Fr.

Eine Trennung oder Scheidung ist für alle Betroffenen eine Herausforderung. Die meisten Eltern sind vernünftig genug, gemeinsam Lösungen zu finden – zum Wohle der Kinder. Während eine Scheidung immer von einem Gericht vollzogen wird, enden Trennungen nur dann bei einer Behörde, wenn sich die Eltern nicht einigen können, ebenso bei Streitigkeiten geschiedener Eltern, beispielsweise um das Besuchs- oder Sorgerecht. Nicht selten wird dann mit harten Bandagen gekämpft, und die Eltern sind getrieben von verletzten Gefühlen, Eifersucht, Wut, Verzweiflung oder Not. Doch was ist mit der Not der Kinder? Kinder, die verunsichert sind, zwischen den Fronten stehen oder in einem Loyalitätskonflikt stecken. Eltern holen sich die Unterstützung eines Anwalts. Doch welche Möglichkeiten haben Kinder?

Danke Juris!

Juris, von seinen Freunden «der kleine Advokat» genannt, erklärt seinen Freundinnen und Freunden – und damit allen Kindern, die seine Geschichte lesen – ihre Rechte in kindgerechter Sprache. Zugegeben, Juris ist ein bisschen altklug, aber er versteht es, komplexe juristische Themen wie Kindeswohl oder richterliches Gehör verständlich zu vermitteln. Er zeigt betroffenen Kindern, dass sie nicht allein sind, dass sie Möglichkeiten haben, ihre Meinung zu sagen und wenn nötig Unterstützung zu bekommen, und hilft ihnen so, selbst über ihr Schicksal zumindest mitzubestimmen.

Wir haben mit unseren Kindern das Buch gelesen und besprochen, auch wenn wir hoffen, dass sie nie direkt von den Themen Trennung, Scheidung oder Kindesschutz betroffen sein werden. Trotzdem halten wir es für wichtig, dass sie ihre Rechte – und auch Pflichten – als Kinder kennen. So haben sie es nun schwarz auf weiss, dass sie das Recht haben, Stopp zu sagen, wenn sie etwas nicht wollen, und dass niemand Kinder schlagen darf; aber ebenso, dass sie nicht zu viele Süssigkeiten essen sollten und regelmässig die Zähne putzen müssen. Neu klingt es dann bei uns zu Hause so: Tochter (7): «Stopp, ich will nicht Zähne putzen!» Ich: «Zähne putzen muss sein, sonst werden deine Zähne krank.» Tochter: «Hmm, das wäre dann ja gegen das Kindeswohl.» Genau. Danke Juris!

Weitere interessante Postings zum Thema:

Scheidungskrieg mit Kinderaugen

Gewalt entsteht aus Überforderung

Wenn die Beamten kommen

46 Kommentare zu «Kinder, kennt eure Rechte!»

  • Nadine sagt:

    Ich würde hier mit gutem Gewissen Bücher Die fünf Sprachen der Liebe für Kinder…bzw. für Teenager von Gary Chapman und Ross Campbell empfehlen.

  • Peter sagt:

    Aus meiner Sicht ist die Darstellung kindlich. Die Texte im Buch sind aber erst für Kinder ab 10-12 verständlich. Deshalb schafft für mich das Buch den Spagat nicht, ein komplexes (aber wichtiges Thema) kindgerecht zu vermitteln.

    • gabi sagt:

      Die Frage ist halt, was da konkret zu Konsequenzen in dem Buch drin steht. Ich weiss das nicht und kann es mir auch nicht recht vorstellen. Aber da ich den Inhalt nicht kenne, steht mir sicher auch keine konkrete Kritik zu.

      Aber interessieren täte es mich, Frau Spring (da Sie hier mitschreiben). Denn den von mir erwähnten Fall habe ich hautnah miterlitten; der verschleppte und mittlerweile „verschwundene“ Junge war ein Sportskamerad meines Sohnes, den das Ganze übrigens nachhaltig schockiert hat.

      Handeln Sie im Buch auch ab, was konkret passiert, wenn Kinder ihre Eltern bei Drittpersonen anschwärzen?

