Ich bin online, holt mich hier raus

«Mein Herz beginnt zu hämmern, ich bekomme schweissige Hände»: Es ist schwer, offline zu gehen. Foto: Pexels.com
Schluss! Ich muss raus aus dem Sog der Onlinemedien. Jeden Morgen starre ich gebannt auf den kleinen Bildschirm meines Smartphones und scrolle durch die Headlines des Tages. Dabei konnte ich mir noch vor einem Jahr nicht vorstellen, das eben lancierte Onlinemagazin «Republik» auf meinem Handy zu lesen geschweige denn meine Tageszeitung. Und jetzt checke ich schon kurz nach dem Aufwachen die neusten Nachrichten – und verliere dabei komplett den Überblick.
Vor ein paar Monaten habe ich zu allem Überfluss auch noch Twitter für mich entdeckt. Warum? Bei einer internationalen Archäologiekonferenz standen nur männliche Keynote-Speaker auf dem Programm. Wie bitte? Wir schreiben das Jahr 2018, und das Organisationskomitee (ebenfalls ausschliesslich Männer) konnte keine Archäologinnen für die Eröffnungsvorträge finden?
Es ging bachab mit mir
Ich bekam von dem ganzen Shitstorm deswegen rein gar nichts mit, weil alles über Twitter lief. Das passiert mir nicht noch mal. Seither folge ich «Women also know history», Archäolog*innen und Journalist*innen und ein paar Twitter*innen, die eigentlich nicht in mein Beuteschema passen. Sie wissen schon: raus aus der Bubble. So viele interessante Threads und so wenig Zeit!
Es ging weiter runter mit mir. Über Twitter bin ich auf «Medium» gestossen, ein weiteres Onlinemagazin, das jetzt auch mittels App auf meinem Handy verfügbar ist. Damit ich es neben meinem anderen Lesestoff nicht vergesse, bekomme ich jeden morgen einen Newsletter per Mail mit einem Teaser, der meistens seinen Zweck erfüllt. Die Merkliste meiner 12App (eine Artikelauswahl von Tamedia) ist so lang, dass ich in diesem Leben sicher nicht mehr alles lesen kann.
Das Aufregende daran, meine Tageszeitung online zu lesen, sind die Kommentarspalten. Es ist ein bisschen, wie wenn man als Kind auf Pornografie stösst, man hält sich ein Auge zu und blinzelt mit dem anderen grade so viel, dass man Umrisse erkennen kann. Obwohl man eklig findet, was man sieht, kann man den Blick nicht abwenden.
Der Kopf schwirrt
So ähnlich geht es mir, wenn ich Kommentare lese. Mein Herz beginnt zu hämmern, ich bekomme schweissige Hände und formuliere im Geist Antworten auf die Sauereien, die ich da zu lesen bekomme. Beispielsweise, was ich dem Herrn gern sagen würde, der im Zuge der deutschen Asyldebatte kommentierte: «Nun weiss ich, wie sich die Christen in Konstantinopel gefühlt haben müssen, bevor sie erobert wurden.» Ist der noch ganz bei Trost?
Wenn ich dann nach meiner morgendlichen Medienstunde mein Handy weglege, schwirrt mir der Kopf von so vielen Informationen. Alle Themen kurz angerissen, keines verstanden. Was für eine Achterbahn. Ein bisschen Innenpolitik, ein bisschen Auslandberichterstattung, News, Lifestyle, Mamablog. Das Durcheinander in meinem Kopf ist gigantisch.
Wieder einmal nehme ich mir fest vor, zum Status quo von vor einem Jahr zurückzukehren: Ich lese am Morgen die gedruckte Tageszeitung vom Vortag (weil ich nicht im Pyjama zum Postkasten gehen will). Keine Kommentare. Keine Aufregung. Artikel für Artikel. Kein Zappen von Facebook zu Twitter zu diversen Blogs. Bis die Zeitung fertig ist und ins Altpapier kann. Hin und wieder lege ich eine Geschichte, die mich besonders beeindruckt, in meinem kleinen analogen Archiv ab.
Blättern statt scrollen und lesen statt bookmarken! Ob mir das wohl gelingt?