      Denn in diesem Falle behauptet der mittlere Bruder, der das Ganze überhaupt ins Rollen brachte (und der seit über einem Jahr unbehelligt nach Hause lebt!), dass es

      • gabi sagt:

        der „Aufklärung“ über die Kinderrechte und die Aufgaben der Jugendbehöre – bzw. über das „Sorgentelefon“ – gewesen sei, die erst zur abstrusen Idee führten, er könne damit Druck auf seine Eltern ausüben, die er als gemein und unnachgiebig empfand, wo es doch nur um Smartphones und Videospiele ging.

        Heisst also: Die Botschaft, die bei dieser Art von Kind angekommen ist, war wohl nur „das Jugendamt hilft Dir gegen die Eltern“.

        Auch wenn ich nicht denke, dass mein eignes Kind so blöd wäre, sich mit über 13 nicht ausmalen zu können, dass die Anschuldigungen von Schlägen durch die Eltern mehr als nur etwas Staub aufwirbeln, so muss ich mich dennoch fragen, welch unvollständiges Bild dessen, um was es bei Kinderschutz und Kinderrechten geht, ihnen in der Schule vermittelt wurde.

      • gabi sagt:

        Schade, Frau Spring:

        Hätte mich wirklich interessiert und war gespannt auf eine Antwort.

  • Peter Wittwer sagt:

    Meine Tochter war beim Zeitpunkt der Trennung 4,5 Jahre alt und konnte leider noch nicht lesen, jetzt mit 8 klappt das. Leider hat meine Exfrau das Kindswohl in der Anfangszeit ziemlich missachtet und mir, obwohl vor der Trennung 50/50 abgemacht einseitig 70/30 diktiert und auch ab und zu ihr komische Sachen über mich erzählt. Trotz meiner Situation und viel gegenwehr war ich stets loyal. Auch wenn ich zum Gericht musste habe ich nie ein Wort darüber verloren. Seit diesem Sommer, etwas mehr als 3 Jahre nach der Trennung und nach einem, mit dem Gesetz aktualisierten Richter, darf ich meine Tochter liebevoll 50% betreuen und auch die Kosten werden hälftig geteilt, endlich. Ich bin so froh und auch meine Tochter schätzt es bei beiden Elternteilen gleich viel zu sein. Die Idee vom Buch, super.

  • Maria sagt:

    Danke für dieses Buch. Und an alle die dieses Buch kritiseren: Zum glück gibt es Menschen, welche sich einsetzen für die Rechte der Kinder!

    Und NEIN Kinder haben in erster Linie Rechte und schulden den Eltern nichts! Rein gar nichts!

    • Jessas Neiau sagt:

      Was für Kinder müssen Sie haben.

      Selbstverständlich schulden die Kinder vernünftigen Eltern etwas – nämlich den ihrem Alter entsprechenden Gehorsam. Jedenfalls bis zum 18. Geburtstag. Ansonsten dürfen sich die Eltern einige Erziehungsmassnahmen ausdenken oder die Kinder kommen ins Heim. Kurz gesagt. Dafür schauen die Nachbarn, die Schule, die KESB, der Staat.

  • gabi sagt:

    Es steht mir nicht an, aus der Ferne die KESB zu beurteilen.

    Aber durch das, was ich persönlich, hier in Wien, an Rechtsbeugung und vollkommener Ignorierung des Kindeswohles durch das Jugendamt erlebt habe (ein Kind ist mittlerweile aus den „Betreuungseinrichtungen“, in welche es nie wollte, abgetaucht… Mit 11 Jahren!), kann ich nur DRINGEND empfehlen, einer derartigen Behörde sehr, sehr genau auf die Finger zu schauen und darauf zu achten, dass sie die geltenden Rechte und eigene Vorschriften auch tatsächlich befolgt.

    Das, was die betreffende Familie hier in Wien bricht, ist die Sorglosigkeit, mit der sich alle Bürger darauf verlassen, dass „… Des könnt´s in Österreich ned gebn!“ – und genau aus dieser Ignoranz heraus, tut es das eben doch.