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31 Kommentare zu «Ich bin online, holt mich hier raus»
Zuerst gehörte das Handy ihr. Dann gehörte sie dem Handy!
„Ich bin online, holt mich hier raus“; die einfachste Lösung für das Wohlstandsproblem der Smombies und vieler anderer Anfälliger dieser Selbstversklavung, freiwillig dahinzuvegetieren mit permanent idiotischem Fingerwischen, leerem Blick, nervösem Gehabe, verkabelt wie blöd und doof kichernd, besteht in der Übergabe sämtlicher ihrer mobiler Telekommunikationsgeräte, auch der Handfesseln der „Sport“- und Krankenversicherungsindustrie, der Radio- und TV-Empfänger usw. in den Elektroschrott und in der konsequenten und dauernden Deaktivierung aller WLAN. Doch, doch, das geht alles und die Lebensqualität wird immer besser.
F.G. S.
Ich sehe das Problem nicht wirklich. Da die meisten Zeitungen eh dasselbe schreiben, muss man ja nicht so viele lesen. TagesAnzeiger, Weltwoche und Spiegel genügen, um das ganze Meinungsspektrum und alle News zu sehen und sich nicht in seiner sozialen Blase zu verfangen. Twitter, Facebook&Co habe ich nach sehr kurzer Testphase wieder verlassen, weil da das Verhältnis von Schrott zu Nutzwert irgendwo bei 100:1 ist. Und damit ist der Medienkonsum online und offline bei ca. 45 Minuten pro Tag eingependelt, was m.E. noch akzeptabel ist.
„Twitter, Facebook&Co habe ich nach sehr kurzer Testphase wieder verlassen, weil da das Verhältnis von Schrott zu Nutzwert irgendwo bei 100:1 ist“
Bei der von Ihnen empfohlenen Weltwoche dürfte dieser Wert noch deutlich extremer ausfallen….
Ihre Antwort ist ein schönes Beispiel von „in seiner sozialen Blase verfangen zu sein“.
@13: Schon mal eine gelesen? „Nicht meiner Meinung sein“ ist nicht unbedingt dasselbe wie „Schrott“.
Da frage ich mich doch, wie so ein kleines Gerät so eine Sucht auslösen kann ? Obwohl wir z.B. Schokolade über alles lieben, stopfen wir sie uns doch auch nicht massenweise rein – weil wir wissen, das uns das und unser Figur nicht gut tut. Wieso versgat dieser Selbstschutz hier so jämmerlich ? Weil wir alle geliebt werden möchten ? Und dieser kleine Kasten einem über die Anzahl der Likes visuell klar macht, wie sehr wir in der Masse mitschwimmen und demzufolge auch geliebt werden ?
Sollte die Autorin unbedingt das haptische eines solchen Gerätes für ihr Selbstwertgefühl brauchen empfehle ich ihr ein Handy der ersten Generation, mit dem man nur telefonieren und Musik hören kann.
Tatatataaa, Vorhang auf für Maike, der Bezwinger des inneren Schweinehundes, Herrscher aller Asketen, Meister der Selbstdisziplin!
Bitte erleuchte uns Normalos mit weiteren Tipps, wie wir Unfähigen auch ein Leben frei von Sucht und Laster führen können!
🙂
Da helfe ich doch gerne weiter @tststs: Thema Süssigkeiten beispielsweise. Kauft man keine, hat man auch keine im Haus und wird nicht allein durch deren Anwesenheit zum Knabbern verführt. Schon bleibt der Umfang der Hüften konstant.
Oder – erhöhe die Anzahl Deiner Hobbys, wie z.B. Buch lesen, wandern, schwimmen, Hörspiel hören, Haustier halten. Wenn es dann auch beim hundertsten durchzappen im Fernsehn nichts gibt, kannst Du getrost abschalten und Dich einem Deiner Hobbys widmen. Fällt eben deswegen leicht, weil Du Alternativen hast.
Im übrigen danke ich Dir für all diese wunderbaren Bezeichnungen – sind sie doch ein echter Aufsteller für mich gewesen.