    • gabi sagt:

      Und, um das ganz klar zu äussern:

      Ich meine, dass eine Jugendbehörde oder ein Jugendamt für jeden Rechtsstaat wichtig und richtig ist. Gar keine Frage!

      … Wenn ich allerdings sehe, welche Gestalten sich hier (also wie gesagt: Wien) hier anmassen, an jeder Rechtsordnung vorbei ihre eigenes Allmachtssüpchen zu kochen, dann wird einem Angst und Bange.

      Von daher, und dass es in der Schweiz nie soweit kommen möge, kann ich nur allen Lesern ans Herz legen:

      Bitte mit der Lupe kontrollieren, was (und wer) sich hier Richter über das Kindeswohl aufschwingt.

      Der Barnevernet-Skandal in Norwegen müsste allen Demokraten Mahnung dafür sein, dass nicht alle Menschen das Zeug dazu haben.

  • K sagt:

    Wär’s nicht wirkungsvoller, wenn ausnahmslos jedes Trennungskind einfach mal von einem dafür geschulten Psychologen angehört (nicht „behandelt“ oder „therapiert“, sondern „angehört“!) würde, der alfällige Probleme erkennen und die Rechte des Kindes beiden Elterneteilen gegenüber und die damit evtl. verbundenen Konflikte besprechen kann? Einem Kind, das von Eltern emotional erpresst wird, verhilft ein Buch nicht zum Durchblick…
    Gerade Trennungskinder in Problemtrennungen werden dieses Buch nicht lesen, und haben wohl kaum jemanden, der gewillt und fähig ist, ihnen die Inhalte zu erklären…

  • tina sagt:

    sind menschenrechte und kinderrechte nicht teil des lehrplans in der volksschule? meine hatten beides in der primarschule durchgenommen. trotzdem ist ein buch eine gute sache!
    der haken ist halt aber tatsächlich: rechte haben heisst halt noch lange nicht, dass man sie auch durchsetzen kann. ähm ja, wie kürzlich die KESB diskussion: ja, ein kind könnte ja seine eltern anklagen. bei familienmitgliedern ist das sehr sehr viel schwieriger, als der ganze ablauf mit anzeige und gericht und gerichtsurteil. da geht es um ein gutes leben.

  • Andreas sagt:

    Liebe Kritiker und Bedenkenträger. Ich habe nicht gelesen, dass die Autorin behauptet, mit diesem Buch seien alle Probleme gelöst. Aber wäre es nicht schön, wenn es dem einen oder anderen Kind helfen könnte? Die tun wenigstens was – Sie auch?

  • Anna Meier sagt:

    Kennen die Kinder auch ihre Pflichten?

  • Niggi Basler sagt:

    Gut und recht, dass Kinder ihre Rechte kennen. Wissen sie aber auch Bescheid über Ihre Pflichten, z.B. die Eltern zu achten (Art. 272 ZGB), sich an den Kosten ihres Unterhalts, ihrer Erziehung oder ihrer Ausbildung zu beteiligen (Art. 319 und 320 ZGB) oder einen angemessenen Beitrag den Unterhalt der häuslichen Gemeinschaft zu leisten (Art. 323 Abs. 2 ZGB)?

    • Gerhard Engler sagt:

      und vor allem ZGB 301: „Das Kind schuldet den Eltern Gehorsam“

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ui, ui, ui – die sind immer noch mitten unter uns. Die Eltern die bei dem Wort Kindesrecht – reflexartig hervorheben müssen, dass das Kind den Eltern „vor allem“ GEHORSAM schuldet.
        Solche Reaktionen lassen tief blicken und zeigen wie notwendig Menschen sind, die sich für Kindesrecht engagieren.

        Tief blicken lässt auch, wenn man von ZGB 301 Abs. 2 nur die ersten 6 Worte zitiert und den Rest weglässt:
        „…die Eltern gewähren dem Kind die seiner Reife entsprechende Freiheit der Lebensgestaltung und nehmen in wichtigen Angelegenheiten, soweit tunlich, auf seine Meinung Rücksicht.“

    • Gert sagt:

      Es war klar, das die ewiggestrigen 68er und ihre Nachfolger wieder damit um die Ecke kommen wollen, daß Kinder vor allem Rechte haben.
      Nein, haben sie nicht.