Guter Beitrag, auch ich merke das aber bei meiner Partnerin. Sie ist über 50 und lässt das Handy kaum noch eine Sekunde aus der Hand, redet nicht mehr mit mir, weil sie immer schauen muss, ob jemand an sie denkt . Das fängt so an zu nerven, dass ich mir jetzt überlege, ob ich sie per Ende Jahr gegen eine jüngere Vernünftigere austauschen soll. Ich gebe ihr noch bis Ende Jahr eine Chance und nimmt sie mich nicht ernst, kommt eine jüngere, die sich selbst besser kontrollieren kann, zum zug. Handysucht ist der Liebeskiller schlechthin.
Hmmm, ich denke nicht, dass dieses Symptom bei einer Jüngeren nicht auch auftreten kann. Sicher dass Sie sich nicht einfach nur einen Grund suchen, um ihre aktuelle Bekanntschaft loszuwerden? Denke in einer guten Beziehung kann man über alles reden und der Partner geht auch auf sie ein, wenn er merkt dass es sie ärgert.
Genau, sie könnten sich auch eine Ältere suchen, die sich selbst besser kontrollieren kann. 🙂
nicht suchen. austauschen! aaaaahahaha
die stehen wohl schlange
Haha, jünger und besser kontrollieren? You’re a dreamer…you 🙂 🙂 🙂
Dass ein übermässiger Handygebrauch Einfluss auf die Beziehung hat, leuchtet ein. Was aber hat das mit dem Alter zu tun? Oder liegt es eher daran, dass sie über 50 ist und Sie eine Jüngere wollen. Ob die dann weiss, dass auch sie ein Ablaufdatum hat?
Liebe Frau Hanslmayr, mich würde es sehr interessieren, einen Einblick in Ihren Familienalltag inkl. Tätigkeit im erlernten Beruf zu bekommen. Wäre toll, wenn Sie dazu einen Beitrag schreiben würden.
Mir fällt nach diesem Beitrag nur ein Wort ein: Medienkompetenz! Und wie wichtig diese eben gerade ist, weshalb es auch Sinn macht, sie in der Schule zu lernen. Zur Kompetenz gehört auch das Filtern, was man braucht/will, was nicht. Wenn man sich im Angebot verliert, dass man gar keine wirklichen Information mehr findet und liest, dann ist man gerade nicht medienkompetent. Anstatt die Uhr zurückzudrehen, wäre es sinnvoll, sich die Kompetenz anzueignen.
Sehe ich ein wenig anders. Die werte Dame hat kein Problem mit mangelnder Medienkompetenz, sie hat schlicht ein Suchtproblem. (Okeee, man kann natürlich argumentieren, dass Suchtprobleme immer ein Problem mangelnder Kompetenz ist…)
Wieso, offenbar geht ja weglegen durchaus. Nur hat sie keine Information wirklich aufnehmen können:
„Wenn ich dann nach meiner morgendlichen Medienstunde mein Handy weglege, schwirrt mir der Kopf von so vielen Informationen. Alle Themen kurz angerissen, keines verstanden. Was für eine Achterbahn. Ein bisschen Innenpolitik, ein bisschen Auslandberichterstattung, News, Lifestyle, Mamablog. Das Durcheinander in meinem Kopf ist gigantisch.“
Aber ja, einverstanden, selbstverständlich gehört eine Zeitbegrenzung auch zur Kompetenz.
Der Beitrag lässt mich etwas ratlos zurück. Auch nach dem zweiten Durchgang ist mir nicht restlos klar, was uns die Autorin sagen möchte, was die Kernaussage ist. Aber vielleicht ist der Artikel genau darum ein Abbild dessen, was sich offenbar in der Autorin abspielt. (Stichwort Überblick…)
„Wenn ich dann nach meiner morgendlichen Medienstunde mein Handy weglege, schwirrt mir der Kopf von so vielen Informationen. Alle Themen kurz angerissen, keines verstanden.“
Selten habe ich eine solche Bankrotterklärung gelesen. Welche Problematik auch immer dem zugrunde liegen sollte, man kann das ja adressieren. Nur die teils beträchtliche „Flughöhe“ passt dann so gar nicht ins Bild. Selbst wenn es ein Teil des Gesamtbildes sein sollte.