      Kinder, deren Eltern ihre angeblichen Rechte mit der Muttermilch eingeben, wohnen i.d.R mit 40 noch zuhause und sind auch dann noch nicht in der Lage, sich selbst zu ernähren.
      Eine ganze Generation Lebensunfähige ist da herangezüchtet worden. Leute, die gewohnt sind, daß man ihre Probleme löst und das immer irgendwoher Geld kommt.

      Mein Sohn ist jetzt vier und hat das Recht, morgens den Tisch zu decken und Samstags den Wagen mitzuwaschen. Auch wenns kalt ist oder regnet.

      Und ich bin sicher, der wird mir das mal hoch anrechnen.

  • 13 sagt:

    Das Problem, Frau Spring, ist nicht, dass die Kinder ihre Rechte nicht kennen, sondern wie sie diese auch bekommen. In der Theorie tönt das alles schön und gut. In der Praxis bestehen zwei gewichtige Probleme:
    1. Müssen die Behörden die Rechte dieser Kinder dann auch wahrnehmen. Seit längerem besteht die Möglichkeit der Einsetzung eines Kinderanwaltes oder einer Kinderanwältin und wie oft wird es gemacht? Ich habe Ihrem Mann mal an einer Fachtagung zugehört, als er sagte, er fordere seine Mitarbeiter im Streit ums Besuchsrecht etc., nichts zu tun oder Anträge nicht zu behandeln, dann löst sich alles von alleine. Das lies mich ziemlich ratlos zurück.
    2. Diese Kinder müssen, auch ausserhalb des Verfahrens mit den Eltern leben. Eine Beeinflussung lässt sich schlicht nicht vermeiden.

    • Coco sagt:

      Liebe 13,

      Ich folge Ihrer Argumentation in allen Punkten – das Kernproblem ist die Um- und Durchsetzung, zu welcher die hier beworbene Broschüre kaum beitragen wird.

  • Coco sagt:

    Nach einer kurzen Google-Recherche hinterlässt der heutige Blog-Beitrag einen ambivalenten Eindruck: der KESB-Leiter BS und seine Frau verfassen ein Büchlein mit einem hehren Anliegen (und der Unterstützung einer namhaften Basler Stiftung) und bewerben es zwei Tage nach dessen Erscheinen auf allen deutschschweizer Medienkanälen. Advocacy in Ehren , aber soll der Mama-Blog neuerdings Werbung aller Art eine Plattform bieten? Wenn ja, bitte ich um Transparenz, vielleicht mittels Kennzeichnung?

    • Reincarnation of XY sagt:

      Was soll daran ambivalent sein, dass der Leiter der Kinderschutzbehörde mit seiner Frau ein Buch schreibt, das Kinder über ihre Rechte aufklärt?

      Und ist es nicht das normalste der Welt, dass sie es möglichst breit platzieren wollen, weil so ein Buch ja keinem Kind etwas nützt, wenn es unbekannt bleibt?

      Und das ist nun mal wirklich ein passendes Thema für den MB. Es geht darum, das Kindeswohl breiter abzustützen.
      Und völlig Transparent steht auch, dass die Frau mit ihrem Mann dieses Buch verfasst hat und hier nun die Plattform nutzt, um auf dieses Buch aufmerksam zu machen.

      Also was bitte soll hier „ambivalent“ sein, Coco?

      • Coco sagt:

        Vielleicht haben Sie meinen Hinweis wahrgenommen, dass ich das Anliegen hehr finde; die gewählte Form, eine neue Publikation in einem Blog einer Tageszeitung zu bewerben, ist hingegen fragwürdig: redaktionelle und kommerzielle Inhalte klar zu trennen, ist nicht nur eine ethische Vorgabe für die Tagespresse. Die Ambivalenz rührt von der noblen Absicht her, die andere Prinzipien verletzt – der Zweck rechtfertigt die Mittel nicht immer.
        Inhaltlich bin ich mit Ihnen, dass das Thema Kinderschutz wichtig ist – ob die vorliegende Publikation diesem förderlich ist oder nicht können Sie (sowenig wie ich) beurteilen.