Sie möchte sagen, dass ihr Online Medien nicht guttun und sie wieder gedruckte Zeitungen lesen will. So weit, so einfach.
Nur, beim lesen, haben wir nicht das Gefühl, dass sie das tun wird. Denn hätte sie ihren Blog in einem halben Jahr als Erfahrungsbericht geschrieben.
Stattdessen haben wir das Gefühl, dass ihr Text nur ein digitales Rauschen ist. Man redet über ein „Problem“ damit man mal darüber geredet hat, damit man debattierender Teil des Problems ist. ….
Ich schliesse mich Ihrer Ratlosigkeit an. Zusätzlich habe ich mich noch gefragt,was das Ganze mit dem Mamablog zu tun hat. Mir erschliesst sich überhaupt nicht, inwieweit das Thema Eltern-spezifisch ist?!
Ich werde jetzt einmal versuchen, es meinem grossen Vorbild Markus Tschannen gleichzutun und mit debattieren. Lieber XY, liebe Frau Peeterbach, Sie haben Recht. Es ist kein familienspezifisches Thema. Aber im Mamablog hat es auch immer wieder mal Platz für andere Themen. Ausserdem kenne ich wenige andere Plattformen, auf denen so eifrig und mit gutem Niveau diskutiert wird. Die Mamablogleser*innen sind vermutlich grossteils mit Onlinemedien vertraut und mein Text könnte in diesem Gremium eine interessante Debatte über unseren Medienkonsum anregen – das habe ich mir von meinem Beitrag erhofft.
Ich finde, Sie urteilen etwas gar hart, meine Herren!
Ich bin wahrscheinlich etliche Jahre älter als die Autorin, aber mir kommt einiges sehr bekannt vor. Daher finde ich, dass Selbsterkenntnis der erste Schritt zur Besserung sein kann, das ist wenigstens etwas, oder?
Ich bin jetzt mal etwas gemein, aber wir alle, Sie und ich, treiben uns seit vielen Jahren in diesem und vielen anderen Blogs herum, da könnte sich auch manchmal der Verdacht aufdrängen, dass wir (ich schliesse mich ausdrücklich mit ein!) auch nicht die medienkompetentesten sind bzw ein gewisse Profilneurose haben…… Daher von mir für die Autorin ein Daumenhoch, dass sie dieses Thema angerissen hat!
@Carolina
Wir alle tummeln uns aus jeweils ureigensten Gründen hier im MB, die einen mehr, die anderen weniger intensiv. Die meisten dürften aber die Balance Kommentare/Beruf/Privatleben sehr gut auf die Reihe kriegen. Besser als offenbar die Autorin, so mein Eindruck. Nichtsdestotrotz unterlässt sie wenig, über andere zu „richten“, sei es wegen „doofer“ Kommentare oder anderen Unzulänglichkeiten, zumindest aus ihrer Sicht. Dabei ist sie ja nicht gerade eine Musterbeispiel an Medienkompetenz, sondern wenn schon eines für das Suchtpotenzial sozialer Medien. Beim Lesen kam mir auch der Gedanke, was man so den eigenen Kindern vorlebt, aber das muss jede/r selber wissen. Den Ansatz zur Selbsterkenntnis sehe ich, aber Medienkompetenz und Selbstkontrolle eignet man so mE. nicht an.
Carolina – dass wir hier Zeit vertrödeln und es nicht unbedingt für uns spricht, dass wir so oft hier sind, stimmt. Sagte ich übrigens schon öfter.
Das mit der Medienkompetenz etc. kam nicht von mir. Ich liess mich nur darüber aus, dass es typisch für das Netz ist, dass man so Beiträge schreibt wie „nicht alles ins Netz stellen“ „nicht zu viel Zeit im Netz verbringen“ etc. und damit ja genau das Gegenteil tut.
Die Lösung wäre: gar nichts zu schreiben. Und allenfalls ein halbes Jahr später darüber zu schreiben. Nicht darüber reden, dass man aufhören möchte zu rauchen, sondern einfach aufhören und evt. später darüber berichten.
PS Ein Grund warum ich zu oft hier bin: ich rede gerne mit Ihnen und 3-4 anderen hier.