      • Monika Spring sagt:

        Liebe Coco, ich verstehe ihre Bedenken, werden heute doch Werbung und Beiträge oft vermischt. Hier handelt es sich jedoch schon deshalb nicht um Werbung, da dafür nichts bezahlt wurde. Die Mamablog-Redaktion hat das Thema aufgenommen, weil es für Kinder und Eltern relevant und wichtig ist. Für Marketing haben wir leider kein Budget, wie dies Kinderbücher mit mehr als einem Frage- oder Ausrufezeichen im Titel haben, und machen auch das, wie fast alles an diesem Projekt, selbst und in unserer Freizeit. Hier soll ihnen auch nichts verkauft werden, sondern das Thema im Vordergrund stehen. Am 20.11. war zudem Kinderrechtstag – sicher ein guter Grund, Kinderrechte zu thematisieren, in diesem Fall anhand von „Juris“.

      • Coco sagt:

        Liebe Frau Spring,
        Ihren Post kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen: Sie wissen so gut wie ich, dass Werbeinhalte eben auch pro bono platziert werden können – ich schätze Ihr Anliegen, obschon Sie meine Vorbehalte eher noch bekräftigen.

  • sally tomato sagt:

    Vielen Dank für Juris!
    Die Kinder haben zu wenig platz in unserer Gesellschaft! Ich hoffe sehr, dass sich das ändert.

  • Amanda sagt:

    Was ich mich frage, ist, wie Kinder von der Existenz dieses Buches erfahren und wie leicht es für sie verfügbar ist. Solche Bücher machen für mich nur dann Sinn, wenn sie für Kinder selbständig erreichbar sind, z.B. in Klassenzimmern aufliegen und kostenlos ausgeliehen werden dürfen.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Tja Amanda. Als erstes muss man ein Buch mal schreiben. Dann muss es veröffentlicht werden. Dann muss man auf möglichst vielen Kanälen darauf aufmerksam machen. (Wie das hier geschieht.) Und dann, je nach dem, wenn es in den richtigen Kreisen gut ankommt. Wird es dann in Schulbibliotheken etc. aufliegen.

    • SSA sagt:

      Wir werden dieses Buch heute noch bestellen und bei uns im Büro der Schulsozialarbeit auflegen. Betroffenen Kindern werden wir es zu gegebener Zeit empfehlen und ausleihen.

    • Monika Spring sagt:

      Liebe Amanda, danke für deine Frage. Das Buch kann einerseits im Handel gekauft werden (für 9.90, ein Preis, der ohne die Untersützung einer Stiftung nicht möglich wäre). Gerichte, Behörden, Schulen, Spitäler und alle anderen, die mit Kindern zu tun haben, können es zudem zu einem noch stärker subventionierten Preis beziehen, mit der Auflage, dass sie es gratis an betroffene Kinder verschenken. So hoffen wir, möglichst viele Kinder direkt erreichen zu können – sofern diese Stellen das dann auch umsetzen. Dass die Medien darüber berichten ist deshalb wichtig, da es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die relevanten Entscheidungsträger davon erfahren, Leute danach fragen und das Buch zu den Kindern kommt. (Wir verdienen an dem Buch übrigens keinen Rappen!)

      • Amanda sagt:

        @ Monika Spring
        Dass Sie dieses Buch nicht aus gewinnorientierten Gründen geschrieben haben, glaube ich Ihnen!.
        Mir gefällt Ihr Ansatz, es – über entsprechende Institutionen – für Kinder kostenlos zugänglich zu machen. Schade, dass dies aus Ihrem Blog-Beitrag nicht hervor ging und so bei manchen Lesern der Eindruck entstand, es handle sich um die Bewerbung eines kommerziellen Produkts.

    • Maike sagt:

      Wo lebt ihr bloss ??? Glaubt Ihr ernsthaft, das Kinder in Not so cool sind, erst mal in der Bücherei vorbeizuschauen, was es denn da für Lebenshilfebücher gibt ? Wir sprechen hier von KINDERN, die lieber 5 Freunde, Polly etc. lesen würden und in den Eltern noch gute Menschen sehen.
      Ich habe so eher das Gefühl, das die Erwachsenen jetzt die Verantwortung zur Bewältigung solcher Krisensituationen auf die Kinder abwälzt – weil man hat ja ein ‚tolles‘ Buch geschrieben. Kennt zwar keiner, aber immerhin.

      • Amanda sagt:

        @ Maike
        Nein, ich denke auch nicht, dass Kinder in Not in Bibliotheken oder Buchhandlungen nach entsprechenden Ratgebern suchen. Darum habe ich in meinem Beispiel auch explizit „Klassenzimmer“ geschrieben. Dort sollten solche Bücher – in Ergänzung zu den Institutionen, die die Autorin oben erwähnt – an einem Ort aufliegen, wo sie für Alle gut sichtbar sind. Nach meiner Erfahrung gehen betroffene Kinder erstmal tage- oder wochenlang daran vorbei, bis der Leidensdruck sie veranlasst, Interesse zu zeigen. Es geht nicht darum Verantwortung auf die Kinder abzuwälzen! Es geht darum, jenen Kindern Hilfestellung zu geben, deren Not von ihrem familiären Umfeld nicht wahr genommen wird.

  • Muttis Liebling sagt:

    Es galt mal als Fortschritt, Kinder (am Sonntag) nicht wie kleine Erwachsene anzuziehen. Jetzt soll es Fortschritt sein, Kinder in Erwachsenendenken zu trainieren. Der Ansatz wird vermutlich auch dahin gehen, wo der hingehört, bachab.

    • Pauline sagt:

      @Genau!Sie haben es auf den Punkt gebracht!

      • Reincarnation of XY sagt:

        ML bringt seine Anti-Aufklärerische Positionen immer auf den Punkt.
        In alten Posts lobte er die gute alte Zeit, wo schon 14 jährige wie F. Schiller militärisch gedrillt und auf das Schlachtfeld vorbereitet wurden und nicht wie heute in ihrem Kindsein behütet wurden.
        Aber jetzt, wo Kinder über ihre Rechte aufgeklärt werden sollen, ist er mit dem Argument dagegen, dass man das arme Kind doch nicht mit „Erwachsenemdenken“ konfrontieren soll.

        Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, entpuppt sich als eine konsequente Linie gegen die Werte der Aufklärung.

      • Muttis Liebling sagt:

        @RoXY ich bin nur für altersgerechte Themenwahl. Recht ist nicht für Kinder und Gerechtigkeit erst für Erwachsene tauglich. Die Praxis zeigt, dass auch die meisten Erwachsenen das Thema Gerechtigkeit, ganz analog zur gleich komplexen Gesundheit, nicht verstehen.

      • Amanda sagt:

        @ ML
        „Recht ist nicht für Kinder und Gerechtigkeit erst für Erwachsene tauglich. “
        Beides ist, meiner Meinung nach, nicht altersabhängig! Zudem sind Recht und Gerechtigkeit nicht identisch und können durchaus in Konflikt miteinander geraten.

      • gabi sagt:

        Die Vorstellung von „Gerechtigkeit“ als objektive Grösse ist Nonsens.

        Denn ansonsten hiesse das ja, das einer von zwei Parteien im Grunde genommen genau wüsste, dass er Unrecht hat, wenn es vor Gericht darum ginge, „Gerechtigkeit“ durchzusetzen.

        In der Praxis dürften mindestens 65% aller Fälle, insbesondere Strafprozessen, eine Situation widerspiegeln, wo sowohl die eine, wie auch die andere Seite ein Urteil gegen sie als zutiefst ungerecht empfinden wird.

        UMSO WICHTIGER ist es, dass wir darauf achten, dass Recht durchgesetzt wird und sämtliche Institutionen dem Rechtsstaat, und seinen klar definierten Abläufen und Regeln, in derselben Weise verpflichtet sind, wie dies der Staat von seinen Bürgern verlangt.