RoXy: das geht mir genau gleich, ich rede auch gern mit Ihnen und anderen…… Aber ich gebe auch zu, dass ich stark suchtgefährdet bin, meine Kinder schütteln oft genug den Kopf über mich. Ich bin zugegebenermassen wirklich kein gutes Beispiel für Medienkompetenz, aber ich versuche es wenigstens zuzugeben, dass ich gefährdet bin. Nach Ihrer Logik könnte man auch sagen, dass wir (und seien wir ehrlich, wir haben alles xmal durchgekaut, xmal gesagt, nerven uns xmal an denselben Headlines und Autoren, den wiederkehrenden Themen etc.), wenn wir wirklich kompetent und selbstbestimmt wären, meistens gar nicht mehr hier sein müssten.
Und die Autorin hat einen Job, sie verdient ihr Geld mit diesen Themen, also stellt sie auch Dinge zur Diskussion, die widersprüchlich sind.
Martin, ich finde, die Autorin ‚richtet‘ überhaupt nicht über andere, im Gegenteil, sie stellt ihren eigenen Umgang mit social media zur Diskussion und berichtet auch von Widersprüchlichkeiten und Zerrissenheiten. Das ist doch völlig legitim, oder?
Ich weiss, dass wir alle aus unterschiedlichen Gründen hier sind (den Superlativ lasse ich jetzt mal weg, denn, wenn wir ganz ehrlich mit uns selber wären, hätten wir wahrscheinlich alle doch sehr ähnliche Gründe), aber mir sind solche, die zu gewissen Schwächen stehen und nicht mit Imperativen arbeiten (einfach abschalten! einfach wegschauen!) allemal lieber und wichtiger als Diskussionsgrundlage als die Superschlauen, die eben sowieso schon alles wissen und perfekt sind.
@Carolina
„…ich finde, die Autorin ‚richtet‘ überhaupt nicht über andere, im Gegenteil, sie stellt ihren eigenen Umgang mit social media zur Diskussion und berichtet auch von Widersprüchlichkeiten und Zerrissenheiten. Das ist doch völlig legitim, oder?“
Das ist völlig legitim, und das ist auch der Teil der mir gefällt. Der Begriff ‚richtet‘ war wohl etwas hart formuliert, trotzdem stört mich ihr steter Blick von oben herab, sei es das Organisationskomitee (es steht ihr frei, sich dafür zu bewerben), pauschal „die Kommentarspalten“ (Obwohl man eklig findet, was man sieht, kann man den Blick nicht abwenden) bis hin zum einzelnen, sicher sehr einfältigen Kommentar (Ist der noch ganz bei Trost?).
Trolle muss man nicht erwähnen. Aber sich durch sie zu überhöhen finde ich seltsam.
Streift das Thema zwar bloss am Rande, aber hat ebenfalls mit „Frau-Wahrgenommenwerden“ zu tun;
tätig als Hausfrau&Mutter,
den gelernten Beruf so gut es geht in der Freizeit ausübend?
Als Teilzeit-Selbstständigerwerbende?
Als Hobby, verbunden mit ehrenamtlicher Tätigkeit?
Als… ?
Ich als ebenfalls „Hausfrau&Mutter“ empfinde diesen Zusatz ein bisschen seltsam, er wirkt in Richtung „meint bloss nicht ich würde auf der faulen Haut liegen, ich kratze alle verbliebene Zeit zusammen um noch etwas sinnvolles zu tun, … in meiner Freizeit übrigens!“
Wenn es sich dabei um „gratis“ Tätigkeiten mit „Nutzereffekt“ geht, sollte es als das bezeichnet werden was es ist: ehrenamtliche Tätigkeiten/Freiwilligenarbeit/etc, und wenn nicht gratis ebenfalls als das was es ist.
Wir sind überinformiert das ist klar. Man sollte nur lesen war eim wirklich interessiert und etwas bringt. Ich lese auf PC. Das Handy lasse ich zuhause, ich brauche es nur für what’s up damit ich news kriege von der familie im Ausland und die Fotos sehe. Ich kann mich immer noch stundenlang der Natur erfreuen im Zug ohne Handy und ohne PC.