      • L.T. sagt:

        ML würde ich gerne widersprechen. Die Menschen haben eine ganz klare Vorstellung von Gesundheit, sie können sie bloss nicht so blumig-schwurbelig ausdrücken wie Sie. Und alle Menschen, die normal gewickelt sind, haben wohl ähnliche und klare Vorstellung von Gerechtigkeit. Ob sie dannach leben ist ein anderes Thema und dass Recht und Gerechtigkeit nicht dasselbe darstellt ist eine Binsenweisheit.

      • Reincarnation of XY sagt:

        ML – Sorry, aber das entspricht nun gar nicht meiner Erfahrung. Kinder können sehr wohl etwas mit Recht anfangen. Und je früher sie darin geschult werden, um so besser haben sie auch als Erwachsene ein Verständnis dafür.
        Das Problem ist eher, dass so viele Erwachsene keinen Plan davon haben, und dann Trump wählen, weil sie als Kind nie vernünftig darüber unterrichtet wurden. Wer heute so autoritär denkt und wählt, der hat eben von Kindesbeinen gelernt, dass es jemand zum befehlen braucht.
        Mündige Bürger entstehen, durch Kinder, die im Geist der Aufklärung aufwachsen.
        Aber eben. Bürger. Mündige selbstbestimmte Bürger, eine Idee der Aufklärung, das ist ja nicht so ihr Ding. Oder?

    • Gerhard Engler sagt:

      @Muttis Liebling: Gibt es Ihrer Meinung nach zwei Arten von Denken: Erwachsenendenken und Kinderdenken? Ich glaube das nicht, es gibt tausende Arten von Denken und keine scharfe Abgrenzung zwischen Kindern und Erwachsenen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Das Denken entwickelt sich zeitlebens. Wenigstens hofft man es. Der Lehrplan in Schulen beweist, dass verschiedene Abstraktionsniveaus gewisse Alter voraussetzen.

        Das Konzept ‚Rechte‘ würde ich in der Gegend Pubertät ansiedeln. ‚Gerechtigkeit‘ noch später, ab Erwachsensein, weil das noch einmal abstrakter als nur ‚Recht‘ ist. Für Kinder ist beides nicht geeignet.

    • gabi sagt:

      Ich möchte noch auf einen anderen Aspekt hinweisen in diesem Zusammenhang (finde den Punkt von ML aber auch richtig):

      Der von mir miterlebte Fall des 11Jährigen, der mittlerweile „verschwunden“ ist, wurde durch seinen Bruder ausgelöst. Und da tut sich noch was ganz Anderes auf, zum Thema „Erwachsenendenken“:

      Der gemobbte, zu klein geratene (damals) 13-Jährige ist als Kind aus äusserst bescheidener Familie in der nobelsten Wiener Gemeinde zur Schule. Gehänselt von den Markenkamottenmtischülern, die sich darüber lustig gemacht haben, dass er kein Smartphone kriegt (wofür ich den Vater stets gelobt hatte!):

      Lösungsvorschlag, der lieben Mitschüler, nach „Aufklärung über Kinderrechte“ in der Schule: Schwärz doch Deine Eltern an, dann hilft Dir das Jugendamt!

      • gabi sagt:

        Ich spreche davon:

        https://www.youtube.com/watch?v=CDC7sk9qTl8

        Das „angebotene“ Gespräch hat nie als echtes Gespräch stattgefunden. Ein falsches Geständnis ist dagegen wieder und wieder gefordert worden. Auch über ein Jahr nachdem ein Strafgericht einen Prozess grundlegend verworfen hat, weil sich nicht der Hauch eines Hinweises auf die behaupteten Misshandlungen (schwer zu kaschierende Schläge mit Stock und Gürtel, immerhin!) finden liess!

        Die Existenz der Briefe, welche der Sprecherin hier gezeigt werden, sind vom selben Amt NACH dieser Sendung bestritten worden; sie sind ohne jede Begründung (geschweige denn Beweis) als „Fälschung“ bezeichnet worden.

        Verhindert hat dasselbe Jugendamt bis heute, dass das Kind auch nur ein einziges Mal persönlich angehört wurde.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.